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Autor Thema: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize  (Gelesen 100518 mal)

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Offline PLUS

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #165 am: 13. Juli 2011, 17:26:23 »
Zitat
Original von superhaase
Da haben Sie die Meinung eines extremen Solarfördervereins herausgepickt, ...
    So so, @superhaase, wer die Netzparität mit der Marktreife gleichsetzt, hat kaum das Recht, diesen Verein als Extrem zu bezeichnen. Wo bleibt denn Ihr sachlicher Beitrag, Ihre Erklärung dazu? Zur Sache bzw. von Sachlichkeit findet sich in Ihrem letzten Beitrag nicht die Spur.

Offline superhaase

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #166 am: 13. Juli 2011, 18:59:24 »
Zitat
Original von PLUS
So so, @superhaase, wer die Netzparität mit der Marktreife gleichsetzt, hat kaum das Recht, diesen Verein als Extrem zu bezeichnen. Wo bleibt denn Ihr sachlicher Beitrag, Ihre Erklärung dazu? Zur Sache bzw. von Sachlichkeit findet sich in Ihrem letzten Beitrag nicht die Spur.
Die Sachlichkeit in meinem letzten Beitrag besteht darin, dass ich Ihnen erklärt habe, dass die extreme Meinung eines diesbezüglich \"berüchtigten\" ;) Solarfördervereins weder die Meinung der Mehrheit der EE-Verbände noch die Meinung der Bundesregierung oder der meisten Fachleute ist.

Das mit der Netzparität und deren Folgen habe ich Ihnen in diesem Forum schon mehrmals ausführlich erklärt.

Trotzdem nochmal (ich bin ja geduldig auch bei Begriffsstutzigkeit  :D):

Ab Erreichen der Netzparität rentiert sich eine PV-Dachanlage bei einem erheblichen Eigenverbrauchsanteil allein durch den Eigenverbrauch, wobei der nicht selbst verbrauchte Überschuss zu Marktpreisen ins Netz gedrückt werden kann (und somit die Strompreise senkt). Eine Förderung mittels EEG ist dann nicht mehr nötig - ganau genommen ist dann nicht mal mehr eine Abnahmegarantie für diesen Überschussstrom erforderlich, was die PV in ferner Zukunft befähigt, aus einfachste Weise durch entschädigungslose Abschaltungen zur Netzstabilisierung betragen zu können.
Die ungeförderten PV-Anlagen müssen nur angemessen (klein) dimensioniert werden, damit sich ein ausreichend hoher Eigenverbrauchsanteil ergibt.

Diese Netzparität wird zuerst für teueren Haushaltsstrom erreicht.
Für preisgünstigeren Gewerbestrom wird diese Schwelle erst zu einem späteren Zeitpunkt erreicht, womit sich aber weitere riesige Potentiale für ungeförderte große PV-Dachanlagen ergeben.

ciao,
sh
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Offline PLUS

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #167 am: 13. Juli 2011, 20:08:12 »
@superhaase, Sie winden sich wie ein Aal. Die \"Marktreife\" soll also die von Ihnen beschriebene \"Netzparität\" darstellen. Wenn das so sein sollte, liegen Sie mit Ihrem Vorwurf der Begriffsstutzigkeit weit neben der Kapp. Kein aufgeklärter Verbraucher nimmt Ihnen diese Erklärung ernsthaft ab? Sie ist falsch und ich gehe davon aus, dass Sie das auch wissen. Sie sollten aber nicht alle, die Ihnen nicht folgen, für dumm verkaufen.

Das mit dem angekündigten Eigenverbrauch machen dann hoffentlich bald alle Haushalte und schaffen sich die \"angemessen (klein) dimensionerten PV-Anlagen mit ausreichend hohem Eigenverbrauchsanteil\" an. Vielleicht findet sich ja noch eine Lösung für Mieter und die vielen Menschen in den Städten die in  Eigentumswohnungen leben. Jeder bekommt vom Staat ein Grundstück verpachtet mit Datsche und ausreichend diemensionertem Dach? Zur Eigenversorgung mit Strom, nicht für Gemüse, daher ohne Verpflichtung zum Salat- und Gemüseanbau, versteht sich! Für die Leitung und die Speicherung haben Sie sicher auch schon eine Lösung in Sicht. Es ist ja alles kein Problem mit der sonnenabhängigen Stromerzeugung. Dann brauchen wir nur noch so schnell wie möglich die hundertprozentige Eigennutzung beim Gewerbestrom. Somit ist der Markt und die Marktreife obsolet. Selbstversorger brauchen keinen Markt!

