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Was Strom wirklich kostet

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PLUS:

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 04. September 2013, 16:13:19 ---
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 01. Februar 2012, 16:37:20 ---Was Strom wirklich kostet ...
--- Ende Zitat ---
@Wolfgang_AW, zugegeben, ich habe die "grüne Reklame" nur überflogen. Ist Ihnen nichts aufgefallen? Mir ist trotz nur kurzem Überflug aufgefallen, dass es offensichtlich nur bei den konventionellen Energieträgern Zusatz- und externe Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden geben soll. Gibt es keine Umwelteinflüsse, keinen Aufwand, den man bewerten und beziffern müsste um wenigstens ansatzweise einen gültigen Vergleich vorzunehmen?

Soviel zur Glaubwürdigkeit und Legitimität dieser GREENPEACE ENERGY-"Studie". Was Sie da verlinken ist mir wieder einmal viel zu einseitig der Ideologie geschuldet.

--- Ende Zitat ---

superhaase:
Es ist kann durchaus zutreffend sein (ich habe sie jetzt nicht gelesen), dass diese Studie nicht wirklich ausgewogen und fair zu Werke geht. Vielleicht sind die Zahlen etwas übertrieben und nicht ganz fair errechnet.

Allerdings ist es schon so, dass auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (also keine "lobbygesteuerte Studie") schon vor drei oder vier Jahren vorgerechnet hat, dass bei Einbeziehung der externen Kosten der Großhandels-Strompreis für konventionellen Strom bei rund 11 ct/kWh liegen müsste, und somit schon damals teurer gewesen wäre als der damalige Mischpreis aus erneuerbaren Quellen.

Insofern ist also die Kernaussage der Studie sicherlich nicht falsch.

Trotzdem wollen das manche Leute nicht zur Kenntnis nehmen.
Durch verschließen der Augen verschwinden Tatsachen aber nicht. Das lernt ein Kind normalerweise im Alter von etwa 3 Jahren. Bei manchen dauert es etwas länger, und manche lernen's offenbar nie.

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: PLUS am 06. Februar 2015, 19:31:20 ---@Wolfgang_AW, zugegeben, ich habe die "grüne Reklame" nur überflogen. Ist Ihnen nichts aufgefallen? Mir ist trotz nur kurzem Überflug aufgefallen, dass es offensichtlich nur bei den konventionellen Energieträgern Zusatz- und externe Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden geben soll. Gibt es keine Umwelteinflüsse, keinen Aufwand, den man bewerten und beziffern müsste um wenigstens ansatzweise einen gültigen Vergleich vorzunehmen?

Soviel zur Glaubwürdigkeit und Legitimität dieser GREENPEACE ENERGY-"Studie". Was Sie da verlinken ist mir wieder einmal viel zu einseitig der Ideologie geschuldet.

--- Ende Zitat ---

Nein, dass konnte mir nicht auffallen, da ich zumindest die Kurzstudie gelesen habe.

Überfliegen reicht nicht - selbst bei "grüner Reklame" ;)

Zitat aus der Kurzstudie


--- Zitat ---Externe Kosten

Für die externen Kosten von Kohle, Erdgas und erneuerbaren Energien wird auf die Ergebnisse der Methodenkonvention des Umweltbundesamtes (UBA) zurückgegriffen und auf den Preisstand 2014 umgerechnet. Danach betragen die externen Kosten der Stromproduktion aus Steinkohle 9,5 Ct/kWh, aus Braunkohle 11,5 Ct/kWh, aus Erdgas 5,2 Ct/kWh, aus Wind 0,3 Ct/kWh, aus Wasser 0,2 Ct/kWh und aus Photovoltaik 1,3 Ct/kWh.
--- Ende Zitat ---
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Nimmt man zu den externen Kosten noch die staatlichen Förderungen hinzu, dann lautet die Aussage in der Studie:


--- Zitat ---Diese beiden Kostenblöcke staatlicher Förderungen und externer Kosten werden oftmals nicht direkt mit dem Preis konventioneller Energieträger in Verbindung gebracht, müssen aber in letzter Konsequenz doch bezahlt werden: in Form von Steuerzahlungen oder als gesellschaftliche Folgekosten des Klimawandels und der Belastungen von Menschen und Umwelt. Im Ergebnis trägt die Gesellschaft im Jahr 2014 bei einer Kilowattstunde Windstrom umgerechnet Kosten von 9,2 Cent und bei Wasserstrom 8,5 Cent. Die Gesamtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken summieren sich hingegen auf 14,9 bzw. 14,4 Cent und für Atomenergie auf mindestens 14,3 Cent je Kilowattstunde.
--- Ende Zitat ---
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Ist eben so eine Sache mit der Glaubwürdigkeit :D
Mit der Langfassung werde ich mich noch befassen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:

