Man darf nicht verkennen, dass Gaskraftwerke wegen iher hohen Brennstoffkosten derzeit keine Chance gegen den billigen Atom- und Kohlestrom haben. Unter welchen preislichen Prämissen eventuell eine Ablösung von Kohlestrom durch Strom aus Gaskraftwerken erwartet werden könnte und wie deutlich man derzeit von diesen Voraussetzungen preislich entfernt ist, konnte möglicherweise ersichtlich werden.
Der Preisvorteil bei der Verbrennung von Kohle anstelle von Gas im kommenden Quartal hat sich am 28. März auf einen Rekordwert von 29,65 Euro je Megawattstunde ausgeweitet und lag am Donnerstag bei 25,89 Euro.
http://www.welt.de/newsticker/bloomberg/article115631318/Nein-zur-CO2-Gesetzgebung-foerdert-Kohle-und-senkt-Strompreis.htmlWenn das zeitweilige Durchfüttern von Irsching mit jährlich zweistelligen Millionenbeträgen vom Netzbetreiber Tennet möglich ist, so ist dies keinesfalls dramatisch. In Anbetrracht der Netzkosten, die
ohnehin bei Tennet anfallen und mit deren bisherigen Netzentgelten schon abgedeckt werden, ist das ein eher sehr vernachlässigbarer Posten, der überhaupt nicht ins Gewicht fällt.
Es ist noch nicht einmal ausgemacht, dass die Tennet- Netzentgelte, die über die Strompreise im Tennet- Netzgebiet aufgebracht werden, deshalb überhaupt steigen.
Und selbst wenn dadurch die Tennet- Netzentgelte signifikant steigen würden, wäre nicht ausgemacht, dass deshalb die Strompreise überhaupt steigen müssten, wo doch ein Ausgleich durch gesunkene Großhandelspreise erfolgen kann.Die gesamte teils hysterisch anmutende Diskussion darum erscheint eher einer professionellen PR der Energiewirtschaft geschuldet.
Im Übrigen:
Wenn man die seit 2008 dramatisch gesunkenen Großhandelspreise der zwischenzeitlich nicht weniger dramatisch gesteiegenen EEG- Umlage zutreffend gegenüberstellt, wird wohl ersichtlich, dass der
resultierende Kostenanstieg deutlich weniger dramatisch ausfällt.
Wenn man den Anstieg der EEG- Umlage aus den Letztverbraucherpreisen hinwegdenken will, dann muss man auch die durch die EEG- Einspeisung bewirkte Senkung der Großhandelspreise hinwegdenken. Ob dann am Ende dieser gedanklichen Durchdringung tatsächlich noch ein gesunkener Letztverbraucherpreis stehen wird, erscheint doch eher fraglich, wenn man zudem berücksichtigt, dass eine weit größere Strommenge an den gesunkenen Großhandelspreisen teilnimmt als überhaupt im Gegenzug mit EEG- Umlage belastet ist. Es gibt immerhin eine nicht unerheblich große Strommenge, die an Industrie und Großkunden hierzulande abgesetzt oder exportiert wird, die an den gesunkenen Großhandelspreisen teilnimmt, jedoch bisher nicht zum Aufkommen der EEG- Umlage herangezogen wird.
Der gemeine Stromkunde wird eben auch zur Subventionierung der deutschen Industrie im Interesse deren internationaler Wettbewerbsfähigkeit herangezogen, obschon jene Industrie bereits ohnehin von den dramatisch gesunkenen Großhandelspreisen profitiert.
Schließlich wird so auch der Export billigen Stroms nach Europa subventioniert, der den Energiekonzernen wieder zu Gute kommt, die schließlich auch noch leben wollen, selbst wenn ihr bisheriges Geschäftsmodell als gescheitert angesehen werden muss.