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Autor Thema: Was Strom wirklich kostet  (Gelesen 38805 mal)

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Offline Cangrande

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #30 am: 04. Februar 2012, 23:02:46 »
Zitat
Original von superhaase
Insofern sind es sicher eher die Atomkraft-Befürworter, die schon immer Glaubensbrüder waren und die wissenschaftlichen Fakten geleugnet bzw. verdrängt haben. Sie sollten also etwas zurückhaltender damit sein, anderen vorwerfen, von einem Glauben durchdrungen zu sein. Es ist schon seltsam, dass die Atomkraft-Befürworter, wie Sie, den Atomkraft-Gegnern immer die Rationalität Ihrer Argumente absprechen wollen und sie zu \"Gläubigen\" oder manchmal noch schlimmer zu \"unwissenden Angsthasen\" herabwürdigen, statt deren Argumente auf rationaler Ebene zu entkräften.

Ich bin mir der Unbeweisbarkeit meiner eigenen Überzeugung, dass es in Deutschland nicht zu einem GAU gekommen wäre, durchaus bewusst. Das unterscheidet mich von Ihnen, weil Sie ja genau wissen, dass es zu einem GAU kommen wird bzw. gekommen wäre.

Zitat
Es heißt wohl eher, dass der Staat darauf hofft, dass kein Super-GAU eintritt.
Diejenigen Kosten, um die es hier geht, entstehen erst dann, wenn das Risiko sich realisiert, oder wenn dem Stromerzeuger entsprechende Versicherungsbeiträge aufgebürdet werden. Da bisher keins von beiden eingetreten ist, ist die Kostenberechnung der Gutachterinnen zwangsläufig fiktiv (und wäre, wie gesagt, sogar viel zu niedrig, wenn morgen der GAU eintreten würde).

Zitat
Auch wenn ich ein Gegner der Atomenergienutzung bin, fordere ich keine exorbitanten Versicherungsprämien für AKWs.
Ich fordere angemessene Versicherungsprämien für AKWs,
\"Angemessen\" aus ihrer Warte und \"exorbitant\" aus betriebswirtschaftlicher Sicht schließen sich nicht aus.

Zitat
Sie werden es nicht glauben, aber im Teenager-Alter war ich für die sog. friedliche Nutzung der Atomenergie. Allerdings habe ich ..... hinzugelernt und war bereit, ohne ideologische Scheuklappen meine Haltung hierzu zu ändern. Und das aus rein sachlichen Gründen. Da sind Sie platt, gelle?
Nein, wieso sollte ich? Ich bestreite ja keineswegs, dass es sachliche Gründe gibt, die gegen den Atomstrom sprechen. Es gibt aber auch welche, die dafür sprechen. Und einen Beweis, dass so ein Ding bei uns in die Luft geht, können Sie nicht führen. Sie befürchten das, ich glaube das nicht.
Was immer Sie an Versicherungsmathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung anschleppen: es ist kein Vollbeweis. Der lässt sich erst - so oder so - ex post erbringen.

Zitat
Im Übrigen ist die Gegenposition Pro-Atom nicht rational begründbar, sondern beruht nur auf dem Glauben, dass schon nichts passieren wird und dass sich für den Atommüll schon noch eine dauerhafte Lösung finden wird.
Sicher, und Ihre Meinung beruht auf dem Glauben, dass etwas passieren wird und das sich er Atommüll nicht entsorgen lässt.

Zitat
Weiter, ist gerade das Kostenargument beim Atomstrom völlig unbegründet. Sehen Sie sich doch mal an, wo ein Atomkraftwerke ohne massive Subventionen gebaut worden ist. Nirgendwo auf der ganzen Welt war und ist Atomstrom je wirtschaftlich gewesen.
Betriebswirtschaftlich war sie allemal wirtschaftlich. Und wenn Sie die Berechnungen der Gutachterinnen akzeptieren, war die Produktion von Atomstrom auch gesellschaftlich wirtschaftlich - sofern Sie nicht - letztlich willkürlich - einen Risikozuschlag ansetzen.

Zitat
Und wenn Sie auf peak oil anspielen: Uran kann das Öl nicht ersetzen.
Es würde sich sehr bald ein peak uranium nähern. Es wäre nichts gewonnen, außer viel Müll
Doch: wir hätten Zeit gewonnen. Einen Fördergipfel werden wir wegen der Begrenztheit der Ressourcen irgendwann überall sehen: nicht zuletzt auch bei den selten Erden, die man für die Photovoltaik benötigt.

Zitat
Würde man Ihren Ansatz für die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten anwenden, dann würde, zu Ende gedacht, der gesamte Strom gar nichts Kosten. Null Komma null Cent. Wendet man nämlich Ihren Kostenberechnungs-Grundsatz an, den man auch mit  umschreiben könnte, dann kostet auch der PV-Strom oder der Windstrom nichts,
Sie sprechen von Kosten, ich sprach von Gewinnen. Kosten sind Reibungsverluste, die den gesellschaftlichen (wie natürlich auch schon den betriebswirtschaftlichen) Nutzen mindern. Gewinne tun das nicht. Mit \"das Geld ist ja nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer\" hat das nichts zu tun.
Soweit \"die Gewinne der Aktionäre ... teilweise auch ins Ausland\" wandern, dürfte man diesen Teil in der Tat nicht von den deutschen gesellschaftlichen Kosten in Abzug bringen.

\"Wo soll man denn nun die Grenze ziehen?\"
Die Grenze für die gesellschaftlichen Kosten verläuft zwischen Gewinnen und - ja, eben: Kosten! Falls man Gewinnanteile ausländischer Aktionäre nicht ermitteln kann, kann man halt insoweit keine präzise Berechnung vornehmen. Das rechtfertigt es aber nicht, diesen Faktor einfach unter den Tisch fallen zu lassen.

Zitat
Allerdings gibt es für Ihre Grenze keine vernünftige Stütze: warum soll man die Gewinne der Aktionäre des Stromkonzerns oder des den Stromkonzern versichernden Rückversicherers nicht in die Stromkosten einrechnen, die Gewinne der Kraftwerksbauer oder der Kohleförderer aber schon?
Warum nicht auch die \"Gewinne\" der dort arbeitenden Menschen, also die jeweiligen Einkommen?
1) Es geht nicht um die \"Stromkosten\", sondern um die gesellschaftlichen Stromkosten.
2) Wenn Sie es für nötig halten, für deren Ermittlung auch die Gewinne der Kraftwerksbauer usw. einzubeziehen: ok. Ich meinerseits würde mich mit einer Annäherung ohne diese Faktoren zufrieden geben, weil ich eine gesamtgesellschaftliche (annähernde) Berechnung nicht sabotieren will.
Die Arbeitslöhne dagegen sind Kosten.

Zitat
Der Ansatz der Autorinnen hingegen, auf die Verkaufspreise des Stroms inklusive der Gewinne abzustellen, ist bei Kostenrechnungen in der Wirtschaft Usus. Es wird nirgendwo anders gemacht.
Die Wirtschaft erstellt betriebswirtschaftliche Kostenrechnungen. Wer dagegen den Anspruch erhebt, Kostenrechnungen auf einer gesellschaftlichen Ebene zu erstellen, muss auch Gewinne z. B. aus überhöhten Verkaufspreisen von Strom, oder aus nicht fällig gewordenen Versicherungsrisiken, gegenrechnen. Wer das nicht tut, produziert einen Mix aus betriebswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Kostenrechnung.

