Original von egn
Warum soll unbedingt der gesamte erzeugte Strom selbst verbraucht werden wenn er an der Strombörse gerade zur Spitzenzeit den Preis für den gesamten gehandelten Strom drückt?
Zudem ist es dabei völlig egal wer den Strom verbraucht. In allen Fällen muss nur noch die Restlast durch konventionelle Kraftwerke erzeugt werden mit der Folge dass der Börsenpreis sinkt.
Warum sinkt denn der Börsenpreis durch die PV- Stromerzeugung?
Zunächst wohl nur aufgrund des Einspeisevorrangs des EEG.
Ginge es nach den Stromerzeugungskosten, käme der PV- Strom nach merit-order- Preisbildung wohl nur ganz selten zum Zuge.
In den Zeiten, in denen er zum Zuge käme, wären dessen Stromerzeugungskosten zugleich preisbestimmend für den Börsenpreis.
Schlussendlich soll doch gerade dieser Zustand erreicht werden, dass die PV- Stromerzeugung ganz normal am Stromerzeugungsmarkt teilnimmt.
Dann aber wird sie eher keinen preisdämpfenden Effekt auf die Großhandelspreise haben.
Den hätte sie zunächst nur dann, wenn die PV- Stromerzeugungskosten unter den Stromerzeugungskosten der konventioneller Stromerzeugung lägen und die PV- Stromerzeugung deshalb nach merit-order- Preisbildung vorrangig zum Zuge käme.
Maßstab muss deshalb grundsätzlich der Börsenpreis sein, der die Stromerzeugungskosten der Alternativen widerspiegelt.
Dann merkt man, dass der PV- Strom bisher wohl eigentlich nur zur Eigenbedarfsdeckung taugt.
Die Eigenbedarfsdeckung erfolgt [ohne Förderung], sobald der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom höher liegt als die eigenen PV- Stromerzeugungskosten (Gestehungskosten).
Dies ist wohl hinreichende Bedingung wie ausreichender wirtschaftlicher Anreiz dafür, den Eigenbedarf durch eigene PV- Stromerzeugung zu decken.
Bis zu diesem Punkt kommt PV- Stromerzeugung ohne Förderung nicht aus.
Ab diesem Punkt sollte sie ohne Förderung auskommen.
Wie man hier liest, soll der Punkt wohl schon erreicht sein, dass die PV- Stromgestehungskosten unter den Strombezugskosten für Strom aus dem Netz liegen.
Im Umfange des so gedeckten Eigenverbrauchs fällt Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom aus dem Netz weg.
Dieser Wegfall von Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom kann nach merit-order- Preisbildung zu geringeren Börsenpreisen für konventionell erzeugten Strom führen.
Das könnte einen preisdämpfenden Effekt auf die Börsenpreise geben.
Dies hätte aber wohl auch zur Folge, dass PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten außerhalb des Eigenverbrauchs nach merit-order- Preisbildung noch schlechter zum Zuge käme.
So geshen wäre das Verhältnis der PV- Stromerzeugungskosten zu den Strombezugskosten aus dem Netz maßgeblich, weil PV- Strom aufgrund seiner hohen Stromerzeugungskosten weitestgehend nur zur Eigenbedarfsdeckung eingesetzt würde.
Möglicherweise lässt sich PV- Strom darüber hinaus überhaupt nicht weiter in den Erzeugungsmarkt integrieren oder es bedarf eines vollkommen anderen Marktmodells.