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Autor Thema: Ist Atomstrom wirklich billig?  (Gelesen 47302 mal)

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Offline nomos

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Ist Atomstrom wirklich billig?
« Antwort #90 am: 26. Februar 2009, 12:03:14 »
Zitat
Original von egn Deutschland stand auch mit dem EEG relativ einsam da. Heute wird es als Erfolgsmodell überall auf der Welt kopiert.
    Ist das wirklich so? Manchmal ist die \"Kopie\" besser als das Original.
Zitat
Original von egn Man kann auch mal als Vorbild vorangehen und den anderen zeigen wie es geht. Wenn es niemanden gäbe der mutig vorangeht dann gäbe es die meisten der Innovationen auf der Welt nicht. Neue Wege zu beschreiten ist keine Schwäche, sondern zeugt von Mut und dem Willen die Zukunft zu gestalten.
    \"Beschreiten\" auf Kosten Anderer zeugt nicht von Mut und von Vorbild kann hier keine Rede sein.  Sorry, aber das deutsche EEG hat zu viele Schwächen um es als \"Erfolgsmodell\" zu verkaufen.
Wo ist denn der Erfolg? Den Aufwand sehe ich wohl![/list]
    Zitat
    ... Und auf keinen Fall soll das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in die Kritik geraten, das den Betreibern von Ökoanlagen feste Vergütungssätze für ihren Strom garantiert.
    [/list]
      Auch wenn es hier \"nur\" um Energie geht, sollte man nicht wieder mal glauben,     \"die Deutschen\" hätten den richtigen Maßstab für den Rest der Welt erfunden.

    Offline superhaase

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #91 am: 26. Februar 2009, 12:23:22 »
    Zitat
    Original von nomos
    \"Beschreiten\" auf Kosten Anderer zeugt nicht von Mut und von Vorbild kann hier keine Rede sein.  Sorry, aber das deutsche EEG hat zu viele Schwächen um es als \"Erfolgsmodell\" zu verkaufen. Wo ist denn der Erfolg? Den Aufwand sehe ich wohl!
    Wieso auf Kosten anderer? Das deutsche EEG bezahlen wohl die Deutschen, oder?
    Dass Sie den Erfolg des EEG schon aus Prinzip gar nicht sehen wollen, ist allen hier ja bekannt. ;)
    Aber die \"zu vielen Schwächen\", die Sie beim EEG sehen, hätte ich gerne mal von Ihnen hier aufgelistet. Das wäre schon interessant.
    Aber Vorsicht: Ich zerpflücke Ihnen diese Liste dann in der Luft!  :D

    Der SPIEGEL-Artikel schießt am Ziel vorbei, wie üblich und vom SPIEGEL inzwischen leider nicht mehr anders zu erwarten. Dass es sich um ein Problem der Anpassung der CO2-Zertifikatemenge handelt, und nicht um ein Problem des EEG, wurde hier in einem anderen Thread schon mal klargestellt. Das Argument können Sie also schon mal vergessen.

    Wer das EEG schlecht redet, weil er dessen Erfolg nicht wahrhaben will, gehört mit Sicherheit zu den \"notorischen Neinsagern und Nörglern hierzulande\", und nicht die Atomkraftgegner, wie Frau Augter von der WiWo meint.  :tongue:

    ciao,
    sh
    8) solar power rules

    Offline egn

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #92 am: 26. Februar 2009, 12:29:02 »
    Zitat
    Original von nomos
    Ist das wirklich so? Manchmal ist die \"Kopie\" besser als das Original.
    Wo ist denn der Erfolg?

    Erfolgsmodell EEG

    Das mit den CO2-Zertifikaten ist eine andere Sache. Das wirkt erst langfristig wenn die Zertifikate nach und nach reduziert werden. Aber D hat dann durch das EEG schon eine CO2-freie Energieversorgung. Diejenigen die nicht vorgesorgt haben und immer noch konventionell Energie erzeugen werden dann eine Kostenexplosion erleben und dann gezwungen sein die in D entwickelten Produkte zu kaufen. Dies war schon bei der Umweltschutztechnologie so und das wird bei den regenerativen Energieerzeugungsanlagen wieder so sein.

    Die geringen Mehrkosten die das EEG heute für jeden Bürger noch verursacht sind eine Investition die sich langfristig auszahlen wird.

