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Autor Thema: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize  (Gelesen 115726 mal)

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Offline egn

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #105 am: 24. Juni 2011, 12:58:20 »
Da bisher die Stromkonzerne den kompletten Markt von der Erzeugung, über Verteilung bis zum Vertrieb beherrscht haben, war die Trennung nicht nötig. Das ist nur ein Spiel von linke Tasche - rechte Tasche.

Wenn man sich die Großhandelspreise am Spot-Markt ansieht so haben sich mit Ausnahme des Jahres 2008 nicht so stark verändert. Hier ist eine Tabelle mit den 200 Tage-Durchschnitten jeweils am 31.12. des jeweiligen Jahres:

Jahr        Base €/MWh    Peak €/MWh
2005           52                65
2006           49                63
2007           43                57
2008           70                85
2009           40                48
2010           48                54
heute          53                58

Im Prinzip haben wir also heute Großhandelspreise wie im Jahre 2005, beim Peak liegt man sogar noch deutlich günstiger.

Ich sehe das eher so, dass die Stromkonzerne in früheren Jahren den Ertrag mehr in Richtung der Netzkosten verschoben haben. Hier gab es im Rahmen der Preistransparenz an der Strombörse kaum Möglichkeiten viel zusätzlich zu verdienen. Die Netzkosten konnten jedoch nach und nach erhöht werden. Als dies dann bemerkt wurde und eine strengere Regulierung mit festgesetzten Renditen erfolgte, hat sich für die Stromkonzerne das auch nicht mehr so richtig gelohnt. Deshalb haben sie sich mittlerweile teilweise von ihren Netzen schon völlig getrennt, oder wollen das noch tun.

Heute stecken Profite tatsächlich bei den Stromkonzernen im Geschäft mit den gewerblichen und privaten Verbrauchern. Im Gegensatz zu Erzeugung und dem Netzbetrieb kann ihnen niemand so genau auf die Finger sehen. Und so richtig Wettbewerb herrscht wohl nur bei den großen gewerblichen Verbrauchern, bei den kleinen gewerblichen und den privaten Verbrauchern ist der Wettbewerb wegen der geringen Wechselwilligkeit nur gering.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #106 am: 24. Juni 2011, 13:08:19 »
Zitat
Original von egn
Da bisher die Stromkonzerne den kompletten Markt von der Erzeugung, über Verteilung bis zum Vertrieb beherrscht haben, war die Trennung nicht nötig. Das ist nur ein Spiel von linke Tasche - rechte Tasche.

Die Trennung ist nötig, weil alle Stromvertriebsgesellschaften, ob nun konzernzugehörig oder nicht, von der Entwicklung der Großhandelspreise betroffen sind, die Entwicklung der Großhandelspreise deshalb Einfluss auf deren Preiskalkulation und schließlich auf die Letztverbraucherpreise hat, egal wie stark der Wettbewerb im Endkundengeschäft ist. Denn es lässt sich nun einmal gegenüber dem Endkunden nur der Strom vermarkten, den man zunächst beim Stromerzeuger einkauft.

Für die Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom, den die Vertriebsgesellschaften, Stadtwerke, aber auch industrielle Großkunden zahlen, sind die Forward- Notierungen des Terminmarktes maßgeblich (siehe Dr. Ritzau BET)

Zitat
Original von RR-E-ft

Entwicklung der Strom- Großhandelspreise seit 2009

Entwicklung der Stromgroßhandelspreise von 2001 bis 2005 BET Aachen (Seite 4)

Die Marge der Stromerzeuger ergibt sich aus der Differenz zwischen dem jeweiligen Großhandelspreis und den jeweiligen  Stromerzeugungskosten.

Offline egn

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« Antwort #107 am: 24. Juni 2011, 13:29:34 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Für die Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom, den die Vertriebsgesellschaften, Stadtwerke, aber auch industrielle Grokunden zahlen, sind die Forward- Notierungen des Terminmarktes maßgeblich.

Das ist schon richtig, wobei es sogar nur ein Durchschnitt über 3 Jahre ist. Wie sie aber in ihre eigenen Quelle zu 2009+ sehen können unterscheiden sich die Preise zwischen Spot-Markt und Terminmarkt nicht so wesentlich, jedenfalls wenn man Durchschnittswerte am Spotmarkt nimmt. Dies ist ja auch logisch da sonst sofort Arbritage-Geschäfte stattfinden und die Preise angleichen würden.

Es scheint auch mittlerweile einige Versorger zu geben die sich vorwiegend auf den Spotmärkten bedienen, und/oder sich nur kurzfristig Strom beschaffen. Darauf deuten neue Verbrauchertarife ohne Preisgarantie und kurzen Kündigungszeiten hin (1 Monat). Diese Tarife liegen in den Tarifvergleichen deutlich vorn, während andere Anbieter noch mit ihren Altlasten aus 2008 mit weit überhöht eingekauften Strompreisen zu kämpfen haben.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #108 am: 24. Juni 2011, 13:47:57 »
Die Strom- Großhandelspreise mögen meinetwegen auf dem Niveau von 2005 liegen. Die Rohölpreise lagen in 1Q11 jedoch hingegen über den bisherigen Spitzenwerten aus 1Q08.