Bleibt die Frage: Wer zahlt die Vergütung die restlichen Jahre für den von Ihrer Altanlage mit Abnahmegarantie eingespeisten Strom? Die paar noch übrig gebliebenen Stromverbraucher? Der Staat? Der bekommt ja nichts mehr und hat dann noch mehr Verpflichtungen aber weniger Geld als heute. Ihren abgelieferten Strom will auch keiner haben. Woher das Geld also nehmen? Schulden darf der liebe Staat bald nicht mehr machen - steht so im GG.

Ja, so funktioniert das Modellsystem EEG! Es bewegt sich schon langsam in diese Richtung, wie eine Lawine am Anfang. Der Lawinenschutz wurde vernachlässigt. Der Betrieb geht trotz drohender Lawinenwarnung weiter. Aufhalten lässt sie sich bald nicht mehr.

Offline superhaase

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #168 am: 14. Juli 2011, 07:42:55 »
Zitat
Original von PLUS
@superhaase, Sie winden sich wie ein Aal.
Nein, ich erzähle immer dasselbe.
Und das habe ich mir auch nicht selbst ausgedacht. Es ist die Grundlage für die Einführung der PV-Förderung über das EEG.

Zitat
Kein aufgeklärter Verbraucher nimmt Ihnen diese Erklärung ernsthaft ab? Sie ist falsch und ich gehe davon aus, dass Sie das auch wissen.
Was ist an dieser Erklärung falsch?
Ich hatte Sie ja schon immer aufgefordert, sachliche Argumente zu präsentieren, die darauf hinweisen könnten, dass dieses Szenario unmöglich oder zumindest unwahrscheinlich ist und das die Netzparität bedeutungslos ist.
Leider haben Sie das nie getan, so dass eine fruchtbare Diskussion in diesem Punkt mit Ihnen nicht möglich ist.
Also konkret: Warum hat die Netzparität Ihrer Meinung nach keine Bedeutung?

Zitat
Das mit dem angekündigten Eigenverbrauch machen dann hoffentlich bald alle Haushalte und schaffen sich die \"angemessen (klein) dimensionerten PV-Anlagen mit ausreichend hohem Eigenverbrauchsanteil\" an.
Ja, allerdings nicht \"Haushalte\", sondern eher \"Hausbesitzer\".

Zitat
Vielleicht findet sich ja noch eine Lösung für Mieter und die vielen Menschen in den Städten die in  Eigentumswohnungen leben. Jeder bekommt vom Staat ein Grundstück verpachtet mit Datsche und ausreichend diemensionertem Dach? Zur Eigenversorgung mit Strom, nicht für Gemüse, daher ohne Verpflichtung zum Salat- und Gemüseanbau, versteht sich!
Sicher wird es Lösungen für Mieter geben. Diese können den Eigenverbrauchsstrom vom Hausbesitzer=PV-Anlagenbetreiber erhalten, der ihnen sicher günstiger angeboten werden wird als zum günstigsten Haushaltsstrompreis am Markt, denn nur dann ist es eine Win-Win-Situation für Vermieter und Mieter.

Eine Eigentümergemeinschaft kann sich selbstverständlich immer eine PV-Anlage aufs Dach setzen und den Strom selbst verbrauchen.
Wo sehen Sie da ein Problem, das einer Lösung bedarf?

Zitat
Für die Leitung und die Speicherung haben Sie sicher auch schon eine Lösung in Sicht. Es ist ja alles kein Problem mit der sonnenabhängigen Stromerzeugung.
Für Leitung und Speicherung gibt es Lösungen, die in dem Gesamtkonzept für eine nachhaltige Stromversorgung enthalten sind.
Sie kennen diese, lieber nomos=PLUS.

Außerdem sollten Sie nicht schon wieder so tun als ob jemand ganz Deutschland ausschließlich mit Solarstrom versorgen wollte.
Das ist eine kindische Diskussionsmasche.  :baby:

Zitat
Dann brauchen wir nur noch so schnell wie möglich die hundertprozentige Eigennutzung beim Gewerbestrom.
Wenn die PV-Strom-Gestehungskosten den Gewerbestrompreis unterschreiten, dann ist es selbstverständlich für eine Firma rentabel, eine PV-Anlage in einer solchen Größe aufs Dach/Betriebsgelände zu setzen, dass praktisch aller erzeugter Strom im Betrieb verbraucht wird.

