Forum des Bundes der Energieverbraucher

Umfrage

Zahlung direkt - kein Bargeld mehr für die Unterstützung zur Miete, Energie und Wasser?

NEIN
4 (28.6%)
JA
10 (71.4%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 19. Februar 2010, 15:03:29

Autor Thema: Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?  (Gelesen 71416 mal)

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Offline nomos

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #15 am: 16. Februar 2010, 09:47:51 »
Zitat
Original von RR-E-ft
In den USA soll eine Bio- Professorin gerade drei Kollegen erschossen haben, weil sie von der Uni die erhoffte Festanstellung nicht bekam. Deshalb muss man weder über ein Verbot des betreffenden Studienganges noch über einen Ausschluss weiblicher Studenten von der Ausbildung, später Promotion, Habilitation nachdenken, auch wenn womöglich drei Menschen noch leben könnten, wenn man die eine früher aussortiert hätte.

Was das mit dem Thema zu tun hat?

Mann sollte sich nicht zutiefst bedauerliche Einzelfälle raussuchen und von diesen Rückschlüsse auf die Masse der Betroffenen ziehen. Bei uns gilt der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Wenn es um eine generelle Regelung geht, muss diese den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz beachten. Einen vormundschaftlichen Staat gab es in Deutschland auch schon einmal.
    Nein, mit dem Thema hat das nichts zu tun. Das ausgesuchte Beispiel zeigt nur, wie schon oben angedeutet, auf welches Niveau die gestellte Frage heruntergezogen werden soll. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem ohne Zweifel vorhandenen Problem ist so nicht möglich.

    Dass das Thema bzw. die Frage keinen \"zutiefst bedauerlichen Einzelfall\" betrifft ist offenkundig. Wer das immer noch glaubt, ist schlicht nicht informiert oder lässt Hilfsbedürftige mit ihren Problemen bewusst alleine.

    Es ist keine gute Erfahrung, auf Hilfe angewiesen zu sein. Daher ist die beste Hilfe die, die sie überflüssig macht. Hilfe, auch wenn sie nicht bedingungslos erfolgt, ist noch lange keine Bevormundung wenn die Bedingungen dem Ziel der Hilfe dienen.

    Bei allem Verständnis, aber der Vergleich mit dem \"vormundschaftlichen Staat\" ist schon genial daneben.

    Das Thema hat zwar seinen Anlass in einer Energiesperrung durch einen Versorger, ist hier aber offensichtlich weit mehr als nur Off-Topic. Das ist sachlich nicht mehr zu diskutieren. Die Sache ist kaputt und nicht mehr reparabel = löschen oder sperren.  Von meiner Seite ist es beendet.

Offline DieAdmin

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #16 am: 16. Februar 2010, 11:33:44 »
Wieso wird die Frage auf ein Niveau heruntergezogen.

Gäbe es die Möglichkeit, Beitrag zu unterschreiben, würde ich das bei Herrn Frickes Beiträgen machen.
Ich kanns allerdings nicht so gut ausdrücken.

Solche Sachen sind eine Bevormundung. Und sowas lenkt allgemein gut von der eigentlichen Diskussion um HartzIV ab.

Es ist ein Unterschied, ob eine Möglichkeit (Freiwilligkeit) für HartzIV-Empfänger besteht, soweit diese nicht mehr selbstverwalterisch in der Lage sind, den finanziellen Überblick zu behalten, eine Direkt-Bezahlung einzurichten oder sowas via Gesetz für alle festzulegen.

Wenn Direktzahlung oder per Gutschein festgeschrieben wird, weiß der Dienstleister bzw Verkäufer von seinem Kunden, das dieser HartzIV-Bezieher ist.
Kann sich das keiner vorstellen, dass dies manchen Betroffenen nicht recht ist?

Früher hat man zur Kennzeichnung einer bestimmten Gruppe, via Gesetz befohlen, diese auf ihrer Kleidung anzubringen.
Ähnliches wäre doch auch ganz praktisch. Da könnten Verkäufer irgendwo schon von vornherein beurteilen, ob das ausgewählte Produkt auch angemessen für denjenigen ist. Und das Umfeld im Laden weiß dann auch gleich Bescheid.

