Original von Netznutzer
Jedermann kann sich eine Windkraftanlage an sein Haus flanschen, jeder kann eine Wasserkraftanlage betreiben, es ist alles möglich, egal, in welcher Spannungsebene.
Jetzt wird\'s aber hinten höher als vorne! *)
Insofern trifft Ihr Spruch:
Noch mehr Peinlichkeit geht nicht!
*) bayerische Redensart ins Hochdeutsch übersetzt.
Ja, wir Bayern können auch Hochdeutsch.@RR-E-ft:
Die verlinkte Studie im Auftrag von Greenpeace ist beachtenswert, und widerspricht keineswegs meinen Aussagen.
Ich sage ja nicht, dass mit Erreichen der Netzparität die Förderung
schlagartig eingestellt werden kann, sondern dass sie stark zurückgefahren und einige Jahre später ganz eingestellt werden kann.
Das findet sich auch so in der verlinkten Studie wieder.
Natürlich habe ich das hier nicht so breit auswalzen wollen, wie das in der verlinkten Studie gemacht ist.

Dazu Zitate aus der Studie:
\"Im Ergebnis zeigt diese erweiterte Betrachtung zur Netzparität, dass PV-Kleinanlagen mit einem Lithium-Ionen-Speicher von etwa 5 kWh Kapazität voraussichtlich noch vor 2020 „selbsttragend“ betrieben werden können. Ein solches PV-System würde also auch dann wirtschaftlich betrieben werden können, wenn der eingespeiste Strom nur mit dem Großhandelsstrompreis vergütet werden würde. Bei moderaten Annahmen für die Preisentwicklung von Strom, PV-Anlagen und Speichern wäre dies bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren ab etwa 2019 der Fall [...], bei 30 Jahren Nutzungsdauer bereits ab 2015.\"
\"Darüber hinaus zeigt sich, dass PV-Anlagen ohne Speicher auch bei Optimierung des Eigenverbrauchs bis 2020 aller Voraussicht nach nicht im breiten Markt selbsttragend betrieben werden können, sofern nur eine 20-jährige Nutzungsdauer angenommen wird. [...] Legt man allerdings eine 30-jährige Nutzungsdauer zugrunde, so wäre voraussichtlich ab 2018 ein wirtschaftlicher Betrieb auch ohne Speicher möglich\"Nach Erreichen der Netzparität (laut dieser Studie angenommen im Zeitraum 2013-2014) erwartet man hier selbsttragende PV-Anlagen ohne Speicher bei 30-jähriger Nutzung (wovon man heute als Durchschnitt auf jeden Fall ausgeht - eher länger) also 4-5 Jahre später. Das sind für mich \"einige Jahre\". Nicht anderes habe ich gemeint.
Und diese AUssage macht die Studie für
moderate Annahmen für die Preisentwicklung bei Strom und PV-Anlagen (und Li-Ionen-Speichern).
Das ist also durchaus nichts Utopisches.
In diesen 4-5 Jahren werden die Eigenverbrauchsvergütung und die Einspeisevergütung abhängig von der weiteren Preisentwicklung noch steiler als heute auf Null zurückgefahren werden können.
Dieses Zurückfahren wird auch erzwungen werden, wenn die PV-Zubauzahlen aus verschiedenen bekannten Gründen im Zaum gehalten werden müssen.
Original von RR-E-ft
Den Optimismus, dass alsbald auf eine Förderung verzichtet werden kann, teilen also nicht viele.
Was heißt denn \"alsbald\"?
Wenn man 2015-2018 iwe in der obigen Studie genannt \"als bald\" bezeichnet, dann meinen das schon recht viele.
Wenn man allerdings 2014 \"als bald\" bezeichnen möchte, dann meinen das wohl sehr wenige.
Insofern ist der Begriff \"alsbald\" nicht eindeutig definiert.

SCHOTT Solar zeigt den Trugschluss
Zitat:
Grid Parity bedeutet noch keine Wettbewerbsfähigkeit.
