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Autor Thema: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen  (Gelesen 65412 mal)

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5,3 Ct. + 0,1 Ct. wären ja nicht 6,5 Ct., sondern "nur" 5,4 Ct. Allerdings spricht Altmaier nur von Photovoltaik ...
Richtig. Es ist aber inzwischen hoffentlich allgemein bekannt, dass die erwartete Steigerung der EEG-Umlage von 5,6 auf 6,1 bis 6,8 ct/kWh eben praktisch nicht auf den Zubau an EE-Kraftwerken zurückzuführen ist, sondern auf die erwartete weitere Absenkung des Börsenstrompreises und die zunehmende Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage.
Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster. @Superhaase, nicht vergessen und es ist "allgemein bekannt", die gesamte Umlage ist auf EE-Kraftwerke zurückzuführen - PV an erster Stelle! Sie sollte mal 1,2 Ct. in der Spitze betragen. Bei den "Prognosen" aus der "EE-ÖKO-Ecke" war keine Rede davon, dass die Verbraucher aber bitte Merit-Order-Effekte o.a. dagegen rechnen müssen. Was die Verbraucher zahlen müssen und wohin die Energiepreise in Deutschland noch steigen, werden wir sehen. Es wird dabei um mehr als um 0,1 ct./kWh gehen.

Bei dieser sogenannten deutschen Energiewende gibt es viele und vielfältige preistreibende Faktoren, die auf die Strompreise der nicht privilegierten Stromverbraucher einwirken. Es ist zwar vorrangig die EEG-Umlage, sie ist es aber nicht alleine. Alleine das Energiewenden-Kind "EEG-Umlage" wächst weiter. Es ist wie mit der Babydecke im Kinderbett, es bringt nichts, nur immer wieder an einem anderen Zipfel zu ziehen. Es reicht immer weniger zur Deckung der Blöße. Das Kind ist zu groß geworden für die Decke. Decke, Babyflasche und Kinderbett haben ausgedient. Sie gehören entsorgt.

Nicht bestreiten kann man die Strompreiserhöhungen. Diese sind spätestens auf den Rechnungen des Versorgers sichtbar. Das Energiewenden-Chaos macht es nicht leicht, bei einer seriösen sequenziellen Analyse bestimmte Auswirkungen bestimmten Faktoren zuzuweisen. Jeder sucht sich so seinen speziellen Einfluss für seine Argumentation und seine Ablenkungsmanöver. @Supperhaase macht das so und Minister Altmaier macht da auch keine Ausnahme. Dazu ist Wahlkampf, wer will da schon den Schuldigen für dieses Milliardendesaster abgeben. Man schiebt die "Schwarzen Peter der Energiewende" hin und her. Keine Lösung, kein Ansatz in Sicht, das Problem wächst weiter. Der Druck im Kessel steigt wohl weiter bis er platzt.

Fakt ist, dass dreistellige Milliardenbeträge investiert wurden, die  letztendlich auf immer weniger Verbraucher umgelegt werden sollen. Man macht sich gerne im grünen Mantel aus dem Staub. Am krassesten ist das Verhältnis von Mittelaufwand zum Nutzen bei der Photovoltaik. Dazu kommen weitere Kosten für die Absicherung dieser wetterabhängigen Stromerzeugung. Es rächt sich jetzt, dass man die Ökonomie missachtet hat und mit der rücksichtlosen Brechstange die Energiewende erreichen wollte. Ohne Ökonomie wird so auch die Ökologie mit Klima- und Umwelt- und Landschaftsschutz scheitern. Es ist nicht mehr zu verstecken und nicht mehr zu leugnen, man sieht das Chaos täglich wachsen.

Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #136 am: 09. Juli 2013, 22:13:45 »
Es ist nicht zu fassen: der Strompreis an der Börse sinkt ständig, immer mehr Unternehmen lassen sich von der EEG-Umlage befreien, der Staat verdient sich mit der MWSt auf alle Steuern und Abgaben dumm und dämlich und das alles soll der nichtprivilegierte Stromverbraucher bezahlen?
Eine Sache wie die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!
Wenn die Politik glaubt, dass man das alles aber auf den Schultern derjenigen abladen kann, die sich nicht wehen können (zumindest glaubt man das wohl), dann gibt es hoffentlich bald ein böses Erwachen!
Wenn man wirklich wollte, könnte die EEG-Umlage sicher in der von der Kanzlerin in einer wachen Stunde genannten Betrag von max. 3,5 Ct. EEG-Umlage je kWh erreicht werden.
Dazu gibt es vieles, was hier im Forum genannt wurde, was natürlich niemand von den Entscheidungsträgern liest:
1.   Wegfall der Stromsteuer. Die seinerzeitige Begründung der Verteuerung des Energieverbrauchs ist längst überholt. Die weitere Begründung, dass damit die Rentenkassen aufgefüllt werden, ist nicht mehr aktuell. Die Rentenkassen sind übervoll und es wird über eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags nachgedacht.
2.   Wegfall der MWSt auf Steuern bzw. Abgaben. Da das aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiteres machbar ist, könnten aber diese zusätzlichen Einnahmen, für die der Staat ja nichts tut, zur Stützung der EEG-Abgabe verwendet werden. Man müsste nur wollen.
Ohne das exakt nachzurechnen: allein damit könnte sicher die EEG-Umlage für den nichtprivilegierten Verbraucher bei den o.g. genannten 3,5 Ct. festgeschrieben werden. Da rede ich noch nicht von weiteren Möglichkeiten, die bereits hier im Forum genannt wurden. Auch die rund 2 Ct., die vom nichtprivilegierten Stromverbraucher für die von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen bezahlt werden müssen, sind von der Allgemeinheit aufzubringen, also nicht nur von einer Gruppe.
Die Energiewende an sich ist richtig, was aber daraus bisher gemacht wurde, ist in meinen Augen nur als stümperhaft zu bezeichnen.
Naja, ich wäre als Schumacher mit meinem Wirtschaftsstudium auch am falschen Platz und ich wäre auch als Elektriker am falschen Platz.
Nichts gegen die Politiker. Wobei ich bei den meisten gar nicht weiß, was sie tatsächlich können.

« Letzte Änderung: 09. Juli 2013, 22:17:04 von Stromfraß »

Offline Energiesparer51

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #137 am: 10. Juli 2013, 07:43:53 »

1.   Wegfall der Stromsteuer. Die seinerzeitige Begründung der Verteuerung des Energieverbrauchs ist längst überholt. Die weitere Begründung, dass damit die Rentenkassen aufgefüllt werden, ist nicht mehr aktuell. Die Rentenkassen sind übervoll und es wird über eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags nachgedacht.


Wo denken Sie hin? Die Stromsteuer und die Rückvergütungsmöglichkeiten für das produzierende Gewerbe und andere Wirtschaftszweige beschäftigen zum einen ein Heer von Zollbeamten, die nach Öffnung der Grenzen keine Aufgabe mehr hätten. Zweitens kommt hier die Forderung der Einführung von Energiemanagementsystemen bei diesen Unternehmen ins Spiel, deren Rückvergütungsmöglichkeiten wiederum davon abhängen. Auch das sichert Arbeitspätze beim Zoll und schafft vor allem Aufträge bei Beratern und Zertifizierern. Wollen Sie die alle um Lohn und Brot bringen? Und in den Unternehmen beschäftigt das schließlich auch noch Mitarbeiter. Vergessen Sie Ihre Vorschläge am besten ganz schnell wieder.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2013, 09:47:30 von Energiesparer51 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #138 am: 10. Juli 2013, 08:08:26 »
@Energiesparer51: ich verstehe die Ironie in Ihrem Beitrag, aber ob das jeder so sieht?
Soweit mir bekannt, haben doch die Zollbeamten eine solide Ausbildung und sollten sich mit finanzwirtschaftlichen Dingen gut auskennen. Da könnten sie doch sehr gut in der Steuerfahndung eingesetzt werden, möglicherweise mit einer Zusatzausbildung. Angeblich fehlen da die Leute, um effektiv zu sein.
Aber das führt zu sehr am Thema vorbei.

Offline superhaase

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Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster.
Das sind nun einmal Fakten.
Aber mit der Anerkennung von Fakten haben Sie Ihre Probleme, das wissen wir. ;)

Zitat
Was die Verbraucher zahlen müssen und wohin die Energiepreise in Deutschland noch steigen, werden wir sehen. Es wird dabei um mehr als um 0,1 ct./kWh gehen.
Ja, das mag so kommen. Muss es aber nicht. Man könnte dagegen etwas tun, aber Merkel und Rösler wollen das nicht, denn sie wollen z.B. lieber die Großindustrie durch die nicht-privilegierten Stromvrerbraucher subventionieren lassen.

Jedenfalls ist klar, dass der weitere PV-Ausbau für steigende Strompreise in Zukunft nicht verantwortlich gemacht werden kann.
« Letzte Änderung: 10. Juli 2013, 10:25:45 von superhaase »
8) solar power rules

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Wieder mal ein netter 0,1 Ct.-Ablenkungsversuch vom angerichteten Desaster.
Das sind nun einmal Fakten.
Aber mit der Anerkennung Fakten haben Sie Ihre Probleme, das wissen wir. ;)
Es sind nicht alle Fakten @supperhaase.  Erst in der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein Bild. Mit Ihrer Solaristensicht sehen Sie nur sehr eingeschränkt. Die Wahrheit ist, die gemachte Zeche stammt vorrangig aus der Subventionierung der PV-Anlagen-Betreiber. Die hohen Strompreise beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit mancher Industriebereiche, insbesondere solche, die ausländische Konkurrenz haben. Die Entlastung ist dort zweifelsfrei notwendig. Die Form ist nicht in Ordnung und auch hier gibt es Missbrauch. Frau Merkel und Herr Rösler könnten mehr tun, keine Frage. Sie sind aber nicht für alles verantwortlich. Sie können zuerst für die Einstellung der Subventionen zu Lasten der Verbraucher sorgen. Wer sollte das an ihrer Stelle denn tun @supperhaase. ;)

Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.

Ihre immer wieder herbeigeschriebene "Netzparität" und das Absetzen der Solaristen in den Eigenverbrauch wird unter den gegebenen Bedingungen ebenso zu einer weiter steigenden EEG-Umlage für die nicht-priviliegierten Stromverbraucher führen. Jedenfalls ist klar, dass sich gerade die PV-Betreiber nicht aus der Verantwortlichkeit stellen können. Sie sind wesentlich für die Misere mitverantwortlich.


 

Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #141 am: 10. Juli 2013, 09:35:49 »
PLUS schrieb:
Zitat
Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.

Ihre immer wieder herbeigeschriebene "Netzparität" und das Absetzen der Solaristen in den Eigenverbrauch wird unter den gegebenen Bedingungen ebenso zu einer weiter steigenden EEG-Umlage für die nicht-priviliegierten Stromverbraucher führen. Jedenfalls ist klar, dass sich gerade die PV-Betreiber nicht aus der Verantwortlichkeit stellen können. Sie sind wesentlich für die Misere mitverantwortlich.

Ganz so kann man es nicht sehen.
Nicht der PV-Ausbau ist in erster Linie für die hohen Strompreise verantwortlich, sondern dessen ungerechtfertigt hohe Subventionierung. Stichwort geringer prozentualer Anteil - höchste Förderung.
Und nicht die PV-Betreiber sind für das Misere verantwortlich, da sie ja nur die staatlicherseits gebotenen Möglichkeiten nutzen. Sie sind nicht Verursacher, sondern nur Nutznießer.
Inwieweit man sie mehr in die Verantwortung nehmen könnte, da gab es hier im Forum bereits Vorschläge.

Offline superhaase

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Es sind nicht alle Fakten @supperhaase.  Erst in der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein Bild. Mit Ihrer Solaristensicht sehen Sie nur sehr eingeschränkt. Die Wahrheit ist, die gemachte Zeche stammt vorrangig aus der Subventionierung der PV-Anlagen-Betreiber.
Das hat auch niemand bestritten.
Sie müssen das auch nicht jeden Tag zigmal wiederhoeln.
Wir wissen es alle und keiner bestreitet das.
Wozu also Ihre ständige Wiederholungsschleife. Gebetsmühle?

Aber: Es geht in diesem Thread um die jetzt erwartete Steigerung der EEG-Umlage für 2014. Das ist hier das Thema.
Und genau zu dieser erwarteten Steigerung trägt die PV praktisch nichts bei.

Eben nur weniger als 0,1 ct/kWh.
Das ist nun seit Altmeiers Äußerung offiziell!
Da können Sie dagegen anschwurbeln, wie Sie wollen, diesen Fakt können Sie nicht aus der Welt schaffen.

Zitat
Wir wollen doch Ursachen nicht mit Wirkungen verwechseln. Das Übel ist die extreme EE-Förderung in Deutschland, vorrangig der PV. Der PV-Ausbau ist jedenfalls wesentlich mit verantwortlich für die höchsten Strompreise  in Europa.
Genau das ist eben falsch.
Deutschland hat sehr niedrige Großhandelsstrompreise. Diese sind gerade durch den Ausbau der Ökostromerzeugung und insbesondere durch den PV-Ausbau stark gesunken. Wie hier schon dargestellt, heben sich Senkung der Großhandelspreise und Steigerung der EEG-Umlage fast auf.
Es ist festzustellen, dass die derzeit hohen Strompreise in Deutschland sehr wenig mit dem Ausbau der Ökostromerzeugung zu tun haben.

Sie können diese Fakten natürlich weiter stur leugnen, aber dadurch gehen die nicht weg.  ;D
« Letzte Änderung: 10. Juli 2013, 10:41:37 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #143 am: 10. Juli 2013, 10:53:42 »
Superhaase schreibt:
Zitat
Aber: Es geht in diesem Thread um die jetzt erwartete Steigerung der EEG-Umlage für 2014. Das ist hier das Thema.
Und genau zu dieser erwarteten Steigerung trägt die PV praktisch nichts bei.
Das ist nun seit Altmeiers Äußerung offiziell!
Da können Sie dagegen anschwurbeln, wie Sie wollen, diesen Fakt können Sie nicht aus der Welt schaffen.
Altmaier kann viel äußern. Auch die Kanzlerin sprach schon davon, dass die EEG-Umlage auf max. 3,5 Ct. steigen wird.
Da sind mir schon die Aussagen wichtiger, die Experten getroffen haben. Danach geht die EEG-Umlage im nächsten Jahr nach oben und zwar von derzeit 5,277 Ct. je kWh auf dann 6,1 - 6,8 Ct. je kWh. Das sind Prognosen. Im Oktober werden wir die tatsächliche Höhe für 2014 erfahren. Dann liegt es an den Stromlieferanten, diese Umlage einzupreisen oder auch nicht.
Wir werden im Oktober kontrollieren können, was die Aussage von Altmaier wirklich wert ist.

Offline Energiesparer51

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BMU: Reform der PV-Förderung erweist sich als großer Erfolg
« Antwort #144 am: 10. Juli 2013, 10:57:03 »
Hier werden die 0,1ct/kWh insoweit verständich vermittelt, dass klar wird, worauf sie sich beziehen.

http://www.bmu.de/bmu/presse-reden/pressemitteilungen/pm/artikel/reform-der-pv-foerderung-erweist-sich-als-grosser-erfolg/?tx_ttnews[backPid]=82

Zitat
Der Neuausbau von PV ist damit nicht länger ein Kostentreiber für den Anstieg der EEG-Umlage. Der Effekt des Neuzubaus wird im Jahre 2013 voraussichtlich unter 0,1 ct kwh liegen.

Leider wird nicht gesagt, worin der Großteil der erwarteten Kostensteigerung begründet ist.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #145 am: 10. Juli 2013, 11:25:23 »
Altmaier kann viel äußern. Auch die Kanzlerin sprach schon davon, dass die EEG-Umlage auf max. 3,5 Ct. steigen wird.
Da sind mir schon die Aussagen wichtiger, die Experten getroffen haben. Danach geht die EEG-Umlage im nächsten Jahr nach oben und zwar von derzeit 5,277 Ct. je kWh auf dann 6,1 - 6,8 Ct. je kWh. Das sind Prognosen. Im Oktober werden wir die tatsächliche Höhe für 2014 erfahren. Dann liegt es an den Stromlieferanten, diese Umlage einzupreisen oder auch nicht.
Wir werden im Oktober kontrollieren können, was die Aussage von Altmaier wirklich wert ist.
Sie tun ja gerade so als ob Altmeier gesagt hätte, die EEG-Umlage würde nur um weniger als 0,1 ct/kWh steigen.
Hat er aber nicht.
Altmeier hat die Prognosen von 6,1 bis 6,8 ct Steigerun doch gar nicht in Abrede gestellt.
Altmeier hat nur gesagt, dass daran die PV nur einen Anteil von weniger als 0,1 ct haben wird. Und diese Zahl lässt sich ganz einfach errechnen bei dem derzeitigen Ausbautempo von 4 GWp/Jahr. Da gibts praktisch keine Unsicherheit und das ist auch nicht mit der völlig abstrusen und auch von Anfang an unglaubwürdigen Aussage unserer Bundesmutti mit den 3,5 ct vergleichbar - diese war m.E. eine bewusste Täuschung.
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Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #146 am: 10. Juli 2013, 11:58:07 »
Ich weiß nicht, was Altmaier so jeden Tag von sich gibt.
Es sind Wahlkampfzeiten und da kann man ohnehin nicht jede Äußerung so ernst nehmen.
In dem zitierten Artikel von Focus online spricht Altmaier jedenfalls nur von einer Erhöhung von unter 0,1 Ct. je kWh durch Photovoltaik. Woher die Erhöhung auf über 6 Ct. kommt, steht nicht in diesem Artikel:
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/reform-fuer-oekostrom-subventionen-altmaier-erwartet-aus-der-solarfoerderung-bis-2018_aid_1037344.html
Mir persönlich ist es ohnehin egal -und ich denke, das sehen die nichtprivilegierten Verbraucher ähnlich- wodurch die EEG-Umlagenerhöhung resultiert, sondern einzig und allein der Fakt als solcher ist wichtig, dass es so ist.
Es geht also primär nicht darum, ob PV oder Wind oder Biomasse oder Wasserkraft, sondern um die Auswüchse, die durch das EEG verursacht wurden und weiter werden.

Übrigens:
Zitat
... und das ist auch nicht mit der völlig abstrusen und auch von Anfang an unglaubwürdigen Aussage unserer Bundesmutti mit den 3,5 ct vergleichbar - diese war m.E. eine bewusste Täuschung.
Es war nicht die einzige Täuschung ... aber sie ist die beliebteste Politikerin!  :P
Die anderen reichen bei weitem nicht an sie heran, warum wohl?  ;)

Offline superhaase

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #147 am: 10. Juli 2013, 12:10:48 »
Die progronstizierte Erhöhung der EEG-Umlage ergibt sich hauptsächlich durch das Sinken der Großhandelsstrompreise und durch die zunehmende Befreiung von Teilen der Industrie. Das stand in anderen Artikeln.
Altmeier darf oder will das allerdings wohl nicht groß rausposaunen und "offiziell" bestätigen - könnten ja sonst immer mehr Leute die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. ;)