Eine kleine Karrikatur: http://www.fixmbr.de/ein-neuer-stern-am-neoliberalen-polit-firmament/

Ich finde, es geht erstmal, außer den ARGE-Sachbearbeiter bzw den potentiellen Arbeitgeber bei einer Bewerbung, der \"Arbeitsstatus\" nichts an.

Vermieter kriegt sowas eh schon mit, wenn ein AlgII-Empfänger ausziehen muss bzw dann die Wohnungssuche nach den \"angemessenen\" Kostentabellen erfolgt.

Offline Zeus

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #17 am: 16. Februar 2010, 12:22:38 »
@RR-E-ft

Sie schreiben einerseits \"...der Staat soll darauf achten, dass z.B. ungünstige Versorgungsverträge gekündigt werden, und auf dem Markt günstige Vertragsangebote für Strom und Gas angenommen werden...\". Andererseits meinen Sie, dass es hingegen \" aufwendig ist,wenn die Verwaltung die Vertrags-und Bankdaten aller Mietsverträge, Lieferverträge für Strom, Gas, Wasser managen soll\".
Wie soll der Staat darauf achten, dass ungünstige Versorgungsverträge gekündigt werden, wenn die Verwaltung nicht die hierzu notwendigen Daten managt ? Bei beiden Optionen bleibt doch der Aufwand letzten Endes gleich groß.
Was soll geschehen wenn betroffene Verbraucher ungünstige Versorgungsverträge nicht kündigen ? Dann Zwang ? Und wenn sie nicht in der Lage sind selbständig einen Wechsel des Versorgers vorzunehmen, z. B. mangels Internet, wer soll es dann für sie gestalten ? Die Verwaltung ? Wie groß  dann hier der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Allgemeinheit ?

Offline Kampfzwerg

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #18 am: 16. Februar 2010, 15:38:54 »
Art. 1 GG
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


Mal ganz abgesehen davon, dass
Datenschutz bei der BA/ARGE nur eine untergeordnete Rolle spielt,
viele ARGE-Mitarbeiter frei nach dem Motto \"denn sie wissen nicht was sie tun\" ihren Ermessenspielraum nicht nur missbrauchen sondern, schlimmer noch, das ohnehin spärliche Recht ihrer Kunden (welch ein Hohn) beugen,
es die Möglichkeiten der Betreuung und Vormundschaft gibt,
und jeder ein selbstbestimmtes Leben führen darf und soll,
hat das Bundesverfassungsgericht ganz klar gestellt, dass Teile der Gesetzgebung nicht mit dem GG zu vereinbaren sind.

Das wussten viele HartzIV-Bezieher schon seit Jahren.
Ebenso wie die Richter der Sozialgerichte!
Und die Hilfs- und Beratungsstellen der Arbeitslosen!
und die Tafeln...


Nicht zu vergessen die Profiteure der Gesetzgebung, die so genannten Leih-/Zeitarbeitsfirmen, die wie Pilze, Aasgeier wäre wohl treffender, aus dem Boden schossen,
sowie parasitäre Arbeitgeber, die bewusst zu niedrige Löhne zahlen und die Arbeitnehmer dann zum Amt schicken um ergänzende Hilfsleistung zu beantragen,
und die vielen klammen Kommunen, die, notorisch unterfinanziert, Ein-Euro-Jobber zur Sanierung des Haushalts benutzen, unter dem Vorwand der Gemeinnützigkeit.
All diese Nutzniesser der missratenen Gesetzgebung, die Vernichter regulärer Arbeitsplätze, Arbeitgeber, die dafür verantwortlich sind, dass sich Arbeit für die Einen nicht lohnt und für die Anderen der Lohn nicht genug zum Leben hergibt, stehen aber nicht im öffentlichen Fokus.  
 

