Energiepolitik > Erneuerbare Energie
EEG-Umlage wird auf rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen
RR-E-ft:
Ich hatte weiter oben versucht aufzuzeigen, dass wohl erst die Summe aus EEG- Umlage und Börsenpreis ein hinreichender Indikator dafür ist, ob und in welchem Umfang die Stromversorgung tatsächlich teurer wird.
An der EEG- Umlage allein lässt sich eine Verteuerung der Stromversorgung nicht festmachen, wenn gleichzeitig die Beschaffungskosten durchaus rapide sinken. Das sollte man sich für die Zeit ab 2008 genauer ansehen.
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Die Energieversorgung wird bei den erneuerbaren Energien auch kleinteiliger und dezentraler. Die Sonne scheint mal mehr im Osten als im Westen, der Wind weht mal mehr im Norden als im Süden...
Es werden dadurch auch wirtschaftliche Risiken gestreut. E.ON hat aktuell bekundet, dass man Milliardeninvestitionen für Großkraftwerke wie Datteln IV heute so nicht mehr angehen würde.
In Zeiten wie diesen, da die Zinsen im Keller sind und manch Unwägbarkeiten besorgt werden, fällt bei derzeitigen EEG die Entschscheidung leicht, in geförderte Stromerzeugungskapazitäten zu investieren, zumal wenn alleweil Torschlusspanik besteht, ob es eine solche Förderung noch lange geben wird.
Wenn man nun auf steuernde Subventionen aus dem Haushalt für die Einzelanalagen umstellen wollte, stellt sich die Frage, in welcher Höhe diese in Bezug auf die Investitionskosten der einzelnen Anlagen jeweils wohl liegen müssten, um noch einen hinreichenden Anreiz dafür zu bilden, dass der Ausbau der Erzeugungskapazitäten tatsächlich noch in hinreichendem Maße voranschreitet.
Entsprechende Subventionen in Form von Einmalzahlungen müssten aus dem Haushalt wohl sofort zur Verfügung stehen, weil erst nach Bewilligung und Zahlung einer entsprechenden Subvention investiert würde.
Beim derzeitigen EEG wird die gesamte Investitionssumme sofort aufgebracht und die Stromerzeugungsanlage errichtet und ans Netz gebracht, die Förderung trifft beim Anlagenbetreiber jedoch über 20 Jahre erst sukzessive ein und verteilt sich auf jede eingespeiste Kilowattstunde.
Vielleicht könnte deshalb auch die einmal bewilligte Subvention in Raten über einen langen Zeitraum gestreckt werden. Das hätte jedoch den Nachteil, dass die Subventionen, die der Höhe nach immer noch kontrolliert bleiben, zukünftige Haushalte belasten würden, wenn das überhaupt zulässig wäre.
Bei Förderung über eine einmalige, ggf. in Raten aufgeteilte, Subvention aus dem Haushalt bestünde jedenfalls das Risiko, ob die geförderte Anlage später überhaupt genügend Strom produziert, etwa wenn eine geförderte PV- Anlage durch Hagelschlag alsbald zerstört wird und untergeht.
Beim derzeitigen EEG werden nur tatsächlich sukzessive eingespeiste Strommengen gefördert.
Energiesparer51:
--- Zitat von: Stromfraß am 04. Juli 2013, 20:53:57 ---Ich finde den Beitrag von PLUS in Gesamtheit sehr nachvollziehbar.
An manchen Stellen -das ist wohl seine Art- etwas zugespitzt oder übertrieben, aber vom Inhalt her richtig.
Das EEG mit all seinen Ecken und Kanten steht.
Mag sein, dass ursprünglich gute Absichten dahinter standen.
Nun ist es aber höchste Zeit für Korrekturen.
Das wird nicht nur hier festgestellt, sondern ist auch in Politikerkreise eingedrungen. Derzeit wird sich nichts mehr tun und ob man sich nach der Wahl aufraffen kann?
Es muss sicher noch mehr Druck kommen.
Wenn ich die rasante Entwicklung der EEG-Umlage und damit einhergehend den Strompreis betrachte, muss es doch innerlich kochen. Oder ist des Deutschen Schmerzgrenze noch nicht erreicht? Mitunter hat man tatsächlich das Gefühl.
