Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize  (Gelesen 100306 mal)

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Offline DieAdmin

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #46 am: 16. Juni 2011, 15:47:44 »
Zitat
Original von bolli
Na, da ist doch für jeden was dabei.  Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es sehen will. ;)
    Insbesondere bei einem Blickwinkel ist die Sicht versperrt und darauf geht die Pressemitteilung mit keinem Wort ein. Ursächlich für die überhöhten Verbraucherkosten im EE-Zusammenhang ist zuerst die irrsinnig geförderte unwirtschaftlichste Energieerzeugung auf deutschen Dächern. Hier werden gerade PV-Kleinstanlagen gefördert, die den wenigsten Strom liefern, dazu noch unzuverlässig und nicht bedarfsgerecht; aber die Verbraucher über die Umlage am meisten belasten.

    Die Großindustrie und deren Wettbewerbsfähigkeit kann den Verbrauchern nicht egal sein. Deren Belastung zahlen letztendlich auch wieder die Verbraucher über die Preise oder die Großindustrie wandert ab und es kostet Arbeitsplätze. Das hat dann auch wieder ökonomische und andere Folgen.

    Die krankhafte Subventionitis wird durch diese Novelle nicht bekämpft, die Krankheit wird chronisch. Jeder darf  weiter in den Topf langen, den die Verbraucher dann immer wieder auffüllen müssen. Das hat ja mit Markt nichts zu tun, das ist Planwirtschaft. Nichts gelernt!

    Ziel- und verbraucherorientiert ist die grundsätzlich (markt-)wirtschaftliche und ökologische Energieerzeugung.

Offline Energiesparer51

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #47 am: 16. Juni 2011, 21:06:27 »
Zitat
Original von PLUS
 Hier werden gerade PV-Kleinstanlagen gefördert, die den wenigsten Strom liefern, dazu noch unzuverlässig und nicht bedarfsgerecht; aber die Verbraucher über die Umlage am meisten belasten.


Der Tagesgang der Erzeugung hängt ja wohl nicht von der Größe ab. Somit passen große und kleine Anlagen gleich gut in den Tagesgang. Man mag ja an PV viel kritisieren, aber bei dem zurzeit gegebenen Ausbaugrad glättet PV den Tageslastgang fast perfekt. Das Argument \"nicht bedarfsgerecht\" trifft nicht zu.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

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« Antwort #48 am: 17. Juni 2011, 13:57:31 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Der Tagesgang der Erzeugung hängt ja wohl nicht von der Größe ab.
    Die Erzeugungskosten schon!
Zitat
Original von Energiesparer51 Somit passen große und kleine Anlagen gleich gut in den Tagesgang. Man mag ja an PV viel kritisieren, aber bei dem zurzeit gegebenen Ausbaugrad glättet PV den Tageslastgang fast perfekt. Das Argument \"nicht bedarfsgerecht\" trifft nicht zu.
    So so, und wenn die Sonne nicht scheint (Herbst, Nebel, Winter, Regen, Nachts,...) ist kein Bedarf? Dann dürfen die \"Ersatzkraftwerke\" wieder liefern, nur dann!  Die dafür notwendige Flexibilität der \"Ersatzkraftwerke\" kostet ja nichts, schon gar nicht den Verbraucher?  Macht nichts, wir haben ja schon die höchsten Strompreise  ;).  U. a. Dank der irrwitzigen deutschen Förderung liegen schon über 100 Mrd. € als unabgestimmte rücksichtlose PV-Investitionen auf deutschen Dächern. Die Abzahlung ist alleine die Sache der Verbraucher. Eine optimierte Stromversorgung sieht anders aus. Selbst die Investitionen in regionale GUD-Kraftwerke, die den Strom weit günstiger und bedarfsgerecht liefern könnten, werden dadurch ausgebremst.
Tarnen und Täuschen mit Schwellenwert & Co.

Offline Sukram

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« Antwort #49 am: 17. Juni 2011, 14:49:57 »
hab\' gehört, dass eine Aluhütte alleine für 1% des Verbrauchs verantwortlich ist.

Ab damit nach China- dann schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe: der EE-Anteil steigt, unser CO2-Ausstoß sinkt & die GrünInnen können weiter mit dem Finger auf die pöhsen Chinesen zeigen. hat doch schonmal geklappt bei den Stahlhütten & Koksereien.

Danke, BdE.