Zitat
Original von RR-E-ft

Entwicklung Weltmarktpreis für Rohöl seit 2002

Der Röholpreis hatte sich von 2002 bis 2008 in der Spitze versiebenfacht.
Ausgebremst wurde der steile Anstieg durch die Weltwirtschaftskrise.
Aber schon klettern die Notierungen wieder auf alte Rekordwerte.

Sollte der Euro gegenüber dem USD an Wert verlieren, wirkt sich der Anstieg der Rohölnotierungen in USD noch dramatischer aus.

Wenn es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Rohölpreise und der Strom- Großhandelspreise je gab [wie die Stromkonzerne behaupten], dann wurde dieser wohl zumindest teilweise aufgelöst. Und wenn er teilweise aufgelöst wurde, stellt sich die Frage, ob dies auf die EEG- Einspeisung zurückzuführen ist. Und wenn es auf die EEG- Einspeisung zurückzuführen ist, stellt sich weiter die Frage, welche Auswirkungen die EEG- Einspeisung zukünftig auf die Entwicklung der Strom- Großhandelspreise  insoweit zeitigen kann.

Zitat
Original von RR-E-ft

Interessant wäre also, welcher preisdämpfende Effekt bei den Großhandelspreisen - auch in prognostizierten Szenarien abhängig von der weiteren Entwicklung der Rohölpreise -  auf die Solarstrommenge entfällt/ entfallen kann.
Die heutige und künftige EEG- Umlage könnte sich als Absicherungsaufwand  gegen einen Anstieg der Großhandelspreise infolge steigender Brennstoffkosten darstellen.

Erst danach lässt sich m. E. beurteilen, wie volkswirtschaftlich sinnvoll die EEG- Regelungen sind.
PLUS kennt die Antwort ja jetzt schon, weil er alles in größter sachlicher Nüchternheit und mit großem Sachverstand genau gegeneinander abgewogen zu haben meint.

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« Antwort #109 am: 24. Juni 2011, 15:35:19 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Erst danach lässt sich m. E. beurteilen, wie volkswirtschaftlich sinnvoll die EEG- Regelungen sind.
PLUS kennt die Antwort ja jetzt schon, weil er alles in größter sachlicher Nüchternheit und mit großem Sachverstand genau gegeneinander abgewogen zu haben meint.
    Danach ist man auf jeden Fall immer schlauer. Aber dann ist das viele Geld nutzlos in der Sonne verbraten bzw. das berühmte Kind liegt gegebenenfalls im Brunnen.

    Wenn es um Nüchternheit geht, dann helfen Fakten und da gibt es in der Zwischenzeit eine Menge. Wenn man alleine davon ausgeht, dass die genannten Zahlen stimmen, dann wurden bisher weit über 100 Mrd.€ in PV auf deutschem Boden investiert. Die Anlagen decken lediglich aufsummiert rund zwei Prozent am Stromkuchen. An der Leistung dieser Anlagen wird sich nur noch wetterabhängig etwas ändern. Jetzt kann man zunächst nüchtern die Frage stellen, ob diese 100 Mrd. € dafür sinnvoll ausgegeben wurden. Verbraucher dürfen das fragen, sie bezahlen die Investititon indirekt über den Strompreis verteilt auf zwanzig Jahre. Die Spekulation auf die tollen Zukunftsauswirkungen sind da weniger nüchtern. Die vielen Profiteure denken und glauben an den Profit und nicht daran.

    Zur Lobbypolitik - aus der Presse:

Zitat
Mit fleißiger Lobbyarbeit hat es die Branche zumindest geschafft, das aus ihrer Sicht Schlimmste abzuwenden: eine Deckelung der Förderung bis zu einer bestimmten Leistung. Denn der Widerstand gegen die ausufernden Kosten der garantierten Vergütung des Solarstroms nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), zu zahlen über eine Umlage von allen Stromkunden, wächst. Vor diesem Hintergrund hatte der Sachverständigenrat für Umweltfragen Anfang des Jahres gefordert, den jährlichen Zubau von Fotovoltaikanlagen auf maximal ein Gigawatt zu begrenzen.

Die Bundesregierung griff den Vorschlag zwar nicht direkt auf. Doch noch Anfang April legten sich Umweltminister Norbert Röttgen und der damalige Wirtschaftsminister Rainer Brüderle darauf fest, die Energiewende „kosteneffizient“ zu gestalten. „Damit die Strompreise bezahlbar bleiben“, so Röttgen. Das hätte bedeutet, den besonders teuren Solarstrom zugunsten preiswerterer erneuerbarer Energiequellen wie Wind zurückzudrängen. Doch von dem Versprechen ist in den neuesten Plänen der Regierung nichts mehr zu finden. Röttgen, so wissen Insider, wolle der deutschen Solarindustrie mit einem Förderdeckel auf keinen Fall den Todesstoß versetzen.
[/list]wiwo

Offline RR-E-ft

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« Antwort #110 am: 24. Juni 2011, 16:03:28 »
Für manchen  steht womöglich sogar fest, dass der Wegfall der kompletten EEG- Umlage zur Folge hätte, dass der Strompreis um 3,5 Ct/ kWh sinkt.

