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Autor Thema: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion  (Gelesen 69548 mal)

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Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #75 am: 16. Juli 2013, 15:26:54 »
Man beachte, dass die Antagonisten der EE ebenso gefördert/subventioniert sind und der Marktpreis dieser ebensowenig fair ist. Wäre er dies unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeits kosten wäre bald Schicht im Schacht. Ein Aufschrei würde durch die Volksseele brausen, wenn nur etwas "fairer" gerechnet würde.
Richtig.
Ich erinnere an die Aussage des Sachverständigenrates für Umweltfragen, der einst vorgerechnet hat, dass der "faire" Strompreis der konv. Stromerzeuger bei etwa 11 ct/kWh liegen würde.
Da läge zumindest die Windkraft schon seit vielen Jahren darunter.
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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #76 am: 16. Juli 2013, 15:56:24 »
Man beachte, dass die Antagonisten der EE ebenso gefördert/subventioniert sind und der Marktpreis dieser ebensowenig fair ist. Wäre er dies unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeits kosten wäre bald Schicht im Schacht. Ein Aufschrei würde durch die Volksseele brausen, wenn nur etwas "fairer" gerechnet würde.
Richtig. Ich erinnere an die Aussage des Sachverständigenrates für Umweltfragen, der einst vorgerechnet hat, dass der "faire" Strompreis der konv. Stromerzeuger bei etwa 11 ct/kWh liegen würde. Da läge zumindest die Windkraft schon seit vielen Jahren darunter.
Rechnen und EE, das ist ein Widerspruch in sich. Einfach mal die "Rechnungen" der Vergangenheit mit der Wirklichkeit vergleichen! Wenn sich PV nicht rechnet, dann kommen "Nachhaltigkeitskosten", oder wie man das sonst noch nennt, auch noch nachträglich ins Spiel. Man findet immer einen "Rat" oder "Expert(inn)en", die so lange nachhaltig rechnen bis sich jede EE rechnet.

Man verweist dann noch nebenbei auf die so schädliche Atomstrom- oder Kohleförderung und leitet dann davon sehr gerne den eigenen Förderanspruch ab. Fair ist da überhaupt nichts. Glaubwürdigkeit = Null.

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #77 am: 16. Juli 2013, 16:05:12 »
Ach Gott ist der wieder süüüüß!  :-*
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Offline RR-E-ft

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #78 am: 16. Juli 2013, 16:16:00 »
Die merit-order-Preisbildung führt dazu, dass das preisbestimmende konventionelle Stromerzeuger gerade einmal seine Grenzkosten, mithin seine Brennstoffkosten abdecken kann. Nach der ökonomischen Theorie entspricht der Preis, der sich in vollständigem Wettbewerb bildet, auch den Grenzkosten. Wieso man den konventionellen Stromerzeugern einen höheren Preis zubilligen wollte, erschließt sich nicht.

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #79 am: 16. Juli 2013, 16:24:18 »
Die merit-order-Preisbildung führt dazu, dass das preisbestimmende konventionelle Stromerzeuger gerade einmal seine Grenzkosten, mithin seine Brennstoffkosten abdecken kann. Nach der ökonomischen Theorie entspricht der Preis, der sich in vollständigem Wettbewerb bildet, auch den Grenzkosten. Wieso man den konventionellen Stromerzeugern einen höheren Preis zubilligen wollte, erschließt sich nicht.
Woran man wieder einmal sieht, dass für die Stromerzeugung das Merit-Order-Marktmodell womöglich der völlig falsche Ansatz ist.
Wie soll ein Gaskraftwerksbetreiber (als angenommener Stromerzeuger mit den höchsten Grenzkosten)  bei "vollständigem Wettbewerb" jemals irgendwelche Deckungsbeiträge erwirtschaften, wenn sich der Preis selbst zu den Zeiten, in denen er zum Zuge kommt, genau bei seinen Grenzkosten bildet?
Wer hätte bei dieser Marktaussicht jemals in Gaskraftwerke invenstiert?
Diese Fragen sollte zunächst einmal für die vergangenen Zeiten vor dem EEG beantwortet werden, um abschätzen zu können, ob die Strombörse in ihrer jetzigen Form überhaupt ein geeignetes Strommarktmodell war/ist/sein kann.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 16:36:06 von superhaase »
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Offline Wolfgang_AW

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #80 am: 16. Juli 2013, 16:27:43 »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #81 am: 17. Juli 2013, 16:11:17 »
Alle Stromerzeuger können ohne staatlichen Eingriff im freien Wettbewerb den jeweiligen Marktpreis erzielen, der sich jeweils an der Börse bildet. Im freien Wettbewerb ist der Strom aus allen Stromerzeugungsanlagen gleichwertig, verdient den selben Marktpreis.