Ich denke nur- eher früher als später werden die Stahlverbauer hinterherwandern. Macht aber nix, hat jedenfalls der jetzige Oberschwabe gemeint.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline Netznutzer

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« Antwort #50 am: 17. Juni 2011, 17:35:03 »
So lange hier und woanders geglaubt wird, in Deutschland würde es Mittagsspitzen geben, redet man sich auch die ganzen anderen spannenden Geschichtchen rund um den EEG-Strom und seine angebliche  preisdämpfende Wirkung ein. Spitzen haben die Netbetreiber im Winter, meist morgens. EEG-Strom ist teuer, selbst wenn er verschenkt würde, kostet er schon 3,53 ct/kWh. Hinzu kommt noch der gültige Marktpreis.

Der jetzige Oberschwabe mag ja auch keine Autobauer, jedenfalls nicht, wenn sie viel produzieren, vielleicht steht er ja auf Porsche. Seine Politik, und die seiner tollen Parteigenossen werden schon dafür sorgen, dass man bald nur noch Porsches und ähnliche Kameraden auf den Strassen sieht, denn eins ist Fakt: Nichts wird durch erneuerbare Energien billiger, abgesehen vom Geschwätz derjenigen, die es beschlossen haben, bzw. davon profitieren. Haltet von allen Energien die Preise von vor 2001 gegen die heutigen und zeigt mir eine Energieform, die heute günstiger ist als seinerzeit.
Aber wer sich den Luxus leisten kann, Lebensm,ittel zu verbrennen, um daraus Strom zu produzieren, der soll nicht weinen....

Wer jetzt von globalen Preisanstiegen spricht, der sollte endlich mal die Augen und den Verstand öffnen und feststellen, dass Energiepolitik global ist, und wir mit unserer EE-Subventionierung dafür sorgen, dass andere die Energiemengen, die wir nicht nachfragen, billig(er) am Weltmarkt abgreifen. Da wird auch das neue EEG nichts nützen.

Bestes Beispiel: ausgefallen PV-Absenkung. Diese fiel aus, weil die Module seit Jahresbeginn in die Länder gewandert sind, die derzeit den PV-Strom noch höher subentionieren als wir hier. Folge wird sein, dass bald schon wieder irgendeiner den Finger hebt und sagt: Huch, wir schaffen unsere selbstgesteckten Ziele nicht, wir müssen die EE stärker fördern\". Die Politik ist genau wie die Anlagenbetreiber ein Spielball. Die Politik strikt die Gesetze so, dass die, die sie beschliessen auch am Meisten davon profitieren.

Natürlich kann man seine Klimaschutzziele auch so erreichen, dass man die Rahmenbedingungen für energieintensive Betriebe so veschlechtert, dass diese abwandern. Das schaffte man in der Vergangenheit auch schon prima, z.B. mit DDT und FCKW-Produktion. Hat der Weltgesundheit und dem Klima nur nicht viel genützt, wenn statt Made in Germany eben Made in Africa oder China draufstand.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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« Antwort #51 am: 17. Juni 2011, 18:38:39 »
@NN

Bei Lichte betrachtet:

Im Tagesverlauf sind mittags der Verbrauch und die Stromerzeugung  am höchsten und da kappt PV tatsächlich die Spitze, wenn die Sonne scheint:

http://www.transparency.eex.com/de/

Heute um 12 Uhr waren zB. 10.450 MW solare Stromerzeugung am Netz und verdrängten konventionelle Stromerzeugung in der Zeit der (geplanten) Tageshöchstlast.

Die von der EEX veröffentlichten Daten belegen, dass durch Windkraft und PV weniger konventionelle Stromerzeugung nachgefragt wird.
Dies hat wiederum Einfluss auf die Großhandelspreise, die sich nach der merit order der konventionellen Stromerzeugung bilden.

Ohne die EE-Stromerzeugung lägen somit die Großhandelspreise, gebildet nach der merit order der konventionellen Stromerzeugung höher, insbesondere werden Gaskraftwerke in Spitzenlast weniger nachgefragt.

Gemessen an der globalen Energienachfrage fällt die deutsche wohl  nicht so sehr ins Gewicht. Die konventionelle Stromerzeugung wird infolge der Endlichkeit der Ressourcen immer teurer werden.

Deshalb haben zum Beispiel Steinkohlekraftwerke in Deutschland immer geringere Marktchancen.

Jendenfalls diejenige energieintensive Industrie in Deutschland, die per Saldo weniger an der EEG- Umlage beteiligt wird als sie durch den merit order- Effekt bei den Großhandelspreisen einspart, kann sich gerade nicht beklagen.
Die wird unterm Strich über das EEG sogar subventioniert.
Darüber redet man seitens der deutschen Industrie nur nicht eben gern.

Diese besonders privilegierte Industrie profitiert also durch geringere Großhandelspreise am EEG- System, ebenso wie alle europäischen Stromkunden, deren Preise sich nach der EEX richten, die jedoch nicht an der deutschen EEG- Umlage beteiligt werden. Wirklich gekniffen sind die deutschen Haushaltskunden, bei denen der vorbezeichnete merit order- Effekt bisher auch nicht ankommt. Die zahlen nämlich mittelbar auch die Subventionen für die europäischen Stromverbraucher außerhalb Deutschlands. Nicht minder der nicht EEG- privilegierte deutsche Mittelstand.

