Forum des Bundes der Energieverbraucher

Energiepolitik => Erneuerbare Energie => Thema gestartet von: Energiesparer51 am 29. Juni 2013, 09:45:33

Titel: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 29. Juni 2013, 09:45:33
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article117532769/Oekostrom-Umlage-steigt-wohl-auch-2014-kraeftig-an.html
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 29. Juni 2013, 10:15:26
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article117532769/Oekostrom-Umlage-steigt-wohl-auch-2014-kraeftig-an.html
Zitat
Haushalte, die Strom einspeisten, zahlten keine Netzentgelte, obwohl die Energieversorger für sie Technik und Anlagen vorhielten, kritisierte VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer. Die Kosten des Atomausstiegs müssten deshalb auf immer weniger Stromkunden umgelegt werden.
Nicht nur für die Einspeiser muss da vorgehalten werden, das Thema "Eigenverbrauch Solarstrom und die sogenannte Netzparität" beginnt gerade erst. CareEnergy & Co. lassen grüssen.

Hier verabschieden sich zunehmend nicht nur Haushalte von der "Solidarität". Die Energiewende, Klima- und Umweltschutz sind allgemeine Aufgaben und nicht nur die werden mit den Strompreisen finanziert.  Das ganze Konstrukt ist verfassungwidrig. Es wird Zeit, dass sich Karlsruhe damit befasst, die Politik ist zu den notwendigen grundsätzlichen Korrekturen nicht in der Lage.   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 29. Juni 2013, 11:36:22
Zahlen denn die Einspeiser konventioneller Kraftwerke Netzentgelte? Ich dachte, Netzentgelte werden immer vom Letztverbraucher getragen und da muss auch jemenad für die eingespeiste Energie aus EEG-Anlagen, die bei irgendwem wieder als letztverbrauchte Energie landet gezahlt werden. Für die selbst verbrauchte Energie wird das Netz auch nicht zum Stromtransport in Anspruch genommen.

Wenn es Gruppen gibt, die keine Netzentgelte zahlen so sind das andere.

Ansonsten hat die weiter steigende EEG-Umlage rein gar nichts mit Netzentgelten zu tun.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 29. Juni 2013, 12:31:56
Ansonsten hat die weiter steigende EEG-Umlage rein gar nichts mit Netzentgelten zu tun.
Mit der EEG-Umlage nicht, aber mit den Strompreisen der Haushaltsstromverbraucher schon! Netzkosten sind Kosten der Infrastruktur, also zum überwiegenden Teil fixe Kosten. Sie bleiben sowohl bei stärkerer als auch bei geringerer Auslastung der Netze relativ konstant.

Bei der gegebenen Entwicklung stellt sich zunehmend die Frage der gerechten Verrechnung. Der PV-Eigenverbraucher nutzt die Netze immer dann, wenn seine Anlage ausfällt oder nicht genügend Energie liefert. Die verbrauchsabhängige Verrechnung der Netzkosten ist nicht verursachergerecht und wirkt ebenso unsozial und ungerecht wie die EEG-Umlage. Die EEG-Umlage dient der Finanzierung der Energiewende und dem Umwelt- und Klimaschutz. Das ist keine vorrangige Aufgabe der nicht privilegierten Stromverbraucher!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 29. Juni 2013, 12:41:11
Für bezogenen Strom zahlen sie auch alle Umlagen und für eingespeisten zahlt die jemand anderes.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 29. Juni 2013, 14:16:40
Der Mann vom VBEW redet natürlich Unsinn, da hat Energiesparer51 schon Recht.

Und PLUS zielt hier auf einen wahren Kern eines Problems.
Es wäre sicherlich angemessen, gerade für Haushaltskunden die Netzentgelte wenigstens zu einem größeren Teil auf die Anschlussleistung zu erheben, statt praktisch ausschließlich auf den Stromverbrauch.
So würden auch Eigenstromverbraucher, für die auch die Infrastruktur bereitgestellt wird, damit sie bei Ausfall ihrer Eigenerzeugungsanlage nicht im Dunkeln sitzen, an den Infrastrukturkosten stärker beteiligt.
Wenn man also für einen normalen 44kW-Hausanschluss vielleicht 5€ im Monat an fixem Netzentgelt verlangen würde, und dafür dann die Netzetngelte für den Verbrauch von z.B. 3000 kWh um 5€ senken würde, dann wäre das für normale Stromkunden aufwandsneutral, aber Eigenerzeuger-Eigenverbraucher würden angemessen an den Infrastrukturkosten beteiligt.
So in etwa.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Cremer am 29. Juni 2013, 17:36:25
Mahlzeit
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 29. Juni 2013, 18:11:29
Ich bezweifle übrigens, dass, wie in dem Artikel behauptet, die zunehmende Einspeisung von Wind- und Solarstrom für diese Erhöhung verantwortlich ist. Zu einem Teil sicherlich.
Ich vermute, dass es hauptsächlich ein weiter gesunkener Börsenstrompreis ist, der die EEG-Umlage steigen lässt.

Vielleicht werden wir bald mehr erfahren - spätestens im Herbst, wenn die zahlen auf den Tisch kommen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 29. Juni 2013, 18:35:14
Wenn ich dieses Geschwätz schon höre, wird mir übel!
I
Zitat
n dieser Woche hatte erst EU-Energiekommissar Günther Oettinger eine Generalrevision des EEG gefordert, um den Strompreisanstieg zu begrenzen, was etwa Wirtschaftsminister Philipp Rösler seit langem fordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Reform der Ökostrom-Förderung als eine der dringlichsten Aufgaben gleich nach der Bundestagswahl im September bezeichnet.
Auch Altmeier wollte schon der Strompreisanstieg bremsen!
Wenn diese Leute halb so viel schwätzen würden, sondern mehr handeln, dann könnte es auch anders aussehen!
Warum wartet denn Frau Merkel? Sie hätte längst handeln können, wenn sie nur gewollt hätte!
Nun wird natürlich vorerst nichts, denn es ist Wahlkampf und da werden erst mal wieder Milliardengeschenke versprochen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 29. Juni 2013, 19:06:51
Wenn ich dieses Geschwätz schon höre, wird mir übel! Auch Altmeier wollte schon der Strompreisanstieg bremsen! Wenn diese Leute halb so viel schwätzen würden, sondern mehr handeln, dann könnte es auch anders aussehen!
Warum wartet denn Frau Merkel? Sie hätte längst handeln können, wenn sie nur gewollt hätte!
Nun wird natürlich vorerst nichts, denn es ist Wahlkampf und da werden erst mal wieder Milliardengeschenke versprochen.
@Stromfraß von was "schwätzen" Sie denn hier. Ihr Beitrag ist mindestens uredlich wenn nicht gar von "Übel". Die Strompreisbremse ist weder an Herrn Altmaier noch an Frau Merkel gescheitert. Fragen Sie mal bei den Ministerpräsidenten der egoistischen Bundesländer nach, die sie ohne eigenen Beitrag zu Fall gebracht haben.
Zitat
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) rechnet doch noch mit der Umsetzung der von ihm vorgeschlagenen Strompreisbremse. Altmaier sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag): "Ich bin überzeugt, dass die Einführung der Strompreisbremse kein Jahr mehr dauern wird. Denn der Preisdruck ist da."

Altmaier war kürzlich mit seinem Plan, die Kosten zu deckeln, am Widerstand der Länder gescheitert. ...

Saarbrücker Zeitung (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-06/27252777-saarbruecker-zeitung-altmaier-setzt-weiter-auf-strompreisbremse-007.htm)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 29. Juni 2013, 19:08:21
Zitat
Warum wartet denn Frau Merkel?

Fragen Sie die Verweigerer Ihres Bundeslandes von den Rot-dunkelrot-grünen Parteien. Diese blockier(t)en alles. Diese wollen alles versuchen, um die Regierung vor der Wahl möglichst schlecht aussehen zu lassen. Ihnen sind die Leute egal. Wichtig ist nur das eigene (Einspese)clientel. Da vermutlich Hessen nach der Wahl zumindest im BR neutral wird, brauchen wir mit sinnvollen und für die Verbraucher positive Änderungen des EEG erst mal nicht zu rechnen. 2014 werden die 3 Landtagswahlen wohl wenig für einen Stimmungumschwung im BR zu sorgen, daher wird vieles im EEG wohl erst mal so bleiben wie es ist.

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 29. Juni 2013, 20:26:06
Aha, die Opposition ist schuld und wenn nicht die, dann die Länder ... :o ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 29. Juni 2013, 20:30:27
Aha, die Opposition ist schuld und wenn nicht die, dann die Länder ... :o ;)
Prima @Stromfraß, jetzt haben Sie es erfasst!  ;D
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 29. Juni 2013, 20:34:34
Die opposition hat mit Recht die völlig untaugliche "Strompreisbremse" von Heißluftproduzent Altmeier abgelehnt, weil sie z.B. rechtlich gar nicht haltbar war und eine Klagewelle hervorgerufen hätte.
Auf die Gegenvorschläge der Opposition sind aber Merkel und Rösler nicht eingegangen.
Es hat also in der Regierungskoalition an einem echten Willen zu Behebung des Problems gefehlt - der Wille fehlt ganz offensichtlich bis heute, denn es war die Regierung - und nicht die Opposition und auch nicht die Länder - die weitere Gespräche in dieser Sache abgelehnt und "auf nach der Wahl" verschoben hat.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 29. Juni 2013, 20:49:53
Auf die Gegenvorschläge der Opposition sind aber Merkel und Rösler nicht eingegangen.
Es hat also in der Regierungskoalition an einem echten Willen zu Behebung des Problems gefehlt - der Wille fehlt ganz offensichtlich bis heute, denn es war die Regierung - und nicht die Opposition und auch nicht die Länder - die weitere Gespräche in dieser Sache abgelehnt und "auf nach der Wahl" verschoben hat.
@superhaase, wenn Sie das Gegenvorschlag nennen, wenn an den grundlegenden Strukturen, insbesondere an der die Verbraucher belastende garantierten Förderung der Ökostrom-Produzenten, nichts geändert werden soll und jedes Bundesland seine eigene egoistische Energiewende betreibt.

Sie können viel, aber Sie können ganz sicher nicht dem Bundesumweltminister den ernsthaften Willen zur überfälligen Reform abstreiten.  Wer da aus Egoismus den Willen zu einer Reform nicht hat, ist offenkundig, aber das wird man nicht durchhalten. Die Entwicklung der Preise wird die Verbraucher früher oder später noch auf die  Barrikaden treiben.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 29. Juni 2013, 21:00:22
Zitat
Die Entwicklung der Preise wird die Verbraucher früher oder später noch auf die  Barrikaden treiben.
Jetzt soll es der Verbraucher richten, was Politiker nicht schaffen!
In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Wenn ich mir dieses Gezerre der Letzten Jahre so ansehe: Atomausstieg ja oder doch nicht? Dann half Fukushima zumindest in diesem Punkt zu einer Entscheidung. Und nun, wo es um die Finanzierung der Energiewende geht, dann schiebt es jeder, wie er es braucht. Der Dumme ist mal wieder -wie eigentlich immer- derjenige, der sich am wenigsten wehren kann.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 29. Juni 2013, 21:06:09
Sie können viel, aber Sie können ganz sicher nicht dem Bundesumweltminister den ernsthaften Willen zur überfälligen Reform abstreiten.
Beim Bundesumweltminister mangelt es wohl nicht am Willen, das hab ich auch nicht gesagt (ich sagte, der Regierungskoalition und insbesondere Merkel und Rösler mangelt es am Willen).
Dem Herrn Altmeier mangelt es allerdings ganz offensichtlich an der Kompetenz.
Er möchte gerne, kann es aber nicht. Seine "Strompreisbremse" war eben rein rechtlich schon Murks und völlig untauglich. Und durchsetzen konnte er sich bisher innerhalb der Koaltion auch noch nie.
Titel: Re:mlage wird auf rund 6,5 Cent pr EEG-Uo Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 29. Juni 2013, 21:19:24
Es ist wie so oft: mancher hat den Willen, aber kann sich nicht durchsetzen. Mancher könnte sich zwar durchsetzen, aber es fehlt am Willen.
Ich will gar nicht beurteilen, welcher Politiker nun zu welcher Kategorie gehört, aber traurig ist das Ergebnis. Dabei rede ich hier nur vom konkreten Thema:
Zitat
EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen.
. Hinzu kommt ja noch die MWSt -1,24 Ct. Da kann natürlich auch niemand was machen - weder Regierung, noch Opposition, noch Länder und natürlich auch nicht der Herr Oettinger von der EU. Wo sind wir nur hingeraten?
Titel: Re:mlage wird auf rund 6,5 Cent pr EEG-Uo Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 30. Juni 2013, 10:33:06
Es ist wie so oft: mancher hat den Willen, aber kann sich nicht durchsetzen. Mancher könnte sich zwar durchsetzen, aber es fehlt am Willen. Ich will gar nicht beurteilen, welcher Politiker nun zu welcher Kategorie gehört, aber traurig ist das Ergebnis. Dabei rede ich hier nur vom konkreten Thema:
Zitat
EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen.
. Hinzu kommt ja noch die MWSt -1,24 Ct. Da kann natürlich auch niemand was machen - weder Regierung, noch Opposition, noch Länder und natürlich auch nicht der Herr Oettinger von der EU. Wo sind wir nur hingeraten?
@Stromfraß,  warum schreiben sie sinnlos ins Blaue.  Die politischen Präferenzen von @supperhaase sind den Forenlesern bekannt. Das ist keine Reaktion wehrt, das können Sie den Hasen geben. ;) Unterschätzen Sie aber Herrn Oettinger nicht und nicht die EU.

Sie wissen doch, dass der Wettbewerbskommissar Almunia das EEG  wegen der diversen Ausnahmeregelungen für europarechtswidrig hält. 

Oettinger hat bei seinem Kollegen dafür plädiert, die harten Sanktionen gegen Deutschland aufzuschieben und auf europarechtskonforme Veränderungen nach der Bundestagswahl zu setzen. Geschieht dann nichts, werden wir ja sehen.

Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 30. Juni 2013, 15:08:06
Zitat
Sie wissen doch, dass der Wettbewerbskommissar Almunia das EEG  wegen der diversen Ausnahmeregelungen für europarechtswidrig hält.

Oettinger hat bei seinem Kollegen dafür plädiert, die harten Sanktionen gegen Deutschland aufzuschieben und auf europarechtskonforme Veränderungen nach der Bundestagswahl zu setzen. Geschieht dann nichts, werden wir ja sehen.
Die Ambitionen der Herren Almunia und Oettinger in dieser Hinsicht sind mir bekannt.
Das geht nun schon Monate. Weitere Monate werden vergehen, dann ist Bundestagswahl.
Was ist dann anders? Auf welche Konstellation hofft Herr Oettinger?
Europarecht ist Europarecht und hat insofern wenig mit der Regierungskonstellation in Deutschland zu tun.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Wolfgang_AW am 30. Juni 2013, 17:32:37
@Stromfraß von was "schwätzen" Sie denn hier. Ihr Beitrag ist mindestens uredlich wenn nicht gar von "Übel". Die Strompreisbremse ist weder an Herrn Altmaier noch an Frau Merkel gescheitert. Fragen Sie mal bei den Ministerpräsidenten der egoistischen Bundesländer nach, die sie ohne eigenen Beitrag zu Fall gebracht haben.
Zitat
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) rechnet doch noch mit der Umsetzung der von ihm vorgeschlagenen Strompreisbremse. Altmaier sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag): "Ich bin überzeugt, dass die Einführung der Strompreisbremse kein Jahr mehr dauern wird. Denn der Preisdruck ist da."

Altmaier war kürzlich mit seinem Plan, die Kosten zu deckeln, am Widerstand der Länder gescheitert. ...

Saarbrücker Zeitung (http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-06/27252777-saarbruecker-zeitung-altmaier-setzt-weiter-auf-strompreisbremse-007.htm)

Wie in anderen Threads schon ausführlich durchgekaut - die Strompreisbremse des Herrn Altmaier wäre nicht zielführend! Der Widerstand ist  berechtigt.

Altmaiers Vorschläge helfen nicht gegen teuren Strom (http://green.wiwo.de/energiewende-altmaiers-vorschlage-helfen-nicht-gegen-teuren-strom/)

Zitat
Altmaiers Vorstoß setzt aber nicht an den Ursachen für die steigende Umlage, sondern nur an den Symptomen an.
...
Im Kern geht es Altmaier darum, den Anstieg der Umlage zu deckeln und die Lasten aus der Finanzierung der Differenzkosten anders zu verteilen als bisher. Die Umlage soll bis 2014 unverändert bleiben und ab 2015 um höchstens 2,5 Prozent zulegen.
...
Man muss festhalten: Altmaiers Vorstoß heilt nicht die drei strukturellen Baufehler des EEG. Diese sind:

Erstens sorgt der feste Vergütungssatz dafür, dass die Entwicklung der Marktpreise keine Rolle bei der Entscheidung für die Auswahl bestimmter Technologien und Standorte spielt.
...
Zweitens wird der Vergütungssatz im EEG im Voraus vom Staat festgelegt. Mitnahmeeffekte zum Beispiel bei Landbesitzern und Anlagenbauern können die Folge sein.
...
Und drittens wird der in Deutschland erzeugte Erneuerbaren-Strom zwar vom deutschen Stromverbraucher finanziert, er kommt aber im EU-Binnenmarkt auch den Stromverbrauchern in den deutschen Nachbarländern zugute.
...
Solange die Politik aber an einer unzureichenden Gestaltung des EEG festhält und die Strompreisbremse keine Erneuerbaren-Ausbaubremse wird, werden die Differenzkosten aus den drei genannten strukturellen Gründen lediglich anders verteilt.
Mit den Vorschlägen zur Strompreis-Sicherung will Minister Altmaier zwar eine Notbremse ziehen. Die Gefahr ist aber groß, dass diese Notbremsung erhebliche Kollateralschäden nach sich zieht. Besser wäre es, die Förderziele und das gegenwärtige Fördersystem für die Erneuerbaren Energien insgesamt auf eine ganz neue Basis zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen

WOlfgang_AW
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 30. Juni 2013, 19:35:46
@Wolfgang_AW

Ich halte die Aussagen des Herrn Professors aus Köln ;) (Marc Bettzüge), die Sie eben zitiert haben, aber für wenig hilfreich und teilweise auch für völlig falsch.
Zum Beispiel:
Zitat
Zudem profitierten die Betreiber von Windkraftwerken und Photovoltaikanlagen vom Einspeisevorrang. Die Folge: Im vergangenen Jahr produzierten sie in manchen Stunden sogar mehr Strom als in Deutschland nachgefragt wurde.
Das ist haarsträubender Blödsinn, wie jeder Amateur weiß der schon einmal in die bekannte EEX-Transparenzplattform geguckt hat, oder einfach die Zahlen der deutschen Lastkurven und der installierten Leistungen von PV und Windkraft kennt.
Beschämend, wenn ein Professor und Direktor eines energiewirtschaftlichen Instituts so einen Schmarrn erzählt und von dem Thema so wenig Ahnung hat.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 30. Juni 2013, 19:58:25
Im Gegensatz zu superhaase halte ich die Aussagen des Professors schon für wichtig.
2 Aussagen sind allerdings wohl falsch. Die eine wurde bereits von superhaase genannt.
die zweite wohl nicht zu haltende Aussage:
Zitat
Aktuelle Modellrechnungen zeigen, dass die Umlage von derzeit 5,28 Cent pro Kilowattstunde bis zum Jahr 2018 auf bis zu sieben Cent steigen könnte, wenn das gegenwärtige Fördersystem für die erneuerbaren Energien unverändert weitergeführt wird.
In diesem Thread geht es schon um 6,5 Ct. für 2014.
Wenn nichts Grundlegendes passiert, wäre dann in 4 Jahren nur noch ein Spielraum von 0,5 Ct.!
Die EEG-Umlage geht so rasant nach oben, dass mit den gleichen Steigerungssätzen 2018 eher mit einem 2-stelligen Betrag gerechnet werden müsste!

Es wird höchste Zeit, dass die Sorgen der nichtprivilegierten Verbraucher ernst genommen werden und die Baufehler des EEG beseitigt werden. Da reicht es nicht, nur an den Symptomen herumzudoktern.
Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und so muss es auch angegangen werden!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 30. Juni 2013, 20:59:24
Die Prognosen für den Anstieg der EEG-Umlage waren in der Vergangenheit immer falsch und zu niedrig, insbesondere bezüglich mittel- und langfristiger Entwicklung.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 30. Juni 2013, 23:41:09
Zitat
Sie wissen doch, dass der Wettbewerbskommissar Almunia das EEG  wegen der diversen Ausnahmeregelungen für europarechtswidrig hält.

Oettinger hat bei seinem Kollegen dafür plädiert, die harten Sanktionen gegen Deutschland aufzuschieben und auf europarechtskonforme Veränderungen nach der Bundestagswahl zu setzen. Geschieht dann nichts, werden wir ja sehen.
Die Ambitionen der Herren Almunia und Oettinger in dieser Hinsicht sind mir bekannt.
Das geht nun schon Monate. Weitere Monate werden vergehen, dann ist Bundestagswahl.
Was ist dann anders? Auf welche Konstellation hofft Herr Oettinger?
Europarecht ist Europarecht und hat insofern wenig mit der Regierungskonstellation in Deutschland zu tun.
@Stromfraß, wenn Sie damit der Meinung sind, Deutschland müsste sich nicht am Europarecht orientieren, dann täuschen Sie sich. Mit der Regierungskonstellation hat das Europarecht selbstverständlich nichts zu tun. Aber Europarecht ist Europarecht und das wird sich dann bemerkbar machen, sollte sich die deutsche "Regierungskonstellation", welche auch immer,  nicht daran halten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 30. Juni 2013, 23:49:55
Wie in anderen Threads schon ausführlich durchgekaut - die Strompreisbremse des Herrn Altmaier wäre nicht zielführend! Der Widerstand ist  berechtigt.

Altmaiers Vorschläge helfen nicht gegen teuren Strom (http://green.wiwo.de/energiewende-altmaiers-vorschlage-helfen-nicht-gegen-teuren-strom/)

Zitat
Altmaiers Vorstoß setzt aber nicht an den Ursachen für die steigende Umlage, sondern nur an den Symptomen an.
...
Besser wäre es, die Förderziele und das gegenwärtige Fördersystem für die Erneuerbaren Energien insgesamt auf eine ganz neue Basis zu stellen.
@Wolfgang_AW, also weiter so. Auf dieser Basis geschieht überhaupt nichts Zielführendes.  Klar wäre es besser, den bestehenden schädlichen Unfug ganz in die Tonnen zu treten. Mit einer real möglichen Politik hat das wenig zu tun. Glauben Sie denn, die radikale Basisänderung wäre mit den egoistischen Bundesländer eher möglich.  Die Aufzählungen der schlauen "Experten" werden erst recht abgelehnt und es bleibt beim Status Quo.

Das System muss wohl erst noch weiter bis zur Explosion aufgeblasen werden. Lange geht das nicht mehr gut. Wollen Sie noch auf die Zukunftsfähigkeit wetten? Gar für die nächsten zwanzig Jahre, so lange wie die Abnahme- und Preisgarantien laufen?   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 01. Juli 2013, 12:30:41
Ein politisch gewollter Strompreis

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steigende-kosten-ein-politisch-gewollter-strompreis-seite-all/8429842-all.html 

So sieht dass aus mit unserem tollen EE-Strom und seinen gewollten Nebenkosten.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken!

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Wolfgang_AW am 01. Juli 2013, 13:10:37
Ein politisch gewollter Strompreis

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steigende-kosten-ein-politisch-gewollter-strompreis-seite-all/8429842-all.html (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steigende-kosten-ein-politisch-gewollter-strompreis-seite-all/8429842-all.html) 

So sieht dass aus mit unserem tollen EE-Strom und seinen gewollten Nebenkosten.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken!

Gruß

NN

Ein interessanter Artikel, der die bekannten Probleme nochmals skizziert:

Zitat
Peter Altmaier hat zuletzt mit einer gewissen Penetranz versucht, seine bereits von der Bundeskanzlerin kassierte Strompreisbremse noch einmal ins Spiel zu bringen. Doch weil schon in den Reihen von CDU/CSU ein Kernstück, die nachträgliche Förderkürzung für bestehende Solar- und Windparks, abgelehnt wird, ist es ein recht aussichtsloses Unterfangen.
...
Kostensteigernd kommt hinzu, dass nach einer neuen Studie für die Grünen-Fraktion die 2011 ausgeweiteten Rabatte für Unternehmen bei den Netzentgelten von rund 800 Millionen auf bis zu 1,2 Milliarden Euro steigen könnten - selbst mehrere Golfplätze wurden begünstigt. Für diese Kosten wurde eine weitere Strompreisumlage installiert.
...
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Begriff Erneuerbare-Energien-Umlage etwas irreführend ist. Denn Union und FDP haben diese Umlage im Zuge der Energiewende aufgebläht. Enthalten sind auch weitere Rabatte für die Industrie, in diesem Fall bei der Ökoenergieförderung. Bis zu zwei Cent bei der Umlage gingen auf solche Umverteilungseffekte zurück, betont das Öko-Institut. Wie bei einem Rucksack wurden immer mehr Steine hineingepackt. Die Regierung will so Arbeitsplätze sichern.
...
Viele Versorger geben ihre Ersparnisse im Einkauf bisher kaum an die Endkunden weiter. Stattdessen laufen bisweilen auch noch zu viele Kohlekraftwerke durch. Der Stromexport erreicht dadurch immer neue Rekordhöhen. Trotz einem Ökostromanteil von fast 25 Prozent sind die CO2-Emissionen 2012 um 2,2 Prozent gestiegen. „Die Bundesregierung sollte dafür sorgen, dass Energieversorger gesunkene Börsenpreise an die Haushalte weitergeben“, sagt Experte Matthes. Eine andere Option: Durch höhere Preise für CO2-Verschmutzungsrechte und in der Folge teureren Kohlestrom würde der Börsenstrompreis steigen. Das System ist kompliziert: Aber so würde die Öko-Umlage wieder sinken.


Wie Sie richtig bemerken: Ein politischer gewollter Strompreis!

Allerdings wurden diese Auswüchse, welche die Umlage um mindestens 2,5 Cent verteuern, durch die schwarz-gelbe Regierung veranlasst - hier hat allerdings der Schwanz mit dem Hund gewedelt.  ;)

Ihre Aussage (http://forum.energienetz.de/index.php/topic,18360.msg101699.html#msg101699) war also etwas einseitig. Sicher vertreten alle Parteien bzw. Länder Ihre Interessen, aber dieses dauernde Aufpropfen steht im Widerspruch zur Aussage der Kanzlerin, die die Grenze der Umlage ja bei 3,5 Cent sah. Wäre ja auch so, wenn der Industrielobby nicht ständig nachgegeben worden wäre.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 01. Juli 2013, 13:30:41
Ein interessanter Artikel, der die bekannten Probleme nochmals skizziert
Der aber ein schiefes Bild zeichnet. Da wurden von "Schwarz-Gelb nicht immer mehr Steine hineingepackt". Die Steine, sprich die Milliardenzeche, sind schon längst im Rucksack. Dazugepackt wird nur durch weitere zwanzigjährige Einspeise- und Abnahmegarantieen.