Zitat
Original von PLUS

Wenn es um Nüchternheit geht, dann helfen Fakten und da gibt es in der Zwischenzeit eine Menge. Wenn man alleine davon ausgeht, dass die genannten Zahlen stimmen, dann wurden bisher weit über 100 Mrd.€ in PV auf deutschem Boden investiert.  

Ja, wenn man alleine davon ausgeht, dass die genannten Zahlen stimmen.  :D
Da fängt es schon an.

Gibt es eine verlässliche Quelle dazu, dass auf deutschem Boden (oder vielleicht auch auf Dächern) bereits weit über 100 Mrd € in PV investiert wurden?
Was bedeutet investiert? Sind da die Erwerbs- und Errichtungskosten der PV- Anlagen oder gar die Investitionen für Solarfabriken in Deutschland  mit dabei?

Von Interesse wäre für mich, der ich nicht zu den PV- Profiteuren gehöre, im hiesigen Zusammenhang allein,  wieviel EEG- Umlage bisher für PV angefallen ist, von den betroffenen Stromkunden schon aufgebracht werden musste.

Bei der Bundesnetzagentur war zu erfahren, dass in 2011 acht Mrd. EUR an EEG- Umlage auf Solaranlagen entfallen könnten. Das ist viel Geld!

Zitat
Original von PLUS

Jetzt kann man zunächst nüchtern die Frage stellen, ob diese 100 Mrd. € dafür sinnvoll ausgegeben wurden. Verbraucher dürfen das fragen, sie bezahlen die Investititon indirekt über den Strompreis verteilt auf zwanzig Jahre.

Zunächst muss man erst einmal nüchtern fragen, wo und wofür bisher 100 Mrd. EUR investiert worden sein sollen.

Ob gut oder schlecht investiert wurde, bemisst sich dann grundsätzlich danach, was die jeweilige Investition gekostet hat und wieviel Energie sich damit jeweils \"ernten\" lässt. Ökonomen fragen zudem nach der Refinanzierung.
Wenn investiert wurde, ist das Geld auch nicht weg. Es haben dann nur andere.
Der Investor steht dann erst einmal da mit seiner Anlage und muss sehen, ob er seine Investition über die Zeit irgendwie wieder hereinbekommt (refinaziert) oder ob er die Anlage besser wieder deinstalliert und nach Afrika verkauft, weil da mehr Sonne scheint und gerade große Nachfrage nach solchen Anlagen besteht.  
Es gibt jedenfalls keine garantierten Renditen.  

Kein Verbraucher zahlt eine solche Investition indirekt.
 
Über die EEG- Umlage indirekt bezahlt wird die Differenz zwischen der Einspeisevergütung und den jeweiligen Großhandelspreisen für aus solchen Anlagen jeweils eingespeiste Strommengen.

Die resultierende Belastung [...für den einzelnen] hängt damit ab von der Größe der eingespeisten Strommenge und  der Höhe der Großhandelspreise [...sowie der Strommenge, auf welche die resultierende Belastung verteilt wird].

Zitat
Original von Bundesnetzagentur

Die ÜNB sind verpflichtet, den EEG-Strom an der Börse zu vermarkten. Die Differenz zwischen der Einspeisevergütung für den EEG-Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse wird über die EEG-Umlage finanziert. Je niedriger das Börsenpreisniveau ist, desto größer ist die Differenz zu den EEG-Vergütungssätzen.

[Nach dem auch von mir hier vertretenen Ansatz ergibt sich die tatsächlich resulteirende Belastung sogar erst bei Gegenüberstellung mit den Großhandelspreisen, die sich ohne die entsprechende EEG- Einspeisung ergeben hätten].

Ein direkter Zusammenhang zur Höhe der Investitionskosten besteht nicht.

Die angeblich in der Sonne verbrannten 100 Mrd. EUR gehen jetzt aber nicht etwa auf den RWI- Forscher Frondel zurück, von dem WDR MONITOR berichtete, seine Studien seien von Lobbyorganisationen beauftragt.