Zitat
Insbesondere ist es unverständlich, warum man davon gerade bei einem Kostenvergleich abweichen sollte, wenn man dasselbe Rechnungsprinzip auf alle zu vergleichenden Stromarten anwendet.
Natürlich muss man dasselbe Rechnungsprinzip für alle Stromarten anwenden. Aber als Wissenschaftler darf man bei der Festlegung dieses Prinzips keine Faktoren unter den Tisch fallen lassen, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Höhe der einzelnen Stromartenkosten haben.

Zitat
Das ist doch eine sehr zynische Sichtweise. Das hat weder mit verantwortungsvollem Wirtschaften noch mit wissenschaftlichem Denken zu tun.
Wenn Sie behaupten wollen, die Annahmen für die Wahrscheinlichkeit eines GAU oder eines Super-GAU seien wissenschaftlich nicht belegbar, dann haben Sie hier entweder eine eklatante Wissenslücke, oder aber sie erzählen das hier wider besseres Wissen.
Mir geht es um die Frage einer korrekten (gesellschaftlichen) Kostenberechnung. Wenn Sie \'Zynismus\' kritisieren und  Verantwortungsbewusstsein fordern, legen Sie implizit Ihre Befürchtung zu Grunde, dass es zu einem GAU kommen wird (gekommen wäre ...).
Die AKWs sind von Wissenschaftlern gebaut bzw. entworfen worden, die sicherlich auch nicht hopps gehen möchten. Mit Ihrer Argumentation sprechen Sie denen die Wissenschaftlichkeit ab, die Sie selbst für sich in Anspruch nehmen. [/quote]
Ich bin kein Wissenschaftler, aber vor allem berufe ich mich auch nicht auf die Wissenschaft, wenn ich sage, dass ich nicht \"glaube\", dass bei uns ein GAU eingetreten wäre, wenn die AKWs weiterlaufen würden. Die Wissenschaft kann dazu hübsche Wahrscheinlichkeitsberechnungen vorlegen, aber einen Beweis gibt es, wie gesagt, immer erst ex post.

Zitat
Die GAU-Wahrscheinlichkeit und deren Schadensauswirkungen sind sehr genau wissenschaftlich untersucht. Dazu gibt es immens viel Material.
Auf dieses Material stützt z.B. eine Münchner Rück ihre Kalkulationen.
Sie stellen sich nun hier hin und behaupten, das wäre alles Mumpitz und die sollen doch einpacken?
Der Staat erwartet keinen GAU und nirgendwo auf der Welt hat es bisher einen GAU gegeben, und schon gleich gar nicht in einem Hochtechnologieland wie Deutschland (unsre AKWs sind die sichersten der Welt!).
Und wenn dann doch ein Super-GAU passiert, dann haben wir oder die jeweils betroffenen einfach nur Pech gehabt?
In meiner Argumentation geht es um die Kosten, und um deren Einschätzung. Dass Wahrscheinlichkeitsrechnungen für Versicherungsunternehmen Sinn machen, steht außer Frage. Aber weder in Frankreich noch in Deutschland ist bislang ein Reaktor hochgegangen.
Wenn Sie von \"Pech gehabt\" sprechen, bringen Sie eine andere Forderung ins Spiel, nämlich die nach einer absoluten Sicherheit. Wer so denkt, muss naturgemäß gegen Atomstrom eintreten; allerdings eigentlich auch gegen Automobile, Kreuzfahrtschiffe .... usw.
Ich bin bereit, um meines Lebensstandards willen ein Restrisiko in Kauf zu nehmen; wenn Sie (und andere) das nicht sind, müssen wir das politisch austragen (was ja bei uns auch geschehen ist).
Interessen erhellen - sich Widersprüchen stellen!

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #31 am: 05. Februar 2012, 10:55:55 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Zitat
Mit GAS @Energiesparer51. Die Drosselung der Gaslieferung aus Russland ist völlig normal und entspricht den Verträgen. Die größten Energiespeicher sind Gasspeicher und die sind randvoll! Außerdem können wir, wenn die Forschungsergebnisse sich umsetzen lassen, künftig überflüssigen Windstrom in Gas umwandeln und dort ebenfalls speichern.
Wenn Gas den Anteil von Braun- und Steinkohle an der Stromproduktion in merklichem Maße substituieren soll, wird das vorhandene Speichersystem wohl erweitert werden müssen und auch deutlich  mehr Gas gebraucht. http://www.transparency.eex.com/de/freiwillige-veroeffentlichungen-marktteilnehmer/stromerzeugung/Erzeugung-des-Vortages
Zurzeit kommt der größte Teil des Stroms aus der Kohle. Wenn Gas da mehr bringen soll als die von Ihnen kritisierten Erneuerbaren, wäre Klotzen angesagt.
    @Enegergiesparer51, zuerst sollte mal der wegfallende Atomstrom nicht durch Kohlekraftwerke wie das geplante der
Stadtwerke in Brunsbüttel \"substituiert\" werden. Glatter IRRSINN oder DER ECHTE GRÜNE IST SCHWARZ

Ja, bei den Netzen und Speichern ist Klotzen angesagt. Gas hat das Potential. Wir brauchen ein europäisches Netz, das die Versorgung aus den unterschiedlichen Quellen gewährleistet und um die schwankenden erneuerbaren Energien auszugleichen. Dezentrale Gaskraftwerke sind dafür geeignet. Erdgas fließt aus vielen Quellen in die EU, aus Nordafrika, LNG, aus Norwegen, aus Russland .... . Dazu kommen eigene Quellen bis zu BIO. Speicher sorgen für Ausgleich und gewährleisten dazu die Versorgung auch in kalten Wintern.

Bisher wird Gas nur von den EU-Außengrenzen in die Bestimmungsländer transferiert. Wir Verbraucher sollten Gas aber EU-weit dort kaufen können, wo es am günstigsten angeboten wird. Dazu braucht es Netze, die den Verbrauchern zur Verfügung stehen. Aber gerade wir Deutsche haben eine Netzstruktur wie im Mittelalter. Wo gibt es mehr Netze? Jedes Dorf sein eigenes Netz, möglichst von der Konkurrenz abgeschottet für die Selbstversorgung. Die sogenannte Rekommunalisierung schafft weitere Barrieren anstatt sie abzubauen.

@Energiesparer51, ob die Politik von gierigen Solaristen beeinflusst wird oder ob Kommunalpolitiker Stadtwerke als Nebenhaushalte missbrauchen, bei dieser egoististischen, profitorientierten und lobbybeeinflussten Energiepolitik wird das nichts mit der sicheren, preisgünstigen, verbraucherfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit. Dazu bedarf es mehr Widerstand der Verbraucher, die ihre Interessen vertreten und nicht die von Energieerzeugern.[/list]PS
auch die mit viel Steuergeld von den Kommunalpolitkern angeschafften Elektroflitzern tragen da nichts zur Energiewende und zum Umwelt- und Klimaschutz bei, im Gegenteil, das wird auch nichts mit den angeblich sauberen Dienstwagen.

