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EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen

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RR-E-ft:
Kohlekraftwerke werden erst dann aus dem Markt gedrängt, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über dem Börsenpreis liegen.

Gaskraftwerke können nach merit order erst dann wieder für den Großhandel  preisbestimmend werden, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) geringer sind als die Grenzkosten der Kohlekraftwerke (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten).

Liegen die Grenzkosten der Gaskraftwerke (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über den Grenzkosten der Kohlekraftwerke (Brennstoofkosten+Zertifikatekosten), bleiben die Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt.

Bei steigenden Großhandelspreisen sinken - unter sonst gleichen Bedingungn-  die Differenzkosten für die EEG- Umlage.

superhaase:

--- Zitat von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 13:57:41 ---Kohlekraftwerke werden erst dann aus dem Markt gedrängt, wenn deren Grenzkosten (Brennstoffkosten+Zertifikatekosten) über dem Börsenpreis liegen.
--- Ende Zitat ---
Das ist so pauschal nicht richtig.
Bei steigenden und (wie bei PV) stark schwankenden EEG-Strommengen, die Vorrang im Netz genießen, werden in Zukunft die Braunkohlekraftwerke aufgrund von Netzbetreiber-Eingriffen auf Weisung öfter vom Netz gehen müssen, denn die Leitungs- und Kupplungkapazitäten zum Export des Braunkohlestroms werden nicht mehr ausreichen, um die dann zunehmenden überschüssigen Braunkohlestrommengen abzuführen.
Da die Braunkohlekraftwerke aber nicht zweimal am Tag rauf- und runtergefahren werden können, werden sie sicherlich für mehrere Tage vom Netz bleiben, wenn Perioden mit viel Sonne und oder Wind angesagt sind.
In die täglich dann morgens und abends auftrentenden Residuallastspitzen müssen dann die Gaskraftwerke (neben den Steinkohlekraftwerken) einspringen.

Steigende CO2-Zertifikatspreise (so sie denn kommen mögen) werden diesen Effekt womöglich beschleunigen bzw. verstärken.

RR-E-ft:
Wenn sich Gaskraftwerke schneller und leichter abregeln lassen als Kohlekraftwerke, um Lastschwankungen auszugleichen, dann sind es wohl die Gaskraftwerke, die abgeregelt werden.

superhaase:

--- Zitat von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 14:09:56 ---Wenn sich Gaskraftwerke schneller und leichter abregeln lassen als Kohlekraftwerke, um Lastschwankungen auszugleichen, dann sind es wohl die Gaskraftwerke, die abgeregelt werden.
--- Ende Zitat ---
Aber die waren bisher nicht am Netz, denn die Braunkohlekraftwerke hatten diese ja aus dem Markt gedrängt und die Residuallastschwankungen mit schwankenden Braunkohlestromexporten geglättet.

Es sind vor allem die Zeiten, in denen viel EE-Strom gepaart mit dem Atomstrom die deutsche Last schon fast abdeckt, so dass der Braunkohlestrom größtenteils überflüssig wird und einige Braunkohlekraftwerke mangels Transportkapazitäten vom Netz gehen müssen, um einen Netzzusammenbruch zu vermeiden. Diese Zeiten werden sich in Zukunft (hoffentlich) immer häufiger ergeben, bei sonnigen Wetterperiode dann über mehrere Tage jeweils mittags.

Dieses Szenario wird allerdings nicht eintreten, wenn es der Braunkohle- und Atomstromlobby gelingt, die geplanten und nur zum Stromexport nötigen Netzausbauten durchzusetzen und rechtzeitig fertigzustellen (auf Kosten der nicht-privilegierten deutschen Stromverbraucher, die daran kein Interesse haben).

RR-E-ft:
Die WELT schreibt zum Thema:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article117599728/Warum-der-Strompreis-fuer-Verbraucher-2014-steigt.html


--- Zitat ---Hauptgrund ist die Berechnungsgrundlage für die Umlage. Gezahlt werden muss die Differenz zwischen dem an der Strombörse erzielten Preis für Wind- und Solarstrom und dem auf 20 Jahre garantierten festen Vergütungssatz. Da der Börsenstrompreis 2013 viel geringer ist als kalkuliert, wächst diese Differenz stark. Die erneuerbaren Energien verbilligen zwar massiv den Stromeinkauf, aber dadurch wächst die im Endkundenpreis enthaltene Umlage. Selbst wenn in diesem Jahr kein einziges neues Windrad installiert würde.

Die Strompreise müssen dadurch nicht zwangsläufig steigen. Aber Versorger geben gesunkene Einkaufspreise an der Strombörse meist kaum weiter.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Union und FDP haben die Umlage im Zuge der Energiewende aufgebläht. Enthalten sind auch weitere Rabatte für die Industrie, in diesem Fall bei der Ökoenergieförderung. Bis zu zwei Cent bei der Umlage gingen auf solche Umverteilungseffekte zurück, betont das Öko-Institut. Wie bei einem Rucksack wurden immer mehr Steine hineingepackt. Die Regierung will so Arbeitsplätze sichern.
--- Ende Zitat ---

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