Focus 19.03.2008 Photovoltaik100 Milliarden Euro verbrennen in der Sonne

Publikationen RWI Frondel

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« Antwort #111 am: 24. Juni 2011, 20:47:54 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Für manchen  steht womöglich sogar fest, dass der Wegfall der kompletten EEG- Umlage zur Folge hätte, dass der Strompreis um 3,5 Ct/ kWh sinkt.
    Aber aber, wer erzählt u.a. zur Rechtfertigung der Förderung denn häufig vom preissenkenden merit-order-Effekt. Der deutsche Haushaltsstromverbraucher merkt von diesem Großhandelspreiseffekt bisher nichts, da schlägt die EEG-Umlage erkennbar deutlicher zu Buche und die Preise steigen in aller Regel. Da steht bis jetzt überhaupt nichts fest!
Zitat
Original von RR-E-ft
Bei der Bundesnetzagentur war zu erfahren, dass in 2011 acht Mrd. EUR an EEG- Umlage auf Solaranlagen entfallen könnten. Das ist viel Geld!
    Es ist deshalb müssig darüber zu streiten was die Verbraucher indirekt bezahlen oder nicht. Es gibt ja keine garantierten Renditen und keine garantierte Übernahme unwirtschaftlicher Stromerzeugungskosten. Als Jurist muss man das so sehen, quasi bezahlen es die Verbraucher aber doch.  Sie zahlen jedenfalls die milliardenschwere EEG-Umlage noch jahrelang und was damit finanziert wird ist bekannt. Je nach Richtung der Rechnungen und Prognosen gibt man sich im Solaristenlager sehr gläubig oder man bestreitet heftig. Fundiert ist da wenig.

    Man braucht dazu auch das RWI. Ist denn alles falsch was von dort kommt?  Andere Institute, Studien und Umfragen haben auch ihre Finanzierungsquellen. Man sollte sich halt nicht einseitig orientieren und informieren. Wenn aber schon der eigene Bundesverband bei einer kritischen Pressemitteilung zur Preiswirkung der Solarförderung heftigst in die Mangel genommen wird, dann gibt das doch zu Denken, welche Interessen da genau vertreten werden.  Es geht ja nicht mehr um eine inhaltliche Auseinandersetzung. Kritik an der PV-Förderung  ist tabu, sie wird grundsätzlich nicht geduldet. Z.B. ist noch nicht so lange her:

Zitat
Pressemitteilungen
Solarförderung treibt Strompreis in die Höhe
Verbraucherzentrale Bundesverband prognostiziert deutliche Mehrbelastung der Verbraucher

22.04.2010 - Mit einer zusätzlichen Strompreiserhöhung um zehn Prozent müssen die privaten Haushalte in Deutschland im kommenden Jahr rechnen. Das prognostiziert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Grund ist das enorme Wachstum von Solaranlagen, die Stromkunden über eine Umlage subventionieren. \"Solarstrom ist gut und wichtig, aber der finanziellen Förderung müssen Grenzen gesetzt werden\", so Vorstand Gerd Billen.

Die Prognose des vzbv stützt sich auf den erwarteten Zubau von neuen Solaranlagen.
.....
Außerdem fordert der vzbv, auf die umstrittene Eigenverbrauchsvergütung zu verzichten, da sie keine Auswirkungen auf die Netzentlastung hat. Sie dient lediglich dem Ziel, die Absenkung der Vergütung durch die Hintertür aufzuweichen.
[/list]Die Solarförderung ist immer noch überzogen und die Pressemitteilung ist dem Grund nach immer noch berechtigt. Sie vertritt unmittelbar Verbraucherinteressen von normalen Haushaltsstormverbrauchern.

Offline egn

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« Antwort #112 am: 27. Juni 2011, 09:11:46 »
Zitat
Original von PLUS
Aber aber, wer erzählt u.a. zur Rechtfertigung der Förderung denn häufig vom preissenkenden merit-order-Effekt. Der deutsche Haushaltsstromverbraucher merkt von diesem Großhandelspreiseffekt bisher nichts, da schlägt die EEG-Umlage erkennbar deutlicher zu Buche und die Preise steigen in aller Regel. Da steht bis jetzt überhaupt nichts fest!

Es steht genauso wenig fest wie hoch die Strompreise wären wenn es den preissenkenden Effekt und den Wettbewerb durch die EEG-Einspeisung nicht gäbe. Ich würde einfach mal so behaupten dass sich der Preis ab dem Niveau in 2008 weiter entwickelt hätte, und dann etwa bei 30 ct/kWh ohne EEG-Umlage liegen würde.

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« Antwort #113 am: 27. Juni 2011, 11:32:05 »
RWI für Ökostrom- Moratorium

Zitat
Nach Ansicht der Wissenschaftler bestehen derzeit in Deutschland \"so große Defizite in Bezug auf Leitungsbau, Speicherkapazitäten und bei der Vernetzung mit den europäischen Nachbarn, dass es vorerst nicht ratsam erscheint, mit dem Ausbau regenerativer Stromerzeugungskapazitäten fortzufahren\", ergänzte Manuel Frondel, Leiter des RWI-Kompetenzbereichs \"Umwelt und Ressourcen\" im Gespräch mit der \"Welt am Sonntag\".

Beim RWI findet sich keinerlei Hinweis auf den preisdämpfenden Merit Order- Effekt, auf den andere Institute verweisen.

DIW: Atomausstieg lohnt sich

Zitat
Selbst ein sofortiger Verzicht auf die ältesten Atomkraftwerke führt nur zu geringen Strompreissteigerungen. Das zeigen Berechnungen des DIW Berlin. Die Berechnungen belegen auch: Bereits bis 2020 könnte der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix verdoppelt werden. Geeignete ungenutzte Flächen, etwa zur Nutzung von Windenergie an Land, sind vorhanden, und auch in der Nordsee kann mehr Windenergie genutzt werden. Dazu kommen Biomasse, Wind- und Solarenergie.