Strom aus erneuerbaren Energien hat in Bezug auf das Ziel der Kohlendioxid- Einsparung und der Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken einen besonderen Nutzen, ist deshalb staatlich förderwürdig (vgl. EuGH, Urt. v. 13.01.01 Rs. C- 379/98). 

Dieser Nutzen ist aber bei allem Strom aus erneuerbaren Energien gleich groß, so dass aller Strom aus erneuerbaren Energien mit Rücksicht auf dieses Ziel und seinen Nutzen zur Zielerreichung gleichwertig ist.

Der Staat hätte zur Zielerreichung hinsichtlich der jeweils notwendigen Strommenge aus erneuerbaren Energien eine Auktion durchführen können, bei denen die Anlagenbetreiber mit den geringsten Kosten zum Zuge kommen. Außerhalb dieser Auktion hätte es keine sonstige Förderung gegeben.
Der VKU ist auch soweit:
Zitat
Dahinter steckt folgendes Szenario: Konventionelle Kraftwerke werden in großer Zahl stillgelegt. Diese Kapazitäten könnten an kalten Wintertagen fehlen, wenn zudem keine Sonne scheint und kein Wind weht. Die Folge wäre im schlimmsten Fall ein Blackout.

Für Reck muss deshalb die Diskussion, „wie der Energiemarkt zukünftig gestaltet werden kann, verstärkt vorangetrieben werden“. Der VKU hat vorgeschlagen die garantierten Einspeisevergütungen, das ist Kern der Erneuerbaren-Förderung, zu streichen. Stattdessen soll die Erzeugung von Grünstrom über Auktionen an günstige Anbieter vergeben werden. Daneben sollen Prämien an Kraftwerksbetreiber gezahlt werden, die für eine gesicherte Stromerzeugung bereit stehen.

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #82 am: 17. Juli 2013, 16:51:31 »
Stattdessen soll die Erzeugung von Grünstrom über Auktionen an günstige Anbieter vergeben werden. Daneben sollen Prämien an Kraftwerksbetreiber gezahlt werden, die für eine gesicherte Stromerzeugung bereit stehen.
Die Bereitstellung von gesicherter Kraftwerksleistung sollte natürlich auch in Auktionen vergeben werden. ;)

Aber hat der VKU auch gesagt, wie solche Auktionen für Ökostrom aussehen sollen?
Ich hab ja oben aufgezeigt, dass regelmäßige Auktionen für Ökostrom aus bestehenden Anlagen nicht funktionieren können, wenn der Großteil des Ökostroms aus Anlagen mit Grenzkosten gleich Null stammt.

Meiner Meinung nach wären allerdings Auktionen für Stromkontingente aus neu zu errichtenden Ökostrom-Anlagen durchaus ein sehr gutes Mittel, um den weiteren Ausbau möglichst kostengünstig zu gestalten.
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Offline Energiesparer51

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #83 am: 17. Juli 2013, 19:38:23 »
Worum es bei der Abschalt-Drohung der Stromversorger wirklich geht

http://www.iwr.de/news.php?id=24103

Zitat
Drohkulisse soll politischen Handlungsdruck erzeugen
Die Stromversorger hingegen malen aus taktischem Kalkül eine Drohkulisse: "Wenn das politisch zu verantwortende System weiter so fortgesetzt wird, dann kommt es auf absehbare Zeit zu Problemen bei der Versorgungssicherheit – vor allem in Süddeutschland“, warnte jetzt Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).
"Um Druck für neue Subventionen zu erzeugen, malen die Stromkonzerne den Teufel an die Wand", sagte Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling der "dpa". Tatsächlich hat es den Anschein, dass dem Verbraucher noch tiefer in die Tasche gegriffen werden soll. Während BDEW-Chefin Müller verklausuliert von einem "neuen Marktdesign" spricht, wird VKU-Mann Reck konkret: Er wünsche sich einen "Leistungsmarkt, über den derjenige, der gesicherte Stromerzeugung (Kraftwerke, Speicher) anbietet, zukünftig ein Entgelt für die Bereitstellung erhält."
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #84 am: 17. Juli 2013, 20:16:55 »
Die Bereitstellung von gesicherter Kraftwerksleistung sollte natürlich auch in Auktionen vergeben werden. ;)

Aber hat der VKU auch gesagt, wie solche Auktionen für Ökostrom aussehen sollen?...
@Supperhaase, Sie wissen doch wie das heutzutage üblich ist, dazu lassen die Lobbyverbände aus allen Ecken Gutachten oder  eine Studie erstellen. Ein bisschen wissenschaftlich soll das schon aussehen, auch wenn jedem aufgeklärten Leser klar ist, dass das Ergebnis nur das gewollte Ziel zeigt, das die eigenen Interessen widerspiegelt.