Zitat
Somit ist der Markt und die Marktreife obsolet. Selbstversorger brauchen keinen Markt!
Quatsch.
Dann ist die Marktreife erreicht und selbst erzeugter und verbrauchter PV Strom ist im Wettbewerb mit gekauftem Strom der Sieger.

Zitat
Bleibt die Frage: Wer zahlt die Vergütung die restlichen Jahre für den von Ihrer Altanlage mit Abnahmegarantie eingespeisten Strom? Die paar noch übrig gebliebenen Stromverbraucher?
Ja, die Verbraucher und Gewerbebetriebe bezahlen über den gekauften Strom die auslaufende EEG-Umlage.
Es wird auch in Zukunft mehr als nur \"ein paar\" Verbraucher geben, die keinen eigenen Solarstrom produzieren. Außerdem kaufen ja auch die PV-Besitzer weiterhin Strom hinzu, denn eine 100%-Eigenvoersorgung wird sich nie rentieren, dafür bräuchte man zu große und teuere Speicher als Selbsterzeuger. Das ist auch gar nicht das Ziel des ganzen.

Außerdem dauert es noch viele, viele Jahre, bis die PV soweit ausgebaut sein wird, dass jeder Immobilienbesitzer sein Potential genutzt hat. Bis dahin sind dann schon die meisten oder alle Altanlagen aus der EEG-Förderung gefallen.
Sie wissen ja jetzt:
Mit erreichen der Netzparität (wahrscheinlich 2013) wird die EEG-Förderung von PV-Strom stark zurückgefahren und wenige Jahre danach ganz eingestellt werden.
Eine riesige \"PV-Umlage\" für alle Nicht-PV-Besitzer, wie Sie das hier als Schreckgespenst aufblasen, ist also nirgendwo Sicht.

Sie dürfen sich also Abregen und tief durchatmen.
Ihre Befürchtungen sind unbegründet.

Alles wird gut! ;)

ciao,
sh
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Offline egn

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« Antwort #169 am: 14. Juli 2011, 07:57:22 »
Zitat
Original von superhaase
Wenn die PV-Strom-Gestehungskosten den Gewerbestrompreis unterschreiten, dann ist es selbstverständlich für eine Firma rentabel, eine PV-Anlage in einer solchen Größe aus Dach/Betriebsgelände zu setzen, dass praktisch aller erzeugter Strom im Betrieb verbraucht wird.

Schon heute bekommen fremde Investoren kaum mehr Flächen auf Gewerbegebäuden, weil die Eigentümer selbst PV-Anlagen darauf bauen wollen. Denn mit der Eigenverbrauchsförderung ist das heute schon sehr lukrativ. Die Gewerbebetriebe erreichen auch ohne besondere Maßnahmen eine hohe Abdeckung da die Lastkurve sich sehr gut mit der Erzeugungskurve der PV deckt.

Die Eigenverbrauchsdeckung wird sicherlich auch über die Netzparität hinaus eine gewisse Zeit bestehen bleiben damit tatsächlich ein Anreiz da ist. Bei exakter Parität besteht ja noch kein Anreiz. Aber die Förderung kann weit niedriger sein als die Vergütung der Netzeinspeisung. Dies reduziert die Kosten für die kWh PV deutlich und damit langfristig die Umlage.

Offline superhaase

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« Antwort #170 am: 14. Juli 2011, 08:01:36 »
@egn:

Richtig.
Es ging mir erst mal darum, deutlich zu machen, dass auf mittlere Sicht das \"Unterschreiten\" der Netzparität (also der PV-Strom ist ein Stück billiger als der gekaufte Netzstrom) dazu führt, dass PV-Anlagen ganz ohne Förderung gebaut werden, auch wenn PV-Strom noch teurer ist als fossiler Strom.

Dies ist die Bedeutung hinter dem Begriff \"Netzparität\", die von PLUS geleugnet wird.

Der Übergang dahin erfolgt selbstverständlich nicht schlagartig.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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« Antwort #171 am: 14. Juli 2011, 09:40:11 »
Zitat
Also konkret: Warum hat die Netzparität Ihrer Meinung nach keine Bedeutung?

