Energiepolitik > Erneuerbare Energie

EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen

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PLUS:

--- Zitat von: Energiesparer51 am 05. Juli 2013, 12:15:44 ---
--- Zitat ---    Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2020 um 40 %, bis 2030 um 55 %, bis 2040 um 70% und bis 2050 um 80-95 % (jeweils gegenüber 1990) sinken. ...
--- Ende Zitat ---

--- Zitat ---•   Wo stehen wir heute?
--- Ende Zitat ---
Das ließe sich immerhin genau ermitteln.

--- Zitat ---•   Abweichungen: Wie weit sind wir abseits vom richtigen Weg?
--- Ende Zitat ---
Dazu müsste man den "richtigen Weg" kennen. Über den richtigen Weg gibt es mindestens so viele Meinungsverschiedenheiten wie über die Ziele.

--- Ende Zitat ---
Ja, die Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltschonenden Energieversorgung!
Ja also, man kann über die Abweichungen für jedes Ziel feststellen ob man auf dem richtigen Weg ist!

@Energiesparer51, wenn Sie auf die Treibhausgasemissionen hinweisen, dann ist das doch deutlich sichtbar. Der Kohlendioxidausstoß ist 2012 in Deutschland gestiegen. Wir sind also nicht auf dem richtigen Weg.

Wirtschaftlichkeit, Preise, da sind die Abweichungen noch eklatanter.

--- Zitat von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 12:13:13 ---Das Ziel ist eine Umstellung der Stromerzeugung soweit wie möglich auf erneuerbare Energien.
...
Die EEG- Umlage steigt nicht nur, weil immer größere Strommengen aus erneuerbaren Energien eingespeist werden und die Börsenpreise sinken, sondern auch, weil zunehmend Großkunden bei der EEG- Umlage privilegiert wurden, es dadurch zu einer immer ungerechteren Lastenverteilung kommt. Dies soll allein ca. 2 Ct/kWh bei der EEG- Umlage ausmachen.

Die Strompreise steigen nicht nur wegen der steigenden EEG- Umlage.
--- Ende Zitat ---
Das Ziel "Energiewende" ist bekannt, aber es ist an weitere Ziele, an Bedingungen geknüpft, die gleichgewichtet einzuhalten sind.

Dass die Strompreise nicht nur wegen der EEG-Umlage steigen ist unbestritten. Es gibt vielfachen und weiteren Aufwand, der sich im Strompreis wiederfindet. Die "ungerechte Lastenverteilung" ist auch bekannt und hat viele Seiten. Macht aber in der obigen Definition und dortiger Angabe lediglich 2 Ct/kWh aus.

Das Grundübel kann das also nicht sein und es wäre bei einer anderen Lastenverteilung nicht beseitigt. Das Grundübel liegt wohl bei den Lasten selbst (unwirtschaftliche Stromerzeugung, Missbrauch bei ausgeprägtem rücksichtslosem profitorientiertem Egoismus). Die Ideologie kommt dazu passend noch dazu. Nein, diese Energiepolitik führt nicht zu den genannten hehren Zielen. Das Gegenteil ist vielfach der Fall = Siehe Abweichungen 

Danke für den Link = passt dazu - Gutes Schaubild Ja, @RR-E-ft, die Preissteigerung sieht der Verbraucher nicht nur aus den Stadtwerkerechnungen, solche Grafiken führen auch zur Erkenntnis. ;)
PS: Die gesamten Umlagen gehören allerdings, wenn man schon den Beschaffungs/Erzeungsaufwand darstellen möchte, in den unteren Teil der Grafik auf den roten Balken "Beschaffung Großhandel" aufgesetzt.

RR-E-ft:
@PLUS

Vielleicht sind Sie schon auf einem guten Weg, wenn Sie die Grafik des Öko- Instituts noch einmal anschauen und dabei bedenken, dass die Vergrößerung des dunkelgrünen Balkens (EEG- Umlage) mit der Verringerung des roten Balkens (Beschaffungskosten, Börsenpreis Großhandel) mehrfach in unmittelbarem Zusammenhang steht, weil die vermehrte Einspeisung von Strommengen aus erneuerbaren Energien einerseits die Großhandelspreise senkt, andererseits die gesunkenen Großhandelspreise zu höheren Differenzkosten führen, die eine Erhöhung der EEG- Umlage bewirken.   

Man kann die EEG- Umlage schlecht wegdenken, ohne dass die Beschaffungskosten/ Großhandelspreise entsprechend steigen.
Steigende Beschaffungskosten etwa infolge einer Verteuerung der Kohlendioxyd- Verschmutzungsrechte für Kohle- und Gaskraftwerke führen hingegen zu einer Verringerung der EEG- Umlage.

Wie ändert sich der Strompreis also insgesamt, wenn man immer die Summe aus Beschaffung (Börsenpreis/Großhandel) und EEG- Umlage betrachtet?

