Energiepolitik > Erneuerbare Energie
EEG-Novelle - weitere finanzielle Anreize
RR-E-ft:
Es behauptet doch niemand, dass der Übergang zur kompletten Versorgung mit regenerativen von jetzt auf gleich möglich wäre, auf konventionelle Erzeugung sofort verzichtet werden kann. Das ändert aber nichts am ausdrücklichen Ziel der (später kompletten) Verdrängung der konventionellen Stromerzeugung und dem deshalb eingeräumten Vorrang der regenerativen Stromerzeugung vor jeder konventionellen Stromerzeugung. Regenerative Strommengen sind ausdrücklich gewollt und nicht überschüssig. Nur konventionell erzeugte Strommengen sind bisher zuweilen überschüssig und sollen es ausdrücklich zukünftig immer mehr - wenn nicht gar komplett - sein. Darüber herrscht ein großer Konsens.
PLUS:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Es behauptet doch niemand, dass der Übergang zur kompletten Versorgung mit regenerativen von jetzt auf gleich möglich wäre, auf konventionelle Erzeugung sofort verzichtet werden kann.
--- Ende Zitat ---
?? Das habe ich weder behauptet noch eine solche Behauptung festgestellt oder kritisiert. Der vernünftige und zielführende Übergang wird aber mindestens durch die extreme einseitige Förderung erheblich erschwert und die Verbraucher weit über Gebühr belastet. Das zu Gunsten von Profiteuren, die ihren egoistischen Zielen Vorrang vor einem vernünftigen allgemeinnützigen Übergang einräumen.
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Das ändert aber nichts am ausdrücklichen Ziel der (später kompletten) Verdrängung der konventionellen Stromerzeugung und dem deshalb eingeräumten Vorrang der regenerativen Stromerzeugung vor jeder konventionellen Stromerzeugung.
--- Ende Zitat ---
Da liegt die Krux! Der eingeräumte Vorrang jeder noch so teueren und nicht zielführenden regenerativen Stromerzeugung vor jeder übergangsweise noch so sinnvollen und zielführenden konventionellen Stromerzeugung.
Klar und eine Binsenweisheit, auf lange Sicht wird die Energie- und andere Versorgungen (Sekundärwirtschaft. ..) \"regenerativ\" sein, egal ob konventionell oder nicht. [/list]
RR-E-ft:
--- Zitat ---Original von PLUS
Da liegt die Krux! Der eingeräumte Vorrang jeder noch so teueren und nicht zielführenden regenerativen Stromerzeugung vor jeder übergangsweise noch so sinnvollen und zielführenden konventionellen Stromerzeugung.
--- Ende Zitat ---
Wirklich?
Gab es bisher überhaupt Kritik am gesetzlichen Vorrang für EEG- Strom?
Richtet sich die Kritik nicht nur gegen die jeweilige Höhe der gesetzlich garantierten Mindestvergütungen für bestimmte EEG- Einspeisungen?
Entspräche die gesetzliche Mindestvergütung für den vorrangig eingespeisten EEG- Strom dem jeweiligen Großhandelspreis für konventionellen Strom (gebildet nach merit order), gäbe es also nichts mehr zu kritisieren?
Dieser jeweilige Großhandelspreis für konventionell erzeugten Strom (gebildet nach merit order) liegt ja auch für den Großteil der Kraftwerksbetreiber deutlich über den eigenen Stromerzeugungskosten, so dass zB. Atomstromer hierzulande pro AKW vielleicht 500 TEUR am Tag einfahren können.
Es bliebe beim preisdämpfenden merit order- Effekt der EEG- Einspeisung, ebenso dabei, dass konventionelle Stromerzeugung zunehmend unrentabel werden kann, ferner bei der EEG- Umlage nach einem Ausgleichsmechanismus.
Oder geht es vielleicht doch eher um eine PV- und Windkraft- Allergie?!