Ganz konkret, weil bereits, wenn es so etwas überhaupt gibt, bereits Netzparität bei sämtl. Wind, Deponiegas, Klärgas und Wasserkraftanlagen in Niederspannung gibt, weil der dort gezahlte EEG Preis gerade mal 40 % des HH-Strom-Preis\' ausmacht und trotzdem wird ohne Ende gefördert. Hier geben Sie keine Antwort. EEG und sog. Netzparität besteht nicht nur aus PV und Hochspannung allein.

Gruß

NN

Offline superhaase

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« Antwort #172 am: 14. Juli 2011, 10:42:13 »
Zitat
Original von Netznutzer
Zitat
Also konkret: Warum hat die Netzparität Ihrer Meinung nach keine Bedeutung?

Ganz konkret, weil bereits, wenn es so etwas überhaupt gibt, bereits Netzparität bei sämtl. Wind, Deponiegas, Klärgas und Wasserkraftanlagen in Niederspannung gibt, weil der dort gezahlte EEG Preis gerade mal 40 % des HH-Strom-Preis\' ausmacht und trotzdem wird ohne Ende gefördert. Hier geben Sie keine Antwort. EEG und sog. Netzparität besteht nicht nur aus PV und Hochspannung allein.
Doch, ich gab und gebe gerne Antwort:

Die Netzparität spielt deshalb bei der PV und nur bei der PV eine Rolle, weil nur PV-Anlagen von jedermann auf seinem Häuschen errichtet werden können. Nur bei PV-Anlagen spielt der Eigenverbrauch eine so große Rolle.

Dies trifft weder auf Windkraftanlagen, noch auf Deponiegas, Klärgas und Wasserkraftanlagen zu. Zum einen wegen mangelnder Gelegenheit (wer hat schon Deponiegas oder einen Wasserfall in Seinem Garten?), zum anderen wegen baurechtlichen und immisionsschutzrechtlichen Gründen (ein Nachbar muss die Errichtung einer geräuschentwickelnden WKA auf dem Nachbargrundstück nicht dulden, wenn er dadurch unangemessen beeinträchtigt wird).

Daher kann Strom aus solchen Anlagen  normalerweise nicht vom Erzeuger selbst verbraucht werden und kann somit nicht direkt mit Haushaltsstrom konkurrieren, sondern nur mit Großkraftwerksstrom und daher gibt es diese Haushaltsstrompreis-Netzparität bei diesen EE-Stromarten nicht.

Noch Fragen, Kienzle? ;)

ciao,
sh
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Offline PLUS

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« Antwort #173 am: 14. Juli 2011, 11:11:45 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
@superhaase, Sie winden sich wie ein Aal.
Nein, ich erzähle immer dasselbe.
......
Also konkret: Warum hat die Netzparität Ihrer Meinung nach keine Bedeutung?
    @superhaase Sie winden sich weiter wie ein Aal. Sie haben die Marktreife mit der sogenannten Netzparität, was das immer auch
konkret[/b] sein soll, gleichgesetzt. Darum ging es. Nicht um die Frage ob Ihre vielfach prädestinierte \"Netzparität\" eine Bedeutung hat!

Ja, Sie erzählen immer dasselbe. Sie sind halt ein Solaristenprediger  ;). Weißsagungen und Solaristenprophetie, Märchen und Stuss. @superhaase, einfach mal zur Kenntnis nehmen, \"Jedermann\" hat kein Häuschen und warum soll \"Jedermann\" ohne Häuschen auch noch  u.a. Besitzern von Villen mit Dachsparkassen  ihren so lukrativen Eigenverbrauch und den Profit von Sonnenkönigen mit seinem sauer verdienten und knappen Geld fördern? Die Energiekosten sind in D schon so hoch genug und sie steigen aktuell wieder mal Richtung uferlos. Ich erwarte von jedem Verbraucher und jedem Verbrauchervertreter, dass er die unfairen Preistreiber nicht nur im Fokus behält sonder dass er auch dagegen hält.  Um das Thema nicht zu vergessen: Weitere Anreize für PV = NEIN. Stopp sofort[/list]

Offline superhaase

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« Antwort #174 am: 14. Juli 2011, 12:08:30 »
Zitat
Original von PLUS
@superhaase Sie winden sich weiter wie ein Aal. Sie haben die Marktreife mit der sogenannten Netzparität, was das immer auch konkret[/b] sein soll, gleichgesetzt. Darum ging es. Nicht um die Frage ob Ihre vielfach prädestinierte \"Netzparität\" eine Bedeutung hat!
Wie Marktreife und Netzparität bei der PV zusammenhängen und was das bedeutet, war eben genau die Frage.
Und genau diese habe ich beantwortet.

