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Autor Thema: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion  (Gelesen 69553 mal)

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Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #60 am: 16. Juli 2013, 10:56:10 »
@Superhaase:
Zitat
Energie künstlich billig zu halten ist die völlig falsche Politik.
Wer redet denn von künstlich billig halten?
Ich bin einfach nur der Meinung, dass sie nicht „künstlich“ verteuert werden sollte.

Naja, wenn der Staat die Kosten aus dem EEG übernimmt, also einen Teil der Erzeugungskosten des erneuerbaren Stroms, wie soll man das anders bezeichnen als "die Strompreise mittels staatlicher Subvention künstlich niedrig halten"?

Ob eine solche Subvention dann direkt aus der Staatskasse die Probleme hinsichltich des EU-Rechts lösen würde, ist m.E. äußerst fraglich.

Man bedenke auch die Zukunft: wie soll es dann mit dieser Subvention weitergehen?
Nimmt man die heutigen Börsenstrompreise als Basis und alle Differenzkosten der Stromerzeugung, die darüber hinausgehen, übernimmt heute und in Zukunft der Staat?
Wenn einmal das Ziel erreicht ist und der Strom zu fast 100% aus erneuerbaren Quellen stammt, soll dann der Staat weiterhin die Strompreise auf dem Niveau der heutigen Stromhandelspreise halten, indem er weiter einen Teil der Stromgestehungskosten übernimmt?

Wenn man nun andererseits annimt, dass das ja nur vorübergehend so ist und die Börsenstrompreise zusammen mit den preisbestimmenden Erzeugungskosten des konv. Stroms auch wieder steigen werden und so die Differenzkosten des erneuerbaren Stroms gegenüber dem konv. Strom abnehmen oder dereinst gar ganz verschwinden mögen, dann muss man sich fragen, warum dann überhaupt die heute umgelegten Differenzkosten vom Staat übernommenwerden sollen, die späteren höheren Börsenstrompreise aber nicht mehr staatlich verbilligt werden sollen?
Erneuerbarer Strom soll also vom Staat subventioniert werden, solange er teuerer ist als konv. Strom, aber wenn dann der an der Börse preisbestimmende konv. Strom teurer werden wird als erneuerbarer Strom, dann soll die Stromsubvention beendet werden, obwohl der Strom insgesamt womöglich sogar teuerer sein wird?

Wenn man nun in einer Reform die Differenzkosten des EEG aus Steuermitteln finanzieren will, welchen "angemessenen" Basispreis zur Berechnung dieser Differenzkosten nimmt man denn dann an?
Den heutigen Börsenstrompreis, der ja erst durch die erneuerbaren Energien so niedrig geworden ist?
Den Börsenstrompreis von 2008, der vor diesem Verbilligungseffekt herrschte?

Gibt der Strommarkt in seiner heutigen Form überhaupt richtige Preissignale, die eine Entscheidungsgrundlage für irgendwas sein können?
Es führt wohl kein Weg daran vorbei, dass der gesamte europäische Strommarkt auf andere Beine gestellt wird.
Das heutige System kann mit erneuerbaren Energien nicht funktionieren, weil diese Grenzkosten nahe Null und lediglich hohe Investitionskosten haben. Wie soll sich da später einmal ein Börsenstrompreis wesentlich über 0 ct/kWh bilden können? Wie sollen Kraftwerksinvestitionen dann erwirtschaftet werden?

Nochmal zum wirtschafltichen Effekt einer Steuerfinanzierung der Energiewende:

Auf jeden Fall wären wohl mit der Umstellung auf Steuerfinanzierung gleichzeitig Steuererhöhungen nötig.
Es andererseits ist eine Milchmädchenrechnung, wenn man wie hier schon vorgetragen annimmt, dass eine Finanzierung über Steuererhöhungen die Wirtschaft mehr schont oder gar ankurbelt als eine Finanzierung über die Strompreise. Es wird so oder so dem Wirtschaftskreislauf genau dieselbe Menge Geld auf der einen Seite entzogen und auf der anderen Seite wieder zugeführt.
Auch Steuern nehmen den Leuten Geld aus der Tasche, das sie nicht mehr an anderer Stelle ausgeben können. Da sind Steuern nicht besser als Strompreise.
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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #61 am: 16. Juli 2013, 11:11:25 »
Zitat von: superhaase
Auch hat man bei Einführung des EEG sicher nicht eine derart überzogene Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage geplant, das ist erst auf schraz-gelbem Mist gewachsen, ebenso wie die komplette Befreiung der Großindustrie von den Netzentgelten.
..
Eine "sakrische Watschn" für Merkel und Rösler.
..
Jetzt wird klar, warum Sie auf diese Argumente nicht eingegangen sind: Sie haben sie gar nicht wahrgenommen.
..
Äußerst fragwürdig, ob man dazu übergehen sollte, Energie aus Steuermitteln zu subventionieren (abgesehen davon, dass man zuvor die Steuern auf Energieabschaffen sollte, bevor man die Energie subventioniert, allein schon, um Bürokratie zu reduzieren).
Das ist sicher nicht der richtige Weg.
Energie künstlich billig zu halten ist die völlig falsche Politik.
Was für eine Chuzpe.

