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Autor Thema: In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!  (Gelesen 17339 mal)

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Offline RR-E-ft

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #1 am: 02. Dezember 2011, 14:53:12 »
Was besagt denn das, wohl nichts.

Es besagt allenfalls, dass man sich mit PV günstiger selbst versorgen kann als mit Strom aus dem Netz.
Wenn die Sonne scheint.

Diese Parität ist nicht zuletzt auf die infolge der PV- Subvention drastisch  gestiegene EEG- Umlage zurückzuführen.

Es wäre ja vielleicht schön, wenn der so selbst erzeugte Strom vollständig selbst verbraucht, und deshalb nicht die Allgemeinheit mit weiteren Kosten belastet würde, etwa durch Eigenverbrauchsförderung.
Meist wird dieser Strom jedoch nicht selbst gespeichert oder verbraucht, sondern immer noch teuer ins Netz eingespeist.

Wenn der PV- Strom schon so günstig ist und auch nur selbst verbraucht werden soll, dann könnte man vielleicht die PV- Förderung bereits komplett wegfallen lassen.


Wenn sich die Anlagenbetreiber alle selbst versorgen würden, muss jedoch irgendwer immer noch die Netzkosten, Kosten für EEG- Umlage tc. pp. aufbringen. Diese Kosten verteilen sich dann auf weniger Schultern.

Fakt ist, dass die Stromerzeugungskosten immer noch ein Vielfaches der Erzeugungskosten anderer Stromerzeugungsarten betragen.
Das zählt. Vielleicht sollte man die Stromerzeugungskosten mit den Strom- Großhandelspreisen vergleichen.

Die Einspeisevergütung sollte soweit herabgesetzt werden, dass sie nur noch dem aktuellen Großhandelspreis entspricht.
Dann können alle über die erreichte Netzparität jubeln:

Der PV- Strom wäre dann im Vergleich zum Letzverbraucherpreis auf dem Markt unschlagbar günstig.
Da will gleich jeder eine solche günstige Eigenstromerzeugung.

Schon sieht man, was der so verstandene Begriff Netzparität taugt.

Nüscht.

Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #2 am: 02. Dezember 2011, 15:42:48 »
Ich sehe die Netzparität im Jahr 2012 noch nicht:

Erstens sind die 24,43 ct ja netto, während der Haushaltsstrompreis noch Mehrwertsteuer enthält. Die Mehrwertsteuer spielt schon eine Rolle, da man sonst die Mehrwertsteuer der PV-Anlage nicht abziehen könnte bei den Gestehungskosten. Eine Anlage würde sich dann nicht rentieren.

Zweitens (mal die Mehrwertsteuer außer Acht gelassen) zahlt wohl kaum jemand in Deutschland 24,43 ct/kWh Arbeitspreis für seinen Strom.
Ein Vergleich ist aber nur mit dem reinen Arbeitspreis sinnvoll, denn die Grundkosten zahlt man ja so oder so, ob man nun viel oder wenig Strom aus dem Netz nimmt. Eine mit PV erzeugte kWh erspart also nu die aus dem Netz entnommene kWh mit ihrem Arbeitspreis und nicht die monatlichen Grundkosten.

Ich sehe die Netzparität wohl erst 2014 kommen (unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer).
Bis dahin ist jedenfalls eine EEG-Förderung der PV noch nötig.

Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte.  :D

Manche haben offenbar eine seltsame Vorstellung von der Netzparität. Manche glauben scheinbar, es tut dann einen Knall und PV-Strom kostet auf einen Schlag gar nichts mehr.
Seltsame Vorstellungen sind das. ;)

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #3 am: 02. Dezember 2011, 15:54:43 »
Zitat
Original von superhaase

Und wie RR-E-ft schon richtig sagte - obwohl er es offenbar nicht erkannt hat ;) - die Netzparität taugt dazu, den Zeitpunkt anzugeben, ab dem die EEG-Förderung der PV einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht hat und mit einem Knick nach unten noch schneller gesenkt werden kann, um bald danach ganz eingestellt zu werden - soll heißen es braucht dann für Einspeisungen nur noch der Börsenstrompreis vergütet werden und PV-Strom wird auf dem Markt unschlagbar günstig.
Genau wie RR-E-ft sagte.  :D

Wem nutzt es denn eine Netzparität zu bejubeln, die auf gestiegenen Endverbraucherpreisen basiert, wobei letztere ihre Ursache (auch) in drastisch gestiegener EEG- Umlage infolge der PV- Förderung haben?

