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Autor Thema: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize  (Gelesen 100618 mal)

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Offline RR-E-ft

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #135 am: 08. Juli 2011, 15:07:29 »
Schon klar, dass nicht verstanden wurde, wie man auch als Verbraucher von geringen Großhandelspreisen profitieren kann, nämlich durch Lieferantenwechsel, wie man um die Belastung der EEG- Umlage herumkommen kann, nämlich durch Wechsel zu einem Lieferanten mit Grünstromprivileg. Ebenso klar ist, dass nicht jeder mit komplexen Sachverhalten zu Rande kommt, aber trotzdem mit seinen schlichten Wahrheiten ganz glücklich sein kann.

Die heftig steigende EEG- Umlage ist ein Problem.
Deshalb kenne ich aber trotzdem keinen Verbraucher, der selbst teuren PV-Strom kauft.

Es ist zudem noch nicht einmal ersichtlich, ob die bisher installierte Leistung bei Solarstrom überhaupt ausreicht, um alle Verbraucher in Deutschland, die gern ausschließlich Solarstrom beziehen würden, damit beliefern zu können.

Volkswirtschaftlich ist die massenhafte Installation von PV- Anlagen zunächst einmal ein Konjunkturprogramm.

Schließlich investieren die Betreiber ja heute das viele, viele  Geld, von dem sie sich allenfalls auf lange Sicht eine Vollamortisation mit Rendite erwarten.
Nicht ersichtlich, wo diese Investoren statt dessen soviel Geld in die deutsche Energieerzeugung hätten investieren können, in Atomkraftwerke sicher nicht.

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #136 am: 08. Juli 2011, 15:19:21 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Schon klar, dass nicht verstanden wurde, wie man auch als Verbraucher von geringen Großhandelspreisen profitieren kann, ...
    Haben das die Politiker so verstanden?!

    Das EnWGÄndG wurde heute vom Bundesrat durchgewunken. Nicht alle Verbraucher können damit zufrieden sein. Die Mittelverwendung im Sinne der Zielsetzung des EnWG bleibt weiter Dunst. Die Milliarden werden von den Verbrauchern aufgebracht. Die Verschwendung geht weiter, sie ist nicht gestoppt.

PS: Manchmal sind die einfachen Wahrheiten die richtigen.  ;)

Offline RR-E-ft

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #137 am: 08. Juli 2011, 15:43:30 »
PV- Kraftwerke gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Märkische Heide, märkischer Sand...
Nun auch märkischer Solarstrom.

Bei Häuslebauern mit PV- Anlagen auf dem Dach kann man sich immerhin vorstellen, dass die bei Erreichen des Zeitpunktes, wo Strom aus dem Netz mehr kostet als die garantierte Einpeisevergütung einbringt, den selbst erzeugten Strom gern selbst verbrauchen.

Für diese Investorengruppe wurde angenommen, dass sie einer Förderung nicht mehr bedürfe, wenn die Netzparität erreicht sei, die Stromerzeugungskosten unterhalb der regulären Strompreise liegen. Einige meinen, Netzparität sei bereits erreicht oder stehe unmittelbar bevor, weil die Module deutlich billiger geworden seien.

Bei PV- Kraftwerken wird es mit Eigenverbrauch oder Direktvermarktung sicher weit schwieriger.
Auch bei Natzparität wird wohl niemand ohne weiteres von der sog. öffentlichen Versorgung auf die Direktversorgung durch PV- Kraftwerk umsteigen (Mach es wie die Sonnenuhr, zähl´ die schönen Stunden nur).

Offline superhaase

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« Antwort #138 am: 09. Juli 2011, 10:19:41 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Bei PV- Kraftwerken wird es mit Eigenverbrauch oder Direktvermarktung sicher weit schwieriger.
Deshalb sollte die Förderung von Freiland-PV-Anlagen stark reduziert oder ganz beendet werden - auch was Konversionsflächen etc. betrifft.
Meine Meinung.