Die Unterschiede: Entweder Kohle oder Kern ... \"Atomstrom ist substituierbar\"

Offline superhaase

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #32 am: 05. Februar 2012, 15:46:40 »
Zitat
Original von Cangrande
Das unterscheidet mich von Ihnen, weil Sie ja genau wissen, dass es zu einem GAU kommen wird bzw. gekommen wäre.
Nein. Ich weiß nicht, dass es zu einem GAU kommen wird. Das hab ich nie behauptet.
Es geht um das Risiko und um dessen Kosten.
Ich versichere meine PV-Anlage, obwohl ich nicht weiß, dass es zu einem Schadensfall kommen wird. Ja, ich gehe sogar davon aus, dass es \"mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit\" ;) bei meiner PV-Anlage nicht zu einem Haftpflichtschaden kommen wird.
Trotzdem versichere ich die Anlage, weil die Versicherungsprämie auch relativ gering ist - was wiederum daran liegt, dass die Versicherung das Eintrittsrisiko und die mögliche Schadenshöhe jeweils nicht sehr hoch einschätzt. Ich habe also keinen Grund, wegen ein paar an der Versicherungsprämie Euros ein unvermeidbares Restrisiko einzugehen.

Gleiche Maßstäbe sind an ein Atomkraftwerk anzulegen.
Das Problem bei Atomkraftwerken ist die nahezu unbegrenzte Schadenshöhe, auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit - das sogenannte Restrisiko - ebenfalls relativ gering ist.

Zitat
Diejenigen Kosten, um die es hier geht, entstehen erst dann, wenn das Risiko sich realisiert, oder wenn dem Stromerzeuger entsprechende Versicherungsbeiträge aufgebürdet werden. Da bisher keins von beiden eingetreten ist, ist die Kostenberechnung der Gutachterinnen zwangsläufig fiktiv (und wäre, wie gesagt, sogar viel zu niedrig, wenn morgen der GAU eintreten würde).
Das könnte man so sehen. Aber nur dann, wenn man eben dieses Lotteriespiel auch auf die Kostenberechnung anwenden will.
Es macht allerdings wohl wenig Sinn, so wie Sie sagen, zwei Kostenrechnungen aufzustellen. Eine, in der die Schadenskosten nicht drin sind, weil ja mit etwas Glück nichts passieren wird. Und eine weitere, in der der Schadensfall eintritt und dann die Schadenskosten die Atomenergie gleich für die ganze Welt unrentabel macht.
So betrachtet hat sich die Atomenergie übrigens schon mindestens zwei Mal für die ganze Welt unrentabel gemacht.
Beide Kostenrechnungen Ihrer Art spielgen die Realität nicht wider: Entweder wird das Risiko mit den Schadenskosten komplett ausgeblendet, oder aber es wird als bereits eingetreten einkalkuliert, obwohl es das nicht ist.

Da aber den Schaden so oder so die Gesellschaft trägt (entweder über die Versicherungskosten, wenn es die angemessene Versicherung gäbe, oder aber über die Schadenskosten, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eintreten), ist es durchaus angemessen, diese fiktiven Versicherungskosten als Stromkosten einzurechnen.
Es ist einfach der kalkulatorisch vernünftigste Ansatz.
Dieser Ansatz ergibt vor allem auch eine Verteilung der potentiellen Schadenskosten über die Nutzungszeit der AKWs nach versicherungsmathematischen Regeln.
Insofern wären weltweit betrachtet die inzwischen real eingetretenen Schadenskosten auch auf die weltweit betriebenen AKWs als Versicherungsprämien umgelegt worden, wenn es diese Versicherung weltweit gegeben hätte.
Damit ist Ihre Forderung, dass nur die real bereits angefallenen Kosten angerechnet werden können ja eigentlich schon erfüllt.


Zitat
Und einen Beweis, dass so ein Ding bei uns in die Luft geht, können Sie nicht führen. Sie befürchten das, ich glaube das nicht.
Was immer Sie an Versicherungsmathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung anschleppen: es ist kein Vollbeweis. Der lässt sich erst - so oder so - ex post erbringen.
Es geht nicht um den Beweis, dass ein AKW bei uns in die Luft fliegt.
Es geht auch nicht um einen Glauben, ob oder ob nicht.

Das ist ein auf einen lokalen Bereich reduziertes Lotteriespiel, das für ein seriöses Wirtschaften unzulässig ist.
Im kleinen Maßstab, mit überschaubarem wirtschaftlichen Schaden, den der Staat dann auffangen könnte, ließe sich über so ein Lotteriespiel ja vielleicht noch nachdenken.
Bei einem AKW ist aufgrund der unbegreiflichen Schadenshöhe, die kein Staat der Welt wirklich finanziell voll entschädigen kann, und vor allem aufgrund des tausendfachen oder gar millionenfachen menschlichen Leids, das nicht mehr wiedergutzumachen ist, dieses Lotteriespiel, dass Sie einzugehen fordern, aber absolut inakzeptabel.

Ich gehe soweit zu sagen, dass es in höchstem Maße unmoralisch war und ist, dieses Lotteriespiel zu veranstalten.

Insbesondere, wenn man bedenkt, dass es aus energietechnischer Sicht nicht unbedingt notwendig war/ist und alles in allem noch nicht einmal kostengünstiger als andere Stromerzeugungsarten (auch ohne die Einrechnung der potenziellen Schadenskosten ist die Atomenergie nicht  billig, es gab und gibt genügend andere Subventionen, ohne die allein aus wirtschaftlichen Gründen kein Kernkraftwerk gebaut worden wäre).

Zitat
Sicher, und Ihre Meinung beruht auf dem Glauben, dass etwas passieren wird und das sich er Atommüll nicht entsorgen lässt.
Nein, das drücken Sie falsch aus.
Meine Meinung beruht auf dem wissenschaftlich fundierten Wissen, dass sich Super-GAUs nicht mit Sicherheit vermeiden lassen und ein nicht unerhebliches Risiko für deren Eintritt bleibt. Dass diese Wahrscheinlichkeitsberechnungen der Wissenschaftler relativ gut zutrafen und zutreffen, zeigt ja leider auch die Realität.
Und meine Meinung ist, dass es jedem moralisch integren Menschen nicht gestattet ist, solch ein Lotteriespiel zu veranstalten.

Des weiteren ist es nicht mein Glaube, dass sich Atommüll nicht entsorgen lässt.
Es ist mein Wissen, was ja auch von niemandem auf der Welt bestritten wird, dass es bisher kein Endlager für hochradioaktiven Müll gibt.
Ob es ein sicheres Endlager für solchen Müll je geben wird, das diesen einigermaßen sicher für Jahrzehntausende einschießen kann, und ob eine entsprechende Überwachung und Nachsicherung oder nötigenfalls Umbettung zu gewährleisten ist, weiß ich nicht. Ich hege aber starke Zweifel. Asse ist ein weiteres Mosaiksteinchen, das auf eine Unlösbarkeit des Atommüllproblems hindeutet.

Wie gesagt, ich weiß nicht, dass das Atommüllproblem unlösbar ist. Aber Sie und alle Atomanlagenbetreiber wissen auch nicht, dass es lösbar ist. Sie \"glauben\" oder vielmehr \"hoffen\", dass sich eine Lösung findet.
Das wiederum hat absolut nichts mit Rationalität oder Wissenschaftlichkeit zu tun.
Stellt sich nun die Frage, ob man auf der Grundlage eines Glaubens oder Hoffens so ein Problem in die Welt setzen darf.