Die Einspeisevergütung ins Verhältnis zum Endverbraucherpreis zu setzen, ist doch wohl vollkommen unsinnig, ebenso wie die Floskel vom wichtigen Meilenstein.
Viele Verbraucher erleben die PV- Förderung und deren Kosten als weiteren Mühlenstein (um ihren Hals).

Fällt die PV- Förderung weg, sinkt deshalb die EEG- Umlage und damit entsprechend der Endverbraucherpreis, wäre die schon erreichte Parität dann plötzlich wieder futsch?!!
Beim \"Mensch ärger Dich nicht\" rausgekegelt?

Es lassen sich allenfalls die PV- Stromerzeugungskosten (die mit der PV- Einspeisevergütung  nicht identisch sind!!!)  mit den Strom- Großhandelspreisen (Börsenpreisen) vergleichen.
Alles andere ist doch wohl reiner Budenzauber.

Wenn die PV- Stromerzeugungskosten dem Börsenpreis entsprechen, hätte man wohl die Parität erreicht.
Das wird auch 2014 eher nicht der Fall sein, es sei denn, die Börsenpreise schießen durch die Decke, wofür bisher nichts spricht.
Aber vielleicht kommt ja die Hyperinflation.

Offline egn

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #4 am: 02. Dezember 2011, 16:28:37 »
Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?

Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.

Und natürlich wird selbst verbrauchter Strom der über die Eigenverbrauchsregelung vergütet wird, günstiger für die Verbraucher weil niedriger vergütet. Trotzdem hat dieser Strom die gleiche preissenkende Wirkung an der Strombörse.

Der Begriff Netzparität bedeutet schlicht dass die der Strom von der eigenen Anlage rechnerisch nicht mehr kostet als der aus dem Netz. Dass der Strom nicht komplett selbst verbraucht wird ist dabei nicht relevant. Das Unterschreiten dieser Schwelle erlaubt es die Förderung für diesen Strom zu streichen. Da davon auszugehen ist dass man ohne besondere Maßnahmen bis zu 30% an Eigenverbrauch erreichen kann, fällt pro installierter kWp auch 30% weniger EEG Vergütung an.

Momentan wird der Eigenverbrauch noch gefördert weil man erreichen will dass durch Verlagerung von Verbrauch und Speicherlösungen die Verteilnetze entlastet werden. Dies geht so weit schneller und ist günstiger als der weitere Netzausbau. Das ist durchaus sinnvoll.

Und mit erreichen der Netzparität ist ja die weitere Senkung der Vergütung nicht beendet. Die Preise sinken ständig. Kürzlich habe ich ein Angebot von 870 USD/kWp für Module erhalten. Damit sinkt der Preis für die erzeugte kWh bei mittleren Anlagen noch deutlich unter die Netzparität für Verbraucher. Damit können dann schon Gewerbebetriebe über PV ihren Eigenverbrauch günstiger decken als aus dem Netz. Da profitieren dann insbesondere die Betriebe die Spitzenleistung zusätzlich bezahlen müssen. Und diese Betriebe werden eine sehr hohe Eigenverbrauchsdeckung erreichen. Dies wird für für einen weiteren Schub beim Ausbau sorgen auch wenn die Vergütung weiter mit 10-15 % pro Jahr sinkt.

Was die Entwicklung des Anteils der PV an der EEG Umlage von etwa 2 ct/kWh angeht, so schreibt Berger und Prognos das diese Kosten in den nächsten Jahren selbst bei einem weiteren Ausbau von 5 GW pro Jahr nicht weiter ansteigen werden.

Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #5 am: 02. Dezember 2011, 16:30:42 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Wem nutzt es denn eine Netzparität zu bejubeln, die auf gestiegenen Endverbraucherpreisen basiert, wobei letztere ihre Ursache (auch) in drastisch gestiegener EEG- Umlage infolge der PV- Förderung haben?
Das ist jetzt aber auch eine arg verkürzte Darstellung.
Als ob es keine sinkenden PV-Einspeisevergütungen und PV-Stromgestehungskosten sondern nur steigende Verbraucherpreise gäbe.