PLUS:
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die Höhe der PV-Vergütung, aber das ist nicht die ganze Miete. Es geht um die gesamte Versorgung u. a. um die Versorgungssicherheit. Da ist es nicht egal unter welchen Bedingungen und mit welchen Auswirkungen vorrangig eingespeist wird. Ist es günstig Dank Subventionierung verbraucht man selbst. Braucht man den Strom nicht oder rechnet sich der Eigenverbrauch nicht, speist man ein. Die Branche, ja die gesamte Solargemeinde braucht sich weder um die Abnahme noch um sonst etwas zu sorgen, an den unvermeidlichen Speicher- und Netzkosten und Auswirkungen muss man sich auch nicht beteiligen, das ist vorrangig Sache der Verbraucher und der Allgemeinheit. Man kann unter diesen Bedingungen risikolos rücksichtslos investieren auf Teufel komm raus. Das sind schon mal keine Marktbedingungen! Die garantierte Rendite auf der einen Seite, die Kosten, das Risiko auf der anderen Seite. So ist das kaum in Ordnung, schon gar nicht für die Verbraucher.
Die Bedingungen für die noch lange unverzichtbaren \"Ersatz- und Speicherkraftwerke\" werden unkalkulierbar und verschlechtern sich permanent. Wer soll da noch investieren? Das geht dann auch nur wieder mit Subventionen oder direkt durch den Staat. Eine Teufelsspirale! Oder bleibt als Alternative dann doch der (unsichere) Bezug von Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland.
Es geht erkennbar um Profit- und Eigeninteressen, wie man am Bundesrat aktuell sieht und was dazu die Lobbyisten verbreiten:
Bundesländer wollen Solar-Förderung nachbessern. Auch unionsregierte Länder gegen weitere Einschnitte bei der Solarstrom-Förderung. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die aktuellen Forderungen der Länderkammer, den Solarstrom-Ausbau in Deutschland mit hohem Tempo fortzuführen.Die Mehrheit des Bundesrats - darunter selbst unionsregierte Länder wie Bayern und Thüringen - forderte darüber hinaus auch Nachbesserungen an dem Entwurf des EEG.
Bundesrat spricht sich für umfangreichere Solarstrom-Erzeugung auf Freiflächen aus. Freiflächen-Solarstromanlagen spielen eine wichtige Rolle bei kommunalen Versorgungskonzepten und sichern den Kommunen erhebliche Einnahmen z.B. durch die Gewerbesteuer.
Länderkammer für Beibehalt der Anreize zum Eigenverbrauch von Solarstrom.
... und dann die bekannten Arbeitsplatzargumente und Mittelstandsförderung etc. pp. Die EEG-Umlage ein einziger Missbrauch!
Man optimiert die eigenen Vorteile und die Einnahmenseite im Verbund mit der Solargemeinde zu Lasten Dritter. Wenn das keine Lobbypolitik ist, dann gibt es keine.
Tolle Zukunftsaussichten, insbesondere für die allein gelassenen ganz normalen Verbraucher ohne Solardach auf dem Eigenheim! Es soll ja auch noch Mieter geben. Wer in Großstädten lebt zahlt meistens als Wohungsbesitzer vorrangig die Zeche. Die wenigsten leben im energieautarken \"BIO\"-\"ÖKO\"-Muster-Dorf. Die Anlagen und der allradgetriebene Luxusgeländewagen mit Kuhfänger werden dort aber nicht produziert. :evil:
RR-E-ft:
Also wohl doch eine Allergie gegen PV und Windkraft.
Denn am Preisargument könnte es dann ja wohl nicht mehr liegen, wenn die Vergütung jeweils dem Großhandelspreis für konventionell erzeugten Strom entspräche.
Wie soll denn der gewollte Umstieg bzw. Ausstieg aus der bisherigen Stromerzeugung aus Verbrennung fossiler Rohstoffe gelingen, ohne Windkraft und PV?
Wie soll der gewollte und für die Energiewende benötigte schnelle Zubau von Windkraft und PV im Netz erreicht werden?
Für die Residuallast (Differenz zwischen Stromnachfrage und EEG- Einspeisung) ist es wohl unerheblich, ob der PV- Strom in das Netz eingespeist oder selbst verbraucht wird. Schließlich geht die dezentrale Erzeugung wohl mit vermiedenen Netzkosten einher.
Selbstverständlich bedarf es bei zunehmender fluktuierender Erzeugung in Windkraft und PV zunehmend auch (möglichst dezentraler) Speicherung, also Pumpspeicherkraftwerke, Speicherung in Druckluftspeichern, vielleicht als Methan im Gasnetz, Batterien....
Hinreichend bekannte Position des Bundes der Energieverbraucher
Wer grundsätzlich gegen die Energierevolution ist, darf sich wohl Konterrevolutonär nennen.
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