Es gibt genügend Dächer, und dort kann die PV ihre Vorteile voll ausspielen:
- Netzentlastung durch Einspeisung ins Niederpannungsnetz nahe den Verbrauchern
- Eigenverbrauch, der bald ohne Förderung auskommt und die Anlagen bald allein schon rentabel macht
- bald Einspeisung von Übeschussstrom zu Markpreisen ohne Förderung, was den Anreiz zur gesteuerten Eigennutzung noch weiter erhöht
- auf absehbare Zeit werden nur Dachanlagen mit nennenswertem Eigenverbrauchs auf eine Förderung verzichten können

Deshalb sollte man auf genau dieses Ziel schnellstmöglich zusteuern und andere PV-Anlagen nicht weiter fördern.
Es gibt noch so viele gut geeignete Dächer, auch sehr große auf Industriegebäuden. Das Potential ist noch riesig, auch beim Eigenverbrauch.

Freilandanlagen werden erst viel später ihre sog. utility parity erreichen.
Wir sollten auf Dachanlagen setzen, das ist effizienter, sinnvoler, und für den Verbraucher (vor allem für den ohne eigene PV-Anlage) billiger.

zum Thema Rentabilität von Spitzenlastkraftwerken:

Dadurch, dass der PV-Strom derzeit im Sommer den Tageslastberg recht genau glattbügelt bzw. quasi abrasiert, haben die Spitzenlastkraftwerke in der Tat ein Problem mit zu geringen Laufzeiten.

Das wird sich aber bald wieder ändern, wenn noch mehr PV am Netz ist, denn dann wird sich tagsüber eine deutliche Lastdelle ergeben, und es wird sich dadurch dann die absetzbare Grundlast des konventionellen Kraftwerksparks reduzieren.
Daraus folgt dann wiederum, dass sich morgens und abends Lücken ergeben, die von flexiblen Kraftwerken gefüllt werden müssen.
Dazu benötigt man dann die sog. Spitzenlastkraftwerke - nur sollte man sie dann vielleicht anders bezeichnen. Vorschlag: Lückenkraftwerke.  ;)

Eine Investition in flexible Kraftwerke (z.B. GuD-Gaskraftwerke) wird sich wohl in nächster Zeit noch gut lohnen.
In ferner Zukunft soll es dann natürlich anders aussehen bei 100% Vollversorgung mit Ökostrom.

ciao,
sh
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #139 am: 12. Juli 2011, 00:56:33 »
Stirbt der Energiemarkt?

These:

Durch das EEG streben die nach Merit Order gebildeten Strom- Großhandelspreise  gegen NULL, die EEG- Umlage strebt  hingegen gegen unendlich.

Für die Funktionsfähigkeit des Marktes ist tatsächlich notwendig, dass die Preissigenale funktioniren. Dass sich energieintensive Industrie zukünftig eher im Nordosten ansiedelt, wenn dort geringere Strompreise herrschen, muss indes nicht eben nachteilig sein. Wenn Stromgroßhandelspreise  im Ausland niedriger lägen, ginge die stromintensive Industrie wohl  ohne viel Tammtamm  nach Polen oder nach Frankreich.

Offline egn

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« Antwort #140 am: 12. Juli 2011, 07:04:26 »
Zitat
Original von RR-E-ft
These:

Durch das EEG streben die nach Merit Order gebildeten Strom- Großhandelspreise  gegen NULL, die EEG- Umlage strebt  hingegen gegen unendlich.

Solange die EEG-Kosten weitgehend auf alle Verbraucher umgelegt werden strebt die EEG-Umlage (pro kWh) auf die Durchschnittsvergütung für den EEG-Strom und nicht gegen unendlich. Die Durchschnittsvergütung liegt heute bei etwa 14 ct/kWh. In der langfristigen Entwicklung wird es hier noch wegen des starken PV-Ausbaus einen leichten Anstieg geben. Wenn dann allerdings vermehrt EEG-Anlagen aus der 20-jährigen Förderung fallen, dann werden diese schnell absinken, da ja gerade die teuersten Anlagen wegfallen.

Zitat
Für die Funktionsfähigkeit des Marktes ist tatsächlich notwendig, dass die Preissigenale funtioniren.

