Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Unsere Zukunft Pumpspeicher und PV
superhaase:
--- Zitat von: khh am 23. Juni 2013, 12:38:31 ---Seh ich nicht so, @PLUS kritisiert augenscheinlich nur DIESE, teilweise höchst "fehlgesteuerte" (PV)Energiewende.
--- Ende Zitat ---
Da sind Sie sehr großmütig bzw. lesen selektiv.
PLUS schimpft gegen alles und jeden.
Er schimpft vor allem gegen PV, gegen Windkraft, gegen Pumpspeicherkraftwerke.
Und insbesondere beschimpft und beleidigt er alle Betreiber solcher Kraftwerke und alle Investoren, die ihr Geld in die Energiewende investieren oder investiert haben.
Er kritisiert nicht einzelne Fehlentwicklungen, sondern beschimpft ständig pauschal die gesamte Energiewende und alle Akteure.
Zudem kommt nie auch nur ein einziger konstruktiver Vorschlag von ihm, keine konstruktive Kritik, sondern nur Gemecker und Diffarmierungen.
Sicher meckert PLUS auch gegen echte Missstände, die unbestritten vorhanden sind, das lässt sich bei seinem weltumfassenden Gemecker und seinem globalen Hass auf alles, was irgendwie mit "Öko" und "Bio" in Zusammenhang steht, ja gar nicht vermeiden. Ich habe PLUS in solchen Fällen auch schon ausdrücklich zugestimmt.
Niemand hat hier je behauptet, dass bei der Energiewende alles perfekt ist und keine Fehlentwicklungen vorhanden sind.
Auch andere kritisieren solche Fehlentwicklungen, und sie diskutieren hier darüber auch recht ernsthaft und auch fruchtbar.
Leider sind aber ernsthafte Diskussionen mit PLUS nicht möglich, er geht auf keine Argumente wirklich ein, sondern schweift dann immer ab und bringt die griechische Mythologie ins Spiel oder schimpft gegen den Länderfinanzausgleich und weiß Gott was sonst noch. Sobald man ihm mit sachlichen Argumenten seine Parolen und falschen Thesen widerlegt, beschränkt er sich auf Diffarmierungen und Ablenkungen.
Die beliebsteste seiner Ablenkungen ist, alle möglichen Probleme der PV in die Schuhe zu schieben und jedes artfremde Thema, beinahe jeden Thread mit seinen Schimpftiraden auf seinen Erzfeind PV in eine andere Richtung, nämlich in die seines ideologischen Kreuzzuges gegen die PV umzulenken.
Trotzdem darf man wohl mit aller Geduld und auch mit entsprechender Schärfe dem Herrn PLUS/nomos immer dann die Fakten entgegensetzen und seine Propagandamärchen entlarven, wenn er sie hier vorträgt und auch ausdauernd wiederholt.
Insbesondere macht es mir fast schon Spaß, die ständigen Widersprüche von PLUS gegen sich selbst aufzuzeigen, so dass jeder sieht, wie unsinnig und in sich widersprüchlich seine Aussagen zumeist sind.
Ich bin mir dessen bewusst, dass der ewig gleiche Disput von PLUS und mir so manchem Forenleser auf den Keks geht. Aber wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, reagiere ich fast ausschließlich auf Falschdarstellungen und Propaganda gegen die erneuerbaren Energien, die hier fast ausschließlich von PLUS ins Forum getragen werden.
Wenn ich damit erreiche, dass kein Leser, wie z.B. ein Forumsneuling, diese Falschdarstellungen und Lügen unwidersprochen und ohne Richtigstellung zur Kenntnis und womöglich für bare Münze nimmt, bin ich zufrieden.
Wenn ich damit erreiche, dass die alten Hasen hier im Forum die Threads mit PLUS/nomos Falschdarstellungen und nachgeplapperten Propagandalügen und meinen Erwiderungen gar nicht mehr lesen, ist auch nichts verloren.
In diesem Sinne werde ich auch weiterhin nach Lust und Laune aller Anti-Energiewende-Propaganda von PLUS etwas entgegensetzen.
Wer also den immer gleichen Disput von PLUS und mir satt hat, bitte einfach weiterklicken und nicht mehr lesen! :)
PLUS:
--- Zitat von: superhaase am 23. Juni 2013, 19:22:13 ---...Und insbesondere beschimpft und beleidigt er alle Betreiber solcher Kraftwerke und alle Investoren, die ihr Geld in die Energiewende investieren oder investiert haben.