Andererseits ist das EEG natürlich auch eine Art Konjunkturpaket gerade für den deutschen Mittelstand.
Wer produziert und installiert denn die Anlagen und setzt sie sich selber aufs Dach? Der Mittelstand.

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« Antwort #52 am: 17. Juni 2011, 21:31:44 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Deshalb haben zum Beispiel Steinkohlekraftwerke in Deutschland immer geringere Marktchancen.
    Einige haben das begriffen, aber noch lange nicht alle (
Brunsbüttel):

Heute im Ticker, die im kommunalen Besitz befindliche  ÜWAG will sich, anstelle eines Steinkohlekraftwerks in Krefeld, an dem Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerk beteiligen. Die Bürgerinitiative wird das mit Freude zur Kenntnis nehmen. Der ÜWAG-Vorstandsvorsitzende Günter Bury  gab bekannt, dass die Entscheidung darüber am 7. Juli fallen wird.[/list]PS: Zurück zum Thema
\"Tarnen und Täuschen\" und  fortgesetzte überflüssige und irrsinnige Überförderung der PV-Stromerzeugung:
Tarnen und Täuschen mit Schwellenwert & Co.
Schweizer Solaranalyst: Neuer Solarboom steht in Deutschland bevor
Ein neuer Solarboom steht nun bevor. Patrick Hummel, Solaranalyst der Schweizer Großbank UBS, sagte der Frankfurter Rundschau: „Solarmodule fallen derzeit drastisch im Preis. Wir verzeichnen in den vergangenen Wochen und Monaten einen Preiseinbruch von bis zu 30 Prozent.“ Nach übereinstimmenden Einschätzungen von Hummel und anderen Marktbeobachtern haben sich hochwertige chinesische Standardmodule, die inzwischen als Referenzpreis der Industrie gelten, von knapp 1,40 Euro auf einen Euro pro Watt Leistung verbilligt.Frankfurter Rundschau
.

Offline Netznutzer

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« Antwort #53 am: 17. Juni 2011, 22:43:23 »
Zitat
Heute um 12 Uhr waren zB. 10.450 MW solare Stromerzeugung am Netz und verdrängten konventionelle Stromerzeugung in der Zeit der (geplanten) Tageshöchstlast.

So ein Blödsinn; 40 ct teuerer PV-Strom verdrängt Mittags 2 ct teuren konventionellen Strom und trägt zur Preissenkung bei????

Man muss schon ziemlich in grünen Ideologien gefangen sein, um so einen Standpunkt öffentlich zu vertreten.

Ferner sprach ich von höchster Netzlast. Diese tritt auf, wenn am Meisten nachgefragt wird. Welche Produzenten diese decken ist nicht die Frage und Bestandteil meiner Aussage. Die höchste Netzlast ist i.d.R. im Dezember/Januar morgens zwischen 07:00 und 09:00 Uhr, eine Zeit, wo keine kWh Solarstrom erzeugt wird. Gezahlt wird im Netz immer die höchste Lastspitze. Diese wird gedeckt von allen möglichen Stromerzeugungsprodukten, PV-Strom ist nicht dabei.

Mittagsspitze wurde erfunden von RWE um im Standardlastprofilverfahren den höchstmöglichen Reibach abzuschöpfen und wird jetzt von der PV-Gemeinde als Alibi für die überhöhte Subention des eigenen Produkts als Rechtfertigung herangezogen. Im Internet können Sie sich den Jahreslastverlauf eines jeden Netzbetreibers ansehen. Suchen Sie einen, der seine höchste Jahreslast im Juli um 12:00 Uhr hatte. Vielleicht Sylt, Norderney und Rügen, das war\'s dann auch.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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« Antwort #54 am: 17. Juni 2011, 23:25:52 »
Zitat
Original von Netznutzer

So ein Blödsinn; 40 ct teuerer PV-Strom verdrängt Mittags 2 ct teuren konventionellen Strom und trägt zur Preissenkung bei????

@NN

Tatsächlich sinken durch die EEG- Strommenge die  Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom.

Wie kommen Sie denn darauf, dass für die heutige Mittagsspitze ohne die EEG- Strommenge aus Wind und Sonne der Großhandelspreis für konventionell erzeugten Strom bei 20 EUR/ MWh bzw. 2 Ct/ kWh gelegen hätte, so dass 2 Ct/ kWh teurer konventioneller Strom verdrängt worden sei?