Das schreibt ein PV-Anlagenbetreiber, der die extremste Förderung genießt, die es je im Energiebereich gegeben hat.

Ohne EEG gäbe es die beschriebenen Probleme überhaupt nicht, auch die Bürokratie wäre erheblich "reduziert".

Energie künstlich zu Gunsten Dritter zu verteuern, damit diese mit dem Geld der Verbraucher zwanzig Jahre lang unwirtschaftlich Energie erzeugen können und dabei sich noch eine goldene Nase verdienen. Geht's noch!?

@Supperhaase, zu welchen Problemen das insgesamt geführt hat, ist nicht mehr zu vertuschen. Lassen Sie es einfach. Der richtige Weg ist jetzt die Finanzierung der Misere auf Steuerbasis. Damit sind die gemachten Probleme nicht beseitigt, aber sie werden weniger und kleiner und die Energiewende wird auf rechtliche und sozial saubere Füsse gestellt. Es spricht nichts dafür, an diesem verkorksten EEG festzuhalten. Es spricht alles dafür, jetzt die Reißleine zu ziehen. Die Parteien müssen dazu vor der Wahl Farbe bekennen.  Daher halte ich die Aktion von RR-E-ft für außerordentlich hilfreich und geradezu im Sinne der Verbraucherinteressen unverzichtbar. Wann, wenn nicht jetzt! Es ist höchste und die richtige Zeit.

@supperhaase, kommen Sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Fassen Sie sich an die eigene Nase und fordern Sie nicht Sachlichkeit von anderen Nutzern. Lesen Sie Ihre Beiträge! Selten sind die nur von Sachlichkeit geprägt. Ihre einseitige Unsachlichkeit macht Ihnen hier kaum einer streitig. Ja gut, es gibt da eine Ausnahme.;)
  • Wieviel Strom liefert PV in Deutschland im Vergleich zu anderen Erzeugungen?
  • Was kostet das jeweils im Verhältnis?
  • Wie zuverlässig ist die Versorgung mit EE?
Ihre Verteufelung der konventionellen Stromerzeugung kann kein Mensch ernstnehmen. Es geht noch lange Zeit nicht ohne! Die Energiewende braucht Zeit und in dieser Zeit die konventionelle Versorgung. 

Die extreme PV- bzw. Solarförderung ist verknüpft mit Ideologie, Eigennutz, Tarnen, Täuschen und Missbrauch. Jeden Tag wird das deutlicher! Von dem gemeinsamen Ziel der Energiewende mit Umwelt- und Klimaschutz ist nicht mehr viel zu erkennen. Jede, insbesondere die PV betreffend, genannte Zahl war von vornherein von Interessen gespeist, nicht von Fakten. Nichts hat gestimmt. Die Verbraucher waren bei diesem bösen Spiel immer die Dummen. Das muss jetzt ein Ende haben. Das EEG ist der größte Fehler aller Zeiten und ein Musterbeispiel für die negative Wirkung von langfristigen Subventionen.

Weg damit! It's Time to say goodbye!
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 11:24:03 von PLUS »

Offline RR-E-ft

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #62 am: 16. Juli 2013, 11:23:41 »
Durch die staatliche Regelung des EEG werden den begünstigten Anlagenbetreibern ohne jedes Risiko Gewinne ermöglicht, die sie ohne diese gesetzliche Regelung im freien Wettbewerb nicht erzielen könnten (vgl. EuGH, Urt. v. 13.01.01 Rs. C- 379/98 Tz. 54).

Diese staatliche Regelung hat Einfluss auf alle anderen Marktakteure, sei es auf die konventionellen Stromerzeuger, sei es auf die Letztverbraucher, sei es auf Stromerzeuger aus dem EU- Ausland, die ihren Strom in Deutschland absetzten wollen.