Interessant ist dabei, dass es z.B. nach dem deutschen Atomgesetz unzulässig ist, eine atomare Anlage in Betrieb zu nehmen, wenn die Entsorgung der radioaktiven Abfälle nicht sichergestellt ist. Ein Schelm, der nun dabei an ein Endlager für diese Abfälle denkt.

Zitat
Doch: wir hätten Zeit gewonnen. Einen Fördergipfel werden wir wegen der Begrenztheit der Ressourcen irgendwann überall sehen: nicht zuletzt auch bei den selten Erden, die man für die Photovoltaik benötigt.
Zeit gewonnen, zu welchem Preis? Unmengen an Atommüll - wohin? Wie viele weiter Super-GAUs? Wie viele weitere gesundheitlich geschädigten Menschen, die in Atomkraftwerken arbeiten oder in deren Nähe wohnen (Atom-Tagelöhner, Kinderkrebsstudie)?

Aber vor allem: Welches Erdöl wollen Sie durch Atomstrom ersetzen? Heizöl? Kraftstoffe für den Verkehr?
Überall dort, wo Mineralöle durch Strom ersetzbar sind, kann dieser Strom auch von erneuerbaren Energien geliefert werden. Und das ab heute schon mit vergleichbaren Kosten bei weniger Risiko. Insbesondere würden die Kosten für erneuerbaren Strom schneller sinken, wenn man sich weltweit stärker darauf fokussieren würde.
Man stelle sich vor, all der finanzielle und personelle Forschungsaufwand und all die Industrieanstrengungen seit den 50ern wäre nicht in die Atomenergie, sondern in die erneuerbaren Energien geflossen. Wie billig und verfügbar wären diese heute? Der Anteil der Erneuerbaren Energien am weltweiten Energieverbrauch wäre heute sicher größer als es der Anteil der Atomenergie heute ist. Hätte... wäre... bringt jetzt nichts mehr.
Dieser Gedanke soll nur zeigen, dass es sinnvoll ist, die Anstrengungen und Aufwendungen umzulenken.

Zitat
1) Es geht nicht um die \"Stromkosten\", sondern um die gesellschaftlichen Stromkosten.
2) Wenn Sie es für nötig halten, für deren Ermittlung auch die Gewinne der Kraftwerksbauer usw. einzubeziehen: ok. Ich meinerseits würde mich mit einer Annäherung ohne diese Faktoren zufrieden geben, weil ich eine gesamtgesellschaftliche (annähernde) Berechnung nicht sabotieren will.
Die Arbeitslöhne dagegen sind Kosten.
...
Die Wirtschaft erstellt betriebswirtschaftliche Kostenrechnungen. Wer dagegen den Anspruch erhebt, Kostenrechnungen auf einer gesellschaftlichen Ebene zu erstellen, muss auch Gewinne z. B. aus überhöhten Verkaufspreisen von Strom, oder aus nicht fällig gewordenen Versicherungsrisiken, gegenrechnen. Wer das nicht tut, produziert einen Mix aus betriebswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Kostenrechnung.
Es ergibt sich unvermeidbar immer ein Mix aus betriebswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Kostenrechnung, weil sich das gar nicht exakt trennen lässt.

Warum sollten dabei die Arbeitslöhne zu den Kosten zählen, während die Aktionärsgewinne nicht zu den Kosten zählen?  Das müssten Sie schon noch genauer begründen, warum genau da ein Unterschied sein soll. Der eine setzt sein Kapital ein und erhält von dem Unternehmen eine Zuwendung (Dividende, Kurssteigerung), der andere setzt seine Arbeitskraft ein und erhält von dem Unternehmen eine Zuwendung (Gehalt, Lohn). Beide geben das Geld wieder in der Gesellschaft aus, beide zahlen darauf Steuern.
Jede \"gesamtgesellschaftliche\" Kostenrechnung, die an einer irgendwo gezogenen Grenze einen Unterschied zwischen Kosten  als \"Reibungsverlust\" und Nicht-Kosten als \"Durchlaufposten\" oder \"Kreislaufposten\" macht, ist zu bestimmten Zwecken vielleicht nützlich, aber völlig willkürlich.
Insbesondere ist eine solche willkürliche Grenzziehung keineswegs unbedingt gerechter oder angemessener als eine Grenzziehung an einer anderen Stelle, wie Sie mit Ihrer Kritik weismachen wollen.

Wenn man nun, wie die Autorinnen der kritisierten Studie, die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten ermitteln will, ist es durchaus angemessen, darauf abzustellen, was ein Strombezieher direkt über die Stromrechnung oder indirekt über Steuerzahlungen und daraus gezahlten Subventionen an die Stromerzeuger aufwendet, um den Strom erhalten zu können.
Man kann vielleicht sagen, dass auch eine andere Kostenberechnungsweise möglich wäre. Dass diese aber transparenter und zutreffender oder richtiger wäre, kann man wohl nicht behaupten - nicht für die betreffende Fragestellung.

Abgesehen davon würde sich das Ergebnis bei der von Ihnen geforderten Art der gesamtgesellschaftlichen Kostenrechnung m.E. nicht zugunsten der fossilen Energien (inkl. Atomkraft) verschieben. Ich vermute, dass dann das Ergebnis die erneuerbaren Energien sogar noch besser dastehen ließe.

Zitat
Die AKWs sind von Wissenschaftlern gebaut bzw. entworfen worden, die sicherlich auch nicht hopps gehen möchten. Mit Ihrer Argumentation sprechen Sie denen die Wissenschaftlichkeit ab, die Sie selbst für sich in Anspruch nehmen.
Nicht die Wissenschaftlichkeit, aber die moralische Integrität. Das mag hart klingen, ist aber mein voller Ernst.

In der Anfangszeit der Atomenergie waren vielleicht die Auswirkungen und die Langfristigkeit der Folgen von atomaren Großkatastrophen von vielen Wissenschaftlern und Atomingenieuren unterschätzt worden. Insofern kann man den \"frühen\" Verantwortlichen auf der Wissenschaftsseite noch eine gewisse Unschuld zubilligen. Von dem starken politischen Interesse will ich hier nicht weiter reden. Aber auch damals gab es schon in Teilen der Wissenschaft erhebliche Bedenken, nicht nur wegen der Gefahr der militärischen Nutzung.

Spätestens aber seit Harrisburg oder aber dann Tschernobyl hat m.E. jeder Wissenschaftler, der noch für die Atomenergienutzung eintritt, jegliche moralische Integrität verloren. Und das nicht nur wegen der Atomunfälle selbst, sondern auch schon wegen der vielen anderen seither bekannt gewordenen kleineren und größeren Sauereien in den Atomanlagen weltweit und dem sich immer mehr als möglicherweise unlösbar abzeichnenden Atommüllproblem.