Er kritisiert nicht einzelne Fehlentwicklungen, sondern beschimpft ständig pauschal die gesamte Energiewende und alle Akteure. ...
--- Ende Zitat ---
@superhaase, überlassen Sie den Lesern was sie lesen uns was nicht. Seien Sie vorsichtig, wer hier im Forum andere beschimpft, diffamiert und beleidigt ist nachlesbar. Mit Ihrer aufgeblasenen Selbstgefälligkeit disqualifiziere Sie sich selbst. Ihre Auslassungen gehen entschieden zu weit!
superhaase:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 23. Juni 2013, 15:09:17 ---Das Problem, dass Pumpspeicher und flexible Gaskraftwerke nicht kostendeckend betrieben werden können ist doch einzig auf das Preisfindungsystem an der Strombörse zurückzuführen, bei dem relativ teuer produzierter EEG-Strom wie Gratisstrom gehandelt wird.
--- Ende Zitat ---
Das würde ich so nicht sagen. Es ist nicht das Preisfindungssystem selbst, das dieses "Problem" hervorruft.
Es ist auch nicht richtig, dass EEG-Strom generell teuer produziert wird. Insbesondere trifft das auf PV- und Windstrom nicht zu. Gerade PV-Strom und Windstrom haben nun einmal Produktionskosten von praktisch 0,0 ct/kWh. Das können Sich sich dadurch klarmachen, was geschehen würde, wenn die hoheh Einspeisevergütung ab morgen einfach gestrichen würde: Auch dann würde morgen PV-Strom und Windstrom immer zuerst an der Börse verkauft, weil er beliebig billig angeboten werden kann und der Betreiber auch bei 0,1 ct/kWh noch einen winzigen Deckungsbeitrag einfahren kann - er hat ja keine Brennstoffkosten.
RR-E-ft hat das anderswo hier auch schön ausführlicher erläutert.
Es ist also vom Preisfindungssystem nahezu unabhängig, dass bereitstehender PV- und Windstrom immer "zuerst" verkauft wird.
Allerdings würde bei diesem Szenario ab morgen keine neue PV- oder Windkraftanlage mehr zugebaut, weil sich die Investitionskosten nicht mehr in angemessener Zeit hereinholen lassen bei den niedrigen Strompreisen, zu denen die ebenfalls schon immer subventionierten konventionellen Stromerzeuger liefern.
Es ist nun schon richtig, dass insbesondere die PV durch ihre Stromlieferung ausschließlich zu Hochlastzeiten tagsüber und mit der Leistungsspitze am Mittag die teuereren Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke stark aus ihrem angestammten Markt der mittäglichen Spitzenlast gedrängt hat.
Es ist also nicht falsch, wenn man sagt, dass die PV hier den Gaskraftwerken und den Pumpspeichern das Geschäft wegnimmt.
Das galt vor allem bis zu dem Maß, zu dem die installierte PV-Leistung gerade diesen Spitzenlastbuckel abdecken konnte.
Inzwischen ist man aber mit dem PV-Ausbau schon weiter und es müsste sich sehr oft eigentlich eine Mittagsdelle in der Residuallast ergeben, so dass sich für die Gaskraftwerke und Pumpspeicher ein Morgenbuckel und ein Abendbuckel ergeben sollten und diese wieder rentabel wären.
Allerdings wollen die Braunkohle- und Atomstromerzeuger ihre Kraftwerke nicht drosseln, sondern exportieren ihren mittags oft überschüssigen Strom ins Ausland, wo der Bedarf ja mittags auch sehr hoch ist und leider noch viel zu wenig PV installiert ist, so dass der Strom dort gut aufgenommen werden kann und auch dort die Gaskraftwerke und Pumpspeicher aus dem Markt gedrängt werden.
Das ganze Problem wird sich wieder mildern und die Gaskraftweerke und Pumpspeicher werden wieder sehr viel zu tun bekommen, wenn auch die Nachbarländer mehr PV installiert haben werden, so dass dann der überschüssige Braunkohlestrom aus Deutschland nicht mehr so leicht Abnehmer im Ausland findet.
Auch wird ein weiterer Ausbau der PV in Deutschland dafür sorgen, dass mangels Leitungskapazitäten der überschüssige Braunkohlestrom dann nicht mehr komplett ins Ausland abtransportiert werden kann.