Sie können hier klicken und direkt lesen oder sich beim Hauptgeschäftsführer des VKU Herrn Reck  erkundigen. Ich bin nicht deren Sprecher!

PS: Falls da Zweifel bestehen, der VKU vertritt die Interessen seiner Mitglieder, das sind nicht die Verbraucher, nicht die Bürger und nicht die Steuerzahler!
« Letzte Änderung: 17. Juli 2013, 20:29:04 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #85 am: 18. Juli 2013, 07:27:40 »
Sie können hier klicken und direkt lesen oder sich beim Hauptgeschäftsführer des VKU Herrn Reck  erkundigen. Ich bin nicht deren Sprecher!
Danke für den Link!

Die Ökostromauktionen sollen also laut diesem Papier nach dem von mir oben schon vorgestellten Modell der Versteigerung von Stromkontingenten aus neu zu errichtenden Anlagen geschehen:
Zitat
Eigenschaften der vorgeschlagenen Auktion von EE-Kapazitäten
- Es erfolgt eine mengenbasierte Auktionierung von Erneuerbaren-Energien-(EE)-
Vergütungsrechten. Diese wird zentral organisiert und mündet in der Auszahlung einer
leistungsbasierten Förderung (€/MW) für bezuschlagte EE-Projekte.
- Ausschreibungen werden solange durchgeführt, bis die jeweiligen EE-Technologien die
Marktparität erreicht haben.
- Die EE-Förderung ist technologiedifferenziert und regionalisierbar. Die Förderhöhe wird
in der Auktion bestimmt und über die Finanzierungsdauer ausgezahlt.
- EE vermarkten ihre Erzeugung zukünftig als aktive Marktakteure am Strommarkt (reine
Direktvermarktung).
- Die Kostenwälzung erfolgt auf Basis des Stromverbrauchs.
- Der europäische CO2-Markt bleibt im iEMD erhalten und unterstützt durch seine
Preiswirkung langfristig die Integration der EE in den Strommarkt.

Auch die Vorschläge für den Kapazitätsmarkt finde ich auf den ersten Blick ganz vernünftig:
Zitat
Eigenschaften des vorgeschlagenen Strom- und Leistungsmarktes
- Der Strommarkt bleibt als ein zentraler Marktplatz für Erzeuger und Nachfrager
erhalten. Er koordiniert effizient die kurzfristigen Einsatzentscheidungen aller Anbieter
und Nachfrager von Strom.
- Die Investitionssignale aus dem Energy-Only-Markt (EOM) für Strom müssen ergänzt
werden, daher wird ein Leistungsmarkt flankierend zum EOM eingeführt.
- Der Leistungsmarkt ist als umfassender Kapazitätsmarkt ausgestaltet, der auf Basis
von handelbaren Leistungszertifikaten funktioniert.
- Die Nachfrager nach Strom sind auch Nachfrager von gesicherter Leistung. Kunden
(bzw. ihre Vertriebe/Beschaffer) decken ihren Leistungsbedarf im Voraus durch den
Einkauf von Leistungszertifikaten ab. Leistung wird damit über die gesamte
Wertschöpfungskette integriert bewirtschaftet und optimiert.
- Technisch flexible Verbraucher können Kosten für die Leistungsvorhaltung einsparen,
in dem sie ihren individuellen Beitrag zur Leistungsvorhaltung (d. h. zur Höchstlast)
reduzieren. Nachfrageflexibilität wird hierdurch ökonomisch attraktiv.