Wer den schwerer werdenden Rucksack tragen soll, da hat jetzt der Streit begonnen und der wird noch toll. Viele machen sich mit dem Tragen aus dem Staub.  Die "Grün-Fraktion" wird mit dem Verschiebebahnhof keinen Erfolg haben. Am Schluss zahlen die Zeche die Verbraucher, wenn sie sich nicht wehren.

Richtig ist, dass Energiepreise bei der Wettbewerbsfähigkeit eine Rolle spielen. Klima- und Umweltschutz, die Energiewende und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sind aber keine Aufgaben der Verbraucher. Es ist keine Geheimnis, das ganze irrsinnige Konstrukt war von Anfang an verfassungswidrig. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis das Konstrukt platzt.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 01. Juli 2013, 14:20:11
Der aber ein schiefes Bild zeichnet. Da wurden von "Schwarz-Gelb nicht immer mehr Steine hineingepackt".
Lieber PLUS, es hilft doch nicht, wenn Sie wieder einmal die Tatsachen verleugnen.
Tatsachen bleiben trotzdem vorhanden.
Schon als kleines Kind lernt man doch, dass es einem beim Versteck-Spielen nicht hilft, die eigenen Augen zuzuhalten um die Realität und die anderen Kinder auszublenden, in der Hoffnung, dann nicht entdeckt zu werden - die anderen Kinder sind trotzdem vorhanden und sehen einen trotzdem.  ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 11:07:58
Lieber PLUS, es hilft doch nicht, wenn Sie wieder einmal die Tatsachen verleugnen.
Tatsachen bleiben trotzdem vorhanden.
Schon als kleines Kind lernt man doch, dass es einem beim Versteck-Spielen nicht hilft, die eigenen Augen zuzuhalten um die Realität und die anderen Kinder auszublenden, in der Hoffnung, dann nicht entdeckt zu werden - die anderen Kinder sind trotzdem vorhanden und sehen einen trotzdem.  ;)
@supperhaase, "es hilft doch nichts, wenn Sie wieder einmal, wie ein kleines Kind, das eben nichts gelernt hat, die Tatsachen verleugnen." Was haben Sie hier nicht schon alles geleugnet, wenn es um den Subventionswahnsinn (http://www.welt.de/dieweltbewegen/article106483214/Oekostrom-Milliarden-sind-selbst-Erzeugern-zu-viel.html) ging!

Richtig, das hilft nichts. Als Tatsachen sind zuerst die EE-Milliardeninvestitionen festzustellen, insbesondere in die PV. Hier zum Beispiel der helle Wahnsinn aus dem Jahr 2011:

(http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Bilder/Uebersichtsseiten/Energiekonzept/0=B%C3%BChne/grafik_investitionen_erneuerbare_energien.jpg?__blob=poster&v=2)

Die Zeche ist schon gemacht und ist noch nicht zu Ende. Durch Verschieben wird da nichts kleiner. Es hilft nichts, es muss bezahlt werden. Aber nicht unbedingt von den Stromverbrauchern, die diesen Schuldenberg nicht verursacht haben. Sie müssen sich bald und deutlich wehren.

Noch nie war Strom so teuer
Keine Wende in Sicht - Strompreis kennt nur eine Richtung
- nach oben offen

Erste EEG-Umlagen-Prognose 2014 brutto 7,8 ct/kWh

(http://www.imgbox.de/users/public/images/9WPqTl0VrM.png)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 02. Juli 2013, 11:53:12
@supperhaase, "es hilft doch nichts, wenn Sie wieder einmal, wie ein kleines Kind, das eben nichts gelernt hat, die Tatsachen verleugnen." Was haben Sie hier nicht schon alles geleugnet, wenn es um den Subventionswahnsinn (http://www.welt.de/dieweltbewegen/article106483214/Oekostrom-Milliarden-sind-selbst-Erzeugern-zu-viel.html) ging!
Richtig, das hilft nichts. Als Tatsachen sind zuerst die EE-Milliardeninvestitionen festzustellen, insbesondere in die PV. Hier zum Beispiel der helle Wahnsinn aus dem Jahr 2011:
(http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Bilder/Uebersichtsseiten/Energiekonzept/0=B%C3%BChne/grafik_investitionen_erneuerbare_energien.jpg?__blob=poster&v=2)
Ich habe das nie geleugnet.
Im Gegenteil, ich habe die Überförderung der PV schon immer kritisiert und habe mich schon lange vor der Bundesregierung für einen automatischen Senkungsmechanismus für die PV-Einspeisevergütung ausgesprochen, der die Überförderung vermieden bzw. viel früher beendet hätte.

Was Sie hingegen geleugnet haben, ist folgende Feststellung des Ökoinstituts:
Zitat
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Begriff Erneuerbare-Energien-Umlage etwas irreführend ist. Denn Union und FDP haben diese Umlage im Zuge der Energiewende aufgebläht. Enthalten sind auch weitere Rabatte für die Industrie, in diesem Fall bei der Ökoenergieförderung. Bis zu zwei Cent bei der Umlage gingen auf solche Umverteilungseffekte zurück, betont das Öko-Institut. Wie bei einem Rucksack wurden immer mehr Steine hineingepackt. Die Regierung will so Arbeitsplätze sichern.
Diese Fakten zu leugnen, ist aber sinnlos, das müssen Sie doch einsehen.

Zum Thema EEG-Umlage-Prognose:
Es ist Ihnen hier schon mehrfach aufgezeigt worden, dass die Prognose 2009 auf einem ganz anderen Abrechnungsmodell des EEG beruhte, das im Jahr 2010 völlig umgekrempelt wurde.
Durch diese Umstellung sind z.B. die Netzentgelte reduziert worden, die vorher einen Teil der EEG-Kosten enthielten.
Es ist also geradezu kindisch, wenn man wider besseres Wissen immer diesen Vergleich mit der Prognose 2009 bringt, obwohl einem erklärt wurde, dass dieser Vergleich sinnfrei ist.

Außerdem hat ja, wie bekannt, die Bundesregierung inzwischen "viele Steine in den Rucksack der EEG-Umlage gepackt", die da nicht hineingehören. Auch das konnte man 2009 unter der großen Koalition nicht vorhersehen.

Unbestritten ist natürlich, dass die EEG-Umlage auch wegen der PV-Überförderung stärker gestiegen ist als prognostiziert. Aber die PV-Überförderung ist bei weitem nicht die alleinige Ursache.
Insbesondere hat wohl auch niemand den Preisverfall an der Strombörse aufgrund des Zusammenbrechens des CO2-Zertifikatehandels und der Nutzung eines schwankenden Braunkohlestromexports zur Lastfolgeregelung so vorhergesehen.
Hier trägt auch die schwarz-gelbe Bundesregierung die Hauptschuld, weil sie sich weigert, über eine Wiederbelebung des CO2-Zertifikatehandels den Braunkohlestrom zu verteuern und somit auch die Börsenstrompreise anzuheben, was eine erhebliche Senkung der EEG-Umlage zur Folge hätte.
Auch diese völlig irrwitzige Kehrtwende der "Klimakanzlerin" zur "Braunkohleverstromungs-Kanzlerin" konnte man unter der großen Koalition 2009 nicht erwarten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 12:07:08
Die Aussage "Noch nie war Strom so teuer" unter Verweis auf die rasant gestiegene EEG- Umlage ist schlicht Unfug.
Denn Strom ist im Großhandel, wo sich Großkunden und Stromversorger mit Strom eindecken, zugleich so günstig wie seit Jahren nicht mehr.
Der Strompreis im Großhandel ist bereits rapide gesunken und sinkt weiter, ohne dass auf absehbare Zeit eine Trendumkehr ersichtlich wäre.

Das EEG hat in so nicht vorhergesehenem Umfang private Investitionen in Stromerzeugungsanlagen erneuerbarer Energien ausgelöst.
Diese Investitionen bewirken eine verstärkte Einspeisung erheblich gestiegener Strommengen aus erneuerbarer Energien in das Netz.

Hierdurch sind die Großhandelspreise für Strom und somit die Beschaffungskosten für Stromversorger bereits rapide gesunken,
obschon auch noch Stromerzeugung aus Kernkraftwerken vom Netz genommen wurde. Durch den Wegfall der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken war ein nicht unerheblicher Anstieg der Großhandelspreise für Strom besorgt worden, der jedoch auch dank zunehmender Strommengen aus erneuerbaren Energien ausgeblieben ist.

Manche meinen, die EEG- Umlage beruhe bereits in Höhe von ca.  2 Ct/ kWh auf ausufernden Ausnahmeregelungen zugunsten energieintensiver Unternehmen.

Die EEG- Umlage ist nicht der Strompreis, sondern wird den Übertragungsnetzbetreibern von den Stromversorgern, die Letztverbraucher beliefern, gesetzlich geschuldet.

Soweit die davon betroffenen  Stromversorger überhaupt berechtigt sind, die gestiegenen Kosten der EEG- Umlage auf die Letzverbraucherpreise weiterzuwälzen,
handelt es sich bei der sog. EEG- Umlage um einen Kostenbestandteil des Letzverbraucherstrompreises.

Ein anderer Kostenbestandteil des Letzverbraucherstrompreises sind die Strombeschaffungskosten der Stromversorger.
Die Strombeschaffungskosten der Stromversorger richten sich nach den Großhandelspreisen an der Börse.
Die Großhandelspreise für Strom an der Börse, welche die Beschaffungskosten der Stromversorger ausmachen,
betrugen im Sommer 2008 über 80 EUR/MWh und sind auf derzeit ca. 40 EUR/MWh gesunken,
was einer Kostenersparnis bei den Beschaffungskosten von ca. 4 Ct/ kWh entspricht:

http://forum.energienetz.de/index.php/topic,17998.0.html
http://www.iwr.de/news.php?id=23893

Einem Anstieg der EEG- Umlage von 2,05 Ct/ kWh auf 6,5 Ct/ kWh um 4,45 Ct/ kWh würden demnach gesunkene Beschaffungskosten im Umfange von ca 4 Ct/ kWh gegenüberstehen.

In vielen bestehenden Stromlieferungsverträgen fehlt es an der wirksamen Einräumung eines einseitigen Preisänderungsrechts durch den Stromversorger.

Selbst soweit § 5 StromGVV gegenüber grundversorgten Stromkunden den Stromversorgern überhaupt wirksam das Recht zur einseitigen Preisänderung eingeräumt sei,
so wären diese jedenfalls verpflichtet, gesunkenen Kosten (also auch gesunkenen Beschaffungskosten) nach mindestens gleichen Maßstäben Rechnung zu tragen (vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 11; BGH, B. v. 29.06.11 Az. VIII ZR 211/10, juris Rn. 18).

Der rasante Anstieg der EEG- Umlage kann angesichts der rapide gesunkenen Großhandelspreise für Strom und mithin rapide gesunkener Beschaffungskosten der Stromversorger  einen rasanten Anstieg der Strompreise für Letztverbraucher demnach wohl nicht rechtfertigen.

Soweit manche meinen, der Strompreis für Letzverbraucher läge ohne die EEG- Einspeisung deutlich niedriger, muss dies bezweifelt werden.
Denn wenn dann etwa wieder Gaskraftwerke verstärkt preisbestimmend wären, so lägen wohl die Großhandelspreise für Strom wohl wieder weit höher als derzeit.
Damit lägen die Strombeschaffungskosten für Großkunden aus der Industrie und für Stromversorger wieder weit höher als derzeit.

Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 02. Juli 2013, 12:31:36
Soweit manche meinen, der Strompreis für Letzverbraucher läge ohne die EEG- Einspeisung deutlich niedriger, muss dies bezweifelt werden.
Denn wenn dann etwa wieder Gaskraftwerke verstärkt preisbetimmend wären, so lägen wohl die Großhandelspreise für Strom wohl wieder weit höher als derzeit.
Damit lägen die Strombeschaffungskosten für Großkunden aus der Industrie und für Stromversorger wieder weit höher als derzeit.
Insbesondere PLUS glaubt ja unbelehrbar und allen Ernstes, dass mit Gaskraftwerken anstelle von Wind- und Solarkraftwerken der Strompreis heute viel niedriger wäre.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 12:57:40
Die Aussage "Noch nie war Strom so teuer" unter Verweis auf die rasant gestiegene EEG- Umlage ist schlicht Unfug.
Das ist kein Unfug. Es geht erkennbar um den Strompreis, den der normale deutsche Haushaltsstromverbraucher bezahlen muss.  Das hier ist doch eine Energieverbraucherforum im Schwerpunkt für diese Verbraucher?!  Es ist für diese Verbraucher nicht wirklich hilfreich auf die Börsenpreise oder immer wieder auf den tollen Merit-Order-Effekt oder die nicht "billigen Preise" der "bösen" Versorger zu verweisen.  Das und der Rest ist alt bekannt. Es ist die reine Ablenkung und die Strompreise für die Privathaushalte steigen trotzdem weiter.  Sie sind im Vergleich in Europa an der Spitze auch ohne Gaskraftwerke.

Ohne eine radikale Korrektur wird sich das für die Haushaltsstromverbraucher noch verschlechtern. 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 13:01:47
Doch es ist und bleibt Unfug, wenn man auf einen einzelnen Kostenbestandteil statt auf alle Kostenbestandteile abstellt, die den Strompreis insgesamt ausmachen.
Das kann nur eine Milchmädchenrechnung werden.

Daran, dass Stromversorger gestiegene Kosten weiterwälzen, gesunkenen Kosten hingegen nicht oder nicht hinreichend weiterwälzen, müssen wohl andere Schuld tragen.
Es ist weder ausgemacht noch gesetzlich vorgesehen, dass sich Stromkunden die entsprechenden einseitigen Preiserhöhungen ihrer Stromversorger gefallen lassen müssen.

Selbst soweit mit § 5 StromGVV gegenüber grundversorgten Stromkunden den Stromversorgern überhaupt wirksam das Recht zur einseitigen Preisänderung eingeräumt sei,
so wären diese jedenfalls verpflichtet, gesunkenen Kosten (also auch gesunkenen Beschaffungskosten) nach mindestens gleichen Maßstäben Rechnung zu tragen (vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 11; BGH, B. v. 29.06.11 Az. VIII ZR 211/10, juris Rn. 18).


Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: egn am 02. Juli 2013, 13:32:01
Es ist weder ausgemacht noch gesetzlich vorgesehen, dass sich Stromkunden die entsprechenden einseitigen Preiserhöhungen ihrer Stromversorger gefallen lassen müssen.

Leider lassen es sich die meisten Stromverbraucher gefallen. Auf der einen Seite wird über die hohen Strompreise gejammert, auf der anderen Seite sind die Leute schlicht und einfach zu faul zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Gerade Anbieter, die sich überwiegend auf die Versorgung von Privatkunden konzentrieren, haben es nicht nötig Gewerbe-/Industriekunden mit überhöhten Preisen für die Privatkunden quer zu subventionieren.

Wo sind denn die 4 ct/kWh, die der Börsenstrompreis seit 2008 gesunken ist, geblieben?
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 14:15:34
Insbesondere die Stromkunden, die ihren Anbieter nicht wechseln, brauchen sich die entsprechenden einseitigen Preisänderungen in laufenden Vertragsverhältnissen nicht gefallen lassen (vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 11; BGH, B. v. 29.06.11 Az. VIII ZR 211/10, juris Rn. 18).
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: egn am 02. Juli 2013, 14:17:45
Hier werden Vorschläge zur Senkung der Umlage beschrieben. (http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/greenpeace-sieht-potenziale-zur-senkung-der-eeg-umlage_100011546/)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 14:28:53
Doch es ist und bleibt Unfug, wenn man auf einen einzelnen Kostenbestandteil statt auf alle Kostenbestandteile abstellt, die den Strompreis insgesamt ausmachen. Das kann nur eine Milchmädchenrechnung werden.
Wer macht das denn? Jeder Kostenbestandteil von A bis Z gehört unter die Lupe. Wenn man aber einen wesentlichen Kostenbestandteil wie es nun mal die EEG-Umlage ist, nicht unter die Lupe nimmt, sondern wenn diese zur Sprache kommt, immer wieder sofort in die Breite der gesamten Unzulänglichkeiten der historischen und aktuellen Energiepreisgestaltung abschweift, dann ist das Ablenkung und führt zu nichts.

Aus den Erfahrungen und den bisherigen Milchmädchenrechnungen sollten langsam Lerneffekte erwachsen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 02. Juli 2013, 14:43:42
@PLUS:

Ihr Fehler, auf den Sie RR-E-ft aufmerksam machen will, besteht darin, die EEG-Umlage isoliert zu betrachten und zu behaupten, diese sei für den Strompreisanstieg verantwortlich, ohne die mit der EEG-Stromeinspeisung einhergehenden Preissenkungen des Stroms zu beachten, die die EEG-Umlage fast komplett kompensieren.
Das EEG hat nun mal sowohl einen preissteigernden Effekt als auch gleichzeitig einen preissenkenden Effekt.
Besonders wurde auch schon die gegenseitige Verquickung dieser Effekte hervorgehoben: Die EEG-Umlage ist auch vor allem deshalb so hoch, weil der Börsenstrompreis so stark gesunken ist.

Es ist daher eben ausgemachter Unfug, den einen Aspekt ohne den anderen isoliert zu betrachten und für irgendetwas verantwortlich zu machen.

Dass die Preissenkungen nicht an Hauslhaltsstrompreise durchgereicht werden, sondern nur die EEG-Umlage, ist nicht dem EEG oder der Energiewende oder gar den EE-Stromerzeugern anzulasten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 15:34:33
Wenn man von der kostenbasierten Entwicklung des Strompreises redet, so muss man steigende Kosten der Versorger (EEG- Umlage) und sinkende Kosten der Versorger (Beschaffungskosten) gemeinsam betrachten, zumal wenn die Entwicklungen dieser Kostenbestandteile wie aufgezeigt sogar von einander abhängen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 02. Juli 2013, 16:27:29
@plus: Welcher Quelle entpringen denn die von Ihnen eingestellten Grafiken?
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 17:20:40
Ihr Fehler, auf den Sie RR-E-ft aufmerksam machen will, besteht darin, die EEG-Umlage isoliert zu betrachten und zu behaupten, diese sei für den Strompreisanstieg verantwortlich, ohne die mit der EEG-Stromeinspeisung einhergehenden Preissenkungen des Stroms zu beachten, die die EEG-Umlage fast komplett kompensieren. ...
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ich betrachte nichts isoliert, ich sehe die Ursachen und die Wirkungen ohne Ausnahme. Aber gerne, wenn es die  EEG-Umlage gar nicht sein sollte, wer oder was ist dann für die herausragenden Strompreissteigerungen bei den deutschen Haushaltsstrompreisen konkret im Einzelnen verantwortlich. Wenn die mit der EEG-Stromeinspeisungen einhergehenden Preissenkungen die EEG-Umlage komplett kompensieren sollen, ist das dann tatsächlich eine kostenlose Wende, die man den Bürgern und Verbrauchern nur vorenthält? Wenn, von wem? Politik, Energiekonzerne ...? Wer kassiert dann die Preissteigerungen? Spielen die extremen Einspeisevergütungen mit zwanzigjähriger Garantiezeit bei der Preisentwicklung wirklich keine Rolle?

Dann sind wir wieder bei § 315 BGB. Wir haben in der Zwischenzeit allerdings überwiegend Verträge mit einer eingeschränkten Preisgarantie. Wie sich das in der Praxis für die wechselwilligen Haushaltsstromverbraucher mit ihren neuen Sonderverträgen auswirkt ist offensichtlich. Klar, für Rechtsanwälte eröffnet sich das Betätigungfeld wieder neu. Wer sich darauf einlassen will, bitte schön. Die Diskussion dazu wurde schon bei der letzten EEG-Umlagenerhöhung in diesem Forum ohne praktisches Ergebnis geführt. Man bewegt sich hier im Kreisverkehr ohne Ausgang.
@plus: Welcher Quelle entpringen denn die von Ihnen eingestellten Grafiken?
Was ist der Grund der Frage? Was zweifeln Sie an? Die Grafiken müssten Ihnen als Forumsleser doch bekannt sein. BMU= http://www.bmu.de/ 
oder
http://forum.energienetz.de/index.php/topic,16374.msg86293.html#msg86293
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 02. Juli 2013, 18:18:41

Was ist der Grund der Frage? Was zweifeln Sie an? Die Grafiken müssten Ihnen als Forumsleser doch bekannt sein.

Wie kommen Sie darauf mir unterstellen zu wollen, dass ich etwas anzweifle, nur weil ich nach der Quelle frage? Es war rein interessehalber.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 18:39:24
Was ist der Grund der Frage? Was zweifeln Sie an? Die Grafiken müssten Ihnen als Forumsleser doch bekannt sein.
Wie kommen Sie darauf mir unterstellen zu wollen, dass ich etwas anzweifle, nur weil ich nach der Quelle frage? Es war rein interessehalber.
dto. Ich habe auch nur gefragt.  :)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 02. Juli 2013, 18:53:16
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ich betrachte nichts isoliert, ich sehe die Ursachen und die Wirkungen ohne Ausnahme.
Gut.
Dann betrachten wir also alle Preiskomponenten der Strompreise bzw. der Haushaltsstrompreise, um die es Ihnen offensichtlich geht.

Zitat
Aber gerne, wenn es die  EEG-Umlage gar nicht sein sollte, wer oder was ist dann für die herausragenden Strompreissteigerungen bei den deutschen Haushaltsstrompreisen konkret im Einzelnen verantwortlich. Wenn die mit der EEG-Stromeinspeisungen einhergehenden Preissenkungen die EEG-Umlage komplett kompensieren sollen, ist das dann tatsächlich eine kostenlose Wende, die man den Bürgern und Verbrauchern nur vorenthält?
Ja, derzeit trifft das zu.

Zitat
Wenn, von wem?
Das wurde Ihnen doch schon mehrfach aufgezeigt.
Raten Sie doch mal, wenn Sie es schon wieder vergessen haben sollten!

Zitat
Politik, ...
Ja, sehr gut! Treffer!
Es ist Ihnen auch schon dargelegt worden, auf welche Weise die Politik das tut.
Ich sach jetzt mal nur "Steine im Rucksack". ;)

Zitat
Energiekonzerne ...?
Noch ein Volltreffer.
Sie machen sich! ;)

Zitat
Wer kassiert dann die Preissteigerungen?
Jetzt enttäuschen Sie mich.
Ihre obigen Antworten legen doch nahe, dass Sie das wissen.
Aber ich sags Ihnen gerne nochmal: Die privilegierten Stromverbraucher bekommen das von der Politik zugeschustert, und die Energiekonzerne genehmigen sich den Rest, weil sie die preisenkenden Effekte nicht an die Haushaltskunden weitergeben.
Jetzt haben wir das schon tausendmal hier für Sie erklärt - wann merken Sie es sich denn endlich?

Zitat
Spielen die extremen Einspeisevergütungen mit zwanzigjähriger Garantiezeit bei der Preisentwicklung wirklich keine Rolle?
Keine Rolle würde ich nicht sagen. Sie haben halt einerseits einen preissteigernden Effekt und andererseits einen preissenkdenden, die sich derzeit fast aufheben. Das muss aber nicht so bleiben und war auch nicht schon immer so. Der preissteigernde Effekt überwog früher stärker und wird auch in Zukunft wieder stärker überwiegen (wenn die Braunkohlekraftwerke und Atomkraftwerke weniger produzieren und wieder mehr Gaskraftwerke zum Einsatz kommen werden). Allerdings dann eben bei höheren Börsenstrompreisen und folglich erheblich kleinerer EEG-Umlage.

Zitat
Dann sind wir wieder bei § 315 BGB. Wir haben in der Zwischenzeit allerdings überwiegend Verträge mit einer eingeschränkten Preisgarantie. Wie sich das in der Praxis für die wechselwilligen Haushaltsstromverbraucher mit ihren neuen Sonderverträgen auswirkt ist offensichtlich.
Ach ja?
Wie denn?

Zitat
Klar, für Rechtsanwälte eröffnet sich das Betätigungfeld wieder neu.
Mit Rechtsanwälten hat das nicht unbedingt etwas zu tun.
Es würde schon reichen, wenn mehr als 50% der Haushaltskunden den Stromanbieter nach Preisvergleich wechseln würden. Durch den dann entstehenden Wettbewerbsdruck würden die Preissenkungen beim Stromeinkauf dann auch an die Haushaltskunden weitergegeben.

Gegen die "Steine im Rucksack" kann natürlich nur die Politik etwas machen. ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 19:59:05
Dann sind wir wieder bei § 315 BGB. Wir haben in der Zwischenzeit allerdings überwiegend Verträge mit einer eingeschränkten Preisgarantie. Wie sich das in der Praxis für die wechselwilligen Haushaltsstromverbraucher mit ihren neuen Sonderverträgen auswirkt ist offensichtlich.
Ach ja? Wie denn?
@supperhaase, wie sollte auch, für Sie ist das natürlich nicht offensichtlich.

Aufgrund der steigenden EEG-Umlage werden so gut wie alle Versorger ihre Strompreise erhöhen. Selbst das Sonderkündigungsrecht aufgrund dieser Erhöhung ist nicht geregelt und auch unter Juristen umstritten.

Es gibt in den Verträgen die eingeschränkte Preisgarantie mit Auschluss des Sonderkündigungsrecht aufgrund steigender Steuern und Abgaben. Ohne juristische Auseinanderstetzung läuft da nicht viel.

Selbst wenn der Wechsel gelingt, wohin? Wer erhöht unter den Versorgern denn nicht die Preise aufgrund der steigenden EEG-Umlage?  Irgendwann ist das Ende der  Fahnenstange erreicht!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 20:49:56
Preisänderungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Energielieferungsvertrages, die es ermöglichen, Kostensteigerungen bei einzelnen Kostenelementen ohne Rücksicht auf Kostensenkungen bei anderen Kostenelementen über Preiserhöhungen weiterzugeben, schließen die Möglichkeit der nachträglichen Erhöhung des Gewinnannteils am Preis nicht sicher aus, stellen deshalb eine unangemessene Benachteiligung des Vertragspartners des Verwenders dar und sind deshalb insgesamt unwirksam (BGH, Urt. v. 13.12.06 Az. VIII ZR 25/06, juris Rn. 23).

Darüber hinaus  sind auch Preisänderungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Energielieferungsvertrages insgesamt unwirksam, die dem Kunden für den Fall einer einseitigen Preisänderung wegen Kostenerhöhung kein Sonderkündigungsrecht mit Wirksamwerden spätestens zum Zeitpunkt der beabsichtigten Wirksamkeit der Preisänderung einräumen.

Wenn § 5 StromGVV den Versorgern gegenüber grund- und ersatzversorgten Kunden überhaupt ein seinseitiges Preisänderungsrecht wirksam einräumt, so unterliegt die einseitige Preisänderung der Billigkeitskontrolle in unmittelbarer Anwendung des § 315 BGB und dabei müssen sinkende Kosten (etwa bei den Beschaffungskosten) mindestens nach gleichen Maßstäben weitergegeben werden wie gestiegene Kosten (etwa bei der EEG- Umlage), vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 11; B. v. 29.06.11 Az. VIII ZR 211/10 Rn. 17, 18].

Die Rechtslage lässt es nicht zu, dass nur die gestiegenen Kosten bei einzelnen Kostenelementen (wie etwa der EEG- Umlage) ohne Berücksichtigung rückläufiger  Kosten bei anderen Kostenelementen (wie etwa den Beschaffungskosten) über einseitige Preisänderungen weitergegeben werden.

