Energiepolitik > Erneuerbare Energie

Professor zieht negative Bilanz der Solarförderung

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Netznutzer:

--- Zitat ---Was war zuerst da? Das EEG oder der Handel mit Emissionsrechten?
--- Ende Zitat ---

Genau, sehen Sie mal nach, welche Personen sich zu den Einführungen \"Umweltminister\" nennen durften, und welcher Partei diese angehör(t)en.


--- Zitat ---Der Fehler liegt im Handel mit Emissionsrechten und nicht im EEG.
--- Ende Zitat ---

Der Fehler liegt bei den zuständigen Umweltministern, die zwar prächtig das Geld anderer verbraten können, ab er beim kleinen 1x1 versagen.


--- Zitat ---Und natürlich wird der Strom der Strom durch das EEG günstiger. Denn der Wettbewerb an der Strombörse sorgt für sinkende Preise.
--- Ende Zitat ---

Genau, sehen Sie sich die HH-Strompreise von 2000 an und die Entwicklung seitdem bis heute. Echt billig geworden! Ihre Rechenkünste in Ehren.

Nur mal ein Beispiel auf Politik(er) und Aussagen, die hier so gern von den Verfechtern des \"richtigen\" Gesetzes ungeprüft übernommen werden. Im Wahlkampf 2005 wurden Politiker gefragt, wie sie in der Verkehrspolitik gestalten werden. Der SPD-ler, der in den 6 Jahren zuvor Benzin mal eben um 30 Pfennige (Ökosteuer) plus USt. erhöhte: In unserer Regierungszeit wurde die Steuerquote beim Beinzin von 75% auf 73% gesenkt. Das sich dabei der Preis für die Autofahrer an der Säule annähernd verdoppelte, war ja egal.

@ Energiesparer51: mit dem Rechnen, den Prozenten u.Ä. nimmt man\'s hier nicht so genau, wenn es um die Rechtfertigung von EEG, Verbraucherbelastung usw. geht. Wichtiug ist nur, dass die Finanzierung der eigenen Anlage bis zum Ende der garantierten Vergütungsdauer gesichert ist! Natürlich unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes.

Gruß

NN

superhaase:
Die Wahrheit ist doch, dass sich EEG und CO2-Emissionshandel als Werkzeuge gut ergänzen.
Es ist absolut töricht, diese gegeneinander ausspielen zu wollen.

Wichtig ist, dass die Emissionszertifikate entsprechend regelmäßig gesenkt werden.

Wenn es also wo hakt, dann an der Frage der Senkung der Zertifikatemengen.

egn:

--- Zitat ---Original von Energiesparer51
Um die Relationen deutlicher zu machen: 3,53 ct/ kWh sind 63% des derzeitigen EEX-Phelix Futures für 2012, d.h. dem momentanen Handelswert der Energie.
--- Ende Zitat ---

Diese Relation ist bedeutungslos da die EEG-Kosten aus den Differenzkosten bestimmt werden. Steigt der Börsenpreis dann wird der Anteil geringer, sinkt der Börsenpreis dann wird der Anteil größer. Da die EE-Einspeisung den Bösenpreis gerade zu der täglichen Spitze deutlich drückt wird der Anteil in Zukunft sogar noch steigen. Der EEG-Strom, insbesondere der PV-Strom wird tatsächlich unter Wert an der Börse verkauft. Da die Einspeisung aber den Börsenpreis für den gesamten Strom drückt, d.h. eine Hebelwirkung vorhanden ist, wird der tatsächliche Strombezugspreis für alle die nahe am Day-Ahead-Markt einkaufen deutlich günstiger.

Die Future-Preise sind reine Spekulantenpreise. Diese werden nicht nur von Stromhändlern gehandelt sondern auch von Banken und anderen Spekulanten. Diese stecken sich dann die Differenz zwischen Future-Preis und tatsächlichem Preis am Day-Ahead-Markt ein.


--- Zitat ---Genau, sehen Sie sich die HH-Strompreise von 2000 an und die Entwicklung seitdem bis heute. Echt billig geworden! Ihre Rechenkünste in Ehren.

--- Ende Zitat ---

Die HH-Strompreise haben wir uns doch schon vorgenommen und gesehen dass die Kosten für Stromerzeugung, -transport, und Vertrieb von 8,62 ct/kWh (2000) auf 13,57 ct/kWh (2011) und damit absolut am stärksten gestiegen sind. Es ist eben so dass die Haushaltskunden von den Stromversorgern abgezockt werden wo es geht. Die Großkunden profitieren dagegen wegen des starken Wettbewerbs vom niedrigen Preis an der Börse. Das ist der eigentliche Skandal.

Energiesparer51:

--- Zitat ---Original von egn

Die HH-Strompreise haben wir uns doch schon vorgenommen und gesehen dass die Kosten für Stromerzeugung, -transport, und Vertrieb von 8,62 ct/kWh (2000) auf 13,57 ct/kWh (2011) und damit absolut am stärksten gestiegen sind.
--- Ende Zitat ---

Glaubt man Ihre Zahlen ungeprüft, so entpuppt sich Ihre Aussage dennoch als unwahr. Die genannte Erhöhung von 57,4% in 11 Jahren (entpricht 4,2% pro Jahr)  wird vom Anstieg der EEG-Umlage in nur einem Jahr getoppt: 3,53/2,047=1,724, d.h. eine Steigerung von 72,4%.

Ergänzung: Beim Vergleich der \"absolut\" größten Steigerung ist es wohl nicht angebracht, mehrere Preisbestandteile zusammenzufassen und einem einzelnen gegenüberzustellen.

superhaase:
Dass es bishlang ein gehöriges Maß an Fehleinschätzungen in Bezug auf die Entwicklung der EEG-Umlage gab, ist wohl nicht abzustreiten.

Auch die von mir verlinkte Studie kannte noch nicht das ganze Ausmaß der letztjährigen Torschlusspanik kurz vor Ende der Überförderung.

Die Ursachen dafür liegen einerseits in der zu späten Reaktion der Politik auf die sich lange vorher ankündigenden Preisstürze in der PV, und auch in der Ausgestaltung EEG-Umlage und deren Berechungsgrundlage.

Man hätte die EEG-Umlage sicher besser gestalten können.
Man hätte die starke Überförderung der PV und somit die unnötige Kostenbelastung der Verbraucher sicher vermeiden können.

Ich teile die Kritik in diesen Punkten durchaus.
Aber es ist m.E. müßig, immer wieder über die Fehler der Vergangenheit zu jammern, wenn man die Vergangenheit nicht mehr rückgängig machen kann. Vorschläge für eine bessere und gerechtere Ausgestaltung und Berechnung der EEG-Umlage würde ich begrüßen.

Es ist andererseits völlig falsch, aus der ganzen Misere (ja es ist eine Misere) zu schließen, die PV-Förderung wäre grundsätzlich nur Geldverschwendung und würde nichts bewirken, wie es der Herr Professor aus Witten/Herdecke tut.
Das ist eine zu primitive Sichtweise und zeugt von einem doch recht begrenzten Horizont, der die Zukunft völlig ausblendet.
Das EEG war und ist schließlich auf eine zukünftige nachhaltige Stromversorgung gerichtet, und nicht auf eine Momentaufnahme in der Vergangenheit oder Gegenwart.
Eine Beurteilung der weiteren EEG-Förderung der einzelnen Energiearten Wind, Sonne, Biomasse etc. muss sich daher an den zukünftigen Kosten, Chancen und Vorteilen ausrichten, und nicht an den Vergangenen.

Es ist daher unsinnig, bei diesem Thema immer die bisher aufgelaufenen Kosten als einziges Kriterium anzuführen, wie es der Herr Professor aus Witten/Herdecke und unser aller Freund Frondel vom RWI gerne tun.

ciao,
sh

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