Solche Großhandelspreise wären zwar wünschenswert, stehen jedoch aufgrund der merit-order- Preisbildung insbesondere bei ausschließlich konventioneller Stromerzeugung  nicht zu erwarten.

Es ist immer die jeweils teuerste konventionelle Stromerzeugungseinheit, die noch zur Bedarfsdeckung erforderlich ist, preisbestimmend.

Durch die EEG- Strommenge waren heute mittag jedoch weniger teure konventionelle Stromerzeugungseinheiten zur Bedarfsdeckung erforderlich als ohne diese EEG- Strommenge.

Deshalb werden ja gerade teure Gas-, aber auch zunehmend  Steinkohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt, wie unter anderem der RWE Power- Vorstand berichtet.

Es ist nicht anzunehmen, dass heute Mittag um 12 Uhr ohne EEG- Strommenge eine konventionelle Stromerzeugungseinheit mit 20 EUR/ MWh preisbestimmend gewesen wäre.

Wäre es heute Mittag tatsächlich dazu gekommen, dass sogar (alle) konventionellen Stromerzeugungseinheiten, deren Strom zu 20 EUR/ MWh bzw. 2 Ct/ kWh dem Markt zur Bedarfsdeckung zur Verfügung standen, durch EEG- Strom verdrängt worden wären, nicht mehr benötigt worden wären, dann hätte der Großhandelspreis für konventionell erzeugten Strom dadurch bedingt unter 20 EUR/ MWh gelegen.

In diesem Fall hätte wohl die EEG- privilegierte stromintensive Industrie etwas zu feiern gehabt.

Allein durch den merit- order- Effekt der EEG- Stromeinspeisung kommt es nicht nur zeitweilig zu niedrigen Großhandelspreisen, sondern zeitweise sogar zu negativen Strompreisen im Großhandel.

Den wirtschaftlichen Vorteil daraus ziehen freilich nur die Stromkunden, die nur gering oder gar nicht an der EEG- Umlage beteiligt werden. Für diejenigen Stromkunden, die die EEG- Umlage komplett zu finanzieren haben, wird es hingegen eine immer teurere Veranstaltung.

Deshalb ist es gerade wenig nachvollziehbar, wieso gerade durch die EEG- Einspeisung die EEG- privilegierte stromintensive Industrie aus Deutschland vertrieben werden soll, die den größten Vorteil daraus zieht.

Die Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom sinken dadurch.
Natürlich steigt dadurch im Gegenzug die EEG- Umlage. Aber die wird ja nun gerade nicht von allen gleichermaßen getragen, die sich im Großhandel eindecken.

Zudem hat die stromintensive Indutrie seit langem  die Möglichkeit, entweder selbst Kraftwerke zu errichten oder Kraftwerksscheiben zu erwerben, um ihren eigenen Bedarf kostengünstiger zu decken, wenn ihnen die merit-order- Großhandelspreise nicht mehr schmecken.

Vielleicht bietet ihnen ja jemand Kraftwerksscheiben mit Strombezugskosten von 20 EUR/ MWh an, weil er meint, seinen Strom anderweitig nicht teurer losschlagen zu können bzw. eine günstigere Auslastung seiner Stromerzeugungseinheit zu erreichen, die andernfalls aus dem Markt verdrängt würde, fast nur noch im Dezember/Januar morgens zwischen 07:00 und 09:00 Uhr zum Zuge käme und produzieren würde.

Durch die sinkenden Großhandelspreise für konventionell erzeugte Strommengen werden konventionelle Stromerzeugungseinheiten zunehmend unrentabel.

Die Stromkonzerne werden genau darüber zu entscheiden haben, ob sie Kraftwerksscheiben von konventionellen Stromerzeugungseinheiten, die sonst nur noch wenig nachgefragt werden, auf den Markt werfen, um eine bessere Auslastung zu erreichen, oder aber diese Stromerzeugungseinheiten statt dessen komplett vom Markt nehmen. RWE Power geht davon aus, zukünftig Steinkohleblöcke komplett vom Markt zu nehmen, weil es sich besser rechnet.

Und wenn RWE Power davon ausgeht, zukünftig Steinkohleblöcke komplett vom Markt nehmen zu können, dann kann es ja wohl mit der Stromlücke durch den Atomausstieg nicht weit her sein.... Oder?

Der Wahnsinn hat durchaus Methode:

Wenn die EEG- Strommenge die gesamte konventionelle Stromerzeugung verdrängt, streben die Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom gegen Null.
Der Letztverbraucherstrompreis bestünde dann fast nur noch aus Netzkosten und perfide hoher EEG- Umlage.

Allerdings sinken ja die EEG- Vergütungssätze und irgendwann zuvor würde wohl jemand die Reißleine ziehen.