Die Braunkohlekraftwerke werden dann immer öfter gedrosselt oder vom Netz genommen werden müssen. Da diese aber nicht so flexibel sind und jeden Tag zweimal herunter und wieder hochgefahren werden können, werden sie immer öfter auch für mehrere Tage oder gar Wochen vom Netz gehen, wenn die Wettervorhersagen eine Schönwetterperiode ankündigen. Gleiches gilt in ähnlicher Weise auch für die Windkraft und windiges Wetter.
Dann werden die Residuallastbuckel morgens und abends (bei schönem Wetter und viel PV-Strom) oder Mittags (bei wenig Sonne und viel Wind) nicht mehr durch schwankenden Braunkohlestromexport ausgebügelt werden, sondern es kommen eben wieder Gaskraftwerke und Pumpspeicher zu Einsatz.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass ja selbst EON das moderne GuD-Kraftwerk in Irsching nur vorübergehend für etwa 2 Jahre einmotten wollte, und keineswegs dauarhaft stilllegen.
Sofort beheben könnte man das Problem, indem man den Braunkohlestromexport unattraktiver macht. Dafür gäbe es sehr einfache und sehr wirksame Möglichkeiten: Höhere CO2-Zertifikatepreise, und/oder Netzentgelte und EEG-Umlage auf Exportstrom erheben, was auch noch zusätzlich die Netzentgelte und die EEG-Umlagein Deutschland senken würde.
--- Zitat ---Es hat doch nichts damit zu tun, dass sich beide wohl doch nicht so gut eignen um die diskontinuierliche Erzeugung von PV und Wind zu ergänzen oder gar dass PV geeignet wäre Speicher zu ersetzen. Vom technischen Blickwinklel aus passen die diskontinuierliche Erzeugung der Erneuerbaren und flexibel einsetzbare Speicher oder mit speicherbaren Energieträgern betriebene flexible Kraftwerke sehr gut zusammen.
--- Ende Zitat ---
Richtig.
Wie oben geschildert, wird sich das Passende auch wieder zusammenfügen, sobald man dazu übergehen muss, die dreckigen Braunkohlekraftwerke mehr und mehr zu drosseln und zeitweise abzuschalten.
Diese aktuell gestiegene Braunkohlestromerzeugung und der übermäßige Braunkohlestromexport ist bei weiterem nationalen und internationalen EE-Ausbau bald Geschichte.
--- Zitat ---Nur will ja wohl am Preissystem keiner ansetzten. Stattdessen werden wirre Konstruktionen von einer so genannten "Strompreisbremse" erdacht, die an den Symptomen herumdoktoren. Vermutlich ändert man an dem Preisfindungsmechanismus nichts um die günsigen Strompreise für die Industrie nicht zu gefährden. Die aufgrund immer weiter sinkender Börsenpreise immer weiter ausufernde EEG-Umlage trägt im Wesentlichen der kleine Haushaltskunde und die nicht privilegieten Betriebe.
--- Ende Zitat ---
Das ist wohl auch richtig, hat jetzt aber weniger mit der Frage nach der Zukunft der Pumpspeicher- und Gaskraftwerke zu tun.
Sicher war es auch der Hauptgrund dafür, dass Merkel und Rösler nicht dazu bereit waren, den CO2-Zertifikatehandel wiederzubeleben. Sie haben eine Schwächung der deutschen Wirtschaft befürchtet, weil damit unweigerlich die Strompreise für die Großindustrie steigen würden.
Es ist ja ganz klar, dass die Großindustrie in Deutschland derzeit erheblich von der Entwicklung am Strommarkt profitiert. Die Großindustriestrompreise (für die privilegierten Stromabnehmer) sind in Deutschland im europäischen Vergleich inzwischen sehr niedrig. Es gibt ja schon Ankündigungen von stromintensiven Industrien, mehr Produktion nach Deutschland zu verlagern.
Meines Erachtens gibt es da nur einen sinnvollen Ausweg:
Man muss den CO2-Handel wiederbeleben, auch wenn es den Strom auf Großhandelsebene verteuert. Die resultierende Senkung der EEG-Umlage würde die gesamte nicht-privilegierte Wirtschaft entlasten, so dass diese effektiv wohl keine Mehrbelastung hätte.
Wenn die Bundesregierung den Strom für die Wirtschaft billiger machen will, muss sie auf Steuern verzichten. Für die Stromsteuer gibt es z.B. kaum noch eine Rechtfertigung, denn sie sollte den Strom absichtlich teurer machen, aber das will man ja jetzt nicht mehr. Das entsprechende Steueraufkommen muss man eben irgendwo einsparen oder über andere Steuern eintreiben.
