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Autor Thema: Was Strom wirklich kostet  (Gelesen 37010 mal)

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Offline PLUS

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #15 am: 04. Februar 2012, 17:02:37 »
@superhaase, Ansprüche, die Sie an andere stellen, sollten Sie wenigstens im Ansatz erfüllen. Da ist aber wie immer nicht die Spur. Verunglimpfungen bleiben Ihr Markenzeichen. Diskussionen mit Ihnen machen kaum Sinn. Ich schreibe trotzdem meine Meinung dazu:

Zitat
Original von superhaase
Würde man Ihre Sichtweise auf die Kohlesubventionen \"die Stromverbraucher profitieren davon nicht, sondern die Bergleute, daher ist das nicht auf den Strompreis anzurechnen\" konsequent umsetzen, dann würde z.B. auch die Förderung der Photovoltaik mittels EEG-Umlage nicht zu den Kosten der Stromversorgung gehören, denn der Stromverbraucher profitiert davon ja auch nicht (im Gegenteil), sondern die PV-Modulhersteller z.B. in China.
    @superhaase, nicht \"würde gehören\", die Förderung der Photovoltaik ist eine milliardenschwere Zwangsumlage zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher. Zu den Profiteuren gehören Sie mit ihrer Hobbydachanlage, die gesamte Branche, ja auch die PV-Modulhersteller aus China.
Die Verteuerung der Strompreise ist nicht nur unsozial, sondern auch rechtlich fragwürdig. Die PV-Förderung ist ebenso wie bei der Steinkohle eine Wirtschaftssubventionierung, die noch weit unsinniger ist. Argumentiert wird ja gerne auch mit den Arbeitsplätzen - ja bitte, Sie dürfen gerne vergleichen!  Auch dieser Vergleich muss sein. Sie kassieren den acht- bis zehnfachen Preis für die unzuverlässige Lieferung Ihres  PV-Stroms. Im normalen Geschäftsleben wäre das Wucher.    

Zur Erinnerung an die \"Kohle\":
...und die Kohleförderer gibt es immer noch.

Regierung will Kohlekraftwerke aus Klimatopf fördern

MP Platzeck (SPD): Kohle als Brückentechnologie

Man kann das Umwelt- und Klimaproblem klein reden oder gar leugnen, wer die Klimaziele der Regierung und die Ziele des EnWG aber ernst nimmt, darf an der ernsthaften Verfolgung doch noch seine Zweifel äußern. Mancher Weg führt davon weg! Gerade die milliardenschwere PV-Förderung trägt so gut wie nichts bei, im Gegenteil, Millarden werden  verschwendet, die u.a. an anderer Stelle dringend fehlen.

Die Wirklichkeit in kalten wind- und sonnenschwachen Zeiten

    .... dann wird in Deutschland der Klimakiller Nr. 1 verbrannt = BRAUNKOHLE. Dezentrale feinstaubfreie GUD-Kraftwerke werden nicht gebaut. Sie rechnen sich wegen der nicht bedarfsgerechten und bevorzugten Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom nicht mehr.

Anlage   Stromerzeugung aktuell in MW
Braunkohle gesamt   10465 Steinkohle gesamt 1640 Gas gesamt 1527 Kernenergie gesamt 3955
04.02.2012 16:47:10 (GMT+1)
Quelle

    Als Ergebnis der extremen Förderung werden die eigentlichen Ziele der Energiewende konterkariert. CO2 und Schadstoffe ohne Ende. Billige Braunkohlebriketts gibt es auch für die zunehmenden Einzelöfen gleich mit im Baumarkt. Man kann den Hausbrand dieser Tage wieder riechen. Holz, Braunkohle und was sonst noch so brennt! Und die Stadtwerkekooperation SüdwestStrom hält immer noch am Bau des größten Importkohlekraftwerk Europas (Brunsbüttel) fest?! Entsorgung von CO2 und Schadstoffe in die Umwelt. Keine Kraftwärmekoppelung! Mit der überflüssigen Wärme soll die Elbe bzw. Nordsee geheizt werden. Was braucht es da eigentlich noch zur Entscheidung?

    Über 100 Milliarden Euro wurden in unseren nördlichen Breiten bereits zu Lasten der deutschen Verbraucher in die Photovoltaik investiert. Gerade mal drei Prozent werden dafür zum Stromkuchen beigesteuert und das unzuverlässig und wetterabhängig. Die Sonne scheint in unseren Breiten halt nur zu einem Drittel der Zeit. Mit der Mittagssonne vom Augustsonntag lässt sich halt die Weihnachtsgans nicht braten. Die im Europavergleich höchsten Strompreise müssen bereits bezahlt werden und sie steigen weiter. Industrie- und Gewerbe werden zu Lasten der Haushalte entlastet um Wettbewerbsnachteile auszugleichen. Stellt man sich so die Energiewende vor?[/list]

Offline Energiesparer51

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #16 am: 04. Februar 2012, 17:13:59 »
Zitat
Original von PLUS
Dezentrale feinstaubfreie GUD-Kraftwerke werden nicht gebaut.