Es soll aber auch welche geben, die meinen, dass dann, wenn die gesamte Stromnachfrage erst einmal aus regenerativen Stromerzeugungsanlagen gedeckt werden wird, die nicht mehr gefördert werden und die vollständig abgeschrieben sind, der Strompreis nur noch aus den Netzkosten besteht, die EEG- Umlage sich ja auch erledigt hätte. Dann, so die vage Hoffnung, fahren die nächsten Energieverbrauchergenerationen die Rendite für ihre heute teuer bezahlte EEG- Umlage ein. Mit der EEG- Umlage von heute würde also quasi schon der preisgünstige Strom von Übermorgen mitbezahlt. Ob diese Rechnung aufgehen kann? Und wenn ja, für wen?

Perfide erscheint indes auch schon die merit- order- Preisbildung für konventionell erzeugte Strommengen.

Angenommen wir hätten nur konventionelle Stromerzeugung, zudem nicht nur die sichersten Atomkraftwerke der Welt, sondern tatsächlich beherrschbare und sichere, die abgeschrieben sind und deshalb  mit 15 EUR/ MWh gut auskommen, könnten hierüber stetig 90 Prozent unseres jeweiligen Strombedarfs decken  und müssten für die restlichen zehn Prozent Strombedarf jeweils auf moderne Gaskraftwerke zurück greifen, die nur mit 80 EUR/ MWh auskommen, so würden die Großhandelspreise für die gesamte konventionelle Strommenge nach merit- order- Preisbildung stetig bei 80 EUR/ MWh liegen. Durchschnittlich 0,9 * 65 EUR/MWh würden dabei  unsere Stromer für sich verbuchen und rein gar nichts unternehmen, um an diesen für sie vorteilhaften Verhältnissen etwas zu ändern, sondern immer weitere Laufzeitverlängerungen für die Altmeiler verlangen, wegen des gesamtvolkswirtschaftelichen Nutzens. Sie gehören ja schließlich auch zur Volkswirtschaft und innerhalb der Volkswirtschaft geht doch kein Geld verloren, jedenfalls wenn man nicht gerade wie E.ON und RWE verstärkt im Ausland investiert, um sich neue Wachstumsmärkte zu erschließen.

Niemand findet sich  bereit, in neue Stromerzeugungsanlagen (zB. Gaskraftwerke) zu investieren, wenn er mit diesen gegen abgeschriebene Altanlagen, zum Beispiel alte Atomkraftwerke, konkurrieren muss.
Am profitabelsten arbeitet ausgerechnet derjenige, der die ältesten Anlagen im Bestand hat und diese bei Volllast immer weiter tuckern lässt.
Investitionen und Innovationen werden gebremst, bis die immer profitableren Altmeiler irgendwann nach 60 oder 100 bzw. 120 Betriebsjahren doch mal  allen um die Ohren fliegen....

Das Marktversagen scheint in die eine wie in die andere Richtung vorprogrammiert, weil das Gewinnstreben - anders als sonst auf einem Markt -  geradewegs ins Nirwana führt.

Die Liberalisierung hat bisher nichts erbracht, so scheint es. Möglicherweise wäre eine Art verstaatlichter VEB Energiekombinat doch besser, meint etwa Herr Dr. Krawinkel von VZBV.  Hohe Deckungsbeiträge aus Altanlagen flössen geradewegs in Investitionen für Neuanlagen. Das Gemeinwohl wäre das vorrangige Ziel.

Aber: An der Deutschen Bahn AG sieht man andererseits, wie Vater Staat bei steigenden Preisen den Milliardengewinn für sich beansprucht, die Züge dann bei Kälte, Wind oder Sonne (grundsätzlich: bei Wetter) nicht fahren, die Berliner S-Bahn plötzlich wirtschaftlich auf dem Zahnfleisch kraucht, weil auf Verschleiß gefahren wurde....

Wenn wir frei nach Oettinger erstmal den Energieverbrauch jedes Jahr stetig um 1,5 Prozent senken, kommen wir in hundert Jahren vielleicht  schon ganz ohne Energie aus.  ;)

Offline hko

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« Antwort #55 am: 18. Juni 2011, 09:18:21 »
@RR-E-ft,

vorab
Zitat
Original von RR-E-ft
Unbillige Grundversorgungstarife gehören jedenfalls und überall abgeschafft!
da sind wir wohl alle - ich jedenfalls - mit Ihnen einer Meinung :)

Zitat
Original von RR-E-ft
Tatsächlich sinken durch die EEG- Strommenge die  Großhandelspreise für konventionell erzeugten Strom.
dies ist doch der Schwindel mit der merit-order- Preisbildung an der EEX, wo die Großhandelspreise beliebig manipuliert werden können und mit den tatsächlichen Erzeugerkosten überhaupt nichts zu tun haben müssen.