Freilich bleibt weiterhin das Problem, dass der Strommarkt nach bisherigem Modell (Strombörse), der ja beibehalten werden soll, bei zunehmendem Anteil von EE-Strom mit Grenzkosten gleich Null nicht mehr funktionieren wird. Hierfür muss auch noch eine Lösung gefunden werden.
« Letzte Änderung: 18. Juli 2013, 07:38:46 von superhaase »
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Offline PLUS

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #86 am: 18. Juli 2013, 09:54:08 »
Die Ökostromauktionen sollen also laut diesem Papier nach dem von mir oben schon vorgestellten Modell der Versteigerung von Stromkontingenten aus neu zu errichtenden Anlagen geschehen: ..
@supperhaase, dann können Sie sich doch gleich neben der Solaristenvertretung noch als VKU-Sprecher bewerben. ;)

Nein, das VKU-Konzept ist schon aus einem einzigen Grund nicht akzeptabel. Die Energiewende ist eine staatliche Gemeinschaftsaufgabe, die so zu finanzieren ist, wie eben staatliche Gemeinschaftsaufgaben, aus Haushaltsmitteln. Die Bürger sind nach ihrer Leistungsfähigkeit daran zu beteiligen. Der Stromverbrauch, bzw. präzise der von Stadtwerke & Co. gelieferte Strom, ist dafür kein Maßstab. Das Konzept schont die Mitglieder der VKU. Was für einen Beitrag leisten eigentlich diese. Milliardengewinne, die nicht einmal für die Energiewende sondern zweckentfremdet verwendet werden. Milliardeneinnahmen aus den sogenannten Konzessionsabgaben und die Quersubventionen davor nicht vergessen ... usw. usf...

Wenn ich an die Mitglieder des VKU denke,  fallen mir daher ganz andere Verbesserungsvorschläge ein.
PS - Apropos Vorschläge für den VKU. Unglaublich welche Blüten die EE treiben. Heute in meiner Tageszeitung zu lesen:
Zitat
Die Kraft des Urins
Britische Forscher machen sich für die Verwendung menschlichen Urins als Energiequelle stark. Ein Team von der Uni Bristol will damit erfolgreich ein Handy betrieben haben. Der Forscher Ioannis Ieropoulos glaubt, mit Urin könnten ganze Badezimmer versorgt werden – vom Rasierer bis hin zur Beleuchtung. Für die Stromgewinnung wurden Spezialbatterien eingesetzt, die beim Zerfall der Mikroben des Urins an Kohlenstoff-Anoden Strom ableiten konnten. Viel Saft bietet der Prototyp aber noch nicht.
Stadtwerke könnten ja dann bald lukrativ öffentliche Toiletten betreiben, die ja überall fehlen. Mit der Stromausbeute wäre dann sogar Gratispinkeln möglich, wenn die Kommunen auf eine Konzessionsabgabe verzichten. ;)

« Letzte Änderung: 18. Juli 2013, 11:18:29 von PLUS »

Offline Agnitio

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #87 am: 19. Juli 2013, 09:48:17 »
Da hier sowieso komplett vom Thema abgekommen wurde, will ich noch ein bisschen Verwirrung stiften mit einem aktuellen Link: http://www.iwr.de/news.php?id=24114

Zitat
Der Forschungsbericht weist darauf hin, dass die Europäische Kommission in ihrem 2011 erschienenen Grünbuch „Ein Rahmen für die Klima- und Energiepolitik bis 2030“ die Kosten für die erneuerbare Energien überschätzt habe. Das DIW hat festgestellt, dass beispielsweise die Kapitalkosten für die Photovoltaik bereits heute zum Teil unterhalb der Werte liegen, die die Kommission für das Jahr 2050 erwartet. Dabei rechnet die Kommission in ihren 2011 erstellten Szenarien, die von einem Anstieg der Kernkraftwerksleistungen von derzeit 120 auf über 140 Gigawatt ausgingen, die Kosten von Atomstrom ziemlich klein. „Weder in Europa, noch an einem anderen Ort dieser Welt ist jemals ein Atomkraftwerk unter marktwirtschaftlichen Bedingungen gebaut worden. Lediglich die Formen der staatlichen Subventionierung unterscheiden sich“

Ich finde es nicht zielführend am Ende wieder bei der Grundsatzdiskussion zu landen, ob "wir" überhaupt erneuerbare wollen oder nicht. Das muss jeder für sich selbst festlegen. Anschließend muss jeder selber schauen, ob er bereit ist dafür 5-9 Cent auszugeben. Und dann kann man wieder die Diskussion beginnen, ob man denn nicht an diesen Kosten was tun kann, ohne mit dem Hammer die Bestandsanlagen zu zerdeppern. Und los.