Womit wollen Sie die befeuern, wenn Russland die Gaszufuhr immer dann drosselt, wenn besonders viel Strom gebraucht wird? Sicher mit gespeichertem künstlichem \"Erd-\"Gas aus  PV und Windstrom.  :D
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #17 am: 04. Februar 2012, 17:18:06 »
Zitat
Original von PLUS
@superhaase, nicht \"würde gehören\", die Förderung der Photovoltaik ist eine milliardenschwere Zwangsumlage zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher.
Sie reißen mein \"würde gehören\" völlig aus dem Zusammenhang.
Typisch.
Der Rest: dieselbe Leier wie immer, genauso falsch wie immer.
Genauso Themenmansch wie immer: PV-Förderung und Braunkohlebriketts aus dem Baumarkt. Und die PV-Förderung ist natürlich auch am Bau des Importkohlekraftwerks schuld.
Hauptsache Schimpftirade.  :baby:

Geschenkt.

Zitat
Die Wirklichkeit in kalten wind- und sonnenschwachen Zeiten
    .... dann wird in Deutschland der Klimakiller Nr. 1 verbrannt = BRAUNKOHLE.
Ach sach bloß!

Jetzt die Preisfrage:
Was würde ohne die Energiewende bzw. die EEG-Förderung denn in wind- oder sonnenstarken Zeiten verbrannt?

Bonusfrage:
Was schließen Sie daraus?

ciao,
sh
8) solar power rules

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #18 am: 04. Februar 2012, 17:42:34 »
Zitat
Original von Energiesparer51
Zitat
Original von PLUS
Dezentrale feinstaubfreie GUD-Kraftwerke werden nicht gebaut.
Womit wollen Sie die befeuern, wenn Russland die Gaszufuhr immer dann drosselt, wenn besonders viel Strom gebraucht wird? Sicher mit gespeichertem künstlichem \"Erd-\"Gas aus  PV und Windstrom.  :D
    Mit GAS @Energiesparer51. Die Drosselung der Gaslieferung aus Russland ist völlig normal und entspricht den Verträgen. Die größten Energiespeicher sind Gasspeicher und die sind randvoll! Außerdem können wir, wenn die Forschungsergebnisse sich umsetzen lassen, künftig überflüssigen Windstrom in Gas umwandeln und dort ebenfalls speichern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasspeicher

Die Erdgasspeicher sind gut gefüllt [/list]
Zitat
Original von superhaase
Ach sach bloß!

Jetzt die Preisfrage:
Was würde ohne die Energiewende bzw. die EEG-Förderung denn in wind- oder sonnenstarken Zeiten verbrannt?

Bonusfrage:
Was schließen Sie daraus?
ciao,
sh
    Ach sach bloß! Was für intelligente Fragen! Vorschlag, Solarzellenschrott, wenn er brennbar wäre. Aber auch dann wäre das ein Problem. Wie Sie wissen, enthält ein Großteil giftiges Cadmium und mehr. Irgendwann solltet ihr Solaristen die Entsorgungsfrage auch noch lösen. Auf Eurere Kosten selbstverständlich!

Offline superhaase

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #19 am: 04. Februar 2012, 18:02:18 »
Zitat
Original von PLUS
Außerdem können wir, wenn die Forschungsergebnisse sich umsetzen lassen, künftig überflüssigen Windstrom in Gas umwandeln und dort ebenfalls speichern.
Dann müssten Sie doch auch für Solarstrom sein, der der ist sehr bald billiger als Windstrom.
Sie erinnern sich: Roland Berger und das Prognos-Institut, die wirklich nicht in Verdacht stehen, interessengesteuert für die EE-Branche zu schreiben, sagen, dass PV-Strom der Preisbrecher wird.

Zitat
Ach sach bloß! Was für intelligente Fragen! Vorschlag, Solarzellenschrott, wenn er brennbar wäre.
Versuchen Sie doch mal ernsthaft, auf die Fragen zu antworten.
Das würde Ihrem Verständnis der ganzen Problematik vielleicht auf die Beine helfen.
8) solar power rules

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #20 am: 04. Februar 2012, 18:17:57 »
Jetzt kommen Sie wieder mit Prognosen. Sie wissen doch, keine einzige Solaristen-Prognose hat bisher ins Schwarze getroffen. Meilenweit am Ziel und den Prognosen vorbei ist die Regel und immer zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher.

Die genannte Prognose macht da keine Ausnahme. Vergleiche hinken oft gewaltig. Schon wenn man garantierte Einspeisevergütungen mit dem Endverbraucherpreis für grundversorgte Haushaltskunden vergleicht. Windstrom ist nicht gleich Windstrom. Sie wissen doch, am richtigen Standort ist Windstrom (onshore) heute schon gegenüber Kohle und Gas wettbewerbsfähig. Ein Vergleich mit Ihrem PV-Strom erübrigt sich. Wenn die Chinesen die Module demnächst kostenlos liefern haben Sie vielleicht eine Chance.;)  :tongue:

Bei Ihrer Prognose wäre jede Förderung doppelt sträfliche Verschwendung. Jeder Kaufmann würde freiwillig und ohne Subvention jede verfügbare Summe investieren,

Offline superhaase

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #21 am: 04. Februar 2012, 18:27:14 »
Zitat
Original von PLUS
Jetzt kommen Sie wieder mit Prognosen. Sie wissen doch, keine einzige Solaristen-Prognose hat bisher ins Schwarze getroffen. Meilenweit am Ziel und den Prognosen vorbei ist die Regel und immer zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher.
Alle Prognosen bzgl. der Photovoltaik sind nicht nur eingetroffen, sondern deutlich übertroffen worden.
Das ist doch gerade das Problem, das die PV-Förderung so extrem erforlgreich ist: Der PV-Strom wird viel schneller billiger, als man sich zu träumen gewagt hatte.
Es gibt also nirgendwo den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass die Prognose von Unternehmensberater Roland Berger und em Prognos-Institut nicht richtig sein sollte.