In jedem Fall haben die Kunden, soweit einseitige Preisänderungen dem Grunde nach überhaupt zulässig sind, auch ein Sonderkündigungsrecht, vermöge sie sich spätestens zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der einseitigen Preisänderung aus dem bestehenden Lieferverhältnis lösen können.

Bei hinreichend starkem Wettbewerbsdruck können selbst reale (resultierende) Kostensteigerungen nicht über Preisänderungen an die  Kunden weitergewälzt werden. So konnte etwa E.ON Ruhrgas zuletzt die Kostensteigerungen aus den  Preissteigerungen des Lieferanten Gazprom infolge der bestehenden Ölpreisbindung nicht mehr auf die eigenen Kunden abwälzen. Der Wettbewerb ließ eine Weiterwälzung solcher Kostensteigerungen auf die Ruhrgas- Kunden  nicht mehr zu.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 02. Juli 2013, 21:28:02
Schön wenn das so klar wäre. Man macht im Laufe der Zeit so seine Erfahrungen und stellt die eine oder andere Abweichung fest. Wie oft und zunehmend sieht man die EEG-Umlage nicht als einfache Kosten eingeordnet, sondern zu den Strom- und Energiesteuern und somit zu den indirekten Steuern.

Die heute übliche eingeschränkte Festpreisvereinbarung schliesst weder Kostensteigerungen noch Kostensenkungen bei anderen Kostenelementen aus, die zu einer Gewinnänderung führen können.

Wo ist das bisher eindeutig geregelt, dass die EEG-Umlage ein normaler Kostenbestandteil in der Preiskalkulation ist oder wo haben Gerichte darüber bisher eindeutig entschieden?

Es könnte auch so ausgehen: Die EEG-Umlage hat Abgaben- und Steuercharakter wie Verbrauchsteuern, wie auch z. B. die MWSt.. Damit werden die Endverbraucher abseits der Kalkulation belastet. Lediglich die Steuerschuldnerschaft liegt beim Lieferanten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 02. Juli 2013, 22:14:43
Die EEG- Umlage wird von den Stromversorgern, die Letztverbraucher beliefern, gem. § 37 EEG gesetzlich geschuldet.
Ob, wann und in welchem Umfang  der deshalb  mit diesen Kosten belastete Stromversorger diese Kosten über Preisänderungen an die Kunden weiterzuwälzen versucht oder nicht, bleibt ihm überlassen. Es gibt keinerlei Automatismus.

Keinesfalls ist es so, dass sich die Strompreise zum 01.01. automatisch im Umfange der zum 01.01. eines Jahres durch die Übertragungsnetzbetreiber geänderten EEG- Umlage erhöhen oder ermäßigen. 

Der BGH hatte in zwei Urteilen vom 22.12.03 Az. VIII ZR 90/02 und VIII ZR 310/02 entschieden, dass es sich bei der EEG- Umlage um keine Steuer oder Abagbe handelt, sie deshalb auch  keiner sog. Steuer- und Abgabenklausel in einem Energielieferungsvertrag unterfällt.

Siehe deshalb BGH, Urt. v. 22.12.03 Az. VIII ZR 90/02 und Az. VIII ZR 310/02, juris jeweils unter II.1 a) und b).

Der BGH  hatte jedoch dort eine ergänzende Vertragsauslegung solcher (individuell?) vereinbarten Steuer- und Abgabenklauseln für Verträge vorgenommen, die vor Inkrafttreten der gesetzlichen Umlageregelungen nach EEG und KWKG abgeschlossen worden waren und bei denen der Erlass solcher für den Stromversorger kostenauslösenden  Gesetze und erheblichen Kostenbealstungen bei Vertragsabschluss überhaupt noch nicht absehbar waren, wenn die deshalb unzulässige Weiterwälzung der daraus resultierenden Kostenbelastung für den Stromversorger eine unzumutbare Härte begründete.

http://www.ewerk.hu-berlin.de/node/278

Solche vor 1990 abgeschlossenen Alt- Sondervertäge, bei deren Abschluss die Entstehung solcher Kosten für die Versorger dem Grunde nach  noch nicht absehbar waren, existieren jedoch in der Praxis wohl nicht mehr.

Die EEG- Umlage, bei der es sich nach wie vor um keine Steuer oder Abgabe handelt, unterfällt somit weiterhin nicht sog. Steuer- und Abgabeklauseln. Eine ergänzende Vertragsauslegung ist bei nach 1990 abgeschlossenen Sonderverträgen regelmäßig ausgeschlossen, da solche Kostenbelastungen zumindest dem Grunde nach für den Stromversorger bei Vertragsabschluss bereits vorhersehbar waren.

Ein Stromversorger, der die Kostensteigerungen, die er durch die EEG- Umlage gem. § 37 Abs. 2 EEG erfährt, vollständig auf seine Kunden durch einseitige Preisänderungen weiter wälzt, ohne auch zugleich rückläufige Kosten etwa bei den Beschaffungskosten mindestens nach gleichen Maßstäben weiterzuwälzen, erhöht durch solche einseitigen Preisänderungen im laufenden Vertragsverhältnis unzulässig nachträglich seinen Gewinnanteil am Strompreis.

Preisänderungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, welche die Möglichkeit der nachträglichen Erhöhung des Gewinnanteils am Energiepreis für den Versorger nicht sicher ausschließen, benachteiligen den Vertragspartner des Klauselverwenders unangemessen und sind deshalb regelmäßig  unwirksam (vgl. BGH, Urt. v. 13.12.06 Az. VIII ZR 25/06, juris Rn. 23 mwN.)

Beachten möge man, dass die Entscheidung BGH, Urt. v. 13.12.06 VIII ZR 25/06 zeitlich nach den Entscheidungen vom 22.12.03 Az. VIII ZR 90/02 und VIII ZR 310/02 erging. Gemessen an der jüngeren Rechtsprechung hielten womöglich  die sog. Steuer- und Abgabenklauseln, die bei den älteren Entscheidungen eine Rolle spielten, schon selbst einer Inhaltskontrolle gem. § 307 BGB nicht stand, sei es wegen der Möglichkeit der nachträglichen Erhöhung des Gewinnanteils, sei es wegen Intransparenz.

Hätte dort aber die Unanwendbarkeit der Steuer- und Abgabenklausel auf einer Inhaltskontrolle gem. § 307 BGB beruht, wäre auch seinerzeit schon eine ergänzende Vertragsauslegung ausgeschlossen gewesen, siehe dazu BGH, Urt. v. 22.12.03 Az. VIII ZR 90/02 und VIII ZR 310/02, juris jeweils unter II 2.     
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 03. Juli 2013, 09:29:26
Danke, RR-E-ft für die Hinweise und aufklärenden Zusammenhänge.
Ich habe das Gefühl -ohne die AGB jeweils konkret danach untersucht zu haben- dass es noch viele Stromversorger gibt, die die EEG eben wie eine Steuer bzw. staatlich Abgabe einordnen.
Da ist es gut, wenn man als Kunde weiß, woran man ist.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 03. Juli 2013, 09:35:24
Dass sich die gen. Urteile auf eine Zeit beziehen, als EEG noch aktiver Strombezug der Lieferanten war, während es sich nun um einen Aufschlag ohne Gegenleistung handelt, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 03. Juli 2013, 09:39:50
Zitat
Dass sich die gen. Urteile auf eine Zeit beziehen, als EEG noch aktiver Strombezug der Lieferanten war, während es sich nun um einen Aufschlag ohne Gegenleistung handelt, sollte nicht unerwähnt bleiben.
Das sehen die "Lieferanten" von Solar- oder Windkraftstrom aber anders!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 03. Juli 2013, 10:31:37
Dass sich die gen. Urteile auf eine Zeit beziehen, als EEG noch aktiver Strombezug der Lieferanten war, während es sich nun um einen Aufschlag ohne Gegenleistung handelt, sollte nicht unerwähnt bleiben.
@NN, ja, da ist noch nichts wirklich geklärt. Man ändert ständig die Gesetze und Verordnungen, das EEG ist auch dabei. Zu eindeutigen Regelungen ist die Politik nicht in der Lage. Wer gesetzliche Zwangsumlagen einführt hat auch unmissverständlich im Verbraucherrecht den Charakter und die Bedingungen dafür zu regeln. Mangelhaft oder besser noch ungenügend ist das was da seit Jahren abgeliefert wird. Da gibt es kaum Unterschiede, Schwarz-gelb, Rot-grün=  Jacke wie Hose.   

Das wird von interessierter Seite permanent betont und festgestellt, die EEG-Umlage sei keine Steuer. Das soll sie aus den bekannten Gründen nicht sein. Man bastelt sich das so zurecht. Im bürgerlichen und im Steuerrecht würde das als Umgehungstatbestand sofort auffliegen.

Aber da wird an jeder passenden Stelle so oft aufgeschrieben "keine Steuer", dass es fast einer Gehirnwäsche gleichkommt. Aber damit zeigt sich nur, dass man sich überhaupt nicht auf der sicheren Seite sieht und wohl der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Verbraucher und Bürger als Staatsumlagen-, Abgaben-, Gebühren- und Steuerzahler  sollen sich damit nicht einlullen lassen.  Das Verfassungsgericht wird zur gegebenen Zeit noch genauer hinsehen müssen.

Die Legaldefinition der Abgabenordnung lautet:

Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.

Dann soll die EEG-Umlage definitiv keine Steuer sein!?

@Stromfraß, die Leistung wird durch den Börsenwert bewertet, gegebenenfalls noch nach Abzug der diversen Vertriebs- und sonstigen Kosten. Darüber hinaus, sprich dem Großteil der EEG-Umlage, steht keine Leistung gegenüber. Der Stromverbraucher hat zu bezahlen ohne eine adäquate Gegenleistung dafür zu bekommen, so wie das bei Verbrauchssteuern auch der Fall ist.

PS dazu passt

http://forum.energienetz.de/index.php/topic,17820.msg101812.html#msg101812

Die EEG-Story und die unvollendete Verbrauchertäuschung
Zitat
Care-Energy geht nun in die Offensive
 
 
Verbraucher wurden scheinbar vorsätzlich getäuscht
....

http://www.care-energy-online.de/index.php?option=com_content&view=article&id=234&Itemid=435

(Edit Evitel2004: Text gekürzt. Keine Texte von anderen Websiten kopieren. Link zur Quelle ergänzt)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 03. Juli 2013, 11:31:12
Hier widerspricht sich die "renomierte Hamburger Anwaltskanzlei" wohl selbst:

Wenn die EEG-Umlage keine Abgabe und somit kein Preisbestandteil des Strompreises für den Endverbraucher ist, sondern eine echte Zuwendung des Stromlieferanten an den Netzbetreiber, so wird folglich die in den Endverbraucher-Rechnungen ausgewiesene Umsatzsteuer auch gar nicht auf die EEG-Umlage erhoben. Die ausgewiesene Umsatzsteuer wird ganz einfach auf den Nettostrompreis erhoben und nicht auf eine EEG-Umlage.
Dass auf Rechnungen eine anteilig zugeordnete EEG-Umlage ausgewiesen ist, bedeutet ja nicht, dass diese einen direkten Teil des Nettopreises darstellt. Sie stellt vielmehr einen Kostenpunkt des Stromlieferanten dar und geht daher in dessen Gesamtkalkulation ein, ebenso wie das Sekretärinnengehalt der Chefsekretärin des Stromlieferanten, für das auch keine Umsatzsteuer abgeführt werden muss.

Wenn man nun andererseits annimmt, dass die EEG-Umlage doch Preisbestandteil des Endverbraucherpreises ist, dann ist auch die Erhebung der Umsatzsteuer auf diesen Preisbestandteil in Ordnung.
So oder so funktioniert dieser "Ansatz" nicht - ist dieser Skandal nur durch einen Zirkelschluss herbeikonstruiert.

Folglich wird auch die angeblich nun gestartete "Offensive" mittels Abmahnungen und Klagen gegen den angeblichen Mehrwertsteuermissbrauch völlig ins Leere gehen.

Es ist schon erstaunlich, wie diese "renomierte Hamburger Anwaltskanzlei" immer wieder mit Zirkelschlüssen zu völlig abstrusen Ergebnissen kommt und ihre Mandanten offenbar falsch berät.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 03. Juli 2013, 12:42:25
Hier widerspricht sich die "renomierte Hamburger Anwaltskanzlei" wohl selbst:
...
So einfach ist das nicht @Supperhaase, es stecken genügend Widersprüche im Konstrukt bzw. im System. Damit Sie da nicht wieder Missverständnisse konstruieren, ich unterschreibe mit dieser Bemerkung keinesfalls den Text von Care-Energy bzw. deren Rechtsvertretung.

Die Pflicht, den eingespeisten Strom zu vergüten, ergibt sich aus § 16 EEG. In den Vergütungen selbst ist die Umsatzsteuer nicht enthalten.
Da wird also ein fixer vom Gesetzgeber vorgegebener Vergütungsanspruch unabhängig von einer adäquaten Leistung geschaffen.

Der Einspeiser stellt eine Rechnung über die EEG-Umlage + Mehrwertsteuer.

Die EEG-Umlage wird behandelt als wäre eine entsprechende Leistung erbracht worden. Bemessungsgrundlage ist der fixierte Vergütungsanspruch. Der wird mit einem Erlös gleichgesetzt, den ein Unternehmer für seine Leistungen erzielt und der der Umsatzsteuer unterliegt. 

... und dann gehts erst los und weiter.
 - - -  -
@Evitel2004, ok, aber care-energy hätte sicher keinen Einwand gegen die Wiedergabe der Presseveröffentlichung gemacht.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 03. Juli 2013, 13:57:13
Zitat
@Stromfraß, die Leistung wird durch den Börsenwert bewertet, gegebenenfalls noch nach Abzug der diversen Vertriebs- und sonstigen Kosten. Darüber hinaus, sprich dem Großteil der EEG-Umlage, steht keine Leistung gegenüber. Der Stromverbraucher hat zu bezahlen ohne eine adäquate Gegenleistung dafür zu bekommen, so wie das bei Verbrauchssteuern auch der Fall ist.
Mir ist das schon klar.
Ein Solarstromeinspeiser sieht sich doch aber gewissermaßen als Stromlieferant. Er liefert Ökostrom ins öffentliche Netz und erwartet dafür eine angemessene "Bezahlung". Wie hoch die ist, hat ja der Staat festgelegt und der muss ja wissen, was er tut. Dass es letztlich nicht der Staat ist, der zahlt, sondern der Verbraucher - das ist ja ansonsten auch so, vielleicht (oder sicher) ist die Gewinnmarge dabei nicht so hoch.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 14:25:59
Bei der Einspeisung in das Netz handelt es sich regelmäßig um eine umsatzsteuerpflichtige Leistung des Stromerzeugers.
Denn der Erzeuger liefert einem anderen Strom, auch wenn die Vergütung hierfür gesetzlich festgelegt ist.

Die EEG- Umlage, welche die Stromlieferanten, die Letztverbraucher beliefern, gem. § 37 EEG den Übertragungsnetzbetreibern gesetzlich schulden, ist keine Steuer und keine Abgabe.

§ 37 Abs. 2 EEG räumt den Übertragungsnetzbetreibern einen Anspruch gegenüber den Stromlieferanten ein, die Letztverbraucher mit Strom beliefern:

http://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2009/__37.html

Ob die Übertragungsnetzbetreiber solche gesetzlich eingeräumten Ansprüche gegen die betroffenen Stromlieferanten überhaupt geltend machen, bleibt ihnen überlassen, liegt in ihrem Ermessen. Im Gesetz steht: "Die Übertragungsnetzbetreiber können .... verlangen". Sie werden von Gesetzes wegen nicht dazu gezwungen.

Um eine Steuer handelt es sich schon deshalb nicht, weil die Zahlung an die privaten Übertragungsnetzbetreiber und nicht an ein staatliches Gemeinwesen in dessen Haushalt erfolgt (vgl. BGH, Urt. v. 22.12.03 Az. VIII ZR 90/02 und VIII ZR 310/02, juris, jeweils unter II. 1 a) und b)].

Es handelt sich um Kosten, die dem Stromlieferanten durch die Belieferung von Letztverbrauchern mit Strom entstehen und die deshalb regelmäßig in die Preiskalkulation des Stromlieferanten Eingang finden.  Insoweit handelt es sich um einen Kostenbestandteil des Strompreises; um einen Kostenbstandteil unter vielen anderen. Ein anderes Kostenlelement sind die Strombeschaffungskosten.

Sollte die EEG- Umlage, welche die Stromlieferanten den Übertragungsnetzbetreibern gesetzlich schulden, selbst umsatzsteuerpflichtig sein, kann der Stromlieferant, der selbst vorsteuerabzugsberechtigt ist, sich die an den ÜNB gezahlte und in dessen Rechnung gesondert ausgewiesene Umsatzsteuer vom Finanzamt zurückholen. Da wohl alle betroffenenen Stromlieferanten vorsteuerabzugsberechtigt sind, ist die Diskussion darum, ob die nach § 37 Abs. 2 EEG geschuldete EEG- Umlage umsatzsteuerpflichtig ist oder nicht, wohl obsolet.

Im Übrigen unterliegt auch die Leistung Stromlieferung durch Stromlieferanten an Letztverbraucher der Umsatzsteuerpflicht.
Der steuerbare Vergütungsanspruch des Stromlieferanten ergibt sich aus dem Nettostrompreis und der Abrechnungsmenge.
Wie sich der Nettostrompreis dabei kostenmäßig zusammensetzt, ist dafür ohne Belang.

Ein zünftiger Nettostrompreis deckt nicht nur die durch die steuerbare Leistung Stromlieferung dem Lieferanten entstandenen Kosten,
sondern enthält auch einen Gewinnanteil. Und auch auf diesen Gewinnanteil, der auch Teil des Nettopreises ist, ist Umsatzsteuer zu zahlen.

Der Stromkunde kann regelmäßig schon  nicht wissen, welcher Anteil des Nettostrompreises auf Kosten beruht, die dem Stromlieferanten durch die Belieferung tatsächlich entstanden sind, und welcher verbleibende Teil auf den Gewinn bzw. Verlust des Stromlieferanten entfällt.

Das ist für die auf die Vergütung entfallende Umsatzsteuer, die der Stromlieferant schuldet und auf seiner Rechnung gegenüber Stromkunden gesondert ausweist, auch vollkommen belanglos. Die gesetzliche Mehrwertsteuer ist auf die Gesamtnettovergütung, die der Stromkunde zahlt,  aufzuschlagen

Bei einer gesetzlich festgesetzten Vergütung für eine bestimmte Leistung, wie etwa für die Stromeinspeisung nach EEG,
verhält es sich nicht anders.

So bemisst sich auch der gesetzlich geregelte Vergütungsanspruch der Rechtsanwälte regelmäßig streitwertabhängig aus dem RVG. Dieser Vergütungsanspruch, soweit er etwa streitwertabhängig die Geschäftsgebühr, die Terminsgebühr und die Einigungsgebühr für die gerichtliche Vertretung betrifft, hat mit den Kosten, die dem Rechtsanwalt durch die Bearbeitung des Mandats tatsächlich entstanden sind, auch nichts zu tun. Es kann vorkommen, dass die gesetzliche Vergütung insbesondere bei geringen Streitwerten nicht kostendeckend ist. Der Rechtsanwalt ermittelt streitwertabhängig seinen Vergütungsanspruch nach RVG netto. Diese Leistung ist umsatzsteuerpflichtig, so dass auf die Nettovergütung die gesetzliche Mehrwertsteuer aufgeschlagen und gesondert ausgewiesen wird, so dass sich hiernach die Bruttovergütung ergibt.

Auch der EEG- Stromeinspeiser rechnet seine Leistung zum gesetzlich festgesetzten Vergütungsanspruch ab, so dass sich die Nettovergütung ergibt, auf welche die gesetzliche Mehrwertsteuer aufgeschlagen und gesondert ausgewiesen wird, so dass sich hiernach die Bruttovergütung ergibt. Das muss so sein, da es sich bei der Stromlieferung des Stromerzeugers an den aufnehmenden Netzbetreiber um eine Leistung handelt, die der Umsatzsteuerpflicht des Stromerzeugers unterliegt. Ist der aufnehmende Netzbetreiber selbst vorsteuerabzugberechtigt, so kann er sich die an den Einspeiser gezahlte gesondert ausgewiesene Umsatzsteuer vom Finanzamt zurückholen. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass alle aufnahmeverpflichteten Netzbetreiber selbst vorsteuerabzugsberechtigt und deshalb mit solchen gezahlten  Umsatzsteuerbeträgen kostenmäßig nicht belastet sind.

Eine Diskussion darüber, ob die Zahlung der Netzbetreiber für die Einspeisevergütung und/oder die Zahlung der EEG- Umlage durch die Stromlieferanten beim jeweiligen Zahlungsempfänger der Umsatzsteuerpflicht unterliegt oder nicht, erscheint deshalb insgesamt entbehrlich.

Der Letztverbraucher, der Strom für seinen Geschäftsbetrieb bezieht und bezahlt und selbst vorsteuerabzugsberechtigt ist, kann sich die an seinem Stromlieferanten gezahlte, in der Rechnung gesondert ausgewiesene Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) vom Finanzamt zurückholen.   
 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 03. Juli 2013, 15:11:08
@PLUS:
Sie vermischen und verwechseln wieder einmal alle Begriffe und Tatsachen.  ::)

Die Pflicht, den eingespeisten Strom zu vergüten, ergibt sich aus § 16 EEG. In den Vergütungen selbst ist die Umsatzsteuer nicht enthalten.
Soweit richtig.

Zitat
Da wird also ein fixer vom Gesetzgeber vorgegebener Vergütungsanspruch unabhängig von einer adäquaten Leistung geschaffen.
Hier reden Sie schon den ersten Blödsinn.
Der Vergütungsanspruch ist absolut abhängig von der adäquaten Leistung. Es werden nur die eingespeisten kWh vergütet. Keine Einspeisung - keine Vergütung.

Zitat
Der Einspeiser stellt eine Rechnung über die EEG-Umlage + Mehrwertsteuer.
Völliger Quatsch.
Der Einspeiser stellt eine Rechnung über die eingespeiste Strommenge und die zugehörige Einspeisevergütung + Mehrwertsteuer.
Die EEG-Umlage ist was anderes, damit hat der Einspeiser nichts zu tun.

Zitat
Die EEG-Umlage wird behandelt als wäre eine entsprechende Leistung erbracht worden. Bemessungsgrundlage ist der fixierte Vergütungsanspruch. Der wird mit einem Erlös gleichgesetzt, den ein Unternehmer für seine Leistungen erzielt und der der Umsatzsteuer unterliegt. 
Auch das ist alles Quatsch.
Die eingespeisten Strommengen werden wie eine erbrachte Warenlieferung behandelt - und sind auch ein solche. Sie sind auch keineswegs fixiert, sondern variieren. Die dafür in Rechnung gestellte Einspeisevergütung hängt nun direkt proportional von der Einspeisungsmenge, also von der erbrachten Lieferung (rechtlich Leistung) ab, und sind daher auch keineswegs fixiert.
Auf seinen Netto-Rechnungsbetrag (der meist nur diese Einspeisevergütung umfasst) muss der Stromeinspeiser eine Mehrwertsteuer aufschlagen und an das Finanzamt abführen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 15:30:35
Soweit der Leistungserbringer und Zahlungsempfänger umsatzsteuerpflichtig ist, ist derjenige, der die entsprechenden Zahlungen leistet (Netzbetreiber an Einspeiser/ Stromlieferant an Übertragungsnetzbetreiber), regelmäßig selbst vorsteuerabzugsberechtigt und kann sich deshalb die gezahlten Umsatzsteuerbeträge vom Finanzamt rückerstatten lassen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 03. Juli 2013, 15:40:21
Zitat
Da wird also ein fixer vom Gesetzgeber vorgegebener Vergütungsanspruch unabhängig von einer adäquaten Leistung geschaffen.
Hier reden Sie schon den ersten Blödsinn.
Der Vergütungsanspruch ist absolut abhängig von der adäquaten Leistung. Es werden nur die eingespeisten kWh vergütet. Keine Einspeisung - keine Vergütung.
@Supperhaase, entscheiden Sie sich? Entweder adäquate Leistung oder vorgegebener Vergütungsanspruch? Wer in der Spitze über 50 ct/kWh vergütet bekommt, bei einem Börsenwert von nicht einmal einem Zehntel, der bekommt eine fixe Vergütung die nichts mit einer adäquaten Leistung zu tun hat.

Ansonsten, wird hierzu viel geschrieben. "Keine Steuer, keine Abgabe". Das kennen wir auch bei der sogenannten Konzessionsabgabe. Staatlich sanktioniert ist die EEG-Umlage oder die KA ebenso wie jede Steuer und sonstige Abgabe. Die Umgehungskonstrukte, "gehe nicht direkt, sondern über privat" sind bekannt, sie sind mit dem Zweck der Umgehung so gestrickt, sonst macht das keinen weiteren Sinn. Man kann das mit den Paragraphen lückenlos begründen, dafür sind sie ja geschaffen.

Man stellt sich mit der Umgehung so außerhalb der Steuergrundsätze. Ach ja, es ist ja keine Steuer und keine Abgabe! Ob diese Umgehungspraxis die Grenzen des Grundgesetzes sprengt, wird in Karlsruhe früher oder später noch geprüft werden müssen.
 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 15:43:03
Die Frage, ob die EEG- Umlage eine Steuer oder Abgabe ist, ist in Karlsruhe bereits mehrfach geprüft worden, immer mit dem gleichen bekannten Ergebnis. Prüfungen zum StrEG/ EEG erfolgten durch den BGH und das BVerfG.
Man müsste die Entscheidungen wohl nur mal lesen, bevor man hier weiter  rumschwadroniert.

Ansprüche auf Konzessionsabgabe, Einspeisevergütung und EEG- Umlage sind gesetzlich eingeräumt.
Konzessionsabgaben sind vertragliche Vergütungen für die Einräumung von Wegerechten, zu deren Einräumung Gemeinden gesetzlich verpflichtet wurden.

Mit dem EEG wurden Einspeisern, Netzbetreibern und Übertragungsnetzbetreibern gesetzlich Ansprüche eingeräumt.
Was mit "gesetzlich sanktioniert" gemeint sein soll, ist nicht ersichtlich.
Ansprüche zugunsten des Staates oder staatlicher Stellen wurden mit dem EEG nicht eingeräumt.
Eine gesetzliche Verpflichtung der Letztverbraucher ist im EEG auch nicht vorgesehen.

§ 37 Abs. 2 EEG räumt schlussendlich nur den Übertragungsnetzbetreibern Ansprüche gegen Elektrizitätsversorgungsunternehmen ein, die Letztverbraucher beliefern.
 
Ob die davon betroffenen Stromlieferanten die daraus resultierende Kostenbelastungen in laufenden Vertrgsverhältnissen durch einseitige Preisänderungen an Letztverbraucher weiterwälzen können, ist eine rein zivilrechtliche Frage, die sich danach beurteilt, ob überhaupt entsprechende Preisänderungsrechte vertraglich oder gesetzlich wirksam eingeräumt wurden.