Offline PLUS

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #88 am: 19. Juli 2013, 10:40:02 »
Da hier sowieso komplett vom Thema abgekommen wurde, will ich noch ein bisschen Verwirrung stiften
Falsch @Agnitio, wir sind beim Thema und richtig, Sie wollen "verwirren".

 Wer da beim Thema wieder die abgegriffene Atomkarte zieht, sollte zuerst selbst überlegen, ob er damit nicht vom Thema abkommt und nur ablenken und "verwirren" will.
Ich finde es nicht zielführend am Ende wieder bei der Grundsatzdiskussion zu landen, ob "wir" überhaupt erneuerbare wollen oder nicht.
Wer führt denn überhaupt eine solche Grundsatzdiskussion!? Wo?  Im SPD-Papier? Hier im Forum? Es geht doch um eine gelungene Wende und nicht um einen Salto mortale (italienisch Todessprung)! Sicher, preisgünstig, verbraucherfreundlich, effizient und umweltverträglich soll die Versorgung sein. @Agnitio, nach was sieht es denn bisher aus?
Anschließend muss jeder selber schauen, ob er bereit ist dafür 5-9 Cent auszugeben.
@Agnito, da sind Sie jetzt nicht nur vom Thema, sondern weit von der Wirklichkeit abgekommen. Bei "5-9 Cent" gäbe es diese Diskussion und das SPD-Papier nicht.
PV-Strom kostet in der Spitze immer noch mehr als 50 ct/kWh.  2011 betrug die EEG-Vergütung für Photovoltaik rund 8 Milliarden Euro beziehungsweise durchschnittlich 40,16 Cent pro kWh. Wie sieht das wohl 2013 aus? Wie hoch ist die nutzbare Stromausbeute. Für wieviel Milliarden Euro Aufwand? Sicher keine 5 - 9 ct/kWh im Schnitt, da bin ich mir sehr sicher.

PS Die Autoren des SPD-Papiers wollen EE-Strom möglichst "werthaltig vermarkten". Da steht zwar "vermarkten", aber nicht dem Marktwert entsprechend. Ob das dann wirklich etwas mit "Markt" zu tun hat muss beim Lesen des weiteren Textes doch stark bezweifelt werden. Man will offensichtlich weiter die Preise für Strom hochhalten und weiter treiben. Welche Klientel man im Auge hat und deren Pfründe man sichern will, zeigt auch die Schlussbemerkung. Das Papier geht zu Lasten und nicht zu Gunsten der Energieverbraucher!
Zitat
Schlussbemerkung
Für die EEG-Anlagenbetreiber bleibt das Regime aus Anschlussanspruch, Einspeisungsvorrang und fester Vergütung erhalten. Damit bestehen verlässliche Rahmenbedingungen fort. Soweit EE-Anlagen zusätzliche Plichten (z.B. Systemdienstleistungen) erhalten sollen, wird dies innerhalb des EEG geregelt. Soweit der Ausbau in anderer Form mit dem Netzzubau synchronisiert werden soll, kann dies in EEG und EnWG geregelt werden.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2013, 11:19:07 von PLUS »

Offline RR-E-ft

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #89 am: 19. Juli 2013, 11:27:08 »
Durch das EEG entstehen Differenzkosten.

Zu diesen stellt sich die Frage, ob man diese nicht - als Beihilfe- zukünftig aus dem Haushalt decken kann, weil dies die Frage nach Nachlässen für die energieintensive Industrie und die Wirtschaft ingsgesamt erübrigen würde, ebenso die Mehrwertsteuerproblematik und die Problematik, dass die Kosten derzeit unabhängig von der persönlichen Leistungsfähigkeit der Stromkunden umgelegt werden.

Mit einer solchen Beihilfe verbundewn wäre die Frage der Genehmigungsfähigkeit etwa mit Rücksicht darauf, dass das EEG den Warenverkehr mit Elektrizität und den Wettbewerb innerhalb der EU beeinträchtigen kann, wenn dadurch 20 Prozent des Stromabsatzmarktes in Deutschland gegen Stromlieferungen aus dem EU- Ausland abgeschottet werden, insbesondere auch gegen Stromlieferungen mit zertifizierter Herkunft aus regenerativen Energien; das EEG zudem zugleich einen großen Einfluss auf die Großhandelspreise hat. Der große Einfluss auf die Letztverbraucherpreise entfiele, wenn die Differenzkosten aus dem Haushalt gedeckt würden.