Die Preissignale werden auch weiterhin funktionieren, da in dem langen Zeitraum immer mehr Altanlagen aus der Förderung fallen. Diese Altanlagen werden ihren Strom über den Markt veräußern.

Zitat
Dass sich energieintensive Industrie zukünftig eher im Nordosten ansiedelt, wenn dort geringere Strompreise herrschen, muss indes nicht eben nachteilig sein.

Der Nordosten scheint auf den ersten Blick attraktiv zu sein, allerdings kommt der Strom dort vorwiegend von Braunkohlekraftwerken. Die werden aber auch nach und nach weniger werden, vor allem da diese reine Grundlastkraftwerke sind. Die PV wird auch diese Kraftwerke aus dem Markt drängen. Das Ungleichgewicht im Netz liegt vorwiegend an der Platzierung der Großkraftwerke. Die meisten AKWs stehen im Süden und müssen abgeschaltet werden. Die Kohlekraftwerke im Norden. Das Ungleichgewicht kann man auch dadurch beheben dass man die abzuschaltenden AKWs durch GUD-Kraftwerke ersetzt. Zudem hat gerade der Süden viel Sonne und es kann deshalb zu den Spitzenzeiten auch viel Strom erzeugt werden.

Zitat
Wenn Stromgroßhandelspreise  im Ausland niedriger lägen, ginge die stromintensive Industrie wohl  ohne viel Tammtamm  nach Polen oder nach Frankreich.

Da die Netze zusammenhängen werden sich keine großen Unterschiede ergeben. Das Netz führt sogar dazu dass die Großhandelspreise im Ausland immer stärker durch den deutschen EEG-Strom bestimmt werden.

Offline Netznutzer

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« Antwort #141 am: 12. Juli 2011, 07:40:42 »
Zitat
Wenn dann allerdings vermehrt EEG-Anlagen aus der 20-jährigen Förderung fallen, dann werden diese schnell absinken, da ja gerade die teuersten Anlagen wegfallen.

Leider nicht, Sie verkennen völlig die Situation. Es fallen in den nächsten Jahren die preiswertesten Anlagen aus der Förderung, Deponiegas (derzeit schon in vielen Netzgebieten) und Windanlagen (die auf 6,19 ct/kWh zurückfallen), genau die Anlagen, die aufgrund hoher Mengen und relativ niedrigen EEG-Vergütungen für einen EEG-Durschnittspreis von 25 ct/kWh gesorgt haben. Gefördert werden dann nur noch teure Offshore, PV und Biogasanlagen.

Dies wird die Umlage weiterhin in die Höhe treiben.

Ferner werden die Anlagen, die aus der Förderung fallen, sich selbstverständlich an den höchsten Preisen orientieren, Ihren Thesen nach passiert dioes ja auch bei aslten uns abgeschriebenen Kraftwerken genau so. Ehem. EEG-Anlagen werden da in Zukunft gewiß keine Ausnahme machen.

Gruß

NN

Offline egn

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« Antwort #142 am: 12. Juli 2011, 08:37:07 »
Zitat
Original von Netznutzer
Leider nicht, Sie verkennen völlig die Situation. Es fallen in den nächsten Jahren die preiswertesten Anlagen aus der Förderung, Deponiegas (derzeit schon in vielen Netzgebieten) und Windanlagen (die auf 6,19 ct/kWh zurückfallen), genau die Anlagen, die aufgrund hoher Mengen und relativ niedrigen EEG-Vergütungen für einen EEG-Durschnittspreis von 25 ct/kWh gesorgt haben. Gefördert werden dann nur noch teure Offshore, PV und Biogasanlagen.

Dies wird die Umlage weiterhin in die Höhe treiben.

Wenn ein Erzeuger aus dem EEG herausfällt dann sinken die EEG-Kosten, selbst wenn es günstige Erzeuger waren.

Zitat
Ferner werden die Anlagen, die aus der Förderung fallen, sich selbstverständlich an den höchsten Preisen orientieren, Ihren Thesen nach passiert dioes ja auch bei aslten uns abgeschriebenen Kraftwerken genau so. Ehem. EEG-Anlagen werden da in Zukunft gewiß keine Ausnahme machen.