    Offline nomos

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #93 am: 26. Februar 2009, 12:39:49 »
    Zitat
    Original von egn
     Aber D hat dann durch das EEG schon eine CO2-freie Energieversorgung.
      @egn, haben Sie da nicht etwas übersehen. Wieviel Import-Kohlekraftwerke sind denn (
    auch) in Deutschland geplant.

    nur so zum Beispiel

    Auch hier könnte noch ein \"unendliche\" Linkliste folgen. Das spare ich mir.[/list]

    Offline egn

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #94 am: 26. Februar 2009, 12:48:16 »
    Geplant wird viel, aber was tatsächlich gebaut wird ist eine andere Sache. Der Widerstand der Bevölkerung steigt ständig. Niemand will neben Kraftwerken wohnen die trotz Filter große Mengen an giftigen Schadstoffen ausstoßen.

    Aber sie haben insofern recht dass die CO2-freie Energieversorgung tatsächlich noch in weiter Ferne liegt. Ich relativiere deshalb meine Aussage auf \"weitgehend CO2-freie Energieversorgung\". Es werden in den nächsten Jahrzehnten sicherlich auch weitere Kohlekraftwerke gebaut werden. Aber ich erwarte dass der Anteil der Strommengen aus diesen Kraftwerken langfristig sinkt. Bei AKWs ist das ja heute schon der Fall.

    Offline superhaase

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #95 am: 26. Februar 2009, 12:48:25 »
    Zitat
    Original von nomos
    @egn, haben Sie da nicht etwas übersehen. Wieviel Import-Kohlekraftwerke sind denn (auch) in Deutschland geplant.
    Da haben Sie wohl das Wort \"langfristig\" in egns Beitrag übersehen.

    Keiner spricht davon, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien von heute auf morgen möglich ist.
    8) solar power rules

    Offline egn

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #96 am: 26. Februar 2009, 13:17:39 »
    Zitat
    Original von superhaase
    Keiner spricht davon, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien von heute auf morgen möglich ist.

    Richtig!

    Davon sprechen nur die Gegner weil sie alles nach den heutigen Maßstäben beurteilen und nicht in der Lage sind die laufende Entwicklung in die Zukunft zu projizieren. Auch der Anspruch darauf dass alles 100 % mit bestimmten Energiequellen erledigt werden muss ist ein beliebtes taktisches Ablenkungsmanöver.

    Es wird immer einen Mix aus verschiedenen Technologien geben. Nur die Anteile werden sich in der Zukunft verschieben. Es kann gut sein dass es auch in 100 Jahren noch Kraftwerke gibt die fossile Brennstoffe nutzen oder gar Atomkraftwerke.  Die Frage ist nur welchen Anteil diese noch haben werden. In bestimmten Situationen/Nischen kann es vielleicht sogar sinnvoll sein diese zu betreiben. Warum nicht?

    Aber ich habe keinen Zweifel daran dass die regenerativen Energiequellen in den nächsten Jahrzehnten weltweit ein bedeutendes Wachstum erleben und im Gegensatz dazu langfristig die Atomenergie und auch Kraftwerke die fossile Brennstoffe nutzen Anteile verlieren werden.

    Offline nomos

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    Ist Atomstrom wirklich billig?
    « Antwort #97 am: 26. Februar 2009, 13:30:53 »
    Zitat
    Original von egn
    Zitat
    Original von superhaase
    Keiner spricht davon, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien von heute auf morgen möglich ist.
    Richtig!
    Davon sprechen nur die Gegner weil sie alles nach den heutigen Maßstäben beurteilen und nicht in der Lage sind die laufende Entwicklung in die Zukunft zu projizieren. Auch der Anspruch darauf dass alles 100 % mit bestimmten Energiequellen erledigt werden muss ist ein beliebtes taktisches Ablenkungsmanöver.

    Es wird immer einen Mix aus verschiedenen Technologien geben. Nur die Anteile werden sich in der Zukunft verschieben. Es kann gut sein dass es auch in 100 Jahren noch Kraftwerke gibt die fossile Brennstoffe nutzen oder gar Atomkraftwerke.  Die Frage ist nur welchen Anteil diese noch haben werden. In bestimmten Situationen/Nischen kann es vielleicht sogar sinnvoll sein diese zu betreiben. Warum nicht?