Langfristig sollen erneuerbare Energien den Atomstrom und fossile Brennstoffe zunehmend ersetzen und zur Hauptenergiequelle für Deutschland werden. Damit relativieren sich auch die \"Kosten\" der Energiewende: Die Durchsetzung einiger erneuerbarer Energien wird dazu führen, dass Strom in vielen Stunden des Jahres wesentlich günstiger wird als heute und teilweise sogar fast zum Nulltarif angeboten werden kann.

Bereits heute ist der sogenannte Merit-Order-Effekt erheblich, mit dem Wind- und Sonnenenergie zu einer Senkung des Strompreises beitragen. Diese Effekte werden sich mit zunehmendem Anteil der erneuerbaren Energien verstärken. Mittelfristig führt die Energiewende also zu erheblichen gesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen.

E.ON: \"Energiewende ist riesige Chance\"

Zitat
Der für seine Blockade-Haltung in der Atomfrage bekannte Manager bezeichnete in einem Gespräch mit der britischen Financial Times die Pläne hin zu mehr Ökostrom in Deutschland als \"riesige Chance\". Deutschland werde zum Versuchsraum für den beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien. \"Was wir lernen, wollen wir in die Welt tragen.\"

LichtBLick sieht Direktvermarktung von Ökostrom in Gefahr

Zitat
Der Vorstandsvorsitzende von LichtBlick, Dr. Christian Friege, verkündete, dass Deutschland zwar immer mehr Ökostrom produziert, aber die Verbraucher können diesen nicht verwenden. Zudem warnt er, dass die Akzeptanz der Ökostrom-Förderung in Gefahr sei. Plänen der Koalition zufolge soll der Anteil an Ökostrom bis zum Jahr 2020 von aktuell 17 Prozent auf mindestens 35 Prozent erhöht wurden sein. Wenn der derzeitige EEG-Entwurf nicht mehr geändert wird, erhalten Ökostrom-Kunden hierzulande keinen aus Wind oder Sonne erzeugten Strom. Stattdessen erhalten sie den grünen Strom aus dem Ausland.

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« Antwort #114 am: 27. Juni 2011, 12:19:45 »
Zitat
Original von egn
Es steht genauso wenig fest wie hoch die Strompreise wären wenn es den preissenkenden Effekt und den Wettbewerb durch die EEG-Einspeisung nicht gäbe. Ich würde einfach mal so behaupten dass sich der Preis ab dem Niveau in 2008 weiter entwickelt hätte, und dann etwa bei 30 ct/kWh ohne EEG-Umlage liegen würde.
    Klar, warum nicht höher?  :tongue:
    Warum haben wir in D dann trotz des \"
preissenkenden Effekt\" die höchsten Strompreise?

Deutlich höhere Strompreise erwartet ja auch der  EU-Kommissar Günther Oettinger. Er bereitet die Deutschen auf eine weitere Preisrunde beim Strom vor und spricht von zwei Cent pro Kilowattstunde und meint damit die Kosten für den Netzausbau.  Das hat jetzt mit der EEG-Einspeisung gar nichts zu tun, aber mit den EE wohl schon. Aber ja, wir sind dafür ja auch Solarweltmeister am 49/50 nördlichen Breitengrad. Das macht den Deutschen ganz sicher keiner mehr nach!  :P [/list]

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« Antwort #115 am: 27. Juni 2011, 12:46:21 »
Der preisdämpfende Merit Order- Effekt kann nur die Großhandelspreise für Elektrizität betreffen.
Ob und wie die Entwicklung der Großhandelspreise an die Letztverbraucher weitergegeben wird, bemisst sich nicht nach dem EEG, sondern hängt von ganz anderen Umständen ab.
Der zuletzt gestiegenen EEG- Umlage standen gesunkene Großhandelspreise (Strom- Forward- Notierungen) gegenüber.

Wenn Stromvertriebsgesellschaften gesunkene Großhandelspreise nicht ebenso wie gestiegene Großhandelspreise an die Letzverbraucher weitergeben und hierdurch ihre Margen erhöhen, so lässt sich dies nicht auf das EEG zurückführen.

Das scheint manchen gedanklich zu überfordern.

Fraglich allein, ob und welcher Teil des beobachteten Preisrückgangs bei den Großhandelspreisen auf den Merit Order- Effekt zurückzuführen ist und wie sich dieser Effekt künftig - auf die Entwicklung der  Großhandelspreise! - auswirken kann.

Zitat
Original von RR-E-ft

DIW: Atomausstieg lohnt sich

Zitat

Bereits heute ist der sogenannte Merit-Order-Effekt erheblich, mit dem Wind- und Sonnenenergie zu einer Senkung des Strompreises beitragen. Diese Effekte werden sich mit zunehmendem Anteil der erneuerbaren Energien verstärken. Mittelfristig führt die Energiewende also zu erheblichen gesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen.

Eine vollkommen andere Frage ist wieder die Entwicklung der Netzkosten, weil das Stromnetz der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) umgebaut werden muss.
Dieser Umbau ist jedoch sowieso erforderlich und bereits seit dem 2001 beschlossenen Atomausstieg absehbar.