Letzteres bemisst sich bei grund- und ersatzversorgten Kunden nach StromGVV (vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 10,11; B. v. 29.06.11 Az. VIII ZR 211/10 Rn. 17, 18), für Sonderkunden nach Preisänderungsklauseln, die - soweit es sich um Allgemeine Geschäftsbedingungen handelt- ihrerseits erst einmal der Inhaltskontrolle gem. § 307 BGB standhalten müssen (vgl. BGH, Urt. v. 13.12.06 Az. VIII ZR 25/06, juris Rn. 23).
 
 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: DieAdmin am 03. Juli 2013, 16:03:54
...
 - - -  -
@Evitel2004, ok, aber care-energy hätte sicher keinen Einwand gegen die Wiedergabe der Presseveröffentlichung gemacht.

@PLUS, das war keine Pressemitteilung, sondern lediglich eine Meldung. Eine entsprechende Kennzeichnung fehlt. Ich dachte, solche Dinge wie das Urheberrecht wären Ihnen - einen langjährigen User - klar.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 03. Juli 2013, 16:22:06
@Supperhaase, entscheiden Sie sich? Entweder adäquate Leistung oder vorgegebener Vergütungsanspruch? Wer in der Spitze über 50 ct/kWh vergütet bekommt, bei einem Börsenwert von nicht einmal einem Zehntel, der bekommt eine fixe Vergütung die nichts mit einer adäquaten Leistung zu tun hat.
Lieber PLUS, gesetzlich vorgegeben ist für PV-Strom eine Einspeisevergütung in ct/kWh, deren Höhe vom Inbetriebnahmejahr der PV-Anlage abhängt.
Ein Vergütungsanspruch ergibt sich allein daraus noch nicht - schon gar kein vorgegebener oder fixer, wie Sie immer behaupten.
Ein variabler Vergütungsanspruch ergibt sich erst aus der eingespeisten (variablen) PV-Strommenge, und die Höhe des Vergütungsanspruchs berechnet sich dabei aus Strommenge mal Einspeisevergütung (Einspeisetarif).
Dabei wird jeweils nur die wirklich erbrachte (und mittels Stromzähler nachgewiesene) kWh vergütet, und zwar mit einem adäquaten Preis, der den Erzeugungskosten entspricht (adäquat ist). Sie verwechseln Marktpreis mit adäquatem Preis. Ein Marktpreis kann adäquat sein, ist es aber gerade in der Stromerzeugung meist nicht. So wird Atom- und Braunkohlestrom zumeist weit über dem adäquaten Preis verkauft, wenn z.B. Steinkohle oder Gaskraftwerke an der Börse preisbestimmend sind, manchmal aber auch mit einem negativen Preis.
Dass der adäquate Preis des PV-Stroms anfangs sehr hoch lag, so dass PV-Strom nicht wettbewerbsfähig war, war ja der Grund für die EEG-Förderung, um so eine Abnahme des teueren PV-Stroms zum adäquaten Preis zu erzwingen. Hätte man diesen (hohen) adäquaten Preis für den PV-Strom nicht mittels EEG erzwungen, wären keine PV-Anlagen errichtet worden, weil sich bei den üblichen Marktpreisen keine PV-Anlage rentiert hätte. Die PV hätte dann keine Chance gehabt, sich zur Marktreife zu entwickeln, die sie "in diesen Tagen" gerade erreicht.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: khh am 03. Juli 2013, 16:41:36
Dass der adäquate Preis des PV-Stroms anfangs sehr hoch lag, so dass PV-Strom nicht wettbewerbsfähig war, war ja der Grund für die EEG-Förderung, um so eine Abnahme des teueren PV-Stroms zum adäquaten Preis zu erzwingen. Hätte man diesen (hohen) adäquaten Preis für den PV-Strom nicht mittels EEG erzwungen, wären keine PV-Anlagen errichtet worden, weil sich bei den üblichen Marktpreisen keine PV-Anlage rentiert hätte. Die PV hätte dann keine Chance gehabt, sich zur Marktreife zu entwickeln, die sie "in diesen Tagen" gerade erreicht.

Der PV-Strom erreicht "in diesen Tagen" gerade Marktreife? Bitte mal nachvollziehbar darlegen! Danke.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 03. Juli 2013, 17:42:24
Der PV-Strom erreicht "in diesen Tagen" gerade Marktreife? Bitte mal nachvollziehbar darlegen! Danke.
Die Anführungszeichen waren für den verständigen Leser schon ein Hinweis, dass das nicht wörtlich zu nehmen ist.
Aber in der Tat ist PV-Strom zum Teil schon marktreif, d.h. wettbewerbsfähig.
Es werden seit heuer auch in Deutschland auf Gewerbegebäuden erste PV-Anlagen errichtet, für die aufgrund 100% Eigenverbrauchs keine EEG-Vergütung mehr in Anspruch genommen wird.
Damit beginnt der der PV-Strom marktreif zu werden. Die völlige Marktreife dürfte der PV-Strom bis zum Erreichen des Förderdeckels von 52 GWp - wahrscheinlich im Jahr 2015 (?) - geschafft haben.
Nehme Sie den Begriff "in diesen Tagen" also für den Zeitraum von 2013 bis 2015 - so in etwa.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 17:52:58
Um die Frage, ob und wann die PV marktreif wird, sollte es in diesem Thread vieleicht nicht auch noch gehen.
Die Diskussion darum wurde bereits anderweitig in diesem Forum ausgiebig geführt und kann dort ggf. fortgesetzt werden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 03. Juli 2013, 19:34:19
Die Frage, ob die EEG- Umlage eine Steuer oder Abgabe ist, ist in Karlsruhe bereits mehrfach geprüft worden, immer mit dem gleichen bekannten Ergebnis. Prüfungen zum StrEG/ EEG erfolgten durch den BGH und das BVerfG.
Man müsste die Entscheidungen wohl nur mal lesen, bevor man hier weiter  rumschwadroniert.
Dann bin ich wenigstens in guter Gesellschaft beim "Rumschwadronieren".  ;)
Die Sichtweise hängt vielleicht auch davon ab wie man liest und wie man die Zusammenhänge erfasst. Was da vom BVerfG bisher entschieden wurde trifft nicht diesen Kern. Es gibt Volljuristen, die sind anderer Meinung und die sehen explizit zu dieser Frage noch keine Entscheidung.

Geht man davon aus, dass die Ziele, die mit dem EEG verfolgt werden, Aufgaben der Allgemeinheit, also des Staats sind, findet hier eine klare Umgehung statt. Die Finanzverfassung ist im Spiel! Es werden per Order di Mufti außerhalb der Haushalte über den privaten Weg öffentliche Aufgaben finanziert. Der Staat gestaltet bei der EEG-Umlage im Ergebnis ähnlich bindend  die Mittelvereinnahmung und Mittelverwendung wie bei Steuern und Abgaben. Aber eben außerhalb der Staatssäckel und es geht dabei nicht um Honorarregelungen für Rechtsanwälte o.a., es geht um die Finanzierung allgemeiner Aufgaben. Gibt es hierzu in Bezug auf die Finanzverfassung eine Entscheidung des BVerfG? Vielleicht haben andere und ich die ja übersehen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 03. Juli 2013, 20:12:53
Geht man davon aus, dass die Ziele, die mit dem EEG verfolgt werden, Aufgaben der Allgemeinheit, also des Staats sind, findet hier eine klare Umgehung statt.
Diese Ausgangsposition ist eben schon falsch, wie ich Ihnen schon mehrfach erklärt habe.
Es gilt grundsätzlich erst einmal das Verursacherprinzip.
Der Umbau der Stromversorgung hin zu einer nachhaltigen Stromversorgung ist die (finanzielle) Aufgabe der Stromverbraucher, die die mit dem Stromverbrauch zusammenhängenden Kosten und Folgekosten (Umweltschäden) in erster Linie verursachen.

Der Staat hat lediglich die Aufgabe, durch Gesetze und Verordnungen für eine Durchsetzung dieses Verursacherprinzips zu sorgen.
Er darf bzw. soll dabei dafür sorgen, dass die Verursacher dabei die Kosten für die Erreichung der Ziele (nachhaltige Stromversorgung) tragen müssen.
Schließlich muss auch jeder Chemiekonzern die Kosten tragen, die ihm durch Umweltschutzvorschriften z.B. zur Giftstoffentsorgung entstehen. Oder die Autokäufer müssen die Kosten für den Katalysator tragen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 03. Juli 2013, 20:26:52
Was ist denn das für eine Argumentation?
Im Klartext heißt das doch, dass der Stromverbraucher selbst daran Schuld hat, dass er z.B. die EEG-Umlage zahlt.
Nein und nochmals nein!
Es steht doch außer Frage, dass der Staat beschlossen hat, aus dem Atomstrom auszusteigen und den Weg frei gemacht hat zu erneuerbaren Energien.
Nicht der Verbraucher hat es beschlossen; er muss nur die Auswirkungen tragen.
Die Energiewende ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, auch wenn es mitunter so aussieht, dass vor allem der nichtprivilegierte Verbraucher die Kosten zu tragen hat.
Aber nicht, weil es so ist, muss das deswegen richtig sein!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 20:35:25
Es gilt grundsätzlich erst einmal das Verursacherprinzip.
Der Umbau der Stromversorgung hin zu einer nachhaltigen Stromversorgung ist die (finanzielle) Aufgabe der Stromverbraucher, die die mit dem Stromverbrauch zusammenhängenden Kosten und Folgekosten (Umweltschäden) in erster Linie verursachen.

Das ist unzutreffend. Der Aufbau eines bestimmten Energiesystems ist nicht Aufgabe der Stromkunden, wie das BVerfG in der "Kohlepfennig"- Entscheidung ausgeurteilt hatte.

****

Bisher ließ sich noch kein Gericht von der von Gerrit Manssen vertretenen Auffassung, dass die Regelung des § 37 Abs. 2 EEG verfassungswidrig sei, überzeugen, so dass es auch zu keiner Vorlage an das Bundesverfassungsgericht gem. Art. 100 GG kommen konnte.

Letzter Stand OLG Hamm, Urt. v. 14.05.13 Az. 19 U 180/12:

http://www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/hamm/j2013/19_U_180_12_Urteil_20130514.html

Eine "Sonderabgabe" setzt nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung eine Aufkommenswirkung zugunsten der öffentlichen Hand voraus, an der es jedoch beim EEG gerade fehle (vgl. OLG Hamm, aaO. NRWE Tz. 36 ff.).

Wie Randnummer 32 der Entscheidung zeigt, hatte  der dort auf Rückzahlung klagende Stromkunde die vertragliche Verpflichtung, die EEG- Umlage an den Stromversorger zu zahlen, unstreitig gestellt. Genau an einer solchen Verpflichtung des Stromkunden kann es jedoch oft schon fehlen.

 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: jroettges am 03. Juli 2013, 21:02:19
Zitat
Eine "Sonderabgabe" setzt nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung eine Aufkommenswirkung zugunsten der öffentlichen Hand voraus, an der es jedoch beim EEG gerade fehle (vgl. OLG Hamm, aaO. NRWE Tz. 36 ff.).

Die EEG-Umlage steigert die vom Letzverbraucher zu zahlende Nettostromrechnung. Drauf kommt die MWSt von 19%. Sind 19% der gesamten EEG-Umlage kein Aufkommen für die öffentliche Hand?

Dieses "Aufkommen" gäbe es nicht ohne EEG-Umlage. Eine Steigerung der Umlage steigert auch das "Aufkommen", ohne dass die öffentliche Hand irgendetwas dazu leisten müsste!

... oder sehe ich das völlig falsch?
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 03. Juli 2013, 21:22:09
Dass auf den Strompreis, der auch staatlich veranlasste Kosten wie Stromsteuer, KWKG- Umlage etc.pp. enthält, wegen der Umsatzsteuerpflicht des Stromlieferanten die Mehrwertsteuer oben drauf kommt, ist insoweit vollkommen belanglos.

Die Umsatzsteuer ist eine echte Steuer, die dem Staat zufließt.

Die Umsatzsteuer, die der Stromlieferant abführt, fließt in die öffentlichen Haushalte. Nur vorsteuerabzugsberechtigte Stromkunden können sich die an ihren Stromlieferanten gezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt rückerstatten lassen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 03. Juli 2013, 21:55:03
... oder sehe ich das völlig falsch?
@jroettges, so sehen das Viele und es dürfte der Realität entsprechen.
Ob das hier im Zusammenhang richtig oder falsch ist hängt vom Urteil der Richter ab und da ist nicht nur der Spruch zu beachten: Judex non calculat ... man befindet sich auch auf hoher See. ;)

Die öffentliche Finanzkraftausstattung wird durch das EEG auf der einen Seite geschont. Die Aufgaben werden ja außerhalb der Haushalte per Umlagen finanziert. Es geht da nicht um Kleingeld. Im Nebeneffekt steigen dann mit den kreierten Umlagen noch die Steuereinnahmen um Milliarden. Was will man mehr. ;)

Man kann die EEG-Umlage eben netto und brutto betrachten. Bezahlen muss der Endverbraucher immer brutto und das ist immer mehr.  ;D
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 03. Juli 2013, 22:29:57
@ plus

und der beste Spruch unseres Finanzministers zum Vorwurf, er würde sich an der immer weiter steigenden Umsatzsteuer auf den Strompreis zusätzlich bereichern: Nein, da die Leute für Strom mehr ausgäben, würden andere Dinge nicht gekauft. Für ihn bliebe das Umsatzsteueraufkommen das Selbe. Daher keine Rückgabe der Umsatzsteuer an die Stromkonsumenten.

Ist die Politik nicht wunderbar?!

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 03. Juli 2013, 22:30:13
Zitat
Dieses "Aufkommen" gäbe es nicht ohne EEG-Umlage. Eine Steigerung der Umlage steigert auch das "Aufkommen", ohne dass die öffentliche Hand irgendetwas dazu leisten müsste!
Das ist einer der Fakten, die mich so erbosen!
Man tut nichts und hält nur die Hand auf.
Das ist das gleiche Ding wie das mit den Krokodilstränen, die man gern verliert, wenn der Spritpreis vor Feiertagen oder der Ferienzeit mal wieder in die Höhe schnellt.
Man kann da gar nichts machen, sagt dann wieder das Bundeskartellamt und der Finanzminister reibt sich wieder die Hände ob der zusätzlich fließenden Umsatzsteuer. Dieses scheinheilige Getue!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Cremer am 03. Juli 2013, 22:52:13
@superhaase,


auch die Opposition hätte keine Lösung gehabt. In dieser Hinsicht sind sich die Politiker alleeinig ;D
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 08:02:57
Das ist unzutreffend. Der Aufbau eines bestimmten Energiesystems ist nicht Aufgabe der Stromkunden, wie das BVerfG in der "Kohlepfennig"- Entscheidung ausgeurteilt hatte.
Ach ja?
Haben Sie da ein Zitat oder einen Link?
Würde mich interessieren, wie das genau ausgedrückt und begründet wurde.

Hieße das etwa, dass auch die Netzentgelte nicht von den Verbrauchern zu tragen wären?
Warum soll der Stromkunde für den Aufbau und die Erhaltung eines zentralistischen Energieversorgungssystems zahlen?
Wäre dann auch die Versteigerung der CO2-Zertifikate, deren Erlöse immerhin dem Staat zufließen, auch unzulässig, denn sie haben auch die Steuerungsaufgabe weg von einer bestimmten Art der Stromerzeugung und Aufbauen einer anderen, kohlenstoffärmeren.
Das wäre dann ja auch nicht Aufgabe der Stromkunden.

So pauschal wäre diese Feststellung des BVerfG m.E. nicht überzeugend, ja m.E. sogar äußerst zweifelhaft und undurchdacht, denn sie würde letztendlich bedeuten, dass der Stromkunde Anspruch auf die aktuell denkbar billigste Stromversorgung hätte und alle Kosten, die durch irgendwelche Vorschriften (Rauchgasentschwefelung etc.) der Stromerzeugung aufgelastet werden, nicht bezahlen hätte müssen.
Das kann wohl nicht die Intention des BVerfG gewesen sein, da wird der Tenor der Kohlepfennig-Entscheidung vielleicht überinterpretiert.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 09:26:36
BVerfG, 11.10.1994 - 2 BvR 633/86 - "Kohlepfennig", abrufbar unter http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv091186.html

Beim sog. Kohlepfennig handelte es sich um eine "Sonderabgabe", weil diese Aufkommenswirkung zugunsten der öffentlichen Hand hatte.
Das Geld floß in einen staatlichen Fonds als Sondervermögen, über das der Staat außerhalb des Haushalts direkt verfügen konnte.

Betroffen waren die Endkunden, weil das Gesetz mit § 10 eine Überwälzung an diese vorsah und alle zivilrechtlichen und sonstigen Hürden einer Überwälzung beseitigte.

Es handelte sich deshalb um eine "Sonderabgabe", die nur in sehr engen Grenzen verfassungsrechtlich zulässig ist.

Fraglich war deshalb, ob die Stromkunden für die weitere Verstromung der Steinkohle aufzukommen haben, diese eine besondere Finanzierungsverantwortung trifft.

Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass die mit der Abgabe belasteten Stromverbraucher eine den Trägern von Verbrauchsteuern ähnliche Allgemeinheit von Betroffenen bilden, die als solche keine besondere Finanzierungsverantwortlichkeit für die Kohleverstromung trifft (siehe BVerfG, aaO. unter C. II. 2).

Zitat
Die Ausgleichsabgabe nach § 8 Drittes Verstromungsgesetz belastet eine Allgemeinheit von Stromverbrauchern, die als solche keine besondere Finanzierungsverantwortlichkeit für die Aufgabe trifft, den Steinkohleeinsatz bei der Stromerzeugung zu sichern. Die Abgabe ist deshalb nicht als Sonderabgabe zu rechtfertigen.

Zitat
Das Anliegen, den deutschen Steinkohlenbergbau zu erhalten und eine auch durch Verstromung deutscher Kohle erreichte Energieversorgung zu sichern, betrifft einmal die Kohleregionen und die dort tätigen Unternehmen und Arbeitnehmer, sodann die Allgemeinheit all derer, die im Inland Strom verbrauchen. Das Interesse an einer Stromversorgung ist heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot. Die Befriedigung eines solchen Interesses ist eine Gemeinwohlaufgabe des Parlaments, das Finanzierungsinstrument die Gemeinlast der Steuern.

Die Netznetgelte tragen bisher, wie auch die Strombeschaffungskosten, die Stromlieferanten.
Alle diese Kostenbestandteile fließen in den Strompreis ein, den die Stromlieferanten von ihren Kunden beanspruchen.
Da die Leistungen der Stromlieferanten umsatzsteuerpflichtig sind, kommt auf den Strompreis die gesetzliche Mehrwertsteuer oben drauf.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 04. Juli 2013, 09:37:08
Zitat
Das Interesse an einer Stromversorgung ist heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot. Die Befriedigung eines solchen Interesses ist eine Gemeinwohlaufgabe des Parlaments, das Finanzierungsinstrument die Gemeinlast der Steuern.

... und das der Energiewende eben nicht, das interessiert nur nicht priviligierte Letztverbraucher, jedenfalls finanziell.

Die Politik ist wunderbar.

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 09:51:41
Es spräche einiges dafür, die Kosten der Energiewende über Steuern zu finanzieren.
Die materielle Wirkung des EEG ist ähnlich wie beim "Kohlepfennig".

Es gibt jedoch zwei entscheidende Unterschiede zum "Kohlepfennig":
Es gibt kein Aufkommen zugunsten der öffentlichen Hand.
Es gibt keine Regelung, wonach die Strompreise automatisch um die EEG- Umlage erhöht werden.

Für die Weitergabe auch der Kostenbelastungen aus der EEG- Umlage muss dem Stromlieferanten im bestehenden Vertragsverhältnis ein einseitiges Preisänderungsrecht wirksam eingeräumt sein.

Bei Sonderverträgen bedarf es deshalb einer entsprechenden Preisänderungsklausel (die als Allgemeine Geschäftsbedingung ihrerseits der Inhaltskontrolle standhalten muss). Wurde bei einem Sondervertrag keine Preisänderungsklausel vereinbart, ist eine Weiterwälzung der Kostenbelastung wohl ausgeschlossen.

So gründet die Entscheidung des OLG Hamm vom 14.05.13 maßgeblich gerade darauf, dass sich der Stromsondervertragskunde unstreitig vertraglich verpflichtet haben soll, die Kosten der EEG- Umlage zu tragen. Hätte er sich nicht unstreitig vertraglich dazu verpflichtet, wäre es auf die Frage einer etwaigen Verfassungswidrigkeit des § 37 Abs. 2 EEG dort wohl von Anfang an schon nicht angekommen.   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 11:07:00
Es spräche einiges dafür, die Kosten der Energiewende über Steuern zu finanzieren.
Die materielle Wirkung des EEG ist ähnlich wie beim "Kohlepfennig".
Es spricht aber auch einiges dagegen, z.B. das Verursacherprinzip.

Ich halte den Satz des BVerfG mit dem täglichen Brot für recht gewagt, wenn nicht unsinnig. Soll das womöglich heißen, der Strom muss kostenlos sein und über Steuern finanziert werden? Warum wird das Brot nicht über Steuern finanziert? Warum nicht das Benzin, denn das Interesse an einer Benzinversorgung ist mit Sicherheit heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot?
Ägypten?

Es gibt jedoch zwei entscheidende Unterschiede zum "Kohlepfennig":
Es gibt kein Aufkommen zugunsten der öffentlichen Hand.
Es gibt keine Regelung, wonach die Strompreise automatisch um die EEG- Umlage erhöht werden.
Ich denke, da ist noch ein weiterer, womöglich der entscheidende Unterschied.
Dem Kohlepfennig wurde vom BVerfG unterstellt, er diene vorwiegend der Erhaltung der Steinkohlereviere und damit nicht in erster Linie der Sicherstellung der Stromversorgung, denn die hätte man z.B. mit Braunkohle wohl auch billiger erreichen können:
Zitat
Die Abgabe soll damit auch den deutschen Steinkohlenbergbau erhalten und durch eine wirtschaftliche Konsolidierung der Bergbauunternehmen die Arbeitsplätze in den Kohlerevieren sichern (vgl. Verhandlungen des Deutschen Bundestages, StenBer, 7. WP, 129. Sitzung, 8. November 1974, S. 8708, 8719, 8724; BTDrucks. 7/1991, S. 11, I. Nr. 1 und 2). Sie fördert die Nachfrage nach deutscher Steinkohle, festigt damit den Kohleabsatz und verwirklicht so regional-, arbeitsmarkt- und energiepolitische Ziele.

Dies ist beim EEG anders, denn hier geht es um eine notwendige Umstellung der Stromversorgung hin zur Nachhaltigkeit und Unerschöpflichkeit, ja sogar der langfristigen Kostengünstigkeit (spätestens ab 2030 sollen laut Sachverständigenrat alle konv. Stromarten teuerer sein als alle erneuerbaren), was alles auch im ureingensten Interesse der "konturlosen" Gemeinschaft der Stromverbraucher liegt.
Außerdem werden mit dem EEG keine regional- oder arbeitsmarktpolitischen Ziele verfolgt, denn das EEG enthält keine Vorgaben wie die Pflicht zur Verwendung deutschen Maises oder deutscher Solarmodule oder deutscher Windräder.

Aber gut.
Nehmen wir an, die EEG-Umlage wird ab morgen aus dem Bundeshaushalt gezahlt.
Schön. Es werden dann wohl Steuern erhöht werden müssen.
Ein Schelm wer jetzt an eine entsprechende Erhöhung der "zweckungebundenden" Stromsteuer denkt! ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: bolli am 04. Juli 2013, 11:46:50
Zitat
Dieses "Aufkommen" gäbe es nicht ohne EEG-Umlage. Eine Steigerung der Umlage steigert auch das "Aufkommen", ohne dass die öffentliche Hand irgendetwas dazu leisten müsste!
Das ist einer der Fakten, die mich so erbosen!
Das ist nun mal so bei Steuern. Sie werden erhoben, um ANDERE Aufgaben zu finanzieren, zu denen die öffentliche Hand verpflichtet ist (meist durch Beschluss der von uns gewählten Politiker), für die sie AN DIESER STELLE aber nun mal kein oder nicht genug Geld bekommt. Das ist das Wesen der Steuern. Und das der Staat von höheren Preisen indirekt profitiert, ist zwar unstrittig, ihm aber in jedem Fall ein "Gekungel" mit den Anbietern unterstellen zu wollen, ist wohl was weit hergeholt, genauso wie eine indrekte Beteiligung über die Festlegung einer EEG-Umlage. In vielen Fällen, so auch in der Energiesparte, hat sich die ganze Preiskalkulation immer mehr verselbstständigt. Statt vernünftige Gewinnmargen zu kalkulieren, wird geschaut, welchen Preis die jeweilige Volkswirtschaft wohl bereit ist, dafür zu bezahlen. Und da gehen die Vorstellungen in dem angeblich ach so reichen Deutschland noch deutlich weiter nach oben. Je höher der erzielte Gewinn, desto besser, auf wessen Kosten auch immer das gehen mag.
Das ist bei vielen Produkten zu sehen, die in anderen Ländern teilweise deutlich günstiger sind (obwohl die Produzenten hier bestimmt auch nicht drauflegen werden  ;) ).

Klar freut sich der Finanzminister über zusätzlich Umsatzsteuer, wie auch die Gemeinden sich über höhere Gewerbesteuern freuen, wenn's den Unternehmen gut geht und sie viel verkaufen, aber ihm deshalb quasi unterstellen zu wollen, diese höheren Preise zu fördern, ist wohl ein wenig weit hergeholt. 8)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 12:27:25
Dass die sichere Stromversorgung für die Bürger mittlerweile so notwendig ist, wie das tägliche Brot und deshalb eine Gemeinwohlaufgabe darstellt, ist wohl nicht ernsthaft in Zweifel zu ziehen. Die Energieversorgung zählt deshalb auch zur sog. Daseinsvorsorge. Der Staat hat eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, für diese die Rahmenbedingungen zu schaffen. Es liegt doch auf der Hand, dass es ohne sichere Energieversorgung um das Gemeinwohl insgesamt nicht mehr gut bestellt sein kann. Das bedeutet ja nicht, dass die Energieversorgung insgesamt über Steuern zu finanzieren ist und die Energie dann vom Staat den Bürgern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Beim so notwendigen "täglichen Brot" erwartet das ja auch niemand.

Ziel des Dritten Verstromungsgesetzes war es, im Interesse der Sicherheit der Elektrizitätsversorgung den Anteil der Gemeinschaftskohle an der Erzeugung von elektrischer Energie und Fernwärme im Geltungsbereich des Gesetzes in bestimmter Höhe zu erhalten und den deutschen Steinkohlenbergbau zu stabilisieren, mithin die Wirtschaftlichkeit des Steinkohlebergabaus in Deutschland zu erhalten, weil diese auch notwendig erschien, um auch die Energieversorgung unter anderem mit Strom auf (nationaler) Kohlebasis und damit die Stromversorgung in Deutschland insgesamt zu sichern.

Der Aufbau der Atomwirtschaft wurde in Deutschland aus Haushaltsmitteln gefördert, der Aufbau der Solarindustrie übrigends auch.
So wurden etwa in Brandenburg nicht unerhebliche Fördermittel (Subventionen) für den Aufbau bzw. Ausbau der Solarindustrie ausgereicht.