--- Ende Zitat ---
An dem EEG wurde immer wieder korrigiert. Z.B. hat man bei der Novelle 2012 die extreme Förderung der Offshore-Windkraft eingeführt und eine Möglichkeit für Wasserkraft mit niedrigster Hürde große Bestandsanlagen in die EEG-Förderung zu bekommen. Wem dient das beides? Wohl jedenfalls nicht der Begrenzung der EEG-Umlage und damit nicht dem nichtprivilegierten Letztverbraucher. Die PV-Degression wurde Anfang 2012 im Nachgang mit monatlichen Schritten stark beschleunigt. Wem wurde das Risiko durch Einführung der Offshore-Umlage auf Kosten der nicht privilegierten Letztverbraucher abgenommen?
Und jetzt soll eine Änderng zu seinem Vorteil kommen? Wer's glaubt!
Stromfraß:
--- Zitat ---Nun ist es aber höchste Zeit für Korrekturen.
--- Ende Zitat ---
Natürlich ging es mir nicht um Korrekturen an sich, sondern um solche, die letztlich dem Verbraucher zu gute kommen!
--- Zitat ---An dem EEG wurde immer wieder korrigiert. Z.B. hat man bei der Novelle 2012 die extreme Förderung der Offshore-Windkraft eingeführt.
--- Ende Zitat ---
Genau das ist ein Beispiel, was hinsichtlich der Förderung völlig daneben liegt.
Ich spare mir hier, dafür Beweise zu liefern, das dürfte nunmehr bekannt sein.
Wenn jemand meint, unwirtschaftliche Überlegungen in dieser Hinsicht anstellen zu müssen, dann kann er es doch auf eigenes Risiko machen und soll den Stromverbraucher nicht damit behelligen!
Erneuerbare Energien sind gut, aber nur dann, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll sind, zumindest in der Tendenz.
Energietourist:
Leute seht doch einfach mal ein, dass der hohe Strompreis politisch gewollt ist, nur traut sich dass natürlich keiner zu sagen.
Ich habe schon vor einiger Zeit hier im Forum geschrieben, dass wir bald 1€ für die kwh zahlen.
Jetzt machen die Abgaben, Steuern etc schon mehr als die Hälfte des Preises aus, die Grenze von
30 Cent/kwh haben wir schon erreicht. Dies lässt sich schön weiter steigern, so dass Abgaben und Steuern z.B. 90% des Preises ausmachen. Natürlich ist auch völlig klar, dass nur die Verbrtaucher diese Preise bezahlen, weil sonst viele Tausend Arbeitsplätze verloren gehen (werden die Lobbyisten von stromintensiven Betrieben argumentieren - Verbraucher haben keine
Lobby).
Natürlich kann ein Staat, der so verschuldet ist wie unser, nicht auf diese Einnahmen verzichten. Würde er die Abgaben und Steuern auf Energie abschaffen müsste er sich neue Steuern ausdenken, an denen kein Verbraucher drum rum kommt, oder er könnte z.B. die MWST auf 30% erhöhen und dafür ist dann Energie billig - dann spart aber keiner mehr Energie!
PLUS:
--- Zitat von: RR-E-ft am 04. Juli 2013, 21:16:53 ---Ich hatte weiter oben versucht aufzuzeigen, dass wohl erst die Summe aus EEG- Umlage und Börsenpreis ein hinreichender Indikator dafür ist, ob und in welchem Umfang die Stromversorgung tatsächlich teurer wird.
--- Ende Zitat ---
@RR-E-ft, die Haushaltsstromverbraucher benötigen keinen Indikator, die sehen das schon immer auf den Rechnungen, die sie von Stadtwerken & Co. erhalten. Außerdem kann der Verbraucher seine Rechnung mit den Nachbarn jenseits der deutschen Grenzen vergleichen. Die deutschen Verbraucher werden die Abweichungen bei dieser deutschen EEG-"Wenden"-Politik in Zukunft, die doch nachhaltig besser werden sollte, noch deutlicher sehen!
Sie machen sich Gedanken über die Gestaltung der weiteren PV-Förderung. Es ist viel einfacher: Abschaffen sofort! Es stellt sich längst die Frage ob diese extreme Subvention überhaupt gerechtfertig war und rechtens ist.
Es fehlt die Steuerung, das Controlling.[*]Welche Ziele soll(t)en erreicht werden?[*]Wo stehen wir heute?[*]Abweichungen: Wie weit sind wir abseits vom richtigen Weg?[*]Ökonomisches Prinzip?!
[*]Recht: Wer zahlt, wer wird belastet.[*]Wer profitiert?[*]usw. usf.[/list]
Es ist doch langsam unbestreitbar und offenkundig, diese Subvention ist unter dem Strich ungerecht und schädlich. Sie gehört längst abgeschafft.
"Hagelschlag" kann es bei jeder Investition geben. Die Subvention teilt sich dann das Schicksal mit der Gesamtinvestition.
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