Die Aussichten sind verheißungsvoll: Die Kosten für den Strom aus einer Photovoltaikanlage erreichen nach Prognosen in Deutschland spätestens 2012 das Niveau des regulären Strompreises, den Kunden an die Energieversorger zahlen. Doch selbst wenn diese Grid Parity so schnell eintreten sollte, ist damit noch keine Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom erreicht. Dafür müssten nämlich die Produktionskosten für Energie aus PV-Anlagen auf drei bis acht Cent pro Kilowattstunde sinken, denn dieser Wert entspricht den reinen Produktionskosten von Atom- oder Kohlestrom in Kraftwerken, deren Investitionskosten bereits Abgeschrieben sind.
Naja - das ist jetzt schon auch etwas arg schräg gewickelt.
Wieso vergleicht man da jetzt die Stromgestehungskosten von abgeschriebenen Atom- und Kohlekraftwerken mit denjenigen von neu zu errichtenden und somit noch nicht abgeschriebenen PV-Anlagen?
Abgeschriebene PV-Anlagen haben mit Sicherheit die niedrigsten Stromgestehungskosten überhaupt - nämlich fast Null.
Das mit der
Überschusseinspeisung zu Großhandelspreisen hat SCHOTT offenbar gar nicht im Blick.
Ein solcher Trugschluss seitens SCHOTT-Solar ist wohl kaum hilfreich in der Diskussion.
Original von RR-E-ft
Schlussendlich muss man auf das Verhältnis zu den Stromerzeugungskosten konventioneller Stromerzeugung abstellen, die abgelöst werden soll.
Sicher, aber nicht nur.
Bei der Netzparitätsbetrachtung wird eben auf den Mischpreis abgestellt (wie in der Studie dargelegt): Bezugspreis (Haushalt) und Einspeisevergütung nach Großhandelspreis.
Wobei meines Erachtens die in der Studie angenommenen 5-7 ct/kWh als Einspeisevergütung zu niedrig angesetzt sind. Erstens wird auch konventioneller Strom auf Großhandelsebene wohl teurer werden (CO2-Zertifikate, weniger subventionierter Atomstrom im Angebot), und zweitens dürften noch vermiedene Netzentgelte die Vergütung ein klein wenig erhöhen.
Es geht schließlich nicht um die Verdrängung von Netzstrom durch selbsterzeugten Strom, sondern um die Ersetzung konventioneller Stromerzeugung durch regenerative Energien.
Das ist schon richtig.
Keiner sagt ja auch, dass der Eigenverbrauch von PV-Strom das wichtigste und endgültige Ziel ist.
Keiner behauptet, dass die PV für sich allein zu betrachten ist und die Stromversorgung Deutschlands in Zukunft womöglich allein leisten kann - nur mittels Eigenverbrauch von \"jederman\", wie es PLUS ja gerne ins Absurde zu drängen versucht.
Der Eigenverbrauch spielt allerdings wegen der Wirkungen der Netzparität speziell bei der PV eine wichtige Rolle, die einen ersten großen Meilenstein in der Entwickung der Marktfähigkeit bis hin zur Erzeugerparität darstellt - m.E. den wichtigsten Meilenstein (ab dem die Weiterentwicklung bei abnehmenem Förderaufwand dann allmählich zum Selbstläufer wird, wobei die politische und gesellschaftliche Akzeptenz dann keine Frage mehr sein dürfte).
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich muss mich noch insofern in meiner Ausdrucksweise präzisieren, dass mit Erreichen der Netzparität nicht schlagartig die voll umfassende Marktfähigkeit (wenn man diese mit Erzeuigerparität gleichsetzt) gegeben ist.
Ich will in dieser ganzen Diskussion vielmehr sagen, dass mit der Netzparität die Marktfähigkeit der PV beginnt - zuerst im Teilbereichen der Haushaltskunden - und sich allmählich im Laufe der folgenden Jahre bis hin zur Erzeugerparität (utility parity, Großhandelspreisparität) erweitert.
ciao,
sh