Auf diesem Niveau wird es schwierig, ernsthaft Argumente auszutauschen.
Sehr schwierig.  
Niveau-Limbo?  :rolleyes:

Zitat
Die Einspeisevergütung ins Verhältnis zum Endverbraucherpreis zu setzen, ist doch vollkommen unsinnig, ebenso wie die Floskel vom wichtigen Meilenstein.
Für diese Behauptung wäre es angebracht, die mit der Netzparität \"vermeintlich\" verbundenen Effekte, wie z.B. den möglichen noch schnelleren Abbau der Einspeisevergütungen, wenigstens logisch nachvollziehbar in Zweifel zu stellen. Wenns geht irgendwie sachlich.

Ansonsten ist eine solche Behauptung selbst vollkommen unsinnig. Ebenso wie die Floskel vom Mühlstein am Halse der Verbraucher.

Zitat
Fällt die PV- Förderung weg, sinkt deshalb die EEG- Umlage und damit entsprechend der Endverbraucherpreis, ...
Da unterliegen Sie einem Missverständnis:
Bei einem sofortigen Weggfall der PV-Förderung würde die EEG-Umlage (auch der PV-Anteil) in den nächsten Jahren keineswegs sinken.
Abgesehen davon, dass bei steigenden Börsenpreisen der Differenzpreis sinken kann - was Sie hier aber wohl nicht gemeint haben.

Zitat
Es lassen sich allenfalls die PV- Stromerzeugungskosten (die mit der PV- Einspeisevergütung  nicht identisch sind!!!)  mit den Strom- Großhandelspreisen (Börsenpreisen) vergleichen.
Alles andere ist doch wohl reiner Budenzauber.
Grundsätzlich richtig.
Der Vergleich mit der Einspeisevergütung ist ein Vereinfachung, die aber auch nicht ganz blödsinnig ist, denn es lohnt sich ab der Netzparität, den eigenen PV-Strom auch ohne Eigenverbrauchs-Zusatzvergütung selbst zu verbrauchen.
Allein dadurch kann die Eigenverbrauchsvergütung schon sofort komplett wegfallen und ein Teil des PV-Stroms der Neuanlagen erscheint überhaupt nicht mehr in der \"EEG-Bilanz\", was die Neu-Förderkosten eben schon zusätzlich sinken lässt.

Zitat
Wenn die PV- Stromerzeugungskosten dem Börsenpreis entsprechen, hätte man die Parität erreicht.
Das wird auch 2014 eher nicht der Fall sein, es sei denn, die Börsenpreise schießen durch die Decke.
Falsch.
Unter Netzparität versteht man die Parität von Endkundenstrompreis zu PV-Strom-Gestehungskosten.
Was Sie hier beschreiben ist die sogenannte Utility Parity.
Davon war hier nicht die Rede, das sind zwei paar Stiefel.
Utility Parity wird noch länger auf sich warten lassen, denke ich. Schwer abzuschätzen, wann sie kommen wird.

ciao,
sh
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Offline Didakt

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #6 am: 02. Dezember 2011, 16:41:36 »
Es nützt nüscht. Auch diese überzeugenden Darlegungen können das unbelehrbare, von Halsstarrigkeit befallene Superhäschen nicht zur Einsicht bringen.

Zitat
Original von RR-E-ft
Wenn der PV- Strom schon so günstig ist und auch nur selbst verbraucht werden soll, dann könnte man vielleicht die PV- Förderung bereits komplett wegfallen lassen.

Viele Verbraucher erleben die PV- Förderung und deren Kosten als weiteren Mühlenstein (um ihren Hals).

Ergo: Weg damit!

Offline egn

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #7 am: 02. Dezember 2011, 16:46:36 »
Zitat
Auch diese überzeugenden Darlegungen können das unbelehrbare, von Halsstarrigkeit befallene Superhäschen nicht zur Einsicht bringen.

Persönliche Angriffe zeigen nur dass keine sachlichen Argumente mehr vorhanden sind.

Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #8 am: 02. Dezember 2011, 16:49:34 »
Ja, man kann nur hoffen, dass der Didakt kein Lehrer ist.  :tongue:
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Offline Didakt

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #9 am: 02. Dezember 2011, 17:51:27 »
@ superhaase

Eine persönliche Kränkung war nicht meine Absicht. Ich entschuldige mich, falls dies Ihr Empfinden ist.