Man kann die Grafik des Öko-Instituts auch ausdrucken, die Balken in Puzzleteile zerschneiden und für jedes Jahr den roten und den dunkelgrünen Balken übereinander angeordnet aneinander legen, um es ggf. sinnlich zu begreifen.


PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 05. Juli 2013, 13:20:28 ---Vielleicht sind Sie schon auf einem guten Weg, wenn Sie die Grafik noch einmal anschauen und dabei bedenken, dass die Vergrößerung des dunkelgrünen Balkens (EEG- Umlage) mit der Verringerung des roten Balkens (Beschaffungskosten, Börsenpreis Großhandel) mehrfach in unmittelbarem Zusammenhang stehen, weil die vermehrte Einspeisung von Strommengen aus erneuerbaren Energien einerseits die Großhandelspreise senkt, andererseits die gesunkenen Großhandelspreise zu höheren Differenzkosten führen, die eine Erhöhung der EEG- Umlage bewirken.
--- Ende Zitat ---
Das hängt von der Perspektive ab. Die gesamten Umlagen gehören, wenn man schon den Beschaffungs-/Erzeungsaufwand darstellen möchte, in den unteren Teil der Grafik auf den roten Balken "Beschaffung Großhandel" aufgesetzt.

Es ist doch keine Frage, dass die Versorger ihren Reibach dabei machen. Das System gibt die Möglichkeiten dazu. Sie kennen doch die juristischen Auseinandersetzungen zur Billigkeit der Preise usw. zur Genüge.  Die einfachen grundversorgten Verbraucher brauchen schon den EuGH für den letzten Lichtblick. Die Politik setzt die Rahmenbedingungen und die sind miserabel und führen zu den unterschiedlichsten Interpretationen, gerade in der Juristerei.  Verbraucher können sich damit nicht zufrieden geben. Mindestens nicht alle.

RR-E-ft:
Für die Frage nach den Systemkosten muss man den roten Balken für die Beschaffung (Börse/Großhandel) und den dunkelgrünen Balken (EEG- Umlage)  für jedes Jahr übereinder angordnet zusammenlegen und gemeinsam betrachten.

Eine Erhöhung der Vertriebsmarge (hellblauer Balken) ist im System wohl eigentlich nicht vorgesehen.
Diese ist regelwidrig.

Und wenn sich die Brüder weiter regelwidrig verhalten, dann sinkt der Strompreis auch dann nicht, wenn die Systemkosten insgesamt sinken wie 2010, sondern es erhöht sich nur weiter die Vertriebsmarge.
 

superhaase:
Ich will ja jetzt kein Spielverderber sein, nachdem RR-E-ft nun PLUS beinahe dazu gebracht hat, anzuerkennen dass das EEG nicht an den aktuell gestiegenen Stromkosten der Haushaltkunden Schuld ist. ;)

Derzeit heben sich Steigerung der EEG-Umlage und Senkung der Strombeschaffungskosten (Großhandelspreise) seit 2008 praktisch auf. Der Strom ist also seit 2008 eigentlich nicht teurer geworden.
Schön und gut, aber auch zu einem Teil nur der unerfreulichen Praxis des erhöhten Braunkohlestromexports geschuldet.
Erfreulich für die Stromverbraucher (zumindest für die, bei denen nicht nur die erhöte EEGUmlage ankommt).

ABER:

Das wird nicht so bleiben. Mit weiter zunehmender EE-Einspeisung werden die Braunkohlekraftwerke nicht mehr so oft durchlaufen können und ihren überschüssigen Strom ins Ausland drücken können. Sie müssen öfter für längere Phasen vom Netz gehen. Das wird dazu führen, dass wieder öfter die teuereren Gaskraftwerke preisbestimmend werden. Die Strombeschaffungskosten werden wieder deutlich steigen.
Dabei wird zwar auch die EEG-Umlage sinken, aber sicher nicht im gleichen Umfang, denn inzwischen wird ja immer mehr EEG-Strom eingespeist, es sind also auch immer mehr EEG-Kosten umzulegen.
Insbesondere sollen die nächsten Jahre auch beträchtliche Leistungen an Windkraft offshore mit sehr hohen Vergütungen und hohen Strommengen ans Netz gehen.

Wir müssen daher bei unveränderter politischer Rahmenbedingung spätestens ab 2015 oder 2016 wieder mit stärker steigenden Gesamtkosten bzw. Systemkosten (Großhandelspreise plus EEG-Umlage) rechnen.
Wenn man das verhindern oder mildern will, muss man den Offshore-Windkraftausbau kippen, und/oder das gesamte Strommarktsystem reformieren, sodass nicht die billig produzierenden "Grundlastkraftwerke" dickere Gewinne aufgrund des Merit-Order-Effekts einstreichen, wenn Gaskraftwerke benötigt werden.

Es ist ja von vielen Seiten schon geäußert worden, dass die Strombörse für einen zukünftigen Strommarkt mit einem immer weiter steigenden Anteil erneuerbaren Stroms mit Grenzkosten nahe Null ein gänzlich ungeeignetes Markmodell ist.

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