Sie können den Strom nur selbst nutzen, zu Spotmarktpreisen einspeisen oder über einen Ökostromanbieter den Strom zu höheren Preisen direkt vermarkten. Der höchste Ertrag wird sicherlich durch die Eigennutzung erreicht, aber dieser ist für große Erzeuger nur begrenzt möglich. Die Vermarktung am Spotmarkt verteuert den Strom insgesamt nicht. Und die Vermarktung über einen Ökostromanbieter mit Grünstromprivileg verteuert den Strom allenfalls für dessen Kunden.

Offline Netznutzer

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« Antwort #143 am: 12. Juli 2011, 09:29:24 »
Sie haben keine Ahnung und mit dem Rechnen, dass haben wir auch schon gesehen:

Bauen Sie sich mal eine EEG-Matrix mit Mengen und Preisen und errechnen, wenn Sie es können, Durschnittspreise. Dann nehmen Sie aus dieser Matrix preiswerte Produzenten heraus und Sie werden feststellen, dass sich der durchschnittliche kWh-Preis erhöht. Da diese Mengen in BK\'s wandern, die dem Grünstrom-Privileg zugeordnet sind, verteuert sich für die Allgemeinheit die Umlage.  

Zitat
Sie können den Strom nur selbst nutzen

Wie soll das bei Windkraftanlagen oder einem Windpark funktionieren? Netzbetreiber müssen EEG-erzeugten Strom vorrangig abnehmen, auch wenn dieser nicht nach EEG vergütet wird. Somit werden genau die Preise gezahlt werden müssen, die am Markt existent sind. Hören Sie auf zu träumen.

Gruß

NN

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« Antwort #144 am: 12. Juli 2011, 09:58:39 »
Zitat
Original von egn
Solange die EEG-Kosten weitgehend auf alle Verbraucher umgelegt werden strebt die EEG-Umlage (pro kWh) auf die Durchschnittsvergütung für den EEG-Strom und nicht gegen unendlich.
...
 Und die Vermarktung über einen Ökostromanbieter mit Grünstromprivileg verteuert den Strom allenfalls für dessen Kunden.
    @egn, durch das herabgelassene Sonnenvisier ist der Blick doch sehr eingeschränkt. @NN hat Recht!

    Sie haben nicht die Grünstrom- und  andere Privilegien im Blick. Dazu kommen dann noch die Eigennutzer, die mit dem Geld der Verbraucher großzügig gefördert wurden, sich dann aber unsolidarisch nicht nur von der Tilgung der Solarschulden verabschieden. Schon lange angekündigt, soll doch jetzt bald wie auch immer die Netzparität in D erreicht sein und tolle Batteriesystem die sich rechnen sind ja angeblich auch schon bald einsatzreif. Dann gibt es doch zunehmend PV-Eigennutzer die keine Steuern und keine Abgaben mehr bezahlen (Keine Konzessionsabgabe für die Gemeinde, keine Steuern und Abgaben für den Kreis, das Land, den Bund ....). Warum sollten solche Eigennutzer auch noch von den Verbrauchern oder der Allgemeinheit so extrem gefördert werden?

Eigennutzer passt, es geht da nur um den Eigennutz, allerdings zu Lasten Dritter.  Für die schrumpfenden Teil der Normalhaushaltskunden ohnen PV auf dem Dach ist das eine unendliche Geschichte. Der von aufgeklärten Verbrauchern geforderte Deckel, wie er anderswo zu finden ist, wurde von lobbygefärbten Energiepolitikern ja erfolgreich verhindert.

Sie haben offensichtlich den Mechanismus der EEG-Umlage nicht begriffen.

Gemäß der Ausgleichsmechanismusverordnung (AusglMechV) haben die Elektrizitätsversorgungsunternehmen für jede an Letztverbraucher gelieferte Kilowattstunde Strom eine EEG-Umlage an die Übertragungsnetzbetreiber zu entrichten. Mit diesen Zahlungen soll die Differenz aus den Einnahmen und den Ausgaben bei der EEG-Umsetzung gedeckt werden.