Eine wiederum vollkommen andere Baustelle ist  der Netzausbau vor Ort, um weitere dezentrale Einspeisung ans Netz bringen zu können.

Meinung der Stadtwerke Froendenberg


Zitat
Mit ihren 340 Fotovoltaik-Anlagen haben die Froendenberger bereits 5,6 Megawatt ans Netz gebracht. Dabei liegt der Strombedarf in der Region, etwa an Feiertagen, oft nur halb so hoch bei rund 2,5 Megawatt. So musste Heitmann etwa 25 Anträge auf Netzanschluss neuer Solaranlagen bereits ablehnen, weil dies sein Leitungsnetz in einigen Außenbereichen überlastet hätte.Um dem Solar-Problem Herr zu werden, müsste das kleine Stadtwerk allein 12 bis 13 Millionen Euro in den Ausbau der Leitungsnetze vor Ort investieren. \"Das entspricht der Höhe unseres gesamten Eigenkapitals\", sorgt sich Heitmann. Weil die Kosten des Netzausbaus vom örtlichen Netzbetreiber zu tragen sind, müssten die Stadtwerke ihre Netznutzungsentgelte erhöhen, um die Investition tragen zu können. \"Das könnte sich zum Standortnachteil für unsere Stadt auswachsen\", glaubt Heitmann. Aus Sicht des Stadtwerke-Chefs, \"stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht, wenn wir hier 12 Millionen Euro investieren müssen, damit 30 Leute dann ein paar Tausend Euro mit Solarstrom verdienen.\"

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« Antwort #116 am: 27. Juni 2011, 13:48:26 »
Zitat
Original von PLUS
Warum haben wir in D dann trotz des \"preissenkenden Effekt\" die höchsten Strompreise?

Sie haben noch immer nicht den Unterschied zwischen Börsenpreisen und Verbraucherpreisen verstanden. Hier mal eine Kurzbeschreibung zu den unterschiedlichen Kosten und Preisen in diesem Umfeld:

Stromgestehungskosten:
Das sind die Kosten die die erzeugte kWh unter Einberechnung aller Fix-
und variablen Kosten (ohne externe Kosten) tatsächlich kostet.

Grenzkosten:
Das sind nur die variablen Kosten zu denen jedes einzelne Kraftwerk den
Strom am Spotmarkt (Day-Ahead) anbietet.

Börsenpreis am Spotmarkt:
Dieser Preis bildet sich nach dem prognostizierten Verbrauch nach der
Merit-Order der für jedes Kraftwerk gemeldeten Grenzkosten.

Börsenpreis am Terminmarkt:
Dieser Preis entsteht aus dem spekulativen Handel der Teilnehmer am
Terminmarkt für einen bestimmten Zeitpunkt. Marktteilnehmer sind dabei
nicht nur Stromerzeuger und Stromversorger, sondern auch Banken und
andere Spekulanten.

Verbraucherpreis:
Die Stromversorger kaufen den Strom auf Termin und auch am Spotmarkt
ein. Daraus erzeugen sie mit den Netzkosten, Steuern und Abgaben einen
Preis für den Verbraucher. Dabei gibt es im Endverbrauchermarkt
sogenannte Marktverteidiger und Marktangreifer.

Die Marktverteidiger sind überwiegend die Grundversorger in einem
Versorgungsgebiet. Sie besorgen sich den Strom überwiegend über den
Terminmarkt verteilt über mehrere Jahre. In einem steigenden Markt ist
das ein gutes und sicheres Geschäft. Fällt jedoch der Markt dann haben
sie auf Termin die Energie zu teuer eingekauft. Sie versuchen dann mit
Preisgarantien und langen Vertragsbindungen diese hohen Preise
abzusichern.

Die Marktangreifer sind dagegen häufig reine Handelsunternehmen mit
geringen Kosten. Sie kaufen die Energie überwiegend am Spotmarkt,
und/oder mit kurzlaufenden Kontrakten am Terminmarkt. Dadurch haben sie
am Endverbrauchermarkt einen Vorteil und können diesen Vorteil zur
Gewinnung von neuen Kunden einsetzen. Dies tun sie einmal indem sie
kurzlaufende Stromverträge ohne Preisgarantie anbieten, und für
Neukunden auch noch Prämien und Boni zahlen. In den Vergleichslisten
findet man diese dann auch vorwiegen auf den vordersten Rängen. Ziel ist
es unter den ersten 5-10 zu sein. Der Kunde wählt dann nicht unbedingt
den günstigsten, sondern den günstigsten mit den passenden Bedingungen
wie Mindestlaufzeit, Kündigungsfrist, Bewertung.

Der Strommarkt ist derzeit sehr schwer für die Marktverteidiger. Sie
haben sich in den letzten Jahren den Strom zu teuer eingekauft. Durch
die steigende EEG-Einspeisung werden aber die Preise an der Börse nahezu
konstant gehalten. Und die Differenz zwischen Termin- und Spotmarkt
bleibt. So gibt es immer mehr Anbieter die in die Rolle des
Marktangreifers schlüpfen und neue günstige Tarife anbieten. Auch heute
kann man die kWh (ohne mtl. Grundkosten) für unter 18 ct/kWh kaufen. Wer
das nicht tut muss sich nicht über hohe Preise beschweren. Wettbewerb
entsteht nur durch regelmäßige Überprüfung der Angebot und Wechsel zu
Anbieter mit dem günstigsten Preis zu angemessenen Bedingungen.  