Solche staatlichen Regelungen, die den Wettbewerb verfälschen, sind nur in engen Grenzen zulässig.
Die Kommission stellt die Frage, ob mit den staatlichen Regelungen des EEG diese Grenzen überschritten sind.

Dabei wird auch zu prüfen sein, ob die verfolgten Ziele des Umwelt- und Gesundheitsschutzes nicht durch mildere Mittel mindestens ebensogut erreicht werden können, siehe "Rückblick auf das PreussenElektra- Urteil des EuGH" in Handbuch Energiemanagement .

In Betracht käme zum Beispiel eine staatliche Auktion der Strommengen aus erneuerbaren Energien, an denen sich die Anlagenbetreiber beteiligen und bei denen die Anlagenbetreiber zum Zuge kommen, welche die Strommengen zu den geringsten Kosten zur Verfügung stellen.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 12:03:22 von RR-E-ft »

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #63 am: 16. Juli 2013, 11:25:32 »
@PLUS:

Dass Sie die Photovoltaik als Feindbild auserkoren haben und deren Nutzbarkeit für die Stromversorgung der Zukunft leugnen, ist bekannt.
Insofern sind Ihre Auswürfe hier auch nicht weitrer zu beachten, sofern Sie immer nur dieselben längst als unsinnig entlarvten Phrasen dreschen.
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Offline RR-E-ft

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #64 am: 16. Juli 2013, 11:42:42 »
Ziel des EEG - wie schon des Stromeinspeisegesetztes - ist der Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlendioxid- Emissionen und der Gesundheitsschutz durch Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken.

Nur diese Gesetzesziele wurden in der "PreussenElektra"- Entscheidung des EuGH (Urt. v. 13.01.01 Rs. C- 379/98) auch annerkannt.
 
Zur Erreichung dieser Ziele ist die Begünstigung einer bestimmten Technologie wie etwa PV nicht zwingend notwendig.
Es genügt, wenn überhaupt Strommengen aus erneuerbaren Energien gefördert werden, vollkommen unabhängig, woher diese stammen.
Wenn für die Zielerreichung aber alle Strommengen aus erneuerbaren Energien gleichwertig sind, ist unter diesen grundsätzlich die kostengünstigste zu bevorzugen.   
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 11:49:16 von RR-E-ft »

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #65 am: 16. Juli 2013, 12:01:26 »
In Betracht käme zum Beispiel eine staatliche Auktion der Strommengen aus erneuerbaren Energien, an denen sich die Anlagenbetreiber beteiligen und bei denen die Anlagenbetreiber zum Zuge kommen, welche die Strommengen zu den geringsten Kosten zur Verfügung stellen.
Kein schlechter Gedanke.
Das funktioniert aber nur im Sinne einer Auktion vor der Invenstitionsentscheidung, wobei dann die Strommenge für einen bei der Auktion bestimmten Festpreis im Laufe der Betriebsjahre der zum Zuge kommenden Anlagen eingespeist wird.
Das hätte den Vorteil einer echten marktwirtschaftlichen Komponente und eines echten Wettbewerbs unter den Anlagenbetreibern und würde so optimal kostengünstige Entwicklungen zur Folge haben.
Rückblickend betrachtet wäre das (insbesondere bei der PV) wohl ein besseres Instrument der Förderung gewesen, das jedenfalls keine Überförderung zugelassen hätte.
Außer einem erhöhten bürokratischen Aufwand bei der Auktion spricht eigentlich nichts dagegen, dies auch heute noch für den weiteren Zubau von EE-Stromanlagen einzuführen.

Falls Sie eine regelmäßige Auktion von angebotenen Strommengen von bestehenden EE-stromerzeugern meinen, müssten Sie noch erklären, wie das genau gehen soll. Es würde sich wohl immer ein Preis von nahe 0 ct/kWh einstellen, sofern Wind- und PV-Kraftwerke mitbieten können und die versteigerten Strommengen unterhalb der Lieferkapazität dieser beiden Erzeugungsarten liegen. Mit einem regelmäßigen Auktionspreis von 0 ct/kWh könnte man nichts anfangen.

Ziel des EEG, wie schon des Stromeinspeisegesetztes ist der Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlendioxid- Emissionen und der Gesundheitsschutz durch Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken.
Zur Erreichung dieser Ziele ist die Begünstigung einer bestimmten Technologie wie etwa PV nicht zwingend notwendig.
Es genügt, wenn überhaupt Strommengen aus erneuerbaren Energien gefördert werden, vollkommen unabhängig, woher diese stammen.
Wenn für die Zielerrichung alle Strommengen aus erneuerbaren Energien gleichwertig sind, ist unter diesen die kostengünstigste zu bevorzugen.
Diese oft vertretene stark marktwirtschaftlich ausgerichtete Meinung zur Förderung erneuerbarer Energien ist zu kurzsichtig.
Gerade bei der PV hat sich, wie erwartet, gezeigt, dass diese anfangs teuerste Technik in Zukunft das größte Potential hat und auch den billigsten Strom liefern wird.
Solche Einschätzungen sollte man bei einer Förderpolitik schon berücksichtigen.
So hätte eine Ausrichtung nur auf die aktuell billigste erneuerbare Energie jedenfalls nicht zu einer Entwicklung der Photovoltaik zur Wettbewerbsfähigkeit geführt.
Eine Stromversorgung Europas aus erneuerbaren Energien ohne PV wäre allerdings schwer machbar oder zumindest erheblich teurer, da wesentlich mehr Speicherkapazitäten und stärkere Netze erforderlich wären, um die Versorgung ausschließlich aus Windstrom sicherstellen zu können. Man bedenke die Tageslastkurven, die zeitliche und räumliche Verteilung des Windangebots usw.
Die Photovoltaik kann hier in teilweise antizyklischer Ergänzung zur Windkraft viel einsparen. Auch kann die PV mit ihrer tageslichtabhängigen Stromerzeugung zusammen mit anderen EE-Stromarten eine gute Abbildung der Tageslastkurven mit weniger Speicheraufwand ergeben.
Nicht zuletzt ist die PV die einzige erneuerbare Energie, die direkt in den Siedlungsgebiete kleinteilig und absolut verbrauchsnah erzeugt (und in Zukunft wohl auch gespeichert) werden kann, was erheblich an Netzkosten einspart.

Kurzum, es wäre geradezu töricht gewesen, die Förderung nur auf die momentan kostengünstigste erneuerbare Energie auszurichten.

Es ist auch keineswegs so, dass für die Zielrichtung alle Strommengen aus erneuerbaren Energien gleichwertig sind.
Es ist nicht richtig, dass es gleichgültig ist, woher diese stammen.
Diese Sichtweise blendet die Realität aus, nämlich die Natur, die diese Energien zur Verfügung stellt.
Es ist absolut sinnvoll aufgrund der räumlichen und zeitlichen Struktur des natürlichen Dargebots der verschiedenen erneuerbaren Energien diese gezielt und unterschiedlich zu fördern. Erst in einem sinnvollen Mix der verfügbaren erneuerbaren Energien werden diese gleichwertig, wird eine Stromversorgung kostengünstig und sicher.

Eine Stromversorgung nur aus Windkraft, weil diese z.B. vor 10 Jahren gerade die billigste erneuerbare Energie war, wäre in Europa wohl kaum möglich, oder jedenfalls langfristig viel teurer.

Fazit: Der reine Marktansatz ist nicht zielführend.
Der Markt ist nicht das Allheilmittel, für den ihn manche halten.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 12:10:47 von superhaase »
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Offline Energiesparer51

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #66 am: 16. Juli 2013, 12:04:26 »
Ziel des EEG, wie schon des Stromeinspeisegesetztes ist der Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlendioxid- Emissionen und der Gesundheitsschutz durch Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken.
Zur Erreichung dieser Ziele ist die Begünstigung einer bestimmten Technologie wie etwa PV nicht zwingend notwendig.
Es genügt, wenn überhaupt Strommengen aus erneuerbaren Energien gefördert werden, vollkommen unabhängig, woher diese stammen.
Wenn für die Zielerreichung aber alle Strommengen aus erneuerbaren Energien gleichwertig sind, ist unter diesen grundsätzlich die kostengünstigste zu bevorzugen.   

Für die von Ihnen formulierten Ziele hätte es keiner differenzierten Vergütungshöhe für verschiedene Erneuerbare Energien bedurft. Der Ansatz, dass jede Strommenge gleichwertig ist, ist unzutreffend. Es bilden sich an der Strombörse zeitabhänig (angebots- und nachfrageabhängig) unterschiedliche Preise. Die teilweise nicht nachfrageorientierte Produktion aus Erneuerbaren Energien macht diese auch unter diesem Aspekt nicht alle gleichwertig.

Im EEG 2000 war als Ziel genannt:

Zitat
Ziel dieses Gesetzes ist es, in Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Ernergieversorgung zu ermöglichen und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlsich zu erhöhen, um entsprechend den Zielen der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland den Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch bis zum Jahr 2010 mindestens zu verdoppeln.

Auch das Stromeinpeisungsgesetz gestand der PV und Wind schon einen,wenn auch nur leicht höhreren Vergütungssatz zu.

Zitat
§ 3 Höhe der Vergütung

(1) Die Vergütung beträgt für Strom aus Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas sowie aus Biomasse mindestens 80 vom Hundert des Durchschnittserlöses je Kilowattstunde aus der Stromabgabe von Elektrizitätsversorgungsunternehmen an alle Letztverbraucher. Bei einem Wasserkraftwerk, einer Deponiegas- oder Klärgasanlage mit einer Leistung über 500 Kilowatt gilt dies nur für den Teil des eingespeisten Stroms des jeweiligen Abrechnungsjahres, der dem Verhältnis von 500 Kilowatt zur Leistung der Anlage in Kilowatt entspricht; dabei bemißt sich die Leistung nach dem Jahresmittel der in den einzelnen Monaten gemessenen höchsten elektrischen Wirkleistung. Der Preis für den sonstigen Strom beträgt mindestens 65 vom Hundert des Durchschnittserlöses nach Satz 1.

(2) Für Strom aus Sonnenenergie und Windkraft beträgt die Vergütung mindestens 90 vom Hundert des in Absatz 1 Satz 1 genannten Durchschnittserlöses.

(3) Der nach den Absätzen 1 und 2 maßgebliche Durchschnittserlös ist der in der amtlichen Statistik des Bundes jeweils für das vorletzte Kalenderjahr veröffentlichte Wert ohne Umsatzsteuer in Pfennigen pro Kilowattstunde. Bei der Berechnung der Vergütung nach den Absätzen 1 und 2 ist auf zwei Stellen hinter dem Komma zu runden.



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Offline RR-E-ft

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #67 am: 16. Juli 2013, 12:30:53 »
Alle Stromerzeuger können ohne staatlichen Eingriff im freien Wettbewerb den jeweiligen Marktpreis erzielen, der sich jeweils an der Börse bildet.
Im freien Wettbewerb ist der Strom aus allen Stromerzeugungsanlagen gleichwertig, verdient den selben Marktpreis.

Strom aus erneuerbaren Energien hat in Bezug auf das Ziel der Kohlendioxid- Einsparung und der Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken einen besonderen Nutzen, ist deshalb staatlich förderwürdig (vgl. EuGH, Urt. v. 13.01.01 Rs. C- 379/98). 

Dieser Nutzen ist aber bei allem Strom aus erneuerbaren Energien gleich groß, so dass aller Strom aus erneuerbaren Energien mit Rücksicht auf dieses Ziel und seinen Nutzen zur Zielerreichung gleichwertig ist.

Der Staat hätte zur Zielerreichung hinsichtlich der jeweils notwendigen Strommenge aus erneuerbaren Energien eine Auktion durchführen können, bei denen die Anlagenbetreiber mit den geringsten Kosten zum Zuge kommen.

Außerhalb dieser Auktion hätte es keine sonstige Förderung gegeben.

Es ist Unsinn, dass bei einer solchen Auktion der Auktionspreis 0 betragen hätte. Denn welcher Anlagenbetreiber hätte seine Strommengen zu 0 über diese Auktion verkaufen wollen, wenn er doch schon auf dem freien Markt - wie jeder Stromerzeuger - den jeweils an der Börse gebildeten, über 0 liegenden, Marktpreis erzielen konnte?!

An der Auktion hätten sich mithin nur solche Anlagenbetreiber beteiligt, die sich aus dem Auktionspreis höhere Erlöse als zum jeweiligen - ohnehin erzielbaren - Marktpreis verprochen hätten. 

« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 12:39:27 von RR-E-ft »

Offline PLUS

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #68 am: 16. Juli 2013, 12:31:42 »
Der Ansatz, dass jede Strommenge gleichwertig ist, ist unzutreffend.
@Energiesparer51, Ihr Einwand ist unzutreffend, darum ging es im Text  nicht. Es ging um Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlendioxid-Emissionen, den Gesundheitsschutz durch Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken.

Welche Unterschiede zwischen den diversen EE bestehen da jetzt genau?

Zitat
Wenn für die Zielerreichung aber alle Strommengen aus erneuerbaren Energien gleichwertig sind, ist unter diesen grundsätzlich die kostengünstigste zu bevorzugen.
Zustimmung wenn man Verbraucher ist, was denn sonst?!
Außer man ist hier involviert ;):
Mehr geht nicht
..und dazu @Supperhaase, wie gehabt. Eine unsachliche Antwort, die nichts beantwortet ist eine @Supperhaasen-Antwort.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 12:40:05 von PLUS »

Offline Stromfraß

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #69 am: 16. Juli 2013, 12:37:39 »
Ich finde das Haus schön. ;)
Und das blaue Dach psst gut n die Landschaft. ;)

Offline superhaase

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #70 am: 16. Juli 2013, 12:52:42 »
Dieser Nutzen ist aber bei allem Strom aus erneuerbaren Energien gleich groß, so dass aller Strom aus erneuerbaren Energien mit Rücksicht auf dieses Ziel und seinen Nutzen zur Zielerreichung gleichwertig ist.
Das trifft aber nur zu, wenn man davon ausgeht, dass der Anteil des erneuerbaren Stroms jederzeit kleiner als der zeitgleiche Strombedarf ist.
Diese Sichtweise blendet also aus, dass es das Ziel ist, die Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.
Unter diesem Aspekt ist diese Aussage ganz offensichtlich falsch, wie ich oben erläutert habe.

Zitat
Der Staat hätte zur Zielerreichung hinsichtlich der jeweils notwendigen Strommenge aus erneuerbaren Energien eine Auktion durchführen können, bei denen die Anlagenbetreiber mit den geringsten Kosten zum Zuge kommen.

Außerhalb dieser Auktion hätte es keine sonstige Förderung gegeben.

Es ist Unsinn, dass bei einer solchen Auktion der Auktionspreis 0 betragen hätte. Denn welcher Anlagenbetreiber hätte seine Strommengen zu 0 über diese Auktion verkaufen wollen, wenn er doch auf dem Markt - wie jeder Stromerzeuger - den jeweils an der Börse gebildeten, über 0 liegenden, Marktpreis erzielen konnte?!

An der Auktion hätten sich mithin nur solche Anlagenbetreiber beteiligt, die sich aus dem Auktionspreis höhere Erlöse als zum jeweiligen - ohnehin erzielbaren - Marktpreis verprochen hätten.
Sie scheinen also wirklich die regelmäßige Auktion der Strommengen aus bestehenden Anlagen zu meinen.

Aus Ihrer letzten Aussage der Wahlfreiheit zwischen der EE-Auktion und der "normalen" Strombörse ergibt sich die logische Folge:
Es würde sich bei ausreichendem EE-Stromangebot bei der Auktion immer derselbe Preis (oder ein um beispielsweise 0,01 ct/kWh höherer Preis) wie an der Strombörse für den konventinellen Preis ergeben, denn die mit Grenzkosten von 0 ct/kWh angebotenen EE-Strommengen würden dies zwangsweise ergeben, wenn diese auf beide Börsen wahlfrei verteilt würden.
Wozu dann eine getrennte Auktion?
Dann kann man es gleich beim bestehenden System belassen.

Außerdem: was ist die "jeweils notwendige Strommenge aus erneuerbaren Energien"?
Wie sollte diese festgelegt werden?
Legt man sie so fest, dass sie unterhalb des (wettermäßig) erwarteten EE-Stromangebots liegt, dann ergibt sich obiger Effekt, dass man sich die getrennten aber wahlfreien Auktionen sparen kann - die normale Strombörse wie derzeit erfüllt denselben Zweck.
Legt man sie so fest, dass sie über dem erwareteten EE-Stromangebot liegt, so dass die Nachfrage nicht bedient werden kann, dann schießt der Preis an dieser getrennte EE-Strombörse ins Unendliche. Da freuen sich dann die EE-Anlagenbetreiber und können mit einer einzigen Auktion unendlich reich werden.
Aber wem sonst ist damit gedient?

Ich fürchte, Sie müssen das nochmal genauer durchdenken, bevor Sie Ihr Auktionsmodell der Politik anbieten können.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 12:58:43 von superhaase »
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Offline Energiesparer51

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #71 am: 16. Juli 2013, 13:24:20 »
In dem formulierten Zusammanhang auf ausschließlich die Kohlendioxid- und Staubemissionen war mein Einwand in Beuzg auf die Preisbildung unzutreffend.   

Aber wie schon geschrieben, hatte der Gesetzgeber weitere Ziele formuliert. Dass diese vom EuGH offenbar nicht alle anerkannt wurden, hatte allerdings nicht zur Folge,  das EEG von Allem zu befreien, was anderen Zielen dienen könnte.