Über das Für und Wider in Sachen PV-Förderung ist hier bereits so ausschweifend diskutiert worden, dass ich mich an der zeitraubenden Erörterung nicht auch noch beteiligen möchte. Ich betrachte die Diskussion darum inzwischen als kontraproduktiv, weil neue Aspekte kaum noch vorgetragen werden.
Deshalb eben meine knappe eigene Meinung: Weg damit!

MfG

D. D.

Offline RR-E-ft

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #10 am: 02. Dezember 2011, 17:56:22 »
Zitat
Original von egn
Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?

Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.

Warum sinkt denn der Börsenpreis durch die PV- Stromerzeugung?
Zunächst wohl nur aufgrund des Einspeisevorrangs des EEG.

Ginge es nach den Stromerzeugungskosten, käme der PV- Strom nach merit-order- Preisbildung wohl nur ganz selten zum Zuge.
In den Zeiten, in denen er zum Zuge käme, wären dessen Stromerzeugungskosten zugleich preisbestimmend für den Börsenpreis.

Schlussendlich soll doch gerade dieser Zustand erreicht werden, dass die PV- Stromerzeugung ganz normal am Stromerzeugungsmarkt teilnimmt.
Dann aber wird sie eher keinen preisdämpfenden Effekt auf die Großhandelspreise haben.

Den hätte sie zunächst nur dann, wenn die PV- Stromerzeugungskosten unter den Stromerzeugungskosten der konventioneller Stromerzeugung lägen und die PV- Stromerzeugung deshalb nach merit-order- Preisbildung  vorrangig zum Zuge käme.

Maßstab muss deshalb grundsätzlich der Börsenpreis sein, der die Stromerzeugungskosten der Alternativen widerspiegelt.

Dann merkt man, dass der PV- Strom bisher wohl eigentlich nur zur Eigenbedarfsdeckung taugt.

Die Eigenbedarfsdeckung erfolgt [ohne Förderung], sobald der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom höher liegt als die eigenen PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten).

Dies ist wohl hinreichende Bedingung wie ausreichender wirtschaftlicher Anreiz dafür, den Eigenbedarf durch eigene PV- Stromerzeugung zu decken.

Bis zu diesem Punkt kommt PV- Stromerzeugung ohne Förderung nicht aus.
Ab diesem Punkt sollte sie ohne Förderung auskommen.

Wie man hier liest, soll der Punkt wohl schon erreicht sein, dass die PV- Stromgestehungskosten unter den Strombezugskosten für Strom aus dem Netz liegen.

Im Umfange des so gedeckten Eigenverbrauchs fällt Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom aus dem Netz weg.
 
Dieser Wegfall von Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom kann nach merit-order- Preisbildung zu geringeren Börsenpreisen für konventionell erzeugten Strom führen.
Das könnte einen preisdämpfenden Effekt auf die Börsenpreise  geben.

Dies hätte aber wohl auch zur Folge, dass PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten außerhalb des Eigenverbrauchs nach merit-order- Preisbildung noch schlechter zum Zuge käme.

So geshen wäre das Verhältnis der PV- Stromerzeugungskosten zu den Strombezugskosten aus dem Netz maßgeblich, weil PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten weitestgehend nur zur Eigenbedarfsdeckung eingesetzt würde.

Möglicherweise lässt sich PV- Strom darüber hinaus überhaupt nicht weiter in den Erzeugungsmarkt integrieren oder es bedarf eines vollkommen anderen Marktmodells.

Offline PLUS

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #11 am: 02. Dezember 2011, 18:06:27 »
Zitat
Original von egn
Persönliche Angriffe zeigen nur dass keine sachlichen Argumente mehr vorhanden sind.
    @egn, \"
Persönliche Angriffe\"; der Hinweis kommt aber etwas einseitig daher. Da ist noch mehr fehl am Platz.

Die Netzparität interessiert einen Endverbraucher nicht die Bohne.  Entlastet wird dadurch nichts, weder an der Preisfront noch bei den Netzen. Das Gegenteil ist der Fall. Dem Netzparitätfanklub können die Verbraucherpreise nicht hoch genug sein. Je schneller die Preise steigen, je eher wird dieses schwachsinnige Ziel erreicht. Sorry, aber die Diskussion darüber und die Vergleiche sind und bleiben schlichter Unfug. Eine Erfindung der PV-Lobby. Kein aufgeklärter Verbraucher fällt auf diesen Nonsens weiter herein.