Ich kann ja verstehen, dass man sich über die bisherige Überförderung der Photovoltaik aufregt.
Das tue ich ja auch.

Aber warum um Himmels Willen wollen Sie leugenen bzw. verhindern, dass man in Zukunft den immer billiger zur Verfügung stehenden Solarstrom nutzen kann, und ebenso wie den Windstrom irgendwo zwischenspeichert, wie Sie oben selbst fordern?

Finden Sie das selbst nicht etwas irrational und vielleicht emotionsgetrieben?

Zitat
Bei Ihrer Prognose wäre jede Förderung doppelt sträfliche Verschwendung. Jeder Kaufmann würde freiwillig und ohne Subvention jede verfügbare Summe investieren.
Wer will denn PV-Strom noch fördern, wenn er keiner Förderung mehr bedarf?
Ich kenne niemanden.
Selbstverständlich ist die PV-Förderung nur eine vorübergehende Anschubfinanzierung.
Die PV wird die erste EEG-Stromart, die völlig auf eine fianzielle Förderung verzichten kann.
Sie unterstellen anderen immer Dinge, die sie gar nicht denken, geschweige denn fordern.  :rolleyes:

ciao,
sh
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Offline Cangrande

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #22 am: 04. Februar 2012, 18:29:20 »
@ superhaase:

In der Tat:
\"Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob eine bestimmte Person erwartet, ob bei uns ein AKW in die Luft geht oder nicht.\"

Kosten entstehen, wenn das Ding in die Luft geht, nicht wenn jemand einen GAU erwartet. Und wenn es nicht in die Luft geht, sind ex post keine (derartigen) Kosten angefallen.

Wenn ich mich recht erinnere hatten sie selbst in einem Posting kritisiert, dass der Staat die Haftungspflicht der Betreiber beschränkt, und damit deren Haftpflichtversicherung reduziert. Wenn der Staat das tut heißt das aber nichts anderes, als dass er eben KEINEN GAU erwartet.
Wenn Sie sich auf Wahrscheinlichkeitstheorie und Versicherungsmathematik berufen, dann tun Sie das offenkundig aus der Position eines Gegners der KKWs: Sie fordern, den Atomstrom durch exorbitante Versicherungsprämien künstlich zu verteuern, um seine Produktion unwirtschaftlich zu machen.

Abgesehen davon, dass diese Debatte aufgrund des Ausstiegsbeschlusses nunmehr ohnehin obsolet ist, enthüllen Sie jedenfalls Ihre Anti-Atom-Position. Und die ist zwar zweifellos gut begründbar, aber eben nicht mit naturwissenschaftlicher Sicherheit. Die Gegenposition pro Atom ist gleichfalls gut begründbar, und ich bin nach wie vor ein Befürworter der Produktion von Atomstrom (aus Kostengründen und wegen Peak Oil).

Diese Frage mit Ihnen zu diskutieren, wäre jedoch nicht nur wegen des Ausstiegsbeschlusses sinnlos. Die einschlägigen Argumente pro und kontra sind in der öffentliche Debatte längst ausgelutscht; da bräuchte sich jeder nur einen Zettelkasten auf den Tisch zu stellen und könnte dann zum Argument des Anderen das jeweils schon vor-gesagte Gegenargument rausziehen.

Was Sie aber übersehen ist der Umstand, dass die Gutachterinnen ja die gesellschaftlichen Kosten der Produktion von Strom aus unterschiedlichen Energieträgern ermitteln wollten.

Hier habe ihn ich bislang noch nicht thematisiert, aber in meinem Blog-Eintrag ist ein weiterer Kritikpunkt am Gutachten aufgeführt: wenn man gesellschaftliche Kosten ermitteln will (wie die Autorinnen für sich reklamieren), kann man nicht einfach die Abgabepreise der Stromproduzenten zu Grunde legen. Vielmehr muss man dann auch deren Gewinne in Abzug bringen.

Das wird zwar Ihnen ebenso wenig einleuchten wie den Autorinnen, aber die Aktionäre der Stromunternehmen gehören eben auch zur (soziologisch verstandenen) Gesellschaft, und deren Profite (d. h. die von den Stromunternehmen thesaurierten oder ausgeschütteten Gewinne) sind in Abzug zu bringen, wenn man (abweichend von den betriebswirtschaftlichen Gepflogenheiten, aber im Prinzip durchaus sinnvoll) eine Kostenkalkulation auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durchführen will.

In gleicher Weise müsste man dann auch mit ggf. höheren Versicherungsprämien für KKWs verfahren; auch die wären, thesauriert oder ausgeschüttet, von den Stromkosten in Abzug zu bringen. Wenn die Atomverstromer mit unendlichen Versicherungsprämien belastet wären, hätten Sie Ihr Ziel einer Abschaltung der KKWs zwar schon sehr viel früher erreicht, weil dann nämlich diese Form der Stromproduktion betriebswirtschaftlich unrentabel wäre. Trotzdem wären die gesellschaftlichen Kosten wären weitaus geringer, weil auf der anderen Seite Gewinne (aus den Versicherungsprämien) anfallen würden - so lange kein KKW in die Luft geht.

Aber klar: wo\'s die eigene vorgefasste Position bestärkt, hoppst man (unausgesprochen) zwischendurch gern wieder von der gesellschaftlichen zur betriebswirtschaftlichen Kostenebene.