    Aber ich habe keinen Zweifel daran dass die regenerativen Energiequellen in den nächsten Jahrzehnten weltweit ein bedeutendes Wachstum erleben und im Gegensatz dazu langfristig die Atomenergie und auch Kraftwerke die fossile Brennstoffe nutzen Anteile verlieren werden.
      @egn, welche \"Gegner\" sprechen wovon und welche Maßstäbe? Den Rest vom Text wird wohl die Mehrheit unterschreiben, mich eingeschlossen. Nichts bleibt so wie es heute ist! Der Strom aus der Kernkraft wird aber für den deutschen Energie-Mix schon in den nächsten Jahren ausgeschlossen. Emissionsfreien Ersatz gibt es dafür noch lange nicht, daher die Importkohlekraftwerke, die sich jetzt wohl wieder rechnen, nachdem die Zertifikate nichts mehr kosten.  Der Spiegel-Artikel gibt die Situation richtig wieder. Ignorieren nützt nichts!
      Zitat
      Im schlimmsten Fall schadet der Zubau der Ökoenergien dem Klima sogar. Denn je mehr Windräder ans Netz gehen, desto weniger Strom können Kohlekraftwerke absetzen - an sich eine wünschenswerte Entwicklung. Das Problem ist jedoch, dass die Menge der insgesamt zur Verfügung stehenden CO2-Zertifikate gleich bleibt. Mit anderen Worten: Pro Kilowattstunde Kohlestrom stehen auf einmal mehr Zertifikate zur Verfügung als bisher - der Preis der Verschmutzungsrechte fällt.

      In der vergangenen Handelsperiode ist genau dies geschehen: Eine Tonne CO2 kostete zeitweise nur knapp mehr als null Euro. Die großen Energiekonzerne haben damit keinerlei Anreiz, in klimaschonende Technologien zu investieren.
      [/list]

      Offline superhaase

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      Ist Atomstrom wirklich billig?
      « Antwort #98 am: 26. Februar 2009, 14:30:42 »
      @nomos:

      Der SPIEGEL-Artikel gibt die Situation eben nicht richtig wieder.
      Dass der Zubau von Ökoenergien dem Klima schadet ist ja wohl die dümmste Schlussfolgerung, die man aus der beschriebenen Situation ziehen kann.  :rolleyes:
      Diese Schlussfolgerung ist so hanebüchen, dass man da schon Reden wider besseres Wissen unterstellen muss.

      Dass es kurzfristige Schwankungen der Zertifikatpreise gibt, ist doch völlig normal. Planungen in Kraftwerksinvestitionen oder auch Investitionen in anderen Industriezweigen erfolgen dagegen mit Sicherheit nicht aufgrund solcher kurzfristiger Schwankungen.
      Die langfristige Entwicklung der Zertifikatpreise muss entsprechend gesteuert werden.
      Wie schon mehrfach gesagt ist das kein Problem oder Mangel des Ökoenergiezubaus oder des EEG.
      Solche Artikel greifen einzelne Daten oder Tatsachen heraus, missinterpretieren diese und heben sie zum alleingültigen Faktum empor, um Stimmung zu machen - hier gegen die erneuerbaren Energien, dafür ist der SPIEGEL ja seit dem Skandal mit dem vom Chefredakteur erzwungenen Anti-Windkraft-Artikel bekannt.
      Mit der Realität und der Gesamtsituation hat dies wenig zu tun.

      Nochmal zur Atomenergie:
      Haben Sie den von mir oben velinkten Artikel über Asse und die dadurch dem Steuerzahler aufgebürdeten Kosten der Atomindustrie schon gelesen?
      Was sagen Sie dazu?

      Würde man alle externen Kosten (wie Asse) auf den Atomstrompreis von derzeit 3,5 ct/kWh für abgeschriebene Kraftwerke und 5,4ct/kWh für neue Meiler draufrechnen, weil die Betreiber diese zahlen müssten, wie hoch wäre dann wohl der Preis für Atomstrom?
      Es bleibt dabei: Atomstrom ist nicht billig!

      Abgesehen davon bleibt es unverantwortlich, Atommüll zu erzeugen, der über hunderte oder tausende Generationen gefährlich bleibt und sicher verwahrt werden muss. Die laufenden Unfallgefahren und deren Folgen kommen hinzu.
      Es bleibt also auch dabei: Atomstrom ist unverantwortlich!

      Daher ist selbst eine bloße Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke eigentlich indiskutabel, wenn man nur sachliche/technische Argumente zulässt.

      ciao,
      sh
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      Offline egn

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      Ist Atomstrom wirklich billig?
      « Antwort #99 am: 26. Februar 2009, 15:53:10 »
      Zitat
      Original von nomos
      Die großen Energiekonzerne haben damit keinerlei Anreiz, in klimaschonende Technologien zu investieren.

      Wäre das ein Problem für die regenerativen Energien wenn die Energiekonzerne keinen Anreiz haben zu investieren?

      Ich sage nein!