Die Förderung der erneuerbaren Energien hat das Ziel, die Energieversorgung in der Zukunft - freilich dann auf anderer Grundlage - sicherzustellen. Die Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an der Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung auch in der Zukunft ist auch weiterhin eine Gemeinwohlaufgabe. 

Auch den Ausbau der erneuerbaren Energien hätte man vorrangig über Haushaltsmittel fördern können.
Das hätte dann jedoch gewiss nicht so ausgesehen, dass man ein EEG erlässt und dann der Staat aus Haushaltsmitteln die Einspeisevergütungen oder die EEG- Umlage zahlt.

Dies alles lässt jeoch keinen Rückschluss darauf zu, dass § 37 Abs. 2 EEG verfassungswidrig ist:

Es fehlt an einem Aufkommen zugunsten der öffentlichen Hand, weshalb es sich schon um keine "Sonderabgabe" handeln soll, welche nur in engen verfassungsrechtlichen Grenzen zulässig wäre (vgl. OLG Hamm, Urt. v. 14.05.13).

Zudem fehlt bes wohl an einer Regelung, wonach sich die Strompreise automatisch für die Endverbraucher um die EEG- Umlage erhöhen.
Sollte es sich deshalb um eine "Sonderabgabe" handeln, wären von dieser wohl nicht die Endkunden, sondern nur die nach § 37 Abs. 2 EEG betroffenen Elektrizitätsversorgungsunternehmen selbst und unmittelbar betroffen. Von diesen Betroffenen hat sich aber wohl noch niemand in einem Rechtsstreit auf die Verfassungswidrigkeit berufen.
Selbst wenn die Verfassungswidrigekeit festgestellt werden sollte, hätte dies nicht unbedingt unmittelbar die Nichtanwendabarkeit des Gesetzes zur Folge.

Aus der "Kohlepfennig"- Entscheidung des BVerfG:

Zitat
Das Bundesverfassungsgerichtsgesetz bestimmt als Rechtsfolge der Verfassungswidrigkeit nicht ausnahmslos die Nichtigkeit der Norm, es läßt auch eine bloße Verfassungswidrigerklärung zu (§ 31 Abs. 2, § 79 Abs. 1 BVerfGG). Eine Nichtigerklärung würde dazu führen, daß das mit der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz verfolgte Konzept der Steinkohleverstromung unvermittelt seine Grundlage verlöre. Das Gemeinwohl gebietet hier aber einen schonenden Übergang von der verfassungswidrigen zu einer verfassungsgemäßen Rechtslage. Dem entspricht es, daß sich das Bundesverfassungsgericht auf eine Unvereinbarkeitserklärung beschränkt und zugleich gemäß § 35 BVerfGG die vorübergehende Weitergeltung anordnet.

Für den Beschwerdeführer hatte dies in der "Kohlepfennig"- Entscheidung folgenden Ausspruch zur Folge:

Zitat
Auch wenn für die Verurteilung des Beschwerdeführers zur Zahlung der Ausgleichsabgabe nunmehr mit Anordnung der Weitergeltung der für unvereinbar erklärten Vorschriften eine Rechtsgrundlage zur Verfügung steht, ist das Urteil insoweit und im Kostenausspruch gleichwohl aufzuheben. Der Beschwerdeführer erhält durch die Zurückverweisung die Möglichkeit, die Forderung im Blick auf die Weitergeltensanordnung anzuerkennen, um insoweit der Kostenlast zu entgehen.
   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Wolfgang_AW am 04. Juli 2013, 12:45:39
... man befindet sich auch auf hoher See. ;)

Dort befinden Sie sich aber in Gottes Hand und wie ER über die EEG-Umlage denkt steht in den Sternen  ;D

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 12:50:46
Mein Einsatz in diese Diskussion lag übrigends darin, dass die Strompreise nicht in dem Umfange steigen können, wie die Kostenbelastung der Stromlieferanten aus § 37 Abs. 2 EEG steigt, wenn auch Kostensenkungen, welche die Stromlieferanten infolge gesunkener Beschaffungskosten zu verzeichnen haben, mindestens nach gleichen Maßstäben weitergegeben werden, so dass es zu keiner Erhöhung des Gewinnateils am Strompreis kommt.

Der Strompreis setzt sich immer aus mehreren Kostenelementen zusammen. Wenn es um die Frage eines Kostenanstiegs geht, so sollte man die Kosten aus der EEG- Umlage und die Beschaffungskosten (Börsenpreise) wohl immer gemeinsam betrachten.

Erst die Summe aus der jeweiligen EEG- Umlage und dem jeweiligen Börsenpreis ist wohl hinreichender Indikator, ob die Stromversorgung insgesamt teurer wird.

Diesbezüglich sollte man sich die Entwicklung seit 2008 mal genau ansehen.

********
Bestimmte privilegierte Großverbraucher, die nur eine sehr geringe EEG- Umlage zahlen, profitieren von den erheblich gesunkenen Börsenpreisen
Sie wurden zum Teil auch noch vollständig von den Netzentgelten befreit.
Die daraus resultierenden Kosten sollen auf die Verbraucher umgesattelt werden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 15:14:48
... Die Energieversorgung zählt deshalb auch zur sog. Daseinsvorseorge. Der Staat hat eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, für diese die Rahmenbedingungen zu schaffen. Es liegt doch auf der Hand, dass es ohne sichere Energieversorgung um das Gemeinwohl insgesamt nicht mehr gut bestellt sein kann.
Klar, keine Widerrede.

Zitat
Das bedeutet ja nicht, dass die Energieversorgung insgesamt über Steuern zu finanzieren ist und die Energie dann vom Staat den Bürgern unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Beim so notwendigen "täglichen Brot" erwartet das ja auch niemand.
Richtig. Die Schaffung der Rahmenbedingungen ist notwendig, aber auch hinreichend.

"Daseinsvorsorge" muss nämlich auch nicht heißen, dass der Staat überhaupt einen Teil der Energieversorgung oder der Brotversorgung finanzieren bzw. subventionieren muss. Beim "täglichen Brot" erwartet das ja hier auch niemand (in Ägypten allerdings schon).
In der Realität geschieht ja sogar das genaue Gegenteil:
Der Staat belegt Strom und Brot mit erheblichen Steuern und verteuert diese zu Lasten der Verbraucher, die auf diese Daseinsvorsorge angewiesen sind.

Wenn man dieses Argument mit der Daseinsvorsorge und deren Finanzierung (wenigstens zum Teil) als Gemeinwohlaufgabe Ernst nehmen wollte, dürfte der Staat auf Güter der Daseinsvorsorge jedenfalls keine Steuern erheben.
Wenn man dieses Argument mit der Daseinsvorsorge als Gemeinwohlaufgabe Ernst nehmen wollte, müsste man der Logik folgend zuerst sämtliche Steuern auf Strom abschaffen, bevor man irgendwelche echten Kostenbestandteile der Strominfrastruktur aus Steuermitteln finanzieren und somit anderen aufhalsen wollte. Der Vorschlag zur Senkung der Stromsteuer wurde ja in der Strompreisbremsen-Diskussion gemacht, würde also auf diese Art begründbar sein.

Wie man es auch dreht und wendet - eine logisch schlüssige Begründung, nach der eine Finanzierung der Förderung erneuerbarer Energien aus dem Steueraufkommen besonders zu bevorzugen ist, oder gar die einzig gerechtfertigte ist, ist bisher nicht in Sicht.

Zitat
Auch den Ausbau der erneuerbaren Energien hätte man vorrangig über Haushaltsmittel fördern können.
Hätte, hätte, Fahrradkette ... ;)
Nee im Ernst: sicher hätte man das so machen können. Es gibt dafür aber keine besseren Gründe als für die umgesetzte Art der Förderung über die Stromverbraucher - eben das Verursacherprinzip.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 16:02:30
Die Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an der Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung auch in der Zukunft ist auch weiterhin eine Gemeinwohlaufgabe. Es ist anzunehmen, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien der Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an der Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung in der Zukunft dienen soll, so dass es sich auch dabei um eine Gemeinwohlaufgabe handelt. Sollte der Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien hingegen nicht der Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an der Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung in der Zukunft dienen und Gemeinwohlaufgabe sein, erschiene dessen Förderung schon nicht legitim. Das wäre dann der Fall, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien nur im Interesse der entsprechenden Stromerzeuger läge und nur diesen dient.

Wenn es sich aber um eine Gemeinwohlaufgabe handelt, kann es wohl nicht um ein Verursacherprinzip gehen, wobei offen bleiben kann, wer da wohl was verursacht hat  oder verursachen soll. Die Stromverbraucher haben diesbezüglich wohl jedenfalls sowieso nichts verursacht. Diese sind allenfalls betroffen.

Zitat
Das Interesse an einer Stromversorgung ist heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot. Die Befriedigung eines solchen Interesses ist eine Gemeinwohlaufgabe des Parlaments, das Finanzierungsinstrument die Gemeinlast der Steuern.

In der Diskussion um die Kürzung der gesetzlichen Einspeisevergütungen ging es immer auch um folgende Argumente:
Erhalt der Wirtsdchaftlichkeit der Solarindustrie in Deutschland, Erhalt der Arbeitsplätze bei den Anlagenproduzenten...
Das hörte sich nicht viel anders an als früher beim deutschen Steinkohlebergbau, der international längst nicht mehr wettbewerbsfähig war.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 16:32:09
Wenn es sich aber um eine Gemeinwohlaufgabe handelt, kann es wohl nicht um ein Verursacherprinzip gehen, wobei offen bleiben kann, wer da wohl was verursacht hat  oder verursachen soll. Die Stromverbraucher haben diesbezüglich wohl jedenfalls sowieso nichts verursacht. Diese sind allenfalls betroffen.
Naja, die Brotesser veranlassen die Bäcker, Brot herzustellen. Der Bäcker hat dadurch Kosten (auch etliche Kosten aufgrund gesetzlicher Vorschriften, die nicht einmal im Interesse des Brotessers liegen, wie z.B. Sozialbeiträge - eine Gemeinwohlaufgabe?), die er selbstverständlich an die Brotesser durchreicht, die letztendlich Verursacher des Kostenaufwands sind. Würde ein Brotesser aufhören, Brot zu essen, müsste "sein" Brot nicht mehr hergestellt werden und er würde auch keine Kosten für die Brotherstellung verursachen und tragen müssen.
Beim Strom ist es genauso.
Es gibt Leute, die verbrauchen viel Strom, verursachen also mehr Aufwand und mehr Kosten für die Befriedigung ihres Strombedarfs. Andere brauchen sehr wenig Strom, also verursachen sie auch weniger Kosten und müssen entsprechend auch weniger bezahlen.
Warum soll ein Stromverbraucher nicht als Verursacher der mit der Stromherstellung entstehenden Kosten betrachtet werden?
Wie soll man es anders sehen, als dass der Stromverbraucher der Verursacher der Stromerzeugung ist?
Keiner käme wohl auf die Idee, Strom zu erzeugen, wenn keiner den Strom haben wollte.
OK - erwischt: Die Braunkohlekraftwerk-Betreiber tun das zeitweise und machen ihren nich nachgefragten Strom mit einer Geldzugabe schmackhaft. ;)

Zitat
Das Interesse an einer Stromversorgung ist heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot. Die Befriedigung eines solchen Interesses ist eine Gemeinwohlaufgabe des Parlaments, das Finanzierungsinstrument die Gemeinlast der Steuern.
Wie schon gesagt halte ich den letzten Satz dieser Aussage des BVerfG für geradezu unsinnig.
Das geht in dieser Pauschalisierung bzw. in der Anwendung auf Strom und tägliches Brot viel zu weit.
Dass es viel zu weit geht und unsinnig ist, erkennt man ja schon daran, dass es beim Brot keineswegs der praktizierten Realität entspricht - und sich darüber auch (zurecht) niemand aufregt.

Meines Erachtens wird hier der Begriff der Gemeinwohlaufgabe falsch verwendet bzw. in unzulässiger Weise pauschalisiert und mit der Finanzierung von Gemeinwohlaufgaben verknüpft.
Es gibt Gemeinwohlaufgaben, die nicht direkt mit einem persönlichen Konsum eines Wirtschaftsgutes verbunden sind und daher auch nicht über einen Verkaufspreis eines Wirtschaftgutes finanzierbar sind. So ist z.B. die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit eine klassische Gemeinwohlaufgabe, für die der Staat nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen muss, sondern die auch in der Umsetzung (Polizei) aus einem Steueraufkommen zu finanzieren ist. Es ist wohl auch gar nicht möglich, einen "Konsum des Gutes öffentliche Sicherheit" über ein individuell zu zahlendes Polizeientgelt finanzieren, dessen Höhe davon abhängt, "wieviel Sicherheit der einzelne Bürger konsumiert".

Andererseits gibt es Gemeinwohlaufgaben, bei denen der Staat nur für die Schaffung der Rahmenbedingungen sorgen muss, wie z.B. für die Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an der Versorgung mit dem täglichen Brot. Hier käme aber niemand auf die Idee, deshalb das Brot generell aus Steuermitteln irgendwie zu subventionieren. Im Gegenteil wird "das tägliche Brot" sogar vom Staat noch mit Steuern belegt und somit verteuert.
Wer Brot isst, zahlt für die verzehrte Brotmenge alle dadurch verursachten Kosten. Wer mehr isst, zahlt mehr.
Trotz "Daseinsvorsorge" und "Gemeinwohlaufgabe".
Die Gemeinwohlaufgabe erschöpft sich hier darin, dass der Staat die gesetzlichen Rahmenbedingungen schafft, die eine Sicherstellung einer Brotversorgung ermöglicht.
Die Brotherstellung selbst und auch deren Finanzierung sind nicht Gemeinwohlaufgabe.

Gleiches trifft auch auf die Trinkwasserversorgung zu, die zur Stromversorgung wohl sogar noch ein besser vergleichbares Beispiel darstellt. Mir ist nicht bekannt, dass der Staat die Kosten der Trinkwasserversorgung für den Wasserverbraucher zumindest teilweise übernimmt und aus Steuermitteln finanziert. Auch die Sicherstellung einer zukünftigen Trinkwasserversorgung, z.B. durch Erschließung neuer Brunnen und Verlegung von Fernleitungen etc., bezahlt meines Wissens nicht der Staat aus Steuermitteln, sondern der jeweils ansässige Wasserverbraucher über seine Wasserabrechnung. Auch hier schafft der Staat "lediglich" die Rahmenbedingungen und erfüllt damit seine Gemeinwohlaufgabe hinreichend.
Weitere Beispiele sind die Müllentsorgung und die Straßenreinigung, die man sicherlich ebenso wie die Stromversorgung den Gemeinwohlaufgaben zuordnen kann und die auch nicht aus Steuermitteln, sondern über die "Konsumenten" individuell finanziert werden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 17:35:27
Ich bin sehr erstaunt, wie die letzten Beiträge zu den Fragen des EEG und zusammenhängender Fragen abgefasst sind.
Die mehr theoretischen Abhandlungen, ob die Stromerzeugung eine Gemeinwohlaufgabe ist oder dem geschuldet ist, dass es der Stromverbraucher ist, der ihn ja haben möchte und deswegen verbraucht, ist doch nicht die entscheidende Frage.
Das BVerfG hat dazu eine Aussage in der seinerzeitigen Urteilsbegründung gemacht und ich finde es schon sehr anmaßend zu urteilen:
Zitat
"Wie schon gesagt halte ich den letzten Satz dieser Aussage des BVerfG für geradezu unsinnig."
EE-R-ft schrieb:
Zitat
Wenn es sich aber um eine Gemeinwohlaufgabe handelt, kann es wohl nicht um ein Verursacherprinzip gehen, wobei offen bleiben kann, wer da wohl was verursacht hat oder verursachen soll. Die Stromverbraucher haben diesbezüglich wohl jedenfalls sowieso nichts verursacht. Diese sind allenfalls betroffen.
Ich stimme dieser Aussage voll zu.
Dsgl. die Aussage des BVerfG:
Zitat
Das Interesse an einer Stromversorgung ist heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot. Die Befriedigung eines solchen Interesses ist eine Gemeinwohlaufgabe des Parlaments, das Finanzierungsinstrument die Gemeinlast der Steuern.
Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn man die EEG-Umlage als Finanzierungsinstrument nimmt. Für mich ist nicht die Bezeichnung maßgeblich, sondern wem diese und in welcher Höhe aufgebürdet wird.
Warum ist denn die anfängliche Begeisterung dermaßen zurückgegangen? Der Verbraucher fühlt sich durch die Energiewende regelrecht "verarscht".
Es kann nicht sein, dass sich immer mehr von einer Zahlung befreien lassen oder sich anderweitig drücken und demzufolge die immer weniger werdenden Verbleibenden mit immer höheren Beiträgen zur Kasse gebeten werden. Und wenn dann damit sich einige noch eine "goldene Nase" verdienen, u.a. auch der Staat, dann hört der Spaß endgültig auf.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 17:39:55
Das BVerfG hat dazu eine Aussage in der seinerzeitigen Urteilsbegründung gemacht und ich finde es schon sehr anmaßend zu urteilen:
Zitat
"Wie schon gesagt halte ich den letzten Satz dieser Aussage des BVerfG für geradezu unsinnig."

Auch Verfassungsrichter sind keine heiligen Kühe und ihre Aussagen dürfen auch kritisiert werden. Das ist noch nicht anmaßend.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 17:48:56
Kritik ist erlaubt. Das Wort "unsinnig" einem Verfassungsrichter zu unterstellen, heißt ja wohl
Zitat
keinen Sinn habend, ergebend; sinnlos, töricht, unvernünftig, absurd
-lt. Duden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 04. Juli 2013, 18:02:14
Warum soll man einen bestimmten Satz eines Verfassungsrichters nicht als "keinen Sinn ergebend" also "unsinnig" bezeichnen dürfen?
Ich habe ja auch ausführlich begründet, warum das in meinen Augen keinen Sinn ergibt, falls Sie das gelesen haben.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 19:41:28
Ziel ist die Befriedigung des Interesses der Allgemeinheit an einer sicheren Elektrizitätsversorgung in der Zukunft, bei der es sich um eine Gemeinwohlaufgabe handelt. Der Elektrizitätsbedarf soll in zunehmenden Maße und in der Zukunft möglichst vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Was dafür bisher fehlte, waren bzw. sind entsprechende Stromerzeugungskapazitäten am Netz.

Eine staatliche Förderung könnte darin bestehen, dass diejenigen, die entsprechende Erzeugungskapazitäten errichten und ans Netz bringen, eine einmalige Subvention mit Förderbescheid aus dem Haushalt erhalten.

Der Staat würde jeweils nur die Errichtung derjenigen Anlagen subventionieren, die er gerade für notwendig erachtet. Die Höhe der Subvention könnte den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, um die entsprechenden Investitionen gezielt zu steuern.

Der Vorteil läge in einer Steuerungsfunktion der Subventionen.

Möglicherweise würde man noch regeln, dass der Strom aus solchen subventionierten Anlagen vorrangig ins Netz eingespeist wird, die Netzbetreiber diesen aufzunehmen und zum Marktpreis (Börsenpreis) zu vergüten haben. Möglicherweise würde man wie derzeit eine gebündelte Direktvermarktung über die Börse vorsehen.

Wenn aufgrund dieser Subventionen mit Steuerungsfunktion genügend entsprechende Stromerzeugungskapazitäten am Netz sind, wäre das Ziel wohl erreicht.

Die Gemeinwohlaufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass die notwendigen entsprechenden Erzeugungskapazitäten am Netz sind. Sie besteht nicht darin, die Bürger daraus unentgeltlich mit Energie zu beliefern.

Das ganze wäre mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden. Der Staat hätte dafür jedoch wohl jederzeit eine bedarfsgerechte Steuerung in der Hand. Das Fördervolumen wäre kontrollierbar.

Eine solche Steuerung fehlt bisher, weil praktisch jeder, dem es gerade noch in den Sinn kommt, Anspruch auf Anschluss einer entsprechenden Anlage an das Netz mit Einspeisevorrang und garantierter Einspeisevergütung auf die Dauer von 20 Jahren hat. Die entstehenden Förderkosten sind nicht absehbar, weil unklar ist, welche Strommengen von den geförderten Anlagen innerhalb der geförderten 20 Jahre eingespeist werden.

Der Vorteil des EEG besteht darin, dass es unbürokratisch ist und die Förderung nur Strommengen betrifft, die tatsächlich in das Netz eingespeist werden. Der Staat spart sich entsprechende Förderkosten aus dem Haushalt und die Kosten der Förderung entstehen über 20 Jahre sukzessive.
   

   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 19:52:42
Zitat
Der Vorteil des EEG besteht darin, dass es unbürokratisch ist
Wenn das der einzige Vorteil sein sollte ...
Nein, so ist es natürlich nicht.
Es wurde aber hier und in anderen Treads oft genug geschrieben, dass EEG nicht automatisch deswegen gut ist, weil es unbürokratisch ist.
Ob es nun wirklich so unbürokratisch ist wie dargestellt, bezweifle ich ohnehin.
Wenn ich sehe, wieviele Anträge wegen der Befreiung von der EEG-Umlage zu bearbeiten sind. Wenn ich sehe, dass jedes Jahr Neufestlegungen der EEG-Umlage zu berechnen sind und umzusetzen sind. Wenn ich sehe, wieviele Bundesbehörden, Landesbehörden, Energieunternehmen und, und, und sich tagaus, tagein mit der Umsetzung und Realisierung des EEG beschäftigen.
Und da wäre noch mehr aufzuzählen. Unbürokratisch?
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 04. Juli 2013, 19:54:48
Zitat
Der Vorteil des EEG besteht darin, dass es unbürokratisch ist

Der beste Witz des Jahres, selten so gelacht (wenn's nicht so traurig wäre)

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 20:07:10
Unbürokratisch ist tatsächlich relativ. Ich meinte, dass der bürokratische Aufwand beim EEG wohl geringer ist, als wenn für jede einzelne Stromerzeugungsanlage ein entsprechendes Subventionsverfahren mit Steuerungsfunktion durchgeführt wird.

Im Übrigen wurden wohl mehr Vor- und Nachteile der Alternativen aufgezeigt.   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 04. Juli 2013, 20:16:24
@RR-E-ft, gut beschrieben! Auf den Punkt gebracht, das EEG ist eine Langfristsubvention ins Blaue hinein. Es zeigt sich zunehmend das Gegenteil der anzusteuernden Zielsetzung.

Fehlsteuerung, Fehlallokation, Missbrauch, Rechtsprobleme (Grauzonen, Konflikte mit Verfassung und dem Gemeinschaftsrecht) .... Wahrlich kein Erfolgsmodell. Es ist Zeit zur Korrektur.

Wenn es wirklich um den Energie-Umstieg mit dem Ziel des Umwelt- und Klimaschutzes gegangen wäre, hätte die Steuerung konkret die Erzeugung beeinflussen müssen. Der Vergleich mit den Zielen bzw. Prognosen und der Realität zeigt beim EEG-System von Anfang an enorme Abweichungen. Von einer gelungenen Steuerung kann da keine Rede sein. Jeder Rodler wäre da sofort nach dem Start schon aus der Bahn geflogen. Dem Profit und Eigennutz wurde bei dieser grenzenlosen Extremförderung auf vielen Ebenen die freie Entfaltung gelassen.   

Den Vorteil "unbürokratisch" sehe ich wie @NN ebenfalls nicht. Die aufwändige Bürokratie bei der Energieeinspeisung, Abrechnung oder beim Fiskus ist allein durch die große Zahl der Einspeiser gegeben. Der vielfache kleinteilige Aufwand vor Ort addiert sich ebenfalls. Die Million ist ja alleine bei der PV längst überschritten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 20:53:57
Ich finde den Beitrag von PLUS in Gesamtheit sehr nachvollziehbar.
An manchen Stellen -das ist wohl seine Art- etwas zugespitzt oder übertrieben, aber vom Inhalt her richtig.
Das EEG mit all seinen Ecken und Kanten steht.
Mag sein, dass ursprünglich gute Absichten dahinter standen.
Nun ist es aber höchste Zeit für Korrekturen.
Das wird nicht nur hier festgestellt, sondern ist auch in Politikerkreise eingedrungen. Derzeit wird sich nichts mehr tun und ob man sich nach der Wahl aufraffen kann?
Es muss sicher noch mehr Druck kommen.
Wenn ich die rasante Entwicklung der EEG-Umlage und damit einhergehend den Strompreis betrachte, muss es doch innerlich kochen. Oder ist des Deutschen Schmerzgrenze noch nicht erreicht? Mitunter hat man tatsächlich das Gefühl.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 21:16:53
Ich hatte weiter oben versucht aufzuzeigen, dass wohl erst die Summe aus EEG- Umlage und Börsenpreis ein hinreichender Indikator dafür ist, ob und in welchem Umfang die Stromversorgung tatsächlich teurer wird.

An der EEG- Umlage allein lässt sich eine Verteuerung der Stromversorgung nicht festmachen, wenn gleichzeitig die Beschaffungskosten durchaus rapide sinken. Das sollte man sich für die Zeit ab 2008 genauer ansehen.

***** 

Die Energieversorgung wird bei den erneuerbaren Energien auch kleinteiliger und dezentraler. Die Sonne scheint mal mehr im Osten als im Westen, der Wind weht mal mehr im Norden als im Süden... 

Es werden dadurch auch wirtschaftliche Risiken gestreut. E.ON hat aktuell bekundet, dass man Milliardeninvestitionen für Großkraftwerke wie Datteln IV heute so nicht mehr angehen würde.

In Zeiten wie diesen, da die Zinsen im Keller sind und manch Unwägbarkeiten besorgt werden, fällt bei derzeitigen EEG die Entschscheidung leicht, in geförderte Stromerzeugungskapazitäten zu investieren, zumal wenn alleweil Torschlusspanik besteht, ob es eine solche Förderung noch lange geben wird.

Wenn man nun auf steuernde Subventionen aus dem Haushalt für die Einzelanalagen umstellen wollte, stellt sich die Frage, in welcher Höhe diese in Bezug auf die Investitionskosten der einzelnen Anlagen jeweils wohl liegen müssten, um noch einen hinreichenden Anreiz dafür zu bilden, dass der Ausbau der Erzeugungskapazitäten tatsächlich noch in hinreichendem Maße voranschreitet.

Entsprechende Subventionen in Form von Einmalzahlungen müssten aus dem Haushalt wohl sofort zur Verfügung stehen, weil erst nach Bewilligung und Zahlung einer entsprechenden Subvention investiert würde. 

Beim derzeitigen EEG wird die gesamte Investitionssumme sofort aufgebracht und die Stromerzeugungsanlage errichtet und ans Netz gebracht, die Förderung trifft beim Anlagenbetreiber jedoch über 20 Jahre erst sukzessive ein und verteilt sich auf jede eingespeiste Kilowattstunde.

Vielleicht könnte deshalb auch die einmal bewilligte Subvention in Raten über einen langen Zeitraum gestreckt werden. Das hätte jedoch den Nachteil, dass die Subventionen, die der Höhe nach immer noch kontrolliert bleiben, zukünftige Haushalte belasten würden, wenn das überhaupt zulässig wäre.

Bei Förderung über eine einmalige, ggf. in Raten aufgeteilte, Subvention aus dem Haushalt bestünde jedenfalls das Risiko, ob die geförderte Anlage später überhaupt genügend Strom produziert, etwa wenn eine geförderte PV- Anlage durch Hagelschlag alsbald zerstört wird und untergeht.