Sollte ein GAU wider (mein) Erwarten bei uns eintreten, käme es auf den Zeitpunkt an: wenn heute, war der Atomstrom weitaus teurer, als selbst die Autorinnen der Studie annehmen. Wenn in 50 Jahren, war er sehr viel billiger. Und noch viel billiger war er ex post, wenn (bei uns) kein Atommeiler explodiert.
So oder so steckt also in der Studie eine willkürliche Annahme, für die man gute Gründe angeben mag, die aber selbst nicht wissenschaftlich belegbar ist.


Was Ihren Vergleich von Photovoltaik- mit Kohlesubventionen angeht, sind ihre Argumente, das sage ich knallhart, auf dem Müll zusammengeklaubt.
Subventionen von Kohle und Photovoltaik im vorliegenden Zusammenhang gleichzusetzen heißt Äpfel und Birnen in einem Korb versammeln.

In dem einen Falle geht es ausschließlich darum, die Produktion von Steinkohle in Deutschland zu fördern. Wenn die Subventionen nicht geflossen wären und fließen würden, würden die Kohleverstromer das Zeug genau so billig am Weltmarkt einkaufen. Nutznießer sind sowohl der Intention wie auch dem Ergebnis nach die Bergleute; weder die Energienutzer noch die Gesellschaft insgesamt hat davon einen Vorteil.

Im anderen Falle geht es darum, die Produktion von Strom aus Sonnenlicht zu fördern. Nutznießer sind der Intention nach die Verbraucher, die (angeblich) sauberen und sicheren Strom aus diesen wunderschönen regenerativen Energiequellen bekommen (sollen). Und die Gesellschaft, weil die Politik glaubt, auf diese Weise den Klimawandel stoppen oder verlangsamen zu können. Der Klimawandel als Folge der Nutzung von Kohle usw. wäre in der Tat ein gesellschaftlicher Kostenfaktor; insoweit macht es auch Sinn, Gelder, die zu dessen Eindämmung ausgegeben werden, den gesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung zuzurechnen.

Bei den Steinkohlesubventionen (Braunkohle ist betriebswirtschaftlich ein preiswerterer Energieträger; hier wird die Kohle kostengünstig im Tagebau gefördert und muss deshalb nicht wie Steinkohle massiv subventioniert werden) geht es gerade nicht darum, deren Verstromung an sich zu fördern; Steinkohle ist (oder war zumindest in der Vergangenheit, aktuell weiß ich es nicht) auf dem Weltmarkt preiswert genug (weil sie in anderen Ländern teilweise ebenfalls an der Oberfläche ansteht und großtechnisch im Tagebau gefördert werden kann), um für die Stromerzeugung wettbewerbsfähig zu sein.

Die Photovoltaik-Fabriken bleiben (anders als bei der Kohleförderung) dem freien Wettbewerb des Marktes ausgesetzt, die Subventionen schützen die (z. B. deutschen) Firmen in keiner Weise vor der (z. B. chinesischen) Konkurrenz.

\"Das Geld wurde zu diesem Zweck eingesetzt, also muss man es auch zu den Kohlestromkosten hinzurechnen.\"
Indem Sie von \"diesem\" Zweck sprechen, täuschen Sie eine Präzision vor, die Ihre Behauptung in Wirklichkeit nicht hat. Zu welchem Zweck wurde es eingesetzt? Um Strom aus Kohle produzieren zu lassen jedenfalls nicht. Sondern um Strom aus deutscher Kohle produzieren zu lassen. Die Förderung der heimischen Kohleförderung ist keine energiewirtschaftliche, sondern eine arbeitsmarktpolitische Zielsetzung; folglich kann sie auch nicht auf die Energiekosten angerechnet werden.

Zielsetzung der Autorinnen war es, die gesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung in Deutschland zu beurteilen. In diesem Rahmen habe ich ihr Gutachten analysiert. Dabei konnte ich logischer Weise den Verfasserinnen keine Überlegungen über evtl. preisgünstigeren französischen Atomstrom, das Desertec-Projekt oder Wasserstrom aus Norwegen entgegen halten und habe das auch nicht getan.

\"Wenn ... hätte\" ist die Argumentationstechnik der Gutachterinnen wie auch die Ihre:
    \'Wenn man den Atomstrom mit einer (aus Ihrer Sicht) angemessenen Versicherungsprämie belastet hätte\'
    \"Wenn man die Steinkohlesubventionen (nach Ihrer Meinung richtiger Weise) den Stromkosten zuschlagen würde ...


Aber meine sämtlichen Argumente werden kaum zu Ihnen durchdringen, da Sie ja vom Glauben durchdrungen sind, dass Ihre Position nicht nur richtig, sondern auch wissenschaftlich bewiesen sei.
Und mit Gläubigen Ihrer Art kann man ebenso wenig rational streiten, wie beispielsweise bei der Rentenversicherung mit den Adepten des Kapitaldeckungsverfahrens.