Zitat
Ich bin kein Wissenschaftler, aber vor allem berufe ich mich auch nicht auf die Wissenschaft, wenn ich sage, dass ich nicht \"glaube\", dass bei uns ein GAU eingetreten wäre, wenn die AKWs weiterlaufen würden. Die Wissenschaft kann dazu hübsche Wahrscheinlichkeitsberechnungen vorlegen, aber einen Beweis gibt es, wie gesagt, immer erst ex post.
Ich sprach nie von einem Beweis in diesem Zusammenhang.
Wenn Sie aber einen Beweis als Entscheidungsgrundlage pro/contra Atomenergie fordern, müssten Sie, wenn sie das Pferd nicht von hinten aufzäumen wollen, einen Beweis dafür fordern, dass kein Super-GAU eintreten wird.
Im Übrigen gibt es diese Beweise schon: Es gab bisher weltweit drei nachgewiesene Super-GAUs (nicht nur Größte Anzunehmende Unfälle, die nach Auslegung beherrscht werden müssen/sollen, sondern eben nicht mehr beherrschte Unfälle, also über den GAU hinausgehende Unfälle).

Wenn Sie also nun für Ihre Pro-Atom-Entscheidung ein paar wenige Atomkraftwerke herausgreifen (die deutschen), bei denen es bisher glücklicherweise noch nicht zu einem Super-GAU kam, um damit ex ante ein erklärt unbewiesenes (weil erst ex post beweisbares) Postulat aufzustellen, dass es bei uns nicht zu einem Unfall kommen wird, und dann für eine Entscheidungsänderung von der anderen Seite verlangen, diese solle gefälligst erst mal durch einen ebenfalls erst ex post erbringbaren Gegenbeweis Ihr Postulat widerlegen, so ist das in meinen Augen schon ein bisschen lächerlich. Sorry.

Welcher philosophischen Schule entspringt denn so eine Denke?

Zitat
In meiner Argumentation geht es um die Kosten, und um deren Einschätzung. Dass Wahrscheinlichkeitsrechnungen für Versicherungsunternehmen Sinn machen, steht außer Frage. Aber weder in Frankreich noch in Deutschland ist bislang ein Reaktor hochgegangen.
Gott sei Dank!
Aber niemand kann das auch für die Zukunft ausschließen. Schon morgen könnte es passieren. Je länger und je mehr Atomkraftwerke in Deutschland und Frankreich in Betrieb sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch \"bei uns\" passieren wird.
Das wollen Sie doch nicht ernsthaft in Abrede stellen?

Sie behaupteten schon mehrmals, es gäbe genauso rationale Argumente für Atomenergie, wie es rationale Argumente gegen die Atomenergie gibt.
Das bestreite ich entschieden.
Die Argumente für die Atomenergie sind entweder frei erfunden, wie z.B. das Kostenargument (Atomenergie ist auch ohne potentielle Schadenskosten noch nie günstig bzw. wettbewerbsfähig gewesen), oder aber resultieren aus einer Verdrängung der Risiken und der (in meinen Augen unmoralischen) Akzeptanz der schädlichen Folgen.
Rationale Argumente für die Atomenergienutzung gibt es nicht.
Sicher werden Sie das jetzt als voreingenommene und unter unbewiesenen Annahmen zustendegekommene Meinung bezeichnen.
Dazu müssten Sie aber alles oben gesagte entweder rational widerlegen (und nicht auf eine Glaubensfrage reduzieren, die es nicht ist), oder aber einfach ignorieren. Ersters wird Ihnen m.E. nicht möglich sein. Daher ist diese meine Position m.E. auch rational nicht zu erschüttern.
Aber wenn Sie es versuchen wollen: bitte schön! Ich hab ja schon einmal die Seite gewechselt. ;)

Zitat
Wenn Sie von \"Pech gehabt\" sprechen, bringen Sie eine andere Forderung ins Spiel, nämlich die nach einer absoluten Sicherheit. Wer so denkt, muss naturgemäß gegen Atomstrom eintreten; allerdings eigentlich auch gegen Automobile, Kreuzfahrtschiffe .... usw.
Ich bin bereit, um meines Lebensstandards willen ein Restrisiko in Kauf zu nehmen; wenn Sie (und andere) das nicht sind, müssen wir das politisch austragen (was ja bei uns auch geschehen ist).
Nein, da unterstellen Sie mir eine falsche Forderung.
Ich habe noch nie ein Leben in absoluter Sicherheit gefordert. Das wäre töricht.
Daher ist auch Ihr Vergleich töricht.
Dieser Vergleich ist eine beliebte Masche, um die Atomkraftgegner als Idioten erscheinen zu lassen, die ein Leben in absoluter Sicherheit wünschen.
Fehlt nur noch der berühmte Spruch \"die meisten Leute sterben im Bett, also legen Sie sich nicht ins Bett!\":
Dieser Vergleich ist daher ein unredliches Debattenwerkzeug.

Es geht um die Frage, ob Risiken vermeidbar sind, reduzierbar sind, und letztendlich vertretbar sind.
Es gibt unvermeidbare Lebensrisiken.
Die Atomenergie zählt mit Sicherheit nicht dazu.

Meine Forderung ist, die bekannten Risiken angemessen zu würdigen und nicht zu verdrängen.
Dabei gilt es, die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß der Folgen in Betracht zu ziehen. Da nun, wie sich ja auch schon zweimal in der Realität gezeigt hat, die Wahrscheinlichkeit wie von der Wissenschaft vorausberechnet leider nicht null ist, sondern leider hoch genug, so dass es in menschlich erlebbaren Zeiträumen zu solchen Super-GAUs kommt, und die Folgen so riesige und nicht wiedergutzumachende Ausmaße annehmen, muss jeder rational denkende und unvoreingenommene Mensch zu dem Schluss kommen, dass diese Risiken nicht vertretbar sind. Wenn man nun zusätzlich noch den relativ geringen, wenn überhaupt vorhandenen, friedlichen Nutzen im Vergleich zu anderen Energieformen betrachtet, erscheint ess seit 1979 (Harrisburg) und jedenfalls seit 1986 (Tschernobyl) als geradezu aberwitzig, nicht schnellstmöglich aus der Atomenergie auszusteigen.

Um wieviel schätzen Sie denn hat die Atomenergie Ihren Lebensstandard angehoben, im Vergleich zu einer Welt ohne Atomenergie?
Sie könnten ja beispielsweise Staaten zum Vergleich heranziehen, die keine Atomenergie nutzen.
Wieviel niedriger wäre Ihr Lebensstandard, wenn der Strom ein paar Cent oder zehntel Cent billiger wäre?
Wäre er ohne Atomenergie überhaupt billiger?
Zumindest seit der Einführung der Strombörse ist der Atomstrom praktisch nie preisbestimmend gewesen (merit order).
Selbst wenn man annimmt, dass der billige Atomstrom den Verbrauchern irgendwie zugutekommt: Wie viel weniger hätte man Steuern zahlen müssen, wenn es die Atomsubventionen nicht gegeben hätte? Wäre damit womöglich sogar ein höherer Lebensstandard möglich gewesen als mit Atomenergie?
Diese Fragen müsste man erst einmal erörtern, bevor man von einem erhöhten Lebensstandard durch Atomenergie sprechen könnte, für den man bereit wäre, ein Risiko einzugehen.

Jemand wie Sie, der in erklärt irrationaler Weise lediglich \"glaubt\", dass nichts passieren wird, und ein Lotteriespiel mit den bekannt großen Schadensauswirkungen in Kauf nehmen will, würdigt die Atomenergie-Risiken nicht - er verdrängt sie.

Was Sie fordern, ist ein Leben nach dem Prinzip des russischen Rouletts.