Insbesondere die Ausbauziele waren wohl dafür verantwortlich, dass verschiendene Erneuerbare Energien unterschiedlich gefördert wurden. Hätte man ausschließlich auf die Erneuerbare Energie gesetzt, die im EEG 2000 die niedrigsten Vergütungssätze erhielt, wäre das wohl hauptsächlich Wasserkraft gewesen, die in D das Ausbaupotenzial gar nicht hätte.

In der jetzt gültigen EEG-Version ist noch die Technologieförderung als Ziel nachzulesen.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 14:32:36 von Energiesparer51 »
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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #72 am: 16. Juli 2013, 13:41:52 »
Auch wenn aller Strom aus erneuerbaren Energien stammt, bleibt aller Strom aus erneuerbaren Energien in Bezug auf die Ziele der Vermeidung von Kohlendixid- Emissionen und der Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken gleichwertig.

Noch bevor der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien stammt, wird die staatliche Förderung der erneuerbaren Energien wohl vollkommen ihre Daseinsberechtigung verloren haben.

Es ist fraglich, wann der Strom aus erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig wird, also die Anlagenbetreiber ohne Förderung allein mit dem Marktpreis auskommen.

Die Frage, ob und ggf. wann zB. PV- Strom wettbewerbsfähig wird, die Anlagenbetreiber nur mit dem für alle Stromerzeuger am Markt erzielbaren Marktpreis auskommen, ist wohl eine Glaubensfrage. Über Glaubensfragen lässt sich heftig streiten.

Grundsätzlich sind der Markt und freier Wettbewerb nichts Schlechtes, weil sie die kostengünstigsten Lösungen bevorzugen.

So kommen  nach der merit-order- Preisbildung immer die Stromerzeugungsanlagen mit den geringsten Grenzkosten zum Zuge und sind preisbestimmend. Stromerzeugungsanlagen mit höheren Grenzkosten als dem Marktpreis werden aus dem Markt verdrängt.

Der Wettbewerb wird jedoch verfälscht, so lange die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien derart gefördert wird, dass die Anlagenbetreiber ohne jedes Risiko höhere Gewinne realisieren, als sie ohne die gesetzliche Regelung im freien Wettbewerb erreichen könnten (vgl. EuGH, Urt. v. 13.01.01 Rs. 379/98 Tz. 54).

Doping.

Wenn der dereinst nicht mehr geförderte Strom aus erneuerbaren Energien mit Grenzkosten 0 die konventionelle Stromerzeugung nach merit-order- Preisbildung verdrängt, ist das in Ordnung.

Fraglich nur, wann es endlich soweit ist, dass niemals geförderte (neue) Anlagen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im fairen Wettbewerb die konventionelle Stromerzeugung verdrängen.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 14:01:46 von RR-E-ft »

Offline superhaase

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« Antwort #73 am: 16. Juli 2013, 14:13:48 »
Auch wenn aller Strom aus erneuerbaren Energien stammt, bleibt aller Strom aus erneuerbaren Energien in Bezug auf die Ziele der Vermeidung von Kohlendixid- Emissionen und der Vermeidung von Staubemissionen aus Verbrennungskraftwerken gleichwertig.
Ok, sie meinen das wortgenau. Das ist dann schon richtig.
Was ich zu verdeutlichen versuche ist, dass es in Bezug auf die Kosten zur Erreichung dieser Ziele nicht egal ist, woher dieser Strom stammt und dass es daher sinvoll ist auch zunächst teuerere Techniken zu fördern, weil dies in Bezug auf eine Stromversorgung vollständig aus erneuerbaren Energien günstiger kommt.
Insofern ist der Strom aus unterschiedlichen erneuerbaren Quellen im Hinblick auf das Fernziel der vollständigen Vermeidung von Emissionen aus Verbrennungskraftwerken nicht mehr gleichwertig, weil PV-Strom eben z.B. die von mir genannten Vorteile bietet, die eine soclhe Vollversorung günstiger machen. Mit "nicht gleichwertig" meine ich dabei jetzt nicht den dann momentan erzielten oder erzielbaren Preis, sondern die Wertigkeit im Hinblick auf das Fernziel einer vollständig nachaltigen Stromversorgung mit möglichst niedrigen Kosten und möglichst großer Versorgungssicherheit.

Zitat
Grundsätzlich sind der Markt und freier Wettbewerb nichts Schlechtes, weil sie die kostengünstigsten Lösungen bevorzugen.
Ja, klar.