Energiesparer51:
Kurz gefasst: Habe ich schon investiert, kann ich auch zu Grenzkosten produzieren um noch einen geringen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. Das gilt insbesondere für schon abgeschriebene Kraftwerke. Da sind natürlich Kraftwerke, die keinen "Brennstoffverbrauch" haben oder billige Brennstoffe nutzen im Vorteil.
Für eine Investitionsentscheidung muss aber jeder mit Vollkosten rechnen. Sowohl bei Gas- Pumpspeicherkraftwerken oder auch bei PV. Und wer sein Kraftwerk noch nicht abgeschrieben hat, macht Verluste. Auch bei PV können z.B. die Einnahmen unter die laufenden Kreditverpflichtungen fallen.
Da auf Dauer stets Ersatzinvestitionen anfallen werden, egal in welche Technik, kann ein Strompreis, der nur die Grenzkosten deckt, auf Dauer nicht funktionieren. Damit sich neue Investitionen lohnen, müssen die Vollkosten plus Gewinn erwirtschaftet werden können.
PS: Die Stromsteuer wurde auch zur Senkung der Rentenversicherungsbeiträge eingeführt. Schafft man sie ab, so müssten die wieder steigen.
egn:
--- Zitat von: Energiesparer51 am 23. Juni 2013, 22:35:57 ---Da auf Dauer stets Ersatzinvestitionen anfallen werden, egal in welche Technik, kann ein Strompreis, der nur die Grenzkosten deckt, auf Dauer nicht funktionieren. Damit sich neue Investitionen lohnen, müssen die Vollkosten plus Gewinn erwirtschaftet werden können.
--- Ende Zitat ---
Genau das ist der Punkt. Ein System, das den Preis über die Grenzkosten bildet, kann nur funktionieren wenn Anbieter am Markt sind, die einen diversifizierten Kraftwerkspark haben, oder zumindest hauptsächlich Kraftwerke deren Grenzkosten regelmäßig und er dem gebildeten Preis liegen. Dies funktionierte gut als die Stromkonzerne getrennte Netzgebiete hatten und quasi in Ihrem Netzgebiet die komplette Versorgung übernahmen. Dann konnten die Erlöse aus den Kraftwerken, deren Stromgestehungskosten deutlich unter dem gebildeten Preis lagen, die Kraftwerke subventionieren, die regelmäßig die Grenzkostenkraftwerke bildeten. Wobei die Subventionierung auch dadurch keine Problem war, dass der Preis durch Verknappung der Grenzkostenkraftwerke fast beliebig manipuliert werden konnte.
Auf der anderen Seite, hätten die Anbieter am Strommarkt ja die Möglichkeitihren Strom kostendeckend anzubieten, wenn nicht hohe Überkapazitäten im Markt vorhanden wären. Niemand außer der Konkurrenz zwingt einen Anbieter seinen Strom nur zu den Grenzkosten anzubieten. Wenn Angebot und Nachfrage weitgehend ausgeglichen wäre, gäbe es auch öfter die Möglichkeit den Strom zu einem Preis über den Grenzkosten anzubieten. Sobald sich der Markt durch den Abbau von Überkapazitäten bereinigt hat, wird sich auch für Spitzenlastkraftwerke ein auskömmlicher Preis bilden.
Bis dahin sollte man ernsthaft über eine über Vollkosten finanzierte strategische Reserve nachdenken. Dies Kraftwerke dürfen dann aber auch nicht am normalen Markt teilnehmen und der Preis darf nur über Pay-as-Bid gebildet werden. D.h., jeder erhält nur den Preis den er selbst geboten hat und nicht den Preis des höchsten Gebots.