Die Preise an der Strombörse sind nicht so unterschiedlich zwischen D und z.B. F, das Sie ja gerne als Beispiel bringen. Das können Sie regelmäßig an der EEX sehen wenn Sie die Gebietspreise betrachten. Dennoch gibt schon hier einen drastischen Unterschied. Während in D ein Wettbewerb durch eine Unzahl von Versorgern gibt, ist es in Frankreich das Unternehmen EdF das sowohl die Erzeugung als auch die Versorgung dominiert. Dabei ist es so, dass die Preisbildung für die Erzeugung nicht an der Börse nach Merit-order erfolgt, sondern vom Staat jedes Jahr festgelegt wird. Die Ausgangsbasis für die Verbraucherpreise in Frankreich ist als das Preisdiktat des Staates. Dies ist schlimm für EdF da damit auch der Gewinn limitiert ist. Deshalb beschwert sich EdF auch immer wieder darüber. In D ist der Gewinn bei der Erzeugung allein davon abhängig wo in der Merit-Order das Kraftwerk steht und wie welcher Preis für das teuerste produzierende Kraftwerk gilt.

Auf der Versorgerseite hat es EdF in Frankreich auch wieder leicht. EdF hat einen festgesetzten Erzeugerpreis, während in D der Strom überwiegend über den Terminmarkt abgewickelt wird. In der aktuellen Situation liegen die Preise am Terminmarkt regelmäßig über dem Sportmarkt, was auch logisch ist da über die Prämie das Risiko abgesichert ist. Diese Prämie schiebt sich der Verkäufer am Terminmarkt ein. Und schon hat wieder jemand mit verdient. Der Versorger hat jetzt seinen Strom am Terminmarkt eingekauft, jetzt muss er noch die Netzkosten drauf rechnen. Dadurch dass eis eine Vielzahl vomn Netzgebieten gibt kassiert jeder Netzbetreiber Zoll. Das ist bei EdF auch nicht so. Denen gehört auch noch das ganze Netz. Das reduziert erheblich die Kosten.

Ab diesem Punkt kommen dann die Steuern und Abgaben. Die Konzessionsabgabe ist wie die Netzgebühren nichts anderes als ein Zoll. Dazu wird von der Gemeinde nicht einmal eine Leistung erbracht. EdF hat wohl auch diesen Zoll nicht zu bezahlen. Dann kommen wir von der Energiesteuer. Diese wird überwiegend in die Rentenkasse abgeführt und hat mit Energie eigentlich gar nichts zu tun. Man hätte den Betrag auch über die Mehrwertsteuer erheben können, was ehrlicher gewesen wäre. Und dann kommt noch die EEG-Umlage, die zum Umbau der Energieversorgung eingeführt wurde. Man mag über die Verwendung uneinig sein, sie ist aber eine brauchbare Möglichkeit um in einem Wettbewerbsmarkt eine Umstrukturierung zu finanzieren. Zum Schluss kommt noch die Umsatzsteuer.

Warum kostet bei EdF die kWh nur 13 ct/kWh statt wie bei uns 25 ct/kWh?

Nach E-Control setzen sich die Preise von D und Frankreich in 2010 folgendermaßen zusammen:

                                  D                                       F
Erzeugung            36 %     9,00 ct/kWh          30 %     3,9   ct/kWh
Verteilung             24 %     6,00 ct/kWh          35 %     4,55 ct/kWh
Abgaben               24 %     6,00 ct/kWh          21 %     2,73 ct/kWh
Umsatzsteuer       19 %     4,75 ct/kWh          15 %     1,95 ct/kWh
Den Wert für die Umsatzsteuer für D habe ich von 16 auf 19 % korrigiert.

Man sieht, dass Erzeugung und Verteilung in D viel teuerer ist. Dies liegt wie schon oben beschrieben an dem Monopol von EdF und der staatlichen Preisvorgabe. Bei den Abgaben dürfte die Energiesteuer und die EEG-Umlage die Differenz ausmachen. Und natürlich ist die Umsatzsteuer auf den Gesamtpreis auch noch eine erhebliche Differenz.

Auf dem ersten Blick scheint der Staat sich sehr zurück zu halten. Allerdings ist die Steuern- und Abgabenquote in Frankreich insgesamt höher als in D. D.h., das was die Verbraucher hier bei den Stromkosten einsparen, das wird ihnen an anderer Stelle genommen um ähnliche Aufgaben zu finanzieren wie in D.