Zitat
@superhaase, einfach mal zur Kenntnis nehmen, \"Jedermann\" hat kein Häuschen und warum soll \"Jedermann\" ohne Häuschen auch noch u.a. Besitzern von Villen mit Dachsparkassen ihren so lukrativen Eigenverbrauch und den Profit von Sonnenkönigen mit seinem sauer verdienten und knappen Geld fördern?
Sie stellen hier wieder Dinge in den Raum, die gar nicht in Frage stehen/kommen.  :rolleyes:

Wer verlangt denn, dass nach Erreichen der Netzparität und somit der Wettbewerbsfähigkeit des PV-Stroms irgendein Eigenverbrauch gefördert werden soll?
Niemand.
Der springende Punkt ist ja, dass dann keine Förderung mehr nötig ist.
Der \"arme Verbraucher mit seinem sauer verdienten knappen Geld\" profitiert dann in Zukunft dadurch, dass durch die Villenbesitzer mit PV am Dach  billiger Überschussstrom ins Netz eingespeist wird und somit die Strompreise gesenkt werden.

Ist das zu hoch für Sie?

ciao,
sh
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #175 am: 14. Juli 2011, 12:22:16 »
Der in der Diskussion vielzitierte Begriff \"Netzparität\" ist bei Lichte betrachtet nicht klar definiert.

Es wird Verschiedenes darunter verstanden.

Zitat
Unter Grid Parity (Netzparität) versteht man jenen Zeitpunkt in vielleicht naher Zukunft, bei dem der Strom aus einer Photovoltaikanlage zum gleichen Preis wie der “normale” Strom für Endverbraucher angeboten werden kann.

http://www.oekoenergie-blog.at/tag/netzparitat/

Dort stellt man mithin auf die Letzverbraucherstrompreise auf dem Markt ab, also bei Häuslebauern mit PV- Anlage auf dem Dach auf den Strompreis für Haushaltskunden am Markt, der ins Verhältnis zu den PV- Stromerzeugungskosten gestellt wird, wobei letztere wieder von den Anschaffungskosten der Module abhängen.

Bei steigenden Steuern und Abgaben, aber auch steigender EEG- Umlage (!) würde die so verstandene \"Netzparität\" schneller erreicht.


Andere wiederum stellen auf das Verhältnis der EEG- Stromerzeugungskosten zu den Kosten der konventionellen Stromerzeugung ab  und nehmen für letztere die Großhandelspreise an Strombörsen zum Maßstab.


Zitat
Netzparität ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Er bezeichnet in der Regel den Moment, ab dem die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen genauso günstig ist wie aus konventionellen Energiequellen. Der einfache Preisvergleich findet am besten durch den Vergleich der Strompreise an der Leipziger Strombörse, der European Energy Exchange (EEX), statt.

http://www.econitor.de/magazin/wohnen/was-ist-eigentlich-netzparitaet-ist-oekostrom-dann-genauso-preiswert-wie-normalstrom_5418.html

Der Begriff ist also recht schillernd, insbesondere als sich die Stromerzeugungskosten für konventionellen Strom nach Art der Stromerzeugung deutlich unterscheiden können.  

Der Börsenpreis spiegelt dabei schließlich  nur die Stromerzeugungskosten der jeweils teuersten zur Bedarfsdeckung gerade notwendigen konventionellen Stromerzeugungseinheit wieder.

Steigende Steuern und Abgaben auf die Letztverbraucherstrompreise wie auch steigende EEG- Umlage würden sich jedenfalls auf die so verstandene \"Netzparität\" nicht auswirken.  

Es ist also gar nicht so einfach, festzustellen, wann nun \"Netzparität\" vorliegt und welche Folgen diese zeitigt.

Ob sie aber über Oberammergau, oder aber über Unterammergau oder aber überhaupt nicht kommt, ist nicht gewiss. ;)

Offline superhaase

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« Antwort #176 am: 14. Juli 2011, 12:54:48 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Andere wiederum stellen auf das Verhältnis der EEG- Stromerzeugungskosten zu den Kosten der konventionellen Stromerzeugung ab  und nehmen für letztere die Großhandelspreise an Strombörsen zum Maßstab.
Das ist m.E. eine eindeutige Fehlinterpretation.