Ich verweise noch einmal auf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung
Dort werden die Erzeugerkosten der verschiedenen Techniken aufgelistet.

konventionell:
Braunkohlekraftwerk: 2,40 Ct/kWh
Steinkohlekraftwerk: 3,35 Ct/kWh
Wasserkraftwerk: 4,30 Ct/kWh
Erdgas GUD: 4,90 Ct/kWh
AKW habe ich nicht mehr übernommen!

alternativ:
Windkraft: 2,9 - 4,6 Ct/kWh (Mittelwert 3,75 Ct/kWh)
Biogas BHKW: 13 - 21 Ct/kWh (Mittelwert 17 Ct/kWh)
PV: 21,11 – 28,74 Ct/kWh (Mittelwert 24,9 Ct/kWh)

Mir erschließt sich nun wirklich nicht, wie PV-Strom mit Kosten von 24,9 Ct/kWh die Erzeugerkosten konventioneller Stromerzeugung, die nach dieser Tabelle unter 5 Ct/kWh liegen, reduzieren soll.

Die Werte zeigen aber auch, dass Windkraftwerke bereits heute mit den konventionellen Kraftwerken konkurrieren könnten - auch ohne schon wieder geforderten zusätzlichen Subventionen! (ohne Berücksichtigung der unregelmäßigen Verfügbarkeit!)

Gruß hko

Offline RR-E-ft

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« Antwort #56 am: 18. Juni 2011, 10:24:02 »
@hko

Dem EEG- Strom ist im Netz gesetzlich Vorrang eingeräumt und deshalb verdrängt dieser Strom konventionell erzeugten Strom aus dem Netz.
Die Verdrängung findet nicht über den Preis statt. Die EEG- Strommenge ist nicht Teil der sonstigen  merit order anhand der Stromerzeugungskosten, sondern ihre Stromerzeugungskosten sind quasi per definitionem auf NULL gesetzt.

Übrigends entspricht die EEG- Einspeisevergütung auch nicht den tatsächlichen Stromerzeugungskosten.
Letztere können über oder unter der gesetzlich festgelegten Einspeisevergütung liegen.  

Für die nicht durch EEG- Stromerzeugung verdrängte, verbleibende nachgefragte konventionell erzeugte Strommenge (Residuallast) verbleibt es weiter bei der merit- order- Preisbildung.

Nach dieser stellt sich der Großhandelspreis bei den Erzeugungskosten der letzten noch  benötigten Stromerzeugseinheit  und gerade nicht bei den mengengewichteten durchschnittlichen Stromerzeugungskosten ein.

Zitat
Original von RR-E-ft
Angenommen wir hätten nur konventionelle Stromerzeugung, zudem nicht nur die sichersten Atomkraftwerke der Welt, sondern tatsächlich beherrschbare und sichere, die abgeschrieben sind und deshalb  mit 15 EUR/ MWh gut auskommen, könnten hierüber stetig 90 Prozent unseres jeweiligen Strombedarfs decken  und müssten für die restlichen zehn Prozent Strombedarf jeweils auf moderne Gaskraftwerke zurück greifen, die nur mit 80 EUR/ MWh auskommen, so würden die Großhandelspreise für die gesamte konventionelle Strommenge nach merit- order- Preisbildung stetig bei 80 EUR/ MWh liegen.

Ginge es dabei nach den durchschnittlichen Stromerzeugungskosten aller Erzeugungsanlagen (wie noch beim VEB Energiekombinat), dann läge der Großhandelspreis für den konventionell erzeugten Strom im Beispielsfall nicht bei 80 EUR/ MWh, sondern bei lediglich ca. 20 EUR/ MWh.  

Der Großhandelspreis des konventionell erzeugten Stroms ist also nicht ein Mischpreis aus den jeweiligen durchschnittlichen Stromerzeugungskosten, sondern immer ein Maximalpreis.

Dagegen zieht bisher weder der BDI noch sonst wer zu Felde.
Er erbringt den Stromkonzernen Maximalgewinne.

Die merit order- Preisbildung hat wie aufgezeigt volkswirtschaftlich gewichtige Nachteile.

Hinzu tritt dann noch  die Ungleichbelastung bei der EEG- Umlage.