--- Zitat von: superhaase am 07. Februar 2015, 16:56:23 ---Allerdings ist es schon so, dass auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (also keine "lobbygesteuerte Studie") schon vor drei oder vier Jahren vorgerechnet hat, dass bei einbeziehung der externen Kosten der Strompreis für konventionellen Strom bei rund 11 ct/kWh liegen müsste, und somit schon damals teurer gewesen wäre als der damalige Mischpreis aus erneuerbaren Quellen.

Insofern ist also die Kernaussage der Studie sicherlich nicht falsch.

Trotzdem wollen das manche Leute nicht zur Kenntnis nehmen.
Durch verschließen der Augen verschwinden Tatsachen aber nicht. Das lernt ein Kind normalerweise im Alter von etwa 3 Jahren. Bei manchen dauert es etwas länger, und manche lernen's offenbar nie.
--- Ende Zitat ---

Solche "Kernaussagen" zeigen nur Halbwahrheiten aus der Zielsetzung der Studien heraus. Sie dienen dem jeweiligen Zweck der Auftraggeber, sie zeigen nicht das Gesamtbild und klären deshalb nicht wirklich auf. Ausgesuchte "Tatsachen" sind eben immer nur Halbwahrheiten. Das Klima ist komplex und findet nicht innerhalb von Landesgrenzen statt. Einseitig hier Milliarden mit der Subventionsbrechstange auszugeben war ein Fehler und er ist bis heute nicht korrigiert, im  Gegenteil.

Für den EE-"Mischpreis" waren alleine im Jahr 2011 für die EEG-Umlage 17,9 ct/kWh fällig. Darunter Solar = 40,2 ct/kWh, Wind offshore 15,0 ct/kWh. Die Vergütung ist zwar ein wesentlicher Kostenbestandteil, aber nicht der einzige.

@Wolfgang_AW, jeder Leser kann sich selbst ein Bild von den "Tatsachen" machen wenn er nur will. Tatsache ist, dass wir nach den Dänen die höchsten Strompreise für Haushaltskunden in Deutschland haben. Wie erklärt sich das, wenn mit dem EE-Strom die Versorgung angeblich viel günstiger sein soll. Offensichtlich fehlen in den einschlägigen Kalkulationen, abgesehen von den externen Kosten, doch erhebliche "Zusatzkosten" die bei der zunehmenden Versorgung mit EE-Strom schon heute anfallen und noch zunehmend anfallen werden.

PS:
@Wolfgang_AW, nur nochmal nach Adam Riese und ohne verschleiernde Mischungsrechnung. Nimmt man diese Zahlen als bare Münze, und nimmt man beim Solarstrom alleine die durchschnittliche EEG-Vergütung von 40,2 ct/kWh dann wären hier 1,3 ct/kWh externe Kosten zuzurechnen, also das ergibt 41,5 ct/kWh ohne Zusatzkosten. Die Gesamtkosten des schmutzigen Braunkohlestroms betragen nach der Studie "lediglich" 14,9 ct/kWh.
Das ist nur eine einfach Rechnung mehr nicht! Damit kein Missverständnis aufkommt, das ist kein Plädoyer für Braunkohlestrom. Das zeigt nur den Irrsinn der profitorientierten einseitigen EEG-Förderung, die Förderung von "Sonnenkönigen". Das was am höchsten gefördert wird setzt sich durch, das ist nicht das Beste.  Es zeigt auch die zweistellige milliardenschwere unsoziale Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr!

