Hätte ein Netzbetreiber denn Handhabe, wegen (lediglich) regelmäßig verspätetem Zahlungseingang, den LRV zu kündigen?
Klar, aber möglicherweise nur ordentlich (fristgemäß). So hat es wohl das Leipziger Gericht gesehen.
Ist im Mietrecht ähnlich:
Regelmäßig verspätete Zahlung wird bei gegebener Schuldhaftigkeit in jedem Fall eine begründete, ordentliche (fristgemäße) Kündigung rechtfertigen. Ob auch eine außerordentliche (fristlose) Kündigung aus wichtigem Grund gerechtfertigt wäre ohne aktuellen Rückstand, ist streitbar. Der BGH hat es aber wohl vor einiger Zeit in einem Fall bejaht.
Bedeutet z.B. Fälligkeit zum 1.10.2013, dass an diesem Tag die Zahlung beim VNB auf dem Konto sein muss, oder dass der Händler zu diesem Datum die Zahlung erst angewiesen haben muss? Bis der Betrag dann auf dem VNB-Konto ist, dauert das ja sicher ein paar Tage, denk ich.
Bis zu dem Tag muss das Geld beim Gläubiger sein.
Wie der Schuldner das anstellt (rechtzeitig überweisen, noch taggleich einen Geldkurier schicken..) ist seine Sache.
Taggleiche Eilüberweisungen (auch zwischen ganz verschiedenen Instituten) gibt es übrigens (auf Anfrage bei der eigenen Bank) immer noch in Deutschland. Müssen vormittags aufgegeben werden und kosten halt irgendwas zwischen 10 - 25€. Der Banker des Vertrauens berät gerne

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Ansonsten gilt mittlerweile im Rahmen von SEPA bei inländischen Zahlungen meines Wissens, daß das Geld am nächsten Bankarbeitstag (vorher wars glaube ich maximal 2 oder 3 Tage) gutgeschrieben sein muss, wenn die Zahlung elektronisch, unter Angabe von IBAN/BIC und vor Ende der täglichen Annahmefrist (i.d.R. irgendwas zwischen 14:30 und 18 Uhr, siehe jeweilige AGB) des beauftragten Instituts aufgegeben wurde. Innerhalb desselben Instituts taggleich (das ist aber schon länger so).
Aber auch hier kann der Schuldner sich m.W. nicht gegenüber dem Gläubiger rausreden, wenn die eigene Bank nachweislich einen Fehler gemacht hat - sondern allenfalls die Bank in Regress nehmen.
Mag sein, daß bei "Lieschen Müller" in einem Super-Sonderfall nochmal ein Auge zugedrückt wird - aber gerade unter Geschäftsleuten werden Gerichte Fälligkeiten sicher streng auslegen. Die sollten nämlich wissen, wie eine Zahlung auf den Weg zu bringen ist, sodaß Zahlungsfristen gewahrt bleiben.