Im weiteren geht es um die Beschränkung der Differenzkosten andererseits.
Die Differenzkosten werden beeinflusst von den eingespeisten EEG- Strommengen sowie den staatlich festgesetzten und garantierten Vergütungen für die Anlagenbetreiber einerseits und den Vermarktungserlösen andererseits.

Bisher werden die EEG- Strommengen von den ÜNB über die Börse vermarktet.
Der Strom wird dadurch an der Börse zu Graustrom.
Die ÜNB haben kein gesteigertes Interesse daran, diese Strommengen zu einem möglichst hohen Preis zu vermarkten.

Der durchschnittliche Vermarktungserlös lag im Februar 2013 noch bei 43,94 EUR/ MWh bzw. 4,394 Ct/ kWh.
Der durchschnittliche Vermarktungserlös lag im Juni 2013 nur noch bei 27,63 EUR/ MWh bzw. 2,763 Ct/ kWh.

Siehe hier: http://www.eeg-kwk.net/de/file/Vermarktungsmengen_Prg-7_Abs-1_Nr-2_Juni_2013.pdf

Die gesamte EEG- Strommenge hatte bei Vermarktung über die Börse im Juni 2013 also nur noch einen durchschnittlichen Wert von knapp 2,8 Ct/ kWh.

Umso geringer die durchschnittlichen Vermarktungserlöse ausfallen, um so größer sind die Differenzkosten.

Der SPD- Vorschlag zielt darauf ab, die EEG- Strommengen nicht mehr von den ÜNB an der Börse vermarkten zu lassen, sondern diese den Stromvertrieben zuzuteilen, damit diese die EEG- Strommengen auf eigenes wirtschaftliches Risiko vermarkten. Dahinter steckt wohl der Gedanke, dass die Stromvertriebe aus diesen Strommengen neue Ökostrom- Produkte kreiren, die sie höherpreisig am Markt platzieren.

Bisher decken sich sog. Ökostromlieferanten oft mit Graustrom an der Börse ein und peppen diesen mit recht kostengünstigen Ökostromzertifikaten zu Ökostrom auf.

Die Stadtwerke Jena liefern laut Eigenwerbung ab 01.07.13 allen Kunden, auch grundversorgten Stromkunden, ausschließlich Ökostrom.
Wenn alle Grundversorger so verfahren wollten, würden sich wohl bloß die Preise für die Ökostromzertifikate verteuern.

Das EEG billigt den Anlagenbetreibern ohne jedes Risiko den Absatz der erzeugten Strommengen zu den staatlich festgesetzten und garantierten Vergütungen zu.

Im Wettbewerb müssten die Anlagenbetreiber ihr Vermarktungsrisiko selbst tragen. Fraglich, ob die Anlagenbetreiber bei einer Direktvermarktung ihres Stroms im Juni 2013 höhere durchschnittliche Erlöse erzielt hätten als eben jene 2,8 Ct/ kWh.

Würde man die Anlagenbetreiber - ohne Rücksicht auf einen etwaigen Vertrauensschutz - zukünftig vor die Aufgabe stellen, ihren erzeugten Strom selbst zu vermarkten, werden dadurch keine Bestandsanlagen zerdeppert. Die bereits am Netz befindlichen Anlagen würden wohl weiter wie bisher Strom erzeugen und einspeisen. Allein die Erlöse der Anlagenbetreiber würden geringer ausfallen, was deren Gewinne schmälert.

Dabei darf man wohl nicht vergessen, dass von Gewinnschmälerungen aufgrund gesunkener Börsenpreise auch alle Betreiber konventioneller Stromerzeugungsanlagen betroffen sind.

Wettbewerblich bedenklich erscheint es deshalb, wenn man die EEG- Anlagenbetreiber diesbezüglich von allen Risiken freistellt,
die konventionellen Stromerzeuger aber genau diese wirtschaftlichen Risiken tragen lässt.   

Fraglich ist natürlich, ob dann, wenn die EEG- Stromerzeuger das Vermarktungsrisiko selbst zu tragen hätten, noch genügend weiterer Zubau erfolgt.

Andererseits  werden bisher auch noch weiter konventionelle Stromerzeugungsanlagen etwa in Süddeutschland bei Abschalten der Atomkraftwerke benötigt. Auch dabei stellt sich die Frage, ob ein hinreichender Zubau etwa an flexiblen Gaskraftwerken in Süddeutschland angesichts der von den Erzeugern zu tragenden Vermarktungsrisiken noch gewährleistet ist.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2013, 11:33:00 von RR-E-ft »

 

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