Es war nicht die einzige Täuschung ... aber sie ist die beliebteste Politikerin!  :P
Die anderen reichen bei weitem nicht an sie heran, warum wohl?  ;)
Ja, das ist mir auch ein großes Rätsel.
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Offline Stromfraß

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #148 am: 10. Juli 2013, 12:48:43 »
Zitat
Die progronstizierte Erhöhung der EEG-Umlage ergibt sich hauptsächlich durch das Sinken der Großhandelsstrompreise und durch die zunehmende Befreiung von Teilen der Industrie. Das stand in anderen Artikeln.
Altmeier darf oder will das allerdings wohl nicht groß rausposaunen und "offiziell" bestätigen - könnten ja sonst immer mehr Leute die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. ;)
Die Befreiung der Unternehmen von der EEG-Umlage wurde bisher in Höhe von zusätzlich 2 Ct. für die Nichtprivilegierten veranschlagt. Gut möglich, dass es künftig 2,5 - 3 Ct. sind.
Das Sinken der Großhandelspreise wird ja leider nicht an den Verbraucher weitergegeben, sondern dient zur Erhöhung der Gewinnmarge der Elt-Unternehmen.
Logisch, dass man mit derlei Tatsachen in Wahlkampfzeiten nicht hausieren geht.
Es könnte ja jemand auf die Idee kommen, nachzufragen, warum das so ist und vor allem, ob man das als Staat duldet oder gar fördert.

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Re: EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
« Antwort #149 am: 10. Juli 2013, 14:07:19 »
@ Energiesparer51

Hier einige Auszüge, ( http://www.eeg-kwk.net/de/EEG-Umlage.htm ) die verdeutlichen, wie sich was auswirkt:

Zitat
Im Vergleich zur Umlage 2012 führt dies zu einer Erhöhung um knapp 0,35 ct/kWh (Photovoltaik), 0,30 ct/kWh (Wind) und knapp 0,25 ct/kWh (Biomasse).
Ein Cent allein nur für Einspeisezubau.

Zitat
Besonders energieintensive Betriebe können unter gewissen Voraussetzungen eine reduzierte EEG-Umlage in Anspruch nehmen. Diese Regelung wird zum 1.1.2013 ausgeweitet
und führt zu einer Erhöhung der Umlage um 0,14 ct/kWh, die bereits in den oben genannten
Daten enthalten ist.

Zitat
Die Unterdeckung des sog. EEG-Kontos betrug zum 30.9.2012 knapp 2,6 Milliarden
Euro und wurde bei der Kalkulation der Umlage für 2013 insgesamt mit umgerechnet
knapp 0,7 ct/kWh berücksichtigt, wobei der Anstieg von 2012 auf 2013 0,5 ct/kWh betrug.

Ein Betrag kommt zum anderen und plötzlich sind es 6 ct/kWh oder mehr. Das tolle daran ist, dass es keiner gewesen ist. Und wenn einem auch wirklich gar nichts mehr einfällt, sind fallende Strompreise an der Börse und natürlich die böse Industrie Schuld. Wenn die Industrie aus Deutschland wegginge, zahlt sie sicherlich aus dem Ausland ihre EEG-Umlage, ist doch klar. Das Liquiditätskonto wird wohl auch dieses Jahr vollständig im Soll bleiben, somit ist auch hier keine Entlastung zu erwarten.

Am Ende ist es niemand gewesen, am 15.10.2013 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann. Sollte Herr Altmeier dann noch immer BMU Chef sein, und die BR-Mehrheiten mit unseren rot-grünen Geldverschwendern weiterhin so sein wie jetzt, dann wird sich sicherlich genauso viel tun, wie bei der berühmten Strompreisbremse.

Und am 15.10.2014 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann.

Und am 15.10.2015 schauen sich wieder alle Beteiligten ratlos an und zeigen mit dem Finger in die Richtung eines anderen und das wars's dann.

Aber DAS ist ja politisch und von der Bevölkerung alles so gewollt.

Gruß

NN

 

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