Beim derzeitigen EEG werden nur tatsächlich sukzessive eingespeiste Strommengen gefördert.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 04. Juli 2013, 22:04:46
Ich finde den Beitrag von PLUS in Gesamtheit sehr nachvollziehbar.
An manchen Stellen -das ist wohl seine Art- etwas zugespitzt oder übertrieben, aber vom Inhalt her richtig.
Das EEG mit all seinen Ecken und Kanten steht.
Mag sein, dass ursprünglich gute Absichten dahinter standen.
Nun ist es aber höchste Zeit für Korrekturen.
Das wird nicht nur hier festgestellt, sondern ist auch in Politikerkreise eingedrungen. Derzeit wird sich nichts mehr tun und ob man sich nach der Wahl aufraffen kann?
Es muss sicher noch mehr Druck kommen.
Wenn ich die rasante Entwicklung der EEG-Umlage und damit einhergehend den Strompreis betrachte, muss es doch innerlich kochen. Oder ist des Deutschen Schmerzgrenze noch nicht erreicht? Mitunter hat man tatsächlich das Gefühl.

An dem EEG wurde immer wieder korrigiert. Z.B. hat man bei der Novelle 2012 die extreme Förderung der Offshore-Windkraft eingeführt und eine Möglichkeit für Wasserkraft mit niedrigster Hürde große Bestandsanlagen in die EEG-Förderung  zu bekommen. Wem dient das beides? Wohl jedenfalls nicht der Begrenzung der EEG-Umlage und damit nicht dem nichtprivilegierten Letztverbraucher. Die PV-Degression wurde Anfang 2012 im Nachgang mit monatlichen Schritten stark beschleunigt. Wem wurde das Risiko durch Einführung der Offshore-Umlage auf Kosten der nicht privilegierten Letztverbraucher abgenommen?

Und jetzt soll eine Änderng zu seinem Vorteil kommen? Wer's glaubt!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 22:19:16
Zitat
Nun ist es aber höchste Zeit für Korrekturen.
Natürlich ging es mir nicht um Korrekturen an sich, sondern um solche, die letztlich dem Verbraucher zu gute kommen!
Zitat
An dem EEG wurde immer wieder korrigiert. Z.B. hat man bei der Novelle 2012 die extreme Förderung der Offshore-Windkraft eingeführt.
Genau das ist ein Beispiel, was hinsichtlich der Förderung völlig daneben liegt.
Ich spare mir hier, dafür Beweise zu liefern, das dürfte nunmehr bekannt sein.
Wenn jemand meint, unwirtschaftliche Überlegungen in dieser Hinsicht anstellen zu müssen, dann kann er es doch auf eigenes Risiko machen und soll den Stromverbraucher nicht damit behelligen!
Erneuerbare Energien sind gut, aber nur dann, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll sind, zumindest in der Tendenz.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energietourist am 05. Juli 2013, 11:09:58
Leute seht doch einfach mal ein, dass der hohe Strompreis politisch gewollt ist, nur traut sich dass natürlich keiner zu sagen.
Ich habe schon vor einiger Zeit hier im Forum geschrieben, dass wir bald 1€ für die kwh zahlen.
Jetzt machen die Abgaben, Steuern etc schon mehr als die Hälfte des Preises aus, die Grenze von
30 Cent/kwh haben wir schon erreicht. Dies lässt sich schön weiter steigern, so dass Abgaben und Steuern z.B. 90% des Preises ausmachen. Natürlich ist auch völlig klar, dass nur die Verbrtaucher diese Preise bezahlen, weil sonst viele Tausend Arbeitsplätze verloren gehen (werden die Lobbyisten von stromintensiven Betrieben argumentieren - Verbraucher haben keine
Lobby).
Natürlich kann ein Staat, der so verschuldet ist wie unser, nicht auf diese Einnahmen verzichten. Würde er die Abgaben und Steuern auf Energie abschaffen müsste er sich neue Steuern ausdenken, an denen kein Verbraucher drum rum kommt, oder er könnte z.B. die MWST auf 30% erhöhen und dafür ist dann Energie billig - dann spart aber keiner mehr Energie!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 05. Juli 2013, 11:16:05
Ich hatte weiter oben versucht aufzuzeigen, dass wohl erst die Summe aus EEG- Umlage und Börsenpreis ein hinreichender Indikator dafür ist, ob und in welchem Umfang die Stromversorgung tatsächlich teurer wird.
@RR-E-ft, die Haushaltsstromverbraucher benötigen keinen Indikator, die sehen das schon immer auf den Rechnungen, die sie von Stadtwerken & Co. erhalten. Außerdem kann der Verbraucher seine Rechnung mit den Nachbarn jenseits der deutschen Grenzen vergleichen. Die deutschen Verbraucher werden die Abweichungen bei dieser deutschen EEG-"Wenden"-Politik in Zukunft, die doch nachhaltig besser werden sollte, noch deutlicher sehen!

Sie machen sich Gedanken über die Gestaltung der weiteren PV-Förderung. Es ist viel einfacher: Abschaffen sofort! Es stellt sich längst die Frage ob diese extreme Subvention überhaupt gerechtfertig war und rechtens ist.

Es fehlt die Steuerung, das Controlling.Es ist doch langsam unbestreitbar und offenkundig, diese Subvention ist unter dem Strich ungerecht und schädlich. Sie gehört längst abgeschafft.

"Hagelschlag" kann es bei jeder Investition geben. Die Subvention teilt sich dann das Schicksal mit der Gesamtinvestition.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 12:13:13
Das Ziel ist eine Umstellung der Stromerzeugung soweit wie möglich auf erneuerbare Energien.
Auf diesem Weg ist man bereits erheblich vorangeschritten, es sind jedoch weitere Investitionen in Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien notwendig.

Solche Investitionen müssen weiter gefördert werden, weil sie ansonsten ausbleiben, zumal bei weiter sinkenden Börsenpreisen.
Um so niedriger die Börsenpreise in der Zukunft und somit die Erlöse aus der Stromerzeugung erwartet werden,
um so größer muss die Förderung ausfallen, um die notwendigen Investitionen anzureizen.

An dem Zusammenhang, dass die notwendigen Förderbeträge steigen, wenn die Börsenpreise sinken, wird sich nichts ändern.

Bei einer Förderung aus Haushaltsmitteln über steuernde Subventionen würde die Förderung nicht erst über einen langen Zeitraum für jede eingespeiste Kilowattstunde, sondern bereits ad hoc erfolgen müssen, bevor die als notwendig erkannte Investition erfolgt.

Wenn im Jahr 2011 Investititionen in erneuerbare Energien in Höhe von 22,9 Mrd. EUR erfolgten, so hätte man, um den selben Effekt zu erreichen, aus dem Haushalt entsprechende Förderungen aufbringen müssen.  Dass man dabei Investitionen in allein PV in Höhe von 15 Mrd. EUR als zielführend angesehen und gefördert hätte, darf indessen bezweifelt werden.

Die EEG- Umlage steigt nicht nur, weil immer größere Strommengen aus erneuerbaren Energien eingespeist werden und die Börsenpreise sinken, sondern auch, weil zunehmend Großkunden bei der EEG- Umlage privilegiert wurden, es dadurch zu einer immer ungerechteren Lastenverteilung kommt. Dies soll allein ca. 2 Ct/kWh bei der EEG- Umlage ausmachen.

Die Strompreise steigen nicht nur wegen der steigenden EEG- Umlage.

Die Stromlieferanten haben seit 2010 drastisch gesunkene Beschaffungskosten nicht an die Kunden weitergegeben und dadurch ihre Vertriebsmargen deutlich erhöht.

Dies kann der Verbraucher aus seiner Verbrauchsabrechnung gerade nicht erkennen!

Die wohl unzulässige Erhöhung der Vertriebsmarge als Teil des Strompreises kommt natürlich auch mit Mehrwerteuer beim Kunden an.

Da der Verbraucher dies nicht aus seiner Verbrauchsabrechnung ersehen kann, sei auf die anschauliche Garik in folgendem Artikel verwiesen:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/05/erneuerbare-energien-treiben-strompreise-fuer-unternehmen-in-die-hoehe/

Wenn man diese zwischenzeitliche wohl unzulässige Erhöhung der Vertriebsmargen aus dem Strompreis herausrechnet, sinkt automatisch der Strompreis und die darauf entfallende Mehrwertsteuer entsprechend.

Keinesfalls wäre der Strompreis ohne die wohl unzulässige Margenerhöhung der Stromlieferanten in dem Umfang gestiegen,
wie die EEG- Umlage wegen all der oben genannten Effekte gestiegen ist.


 

   


 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 05. Juli 2013, 12:15:44
Zitat
    Welche Ziele soll(t)en erreicht werden?
Das hat wohl in der Tat nie jemand festgelegt. Obwohl, hier
http://www.bmu.de/themen/klima-energie/energiewende/kurzinfo/
wird z.B. auf Kliamschutzziele verwiesen
http://www.bmu.de/themen/klima-energie/energiewende/beschluesse-und-massnahmen/energiekonzept-2050-meilensteine-langfristiger-entwicklungspfad-fuer-ambitionierte-klimaschutzziele-energieeffizienz-und-erneuerbare/
 und dort konkret benannt:
Zitat
    Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 40 %, bis 2030 um 55 %, bis 2040 um 70% und bis 2050 um 80-95 % (jeweils gegenüber 1990) sinken.
    Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch 18 % erreichen, und danach kontinuierlich weiter steigen auf 30 % bis 2030 und auf 60% bis 2050. Ihr Anteil an der Stromerzeugung soll bis 2050 sogar 80% betragen.
    Energieeffizienz: Der Primärenergieverbrauch soll bis 2020 um 20 % und bis 2050 um 50 % gegenüber 2008 sinken.
    Wir werden die Sanierungsrate für Gebäude von 1 % auf 2 % verdoppeln.
    Im Verkehrsbereich soll der Endenergieverbrauch bis 2020 um rund 10% und bis 2050 um rund 40% zurückgehen. Wir wollen 6 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 auf die Straßen bringen.

Zitat
•   Wo stehen wir heute?
Das ließe sich immerhin genau ermitteln.

Zitat
•   Abweichungen: Wie weit sind wir abseits vom richtigen Weg?
Dazu müsste man den "richtigen Weg" kennen. Über den richtigen Weg gibt es mindestens so viele Meinungsverschiedenheiten wie über die Ziele.



Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 05. Juli 2013, 12:26:40
Aus der von RR-E-ft verlinkten Grafik ist der Margenanstieg sehr schön ersichtlich. In dem Artikel und auch schon in der Überschrift des Artikels werden dennoch ganz andere Schlüsse gezogen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 05. Juli 2013, 12:32:38
Aus dem von RR-E-ft verlinkten Artikel:
Zitat
Denn die Strompreise werden auch im kommenden Jahr ansteigen, wie eine aktuelle Analyse des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace Deutschland zeigt. Demnach wird sich die EEG-Umlage auch 2014 noch einmal erhöhen. Zu erwarten sei ein Anstieg von 0,8 Cent auf 6,1 Cent pro Kilowattstunde. Davor war die Umlage allein im Jahr 2012 um mehr als 3,50 Euro je Kilowattstunde angewachsen.
Danach würde die EEG-Umlage nicht auf 6,5, sondern "nur" auf 6,1 Ct. /kWh steigen.
Interessant auch: im Jahr 2012 3,50 Euro je Kilowattstunde!!!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 12:53:11
Einen Anstieg der EEG- Umlage 2012 um 3,50 EUR je Kilowattstunde gab es offensichtlich nicht.
Ich wollte auf die anschauliche Grafik verwiesen haben, aus welcher der erhebliche Anstieg der Vertriebsmargen der Stromlieferanten ersichtlich wird. PLUS meinte wohl, das ginge schon aus seiner Verbrauchsabrechnung hervor.

Aussagen der Branchenverbände, die Stromversorger hätten mit den Strompreiserhöhungen allein gestiegene Kosten bei staatlich veranlassten Kosten weitergegeben, ist deshalb nicht ganz falsch:
 
Gesunkene Beschaffungskosten wurden nicht oder nicht hinreichend weitergegeben, wodurch die Vertriebsmargen erhöht wurden.
Der Strompreisanstieg beruht damit nicht unwesentlich auf einer Erhöhung der Vertriebsmargen.   

Das Interesse des Staates, dagegen vozugehen, hält sich womöglich in Grenzen, wenn sich dadurch nicht nur das Mehrwertsteueraufkommen vergrößert.

Die Prognosen über die voraussichtliche Höhe der EEG Umlage 2014 reichen wohl von 6 Ct/ kWh bis 7 Ct/kWh. Der Bundesumweltminister ist jetzt auf die Idee gekommen, die Umlage bis zu einer Neuregelung des EEG nach der Bundestagswahl einzufrieren. Allein die Förderkosten laufen ja weiter.... Ob die Übertragungsnetzbetreiber diese Kosten vorübergehend schultern sollen, ist nicht ersichtlich.
 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 05. Juli 2013, 13:03:32
Zitat
    Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 40 %, bis 2030 um 55 %, bis 2040 um 70% und bis 2050 um 80-95 % (jeweils gegenüber 1990) sinken. ...
Zitat
•   Wo stehen wir heute?
Das ließe sich immerhin genau ermitteln.
Zitat
•   Abweichungen: Wie weit sind wir abseits vom richtigen Weg?
Dazu müsste man den "richtigen Weg" kennen. Über den richtigen Weg gibt es mindestens so viele Meinungsverschiedenheiten wie über die Ziele.
Ja, die Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltschonenden Energieversorgung!
Ja also, man kann über die Abweichungen für jedes Ziel feststellen ob man auf dem richtigen Weg ist!

@Energiesparer51, wenn Sie auf die Treibhausgasemissionen hinweisen, dann ist das doch deutlich sichtbar. Der Kohlendioxidausstoß ist 2012 in Deutschland gestiegen. Wir sind also nicht auf dem richtigen Weg.

Wirtschaftlichkeit, Preise, da sind die Abweichungen noch eklatanter.
Das Ziel ist eine Umstellung der Stromerzeugung soweit wie möglich auf erneuerbare Energien.
...
Die EEG- Umlage steigt nicht nur, weil immer größere Strommengen aus erneuerbaren Energien eingespeist werden und die Börsenpreise sinken, sondern auch, weil zunehmend Großkunden bei der EEG- Umlage privilegiert wurden, es dadurch zu einer immer ungerechteren Lastenverteilung kommt. Dies soll allein ca. 2 Ct/kWh bei der EEG- Umlage ausmachen.

Die Strompreise steigen nicht nur wegen der steigenden EEG- Umlage.
Das Ziel "Energiewende" ist bekannt, aber es ist an weitere Ziele, an Bedingungen geknüpft, die gleichgewichtet einzuhalten sind.

Dass die Strompreise nicht nur wegen der EEG-Umlage steigen ist unbestritten. Es gibt vielfachen und weiteren Aufwand, der sich im Strompreis wiederfindet. Die "ungerechte Lastenverteilung" ist auch bekannt und hat viele Seiten. Macht aber in der obigen Definition und dortiger Angabe lediglich 2 Ct/kWh aus.

Das Grundübel kann das also nicht sein und es wäre bei einer anderen Lastenverteilung nicht beseitigt. Das Grundübel liegt wohl bei den Lasten selbst (unwirtschaftliche Stromerzeugung, Missbrauch bei ausgeprägtem rücksichtslosem profitorientiertem Egoismus). Die Ideologie kommt dazu passend noch dazu. Nein, diese Energiepolitik führt nicht zu den genannten hehren Zielen. Das Gegenteil ist vielfach der Fall = Siehe Abweichungen 

Danke für den Link = passt dazu - Gutes Schaubild (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/07/Screenshot-49.png) Ja, @RR-E-ft, die Preissteigerung sieht der Verbraucher nicht nur aus den Stadtwerkerechnungen, solche Grafiken führen auch zur Erkenntnis. ;)
PS: Die gesamten Umlagen gehören allerdings, wenn man schon den Beschaffungs/Erzeungsaufwand darstellen möchte, in den unteren Teil der Grafik auf den roten Balken "Beschaffung Großhandel" aufgesetzt.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 13:20:28
@PLUS

Vielleicht sind Sie schon auf einem guten Weg, wenn Sie die Grafik des Öko- Instituts noch einmal anschauen und dabei bedenken, dass die Vergrößerung des dunkelgrünen Balkens (EEG- Umlage) mit der Verringerung des roten Balkens (Beschaffungskosten, Börsenpreis Großhandel) mehrfach in unmittelbarem Zusammenhang steht, weil die vermehrte Einspeisung von Strommengen aus erneuerbaren Energien einerseits die Großhandelspreise senkt, andererseits die gesunkenen Großhandelspreise zu höheren Differenzkosten führen, die eine Erhöhung der EEG- Umlage bewirken.   

Man kann die EEG- Umlage schlecht wegdenken, ohne dass die Beschaffungskosten/ Großhandelspreise entsprechend steigen.
Steigende Beschaffungskosten etwa infolge einer Verteuerung der Kohlendioxyd- Verschmutzungsrechte für Kohle- und Gaskraftwerke führen hingegen zu einer Verringerung der EEG- Umlage.

Wie ändert sich der Strompreis also insgesamt, wenn man immer die Summe aus Beschaffung (Börsenpreis/Großhandel) und EEG- Umlage betrachtet?

Man kann die Grafik des Öko-Instituts auch ausdrucken, die Balken in Puzzleteile zerschneiden und für jedes Jahr den roten und den dunkelgrünen Balken übereinander angeordnet aneinander legen, um es ggf. sinnlich zu begreifen.

(http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/07/Screenshot-49.png)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 05. Juli 2013, 13:30:16
Vielleicht sind Sie schon auf einem guten Weg, wenn Sie die Grafik noch einmal anschauen und dabei bedenken, dass die Vergrößerung des dunkelgrünen Balkens (EEG- Umlage) mit der Verringerung des roten Balkens (Beschaffungskosten, Börsenpreis Großhandel) mehrfach in unmittelbarem Zusammenhang stehen, weil die vermehrte Einspeisung von Strommengen aus erneuerbaren Energien einerseits die Großhandelspreise senkt, andererseits die gesunkenen Großhandelspreise zu höheren Differenzkosten führen, die eine Erhöhung der EEG- Umlage bewirken.
Das hängt von der Perspektive ab. Die gesamten Umlagen gehören, wenn man schon den Beschaffungs-/Erzeungsaufwand darstellen möchte, in den unteren Teil der Grafik auf den roten Balken "Beschaffung Großhandel" aufgesetzt.

Es ist doch keine Frage, dass die Versorger ihren Reibach dabei machen. Das System gibt die Möglichkeiten dazu. Sie kennen doch die juristischen Auseinandersetzungen zur Billigkeit der Preise usw. zur Genüge.  Die einfachen grundversorgten Verbraucher brauchen schon den EuGH für den letzten Lichtblick. Die Politik setzt die Rahmenbedingungen und die sind miserabel und führen zu den unterschiedlichsten Interpretationen, gerade in der Juristerei.  Verbraucher können sich damit nicht zufrieden geben. Mindestens nicht alle.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 13:43:37
Für die Frage nach den Systemkosten muss man den roten Balken für die Beschaffung (Börse/Großhandel) und den dunkelgrünen Balken (EEG- Umlage)  für jedes Jahr übereinder angordnet zusammenlegen und gemeinsam betrachten.

Eine Erhöhung der Vertriebsmarge (hellblauer Balken) ist im System wohl eigentlich nicht vorgesehen.
Diese ist regelwidrig.

Und wenn sich die Brüder weiter regelwidrig verhalten, dann sinkt der Strompreis auch dann nicht, wenn die Systemkosten insgesamt sinken wie 2010, sondern es erhöht sich nur weiter die Vertriebsmarge.
 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 05. Juli 2013, 13:49:45
Ich will ja jetzt kein Spielverderber sein, nachdem RR-E-ft nun PLUS beinahe dazu gebracht hat, anzuerkennen dass das EEG nicht an den aktuell gestiegenen Stromkosten der Haushaltkunden Schuld ist. ;)

Derzeit heben sich Steigerung der EEG-Umlage und Senkung der Strombeschaffungskosten (Großhandelspreise) seit 2008 praktisch auf. Der Strom ist also seit 2008 eigentlich nicht teurer geworden.
Schön und gut, aber auch zu einem Teil nur der unerfreulichen Praxis des erhöhten Braunkohlestromexports geschuldet.
Erfreulich für die Stromverbraucher (zumindest für die, bei denen nicht nur die erhöte EEGUmlage ankommt).

ABER:

Das wird nicht so bleiben. Mit weiter zunehmender EE-Einspeisung werden die Braunkohlekraftwerke nicht mehr so oft durchlaufen können und ihren überschüssigen Strom ins Ausland drücken können. Sie müssen öfter für längere Phasen vom Netz gehen. Das wird dazu führen, dass wieder öfter die teuereren Gaskraftwerke preisbestimmend werden. Die Strombeschaffungskosten werden wieder deutlich steigen.
Dabei wird zwar auch die EEG-Umlage sinken, aber sicher nicht im gleichen Umfang, denn inzwischen wird ja immer mehr EEG-Strom eingespeist, es sind also auch immer mehr EEG-Kosten umzulegen.
Insbesondere sollen die nächsten Jahre auch beträchtliche Leistungen an Windkraft offshore mit sehr hohen Vergütungen und hohen Strommengen ans Netz gehen.

Wir müssen daher bei unveränderter politischer Rahmenbedingung spätestens ab 2015 oder 2016 wieder mit stärker steigenden Gesamtkosten bzw. Systemkosten (Großhandelspreise plus EEG-Umlage) rechnen.
Wenn man das verhindern oder mildern will, muss man den Offshore-Windkraftausbau kippen, und/oder das gesamte Strommarktsystem reformieren, sodass nicht die billig produzierenden "Grundlastkraftwerke" dickere Gewinne aufgrund des Merit-Order-Effekts einstreichen, wenn Gaskraftwerke benötigt werden.

Es ist ja von vielen Seiten schon geäußert worden, dass die Strombörse für einen zukünftigen Strommarkt mit einem immer weiter steigenden Anteil erneuerbaren Stroms mit Grenzkosten nahe Null ein gänzlich ungeeignetes Markmodell ist.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 13:57:41
Kohlekraftwerke werden erst dann aus dem Markt gedrängt, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über dem Börsenpreis liegen.

Gaskraftwerke können nach merit order erst dann wieder für den Großhandel  preisbestimmend werden, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) geringer sind als die Grenzkosten der Kohlekraftwerke (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten).

Liegen die Grenzkosten der Gaskraftwerke (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über den Grenzkosten der Kohlekraftwerke (Brennstoofkosten+Zertifikatekosten), bleiben die Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt.

Bei steigenden Großhandelspreisen sinken - unter sonst gleichen Bedingungn-  die Differenzkosten für die EEG- Umlage.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 05. Juli 2013, 14:07:25
Kohlekraftwerke werden erst dann aus dem Markt gedrängt, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über dem Börsenpreis liegen.
Das ist so pauschal nicht richtig.
Bei steigenden und (wie bei PV) stark schwankenden EEG-Strommengen, die Vorrang im Netz genießen, werden in Zukunft die Braunkohlekraftwerke aufgrund von Netzbetreiber-Eingriffen auf Weisung öfter vom Netz gehen müssen, denn die Leitungs- und Kupplungkapazitäten zum Export des Braunkohlestroms werden nicht mehr ausreichen, um die dann zunehmenden überschüssigen Braunkohlestrommengen abzuführen.
Da die Braunkohlekraftwerke aber nicht zweimal am Tag rauf- und runtergefahren werden können, werden sie sicherlich für mehrere Tage vom Netz bleiben, wenn Perioden mit viel Sonne und oder Wind angesagt sind.
In die täglich dann morgens und abends auftrentenden Residuallastspitzen müssen dann die Gaskraftwerke (neben den Steinkohlekraftwerken) einspringen.

Steigende CO2-Zertifikatspreise (so sie denn kommen mögen) werden diesen Effekt womöglich beschleunigen bzw. verstärken.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 14:09:56
Wenn sich Gaskraftwerke schneller und leichter abregeln lassen als Kohlekraftwerke, um Lastschwankungen auszugleichen, dann sind es wohl die Gaskraftwerke, die abgeregelt werden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 05. Juli 2013, 14:11:40
Wenn sich Gaskraftwerke schneller und leichter abregeln lassen als Kohlekraftwerke, um Lastschwankungen auszugleichen, dann sind es wohl die Gaskraftwerke, die abgeregelt werden.
Aber die waren bisher nicht am Netz, denn die Braunkohlekraftwerke hatten diese ja aus dem Markt gedrängt und die Residuallastschwankungen mit schwankenden Braunkohlestromexporten geglättet.

Es sind vor allem die Zeiten, in denen viel EE-Strom gepaart mit dem Atomstrom die deutsche Last schon fast abdeckt, so dass der Braunkohlestrom größtenteils überflüssig wird und einige Braunkohlekraftwerke mangels Transportkapazitäten vom Netz gehen müssen, um einen Netzzusammenbruch zu vermeiden. Diese Zeiten werden sich in Zukunft (hoffentlich) immer häufiger ergeben, bei sonnigen Wetterperiode dann über mehrere Tage jeweils mittags.

Dieses Szenario wird allerdings nicht eintreten, wenn es der Braunkohle- und Atomstromlobby gelingt, die geplanten und nur zum Stromexport nötigen Netzausbauten durchzusetzen und rechtzeitig fertigzustellen (auf Kosten der nicht-privilegierten deutschen Stromverbraucher, die daran kein Interesse haben).
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 16:08:27
Die WELT schreibt zum Thema:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article117599728/Warum-der-Strompreis-fuer-Verbraucher-2014-steigt.html

Zitat
Hauptgrund ist die Berechnungsgrundlage für die Umlage. Gezahlt werden muss die Differenz zwischen dem an der Strombörse erzielten Preis für Wind- und Solarstrom und dem auf 20 Jahre garantierten festen Vergütungssatz. Da der Börsenstrompreis 2013 viel geringer ist als kalkuliert, wächst diese Differenz stark. Die erneuerbaren Energien verbilligen zwar massiv den Stromeinkauf, aber dadurch wächst die im Endkundenpreis enthaltene Umlage. Selbst wenn in diesem Jahr kein einziges neues Windrad installiert würde.

Die Strompreise müssen dadurch nicht zwangsläufig steigen. Aber Versorger geben gesunkene Einkaufspreise an der Strombörse meist kaum weiter.

Zitat
Union und FDP haben die Umlage im Zuge der Energiewende aufgebläht. Enthalten sind auch weitere Rabatte für die Industrie, in diesem Fall bei der Ökoenergieförderung. Bis zu zwei Cent bei der Umlage gingen auf solche Umverteilungseffekte zurück, betont das Öko-Institut. Wie bei einem Rucksack wurden immer mehr Steine hineingepackt. Die Regierung will so Arbeitsplätze sichern.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 05. Juli 2013, 17:04:14
Zitat
Union und FDP haben die Umlage im Zuge der Energiewende aufgebläht. Enthalten sind auch weitere Rabatte für die Industrie, in diesem Fall bei der Ökoenergieförderung. Bis zu zwei Cent bei der Umlage gingen auf solche Umverteilungseffekte zurück, betont das Öko-Institut. Wie bei einem Rucksack wurden immer mehr Steine hineingepackt. Die Regierung will so Arbeitsplätze sichern.
Dieser Pressetext kursiert fast inflationär nicht nur hier im Forum. Man beherrscht den Verteiler! So manche Gazette druckte das so ab. Auch auch durch die nächste Vervielfältigung  wird das so nicht richtig.