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 07. Februar 2015, 18:05:26 ---@Wolfgang_AW, nur nochmal nach Adam Riese und ohne verschleiernde Mischungsrechnung. Nimmt man diese Zahlen als bare Münze, und nimmt man beim Solarstrom alleine die durchschnittliche EEG-Vergütung von 40,2 ct/kWh dann wären hier 1,3 ct/kWh externe Kosten zuzurechnen, also das ergibt 41,5 ct/kWh ohne Zusatzkosten. Die Gesamtkosten des schmutzigen Braunkohlestroms betragen nach der Studie "lediglich" 14,9 ct/kWh.
Das ist nur eine einfach Rechnung mehr nicht! Damit kein Missverständnis aufkommt, das ist kein Plädoyer für Braunkohlestrom. Das zeigt nur den Irrsinn der profitorientierten einseitigen EEG-Förderung, die Förderung von "Sonnenkönigen". Das was am höchsten gefördert wird setzt sich durch, das ist nicht das Beste.  Es zeigt auch die zweistellige milliardenschwere unsoziale Umverteilung von Arm nach Reich, jedes Jahr!
--- Ende Zitat ---
Abgesehen davon, dass die PV-Förderung zeitweise zu hoch war, weil sie nicht schnell genug gesenkt wurde, ist Ihre immer wieder gleiche Ausssage ganz einfach Unfug und nennt auch wieder einmal (absichtlich?) falsche Zahlen:
In den "Aktuellen Fakten zur Photovoltaik in Deutschland" heißt es:

--- Zitat ---Die durchschnittliche EEG-Vergütung für PV-Strom lag im Jahr 2013 bei ca. 32 ct/kWh,
hier wirkte sich der ältere Anlagenbestand mit seinen höheren Vergütungen aus.
--- Ende Zitat ---

Dass die PV Anfangs die bei weitem teuerste Technik zur Stromerzeugung war, ist doch unbestritten.
Dass sie die größten Kostensenkungspotentiale hatte, ist inzwischen bewiesen.
Die hohen Förderkosten für die PV (die bei richtiger politischer Handhabung des EEG niedriger hätten ausfallen können) mit den derzeit resultierenden durchschnittlich 32 ct/kWh PV-Vergütung sind eine Anschubfinanzierung, die angesichts der enormen Potentiale und des riesigen Nutzens der Photovoltaik absolut gerechtfertigt sind.
Diese Durchschnittsvergütung sinkt mit jedem weiteren Zubau, und wird ab etwa 2025 rapide sinken durch das schrittweise Herausfallen der teuersten PV-Anlagen aus der EEG-Vergütung.
Das bedeutet, dass sich die PV-Vollkosten also im Jahr 2013 um die 33,5 ct/kWh bewegten, derzeit schon wieder etwas niedriger.
Würde man den den weiteren PV-Ausbau finanziert über den Eigenverbrauch nicht behindern, wie es Merkel und Gabriel derzeit tun, sondern stattdessen die EEG-Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen ganz abschaffen (oder auf Börsenstrompreisniveau senken), dann wäre der weitere PV-Ausbau praktisch "kostenlos" und die durchschnittliche PV-Einspeisevergütung würde schneller sinken.
Und eines ist wohl absolut unzweifelhaft: Die PV wird in Zukunft (nach Auslaufen aller PV-EEG-Förderung, die im aktuellen Gesetz fest verankert ist) den günstigsten Strom überhaupt liefern.

Fazit ist ganz klar: Die Anschubfinanzierung der PV über das EEG war zweifelsohne richtig und hat zum Erfolg geführt. Wären nicht etliche Fehler gemacht worden und würde man nicht weiterhin dauernd politische Fehler machen, hätte das ganze auch kostengünstiger laufen können, das ist richtig. Aber das stellt nicht in Frage, dass die Sache grundsätzlich richtig und erfolgreich ist und auch für die Zukunft einen riesigen Nutzen bringt.

Wer das alles selbst heute, nachdem die PV wettbewerbsfähig geworden ist, verleugnet, verschließt die Augen vor Tatsachen (die aber dadurch nicht verschwinden, wie wir wissen).

Und in Bezug auf die Aussagen der von Wolfgang_AW verlinkten Studie bleibt es einfahc korrekt, dass die Vollkosten des erneuerbaren Strommix deutlich niedriger sind als die Vollkosten des konventionellen Strommix.
Und auch PLUS wird ja wohl nicht in Abrede stellen wollen, dass man einen Strommix aus mehreren verschiedenartigen Quellen braucht, um die Stromversorgung möglichst kostengünstig sicherzustellen: Die anfangs billigste Windenergie kanns es alleine nicht leisten, und die in Zukunft billigste PV-Energie kann es alleine auch nicht leisten. Beide zusammen ergänzen sich zeitlich und wetterbedingt schon mal erheblich und verringern so den Speicher und Netzaufwand, wodurch es billiger wird. Trotzdem müssen noch andere Quellen und eine großflächige Vernetzung hinzukommen, sowie natürlich einiges an Speichern. Auf mittlere bis lange Sicht aber erst.
Aber das hatten ich Ihnen, lieber PLUS, ja schon gefühlte tausend Mal erläutert ...

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