Offline PLUS

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« Antwort #57 am: 18. Juni 2011, 10:29:14 »
Zitat
Original von RR-E-ft
...
Deshalb werden ja gerade teure Gas-, aber auch zunehmend  Steinkohlekraftwerke aus dem Markt gedrängt, wie unter anderem der RWE Power- Vorstand berichtet.
    Dazu gehört auch die irrsinnige PV-Förderung. Die für den Umstieg dringend notwendigen Gaskraftwerke sind deshalb (zu) teuer, weil sie durch die Überförderung der unzuverlässigen und nicht bedarfsgerechten PV-Anlagen mit Gewalt vom Markt ferngehalten werden. Das ist nicht zum Vorteil der Verbraucher, das ist bei globaler Betrachtung auch nicht im Sinne der Ökologie und Ökonomie.
Zitat
Original von RR-E-ft
Allein durch den merit- order- Effekt der EEG- Stromeinspeisung kommt es nicht nur zeitweilig zu niedrigen Großhandelspreisen, sondern zeitweise sogar zu negativen Strompreisen im Großhandel.

Den wirtschaftlichen Vorteil daraus ziehen freilich nur die Stromkunden, die nur gering oder gar nicht an der EEG- Umlage beteiligt werden. Für diejenigen Stromkunden, die die EEG- Umlage komplett zu finanzieren haben, wird es hingegen eine immer teurere Veranstaltung.
    Die Endverbraucher, die nicht zu den Subventionsempfängern gehören, zahlen die gesamte milliardenschwere Zeche, wenn nicht irgendwann die politische oder vielleicht auch rechtliche Reissleine gezogen wird. So sieht das aktuell (Novelle) ja noch nicht aus. Dort dürfen sich die diversen Lobbyisten austoben, den Kuchen zu Lasten der Verbraucher weiter vergrößern und unter sich aufteilen. Die Belastungen für die Verbraucher nehmen weiter zu. Das liegt auch am mangelhaften und einseitigen Widerstand der Verbraucherorganisationen. Gerade der BdEv wäre gefordert, aber dazu müsste man die Sonnenbrille absetzen  ;). Für den Einzelnen wird der Strom immer teuerer, da der Schuldenberg immer größer wird und die Zahl der Zwangsschuldner kleiner. (Die Zwangsschuldner unter den Verbrauchern vertritt man nicht). Das ist der nachvollziehbare Effekt. Beim nebulösen merit-order-Effekt ist der Nachvollzug nicht so eindeutig möglich.
Zitat
Original von RR-E-ft
Niemand findet sich  bereit, in neue Stromerzeugungsanlagen (zB. Gaskraftwerke) zu investieren, wenn er mit diesen gegen abgeschriebene Altanlagen, zum Beispiel alte Atomkraftwerke, konkurrieren muss.
    Das gilt auch zum Beispiel wenn hochsubventionierte PV-Einspeiser vorrangig ihren Strom absetzen dürfen ob er gerade gebraucht wird oder nicht. PV-Strom von deutschen Dächern wird wohl noch lange der teuerste Strom sein und bleiben. Eine derartige Förderung einer langfristig extrem unwirtschaftlichen Stormerzeugung zu Lasten der Verbraucher ist durch nichts gerechtfertigt. Eine rechtlich fragwürdige Angelegenheit wenn dabei per Umverteilung noch zwanzig Jahre lang zweistellig garantierte Renditen vom Verbraucher bezahlt werden müssen!
Zitat
Original von RR-E-ft
Wenn wir frei nach Oettinger erstmal den Energieverbrauch jedes Jahr stetig um 1,5 Prozent senken, kommen wir in hundert Jahren vielleicht  schon ganz ohne Energie aus.  ;)
    Leider sieht die Realität anders aus und diese Entwicklung ist nicht in Sicht. Das Ziel wäre ohne Preistreiberei erreichbar und ok, auch weltweit. In zwanzig Jahren hätten wir dann immerhin nur noch 3/4 des Energieverbrauchs von heute. Die milliardenschweren PV-Subventionen tragen dazu kein Jota  bei.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #58 am: 18. Juni 2011, 12:50:36 »
EEG- Strom wird immer dann eingespeist, wenn auch eine entsprechende Stromnachfrage besteht, also Verbrauch da ist.

Der Vorrang für EEG- Strom im Netz bedeutet ja nicht, dass er dann eingespeist wird, wenn keine Stromnachfrage besteht.
Das ginge wohl schon physikalisch nicht, weil Einspeisung und Verbrauch immer im Gleichgewicht sein müssen.

Wann hatten wir denn bereits den Zustand, dass die gesamte Stromnachfrage allein mit der EEG- Strommenge gedeckt wurde, alle konventionellen Stromerzeugungseinheiten deshalb komplett vom Netz waren oder gar über die zu deckende Stromnachfrage hinaus EEG- Strom in das Netz eingespeist wurde?

Nur dann hätte man tatsächlich eine EEG- Einspeisung, für die kein Bedarf besteht.

Es gibt jedoch konventionelle Stromerzeugung, die zuweilen nicht schnell genug heruntergeregelt werden kann, um für den vorrangigen EEG- Strom im Netz Platz zu machen.