Das liegt zwar durchaus auch daran, dass eben viele Annahmen nicht selbst wissenschaftlich fundiert werden können, ist also insoweit kein Charakterfehler der Diskutanten.
Wer allerdings die Bedingtheit zahlreicher Annahmen nicht einsehen kann, der immunisiert sich genau so gegen Kritik, wie religiöse Gläubige das tun. Dafür gibt es sicherlich psychologische Gründe (wir Menschen suchen halt absolute Gewissheiten); aber die kann man mit rationalen Argumenten nicht aufbrechen.
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Offline PLUS

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« Antwort #23 am: 04. Februar 2012, 18:52:24 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
Jetzt kommen Sie wieder mit Prognosen. Sie wissen doch, keine einzige Solaristen-Prognose hat bisher ins Schwarze getroffen. Meilenweit am Ziel und den Prognosen vorbei ist die Regel und immer zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher.
Alle Prognosen bzgl. der Photovoltaik sind nicht nur eingetroffen, sondern deutlich übertroffen worden.
Das ist doch gerade das Problem, ..
    Ja, genau das ist das Problem, verursacht durch die millardenschwere verschwenderische Förderung. Die Zeche zahlen die Verbraucher mit den höchsten und weiter steigenden Strompreisen. \"Übertroffen\" @superhaase, bedeutet meilenweit am Ziel vorbei. Aber das wollen Sie als Profiteur oder können Sie als Solarist nicht begreifen.  Chronische Solaritis  ;)

Offline huepenbeker

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« Antwort #24 am: 04. Februar 2012, 18:59:27 »
@cangrande

das mit dem Peak Oil ist auch so eine sache, die wahrscheinlich nicht stimmt.
Stoppt Wind-und Solarkraftwerke
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Offline Cangrande

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #25 am: 04. Februar 2012, 19:56:06 »
@ huepenbeker

Im Gegensatz zu einer früheren Unterstellung von superhaase gehöre ich eben nicht zu den \"sceptics\" - weder bei der Klimafrage, noch bei peak oil.

Ok, beim Klima hat es schon Schwankungen gegeben, bevor wir die Luft mit CO2 vollgepustet haben. Aber dass ein ständiger Input (von irgend etwas) in ein System dieses System verändern muss, erscheint mir logisch.

Und entsprechend auch, dass eine Entnahme von irgend etwas aus einem (zumindest durch die Menge der Erdmasse) begrenzten System nicht auf ewig möglich ist, halte ich auch für plausibel.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Eintritt einer physischen Rohölverknappung längst erwartet hatte; bisher ist er ebenso wenig eingetreten wie andere, frühere Warnungen.
Andererseits: Auch die Bewohner von Jericho fühlten sich sicher, nachdem 6 Tage lang nichts passiert war ... .

Fakt ist auf jeden Fall, dass das Ölfördermaximum pro Kopf der Weltbevölkerung schon seit langem überschritten ist.
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Offline huepenbeker

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« Antwort #26 am: 04. Februar 2012, 20:09:40 »
Zitat
Original von Cangrande


Fakt ist auf jeden Fall, dass das Ölfördermaximum pro Kopf der Weltbevölkerung schon seit langem überschritten ist.

woher nehmen sie diese erkenntnis? aus den massenmedien und hochglanzmagazinen der industrie?

von professoren, die von der industrie dafür bezahlt werden?

wer oder was macht sie in dieser annahme so sicher?
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Offline Cangrande

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« Antwort #27 am: 04. Februar 2012, 20:34:21 »
Hab ich gelesen.

Wenn Sie gegenteilige Informationen haben: bitte hier verlinken!
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Offline superhaase

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« Antwort #28 am: 04. Februar 2012, 20:53:53 »
Zitat
Original von Cangrande
Kosten entstehen, wenn das Ding in die Luft geht, nicht wenn jemand einen GAU erwartet. Und wenn es nicht in die Luft geht, sind ex post keine (derartigen) Kosten angefallen.
Nun ist es ja nicht so, dass noch nirgendwo auf der Welt ein AKW \"in die Luft gegangen\" wäre. Es ist also unredlich, so zu tun, als ob es sich dabei nur um ein rein theoretische Gefahr handeln würde, wie es die Physikerin Angela Merkel den Bürgern vorgeheuchelt ja früher gedacht haben will - oder soll man sagen \"geglaubt haben will\"? Insofern sind es sicher eher die Atomkraft-Befürworter, die schon immer Glaubensbrüder waren und die wissenschaftlichen Fakten geleugnet bzw. verdrängt haben.
Sie sollten also etwas zurückhaltender damit sein, anderen vorwerfen, von einem Glauben durchdrungen zu sein.

Es ist schon seltsam, dass die Atomkraft-Befürworter, wie Sie, den Atomkraft-Gegnern immer die Rationalität Ihrer Argumente absprechen wollen und sie zu \"Gläubigen\" oder manchmal noch schlimmer zu \"unwissenden Angsthasen\" herabwürdigen, statt deren Argumente auf rationaler Ebene zu entkräften.
Es liegt wohl daran, dass die Argumente nicht zu entkräften sind, da muss man dann zu diesen miesen und unredlichen Debatteninstrumenten greifen.
Ich möchte schon ausdrücklich feststellen, dass das bei ihrem eigenen hohen intellektuellen Anspruch nach außen schon als Arroganz erscheint.