Die Würde eines Arbeitslosen wurde und wird seit der Einführung der nach einem verurteilten Betrüger genannten HartzIV-Gesetze (SGBII) schon heute massivst missachtet!
Seine Rechte ebenso. Und sein Ruf ist quasi schneller ruiniert als es ihm klar wird. Er wird verleumndet, beschimpft, bespitzelt, denunziert und gilt als  Verlierer, Versager, Säufer und wer weiss was sonst noch.

Dann kann er wohl auch noch sein Recht auf Vertragsfreiheit verlieren und man spricht ihm jedwede Verantwortung für seine Lebensführung ganz ab?

Armes Deutschland.
ich schäme mich für die politisch Verantwortlichen und für die Ratifizierung derartiger Gesetze in diesem Land.
ich schäme mich für Hetz- und Hassprediger in Gestalt von Schröder, Müntefering und vor allem Clement, der in Koch wohl einen \"würdigen\" Nachfolger fand.
Und ich schäme mich für die Menschen, die auf entsprechende Talkshows, Presse- und Politikerhetze hereinfallen ohne zu hinterfragen, sich zu informieren und zu reflektieren.

Es ist immer einfach mit dem Strom zu schwimmen.

Um auf die Eingangsfrage der Umfrage zu antworten: Nein. Sollte man nicht.

Offline nomos

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #19 am: 16. Februar 2010, 17:59:16 »
@Kampfzwerg, sehr beeindruckend und \"glaubwürdig\". Das Grundgesetz hochhalten, die Würde des Menschen anmahnen und dann:

Zitat
Er wird verleumndet, beschimpft, bespitzelt, denunziert und .... wer weiss was sonst noch.  Aasgeier .. parasitäre Arbeitgeber .. Hetz- und Hassprediger..
Wem gelten denn diese unglaublichen Vorwürfe? Mitarbeiter in den Ämtern und Behörden sind auch Menschen, Politiker gehören auch dazu ...  

Schämen ja, das hier ist Grund genug, aber nicht für dieses Deutschland. Nichts ist perfekt, aber welcher Staat ist sozialer? Erbärmlich und beschämend diese Vergleiche und diese Diskussion.  :(

Offline jroettges

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #20 am: 16. Februar 2010, 18:34:31 »
Wirklich sehr beeindruckend!
Mit einer einfachen praktischen Frage und einem damit verbundenen Vorschlag werden solch gewaltige Diskussionen losgetreten. Toll.

Es geht doch wohl darum, dass in vielen Fällen das von den Ämtern zur Deckung ganz bestimmter Kosten überwiesene Geld für andere Dinge ausgegeben wird und eben nicht für den gedachten Zweck.

Über die Gründe sollte man weder spekulieren noch urteilen, es ist so und bringt die Betroffenen noch mehr in Schwierigkeiten, bis hin zum gesperrten Strom und zur kalten Wohnung.

Auch auf die Gefahr des Verrisses daher mein Vorschlag:

Die Banken sollten einen (ggflls. negativen) Überziehungskredit einführen. Für einen bestimmten Zeitraum, etwa bis zum 6ten Tag nach den Zahlungen der Ämter, darf der Kontoinhaber über einen bestimmten Betrag seines Guthabens nicht verfügen, sodass die Abbuchungen der Energieversorger und anderer Gläubiger gesichert sind. Danach ist der Kontoinhaber wider alleiniger Herr über den verbliebenen Rest.

Eine solche Vereinbarung kann jeder mit seiner Bank freiwillig abschließen. Die Bank bescheinigt ihm das und er selbst teilt den Gläubigern das Zeitfenster für die Abbuchungen mit.

Offline Kampfzwerg

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #21 am: 16. Februar 2010, 20:50:09 »
@nomos

doch noch nicht beendet? ;)

Zitat
Wem gelten denn diese unglaublichen Vorwürfe? Mitarbeiter in den Ämtern und Behörden sind auch Menschen, Politiker gehören auch dazu ...

Schämen ja, das hier ist Grund genug, aber nicht für dieses Deutschland. Nichts ist perfekt, aber welcher Staat ist sozialer? Erbärmlich und beschämend diese Vergleiche und diese Diskussion

Unglaubwürdig? Sicher nicht. Aber dafür provokant. (Und das sollten sie auch sein) Im Übrigen sind Arbeitslose auch Menschen.
Sollten für diese nicht die gleichen Regeln gelten?
Ich denke nicht, dass das Eine das Andere ausschliesst.