Die Steine sind da, sie müssen getragen werden. Kein Stein wurde von "Union oder FDP" dazugepackt. Das ist durchsichtige Parteipolitik und wohl schon dem kommenden Wahlkampf geschuldet. Steine werden vielleicht durch weitere Subventionen dazugepackt.

Fakt ist, wenn man das Bild verwendet, es verabschieden sich immer mehr Rucksackträger. Das geschieht nicht nur durch die Entlastungen der Industrie zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die sollte ja auf jeden Fall beibehalten werden. Missbrauch geht natürlich nicht und die Entlastung könnte anders aussehen.

Es gibt da aber noch solche "Eigennutzer" wie  Care-Energy & Co, die künftig auch keinen Rucksack mit Steinen mehr tragen möchten. Wer wagt die Prognose, wie sich die relative Umlage für den nicht privilegierten Stromverbraucher in den nächsten zwanzig Jahren noch entwickeln wird. Dann kann man das wenigstens später wieder mit der Wirklichkeit vergleichen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 05. Juli 2013, 17:41:55
Dieser Pressetext kursiert fast inflationär nicht nur hier im Forum. Man beherrscht den Verteiler! So manche Gazette druckte das so ab. Auch auch durch die nächste Vervielfältigung  wird das so nicht richtig.
Der Text braucht gar nicht durch Vervielfältigung richtig werden, denn er war von Anfang an schon richtig. ;)

Zitat
Kein Stein wurde von "Union oder FDP" dazugepackt. Das ist durchsichtige Parteipolitik und wohl schon dem kommenden Wahlkampf geschuldet.
Wieder einmal leugnen Sie Fakten. Wie sinnlos.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 05. Juli 2013, 18:20:09
Dieser Pressetext kursiert fast inflationär nicht nur hier im Forum. Man beherrscht den Verteiler! So manche Gazette druckte das so ab. Auch auch durch die nächste Vervielfältigung  wird das so nicht richtig.
Der Text braucht gar nicht durch Vervielfältigung richtig werden, denn er war von Anfang an schon richtig. ;)

Zitat
Kein Stein wurde von "Union oder FDP" dazugepackt. Das ist durchsichtige Parteipolitik und wohl schon dem kommenden Wahlkampf geschuldet.
Wieder einmal leugnen Sie Fakten. Wie sinnlos.
@Supperhaase, welche Fakten, welche Steine haben die beiden Parteien dazugepackt?   Jeder "PV-Eigennutzer", der keine Steuern, Abgaben und Umlagen mehr zahlt, packt dann Steine in den Rucksack? Sind das neue Steine oder doch alte Steine die jetzt der Rest der anderen Bürger und Verbraucher alleine tragen müssen?!

Was für ein schiefes Bild hier doch gezeichnet werden soll.  Jedes Mittel kommt zum "Wahlk(r)ampf gerade recht.  "ÖKO", den Schwarzen Peter der hohen Energiepreise will man gerne trickreich weiterreichen. Man kann es nicht lassen. Nach Oktober wieder.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 05. Juli 2013, 19:04:29
@Supperhaase, welche Fakten, welche Steine haben die beiden Parteien dazugepackt?
Es ist oben schon mehrmals zitiert. Lesen Sie es!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juli 2013, 17:50:23
Die WELT berichtet doch, wie und wodurch die Beschwernisse bzw. Beschwerungen gestiegen sind, welche Belastungen den Verbrauchern noch zusätzlich aufgebürdet wurden.

Soweit der mit erneuerbaren Energien erzeugte Strom selbst verbraucht wird, werden so erzeugte Strommengen werden nicht in das Netz eingespeist und müssen deshalb auch nicht gefördert werden.

Dass dadurch Stromnachfrage entfällt, die deshalb auch nicht mehr mit konventionell erzeugtem Strom über das Netz gedeckt werden muss, ist wohl nicht nicht anders zu beurteilen, als bei sonstigen Energieeinsparungen, etwa durch Effizienzsteigerungen.

Energieeinsparung ist auch ein Ziel und sollte etwa durch die Stromsteuer angereizt werden.
Durch Effizienzsteigerungen soll zukünftig noch viel mehr Energie eingespart werden.

Es lässt sich demjenigen, der seinen Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien deckt, ebensowenig ein Vorwurf machen, als demjenigen, der Strombedarf etwa durch Effiziensteigerungen einspart.   
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 06. Juli 2013, 18:22:56
Es lässt sich demjenigen, der seinen Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien deckt, ebensowenig ein Vorwurf machen, als demjenigen, der Strombedarf etwa durch Effiziensteigerungen einspart.
Geht es denn um Vorwürfe? Es geht um festzustellende Effekte bei dieser mit dem EEG unterlegten Energiewende. Es wird bei Eigenerzeugung und Eigenverbrauch noch kein Strom eingespart. Der Bedarf ändert sich nicht, er wird nur anders gedeckt. Es werden allerdings keine Steuern, Abgaben und Umlagen mehr bezahlt. Die "spart" man bei egoistischer Rechnung ein. Das so "gesparte" Geld muss vom bleibenen Rest aufgebracht werden. Alleine deshalb dürfte die EEG-Umlage weiter steigen. 

Das Spiel kann der Eigenversorger risiko- und kostenlos betreiben. Funktioniert die Eigenversorgung nicht, springt ja die Allgemeinheit mit Netz und Versorgungssicherung wieder ein. Bezahlen muss der Eigenverbraucher für das Vorhalten der Infrastruktur und der Reservekapapzitäten bis dato dafür nichts.

Das ist kein Vorwurf, das ist eine Feststellung und das kann so nicht bleiben.   

Am Besten es werden bald alle Eigenverbraucher, dann ist das Ziel erreicht. ;)  Wer zuviel Strom hat muss dann sehen wo er damit bleibt.
Oder doch nicht. Er hat ja zwanzig Jahre lang eine Einspeisegarantie mit Garantiepreis.  Wie absurd das System ist, dürfte dann der Letzte wohl begreifen. Wo man auch hinsieht, es frist sich mit zunehmender Geschwindigkeit selbst.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: RR-E-ft am 06. Juli 2013, 19:12:11
Es ist doch wohl im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird, so dass er auch nicht mehr über das Netz aus konventioneller Stromerzeugung gedeckt werden muss. In beiden Fällen werden private Investitionen getätigt, welche die Netze entlasten, zu einer geringeren Netzlast führen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 06. Juli 2013, 20:07:49
Zitat
Es ist doch wohl im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird, so dass er auch nicht mehr über das Netz aus konventioneller Stromerzeugung gedeckt werden muss. In beiden Fällen werden private Investitionen getätigt, welche die Netze entlasten, zu einer geringeren Netzlast führen.
Ganz so simpel ist es wohl doch nicht.
Wer seinen Strom vollständig durch Eigenerzeugung abdeckt, belastet nicht das Netz.
Ebenso derjenige, der Strom vollständig durch Effizienzsteigerung einspart.
Das Letztere ist reine Theorie und das Erstere dürfte auch eher selten der Fall sein.
Demzufolge müssen beide "Gruppen" Strom zusätzlich aus dem Netz beziehen und dafür im Normalfall sowohl Netzentgelt als auch EEG-Umlage bezahlen.
Ich schätze, dass diejenigen, die vollständig ohne Netzentnahme ihren Strombedarf durch Eigenerzeugung abdecken, eher im Promillebereich liegen und somit nicht so entscheidend für die Höhe der EEG-Umlage und folglich dem Strompreis insgesamt ins Gewicht fallen. Da gibt es ganz andere "Preistreiber"!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 06. Juli 2013, 21:07:39
Es ist doch wohl im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird, so dass er auch nicht mehr über das Netz aus konventioneller Stromerzeugung gedeckt werden muss. In beiden Fällen werden private Investitionen getätigt, welche die Netze entlasten, zu einer geringeren Netzlast führen.
Belanglos ist beides nicht. Gerade das Ergebnis, die Wirkung ist nicht belanglos. Steigen denn jetzt dadurch die Strompreise für den Rest der nicht privilegierten Stromverbraucher oder nicht?! Wie füllt sich denn sonst der EEG-Umlagen-Topf ausreichend, damit es für die Vergütungen für die Einspeisungen reicht?  Wenn weniger einzahlen, dann wird doch der Einzelne mehr zahlen müssen oder ist das falsch?

Sorry, wenn ich daran wieder erinnern muss.  Die nachhaltige Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien zum Umwelt- und Klimaschutz sind Aufgaben der Allgemeinheit. Das hier immer wieder angeführte "Verursacherprinzip" ist Unfug. Wer sind die für die Zukunftssicherung alleine zuständigen "Verursacher"? Nur diejenigen, die als Normalverbraucher den Strom noch von Stadtwerken & Co. beziehen? Dort wird der Strom vielleicht ebenso umwelt- und klimafreundlich erzeugt, sogar seit Jahrzehnten in völlig emissions- und schadstoffreien Wasserkraftwerken. Sind es die Wohnungsbesitzer in den Großstädten oder die Bewohner im Altenheim?

Verursacher sind u. a. auch die PV-Dachsparkassenbesitzer. Vielleicht gerade die. Die Umweltbilanz ist dort noch nicht gemacht.

Das EEG ist eine Fehlkonstruktion. Es ist nicht nur in meinen Augen verfassungswidrig. So kann man die Energiewende nicht finanzieren!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 06. Juli 2013, 22:04:44
Zitat
So kann man die Energiewende nicht finanzieren!
Natürlich kann man sie so finanzieren!
Das geht schon einige Jährchen so.
Und es wird solange so weitergehen, wie sich das die "Zahler" gefallen lassen.
Selbst wenn das EEG verfassungswidrig sein sollte, muss das zunächst erst mal festgestellt werden.
Danach gibt es möglicherweise Auflagen des BVerfG und dann? Man wird sich wieder etwas einfallen lassen, was sich schlimmstenfalls etwas anders nennt.
Vielleicht werden die Profiteure dieser Entwicklung ein wenig mehr zur Kasse gebeten, vielleicht wird es manchem Unternehmen etwas schwerer gemachr, sich von Netzenrgelten und EEG (oder wie es dann heißt), befreien zu lassen, aber am und im Prinzip wird sich wenig ändern.
Es ist ohnehin erstaunlich, mit welch merkwürdigen Begründungen immer mehr Unternehmen befreit werden: es ist nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt, die als Begründung herhalten muss, sondern es reicht schon das Argument, dass Arbeitsplätze verloren gehen könnten. So ein Argument zieht immer, zumindest so lange, wie das keiner ernsthaft prüft. Und wer zahlt das alles? Nicht etwa alle, sondern der nichtprivilegierte Stromverbraucher!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 07. Juli 2013, 10:19:08
Es ist doch wohl im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird, so dass er auch nicht mehr über das Netz aus konventioneller Stromerzeugung gedeckt werden muss. In beiden Fällen werden private Investitionen getätigt, welche die Netze entlasten, zu einer geringeren Netzlast führen.
Belanglos ist beides nicht. Gerade das Ergebnis, die Wirkung ist nicht belanglos. Steigen denn jetzt dadurch die Strompreise für den Rest der nicht privilegierten Stromverbraucher oder nicht?! Wie füllt sich denn sonst der EEG-Umlagen-Topf ausreichend, damit es für die Vergütungen für die Einspeisungen reicht?  Wenn weniger einzahlen, dann wird doch der Einzelne mehr zahlen müssen oder ist das falsch?
Nein, das ist nicht falsch. Sie haben den Mechanismus schon richtig erfasst.
Aber das hat ja RR-E-ft auch gar nicht anders dargestellt oder gar bestritten.
Sie schreiben immer gegen etwas an, was gar niemand gesagt hat.
RR-E-ft hat gesagt, dass dieser Mechanismus sowohl für den Eigenerzeuger greift, als auch in gleicher Weise für den Effizienzsteigerer und Stromeinsparer.
Er sagte also zutreffend, dass "Es ist im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird".
Sie aber schreiben dagegen an, dass er gesagt hätte "Es ist belanglos, dass ...", was er nicht gesagt hat.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 07. Juli 2013, 13:08:16
Sie schreiben immer gegen etwas an, was gar niemand gesagt hat.
RR-E-ft hat gesagt, dass dieser Mechanismus sowohl für den Eigenerzeuger greift, als auch in gleicher Weise für den Effizienzsteigerer und Stromeinsparer.
Er sagte also zutreffend, dass "Es ist im Ergebnis belanglos, ob der Strombedarf durch Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien gedeckt oder aber durch Effizienzsteigerungen eingespart wird".
Sie aber schreiben dagegen an, dass er gesagt hätte "Es ist belanglos, dass ...", was er nicht gesagt hat.
@supperhaase, was soll die Haarspalterei. Das ist eine Diskussion und keine durch Sie beschränkte Satzklauberei. Ich schreibe zur Sache und nicht "gegen etwas an, was gar niemand gesagt hat." Dafür sind Sie der Spezialist im Forum.

Es ist ja nicht der erster Versuch. Ich schreibe aber weiter immer noch selbst und nicht supperhaasengefiltert. Ich kann  dabei auf verdrehte  Supperhaaseninterpretation verzichten. Ich bin schon selbst in der Lage zu schreiben was ich meine.

Es ist in der Sache nicht belanglos wie sich Eigenverbrauch, Einsparungen u.a. auswirken. Das habe ich gemeint und das habe ich so geschrieben! Wenn die Energiewende mit den damit verbundenen Zielen eine allgemeine und sogar staatlich verordnete Aufgabe mit auferlegten Zwangsumlagen ist, dann kann sie so nicht finanziert werden. Es darf nicht sein, dass dabei gerade die nicht privilegierten Stromverbraucher die von anderen immer mehr versalzene Suppe bald auch noch alleine auslöffeln müssen.

Alleine deshalb ist das EEG verfassungswidrig und ich hoffe, dass das im Rechtsstaat Deutschland, trotz bemerkenswerter Blockaden auf dem Weg dorthin, noch vom  Verfassungsgericht geklärt werden kann.

Aber auch ohne Entscheidung ist das EEG zum Scheitern verurteilt. Es ist so angelegt, es wird an sich selbst ersticken.  Wer sich seriös und ideologiefrei damit beschäftigt hat kann zu keiner anderen Schlussfolgerung kommen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 07. Juli 2013, 13:33:20
Zitat
Aber auch ohne Entscheidung ist das EEG zum Scheitern verurteilt. Es ist so angelegt, es wird an sich selbst ersticken.  Wer sich seriös und ideologiefrei damit beschäftigt hat kann zu keiner anderen Schlussfolgerung kommen.
Egal, was das BVerfG vielleicht mal irgendwann dazu entscheidet: ich halte nicht das Gesetz an sich für gescheitert, sondern die Art und Weise, wie es gehandhabt wird und dessen praktische Umsetzung. Es muss dringend reformiert werden. Das sagen mittlerweile auch Politiker.
Nur: sagen ist das eine und handeln das andere. Und vor der Wahl im September ist da ohnehin nichts mehr zu erwarten.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 09. Juli 2013, 17:09:00
Ich lese gerade, wie es der Bundesumweltminister sieht:
Zitat
Nach den Förderkürzungen belaste die Photovoltaik-Förderung für Neuanlagen zudem kaum noch die Umlage auf den Strompreis für die Haushalte, sagte Altmaier. Sie werde für 2014 unter 0,1 Cent pro Kilowattstunden liegen. Derzeit liegt die Umlage für alle erneuerbaren Energien bei 5,3 Cent.
Aus: http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/reform-fuer-oekostrom-subventionen-altmaier-erwartet-aus-der-solarfoerderung-bis-2018_aid_1037344.html

5,3 Ct. + 0,1 Ct. wären ja nicht 6,5 Ct., sondern "nur" 5,4 Ct.
Allerdings spricht Altmaier nur von Photovoltaik ...
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 09. Juli 2013, 18:19:21
5,3 Ct. + 0,1 Ct. wären ja nicht 6,5 Ct., sondern "nur" 5,4 Ct.
Allerdings spricht Altmaier nur von Photovoltaik ...
Richtig.
Es ist aber inzwischen hoffentlich allgemein bekannt, dass die erwartete Steigerung der EEG-Umlage von 5,6 auf 6,1 bis 6,8 ct/kWh
eben praktisch nicht auf den Zubau an EE-Kraftwerken zurückzuführen ist, sondern auf die erwartete weitere Absenkung des Börsenstrompreises und die zunehmende Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage.
Titel: Nur 0,1 Cent pro kWh - die harmlose EEG-Umlage - Sonne und Wind liefern umsonst
Beitrag von: PLUS am 09. Juli 2013, 21:04:27
5,3 Ct. + 0,1 Ct. wären ja nicht 6,5 Ct., sondern "nur" 5,4 Ct. Allerdings spricht Altmaier nur von Photovoltaik ...
Richtig. Es ist aber inzwischen hoffentlich allgemein bekannt, dass die erwartete Steigerung der EEG-Umlage von 5,6 auf 6,1 bis 6,8 ct/kWh eben praktisch nicht auf den Zubau an EE-Kraftwerken zurückzuführen ist, sondern auf die erwartete weitere Absenkung des Börsenstrompreises und die zunehmende Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage.
Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster. @Superhaase, nicht vergessen und es ist "allgemein bekannt", die gesamte Umlage ist auf EE-Kraftwerke zurückzuführen - PV an erster Stelle! Sie sollte mal 1,2 Ct. in der Spitze betragen. Bei den "Prognosen" aus der "EE-ÖKO-Ecke" war keine Rede davon, dass die Verbraucher aber bitte Merit-Order-Effekte o.a. dagegen rechnen müssen. Was die Verbraucher zahlen müssen und wohin die Energiepreise in Deutschland noch steigen, werden wir sehen. Es wird dabei um mehr als um 0,1 ct./kWh gehen.

Bei dieser sogenannten deutschen Energiewende gibt es viele und vielfältige preistreibende Faktoren, die auf die Strompreise der nicht privilegierten Stromverbraucher einwirken. Es ist zwar vorrangig die EEG-Umlage, sie ist es aber nicht alleine. Alleine das Energiewenden-Kind "EEG-Umlage" wächst weiter. Es ist wie mit der Babydecke im Kinderbett, es bringt nichts, nur immer wieder an einem anderen Zipfel zu ziehen. Es reicht immer weniger zur Deckung der Blöße. Das Kind ist zu groß geworden für die Decke. Decke, Babyflasche und Kinderbett haben ausgedient. Sie gehören entsorgt.

Nicht bestreiten kann man die Strompreiserhöhungen. Diese sind spätestens auf den Rechnungen des Versorgers sichtbar. Das Energiewenden-Chaos macht es nicht leicht, bei einer seriösen sequenziellen Analyse bestimmte Auswirkungen bestimmten Faktoren zuzuweisen. Jeder sucht sich so seinen speziellen Einfluss für seine Argumentation und seine Ablenkungsmanöver. @Supperhaase macht das so und Minister Altmaier macht da auch keine Ausnahme. Dazu ist Wahlkampf, wer will da schon den Schuldigen für dieses Milliardendesaster abgeben. Man schiebt die "Schwarzen Peter der Energiewende" hin und her. Keine Lösung, kein Ansatz in Sicht, das Problem wächst weiter. Der Druck im Kessel steigt wohl weiter bis er platzt.

Fakt ist, dass dreistellige Milliardenbeträge investiert wurden, die  letztendlich auf immer weniger Verbraucher umgelegt werden sollen. Man macht sich gerne im grünen Mantel aus dem Staub. Am krassesten ist das Verhältnis von Mittelaufwand zum Nutzen bei der Photovoltaik. Dazu kommen weitere Kosten für die Absicherung dieser wetterabhängigen Stromerzeugung. Es rächt sich jetzt, dass man die Ökonomie missachtet hat und mit der rücksichtlosen Brechstange die Energiewende erreichen wollte. Ohne Ökonomie wird so auch die Ökologie mit Klima- und Umwelt- und Landschaftsschutz scheitern. Es ist nicht mehr zu verstecken und nicht mehr zu leugnen, man sieht das Chaos täglich wachsen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 09. Juli 2013, 22:13:45
Es ist nicht zu fassen: der Strompreis an der Börse sinkt ständig, immer mehr Unternehmen lassen sich von der EEG-Umlage befreien, der Staat verdient sich mit der MWSt auf alle Steuern und Abgaben dumm und dämlich und das alles soll der nichtprivilegierte Stromverbraucher bezahlen?
Eine Sache wie die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!
Wenn die Politik glaubt, dass man das alles aber auf den Schultern derjenigen abladen kann, die sich nicht wehen können (zumindest glaubt man das wohl), dann gibt es hoffentlich bald ein böses Erwachen!
Wenn man wirklich wollte, könnte die EEG-Umlage sicher in der von der Kanzlerin in einer wachen Stunde genannten Betrag von max. 3,5 Ct. EEG-Umlage je kWh erreicht werden.
Dazu gibt es vieles, was hier im Forum genannt wurde, was natürlich niemand von den Entscheidungsträgern liest:
1.   Wegfall der Stromsteuer. Die seinerzeitige Begründung der Verteuerung des Energieverbrauchs ist längst überholt. Die weitere Begründung, dass damit die Rentenkassen aufgefüllt werden, ist nicht mehr aktuell. Die Rentenkassen sind übervoll und es wird über eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags nachgedacht.
2.   Wegfall der MWSt auf Steuern bzw. Abgaben. Da das aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiteres machbar ist, könnten aber diese zusätzlichen Einnahmen, für die der Staat ja nichts tut, zur Stützung der EEG-Abgabe verwendet werden. Man müsste nur wollen.
Ohne das exakt nachzurechnen: allein damit könnte sicher die EEG-Umlage für den nichtprivilegierten Verbraucher bei den o.g. genannten 3,5 Ct. festgeschrieben werden. Da rede ich noch nicht von weiteren Möglichkeiten, die bereits hier im Forum genannt wurden. Auch die rund 2 Ct., die vom nichtprivilegierten Stromverbraucher für die von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen bezahlt werden müssen, sind von der Allgemeinheit aufzubringen, also nicht nur von einer Gruppe.
Die Energiewende an sich ist richtig, was aber daraus bisher gemacht wurde, ist in meinen Augen nur als stümperhaft zu bezeichnen.
Naja, ich wäre als Schumacher mit meinem Wirtschaftsstudium auch am falschen Platz und ich wäre auch als Elektriker am falschen Platz.
Nichts gegen die Politiker. Wobei ich bei den meisten gar nicht weiß, was sie tatsächlich können.

Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Energiesparer51 am 10. Juli 2013, 07:43:53

1.   Wegfall der Stromsteuer. Die seinerzeitige Begründung der Verteuerung des Energieverbrauchs ist längst überholt. Die weitere Begründung, dass damit die Rentenkassen aufgefüllt werden, ist nicht mehr aktuell. Die Rentenkassen sind übervoll und es wird über eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags nachgedacht.


Wo denken Sie hin? Die Stromsteuer und die Rückvergütungsmöglichkeiten für das produzierende Gewerbe und andere Wirtschaftszweige beschäftigen zum einen ein Heer von Zollbeamten, die nach Öffnung der Grenzen keine Aufgabe mehr hätten. Zweitens kommt hier die Forderung der Einführung von Energiemanagementsystemen bei diesen Unternehmen ins Spiel, deren Rückvergütungsmöglichkeiten wiederum davon abhängen. Auch das sichert Arbeitspätze beim Zoll und schafft vor allem Aufträge bei Beratern und Zertifizierern. Wollen Sie die alle um Lohn und Brot bringen? Und in den Unternehmen beschäftigt das schließlich auch noch Mitarbeiter. Vergessen Sie Ihre Vorschläge am besten ganz schnell wieder.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 08:08:26
@Energiesparer51: ich verstehe die Ironie in Ihrem Beitrag, aber ob das jeder so sieht?
Soweit mir bekannt, haben doch die Zollbeamten eine solide Ausbildung und sollten sich mit finanzwirtschaftlichen Dingen gut auskennen. Da könnten sie doch sehr gut in der Steuerfahndung eingesetzt werden, möglicherweise mit einer Zusatzausbildung. Angeblich fehlen da die Leute, um effektiv zu sein.
Aber das führt zu sehr am Thema vorbei.
Titel: Re: Nur 0,1 Cent pro kWh - die harmlose EEG-Umlage - Sonne und Wind liefern umsonst
Beitrag von: superhaase am 10. Juli 2013, 08:30:37
Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster.
Das sind nun einmal Fakten.
Aber mit der Anerkennung von Fakten haben Sie Ihre Probleme, das wissen wir. ;)

Zitat
Was die Verbraucher zahlen müssen und wohin die Energiepreise in Deutschland noch steigen, werden wir sehen. Es wird dabei um mehr als um 0,1 ct./kWh gehen.
Ja, das mag so kommen. Muss es aber nicht. Man könnte dagegen etwas tun, aber Merkel und Rösler wollen das nicht, denn sie wollen z.B. lieber die Großindustrie durch die nicht-privilegierten Stromvrerbraucher subventionieren lassen.

Jedenfalls ist klar, dass der weitere PV-Ausbau für steigende Strompreise in Zukunft nicht verantwortlich gemacht werden kann.
Titel: Re: Nur 0,1 Cent pro kWh - die harmlose EEG-Umlage - Sonne und Wind liefern umsonst
Beitrag von: PLUS am 10. Juli 2013, 09:03:57
Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster.
Das sind nun einmal Fakten.
Aber mit der Anerkennung Fakten haben Sie Ihre Probleme, das wissen wir. ;)
Es sind nicht alle Fakten @supperhaase.  Erst in der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein Bild. Mit Ihrer Solaristensicht sehen Sie nur sehr eingeschränkt. Die Wahrheit ist, die gemachte Zeche stammt vorrangig aus der Subventionierung der PV-Anlagen-Betreiber. Die hohen Strompreise beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit mancher Industriebereiche, insbesondere solche, die ausländische Konkurrenz haben. Die Entlastung ist dort zweifelsfrei notwendig. Die Form ist nicht in Ordnung und auch hier gibt es Missbrauch. Frau Merkel und Herr Rösler könnten mehr tun, keine Frage. Sie sind aber nicht für alles verantwortlich. Sie können zuerst für die Einstellung der Subventionen zu Lasten der Verbraucher sorgen. Wer sollte das an ihrer Stelle denn tun @supperhaase. ;)

Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.

Ihre immer wieder herbeigeschriebene "Netzparität" und das Absetzen der Solaristen in den Eigenverbrauch wird unter den gegebenen Bedingungen ebenso zu einer weiter steigenden EEG-Umlage für die nicht-priviliegierten Stromverbraucher führen. Jedenfalls ist klar, dass sich gerade die PV-Betreiber nicht aus der Verantwortlichkeit stellen können. Sie sind wesentlich für die Misere mitverantwortlich.


 
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 09:35:49
PLUS schrieb:
Zitat
Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.

Ihre immer wieder herbeigeschriebene "Netzparität" und das Absetzen der Solaristen in den Eigenverbrauch wird unter den gegebenen Bedingungen ebenso zu einer weiter steigenden EEG-Umlage für die nicht-priviliegierten Stromverbraucher führen. Jedenfalls ist klar, dass sich gerade die PV-Betreiber nicht aus der Verantwortlichkeit stellen können. Sie sind wesentlich für die Misere mitverantwortlich.