Zitat
Wenn ich mich recht erinnere hatten sie selbst in einem Posting kritisiert, dass der Staat die Haftungspflicht der Betreiber beschränkt, und damit deren Haftpflichtversicherung reduziert. Wenn der Staat das tut heißt das aber nichts anderes, als dass er eben KEINEN GAU erwartet.
Das ist schon ein sehr leichtfertiger Schluss.
Es heißt wohl eher, dass der Staat darauf hofft, dass kein Super-GAU eintritt. Das hofft natürlich jeder.
Aber wie die Wissenschaft und auch selbst die Atomindustrie von Anfang an zugegeben haben ist das Risiko eben nicht 0 und auch schon rein theoretisch nicht auf 0 zu bringen.
Der Staat weiß vielmehr, dass er ohne diese Haftungsbeschränkung keinen finden würde, der ein Atomkraftwerke zu betreiben bereit ist, wenn er unbeschränkt haften müsste.
Hier treffen Sie eine absolut irrationale und durch nichts begründete Annahme, ohne die Ihre restliche These zusammenbricht.

Zitat
Wenn Sie sich auf Wahrscheinlichkeitstheorie und Versicherungsmathematik berufen, dann tun Sie das offenkundig aus der Position eines Gegners der KKWs: Sie fordern, den Atomstrom durch exorbitante Versicherungsprämien künstlich zu verteuern, um seine Produktion unwirtschaftlich zu machen.
Falsch.
Auch wenn ich ein Gegner der Atomenergienutzung bin, fordere ich keine exorbitanten Versicherungsprämien für AKWs.
Ich fordere angemessene Versicherungsprämien für AKWs, ebenso wie ich meine PV-Anlage angemessen versichere.
Dass durch angemessene Versicherungsprämien der Atomstrom unwirtschaftlich werden würde, ist dann eine Folge des exorbitanten Risikos, das damit verbunden ist.
Insofern sollte Ihnen das zu denken geben, dass Die Atomenergie vielleicht doch nicht so harmlos ist, wie Sie \"glauben\".

Zitat
Abgesehen davon, dass diese Debatte aufgrund des Ausstiegsbeschlusses nunmehr ohnehin obsolet ist, enthüllen Sie jedenfalls Ihre Anti-Atom-Position. Und die ist zwar zweifellos gut begründbar, aber eben nicht mit naturwissenschaftlicher Sicherheit. Die Gegenposition pro Atom ist gleichfalls gut begründbar, und ich bin nach wie vor ein Befürworter der Produktion von Atomstrom (aus Kostengründen und wegen Peak Oil).
Ja, ich bin sehr froh, dass aus dem Ausstieg des Ausstiegs nun wieder ausgestiegen worden ist. ;)
Meine Anti-Atom-Position ist auch schon sehr lange enthüllt und wurde eigentlich nie versteckt, seit ich sie habe. Sie werden es nicht glauben, aber im Teenager-Alter war ich für die sog. friedliche Nutzung der Atomenergie. Allerdings habe ich (vor allem mit Hilfe eines Diplom-Physikers) hinzugelernt und war bereit, ohne ideologische Scheuklappen meine Haltung hierzu zu ändern. Und das aus rein sachlichen Gründen. Da sind Sie platt, gelle?

Im Übrigen ist die Gegenposition Pro-Atom nicht rational begründbar, sondern beruht nur auf dem Glauben, dass schon nichts passieren wird und dass sich für den Atommüll schon noch eine dauerhafte Lösung finden wird.
Weiter, ist gerade das Kostenargument beim Atomstrom völlig unbegründet.
Sehen Sie sich doch mal an, wo ein Atomkraftwerke ohne massive Subventionen gebaut worden ist. Nirgendwo auf der ganzen Welt war und ist Atomstrom je wirtschaftlich gewesen.

Und wenn Sie auf peak oil anspielen: Uran kann das Öl nicht ersetzen.
Es würde sich sehr bald ein peak uranium nähern. Es wäre nichts gewonnen, außer viel Müll, der Jahrtausende lang sicher weggeschlossen werden muss.

Zitat
Was Sie aber übersehen ist der Umstand, dass die Gutachterinnen ja die gesellschaftlichen Kosten der Produktion von Strom aus unterschiedlichen Energieträgern ermitteln wollten.

Hier habe ihn ich bislang noch nicht thematisiert, aber in meinem Blog-Eintrag ist ein weiterer Kritikpunkt am Gutachten aufgeführt: wenn man gesellschaftliche Kosten ermitteln will (wie die Autorinnen für sich reklamieren), kann man nicht einfach die Abgabepreise der Stromproduzenten zu Grunde legen. Vielmehr muss man dann auch deren Gewinne in Abzug bringen.

Das wird zwar Ihnen ebenso wenig einleuchten wie den Autorinnen, aber die Aktionäre der Stromunternehmen gehören eben auch zur (soziologisch verstandenen) Gesellschaft, und deren Profite (d. h. die von den Stromunternehmen thesaurierten oder ausgeschütteten Gewinne) sind in Abzug zu bringen, wenn man (abweichend von den betriebswirtschaftlichen Gepflogenheiten, aber im Prinzip durchaus sinnvoll) eine Kostenkalkulation auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durchführen will.
Das kann einem auch gar nicht einleuchten, weil es völlig unausgegoren und nicht zu Ende gedacht ist. Auch die Autorinnen haben hierzu schon sehr verständlich erwidert.