Zitat
Deutlich höhere Strompreise erwartet ja auch der  EU-Kommissar Günther Oettinger. Er bereitet die Deutschen auf eine weitere Preisrunde beim Strom vor und spricht von zwei Cent pro Kilowattstunde und meint damit die Kosten für den Netzausbau.  Das hat jetzt mit der EEG-Einspeisung gar nichts zu tun, aber mit den EE wohl schon. Aber ja, wir sind dafür ja auch Solarweltmeister am 49/50 nördlichen Breitengrad. Das macht den Deutschen ganz sicher keiner mehr nach!  :P

Die Kosten die Öttinger meint sind die Netzausbaukosten im Hochspannungs- und Höchstspannugnsnetz der ÜNBs hauptsächlich für Offshore-Wind und den Ausbau des europäischen Energiehandels. Dies hat genau nichts mit dem Solarweltmeister Deutschland zu tun, denn die PV wird dezentral eingespeist und braucht allenfalls im Niederspannungs- und Mittelspannungsnetz geringfügige Erweiterungen.

Offline PLUS

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #117 am: 27. Juni 2011, 15:08:16 »
Zitat
Original von egn
Zitat
Original von PLUS
Warum haben wir in D dann trotz des \"preissenkenden Effekt\" die höchsten Strompreise?
Sie haben noch immer nicht den Unterschied zwischen Börsenpreisen und Verbraucherpreisen verstanden. Hier mal eine Kurzbeschreibung...
    @egn, Sie haben viel Text kopiert, aber trotzdem die kopierte Frage nicht beantwortet.

    Einen Grund für weitere Anreize für den deutschen PV-Strom sehe ich immer noch nicht. Ich sehe immer noch eine eklatante Verletzung des ökonomischen Prinzips und des GG.  Mit dem Strom in F hat das nichts zu tun. D und F sind sicher wichtige EU-Mitglieder, Europa ist mehr.  Außerdem sollen an der EEX um die 200 Börsenteilnehmer aus 19 Ländern handeln. Die profitieren dann wohl von den diversen \"Börseneffekten\" dort.  ;)

    Es fragt sich immer noch, hier im Energieverbraucherforum, was hat der normale energieverbrauchende deutsche Bürgerhaushalt davon. Bis jetzt doch nur steigende Preise!
PS:
@RR-E-ft: Froendenbergs gibt es viele in D

Offline egn

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #118 am: 27. Juni 2011, 15:29:18 »
Zitat
Original von PLUS
Sie haben viel Text kopiert, aber trotzdem die kopierte Frage nicht beantwortet.

Der Text ist komplett meiner und ich habe auch die Frage beantwortet. Nur die Antwort gefällt Ihnen nicht, deshalb versuchen Sie wieder Ablenkungsmanöver.

Zitat
Einen Grund für weitere Anreize für den deutschen PV-Strom sehe ich immer noch nicht.

Wer hat weitere Anreize verlangt? Die Anreize die es gibt und die sich jedes Jahr drastisch reduzieren genügen völlig.

Zitat
Ich sehe immer noch eine eklatante Verletzung des ökonomischen Prinzips und des GG.  

Nun was sie sehen ist nicht relevant. Deshalb wird es so weiter laufen wie bisher. Und das ist auch gut so.

Zitat
Mit dem Strom in F hat das nichts zu tun. D und F sind sicher wichtige EU-Mitglieder, Europa ist mehr.  Außerdem sollen an der EEX um die 200 Börsenteilnehmer aus 19 Ländern handeln. Die profitieren dann wohl von den diversen \"Börseneffekten\" dort.  ;)

Nun Sie haben immer wieder den Vergleich mit anderen Ländern gemacht. Ich habe Ihnen jetzt nochmal gezeigt dass der Strompreis nicht alleine entscheidend ist. Was nützt es wenn der Strompreis niedrig ist, der Bürger aber an anderer Stelle dafür zusätzlich bezahlt?

Das EEG bietet hier eine einmalige Transparenz hinsichtlich der Kosten verschiedener Stromerzeugungstechnologien.

Zitat
Es fragt sich immer noch, hier im Energieverbraucherforum, was hat der normale energieverbrauchende deutsche Bürgerhaushalt davon. Bis jetzt doch nur steigende Preise!

Wie schon geschrieben, fragen Sie doch ihren Versorger warum er überhöhte Preise verlangt. Der kann es Ihnen sicher genau beantworten - wenn er will. Das EEG hat mit der Preisbildung erst Mal nichts zu tun.

Offline Cremer

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #119 am: 27. Juni 2011, 16:13:48 »
@egn,

ich würde gerne Strom aus Frankreich beziehen. Leider hat mir die EDF, Büro Berlin, auf meine schriftliche Anfrage eine abschlägige Antwort geschrieben.

Zitat
Was nützt es wenn der Strompreis niedrig ist, der Bürger aber an anderer Stelle dafür zusätzlich bezahlt

Wo bitte schön werden da den Bürgern in Frankreich andersweitig belastet?
Sie stellen da mal wieder einfach so unbewiesene Behauptungen auf.

Ich wäre froh für 11 Cent/kWh Strom zu beziehen, wie in Frankreich mein Bruder dies in seinem Haus erhält. (13 Cent/kWh stimmt nicht) zuzügl. Grundgebühr
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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gerd@cremer-kreuznach.de

 

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