Unglaublich?  Das Gegenteil sollte richtig sein. Die Presseberichterstattung erweist sich aber leider als williger Erfüllungsgehilfe. Macht eine bessere Quote. Gegendarstellungen finden sich, in eher kleinerer Schrift und Artikelgröße, auf Seite 4.
Sie finden die Vorwürfe zu pauschal? Sind verallgemeinernde Vorwürfe, dass Arbeitslose nicht \"vernünftig\" mit ihren Zuwendungen umgehen können, und deren Verträge deshalb wohl besser staatlich ge(mass)regelt werden sollten, weniger pauschal? Taugt aber garantiert für einen Platz auf der ersten Seite der Tageszeitung.

Diese Vergleiche sind nicht erbärmlich. Sie sind überfällig! Ebenso wie eine sachliche Diskussion über Verbesserungsmöglichkeiten im Sozialstaat D, und zwar ohne dass der Arbeitslose zum Sündenbock einer ganzen Nation abgestempelt wird!

Diese Vorwürfe sind nicht unglaublich sondern mit Presseartikeln, Urteilen, Statistiken und sachlichen Dokumentationen belegbar.  
Diese sollten nicht weniger gewichtet werden als einzelne Missbrauchsfälle, die medienwirksam in Szene gesetzt werden.
Was ich im Übrigen meist aus mehreren Blickwinkeln ebenfalls unwürdig finde.

Erbärmlich und beschämend diese Vergleiche und diese Diskussion
Schämen ja, das hier ist Grund genug, aber nicht für dieses Deutschland.
Das ist zwar kein schlagkräftiges  Argument,  soll aber wohl den Zweck erfüllen, meinen Beitrag zu diskreditieren. Ein Totschlagargument.
Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie diese Diskussion und die öffentlichen Diskussionen über das selbe Thema eben nicht geführt werden sollte.
(Oder sollte ich mich etwa schämen, nur weil ich die selben Methoden zu einem anderen Zweck anwende?  Dann würde ich darüber nachdenken.)

Ich sagte nicht, dass ich mich für Deutschland schäme. Ich habe auch nicht gesagt, dass unser Staat nicht sozial sei.
Diesen Absatz sollten Sie besser in Gänze noch einmal nachlesen, so schwierig ist er doch wohl nicht zu verstehen.




@Evitel 2004

11:33 Uhr
Ich teile Deine Meinung voll und ganz!

Offline Kampfzwerg

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #22 am: 16. Februar 2010, 21:36:56 »
Zitat
Original von jroettges
 Es geht doch wohl darum, dass in vielen Fällen das von den Ämtern zur Deckung ganz bestimmter Kosten überwiesene Geld für andere Dinge ausgegeben wird und eben nicht für den gedachten Zweck.

Über die Gründe sollte man weder spekulieren noch urteilen, es ist so und bringt die Betroffenen noch mehr in Schwierigkeiten,  
 
Die Banken sollten einen (ggflls. negativen) Überziehungskredit einführen.  
Eine solche Vereinbarung kann jeder mit seiner Bank freiwillig abschließen. Die Bank bescheinigt ihm das und er selbst teilt den Gläubigern das Zeitfenster für die Abbuchungen mit.

Es mag sein, dass das Geld für andere Dinge ausgegeben wird und der Betroffene dadurch in andere Schwierigkeiten gerät.
(Andererseits beinhalten die Berechnungen für Kinder aber auch - für sie - unsinnige Ausgaben für \"Tabak\" u.ä.. Die geben das Geld wohl kaum dafür aus.)
Dann ist das eben so und man muss sehen, wie ihm geholfen werden kann. In der Regel hat er dann wirklich massive Probleme. (Auch ohne Wertung. )
Wegen dieser m.E. Einzelfälle kann man aber nicht das Gros aller Bezieher unter Generalverdacht stellen und ihnen kurzerhand ihre bürgerlichen Rechte aberkennen. Das wäre völlig unverhältnismäßig.


