Für den EE-"Mischpreis" waren alleine im Jahr 2011 für die EEG-Umlage 17,9 ct/kWh fällig. Darunter Solar = 40,2 ct/kWh, Wind offshore 15,0 ct/kWh. Die Vergütung ist zwar ein
wesentlicher Kostenbestandteil, aber nicht der einzige.
PS:
@Wolfgang_AW, nur nochmal nach Adam Riese und ohne verschleiernde Mischungsrechnung. Nimmt man diese Zahlen als bare Münze, und nimmt man beim Solarstrom alleine
die durchschnittliche EEG-Vergütung von 40,2 ct/kWh dann wären hier 1,3 ct/kWh externe Kosten zuzurechnen, also das ergibt 41,5 ct/kWh ohne Zusatzkosten. Die
Gesamtkosten des schmutzigen Braunkohlestroms betragen nach der Studie "lediglich" 14,9 ct/kWh.
Hier nochmal die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten aus der Studie für das Jahr 2014
Atomenergie: 14,3 - 37,1 Ct/kWh (obere Bandbreite beinhaltet ein Schadenserwartungswert für den Fall katastrophaler nuklearer Unfälle)
Steinkohle : 14,4 Ct/kWh
Braukohle: 14,9 Ct/kWh
Wind onshore: 9,2 Ct/kWh
Wasser: 8,5 Ct/kWh
PV: 32,2 Ct/kWh (schließt Altanlagen ein, deren Vergütungssätze relativ hoch sind)
So läge der konventionelle Mix ohne Risikozuschlag Atom bei
14,53 Ct/kWh, mit Risikozuschlag bei
22,13 Ct/kWhder Mix aus erneuerbaren Energien bei
16,63Der vergleichsweise hohe Wert bei Photovoltaik ist dabei auch im Vergleich zur Markteinführungsphase der Atomenergie zu sehen. In den frühen Jahren der Atomenergienutzung sind noch höhere staatliche Förderungen von mehr als 60 Cent je Kilowattstunde gewährt worden. Darüber hinaus ist das große – zu großen Teilen bereits realisierte - Potenzial der PV für Kostensenkungen zu berücksichtigen. Gegenüber der hier verwendeten EEG-Durchschnittsvergütung von 32,2 Ct/kWh wurde bei Neuanlagen bereits ein deutlicher Rückgang realisiert. So liegen die Vergütungssätze für neu installierte Anlagen ab Dezember 2014 bereits bei 8,7-12,6 Ct/kWh (Bundesnetzagentur 2014)
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Die Kosten konventioneller Kraftwerke werden also tendenziell eher unterschätzt, während die Kosten erneuerbarer Energien eher überschätzt werden. Zusammengenommen bedeutet das, dass für die heutigen Investitionsentscheidungen eine genauere Analyse der Kosten neuer Anlagen notwendig ist.
Im Folgenden werden daher die „Vollkosten“ neuer Anlagen in den Jahren 2013/2014 betrachtet.
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Beim unteren Wert werden den Neuanlagen nur ausgewählte Teilbereiche der staatlichen Förderungen mit Budgetwirkung zugerechnet. Es werden ausschließlich die Bereiche der staatlichen Förderungen berücksichtigt, von denen auch Neuanlagen bei der Stromerzeugung unmittelbar profitieren.
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Beim oberen Wert werden bei den Neuanlagen, analog zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten 2014, alle staatlichen Förderungen mit Budgetwirkung (im Bereich der Stromerzeugung) berücksichtigt.
Atomenergie: 18,5 - 49,8 Ct/kWh, Mittel 34,15
Steinkohle: 14,7 - 16,7 Ct/kWh, Mittel 15,7
Braunkohle: 12,6 - 14,1 Ct/kWh, Mittel 13,35
Erdgas: 10,6 - 12,9 Ct/kWh, Mittel 11,45
Wind onshore: 5,1 - 8,7 Ct/kWh, Mittel 6,9
Wasser: 4,7 - 19,3 Ct/kWh, Mittel 12,0
PV: 10,4 - 17,1 Ct/kWh, Mittel 13,75
konventioneller Mix untere Bandbreite: 14,1 Ct/kWh, obere Bandbreite: 23,38 Ct/kWh
erneuerbarer Mix untere Bandbreite: 6,73 Ct/kWh, obere Bandbreite: 15,03 Ct/kWh
Würden die Kosten der Förderung und der Umwelt- und Klimabelastung von Atomenergie, Kohle und Erdgas wie beim EEG umgelegt, würde diese „Konventionelle-Energien-Umlage“ einen deutlichen Zuschlag auf den Endverbraucher-Strompreis bewirken.
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Die staatlichen Förderungen mit Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte und die nicht internalisierten externen Kosten der konventionellen Energieträger haben in den Jahren 2014 und 2015 ein Volumen von rund 40 Mrd. EUR. Diese Werte sind rund doppelt so hoch wie die Differenzkosten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die über die EEG-Umlage gedeckt werden. Wären diese Zusatzkosten der konventionellen Energieträger 2014 nach EEG-Methode umgelegt worden, hätte die Konventionelle-Energien-Umlage den Strompreis um 10,6 Ct/kWh erhöht. Während die EEG-Umlage im Jahr 2015 sinkt, wird die Konventionelle-Energien-Umlage voraussichtlich sogar auf 11,1 Ct/kWh steigen.
Anders aufgezeigt 2014:
22,9 Ct/kWh + EEG 6,24 Ct/kWh = 29,14 durchschnittlicher Haushaltsstrompreis
22,9 Ct/kWh + EEG 6,24 Ct/kWh + "KEU" 10,6 Ct/kWh = 39,74 Ct/kWh (Haushaltsstrompreis incl. Zusatzkosten konventionelle Energien)
Das ist nur eine einfach Rechnung mehr nicht! Damit kein Missverständnis aufkommt, das ist kein Plädoyer für Braunkohlestrom. Das zeigt nur den Irrsinn der profitorientierten
einseitigen EEG-Förderung, die Förderung von "Sonnenkönigen". Das was am höchsten gefördert wird setzt sich durch, das ist nicht das Beste. Es zeigt auch die zweistellige
milliardenschwere unsoziale Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr!
Wenn das
kein Plädoyer für den Braunkohlestrom sein soll, wofür plädieren Sie dann?
Ich möchte in diesem Zusammenhang zur Erinnerung nochmal die
Preisbestandteile unseres Strompreises benennen - nur weil immer gesagt wird, die Erneuerbaren machen den Strom so teuer.
Energie / Vertrieb 7,324 Ct/kWh (25%)
Netznutzung /Messung 6,70 Ct/kWh (23%)
Konzessionsabgabe 1,79 Ct/kWh (6%)
Stromsteuer 2,05 Ct/kWh (7%)
Mehrwertsteuer 4,65 Ct/kWh (16%)
bereits jetzt sind ohne EE 22,51 Ct/kWh (77%) erreicht.
KWKG 0,254 Ct/kWh (1%)
§ 19 Umlage 0,237 Ct/kWh (1%)
Offshore-Umlage 0,051 Ct/kWh (0%)
Abschaltb.-Lasten-Uml. 0,006 Ct/kWh (0%)
EEG 6,17 Ct/kWh (21%)
und hier sind die restlichen 6,718 Ct/kWh (23 %)
Die hochvergüteten Anlagen fallen ab 2022 successive aus der Förderung heraus, die EEG-Umlage wird kontinuierlich sinken.
Inwieweit der Politik oder den Erzeugern weitere Elemente einfallen, die den Strompreis zusätzlich zur Teuerung erhöhen, steht natürlich in den Sternen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW