Energiepreis-Protest > TeldaFax
TeldaFax : Umgang mit dem Einzug offener Forderungen
kamaraba:
Mein Gott, man muss doch hier nicht so in Polemik verfallen und erwarten, dass seine eigenen Unzulänglichkeiten von anderen ausgebügelt werden.
\"Gier frisst Hirn\", da ist schon was dran. Wenn Strom fast überall um die 20 Cent/kWh kostet und ein Anbieter (hier TelDaFax) mit 14 Cent/kWh oder so und Vorauskasse winkt, da klingeln, zumindest bei mir, alle Alarmglocken.
Wer immer nur sparen, sparen, sparen will, spart auch an einer eigenen Rechtsschutzversicherung. Die Tipps der Verbraucherzentrale sind nützlich und auch der n-tv Beitrag gibt einiges her. Unbestritten - die Politik hat im Falle TelDaFax komplett versagt. Dieses Thema muss noch aufgearbeitet werden, aber dazu haben wir ja noch 7 Jahre Zeit.
bolli:
Ich denke auch, dass man hier 2 Dinge trennen muss:
1. Die Frage der Vorkassezahlung. Da stimme ich karamba vollkommen zu. Bei den enorm günstigeren Preisen muss man sich fragen, wie das bei Versorger real vonstatten gehen soll. Das ist ähnlich wie bei den \"Superrendite\"-Versprechen in der Finanzwirtschaft. Wer da an die 20% Rendite zu 0 Risiko glaubt, der wartet am 24.12. auch auf\'s Christkind. Dem ist dann aber auch nur begrenzt zu helfen. Ich verkenne dabei übrigens nicht, dass es mittlerweile eine Menge Personen in den Republik gibt, die mit jedem Cent rechnen müssen und die deshalb meinen, sich dieses \"Geschäft\" nicht entgehen lassen zu dürfen. Da muss auch an dieser Stelle noch zweimal nachgedacht werden.
2. Was anderes ist es mit der Aufsichtspflicht der Behörden. Wenn tatsächlich die bisher zu Tage getretenen Informationen vorlagen und die Behörden da ziemlich eindeutige Hinweise hatten, dass es sich um ein Schneeball-System handelte und bereits 2009 erheblich Fehlbeträge da waren, dann muss an diesen Stellen eine deutliche Personalbereinigung erfolgen, wer auch immer letztlich da seine Finger drin hat. Denn meist erkennt \"das Fußvolk\" diese Sachverhalte, \"der Kopf\" oder die Politik hält aber die schützende Hand drüber, da man ja die Wirtschaft nicht beschädigen darf. Das kann so nicht weitergehen.
Da geht jelicher Verbraucherschutz ins Leere.
PLUS:
Nein @kamaraba und @bolli, diese Verbraucherbeschimpfung der TeldaFax-Kunden ist nicht gerechtfertigt. Es ist auch nicht richtig, Vorauskassetarife generell abzulehen. Es sind nicht die Tarife, es ist der Verbraucherschutz der hier versagt hat.
Vorauskasse- und Pakettarife haben Kostenvorteile, die sich im Preis auswirken. Der Versorger kann exakt kalkulieren, hat einen geringeren Inkasso- und Verwaltungsaufwand und kein Ausfallrisiko. Der Verbraucher nimmt für den geringeren Preis die im Vertrag enthaltenen Bedingungen in Kauf, er trägt z.B. das Verbrauchsrisiko und das Preisänderungsrisiko. Damit aber noch lange nicht die Auswirkungen einer verschleppten Insolvenz auch in Folge von Staatsversagen. Nicht vergessen, hier geht es um einen Bereich der Daseinsvorsorge!
Der Vergleich mit Finanzprodukten, die den möglichen spekulativen Kapitalverlust in den Bedingungen bereits enthalten, ist unzulässig. Hier geht es dann gegebenenfalls um falsche oder mangelhafte Beratung und die Haftung dafür. Wer Strom oder Gas mit Vorauskasse- oder Pakettarifen kauft, will lediglich Energie zu diesen Bedingungen beziehen. Es geht da nicht um abgeleitete Spekulationen.
Es geht um das nochmal deutlich zu machen, um Staatsversagen, um Staatshaftung. Nochmal, im Reiserecht wird der Kunde vor Insolvenz des Vertragspartners geschützt. Das gilt u.a. auch für Geldanlagen auf Konten. Wer das Geld auf dem Festgeldkonto parkt bekommt mehr Zinsen als auf dem Girokonto. Das Insovenzrisiko ist deshalb aber nicht berührt.
Ich erwarte von der Politik, dass sie jetzt unverzüglich einen wirksamen Insolvenzschutz bei der Strom- und Gasversorgung installiert. Dazu erwarte ich endlich den nötigen Druck durch die Verbraucherschützer. Jeder kann das Beispiel zum Anlass nehmen und die Erwartung seinen Abgeordneten im Bund oder Land beibringen. Ich empfehle das ausdrücklich.
Energiesparer51:
--- Zitat ---Original von PLUS
Ich erwarte von der Politik, dass sie jetzt unverzüglich einen wirksamen Insolvenzschutz bei der Strom- und Gasversorgung installiert. Dazu erwarte ich endlich den nötigen Druck durch die Verbraucherschützer. Jeder kann das Beispiel zum Anlass nehmen und die Erwartung seinen Abgeordneten im Bund oder Land beibringen. Ich empfehle das ausdrücklich.
--- Ende Zitat ---
Wer soll das bezahlen? Sie regen sich doch an anderer Stelle stets darüber auf, wenn der Staat Kosten auf den kleinen Stromkunden abwälzt. Jetzt fordern Sie, dass die Masse der umsichtig agierenden Stromkunden für das Risiko der Blauäugigen, die auf Nepper Schlepper und Bauernfänger hereinfallen, haften sollen?
Na schönen Dank auch!
PLUS:
--- Zitat ---Original von Energiesparer51
Wer soll das bezahlen? Sie regen sich doch an anderer Stelle stets darüber auf, wenn der Staat Kosten auf den kleinen Stromkunden abwälzt. Jetzt fordern Sie, dass die Masse der umsichtig agierenden Stromkunden für das Risiko der Blauäugigen, die auf Nepper Schlepper und Bauernfänger hereinfallen, haften sollen? Na schönen Dank auch!
--- Ende Zitat ---
Ich bin für fairen Wettbewerb und für Verbraucherschutz. Insolvenzsicherung gibt es in vielen relevanten Bereichen der Daseinsvorsorge. Z.B. bei der betrieblichen Altersvorsorge oder der Altersteilzeit um noch ein Bespiel zu nennen. Das ist in einer soziale Marktwirtschaft eigentlich eine unverzichtbare Selbstverständlichkeit!
@Energiesparer51, Ihre Beschimpfung von Verbrauchern als \"Blauäugige\", die halt auf \"Nepper Schlepper und Bauernfänger\" hereingefallen sind, halte ich nicht nur für ungebührlich, sondern auch für absolut unsolidarisch unter Verbrauchern.
Zu einem funktionierenden Wettbewerb gehören selbstverständlich auch unterschiedliche Angebote. Bei der Gas- und Stromversorgung auch Festpreise, befristete Verträge, auch Pakete und unterschiedliche Zahlungsweisen, z.B. neben Abschlags- auch Vorauszahlungen.
Der Wettbewerb und eine Angebotsvielfalt hat mit den Kosten für eine Insolvenzsicherung nichts zu tun. Eine Insolvenzsicherung ist in diesem Bereich eine Grundvoraussetzung für den Wettbewerb. Die Politik hat hier bis heute versagt! Es wird ja gerade im Energiebereich im Bund und den Ländern schon viel Geld für diverse Behörden und Institutionen aufgebracht. Es stellt sich auch hier die Frage der Wirksamkeit, der Zielerreichung. Diese Kosten für die diversen \"Staatsaufsichten\" sind enorm und sie werden bereits \"auf den kleinen Stromkunden\" abgewälzt.
Nochmal, auch im sicher nicht der Daseinsvorsorge zuzurechnenden Reiseverbraucherrecht gibt es eine gesetzliche Insolvenzsicherung, die selbstverständlich einkalkuliert wird.
Wenn wieder nichts passiert, einige der so \"umsichtig agierenden Stromkunden\" sind dann in irgendeiner Form beim nächsten Mal dabei. Da bin ich mir sicher![/list]
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