Die Gleichheit der Erzeugungskosten von EE-Strom und konventionellem Strom auf Großhandelsebene wird meines Wissens mit \"utility parity\" bezeichnet, wobei utility auf utility company = Energieversorger Bezug nimmt.

Jedenfalls wird bei der PV zwischen grid parity (Netzparität) und utility parity (Erzeugerparität) unterschieden.
Was mit Netzparität im Zusammenhang mit der PV gemeint ist, ist daher eindeutig klar.

ciao,
sh
8) solar power rules

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« Antwort #177 am: 14. Juli 2011, 13:02:19 »
Zitat
Noch Fragen, Kienzle?  
An Sie sowieso nicht!

Noch mehr Peinlichkeit geht nicht!

Jedermann kann sich eine Windkraftanlage an sein Haus flanschen, jeder kann eine Wasserkraftanlage betreiben, es ist alles möglich, egal, in welcher Spannungsebene. Sie sind einfach nur inkonsequent und unwissend. Antworten geben Sie nicht. Es war, ist und bleibt  Zeitverschwendung, sich mit Ihren Phrasen auseinander zeusetzen.

Träumen Sie weiter von Ihrer selbstdefinierten Netzparität zur Rechtferitigung von allem, was Ihnen lieb ist.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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« Antwort #178 am: 14. Juli 2011, 13:14:47 »
Die Dinge erscheinen jedenfalls komplexer, selbst nach Aussage derer, die von Hause aus von der Sache überzeugt sind:

http://www.greenpeace-energy.de/uploads/media/Studie_Effekte-der-Netzparit%C3%A4t_Kurzfassung.pdf


Das fängt schon damit an, dass die meisten Leute mit PV- Anlage auf dem Dach - entgegen der Vermutung von PLUS - für den eigenen Broterwerb tagsüber trotzdem noch zur Arbeit müssen, ihr Eigenverbrauch an Strom im Haushalt deshalb in Zeiten anfällt, wo die PV- Anlage eben keinen Strom (mehr) produziert. Da kommt es dann eben auch auf Speicher an.

Und natürlich ist der selbst gedeckte Eigenverbrauch immer noch mit realen Stromerzeugungs- und ggf. Speicherkosten verbunden, die ihrerseits gedeckt werden müssen.

Kosten deckt man regelmäßig durch Einnahmen und nicht etwa durch die Einsparung an etwas anderem.

Ganz einfach gesagt:

Wer sich die Anschaffung einer Villa mit Pool und eines Ferrari spart, hat deshalb nicht notwendigerweise das dadurch ersparte Geld automatisch auf seinem Konto und zur Verfügung.

Den Optimismus, dass alsbald auf eine Förderung verzichtet werden kann, teilen also nicht viele.

SCHOTT Solar zeigt den Trugschluss

Zitat
Grid Parity bedeutet noch keine Wettbewerbsfähigkeit.
Die Aussichten sind verheißungsvoll: Die Kosten für den Strom aus einer Photovoltaikanlage erreichen nach Prognosen in Deutschland spätestens 2012 das Niveau des regulären Strompreises, den Kunden an die Energieversorger zahlen. Doch selbst wenn diese Grid Parity so schnell eintreten sollte, ist damit noch keine Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom erreicht. Dafür müssten nämlich die Produktionskosten für Energie aus PV-Anlagen auf drei bis acht Cent pro Kilowattstunde sinken, denn dieser Wert entspricht den reinen Produktionskosten von Atom- oder Kohlestrom in Kraftwerken, deren Investitionskosten bereits Abgeschrieben sind.

Schlussendlich muss man auf das Verhältnis zu den Stromerzeugungskosten konventioneller Stromerzeugung abstellen, die abgelöst werden soll.

Wer hingegen meint \"Netzparität\" werde schließlich durch steigende EEG- Umlage erreicht, also durch steigende Letzverbraucherpreise , der hat da wohl irgendwie einen Denkehler.

Denn bei Wegfall der EEG- Umlage infolge der erträumten nicht mehr nötigen Förderung  wäre dann ja auch plötzlich die bereits erreichte \"Netzparität\" wieder futsch.
Schließlich ist der Anteil der EEG- Umlage am regulären Haushaltsstrompreis außerordentlich erheblich!

