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Vorschlag: Ermässigter MWST-Satz für Strom und Gas
userD0010:
Nomos:
Natürlich zahlen wir als Verbraucher den Brutto-Preis einschl. MWSt.
Beim Brutto-Preis hat sich bekanntlich ja die Veränderung um 3 Prozent auf den Endpreis ausgewirkt und unsere Taschen statt um 16 nun um 19 Prozent erleichtert.
Dies wirkt sich aber im Ergebnis der einzelnen Anteile an den Gesamtkosten zunächst nicht aus, denn deren Veränderung in summa oder in Prozent ergibt ja den zusätzlichen und steigenden Preisschub bei der Stromrechnung.
Interessant ist aber doch die Betrachtung der einzelnen Posten und deren prozentuale Veränderung am Gesamt-Kuchen.
Dass das sog. Netzentgelt ein Posten ist, der von der linken in die rechte Tasche bewegt wird und dessen Bestandteile garantiert nicht offengelegt werden, hatte ich ja bereits angemerkt.
Natürlich fließt auch diese Summe in die Taschen der EVU´s.
Beim Gas kann ich Zahlen wie folgt beisteuern.
01.01.2000 Arbeitspreis 2,52 Cent/kWh inklusive MWSt.
12.10.2007* Arbeitspreis 5,70 Cent/kWh** ebenfalls inklusive MWSt.
* letzter berechneter Preis lt. Jahresabrechnung
** Arbeitspreis bis 01.03.2007 betrug 7 Monate lang 5,94 Cent/kWh inkl. MWSt.
egn
Den potentiellen Käufern der Netze werden ja wohl die künstlich hohen Einnahmen im Netzbereich als wirtschaftliches Erfolgsmodell vorgegaukelt und die tatsächlich vorgenommenen Investitionen verschwiegen. Der dann die Käufer erwartende Investitionsbedarf aus dem Rückstau wird die dann vom neuen Eigner festzusetzenden Netznutzungskosten drastisch verteuern.
Die EVU´s können dies dann als nicht beeinflussbare Vorkosten deklarieren und damit dem Gesetzgeber dank der geforderten Trennung die Schuld für den nächsten und garantiert dicken Preisanstieg zuschieben.
Vorstellbar ist doch, dass die EVU´s nach dem erfolgreichen Verkauf der Netze zur Preisbildung des Stroms nur die tatsächlichen Investitionen herausrechnen, wie dies ihre Bilanzen beweisen können. Statt um 20 müssen sie dann ihren Preis nur um 5 Mrd. senken.
Die Idee der Reduzierung der MWSt. auf Energiekosten ist ja durchaus zu begrüßen und deren Realisierung würde sicherlich kurzfristig Wirkung zeigen.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass -wie auch bei der letzten MWSt.-Erhöhung- die Endpreise nicht in gleicher Höhe sich ändern.
Die 12 Prozent Endpreis-Senkung ist innerhalb weniger Wochen oder Monate wieder irgendwo wettgemacht. Dafür werden die EVU´s schon sorgen.
Begründungen finden sie ja immer.
Und da ist ja immer noch die schützende Hand von Michel Glos!
RR-E-ft:
@h.terbeck
Eine Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent führt nicht dazu, dass der Gesamtpreis (Endpreis) um 12 Prozent sinkt. Nur der Mehrwertsteueranteil sinkt.
Wasserwaage:
Die Mehrwertsteuer wird hier eh nicht angepackt, sondern die Umsatzsteuer. Und wenn die von 19 % auf 7 % gesenkt wird, dann sind das selbstverständlich keine 12 %-Senkung des Endpreises, sondern eine Senkung von ca 10,084 %
nomos:
--- Zitat ---Original von h.terbeck
..
Die Idee der Reduzierung der MWSt. auf Energiekosten ist ja durchaus zu begrüßen und deren Realisierung würde sicherlich kurzfristig Wirkung zeigen.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass -wie auch bei der letzten MWSt.-Erhöhung- die Endpreise nicht in gleicher Höhe sich ändern.
Die 12 Prozent Endpreis-Senkung ist innerhalb weniger Wochen oder Monate wieder irgendwo wettgemacht. Dafür werden die EVU´s schon sorgen.
Begründungen finden sie ja immer.
Und da ist ja immer noch die schützende Hand von Michel Glos!
--- Ende Zitat ---
@h.terbeck, nein, das hat Dauerwirkung! Wenn der WIMI tatsächlich die Meinung vertreten sollte, die Anwendung des ermässigten Steuersatzes würde von den Energieversorgern wieder eingepreist, dann wäre das für mich eine Kapitulation und ein erstklassiger Grund für eine Rücktrittsforderung. Damit würde er die Wirkungslosigkeit der eigenen Politik, seiner unterstellten Behörden und der selbst eingebrachten Gesetze feststellen. Das selbe gilt selbstverständlich für jedes Mitglied der Regierung und für jeden Politiker der dort vertretenen Parteien. ;)
Steuern sind noch nicht dazu da, ungerechtfertigte Monopolpreise zu verhindern. Da ist was faul im Staate D., wenn schon Verbraucher und Verbraucherschützer diese Meinung vertreten. Was ist denn da eingerissen?
PS: Zur Erinnerung (..... schon vergessen?)
Vor dem Hintergrund der jüngsten Anhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent fordert der Bund der Steuerzahler, den Katalog der Ermäßigungstatbestände massiv auszuweiten. Steuerzahlerpräsident Däke: „Jetzt kommt es darauf an zu prüfen, welche Güter des lebensnotwendigen Bedarfs, die bisher dem vollen Steuersatz unterliegen, ermäßigt besteuert werden können.“[/list]
userD0010:
RR-E-ft
Entschuldigung für falsche Ausdrucksweise. Selbstverständlich führt eine eventuelle Reduzierung des MWSt. Satzes um 12 Prozent nicht zur Absenkung des Gesamtpreises um 12, Prozent, sondern nur um die Absenkung des sog. Steueraufschlages auf den Netto-Preis. So sollte es auch verstanden sein, ansonsten hätte ich nicht auf die relativ geringe Wirkung von minus 10 Euro pro Monat auf meine Stromrechnung verwiesen.
Allerdings bin ich mir fast sicher, dass eine Reduzierung des Steuersatzes um 12 Prozent nicht sehr lange im Geldbeutel spürbar sein wird.
Haben wir das nicht schon zur Genüge erlebt? Siehe Gesundheitsreform(en)
Ist etwa deshalb das \"Öscher Mädsche\" zurückgetreten oder dazu aufgefordert worden?
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