      Der Vorteil der regenerativen Energien ist ja gerade dass sie überwiegend eine demokratische Form der Energieinvestition ist. Im Prinzip kann jeder Bürger sich entweder seine eigene regenerative Anlage installieren, oder aber sich zumindest an einer Anlage beteiligen. Dies hat in den letzten 15 Jahren dazu geführt dass der regenerative Anteil am der Stromerzeugung rasant gestiegen ist. So ein Wachstum hätten die trägen Energiedinosaurier nie fertig gebracht.

      Mittlerweile hat aber auch unter den Energieriesen ein Umdenken stattgefunden, denn auch sie investieren trotz niedriger Kosten für die CO2-Zertifikate mittlerweile in großem Stil in regenerative Anlagen. Der Gründe dafür sind vielfältig. Einmal lassen sich solche Anlagen mit wesentlich geringerem Aufwand errichten, es winken aber auch sichere Gewinne durch die EEG-Vergütung.

      Würden die Energiekonzerne nicht investieren dann würden sie über die nächsten Jahrzehnte erheblich an Umsatz durch die durch die Bürger finanzierten Anlagen verlieren. Da nützen ihnen dann ihre billigen CO2-Zertifikate gar nichts wenn sie kaum noch kWh verkaufen können. Hier haben wir erstmals die Situation dass die Energiekonzerne nicht tun können was sie wollen, sondern auf die Konkurrenz reagieren müssen.

      Und dieser Druck wird noch erheblich größer werden. Wie ich weiter oben geschrieben haben werden die WKAs die nach 5-10 Jahren auf die Grundvergütung raus fallen erheblichen Druck auf die Preise an der Strombörse machen. Es wird dann auch zunehmend virtuelle Kraftwerke geben die eine gesicherte Leistung im Verbund mehrerer Kraftwerke, ähnlich dem Kombikraftwerk anbieten.

      Aber das ist noch nicht alles. Sobald der Strompreis von PV-Anlagen in die Nähe des Endkundenpreises kommt, wird verstärkt die Selbstnutzung der Energie beginnen. Bei weiterem Ausbau wird nach und nach der Absatz an die Endkunden geringer werden. Dies beginnt schon jetzt durch das neue EEG und der Vergütung für Selbstverbraucher. Wer heute mehr als 18 ct/kWh für den Strom vom Stromversorger zahlt und eine PV-Anlage auf dem Dach errichtet, erhält für die selbstverbrauchten kWh eine Vergütung von 25 ct/kWh. Ab dem nächsten Jahr sinkt die Grenze auf 16,6 ct/kWh, 15,1 ct/kWh, 13,7 ct/kWh, usw. D.h., in ein paar Jahren wird es schon für Unternehmen und Industriebetriebe interessant in PV-Anlagen zu investieren weil sie dann den Strom aus der PV-Anlage viel günstiger bekommen. Da gerade Unternehmen auf ihren riesigen Flachdächern sehr viel Platz haben wird die Solarleistung noch stärker zunehmen als schon bisher. Dies wird einen beträchtlichen Druck auf die Endkundenpreise ausüben.

      Und dass die Solartechnik rasant günstiger wird zeigt die brandneue meldung von First Solar.
      Zitat
      Das Unternehmen erreichte im viertel Quartal Produktionskosten von 0,98 US$/W
      Tempe, Arizona (USA).--(Business Wire)--
      First Solar, Inc. (Nasdaq: FSLR) hat heute bekanntgegeben, die Produktionskosten im vierten Quartal auf durchschnittlich 0,98 US$ pro Watt reduziert zu haben. Die symbolische Marke von 1 US $ pro Watt ist damit zum ersten Mal von einem Solarenergie-Unternehmen unterschritten worden.
      ...

      Damit sind Preise für die kWh möglich die vorher undenkbar waren. Es kann gut sein dass die Degression im EEG in ein paar Jahren deutlich erhöht wird und die Netzparität ohne jegliche EEG-Förderung noch früher kommt als gedacht. Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nciht erreicht.