Die Möglichkeit derartiger Vereinbarungen mit Banken gibt es bereits und es ist eine praktikable Lösung.
Das Zauberwort heisst auch hier aber, wie so oft, \"Freiwilligkeit\".

Offline flotex

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #23 am: 17. Februar 2010, 10:14:14 »
Bitte nicht auf die \"Tabakdiskussion für Kinder\" hereinfallen :evil:
Der Hartz4-Regelsatz (Regelleistung) wurde nach der EVS (\"Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003\" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ) bemessen. Das ist eine rein statistische Sache. Unter der Position \"Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren\" wird gesagt: dieser Anteil beträgt ca. 37%. Ein rein statistischer Wert.
Ursprünglich gab es (vor Hartz4) einen Warenkorb. Darin gab es keine \"Tabakwaren\", sondern die Rubrik \"Genußmittel\".
Wenn also jetzt Tabak genannt wird, wäre die Bezeichnung \"Genußmittel\" korrekter. Denn in der EVS gibt es keine \"Genußmittel\". Unter Genußmittel fallen auch Gummibärchen, Schnaps etc. Der bisherige Warenkorb war also korrekter, in der EVS hat man in der Statistik geschlampt. Was jetzt genüßlich ausgeschlachtet wird um mit der Argumentation \"Kein Tabak für Kinder\" die Hartz4-Sätze zu kürzen. Ich dachte immer, die derzeitige Finanzlage in Deutschland hätte etwas mit den Bankhaus Siebenlist&Mogelmann zu tun, aber jetzt, Westerwilli* sei Dank, wissen wir alle es genauer: Es sind diese Hartz4-Leute, Mietnomaden, Schwarzarbeiter, Scheinasylanten und Gaspreisverweigerer, die unser Land ins Unglück stossen.


* § 130 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs
Volksverhetzung:
 Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, 1. zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder 2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Offline berndh

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #24 am: 17. Februar 2010, 12:09:48 »
Also diese Geld direkt an Vermieter wäre mir sehr recht, da ich immer wieder hinter Zahlungen herlaufen muss.
Die Mieter sind keine schlechten Menschen, sondern sind halt schnell durch Werbung beeinflussbar, so das die Gelder für diese unbedingt benötigten Dinge verwendet werden.
Im Gespräch mit denen kommt dann immer das große Heulen...

Der Wille alles richtig zu machen ist ja da, nur der Geist ist dann kurzfristig zu schwach.
Da hilft leider kein gutes Zureden oder Erklären, kurzfristig gibt es eine Verbesserung, aber irgendwann geht es wieder mit denen durch.
Und wehe dann ist ein + auf dem Konto.


Ich habe eine ganz eigene Meinung zum Thema Gelder der öffentlichen Hand.
Jeder! Also egal ob Kindergeldbezieher oder Mietzuschussbezieher, ob in Lohn und Brot oder arbeitslos, bekommt keinerlei Gelder überwiesen!
Jede erhält eine Kreditkarte oder halt Alternativ über die Nutzung des Persos, mit der man dann die Einkäufe begleichen kann.

Dadurch ist keiner benachteiligt in seinem Ansehen, da auch der Millionär von nebenan oder der normale Arbeiter diese Karte verwenden müsste.
Die Zahlungen aus dieser Karte sind entsprechend zweckgebunden, also Kindergeld kann nur für Kinderbelange ausgegeben werden.
Nachhilfe, Schulmaterial, Ausflüge/Urlaub, Klamotten etc.

Sicher gibt es noch einiges an Klärungsbedarf, wie verhindere ich Schacherei,
Also ich kaufe jetzt einen Pulli für dein Kind und du gibst mir das Geld, oder ich verhökere es bei Ebay....

Ist ja auch keine perfekte Idee aber ich finde die Diskussion das Hilfebezieher nicht durch Öffentlichkeit herab gesetzt werden dürfen, durch den Gleichheitsgrundsatz geschützt wären.
Jeder hätte das Geld so auszugeben und damit ist jeder anomym.