Wenn ein Teil der Bevölkerung gerne russisches Roulett spielt, soll sie das gerne tun. Dann aber bitte in einer Form, in der nicht andere Leute versehentlich gleich mit erschossen werden.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline huepenbeker

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #33 am: 05. Februar 2012, 15:53:16 »
@superhaase, omg, haben sie zuviel freizeit hier ellenlange beiträge zu schreiben und am ende eines jeden beitrags werden die anderen runter gemacht!
sie haben keine ahnung von nichts, haben auf das falsche pferd gesetzt und sind nun unentwegt am abkotzen.

andere meinungen akzeptieren wäre mal von vorteil...
Stoppt Wind-und Solarkraftwerke
Ja zur sauberen Kernkraft!

Offline Energiesparer51

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #34 am: 05. Februar 2012, 16:12:45 »
Zitat
Glatter IRRSINN oder DER ECHTE GRÜNE IST SCHWARZ


jo, den Mappus aus 2007 zu zitieren hat mich doch aufgeheitert.

Danke dafür.  ;)
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #35 am: 05. Februar 2012, 17:31:15 »
Zitat
Original von huepenbeker
@superhaase, omg, haben sie zuviel freizeit hier ellenlange beiträge zu schreiben und am ende eines jeden beitrags werden die anderen runter gemacht!
sie haben keine ahnung von nichts, haben auf das falsche pferd gesetzt und sind nun unentwegt am abkotzen.
Ich darf Sie beruhigen:
Entgegen Ihrer weiter oben geäußerten Vermutung, meine PV-Anlage würde nicht richtig laufen und ich müsste deshalb hier irgendwie Stimmung machen, kann ich Ihnen mitteilen, dass meine PV-Anlage sehr gut läuft und bislang etwa 5% mehr Strom erzeugt, als ich anhand meiner Ertragsanalyse vorausberechnet hatte.
Mein Pferd ist also durchaus das richtige. Mein winziges PV-Aktienpaket, das jetzt im Minus ist, spielt für mich keine nenneswerte Rolle, da mach ichs wie Kolani: nicht mehr ansehen und in einigen Jahren am Gewinn freuen. ;)

Dass Sie fordern andere Meinungen zu akzeptieren, ist jetzt allerdings der Witz des Tages. Im Gegensatz zu Cangrande, den ich nicht als solchen bezeichnet hatte, sind Sie nämlich ein echter Verschwörungstheoretiker.  :tongue:
Und solche zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie keine anderen Meinungen akzeptieren.
8) solar power rules

Offline PLUS

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #36 am: 05. Februar 2012, 18:54:25 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Zitat
Glatter IRRSINN oder DER ECHTE GRÜNE IST SCHWARZ
jo, den Mappus aus 2007 zu zitieren hat mich doch aufgeheitert.
Danke dafür.  ;)
    Gerne geschehen! Kohlekraftwerke sind allerdings immer noch nicht verboten, obwohl in der Zwischenzeit der GRÜNE Herr Kretschmann MP von Baden-Württemberg ist. Der Ordnung halber muss man festhalten, das Herr Mappus als MP das auch nicht geschafft hat, trotz seiner damaligen Forderung als Chef der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion.

    An der
SüdWestStrom StadtKraftWerk Brunsbüttel GmbH & Co KG sind aber gerade baden-württembergische Städte mit ihren Stadtwerken beteiligt. Mal sehen ob Herr Untersteller da sich noch engagiert. Ich rechne nicht damit. Sein Parteifreund, OB Palmer aus Tübingen, ist ja bei diesem Importkohleprojekt immer noch der federführende Kopf.

Zitat
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat einen Steinkohleblock des Großkraftwerks Mannheim (GKM) als Kaltreserve für Stromengpässe im Winter angeboten.  
Wenn es ernst wird ist Grün halt auch nur eine Farbe - hier weiterlesen

Es wird schnell vergessen, gerade die Fakten: Grüner Bauherr - Schwarzer Staub[/list]

Offline nichtegal

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #37 am: 05. Februar 2012, 19:23:57 »
Zitat
Original von Didakt
Zitat
aus Wiki, Interpretation zu Blog:

…Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation dienen. Insofern ähnelt es einem Internetforum, je nach Inhalt aber auch einer Internet-Zeitung.

Zitat
Original von superhaase

Blogs sind doch größtenteils nur Müll.

Erstaunliche Feststellung. Sie trifft dann wohl auch auf die Ihrigen Beiträgen hier im Forum zu! ;)

ich bin einfacher Bürger. Mit Widerspruch (§315 BGB) hatte ich einen Abschlag von mtl. 144,90€. Nachdem E-On sich mit Duldung des Kartellamtes und der Stromlobby/Politik sich fragwürdig vom § 315 BGB verabschiedet hat (unverschämtes BGH Urteil) darf ich nun, weil mein Stromvertrag gekündigt wurde, aus der Grundversorgung 286,00€ mtl. an Abschlag zaheln. E-ON verlassen kann ich nicht. Weil es keinen Anbieter für NT und HT gibt.

Offline Wolfgang_AW

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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #38 am: 04. September 2013, 16:13:19 »
Was Strom wirklich kostet (Kurzfassung)

Zitat
diese Studie stellt auf Basis von Literaturrecherchen, Interviews und eigenen methodischen Überlegungen eine erstmals weitgehend vollständige Zeitreihe der staatlichen direkten und indirekten Förderungen von erneuerbaren Energien, Atomenergie, Stein- und Braunkohle für den Zeitraum 1970 bis 2010 zusammen. Über die Umrechnung der absoluten Förderbeträge eines Jahres auf den jeweiligen Versorgungsbeitrag können spezifische Förderwerte (in Ct/kWh) angegeben und für die Energieträger verglichen werden. So ermöglicht die hier vorgelegte Studie erstmals einen systematischen Vergleich der staatlichen Förderungen der genannten Energieträger. Im gesamten Zeitraum 1970 – 2010 wurde erneuerbarer Strom mit durchschnittlich 2,2 Ct/kWh gefördert. Braunkohle profitierte im selben Zeitraum von staatlichen Förderungen von umgerechnet 1,2 Ct/kWh und Steinkohle von 3,2 Ct/kWh.
Atomenergie weist mit 4,1 Ct/kWh den höchsten Förderwert auf.

Zur Langfassung der Studie:http://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/publikationen/Studie_Was-Strom-wirklich-kostet_Langfassung.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW


Erneuerbare sparen 54 Mrd. Euro bis 2030

Zitat
Die Autorinnen Lena Reuster und Swantje Küchler begründen das Ergebnis zweifach: zum einen fielen die Kosten für Ökostrom-Anlagen aufgrund der technischen Weiterentwicklung immer niedriger aus und zum anderen verursachten Atom und Kohle Umweltschäden, die von der Allgemeinheit getragen werden müssten: "Es sind vor allem die Folgekosten von Kohle- und Atomstrom, die in der politischen Debatte um den Strompreis konsequent ausgeblendet werden", erklärt Lena Reuster.

Studie: Was die Energiewende wirklich kostet

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Offline Wolfgang_AW

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Was Strom wirklich kostet - aktualisierte Studie 2015
« Antwort #39 am: 06. Februar 2015, 18:56:15 »
Was Strom wirklich kostet (Kurzfassung)

Zitat
Diese „versteckten“ Summen aus staatlichen Förderungen und externen Kosten, die im Gegensatz zur EEG -Umlage eben nicht transparent auf der Stromrechnung erscheinen, haben die Experten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) nun erneut im Auftrag von Greenpeace Energy auf wissenschaftlicher Basis berechnet und aktualisiert. Ergebnis: Die konventionellen Energiequellen verursachen in 2014 und 2015 gesamtgesellschaftliche Kosten von jeweils rund 40 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel, wie pro Jahr per EEG in den Ausbau der Erneuerbaren fließt.
Die Studie „Was Strom wirklich kostet“ zeigt: Erneuerbare Energien sind unterm Strich deutlich kostengünstiger als konventionelle. Und würde man sämtliche versteckte Kosten für Kohle und Atom auf der Stromrechnung ausweisen, käme man auf eine „Konventionelle-Energien-Umlage“, die mit durchschnittlich 11 Cent pro Kilowattstunde beinahe doppelt so hoch ausfallen würde wie die aktuelle EEG -Umlage.

Was Strom wirklich kostet (Langfassung)

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #40 am: 06. Februar 2015, 19:31:20 »
Was Strom wirklich kostet ...
@Wolfgang_AW, zugegeben, ich habe die "grüne Reklame" nur überflogen. Ist Ihnen nichts aufgefallen? Mir ist trotz nur kurzem Überflug aufgefallen, dass es offensichtlich nur bei den konventionellen Energieträgern Zusatz- und externe Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden geben soll. Gibt es keine Umwelteinflüsse, keinen Aufwand, den man bewerten und beziffern müsste um wenigstens ansatzweise einen gültigen Vergleich vorzunehmen?

Soviel zur Glaubwürdigkeit und Legitimität dieser GREENPEACE ENERGY-"Studie". Was Sie da verlinken ist mir wieder einmal viel zu einseitig der Ideologie geschuldet.

Offline superhaase

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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #41 am: 07. Februar 2015, 16:56:23 »
Es ist kann durchaus zutreffend sein (ich habe sie jetzt nicht gelesen), dass diese Studie nicht wirklich ausgewogen und fair zu Werke geht. Vielleicht sind die Zahlen etwas übertrieben und nicht ganz fair errechnet.

Allerdings ist es schon so, dass auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (also keine "lobbygesteuerte Studie") schon vor drei oder vier Jahren vorgerechnet hat, dass bei Einbeziehung der externen Kosten der Großhandels-Strompreis für konventionellen Strom bei rund 11 ct/kWh liegen müsste, und somit schon damals teurer gewesen wäre als der damalige Mischpreis aus erneuerbaren Quellen.

Insofern ist also die Kernaussage der Studie sicherlich nicht falsch.

Trotzdem wollen das manche Leute nicht zur Kenntnis nehmen.
Durch verschließen der Augen verschwinden Tatsachen aber nicht. Das lernt ein Kind normalerweise im Alter von etwa 3 Jahren. Bei manchen dauert es etwas länger, und manche lernen's offenbar nie.
« Letzte Änderung: 07. Februar 2015, 18:41:24 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Re: Was Strom wirklich kostet
« Antwort #42 am: 07. Februar 2015, 17:57:34 »
@Wolfgang_AW, zugegeben, ich habe die "grüne Reklame" nur überflogen. Ist Ihnen nichts aufgefallen? Mir ist trotz nur kurzem Überflug aufgefallen, dass es offensichtlich nur bei den konventionellen Energieträgern Zusatz- und externe Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden geben soll. Gibt es keine Umwelteinflüsse, keinen Aufwand, den man bewerten und beziffern müsste um wenigstens ansatzweise einen gültigen Vergleich vorzunehmen?

Soviel zur Glaubwürdigkeit und Legitimität dieser GREENPEACE ENERGY-"Studie". Was Sie da verlinken ist mir wieder einmal viel zu einseitig der Ideologie geschuldet.

Nein, dass konnte mir nicht auffallen, da ich zumindest die Kurzstudie gelesen habe.

Überfliegen reicht nicht - selbst bei "grüner Reklame" ;)

Zitat aus der Kurzstudie

Zitat
Externe Kosten

Für die externen Kosten von Kohle, Erdgas und erneuerbaren Energien wird auf die Ergebnisse der Methodenkonvention des Umweltbundesamtes (UBA) zurückgegriffen und auf den Preisstand 2014 umgerechnet. Danach betragen die externen Kosten der Stromproduktion aus Steinkohle 9,5 Ct/kWh, aus Braunkohle 11,5 Ct/kWh, aus Erdgas 5,2 Ct/kWh, aus Wind 0,3 Ct/kWh, aus Wasser 0,2 Ct/kWh und aus Photovoltaik 1,3 Ct/kWh.
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Nimmt man zu den externen Kosten noch die staatlichen Förderungen hinzu, dann lautet die Aussage in der Studie:

Zitat
Diese beiden Kostenblöcke staatlicher Förderungen und externer Kosten werden oftmals nicht direkt mit dem Preis konventioneller Energieträger in Verbindung gebracht, müssen aber in letzter Konsequenz doch bezahlt werden: in Form von Steuerzahlungen oder als gesellschaftliche Folgekosten des Klimawandels und der Belastungen von Menschen und Umwelt. Im Ergebnis trägt die Gesellschaft im Jahr 2014 bei einer Kilowattstunde Windstrom umgerechnet Kosten von 9,2 Cent und bei Wasserstrom 8,5 Cent. Die Gesamtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken summieren sich hingegen auf 14,9 bzw. 14,4 Cent und für Atomenergie auf mindestens 14,3 Cent je Kilowattstunde.
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Ist eben so eine Sache mit der Glaubwürdigkeit :D
Mit der Langfassung werde ich mich noch befassen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
« Letzte Änderung: 07. Februar 2015, 18:04:40 von Wolfgang_AW »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Was Strom wirklich kostet - Ideologie und Wunsch trifft Wirklichkeit -
« Antwort #43 am: 07. Februar 2015, 18:05:26 »
Allerdings ist es schon so, dass auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (also keine "lobbygesteuerte Studie") schon vor drei oder vier Jahren vorgerechnet hat, dass bei einbeziehung der externen Kosten der Strompreis für konventionellen Strom bei rund 11 ct/kWh liegen müsste, und somit schon damals teurer gewesen wäre als der damalige Mischpreis aus erneuerbaren Quellen.

Insofern ist also die Kernaussage der Studie sicherlich nicht falsch.

Trotzdem wollen das manche Leute nicht zur Kenntnis nehmen.
Durch verschließen der Augen verschwinden Tatsachen aber nicht. Das lernt ein Kind normalerweise im Alter von etwa 3 Jahren. Bei manchen dauert es etwas länger, und manche lernen's offenbar nie.

Solche "Kernaussagen" zeigen nur Halbwahrheiten aus der Zielsetzung der Studien heraus. Sie dienen dem jeweiligen Zweck der Auftraggeber, sie zeigen nicht das Gesamtbild und klären deshalb nicht wirklich auf. Ausgesuchte "Tatsachen" sind eben immer nur Halbwahrheiten. Das Klima ist komplex und findet nicht innerhalb von Landesgrenzen statt. Einseitig hier Milliarden mit der Subventionsbrechstange auszugeben war ein Fehler und er ist bis heute nicht korrigiert, im  Gegenteil.