      Offline Sukram

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      « Antwort #100 am: 26. Februar 2009, 16:39:06 »
      Zitat
      Original von superhaase
      Der WIWO-Artikel beginnt und endet äußerst dummdreist und versucht, die Atomkraftgegner ins Lächerliche zu ziehen, was absolut unangemessen ist. Die Autorin ist eine arrogante Ignorantin (mit Verlaub, Frau Augter, Sie sind eine dumme Schnepfe - Frei nach Joschka :D) und tut so, als ob die Atomkraftgegner nur aus einer dumpfen, irrationalen und purem Unwissen und Ungebildetheit entspringenden Angst heraus die Atomkraft ablehnen und sich über die Energieversorgung keine Gedanken machen würden ciao,
      sh


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      Offline superhaase

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      « Antwort #101 am: 26. Februar 2009, 17:03:20 »
      Ach so!
      Ein Einzelner, der seine Meinung ändert, und dabei viele Aspekte und Tatsachen (Atommüll, Kosten, Betriebsgefahren) außer Acht lässt, und nur feststellt, dass Atomenergie nicht gleich Atomwaffen ist (was auch eine allzu einfache Verkürzung der Zusammenhänge ist) und daher den Neubau von Atomkraftwerken fordert, ist glaubwürdig? Vielleicht weil er mal bei Greenpeace war?

      Das veranlasst Sie zur Feststellung \"so isses doch\"?

      Seltsame Logik.  :tongue:
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      Offline Sukram

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      Ist Atomstrom wirklich billig?
      « Antwort #102 am: 26. Februar 2009, 17:11:51 »
      Zitat
      Original von superhaase
      Ach so!
      Ein Einzelner, der seine Meinung ändert, und dabei viele Aspekte und Tatsachen (Atommüll, Kosten, Betriebsgefahren) außer Acht lässt, und nur feststellt, dass Atomenergie nicht gleich Atomwaffen ist (was auch eine allzu einfache Verkürzung der Zusammenhänge ist) und daher den Neubau von Atomkraftwerken fordert, ist glaubwürdig? Vielleicht weil er mal bei Greenpeace war?

      Das veranlasst Sie zur Feststellung \"so isses doch\"?

      Seltsame Logik.  :tongue:

      bzw. nicht nur- sondern Diskussionsversuche anlässlich Wyhl (Achjott...) & Tschernobyl.

      Besonders bei ersterem war den engagiertesten Vertretern obige Differenzierungen auch nicht ...geläufig; Von Unterschieden zw. graphitmoderierten & DWR gar nicht zu reden...
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      Offline superhaase

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      Ist Atomstrom wirklich billig?
      « Antwort #103 am: 26. Februar 2009, 17:32:16 »
      Zitat
      Original von Sukram
      Besonders bei ersterem war den engagiertesten Vertretern obige Differenzierungen auch nicht ...geläufig; Von Unterschieden zw. graphitmoderierten & DWR gar nicht zu reden...

      Dass Atomenergienutzung und Atomwaffen gar nichts miteinander zu tun hätten, beweist die Realität leider nicht. Auch bedeutet die Ausweitung des Spaltstoffumlaufs an sich schon eine Gefahr (unkontrollierte \"Verluste\" und \"illegale\" Verwendung).

      Die Unterschiede bei den Reaktortypen sind wohl klar. Trotzdem haben auch in letzter Zeit Atomunfälle in Frankreich und in Schweden sowie in Deutschland gezeigt, dass nicht nur graphitmoderierte Meiler gefährlich sind.
      Schließlich ist inzwischen bekannt, dass das größte Risiko beim Reaktorbetrieb (und beim Betrieb von Spaltstoffaufbereitungsanlagen etc.) vom Personal und vom Management ausgeht. Das haben sogar schon die Betreiber erkannt und zugegeben. Sie haben angekündigt, durch besseres Training entgegenzuwirken. Aber ein Erfolg ist äußerst zweifelhaft. Irren und Egoismus sind halt menschlich - bei der Atomenergie leider mit drastischen und eventuell unbeherrschbaren Folgen.

      ciao,
      sh
      8) solar power rules

      Offline superhaase

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      Ist Atomstrom wirklich billig?
      « Antwort #104 am: 27. Februar 2009, 17:31:31 »
      Hier noch ein schönes Zitat aus dem weiter oben von egn verlinkten Artikel:

      Zitat
      As Dieter Helm, an Oxford professor and leading economic expert on energy markets, has found, there never has been and never will be a nuclear power program totally dependent on the market.

      Auf Deutsch:
      \"Dieter Helm, ein Oxford Professor und ein führender Wirtschaftsexperte für Energiemärkte, hat festgestellt, dass es noch nie ein Atomenergieprogramm gegeben hat, das vollständig konkurrenzfähig war, und dass es das auch nie geben wird.\"

      Hintergrund im Artikel ist die Feststellung, dass trotz enormer Subventionsangebote der US-Regierung unter W. Bush (bis zu 80% der Baukosten, Steuervergünstigungen für den erzeugten Strom etc.) in den USA keiner in Atomkraftwerke investieren will. Es ist den Investoren trotzdem zu teuer und zu riskant.

      Noch Fragen, Kienzle?
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