Allein daran zeigt sich wohl, dass dabei nicht auf das Verhältnis zu den Letzverbraucherstrompreisen abgestellt werden kann, sondern auf das Verhältnis zu den konventionellen Stromerzeugungskosten abgestellt werden muss.

Es geht schließlich nicht um die Verdrängung von Netzstrom durch selbsterzeugten Strom, sondern um die Ersetzung konventioneller Stromerzeugung durch regenerative Energien.

Offline superhaase

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« Antwort #179 am: 14. Juli 2011, 14:51:01 »
Zitat
Original von Netznutzer
Jedermann kann sich eine Windkraftanlage an sein Haus flanschen, jeder kann eine Wasserkraftanlage betreiben, es ist alles möglich, egal, in welcher Spannungsebene.
Jetzt wird\'s aber hinten höher als vorne! *)

Insofern trifft Ihr Spruch:
Zitat
Noch mehr Peinlichkeit geht nicht!
*) bayerische Redensart ins Hochdeutsch übersetzt.
    Ja, wir Bayern können auch Hochdeutsch.



@RR-E-ft:
Die verlinkte Studie im Auftrag von Greenpeace ist beachtenswert, und widerspricht keineswegs meinen Aussagen.

Ich sage ja nicht, dass mit Erreichen der Netzparität die Förderung schlagartig eingestellt werden kann, sondern dass sie stark zurückgefahren und einige Jahre später ganz eingestellt werden kann.
Das findet sich auch so in der verlinkten Studie wieder.
Natürlich habe ich das hier nicht so breit auswalzen wollen, wie das in der verlinkten Studie gemacht ist. ;)

Dazu Zitate aus der Studie:
\"Im Ergebnis zeigt diese erweiterte Betrachtung zur Netzparität, dass PV-Kleinanlagen mit einem Lithium-Ionen-Speicher von etwa 5 kWh Kapazität voraussichtlich noch vor 2020 „selbsttragend“ betrieben werden können. Ein solches PV-System würde also auch dann wirtschaftlich betrieben werden können, wenn der eingespeiste Strom nur mit dem Großhandelsstrompreis vergütet werden würde. Bei moderaten Annahmen für die Preisentwicklung von Strom, PV-Anlagen und Speichern wäre dies bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren ab etwa 2019 der Fall [...], bei 30 Jahren Nutzungsdauer bereits ab 2015.\"

\"Darüber hinaus zeigt sich, dass PV-Anlagen ohne Speicher auch bei Optimierung des Eigenverbrauchs bis 2020 aller Voraussicht nach nicht im breiten Markt selbsttragend betrieben werden können, sofern nur eine 20-jährige Nutzungsdauer angenommen wird. [...] Legt man allerdings eine 30-jährige Nutzungsdauer zugrunde, so wäre voraussichtlich ab 2018 ein wirtschaftlicher Betrieb auch ohne Speicher möglich\"


Nach Erreichen der Netzparität (laut dieser Studie angenommen im Zeitraum 2013-2014) erwartet man hier selbsttragende PV-Anlagen ohne Speicher bei 30-jähriger Nutzung (wovon man heute als Durchschnitt auf jeden Fall ausgeht - eher länger) also 4-5 Jahre später. Das sind für mich \"einige Jahre\". Nicht anderes habe ich gemeint.
Und diese AUssage macht die Studie für moderate Annahmen für die Preisentwicklung bei Strom und PV-Anlagen (und Li-Ionen-Speichern).
Das ist also durchaus nichts Utopisches.
In diesen 4-5 Jahren werden die Eigenverbrauchsvergütung und die Einspeisevergütung abhängig von der weiteren Preisentwicklung noch steiler als heute auf Null zurückgefahren werden können.
Dieses Zurückfahren wird auch erzwungen werden, wenn die PV-Zubauzahlen aus verschiedenen bekannten Gründen im Zaum gehalten werden müssen.