Würde man Ihren Ansatz für die gesamtgesellschaftlichen Stromkosten anwenden, dann würde, zu Ende gedacht, der gesamte Strom gar nichts Kosten. Null Komma null Cent.
Wendet man nämlich Ihren Kosnteberechnungs-Grundsatz an, den man auch mit \"das Geld ist ja nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer\" umschreiben könnte, dann kostet auch der PV-Strom oder der Windstrom nichts, denn auch das was Sie als Gestehungskosten der Kostenaufstellung zubilligen würden ist ja der Gewinn eines anderen, der Betreiber, der Installateure, der Modulhersteller etc.
Ja auch der Kohlestrom würde nichts kosten, denn auch der Bergmann gibt sein Geld wieder aus und lässt es dem gesamtgesellschaftlichen Vermögen wieder zukommen.
Selbst wenn sie das Ausland mit einbeziehen, ergibt sich dieses Paradoxon, dass der Strom letztendlich nichts kostet, denn auch die Chinesen kaufen bei den Deutschen die PV-Herstellungsanlagen. Überhaupt, der ganze weltweite Wirtschaftskreislauf wäre dann zu betrachten. Bedenken Sie: die Gewinne der Aktionäre wandern teilweise auch ins Ausland.
Wo soll man denn nun die Grenze ziehen?
Geld ist ein bisschen wie Energie: Es verschwindet nicht so einfach ins nichts.

So geht das nicht.

Genau das was Sie mir vorwerfen, machen Sie doch selbst: Sie ziehen da eine willkürliche Grenze zwischen betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Rechnung, weil es Ihnen zur Begründung gerade passt.
Allerdings gibt es für Ihre Grenze keine vernünftige Stütze: warum soll man die Gewinne der Aktionäre des Stromkonzerns oder des den Stromkonzern versichernden Rückversicherers nicht in die Stromkosten einrechnen, die Gewinne der Kraftwerksbauer oder der Kohleförderer aber schon?
Warum nicht auch die \"Gewinne\" der dort arbeitenden Menschen, also die jeweiligen Einkommen?

Der Ansatz der Autorinnen hingegen, auf die Verkaufspreise des Stroms inklusive der Gewinne abzustellen, ist bei Kostenrechnungen in der Wirtschaft Usus. Es wird nirgendwo anders gemacht. Zumindest wüsste ich jetzt kein Beispiel.
Es gibt keinen Grund, davon abzuweichen. Auch nicht bei einer gesamtgesellschaftlicher Kostenrechnung.
Insbesondere ist es unverständlich, warum man davon gerade bei einem Kostenvergleich abweichen sollte, wenn man dasselbe Rechnungsprinzip auf alle zu vergleichenden Stromarten anwendet.

Die Autorinnen haben in ihrer Antwort auf Ihre Kritik auch diesen Punkt behandelt. Sie scheinen aber nicht bereit zu sein, auf deren Argumente einzugehen.

Zitat
Sollte ein GAU wider (mein) Erwarten bei uns eintreten, käme es auf den Zeitpunkt an: wenn heute, war der Atomstrom weitaus teurer, als selbst die Autorinnen der Studie annehmen. Wenn in 50 Jahren, war er sehr viel billiger. Und noch viel billiger war er ex post, wenn (bei uns) kein Atommeiler explodiert.
So oder so steckt also in der Studie eine willkürliche Annahme, für die man gute Gründe angeben mag, die aber selbst nicht wissenschaftlich belegbar ist.
Das ist doch eine sehr zynische Sichtweise. Das hat weder mit verantwortungsvollem Wirtschaften noch mit wissenschaftlichem Denken zu tun.

Wenn Sie behaupten wollen, die Annahmen für die Wahrscheinlichkeit eines GAU oder eines Super-GAU seien wissenschaftlich nicht belegbar, dann haben Sie hier entweder eine eklatante Wissenslücke, oder aber sie erzählen das hier wider besseres Wissen.
Beides spräche nicht für Sie.

Die GAU-Wahrscheinlichkeit und deren Schadensauswirkungen sind sehr genau wissenschaftlich untersucht. Dazu gibt es immens viel Material.
Auf dieses Material stützt z.B. eine Münchner Rück ihre Kalkulationen.

Sie stellen sich nun hier hin und behaupten, das wäre alles Mumpitz und die sollen doch einpacken?
Der Staat erwartet keinen GAU und nirgendwo auf der Welt hat es bisher einen GAU gegeben, und schon gleich gar nicht in einem Hochtechnologieland wie Deutschland (unsre AKWs sind die sichersten der Welt!).
Und wenn dann doch ein Super-GAU passiert, dann haben wir oder die jeweils betroffenen einfach nur Pech gehabt?
Nach dem Motto: es gibt kein risikoloses Leben! (ich weiß gerade nicht mehr welcher Idiot von Politiker das nach Fukushima in eine Kamera gesagt hat).

Prost, Mahlzeit!

Zitat
Was Ihren Vergleich von Photovoltaik- mit Kohlesubventionen angeht, sind ihre Argumente, das sage ich knallhart, auf dem Müll zusammengeklaubt.
Subventionen von Kohle und Photovoltaik im vorliegenden Zusammenhang gleichzusetzen heißt Äpfel und Birnen in einem Korb versammeln.
Das sagen Sie.
Allerdings ist Ihre Begründung dafür fehlerhaft:

Zitat
In dem einen Falle geht es ausschließlich darum, die Produktion von Steinkohle in Deutschland zu fördern.
Aber warum?
Weil deutsche Steinkohle ein geiles Zeug ist?
Denken Sie doch mal über den Grund dafür nach!
Es ging dabei um Versorgungssicherheit und die Gewährleistung der Energieautarkie Deutschlands. Man wollte sich nicht von ausländischer Kohle abhängig machen und daher die einheimische Kohleförderung am Leben erhalten.