Für den EE-"Mischpreis" waren alleine im Jahr 2011 für die EEG-Umlage 17,9 ct/kWh fällig. Darunter Solar = 40,2 ct/kWh, Wind offshore 15,0 ct/kWh. Die Vergütung ist zwar ein wesentlicher Kostenbestandteil, aber nicht der einzige.

@Wolfgang_AW, jeder Leser kann sich selbst ein Bild von den "Tatsachen" machen wenn er nur will. Tatsache ist, dass wir nach den Dänen die höchsten Strompreise für Haushaltskunden in Deutschland haben. Wie erklärt sich das, wenn mit dem EE-Strom die Versorgung angeblich viel günstiger sein soll. Offensichtlich fehlen in den einschlägigen Kalkulationen, abgesehen von den externen Kosten, doch erhebliche "Zusatzkosten" die bei der zunehmenden Versorgung mit EE-Strom schon heute anfallen und noch zunehmend anfallen werden.

PS:
@Wolfgang_AW, nur nochmal nach Adam Riese und ohne verschleiernde Mischungsrechnung. Nimmt man diese Zahlen als bare Münze, und nimmt man beim Solarstrom alleine die durchschnittliche EEG-Vergütung von 40,2 ct/kWh dann wären hier 1,3 ct/kWh externe Kosten zuzurechnen, also das ergibt 41,5 ct/kWh ohne Zusatzkosten. Die Gesamtkosten des schmutzigen Braunkohlestroms betragen nach der Studie "lediglich" 14,9 ct/kWh.
Das ist nur eine einfach Rechnung mehr nicht! Damit kein Missverständnis aufkommt, das ist kein Plädoyer für Braunkohlestrom. Das zeigt nur den Irrsinn der profitorientierten einseitigen EEG-Förderung, die Förderung von "Sonnenkönigen". Das was am höchsten gefördert wird setzt sich durch, das ist nicht das Beste.  Es zeigt auch die zweistellige milliardenschwere unsoziale Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr!
« Letzte Änderung: 07. Februar 2015, 18:39:28 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Was Strom wirklich kostet - Ideologie und Wunsch trifft Wirklichkeit -
« Antwort #44 am: 07. Februar 2015, 19:21:53 »
@Wolfgang_AW, nur nochmal nach Adam Riese und ohne verschleiernde Mischungsrechnung. Nimmt man diese Zahlen als bare Münze, und nimmt man beim Solarstrom alleine die durchschnittliche EEG-Vergütung von 40,2 ct/kWh dann wären hier 1,3 ct/kWh externe Kosten zuzurechnen, also das ergibt 41,5 ct/kWh ohne Zusatzkosten. Die Gesamtkosten des schmutzigen Braunkohlestroms betragen nach der Studie "lediglich" 14,9 ct/kWh.
Das ist nur eine einfach Rechnung mehr nicht! Damit kein Missverständnis aufkommt, das ist kein Plädoyer für Braunkohlestrom. Das zeigt nur den Irrsinn der profitorientierten einseitigen EEG-Förderung, die Förderung von "Sonnenkönigen". Das was am höchsten gefördert wird setzt sich durch, das ist nicht das Beste.  Es zeigt auch die zweistellige milliardenschwere unsoziale Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr!
Abgesehen davon, dass die PV-Förderung zeitweise zu hoch war, weil sie nicht schnell genug gesenkt wurde, ist Ihre immer wieder gleiche Ausssage ganz einfach Unfug und nennt auch wieder einmal (absichtlich?) falsche Zahlen:
In den "Aktuellen Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" heißt es:
Zitat
Die durchschnittliche EEG-Vergütung für PV-Strom lag im Jahr 2013 bei ca. 32 ct/kWh,
hier wirkte sich der ältere Anlagenbestand mit seinen höheren Vergütungen aus.

Dass die PV Anfangs die bei weitem teuerste Technik zur Stromerzeugung war, ist doch unbestritten.
Dass sie die größten Kostensenkungspotentiale hatte, ist inzwischen bewiesen.
Die hohen Förderkosten für die PV (die bei richtiger politischer Handhabung des EEG niedriger hätten ausfallen können) mit den derzeit resultierenden durchschnittlich 32 ct/kWh PV-Vergütung sind eine Anschubfinanzierung, die angesichts der enormen Potentiale und des riesigen Nutzens der Photovoltaik absolut gerechtfertigt sind.
Diese Durchschnittsvergütung sinkt mit jedem weiteren Zubau, und wird ab etwa 2025 rapide sinken durch das schrittweise Herausfallen der teuersten PV-Anlagen aus der EEG-Vergütung.
Das bedeutet, dass sich die PV-Vollkosten also im Jahr 2013 um die 33,5 ct/kWh bewegten, derzeit schon wieder etwas niedriger.
Würde man den den weiteren PV-Ausbau finanziert über den Eigenverbrauch nicht behindern, wie es Merkel und Gabriel derzeit tun, sondern stattdessen die EEG-Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen ganz abschaffen (oder auf Börsenstrompreisniveau senken), dann wäre der weitere PV-Ausbau praktisch "kostenlos" und die durchschnittliche PV-Einspeisevergütung würde schneller sinken.
Und eines ist wohl absolut unzweifelhaft: Die PV wird in Zukunft (nach Auslaufen aller PV-EEG-Förderung, die im aktuellen Gesetz fest verankert ist) den günstigsten Strom überhaupt liefern.

Fazit ist ganz klar: Die Anschubfinanzierung der PV über das EEG war zweifelsohne richtig und hat zum Erfolg geführt. Wären nicht etliche Fehler gemacht worden und würde man nicht weiterhin dauernd politische Fehler machen, hätte das ganze auch kostengünstiger laufen können, das ist richtig. Aber das stellt nicht in Frage, dass die Sache grundsätzlich richtig und erfolgreich ist und auch für die Zukunft einen riesigen Nutzen bringt.

Wer das alles selbst heute, nachdem die PV wettbewerbsfähig geworden ist, verleugnet, verschließt die Augen vor Tatsachen (die aber dadurch nicht verschwinden, wie wir wissen).

Und in Bezug auf die Aussagen der von Wolfgang_AW verlinkten Studie bleibt es einfahc korrekt, dass die Vollkosten des erneuerbaren Strommix deutlich niedriger sind als die Vollkosten des konventionellen Strommix.
Und auch PLUS wird ja wohl nicht in Abrede stellen wollen, dass man einen Strommix aus mehreren verschiedenartigen Quellen braucht, um die Stromversorgung möglichst kostengünstig sicherzustellen: Die anfangs billigste Windenergie kanns es alleine nicht leisten, und die in Zukunft billigste PV-Energie kann es alleine auch nicht leisten. Beide zusammen ergänzen sich zeitlich und wetterbedingt schon mal erheblich und verringern so den Speicher und Netzaufwand, wodurch es billiger wird. Trotzdem müssen noch andere Quellen und eine großflächige Vernetzung hinzukommen, sowie natürlich einiges an Speichern. Auf mittlere bis lange Sicht aber erst.
Aber das hatten ich Ihnen, lieber PLUS, ja schon gefühlte tausend Mal erläutert ...
« Letzte Änderung: 07. Februar 2015, 20:33:39 von superhaase »
8) solar power rules

 

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