Zitat
Original von RR-E-ft
Den Optimismus, dass alsbald auf eine Förderung verzichtet werden kann, teilen also nicht viele.
Was heißt denn \"alsbald\"?
Wenn man 2015-2018 iwe in der obigen Studie genannt \"als bald\" bezeichnet, dann meinen das schon recht viele.
Wenn man allerdings 2014 \"als bald\" bezeichnen möchte, dann meinen das wohl sehr wenige.
Insofern ist der Begriff \"alsbald\" nicht eindeutig definiert. ;)

Zitat
SCHOTT Solar zeigt den Trugschluss
Zitat:
Grid Parity bedeutet noch keine Wettbewerbsfähigkeit.
Die Aussichten sind verheißungsvoll: Die Kosten für den Strom aus einer Photovoltaikanlage erreichen nach Prognosen in Deutschland spätestens 2012 das Niveau des regulären Strompreises, den Kunden an die Energieversorger zahlen. Doch selbst wenn diese Grid Parity so schnell eintreten sollte, ist damit noch keine Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom erreicht. Dafür müssten nämlich die Produktionskosten für Energie aus PV-Anlagen auf drei bis acht Cent pro Kilowattstunde sinken, denn dieser Wert entspricht den reinen Produktionskosten von Atom- oder Kohlestrom in Kraftwerken, deren Investitionskosten bereits Abgeschrieben sind.
Naja - das ist jetzt schon auch etwas arg schräg gewickelt.
Wieso vergleicht man da jetzt die Stromgestehungskosten von abgeschriebenen Atom- und Kohlekraftwerken mit denjenigen von neu zu errichtenden und somit noch nicht abgeschriebenen PV-Anlagen?
Abgeschriebene PV-Anlagen haben mit Sicherheit die niedrigsten Stromgestehungskosten überhaupt - nämlich fast Null.
Das mit der Überschusseinspeisung zu Großhandelspreisen hat SCHOTT offenbar gar nicht im Blick.

Ein solcher Trugschluss seitens SCHOTT-Solar ist wohl kaum hilfreich in der Diskussion.

Zitat
Original von RR-E-ft
Schlussendlich muss man auf das Verhältnis zu den Stromerzeugungskosten konventioneller Stromerzeugung abstellen, die abgelöst werden soll.
Sicher, aber nicht nur.
Bei der Netzparitätsbetrachtung wird eben auf den Mischpreis abgestellt (wie in der Studie dargelegt): Bezugspreis (Haushalt) und Einspeisevergütung nach Großhandelspreis.
Wobei meines Erachtens die in der Studie angenommenen 5-7 ct/kWh als Einspeisevergütung zu niedrig angesetzt sind. Erstens wird auch konventioneller Strom auf Großhandelsebene wohl teurer werden (CO2-Zertifikate, weniger subventionierter Atomstrom im Angebot), und zweitens dürften noch vermiedene Netzentgelte die Vergütung ein klein wenig erhöhen.

Zitat
Es geht schließlich nicht um die Verdrängung von Netzstrom durch selbsterzeugten Strom, sondern um die Ersetzung konventioneller Stromerzeugung durch regenerative Energien.
Das ist schon richtig.
Keiner sagt ja auch, dass der Eigenverbrauch von PV-Strom das wichtigste und endgültige Ziel ist.
Keiner behauptet, dass die PV für sich allein zu betrachten ist und die Stromversorgung Deutschlands in Zukunft womöglich allein leisten kann - nur mittels Eigenverbrauch von \"jederman\", wie es PLUS ja gerne ins Absurde zu drängen versucht.

Der Eigenverbrauch spielt allerdings wegen der Wirkungen der Netzparität speziell bei der PV eine wichtige Rolle, die einen ersten großen Meilenstein in der Entwickung der Marktfähigkeit bis hin zur Erzeugerparität darstellt - m.E. den wichtigsten Meilenstein (ab dem die Weiterentwicklung bei abnehmenem Förderaufwand dann allmählich zum Selbstläufer wird, wobei die politische und gesellschaftliche Akzeptenz dann keine Frage mehr sein dürfte).

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich muss mich noch insofern in meiner Ausdrucksweise präzisieren, dass mit Erreichen der Netzparität nicht schlagartig die voll umfassende Marktfähigkeit (wenn man diese mit Erzeuigerparität gleichsetzt) gegeben ist.
Ich will in dieser ganzen Diskussion vielmehr sagen, dass mit der Netzparität die Marktfähigkeit der PV beginnt - zuerst im Teilbereichen der Haushaltskunden - und sich allmählich im Laufe der folgenden Jahre bis hin zur Erzeugerparität (utility parity, Großhandelspreisparität) erweitert.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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