Hier noch Informationen darüber wie das mit dem Export von Braunkohlestrom funktioniert:
Der physikalische Ringfluss über Polen hängt nicht direkt mit hoher Windkrafterzeugung im Netzgebiet von 50Hz zusammen. Dies zeigt eine Korrelation der Differenz zwischen physikalischem und kommerziellem Fluss mit der Windeinspeisung im Netz von 50Hz. (Seite 79)
--- Zitat ---Da in Abbildung 53 gezeigt wurde, dass die Ringflüsse auch bei niedriger Windeinspeisung in der 50Hertz-Regelzone auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass die Ringflüsse nicht auf eine zu hohe Windenergieeinspeisung in der 50Hertz-Regelzone, sondern z.B. auf das verwendete Marktdesign zurückzuführen sind.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Es gibt eindeutige Hinweise, dass die Ringflüsse durch die osteuropäischen Nachbarstaaten in erster Linie durch ein unvollkommenes Marktdesign und nicht durch den Ausbau der erneuerbaren Energien oder den Kernenergieausstieg in Deutschland verursacht werden. Der deutsche Spotmarkt basiert auf der Fiktion nicht vorhandener Netzengpässe („Kupferplatte“), die in der Realität nicht zutrifft. Da viele Anlagen mit niedrigen Grenzkosten (Braunkohle und Wind) in der 50Hertz-Regelzone installiert sind, treten Situationen auf, in denen der Spotmarkt Impulse gibt, in der 50Hertz-Regelzone zu viel Strom zu produzieren oder zu viel Strom in die 50Hertz-Regelzone zu importieren. Da der Erzeugungsüberschuss in der 50Hertz-Regelzone offensichtlich so groß ist, dass er mit Redispatch allein nicht abgebaut werden kann, treten Ringflüsse auf. Eine Reihe von Maßnahmen würde sich anbieten, um die auftretenden Ringflüsse zu verringern:
- Bei einem absehbaren Erzeugungsüberschuss in der 50Hertz-Regelzone könnten Braunkohlekraftwerke abgeregelt werden. Dies könnte über erhöhte Netznutzungsentgelte (G-Komponente) oder ordnungsrechtliche Vorgaben geschehen.
- Bei einem absehbaren Erzeugungsüberschuss in der 50Hertz-Regelzone sollte kein zusätzlicher Strom importiert werden. In diesen Stunden könnte der NTCWert für den Import auf null gesetzt werden.
- Es könnte der Vorschlag von CEPS et al. (2012) aufgegriffen werden und die Preiszone Deutschland/Österreich aufgeteilt werden. Dabei wäre noch eingehend zu prüfen, wo die bestehende Preiszone geteilt werden sollte. Die bisherigen Ergebnisse des Netzentwicklungsplan 2012 haben einen großen Netzausbaubedarf zwischen Nord- und Süddeutschland festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass die Aufteilung der Preiszone zwischen Nord- und Süddeutschland z.B. auf Höhe von Frankfurt (Main) voraussichtlich sinnvoller ist als zwischen Deutschland und Österreich.
- Volkswirtschaftlich am effizientesten wäre es, wenn Strom aus der 50Hertz-Regelzone kommerziell nach Polen und Tschechien exportiert werden könnte. Dies würde bei der Aufteilung der deutschen Preiszone voraussichtlich automatisch geschehen. Alternativ könnten die NTC-Werte für Exporte von Polen und Tschechien nach Deutschland auf null gesetzt werden. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber würden dann im Rahmen der erwarteten Ringflüsse Übertragungskapazitäten für die betroffenen Interkonnektoren kaufen. Dies schließt den Erwerb von Übertragungskapazitäten für Exporte von Deutschland nach Polen, für Exporte aus dem Netzgebiet der 50Hertz nach Tschechien, für Exporte von Polen nach Tschechien, für Exporte von Tschechien nach Österreich und für Exporte von Tschechien in das Netzgebiet der TenneT ein. Vereinfacht würden dann folgende Ringflüsse auftreten:
-- Strom fließt vom Netzgebiet der 50Hertz über Polen und Tschechien nach Österreich.
-- Strom fließt aus dem Netzgebiet der 50Hertz nach Tschechien und von dort in das Netzgebiet der TenneT.
--- Ende Zitat ---
Auch sonst sind in der Studie einige interessante Erkenntnisse zu finden. Z.B. dass auch Frankreich kostenlos das deutsche Netz "missbraucht" um seinen Strom in signifikanter Höhe in die Schweiz und Österreich zu exportieren. Im Jahr 2011 betrug der kommerzielle Importsaldo mit Frankreich nur 2,4 TWh, gleichzeitig wurden aber 20 TWh physikalisch importiert.
Desweiteren wird auch meine Aussage mit dem Export Strom aus nicht ab geregelten Kraftwerken bestätigt:
--- Zitat ---Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat Einfluss auf den Stromaußenhandel. Bis vor kurzem exportierte Deutschland vor allem nachts Strom aus Grundlastkraftwerken. Insbesondere im Sommer 2012 stieg die Stromausfuhr Deutschlands vor allem am frühen Nachmittag, wenn viel Strom aus Photovoltaikanlagen zur Verfügung stand. Offensichtlich werden fossile Kraftwerke nicht heruntergefahren, sondern ihre Stromproduktion ins Ausland verkauft wo Kraftwerke mit höheren Grenzkosten außer Betrieb genommen werden.
--- Ende Zitat ---
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