Zusätzlich wäre für den Staat eine Ersparniss drin wenn der Millionär von nebenan sich zu schade wäre seinen Edelpulli auf die entsprechende Karte zu zahlen....

Offline Cremer

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #25 am: 17. Februar 2010, 15:45:54 »
also ich bekomme meine Miete und auch die Heizölkosten problemlos direkt von der ARGE für meinen Hartz IV-Mieter. ;)
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
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Offline Zeus

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #26 am: 17. Februar 2010, 17:14:58 »
@Cremer

So ist es auch in unserer Region. Bisher ist mir kein einziger Fall bekannt wo, bei freiwilliger Abtretungserklärung, es zu besonderen Schwierigkeiten zwischen Arge und Vermieter oder Energieversorger  gekommen wären.
In der Praxis zeigt sich, dass leider viel mehr Harz IV Bezieher die ihnen zustehende Unterstützungen für Miete und Energie für andere Zwecke benutzen, als es der eine oder andere Forumsteilnehmer wahrhaben möchte. Dies führt dann zu den unerfreulichen Mahnungen, Energiesperren, Abtretungen an Inkasso-Unternehmen und eventuell auch gerichtlichen Auseinandersetzungen, die die Betroffenen noch etwas mehr in die finanzielle Not treiben. Deswegen darf es auch nicht verwundern, dass immer mehr Vermieter dazu übergehen sich über freiwillige Abtretungsvereinbarungen abzusichern. Dies ist ihr gutes Recht, und hat keineswegs Menschen verachtende Züge.
Mir ist bis heute auch noch  kein einziger Arbeitsloser begegnet, der nicht bereit gewesen wäre, entsprechende Vereinbarungen zu treffen, wenn ihm auch deren Vorteile klar aufgezeigt wurden.

@flotex

Ich kann Ihre Meinung nur teilen. Westerwelle gebärd sich als gesellschatlicher Brandstifter. Seine Äusserungen und seine Vorgehensweise sollten jetzt auch denjenigen zu denken geben, die bisher die FDP gewählt haben. Hier wird Konfliktpotential aufgebaut, das in Zukunft der Bundesrepublik noch teuer zu stehen, kommen könnte. Insofern ist Ihr Hinweis auf §130 Strafgesetzbuch auch vollkommen angebracht.

Offline Kampfzwerg

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #27 am: 20. Februar 2010, 19:08:24 »
Zitat
Original von Zeus
@Cremer
In der Praxis zeigt sich, dass leider viel mehr Harz IV Bezieher die ihnen zustehende Unterstützungen für Miete und Energie für andere Zwecke benutzen, als es der eine oder andere Forumsteilnehmer wahrhaben möchte.... Deswegen darf es auch nicht verwundern, dass immer mehr Vermieter dazu übergehen sich über freiwillige Abtretungsvereinbarungen abzusichern. Dies ist ihr gutes Recht, und hat keineswegs Menschen verachtende Züge.
Ich würde zum Einen, und wirklich ehrlich, sehr gerne wissen,  woher diese Erfahrung aus \"der Praxis\" bzw. diese hier als \"feststehende Tatsache\" präsentierte Erkenntnis stammt.
Allgemein zugängliche Statistiken? Eigene Lebenserfahrung? Ehrenamtliches Engagement? Berufliche Erfahrung, durch Statistiken untermauert? Bauchgefühl? Hörensagen? Sonstiges?

Zum Anderen stimme ich Dir zu, dass freiwillige Abtretungsvereinbarungen - das heisst ohne Druck - zwischen zwei gleichberechtigten Vertragspartnern vereinbarte Verträge selbstverständlich das gute Recht eines jeden Bürgers in diesem Lande sind. Unter dieser Voraussetzung ist Verachtung schlicht auch überhaupt kein Thema.




Die zur Zeit wieder einmal opportun erscheinende Kampagne der FDP, die letztendlich HartzIV-Empfänger gegen Geringverdiener/Niedriglöhner ausspielt ohne das Übel an der Wurzel zu packen, finde ich einfach nur noch widerwärtig! DAS ist menschenverachtend.