Zitat
So kommen  nach der merit-order- Preisbildung immer die Stromerzeugungsanlagen mit den geringsten Grenzkosten zum Zuge und sind preisbestimmend. Stromerzeugungsanlagen mit höheren Grenzkosten als dem Marktpreis werden aus dem Markt verdrängt.
...
Wenn der dereinst nicht mehr geförderte Strom aus erneuerbaren Energien mit Grenzkosten 0 die konventionelle Stromerzeugung nach merit-order- Preisbildung verdrängt, ist das in Ordnung.
Jetzt ergibt sich halt die große Frage, wie ein Strommarkt aussehen kann, der überwiegend aus nicht mehr geförderten Stromanbietern mit Grenzkosten gleich 0 ct/kWh besteht.
Bei ausreichend Stromangebot aus diesen Quellen ergibt sich dann zwangsweise immer ein Strompreis von 0 ct/kWh.

Es ist doch klar wie Kloßbrühe, dass dieses Marktmodell dann nicht mehr geeignet ist.

Zitat
Fraglich nur, wann es endlich soweit ist, dass niemals geförderte Anlagen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im fairen Wettbewerb die konventionelle Stromerzeugung verdrängen.
Ich nehme jetzt mal an, Sie meinen nicht die alten ungeförderten Wasserkraftwerke. Die lassen wir also mal außen vor.

Das ist aber trotzdem schon passiert. Zwar nur bei der PV und nur bei Anlagen mit 100% Eigenverbrauch, also auf der Marktebene des Endverbrauchers und nicht auf Strombörsenebene, aber es ist heute schon möglich.

Der zweite Termin, den Sie wohl eher meinen, also die Verdrängung auf Börsenebene, ist aktuell laut Herrn Altmeier das Jahr 2018.
Ab diesem Jahr wird es nach Erreichen des Förderdeckels der PV nur noch neu zugebaute PV-Anlagen ohne Förderung geben, die dann nach Eigenverbrauch ihren Überschussstrom mit Grenzkosten Null an der Börse anbieten und jedes konv. Kraftwerk unterbieten werden.

Aber in Bezug auf die anderen EE-Stromarten (z.B. Windkraft) ist das nicht absehbar, oder vielleicht nie der Fall
Da muss man dann schon auch fragen, warum die konv. Stromerzeugung denn unbedingt nur "im fairen Wettbewerb" aus dem Markt gedrängt werden muss bzw. darf.
Der Markt ist zwar wie gesagt ein gutes Mittel, um kostengünstige Lösungen zu finden, aber er kann nicht alles leisten.
Womöglich kann der Markt niemals leisten, die konv. Stromerzeugung durch einen nachhaltige zu ersetzen.
Selbst wenn die nachhaltige Stromerzeugung auf alle Zeit teurer bliebe als die konv. Stromerzeugung, kann das ja nicht heißen, dass man bei der konv. Stromerzeugung bleiben muss oder will oder kann.

Wie gesagt, der Markt ist kein Allheilmittel.
Der Markt ist daher nicht immer die optimale Lösung oder bietet für ein bestimmtes Problem möglicherweise gar keine Lösung.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 14:27:33 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Re: Neues EEG Umlage Wälzungsmodell - Papier der SPD Fraktion
« Antwort #74 am: 16. Juli 2013, 15:15:48 »
Es ist fraglich, wann der Strom aus erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig wird, also die Anlagenbetreiber ohne Förderung allein mit dem Marktpreis auskommen.

Doping.

Wenn der dereinst nicht mehr geförderte Strom aus erneuerbaren Energien mit Grenzkosten 0 die konventionelle Stromerzeugung nach merit-order- Preisbildung verdrängt, ist das in Ordnung.

Fraglich nur, wann es endlich soweit ist, dass niemals geförderte (neue) Anlagen der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im fairen Wettbewerb die konventionelle Stromerzeugung verdrängen.

Ich lese immer: "Fairer Wettbewerb, wettbewerbsfähig, Marktpreise" usw. usw.

Man beachte, dass die Antagonisten der EE ebenso gefördert/subventioniert sind und der Marktpreis dieser ebensowenig fair ist. Wäre er dies unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeits kosten wäre bald Schicht im Schacht. Ein Aufschrei würde durch die Volksseele brausen, wenn nur etwas "fairer" gerechnet würde. Aber das merkt man eben nicht gleich beim Strompreis direkt im Geldbeutel.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

 

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