Die PV-Stromer beschweren sich noch über die ausschließlich für die Verteilung konzipierten Netze, fordern deren kostenfreien Ausbau und die Vorhaltung der Kapazitäten für die eventuelle Einspeisung zur dann selbstverständlich kostenlosen Nutzung für den nicht selbst verbrauchten \"Eigenstrom\". Man verabschiedet sich so nebenbei nicht nur von der Kostenbeteiligung, man zahlt keine Steuern mehr, die Gemeinde bekommt von den Eigenverbrauchern auch keine zweckfreie Konzessionsabgabe mehr etc. pp..

Die sogenannten \"Solarschulden\" in dreistelliger Milliardenhöhe, die Netzausbau- und Verteilkosten und die wegfallenden Steuern und Abgaben darf eine ständige schrumpfende Zahl von Verbrauchern alleine auffangen. So haben sich u. a. die Solaristen das gedacht. Förderung ins uferlose und freie Zeche bis der Wirt kommt. Nicht ohne den Wirt (Verbraucher!). Es reicht jetzt. @egn, auch Ihre \"Prognosen und Co.\" können Sie vergessen. Vergleichen Sie die \"Prognosen\" der Vergangenheit mit der Realität. Wer glaubt das noch. Kein vernünftiger Verbraucher!

Die PV wurde den Verbrauchern als Lösung für die Energiewende verkauft, doch sie wird zunehmend zum Problem. Vielleicht erfindet ja übermorgen ein Daniel Düsentrieb noch das Perpetuum mobile der Energie. Wer zahlt dann in den nächsten zwanzig Jahren die garantierten PV-Vergütungen. Märchen sollten gerade Solaristen ertragen, sie erzählen ja ständig welche.[/list]

Offline RR-E-ft

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« Antwort #12 am: 02. Dezember 2011, 18:14:20 »
@PLUS

Mal einen Gang zurückschalten und nochmal neu überlegen.

Es könnte vielleicht doch sein, dass die PV [nachhaltig] zu geringeren Großhandelspreisen führt, bis zu einem bestimmten Punkt gefördert werden muss, ab diesem Punkt keiner Förderung mehr bedarf.

Es bleibt aber wohl dabei, dass der wirtschaftliche Anreiz für den Selbsterzeuger gerade darin besteht, die Umlageanteile am Strompreis (Netzentgelte, EEG- Umlage, KA, ...) einzusparen, die nun mal den hohen Strompreis für den Strom aus dem Netz auch ausmachen.

Die PV- Stromerzeugung [ohne Förderung] macht für ihn wirtschaftlich ja nur dann Sinn, wenn seine Stromgestehungskosten für den selbst erzeugten Strom niedriger liegen als der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom.

Und diese bisher auch auf ihn über den Versorgerstrompreis umgelegten Kosten müssen dann von immer weniger anderen Stromkunden aufgebracht werden....

Offline PLUS

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #13 am: 02. Dezember 2011, 18:35:26 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Es könnte vielleicht doch sein, dass die PV [nachhaltig] zu geringeren Großhandelspreisen führt, bis zu einem bestimmten Punkt gefördert werden muss, ab diesem Punkt keiner Förderung mehr bedarf.
    @RR-E-ft, da habe ich einige begründete Zweifel. Man könnte so in Deutschland auch Zitronenplantagen fördern bis der Punkt der Wettbewerbsfähigkeit erreicht ist. Das wird wohl ebenso schwierig werden wie beim PV-Strom und es kommt sicher für den Letzten noch der Zeitpunkt der Erkenntnis, dass man mit Zitronen gehandelt hat.

    Sorry, das ist und bleibt die pure Verschwendung. Diese von den Verbrauchern aufgebrachten Milliarden haben wahrlich eine bessere Nutzung verdient. Das bestimmte Ziel (Energiewende, Versorgungssicherheit, Klima- Umweltschutz) kann effektiver und mit weniger Mitteleinsatz erreicht werden.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #14 am: 02. Dezember 2011, 18:45:48 »
Erst wenn die PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten) den Börsenpreisen entsprechen, werden sich womöglich die Widersprüche auflösen lassen.
Erst dannn besteht wohl hinreichende Parität.

 

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