Zitat
Wenn die Subventionen nicht geflossen wären und fließen würden, würden die Kohleverstromer das Zeug genau so billig am Weltmarkt einkaufen.
Genau das ist Ihre falsche Annahme. Man hätte aus den oben genannten politischen Gründen nie zugelassen, dass ein derart großer Teil der Stromversorgung von Importkohle abhängt.

Zitat
Bei den Steinkohlesubventionen (...) geht es gerade nicht darum, deren Verstromung an sich zu fördern
Doch, genau darum ging es. Zumindest gilt das für den Teil der Steinkohle, der zur Stromerzeugung eingesetzt wurde.

Zitat
Zu welchem Zweck wurde es eingesetzt? Um Strom aus Kohle produzieren zu lassen jedenfalls nicht. Sondern um Strom aus deutscher Kohle produzieren zu lassen.
Richtig. Es ist nicht von Bedeutung, dass der Strom auch anders erzeugt hätte werden können. Er wurde mit Hilfe dieser Subventionen erzeugt.

Zitat
Die Förderung der heimischen Kohleförderung ist keine energiewirtschaftliche, sondern eine arbeitsmarktpolitische Zielsetzung; folglich kann sie auch nicht auf die Energiekosten angerechnet werden.
Genau das ist Ihre falsche Annahme. Die Förderung der einheimische Kohle war von Anfang an eine rein energiewirtschaftliche, nein falsch, eine energiepolitische Zielsetzung. Dieses Argument haben Sie bisher geflissentlich ignoriert. Könnten Sie es widerlegen, sähe die Sache anders aus. Dann würde ich meine Position hierzu wohl ändern müssen.

Zugegebenermaßen, ist diese energiepolitische Zielsetzung seit einigen Jahren so nicht mehr vorhanden. Es ließe sich also - soweit könnte man Ihnen wohl folgen - der \"jüngere\" Teil dieser Subventionen als reine arbeitsmarktpolitische Subvention einstufen. Allerdings bleibt es dann immer noch nicht nachvollziehbar, warum man diese Kosten nicht weiterhin dem Kohlestrom zurechnen soll. Schließlich ist diese arbeitsmarktpolitische Abfederung des Ausstiegs aus der deutschen Steinkohleförderung dem Umstand geschuldet, dass man diesen heimischen Energieträger gerade zur Stromerzeugung viele Jahre aus politischen Gründen für unverzichtbar hielt.
Ob diese energiepolitische Zielsetzung nun gerechtfertigt war, oder ob es bessere Lösungen gegeben hätte, spielt keine Rolle. Es wurde so gemacht.

Zitat
Aber meine sämtlichen Argumente werden kaum zu Ihnen durchdringen, da Sie ja vom Glauben durchdrungen sind, dass Ihre Position nicht nur richtig, sondern auch wissenschaftlich bewiesen sei.
Es stimmt, dass ich von der Stringenz und der Widerspruchsfreiheit meiner Position überzeugt bin. Wenn Sie zu mir durchdringen wollen, müssen Sie meine Position mit logisch widerspruchsfreien und nachvollziehbaren Argumenten ins Wanken bringen. Mit nicht zu Ende gedachten Kostenrechnungsansätzen, die zu Paradoxa führen, wird Ihnen das nicht gelingen.

Zitat
Und mit Gläubigen Ihrer Art kann man ebenso wenig rational streiten, wie beispielsweise bei der Rentenversicherung mit den Adepten des Kapitaldeckungsverfahrens.
Auf ein weiteres Diskussionsfeld werde ich mich mit Ihnen nicht einlassen, also lassen Sie die Rente hier mal außen vor.

Dass Sie mich wiederholt als einen \"Gläubigen\" herabzuwürdigen versuchen, ist einfach schlechter Stil. Wie ich schon einmal festgestellt habe, sind es doch offenbar eher Sie selbst, der einen Glauben vor sich herträgt (wie viele Atomkraft-Befürworter, die an die Sicherheit der Atomenergie glauben, obwohl schon die Realität mehrfach das Gegenteil bewiesen hat) und auch noch Sachfragen zu Glaubensfragen erklärt, um sie der rationalen Diskussion entziehen zu wollen.

Allein dieser \"Gläubigen\"-Vorwurf diskreditiert Sie selbst, da Sie so genau zu dem werden, was Sie den Gläubigen vorwerfen: Zu einem rational unerreichbaren Diskutanten, mit dem es wenig Sinn macht, zu diskutieren.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Energiesparer51

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Was Strom wirklich kostet
« Antwort #29 am: 04. Februar 2012, 20:57:52 »
Zitat
Mit GAS @Energiesparer51. Die Drosselung der Gaslieferung aus Russland ist völlig normal und entspricht den Verträgen. Die größten Energiespeicher sind Gasspeicher und die sind randvoll! Außerdem können wir, wenn die Forschungsergebnisse sich umsetzen lassen, künftig überflüssigen Windstrom in Gas umwandeln und dort ebenfalls speichern.

Wenn Gas den Anteil von Braun- und Steinkohle an der Stromproduktion in merklichem Maße substituieren soll, wird das vorhandene Speichersystem wohl erweitert werden müssen und auch deutlich  mehr Gas gebraucht.

http://www.transparency.eex.com/de/freiwillige-veroeffentlichungen-marktteilnehmer/stromerzeugung/Erzeugung-des-Vortages

Zurzeit kommt der größte Teil des Stroms aus der Kohle. Wenn Gas da mehr bringen soll als die von Ihnen kritisierten Erneuerbaren, wäre Klotzen angesagt.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

 

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