Die EEG-Umlage zahlen die nicht privilegierten Letztverbraucher! Die Privilegierten werden mehr, die Nichtprivlegierten weniger.

Wie sieht nun Ihre Rechnung aus? Welches Szenario schwebt Ihnen da vor für die nächsten zehn Jahre?[/list]

Offline superhaase

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« Antwort #145 am: 12. Juli 2011, 10:07:57 »
Es ist schon erstaunlich, wie Netznutzer und PLUS einzelne Sätze oder gar Satzteile aus dem Beitrag von egn herausnehmen, und anhand dessen dann Aussagen kritisieren, die egn gar nicht gemacht hat.

Sie beide wollen scheinbar immer absichtlich falsch verstehen, um an der Realität vorbei alles bekriteln zu können.
Diese Praxis beherrschen Sie beide wirklich gut!  :tongue:

ciao,
sh
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« Antwort #146 am: 12. Juli 2011, 10:24:11 »
Zitat
Original von superhaase
Es ist schon erstaunlich, wie Netznutzer und PLUS einzelne Sätze oder gar Satzteile aus dem Beitrag von egn herausnehmen, und anhand dessen dann Aussagen kritisieren, die egn gar nicht gemacht hat.

Sie beide wollen scheinbar immer absichtlich falsch verstehen, um an der Realität vorbei alles bekriteln zu können.
Diese Praxis beherrschen Sie beide wirklich gut!  :tongue:
    @superhaase, welche einzelnen Sätze und Aussagen sind das denn die \"egn gar nicht gemacht\" hat.

    Dann mal zur Realität und Butter bei die Fische. Wie sieht denn Ihr Szenario und Ihre Rechnung für die nächsten zehn Jahre aus?
PS
Damit das jetzt nicht auch noch untergeht:

Zitat
Bislang herrscht in Politik und Öffentlichkeit die Auffassung vor, erneuerbare Energien könnten einfach den Platz der Atom- und Kohlekraftwerke einnehmen und so nahtlos in den bestehenden Energiemarkt integriert werden. Das ist ein Glaube fern der Wirklichkeit. Unter Ökonomen gibt es längst Einigkeit darüber, dass die staatlich forcierte Ausweitung des Ökostroms mit dem bisherigen Marktmodell völlig inkompatibel ist. ....Die Energiewende-Gesetze beschleunigen vielmehr die Auflösung des erst 1998 geschaffenen deutschen Energiemarktes und führen mit hoher Notwendigkeit zu einem weitgehend staatlich regulierten, planwirtschaftlichen Versorgungssystem, in dem marktwirtschaftliche Preissignale bestenfalls noch eine marginale Rolle spielen. ...Ökostrom ist mit dem Marktmodell völlig inkompatibel Die Verbraucher zahlen mehr, trotz sinkender Kosten .... usw.
wirklich lesenswert: Welt-Artikel

Offline superhaase

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« Antwort #147 am: 12. Juli 2011, 11:22:33 »
Zitat
Original von PLUS
Dann mal zur Realität und Butter bei die Fische. Wie sieht denn Ihr Szenario und Ihre Rechnung für die nächsten zehn Jahre aus?
Da die Umlage für 2011 Nachzahlungen für 2010 enthält und der Zubau an EEG-Anlagen für 2011 wahrscheinlich etwas zu hoch kalkuliert wurde, ist davon auszugehen, dass die reale Umlage für das Jahr 2011 bei etwa 2,7 bis 2,8 Cent pro Kilowattstunde liegt. Eine etwaige Überzahlung wird bei der Berechnung für das Jahr 2012 berücksichtigt.

Den meisten Studien zufolge wird die Höhe der EEG-Umlage in den kommenden Jahren bei etwa 3 Cent pro Kilowattstunde stagnieren oder nur geringfügig anwachsen, um dann ab etwa 2016 kontinuierlich abzusinken.

Ich persönlich denke allerdings, dass wir mit den aktuell 3,5 ct/kWh noch nicht den Höhepunkt gesehen haben.
Wenn der Ausbau der Offshore-Windkraft mit den relativ hohen Einspeisevergütungen in Schwung kommt, kann es schon noch 2015 - 2017 zu Umlagen zwischen 3,5 und 4,0 ct/kWh (netto) kommen.
Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab, auch von Strombörsenpreisentwicklungen, Anteilen von privilegierten Verbrauchern etc.
Schwer vorhersehbar, wie sich das auch politisch entwickelt.

Insofern ist das nur eine sehr persönliche und auch nicht mit fundierten Berechnungen zu belegende Einschätzung.
Wenn Sie genauere Berechnungen und Zahlen sehen wollen, sollten Sie die Leitszenarien des Bundesumweltministeriums studieren. Das nächste Leitszenario wird da hinsichlich PV und EEG-Umlage sicher \"erheblich\" aktualisiert sein.

Nun die Frage zurück an Sie:
Welche anderen Möglichkeiten sehen Sie, den erforderlichen Umbau zu einer nachhaltigen Stromversorgung zu bewerkstelligen, die kostengünstiger wären als die Szenarien und Pläne der Regierung?
Wenigsten so einen groben Umriss, wie man das besser und vor allem langfristig kostengünstiger gestalten könnte, wäre schon nötig, um Ihre dauernde Kritik ein bisschen zu stützen.

ciao,
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« Antwort #148 am: 12. Juli 2011, 11:49:40 »
@superhaase, das geht nur mit Wettbewerb unter fairen Marktbedingungen bei Beachtung der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft und nicht mit Planwirtschaft. Aber das können Sie alles nachlesen.  Das planwirtschaftliche EEG ist angezählt. Es führt nicht zu einer besseren Versorgung, schon gar nicht zu einer preisgünstigen. Die Folge sind reihenweise Dauersubventionen in der  Kette. Auch das können Sie nachlesen:

\"Unter Wissenschaftlern gilt es als ausgemacht, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), obwohl gerade erst novelliert, in dieser Form nicht mehr lange Bestand haben kann.\"

Dieser Meinung bin ich längst. Die diversen EE-Erzeugungen müssen sich nach jahrelanger extremer Subvention jetzt endlich unsubventioniert dem Markt und den allgemein geltenden Bedingungen stellen. Was sich da nicht bewährt geht unter und das ist gut so, gerade für Verbraucher! Das ist ganz sicher das besser Szenario, als diese lobbygefärbten unrealistischen und längst überholten \"Leitszenarien\".

PS
Zucker oder noch mehr Salz ... viele Köche .. ;): 300 Energieexperten diskutieren über Börsenhandel mit EEG-Strom

Offline superhaase

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« Antwort #149 am: 12. Juli 2011, 11:52:00 »
Ich bin übrigens (wie in dem WELT-Artikel dargestellt) auch der Meinung, dass das Marktmodell der Strombörse bei zunehmendem Ökostromanteil irgendwann nicht mehr funktioniert.
Langfristig wird es etwas anderes geben müssen.

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass dieses Marktmodell noch nie wirklich richtig funktioniert hat, sondern von dem Oligopol der vier großen Stromkonzerne missbraucht wurde, um hohe Preise herbeizuführen.

Das bestehende Marktmodell ist m.E. vom Prinzip her für den Strommarkt ungeeignet, da es generell keine an den wahren (je nach Kraftwerk differenzierten) Stromerzeugungskosten orientierten Preise bildet.

Genausowenig war das EEG als Gesetz für die Ewigkeit gedacht.
Es war immer nur als vorübergehende Einrichtung zur Einführung der Erneuerbaren Energie in die Stromerzeugung geplant.
Dass es irgendwann wegfällt oder nach und nach umgearbeitet wir und in einer neuen \"Gesamtgesetzgebung\" für die Stromerzeugung aufgeht, ist doch klar.
Für den Anfang war es gut konzipiert und hat sehr gut funktioniert.
Ich kenne niemanden, der ernsthaft erwartet hätte, das EEG würde mehr oder weniger unverändert fortbestehen.

ciao,
sh
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