Dann suchen die Kraftwerksbetreiber händeringend nach Abnehmern für ihren konventionell erzeugten Strom und bieten dafür sogar Geld, einen negativen Strompreis. Das sind die Stunden etwa der Vattenfall- Pumspeicherwerke in Thüringen. Der Betreiber des Pumpspeicherwerkes nimmt den konventionell erzeugten Überschussstrom gegen Bezahlung ab, pumpt damit Wasser vom Unter- in das Oberbecken. In Zeiten hoher Großhandelspreise  wird dann die kinetisch gespeicherte Energie wieder in Elektrizität umgewandelt, in dem man das Wasser über Genaratoren aus dem Oberbecken in das Unterbecken ablässt. Dann verdient der Betreiber des Pumpspeicherwerkes nochmals Geld; Goldisthal.

Wenn man den Umstand der vorrangigen EEG- Einspeisung einmal akzeptiert hat, dann sieht man, dass Gaskraftwerke nicht durch EEG- Strommengen vom Markt ferngehalten werden, sondern durch immer noch notwenige konventionelle Stromerzeugung, die wiederum wegen der merit order aus konventionellen  Stromerzeugungsanlagen mit geringeren Stromerzeugungskosten stammt, etwa abgeschriebenen Atomkraftwerken.

Das EEG hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun.

Es geht um eine [im Grundsatz zeitlich befristete] Privilegierung bestimmter Erzeugungsarten, um diesen überhaupt erst einen Markteintritt zu ermöglichen und diese zur Wettbewerbsfähigkeit zu bringen (Netzparität).

Der Umstieg auf regenerative Energieerzeugung ist gewollt.
Es ist ausdrücklich gewollt und angestrebt, dass die regenerative Stromerzeugung die konventionelle Stromerzeugung immer weiter verdrängt, um sie einen fernen Tages komplett abzulösen, wenn dies möglich ist.

Dieser gewollte Umstieg funktioniert (jedenfalls vorübergehend) nicht ohne Anreize in Form einer Privilegierung.  

Die Frage ist allein, ob dabei die richtigen Anreize gesetzt werden oder man nicht doch effizienter beim Umstieg auf regenerative Energieerzeugung agieren könnte.

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EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
« Antwort #59 am: 18. Juni 2011, 13:42:16 »
Zitat
Original von RR-E-ft
EEG- Strom wird immer dann eingespeist, wenn auch eine entsprechende Stromnachfrage besteht, also Verbrauch da ist.
....
Es gibt jedoch konventionelle Stromerzeugung, die zuweilen nicht schnell genug heruntergeregelt werden kann, um für den vorrangigen EEG- Strom im Netz Platz zu machen. ...
    Ja, aus diesem Blickwinkel wird das den Verbrauchern gerne erzählt. Da gäbe es noch mehr Beispiele. Das zeigt doch den ganzen Irrsinn. Da wird wirtschaftlich erzeugter Storm ausgebremst um einem noch lange Zeit vielfach teuereren Strom Vorrang zu gewähren. Angeblich wegen der Zukunft, den Kindern und Enkeln, der Ökologie, dem Klima etc. pp. Dabei geht es um viel Geld, um Profit. Genau das ist mit ein Grund, warum Investoren regionale GUD-Kraftwerke nicht bauen wollen. Diese extremen EE-Vorzugs-Bedingungen sind ganz sicher kein Anreiz dafür. Ersatz für Atom- und auch für klima- und umwelt- und gesundheitsschädliche Kohlekraftwerke sind aber unverzichtbar. Mit EE alleine wird die Versorgung noch lange Zeit nicht sichergestellt werden können.

    Auf Teufel komm raus PV-Strom in unseren nördlichen Breiten mit Milliardenaufwand extrem zu puschen ist Verschwendung und nicht zielführend.

    Beim Überschussstrom wird gerne die Ursache mit der Wirkung vertauscht. U.a. Pumpspeicher sind wegen der nicht bedarfsgerechten Erzeugung von EE-Strom notwendig und nicht z.B. wegen moderner GUD-Kraftwerken. Die Kosten und der Energieverlust für die Speicherung und die Netze wird dabei auch noch sehr gerne verschwiegen. Dass die Speicherung und Stromveredelung ein lukratives Geschäft ist, haben die großen Stromversorger im In- und Ausland längst geschnallt. Da wird schon kräftig verdient. Aus Überschussstrom, Quelle woher auch immer, wird auf jeden Fall \"ÖKO\"-Strom, der sich gerade in Deutschland gut und teuer verkaufen lässt. Die Speicherung und Veredelung ist ein Geschäft, das profitorientiert befördert wird, dabei wäre jede Vermeidung ökologischer und ökonomischer im Sinne der Verbraucher.

 

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