Ganz so kann man es nicht sehen.
Nicht der PV-Ausbau ist in erster Linie für die hohen Strompreise verantwortlich, sondern dessen ungerechtfertigt hohe Subventionierung. Stichwort geringer prozentualer Anteil - höchste Förderung.
Und nicht die PV-Betreiber sind für das Misere verantwortlich, da sie ja nur die staatlicherseits gebotenen Möglichkeiten nutzen. Sie sind nicht Verursacher, sondern nur Nutznießer.
Inwieweit man sie mehr in die Verantwortung nehmen könnte, da gab es hier im Forum bereits Vorschläge.
Titel: Re: Nur 0,1 Cent pro kWh - die harmlose EEG-Umlage - Sonne und Wind liefern umsonst
Beitrag von: superhaase am 10. Juli 2013, 10:37:52
Es sind nicht alle Fakten @supperhaase.  Erst in der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein Bild. Mit Ihrer Solaristensicht sehen Sie nur sehr eingeschränkt. Die Wahrheit ist, die gemachte Zeche stammt vorrangig aus der Subventionierung der PV-Anlagen-Betreiber.
Das hat auch niemand bestritten.
Sie müssen das auch nicht jeden Tag zigmal wiederhoeln.
Wir wissen es alle und keiner bestreitet das.
Wozu also Ihre ständige Wiederholungsschleife. Gebetsmühle?

Aber: Es geht in diesem Thread um die jetzt erwartete Steigerung der EEG-Umlage für 2014. Das ist hier das Thema.
Und genau zu dieser erwarteten Steigerung trägt die PV praktisch nichts bei.

Eben nur weniger als 0,1 ct/kWh.
Das ist nun seit Altmeiers Äußerung offiziell!
Da können Sie dagegen anschwurbeln, wie Sie wollen, diesen Fakt können Sie nicht aus der Welt schaffen.

Zitat
Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.
Genau das ist eben falsch.
Deutschland hat sehr niedrige Großhandelsstrompreise. Diese sind gerade durch den Ausbau der Ökostromerzeugung und insbesondere durch den PV-Ausbau stark gesunken. Wie hier schon dargestellt, heben sich Senkung der Großhandelspreise und Steigerung der EEG-Umlage fast auf.
Es ist festzustellen, dass die derzeit hohen Strompreise in Deutschland sehr wenig mit dem Ausbau der Ökostromerzeugung zu tun haben.

Sie können diese Fakten natürlich weiter stur leugnen, aber dadurch gehen die nicht weg.  ;D
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 10:53:42
Superhaase schreibt:
Zitat
Aber: Es geht in diesem Thread um die jetzt erwartete Steigerung der EEG-Umlage für 2014. Das ist hier das Thema.
Und genau zu dieser erwarteten Steigerung trägt die PV praktisch nichts bei.
Das ist nun seit Altmeiers Äußerung offiziell!
Da können Sie dagegen anschwurbeln, wie Sie wollen, diesen Fakt können Sie nicht aus der Welt schaffen.
Altmaier kann viel äußern. Auch die Kanzlerin sprach schon davon, dass die EEG-Umlage auf max. 3,5 Ct. steigen wird.
Da sind mir schon die Aussagen wichtiger, die Experten getroffen haben. Danach geht die EEG-Umlage im nächsten Jahr nach oben und zwar von derzeit 5,277 Ct. je kWh auf dann 6,1 - 6,8 Ct. je kWh. Das sind Prognosen. Im Oktober werden wir die tatsächliche Höhe für 2014 erfahren. Dann liegt es an den Stromlieferanten, diese Umlage einzupreisen oder auch nicht.
Wir werden im Oktober kontrollieren können, was die Aussage von Altmaier wirklich wert ist.
Titel: BMU: Reform der PV-Förderung erweist sich als großer Erfolg
Beitrag von: Energiesparer51 am 10. Juli 2013, 10:57:03
Hier werden die 0,1ct/kWh insoweit verständich vermittelt, dass klar wird, worauf sie sich beziehen.

http://www.bmu.de/bmu/presse-reden/pressemitteilungen/pm/artikel/reform-der-pv-foerderung-erweist-sich-als-grosser-erfolg/?tx_ttnews[backPid]=82

Zitat
Der Neuausbau von PV ist damit nicht länger ein Kostentreiber für den Anstieg der EEG-Umlage. Der Effekt des Neuzubaus wird im Jahre 2013 voraussichtlich unter 0,1 ct kwh liegen.

Leider wird nicht gesagt, worin der Großteil der erwarteten Kostensteigerung begründet ist.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 10. Juli 2013, 11:25:23
Altmaier kann viel äußern. Auch die Kanzlerin sprach schon davon, dass die EEG-Umlage auf max. 3,5 Ct. steigen wird.
Da sind mir schon die Aussagen wichtiger, die Experten getroffen haben. Danach geht die EEG-Umlage im nächsten Jahr nach oben und zwar von derzeit 5,277 Ct. je kWh auf dann 6,1 - 6,8 Ct. je kWh. Das sind Prognosen. Im Oktober werden wir die tatsächliche Höhe für 2014 erfahren. Dann liegt es an den Stromlieferanten, diese Umlage einzupreisen oder auch nicht.
Wir werden im Oktober kontrollieren können, was die Aussage von Altmaier wirklich wert ist.
Sie tun ja gerade so als ob Altmeier gesagt hätte, die EEG-Umlage würde nur um weniger als 0,1 ct/kWh steigen.
Hat er aber nicht.
Altmeier hat die Prognosen von 6,1 bis 6,8 ct Steigerun doch gar nicht in Abrede gestellt.
Altmeier hat nur gesagt, dass daran die PV nur einen Anteil von weniger als 0,1 ct haben wird. Und diese Zahl lässt sich ganz einfach errechnen bei dem derzeitigen Ausbautempo von 4 GWp/Jahr. Da gibts praktisch keine Unsicherheit und das ist auch nicht mit der völlig abstrusen und auch von Anfang an unglaubwürdigen Aussage unserer Bundesmutti mit den 3,5 ct vergleichbar - diese war m.E. eine bewusste Täuschung.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 11:58:07
Ich weiß nicht, was Altmaier so jeden Tag von sich gibt.
Es sind Wahlkampfzeiten und da kann man ohnehin nicht jede Äußerung so ernst nehmen.
In dem zitierten Artikel von Focus online spricht Altmaier jedenfalls nur von einer Erhöhung von unter 0,1 Ct. je kWh durch Photovoltaik. Woher die Erhöhung auf über 6 Ct. kommt, steht nicht in diesem Artikel:
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/reform-fuer-oekostrom-subventionen-altmaier-erwartet-aus-der-solarfoerderung-bis-2018_aid_1037344.html
Mir persönlich ist es ohnehin egal -und ich denke, das sehen die nichtprivilegierten Verbraucher ähnlich- wodurch die EEG-Umlagenerhöhung resultiert, sondern einzig und allein der Fakt als solcher ist wichtig, dass es so ist.
Es geht also primär nicht darum, ob PV oder Wind oder Biomasse oder Wasserkraft, sondern um die Auswüchse, die durch das EEG verursacht wurden und weiter werden.

Übrigens:
Zitat
... und das ist auch nicht mit der völlig abstrusen und auch von Anfang an unglaubwürdigen Aussage unserer Bundesmutti mit den 3,5 ct vergleichbar - diese war m.E. eine bewusste Täuschung.
Es war nicht die einzige Täuschung ... aber sie ist die beliebteste Politikerin!  :P
Die anderen reichen bei weitem nicht an sie heran, warum wohl?  ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 10. Juli 2013, 12:10:48
Die progronstizierte Erhöhung der EEG-Umlage ergibt sich hauptsächlich durch das Sinken der Großhandelsstrompreise und durch die zunehmende Befreiung von Teilen der Industrie. Das stand in anderen Artikeln.
Altmeier darf oder will das allerdings wohl nicht groß rausposaunen und "offiziell" bestätigen - könnten ja sonst immer mehr Leute die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. ;)

Es war nicht die einzige Täuschung ... aber sie ist die beliebteste Politikerin!  :P
Die anderen reichen bei weitem nicht an sie heran, warum wohl?  ;)
Ja, das ist mir auch ein großes Rätsel.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 12:48:43
Zitat
Die progronstizierte Erhöhung der EEG-Umlage ergibt sich hauptsächlich durch das Sinken der Großhandelsstrompreise und durch die zunehmende Befreiung von Teilen der Industrie. Das stand in anderen Artikeln.
Altmeier darf oder will das allerdings wohl nicht groß rausposaunen und "offiziell" bestätigen - könnten ja sonst immer mehr Leute die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. ;)
Die Befreiung der Unternehmen von der EEG-Umlage wurde bisher in Höhe von zusätzlich 2 Ct. für die Nichtprivilegierten veranschlagt. Gut möglich, dass es künftig 2,5 - 3 Ct. sind.
Das Sinken der Großhandelspreise wird ja leider nicht an den Verbraucher weitergegeben, sondern dient zur Erhöhung der Gewinnmarge der Elt-Unternehmen.
Logisch, dass man mit derlei Tatsachen in Wahlkampfzeiten nicht hausieren geht.
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, nachzufragen, warum das so ist und vor allem, ob man das als Staat duldet oder gar fördert.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 10. Juli 2013, 14:07:19
@ Energiesparer51

Hier einige Auszüge, ( http://www.eeg-kwk.net/de/EEG-Umlage.htm ) die verdeutlichen, wie sich was auswirkt:

Zitat
Im Vergleich zur Umlage 2012 führt dies zu einer Erhöhung um knapp 0,35 ct/kWh (Photovoltaik), 0,30 ct/kWh (Wind) und knapp 0,25 ct/kWh (Biomasse).
Ein Cent allein nur für Einspeisezubau.

Zitat
Besonders energieintensive Betriebe können unter gewissen Voraussetzungen eine reduzierte EEG-Umlage in Anspruch nehmen. Diese Regelung wird zum 1.1.2013 ausgeweitet
und führt zu einer Erhöhung der Umlage um 0,14 ct/kWh, die bereits in den oben genannten
Daten enthalten ist.

Zitat
Die Unterdeckung des sog. EEG-Kontos betrug zum 30.9.2012 knapp 2,6 Milliarden
Euro und wurde bei der Kalkulation der Umlage für 2013 insgesamt mit umgerechnet
knapp 0,7 ct/kWh berücksichtigt, wobei der Anstieg von 2012 auf 2013 0,5 ct/kWh betrug.

Ein Betrag kommt zum anderen und plötzlich sind es 6 ct/kWh oder mehr. Das tolle daran ist, dass es keiner gewesen ist. Und wenn einem auch wirklich gar nichts mehr einfällt, sind fallende Strompreise an der Börse und natürlich die böse Industrie Schuld. Wenn die Industrie aus Deutschland wegginge, zahlt sie sicherlich aus dem Ausland ihre EEG-Umlage, ist doch klar. Das Liquiditätskonto wird wohl auch dieses Jahr vollständig im Soll bleiben, somit ist auch hier keine Entlastung zu erwarten.

Am Ende ist es niemand gewesen, am 15.10.2013 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann. Sollte Herr Altmeier dann noch immer BMU Chef sein, und die BR-Mehrheiten mit unseren rot-grünen Geldverschwendern weiterhin so sein wie jetzt, dann wird sich sicherlich genauso viel tun, wie bei der berühmten Strompreisbremse.

Und am 15.10.2014 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann.

Und am 15.10.2015 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann.

Aber DAS ist ja politisch und von der Bevölkerung alles so gewollt.

Gruß

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 10. Juli 2013, 14:35:49
@ Energiesparer51
Hier einige Auszüge, ( http://www.eeg-kwk.net/de/EEG-Umlage.htm ) die verdeutlichen, wie sich was auswirkt:
Zitat
Im Vergleich zur Umlage 2012 führt dies zu einer Erhöhung um knapp 0,35 ct/kWh (Photovoltaik), 0,30 ct/kWh (Wind) und knapp 0,25 ct/kWh (Biomasse).
Ein Cent allein nur für Einspeisezubau.

Lieber Netznutzer, da haben Sie aber etwas entscheidendes weggelassen:

In dem von Ihnen verlinkten Papier steht:
Zitat
Für das Jahr 2013 wird erneut eine deutlich steigende Einspeisung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen bei gleichzeitig geringeren Vermarktungserlösen je Megawattstunde prognostiziert, insbesondere im Bereich Wind, Photovoltaik und Biomasse. Im Vergleich zur Umlage 2012 führt dies zu einer Erhöhung um knapp 0,35 ct/kWh (Photovoltaik), 0,30 ct/kWh (Wind) und knapp 0,25 ct/kWh (Biomasse).

Das bedeutet, dass dieser 1 ct/kWh an Steigerung nicht nur aufgrund des Zubaus an neuen Anlagen entsteht, sondern aufgrund des Zubaus und aufgrund der verminderten Vermarktungserlöse - sprich des sinkenden Börsenpreises.

Also war auch schon die Steigerung von 2012 auf 2013 zu weit weniger als 1 ct auf den Zubau von neuen Anlagen zurückzuführen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 10. Juli 2013, 17:26:35
Ich hatte es bereits an anderer Stelle geschrieben: den nichtprivilegierten Verbraucher interessiert weniger, wie sich die EEG-Umlage zusammensetzt. Ihn interessiert vor allem, dass er sie zahlen muss und insbesondere die Höhe.
Deswegen an dieser Stelle die diesem Papier zu entnehmenden Zahlen:
Zitat
Die EEG-Umlage für das Jahr 2010 beträgt 2,047 ct/kWh.
Die EEG-Umlage für nicht privilegierten Letztverbraucherabsatz beträgt für das Jahr 2011 3,530 ct/kWh.
Die EEG-Umlage für nicht privilegierten Letztverbraucherabsatz beträgt für das Jahr 2012 3,592 ct/kWh.
Die EEG-Umlage für nicht privilegierten Letztverbraucherabsatz beträgt für das Jahr 2013 5,277 ct/kWh.

Man beachte auch die Formulierung für das Jahr 2010 und die folgenden Jahre, die ja etwas bedeutet.
Mit Zahlen und Statistiken lässt sich hervorragend arbeiten - je nachdem, wie man es braucht.
Daher auch der Satz: "Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast".
Würde man die Entwicklung der EEG-Umlage in einer Kurve darstellen, würde die EEG-Umlage in 2014 bei etwa 6,5 - 6,9 Ct. je kWh liegen. Das ist auch die Höhe, die seriöse Vorhersagen nennen.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass auf diese Umlage noch 19% USt drauf kommen. Das wird gern "vergessen", wenn Zahlen von staatlichen Stellen in Umlauf gebracht werden - ist ja auch unangenehm. Damit liegen wir dann schon bei ca. 8 Ct.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Agnitio am 15. Juli 2013, 16:53:06
Zitat
Die Entlastung ist dort zweifelsfrei notwendig. Die Form ist nicht in Ordnung und auch hier gibt es Missbrauch. Frau Merkel und Herr Rösler könnten mehr tun, keine Frage. Sie sind aber nicht für alles verantwortlich.

Diese beiden sind aber u.a. verantwortlich für die Ausgleichmechanismusverordnung, die ganz entscheidend zur Steigerung der EEG-Umlage beigetragen hat und das auch ohne weiteren Zubau weiter tut.
Zum Thema Altmaier verstehe ich gar nicht, wieso jeder so viel darauf gibt, wenn er vor der Wahl irgendwelche Prognosen am Schreibtisch ausgerechnet hat. Die Prognosen machen immer noch die ÜNBs anhand der gezahlten Vergütungen und diese hängen u.a. von der weiteren PV-Einstrahlung und dem noch zu erwartenden Wind zusammen. Die letzten Jahre haben eigentlich alle die EEG-Umlage falsch vorausgesagt. Ähnlich wird es auch dieses mal wieder sein. Vermutlich wird sie steigen, aufgrund der genannten Umstände.

Ein weiterer Faktor ist übrigens der weitere Zubau von PV-Anlagen, in den Eigenverbrauch und auch die rückwirkende Umstellung von Altanlagen, ab einem gewissen Strompreis. Das rechnet aktuell in Prognosen wohl eher keiner mit ein obwohl es langfristig zu einem leicht preissenkenden Effekt führt.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: PLUS am 15. Juli 2013, 17:43:17
Diese beiden sind aber u.a. verantwortlich für die Ausgleichmechanismusverordnung, die ganz entscheidend zur Steigerung der EEG-Umlage beigetragen hat und das auch ohne weiteren Zubau weiter tut.
.... Die letzten Jahre haben eigentlich alle die EEG-Umlage falsch vorausgesagt. Ähnlich wird es auch dieses mal wieder sein. Vermutlich wird sie steigen, aufgrund der genannten Umstände.

Ein weiterer Faktor ist übrigens der weitere Zubau von PV-Anlagen, in den Eigenverbrauch und auch die rückwirkende Umstellung von Altanlagen, ab einem gewissen Strompreis. Das rechnet aktuell in Prognosen wohl eher keiner mit ein obwohl es langfristig zu einem leicht preissenkenden Effekt führt.
Es bringt nichts, wieder zwischen Wirkung und Ursache zu argumentieren oder seine Lieblingsschuldigen aufzuzählen.
Die EEG-Umlage spiegelt die gemachte Milliardenzeche wider. Wer soll bezahlen? Der Streit hat eben begonnen. Man will die EEG-Umlage meiden, das versuchen auch die Eigenverbraucher, die von den steigenden Preisen profitieren und sich zunehmend aus der Finanzierung der Energiewende und der gesamten Infrastruktur verabschieden.

Die EEG-Umlage wurde noch nie richtig vorausgesagt. Sie sollte ursprünglich mal 1,2 cent/kWh ausmachen und dann wieder sinken. Das wird nichts mehr, das EEG ist gescheitert.

Wenn schon staatliche Regulierung und Daseinsvorsorge, dann richtig, mal einfach ins Grobe und auf die Schnelle:

Alle Haushalte bezahlen zunächst ihren Grundbeitrag für den Anschluß an das Ortsnetz. Jeder ist schliesslich auf die Netz- und Anschlusssicherheit angewiesen. Alle Privathaushalte, auch PV-Dachbesitzer, zahlen pauschal 125 Euro im Vierteljahr als Grundpreis für den Stromanschluss. Damit sind alle Kosten (Messung etc.) und ein Jahresverbrauch von bis zu 3000 kWh abgegolten.

Erst ab einem Jahresverbrauch darüber beginnt die erweitere Grundversorgung oder die Möglichkeit Sonderverträge abzuschließen mit dann jeweils zusätzlich zu zahlendem Verbrauch je kWh.

Nicht als Empfehlung, nur so zum Vergleich:
Vielleicht zählen Rundfunk und Fernsehen ja auch zur Daseinsvorsorge. Dort hat man von Seiten der Politik (federführend Kurt Beck (SPD)) bedenkenlos pro Haushalt einen Beitrag eingeführt, völlig unabhängig von der Nutzung. Jeder Haushalt muß so grundsätzlich und unabhängig alleine für die Vorhaltung der theoretischen Möglichkeit, Rundfunk und Fernsehen in Anspruch zu nehmen, zur Finanzierung beitragen. Die praktische Möglichkeit, keinen Anschluss (kein Empfangsgerät), spielen nicht einmal eine Rolle.

Im Gegensatz dazu darf man sich bei der Stromversorgung von der allgemeinen Finanzierung der Infrastruktur und der sogenannten Energiewende völlig verabschieden?!

Steuerfinanzierung oder allgemeiner GEZ-Beitrag. Was wollen die Verbraucher?
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: userD0005 am 15. Juli 2013, 17:57:50
Man will die EEG-Umlage meiden, das versuchen auch die Eigenverbraucher, die von den steigenden Preisen profitieren und sich zunehmend aus der Finanzierung der Energiewende und der gesamten Infrastruktur verabschieden.

möglicherweise haben sie immer noch nicht verstanden, für eine Eigenstromerzeugung wird keine Förderung gezahlt. Wenn ich nichts verbrauche muss ich auch nix zahlen... Genauso erhöht dies nicht die Umlage.
Was sind den in Ihren Augen BHKW Betreiber, Betreiber von WKA.... Natürlich alles Abzocker und Flüchtlinge aus ihrem tollen System.

Und erst die Typen die mit Elektro Auto fahren oder ihr Auto auf Gas umrüsten.
Ups die brauchen alle kein Benzin. Verabschieden sich somit aus der Finanzierung der Tankstellenstruktur.

Oder die Wassersparer, schlimmstenfalls mit eigenem Brunnen und dezentraler Biokläranlage. Diese auch noch gefördert.

Oder die Müllvermeider. Die Ihren Biomüll selber kompostieren.

Oder die Solarthermie Freunde. Einfach frech, kriegen Subvention für die Installation und dann kaufen die auch noch weniger Erdgas.... Au Backe. Der arme Putin. So steigen schon wieder die Gaspreise..... schlimm.

ALLES ABZOCKER.

Nur der Gute PLUS, der macht das alles nicht... nein, wie lieb.

ROFL.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Netznutzer am 15. Juli 2013, 19:45:59
@ pitti

Mir fallen spontan noch die Gehirnamputierten ein, wenn ich Ihren Quatsch lese.

Kleiner Tip: Kleben Sie sich doch mal ein kleines Solarmodul auf den Kopf und einen Smart Meter auf den rechten Oberarm, verbinden Sie das ganze mit Ihrem Handy und dann wissen Sie immer, wieviel Ihre tollen Anlagen gerade produzieren. Ist doch toll!

Vielleicht zahlt Ihnen ja noch jemand Einspeisevergütung, und für 'nen Furz auch noch nach Biogas zusätzlich.

Weiterhin eitel Sonnenschein auf Ihren Kopf wünscht Ihnen

NN
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 15. Juli 2013, 20:04:11
So recht leuchtet mir nicht ein, warum ein Forum dazu dienen sollte, sich Gehässigkeiten an den Kopf zu werfen.
Es ist doch wohl so, dass es Themen gibt, da kann man ewig und 3 Tage diskutieren und kommt nicht auf einen geneinsamen Nenner.
Beim Thema EEG gibt es zweifellos Profiteure und die große Masse, die sogen. Nipris, die das alles zahlen sollen.
Wenn man weiß, wer zu der einen oder anderen Gruppe gehört -und das erschließt sich meistens schnell-, dann weiß man doch um die Grundsätzlichkeit der Argumentation.
Einen Profiteur wird man nicht davon abbringen können, auf seinen Profit zu verzichten, denn er macht ja nichts Illegales, sondern nutzt nur die Möglichkeiten, die ihm geboten werden.
Einen Nipri wird man nicht überzeugen können, dass es wunderbar ist, dass er nicht nur Zusatzkosten durch die Energiewende hat, sondern auch noch weitere Kosten, die ihm aufgebürdet werden.
Es macht jeder sein Geschäft außer denen, die dazu keine Möglichkeit haben.
Nicht zu vergessen der Staat, der für jeden Cent Umlage oder Abgabe nochmals 0,19 Ct. "verdient" - ohne Gegenleistung.  Und da geht es nicht um Peanuts, sondern um Milliarden.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 16. Juli 2013, 08:31:08
So recht leuchtet mir nicht ein, warum ein Forum dazu dienen sollte, sich Gehässigkeiten an den Kopf zu werfen.
Ja, da haben Sie einen Punkt getroffen.
Insbesondere der User Netznutzer ist für seine meist rein persönlichen Angriffe ohne jeglichen Sachbezug berühmt.
Ein richtiger Giftspritzer, so wie eben wieder.
Er muss wohl einen tiefen Hass gegen die erneuerbaren Energien in sich tragen, denn bei anderen Themen hier im Forum kann er auch ganz normale Beiträge schreiben.
Vielleicht hat er beruflich (ich vermute ja, er arbeitet bei einem Netzbetreiber) schon persönliche Nachteile durch den Ausbau der erneuerbaren Energien erlitten. Man muss vielleicht nachsichtig mit ihm sein.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: bolli am 16. Juli 2013, 08:47:24
@superhase
Auch wenn @netznutzer sicherlich nen klaren Vorsprung hat, können auch Sie es manchmal ganz gut (das Austeilen meine ich).  8)  Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt.

Insgesamt wäre dem Forum zu wünschen, wenn man zu etwas mehr Sachlichkeit finden könnte (auch wenn man nicht immer mit allem einverstanden ist). Es liest sich einfach angenehmer ohne diese permanenten persönlichen Angriffe und Diffamierungen.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: userD0005 am 16. Juli 2013, 09:05:08
@ pitti

Mir fallen spontan noch die Gehirnamputierten ein, wenn ich Ihren Quatsch lese.

Kleiner Tip: Kleben Sie sich doch mal ein kleines Solarmodul auf den Kopf und einen Smart Meter auf den rechten Oberarm, verbinden Sie das ganze mit Ihrem Handy und dann wissen Sie immer, wieviel Ihre tollen Anlagen gerade produzieren. Ist doch toll!

Vielleicht zahlt Ihnen ja noch jemand Einspeisevergütung, und für 'nen Furz auch noch nach Biogas zusätzlich.

Weiterhin eitel Sonnenschein auf Ihren Kopf wünscht Ihnen

NN

Danke für die Blumen und den Ansporn weiter daran zu arbeiten, dass Deutschland eine regenerative, bedarfsgerechte und dezentrale Energieversorgung bekommt.

Nochmal, Danke!
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 16. Juli 2013, 09:47:40
@superhase
Auch wenn @netznutzer sicherlich nen klaren Vorsprung hat, können auch Sie es manchmal ganz gut (das Austeilen meine ich).  8)  Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt.
Ja, ich keile sehr gerne mit gleicher Münze zurück.
Ist sicherlich auch nicht immer dem Forumklima dienlich.  :-[
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 16. Juli 2013, 10:20:44
bolli:
Zitat
Insgesamt wäre dem Forum zu wünschen, wenn man zu etwas mehr Sachlichkeit finden könnte (auch wenn man nicht immer mit allem einverstanden ist). Es liest sich einfach angenehmer ohne diese permanenten persönlichen Angriffe und Diffamierungen.

Voll einverstanden!

Übrigens habe ich auch von NN ordentlich recherchierte Beiträge gelsen, z.B. vom 10.07.13.
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: superhaase am 16. Juli 2013, 11:05:05
Übrigens habe ich auch von NN ordentlich recherchierte Beiträge gelsen, z.B. vom 10.07.13.
Naja, ordentlich recherchiert war der nicht, wie ich in meiner Antwort darauf gezeigt habe.
Er hat aus dem Artikel eine Zahl herausgenommen und in einen falschen Zusammenhang gestellt.
Ich nehme mal nicht an, dass er da mit Absicht eine Falschinformation verbreiten wollte.
Es war wohl nur seine Voreingenommenheit, die ihn verleitet hat, das zu lesen, was in sein Feindbild passt. ;)
Titel: Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
Beitrag von: Stromfraß am 16. Juli 2013, 12:40:28
Zitat
Naja, ordentlich recherchiert war der nicht, wie ich in meiner Antwort darauf gezeigt habe.
Tatsächlich? Ich hatte nur die vielen Zahlen gesehen und erfreut festgestellt: Keine Beleidigungen, keine Angriffe!