Original von nomos
Die großen Energiekonzerne haben damit keinerlei Anreiz, in klimaschonende Technologien zu investieren.
Wäre das ein Problem für die regenerativen Energien wenn die Energiekonzerne keinen Anreiz haben zu investieren?
Ich sage nein!
Der Vorteil der regenerativen Energien ist ja gerade dass sie überwiegend eine demokratische Form der Energieinvestition ist. Im Prinzip kann jeder Bürger sich entweder seine eigene regenerative Anlage installieren, oder aber sich zumindest an einer Anlage beteiligen. Dies hat in den letzten 15 Jahren dazu geführt dass der regenerative Anteil am der Stromerzeugung rasant gestiegen ist. So ein Wachstum hätten die trägen Energiedinosaurier nie fertig gebracht.
Mittlerweile hat aber auch unter den Energieriesen ein Umdenken stattgefunden, denn auch sie investieren trotz niedriger Kosten für die CO2-Zertifikate mittlerweile in großem Stil in regenerative Anlagen. Der Gründe dafür sind vielfältig. Einmal lassen sich solche Anlagen mit wesentlich geringerem Aufwand errichten, es winken aber auch sichere Gewinne durch die EEG-Vergütung.
Würden die Energiekonzerne nicht investieren dann würden sie über die nächsten Jahrzehnte erheblich an Umsatz durch die durch die Bürger finanzierten Anlagen verlieren. Da nützen ihnen dann ihre billigen CO2-Zertifikate gar nichts wenn sie kaum noch kWh verkaufen können. Hier haben wir erstmals die Situation dass die Energiekonzerne nicht tun können was sie wollen, sondern auf die Konkurrenz reagieren müssen.
Und dieser Druck wird noch erheblich größer werden. Wie ich weiter oben geschrieben haben werden die WKAs die nach 5-10 Jahren auf die Grundvergütung raus fallen erheblichen Druck auf die Preise an der Strombörse machen. Es wird dann auch zunehmend virtuelle Kraftwerke geben die eine gesicherte Leistung im Verbund mehrerer Kraftwerke, ähnlich dem Kombikraftwerk anbieten.
Aber das ist noch nicht alles. Sobald der Strompreis von PV-Anlagen in die Nähe des Endkundenpreises kommt, wird verstärkt die Selbstnutzung der Energie beginnen. Bei weiterem Ausbau wird nach und nach der Absatz an die Endkunden geringer werden. Dies beginnt schon jetzt durch das neue EEG und der Vergütung für Selbstverbraucher. Wer heute mehr als 18 ct/kWh für den Strom vom Stromversorger zahlt und eine PV-Anlage auf dem Dach errichtet, erhält für die selbstverbrauchten kWh eine Vergütung von 25 ct/kWh. Ab dem nächsten Jahr sinkt die Grenze auf 16,6 ct/kWh, 15,1 ct/kWh, 13,7 ct/kWh, usw. D.h., in ein paar Jahren wird es schon für Unternehmen und Industriebetriebe interessant in PV-Anlagen zu investieren weil sie dann den Strom aus der PV-Anlage viel günstiger bekommen. Da gerade Unternehmen auf ihren riesigen Flachdächern sehr viel Platz haben wird die Solarleistung noch stärker zunehmen als schon bisher. Dies wird einen beträchtlichen Druck auf die Endkundenpreise ausüben.
Und dass die Solartechnik rasant günstiger wird zeigt die brandneue meldung von
First Solar.
Das Unternehmen erreichte im viertel Quartal Produktionskosten von 0,98 US$/W
Tempe, Arizona (USA).--(Business Wire)--
First Solar, Inc. (Nasdaq: FSLR) hat heute bekanntgegeben, die Produktionskosten im vierten Quartal auf durchschnittlich 0,98 US$ pro Watt reduziert zu haben. Die symbolische Marke von 1 US $ pro Watt ist damit zum ersten Mal von einem Solarenergie-Unternehmen unterschritten worden.
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Damit sind Preise für die kWh möglich die vorher undenkbar waren. Es kann gut sein dass die Degression im EEG in ein paar Jahren deutlich erhöht wird und die Netzparität ohne jegliche EEG-Förderung noch früher kommt als gedacht. Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nciht erreicht.