Offline Kampfzwerg

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« Antwort #28 am: 22. Februar 2010, 20:35:37 »
Wegen der Ausgewogenheit...

http://www.daserste.de/information/
Heute um 21.00 Uhr

Die da oben – Deutschlands Millionäre
Polo-Spielen auf Mallorca, Champagnertrinken in Monte Carlo, Golfen auf Sylt – Deutschlands Millionäre haben sich in einer Parallelgesellschaft eingerichtet. Viele leben in einer Welt mit eigenen Werten. Was machen Menschen mit Geld? Und was macht das Geld mit den Menschen?


Es ist zumindest fraglich, ob diese Herrschaften in D rechtmässig fällige Steuern zahlen.
Das Wort \"Sozial\" ist dahingegen wohl nicht Bestandteil der ersten Assoziation. Und wahrscheinlich auch nicht der zweiten.

Offline nomos

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Kein Bargeld mehr für die Unterstützung für Miete, Energie und Wasser ?
« Antwort #29 am: 23. Februar 2010, 12:14:50 »
Zitat
Original von Kampfzwerg
......
Es ist zumindest fraglich, ob diese Herrschaften in D rechtmässig fällige Steuern zahlen.
    Dem deutschen Fiskus gehen Milliarden verloren, weil die Menschen ausweichen. Das liegt nicht nur an den Menschen, sondern an der Steuererhebung, am deutschen Steuerdschungel.

    Immer mehr dieser gezeigten und ausgesuchten \"Herrschaften\" zahlen keine Steuern mehr in Deutschland, weil keine mehr fällig sind. Mir würden da z.B. schnell ein paar Größen aus dem Sportbereich einfallen, die hier trotzdem ihre Anhänger haben und Anerkennung erfahren. Es werden da  doch die unterschiedlichsten  Maßstäbe angelegt.
Zitat
2008 hat mehr als eine halbe Million deutscher Staatsbürger in einem der Nachbarländer Deutschlands gelebt, davon allein rund 203 000 in der Schweiz und 120 000 in Österreich.

In den Nachbarländern, für die Daten vorliegen, ist die Zahl der deutschen Einwohner im Jahr 2008 gegenüber 2007 unverändert geblieben oder sie hat sich erhöht. Am deutlichsten stieg sie in der Schweiz (+ 29 000), in Österreich (+ 11 000) und in der Tschechischen Republik (+ 6 000).

Quelle Statistisches Bundesamt
    Wer hat nicht schon im Nachbarland den Tank vollgemacht und sich damit \"unsozial\" verhalten. Wieviele Milliarden an Steuern (Mineralöl, Mehrwertsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer, etc.) sind denn dem deutschen Fiskus alleine durch den Tanktourismus, den tankfreien Transitverkehr (selbst deutsche Speditionen liesen und lassen im Ausland tanken) in den letzten Jahren verloren gegangen? Das sind Folgen der deutschen Steuer- und Abgabenpolitik, die selbstverständlich nicht ohne Wirkung bleibt. Quantitativer Weltmeister bei der Literatur sind immer noch die kommentierten deutschen Steuerregeln.
     
    Eine echte Steuerreform, lange besprochen, lange versprochen, ist nicht in Sicht. Die sogenannte Mittelschicht trägt bald alleine die Lasten. Wenn sie bricht oder gebrochen wird, bricht noch mehr. Sozialleistungen sind für Bedürftige unverzichtbar, sie müssen aber immer vom Rest solidarisch finanziert werden (können!).  

    Zum Glück sind ja (noch  ;)) nicht alle Millionäre und Steuerzahler ausgewandert und zum Glück tanken nicht alle im Ausland oder rauchen \"steuerfrei\" etc..  Der überwiegende Teil zahlt hier Steuern, beschäftigt keinen \"Handwerker\" schwarz, verdient nicht nebenbei an der Steuer und den Sozialkassen vorbei und ermöglicht so überhaupt erst den Sozialstaat.

 

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