Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Man könnte fast meinen, die heutigen Herstellungskosten für PV- Anlagen seien ein gut gehütetes Geschäftsgeheimnis. ;)
Die Hersteller stehen wohl untereinander international im scharfen Wettbewerb...
--- Ende Zitat ---
Nach letzten mir bekannten Meldungen produziert z.B. Suntech, der weltweit führende Hersteller von PV-Modulen, derzeit für ca. 1,50 $/Watt.
Man will in zwei Jahren auf 1 $/Watt kommen.
Hierbei ist allerdings noch zu berücksichtigen, dass der chinesische Staat hier auch erheblich subventioniert (über vergünstigte Kredite und Steuererleichterungen, soviel ich weiß).
Nun darf man weiterrechnen, was da an Marge für den Hersteller, die Händler dazukommt. Dann darf man die Installationskosten und die Kosten für Wechselrichter etc. draufschlagen.
So kommt man auf einen Anlagenpreis für bestimmte Anlagengrößen.
Dann ists nicht mehr weit zum Stromgestehungspreis für PV.
Es gibt da Berechnungen aus der Vergangenheit mit alten Preisen.
Die lassen sich wohl leicht aktualisieren.
Ich selbst spare mir die Arbeit und vertraue da auf die Aussagen von Fachleuten (z.B. die der LBBW), die das alles analysiert haben und sagen, dass es zwischen 2012 und 2015 soweit sein soll, dass in Deutschland die Netzparität erreicht sein wird. Wobei ich selbst aufgrund der schnellen Preissenkungen von 2012 bis 2013 ausgehe.
Letztlich wird sich das aber auch sehr schnell zeigen, wenn die Bundesregierung mit rapiden Preissenkungen (möglichst 4 Mal im Jahr, wie es die Grünen vorgeschlagen haben) den Markt so unter Druck setzt, bis sich der Zubau in Deutschland stark reduziert.
Dann zeigt sich, ob die Hersteller so schnell so weit runtergehen können, oder ob dann schon ausländische Märkte \"übernehmen\" und einen weiteren Preisverfall verhindern, weil die Nachfrage dan stark steigt.
Dies wäre der Idealfall. Dann könnte die Bundesregierung die Förderung schlagartig einstellen, denn dann braucht die PV sie nicht mehr. Selbst wenn in D dann erst mal ein paar Jahre nichts mehr zugebaut werden sollte.
Der andere Knickpunkt würde eben mit der Netzparität erreicht. Davon sind wir ja auch nicht mehr weit entfernt mit aktuell ca. 19 ct/kWh (netto) Haushaltsstrompreis und einer Vergütung von wohl rund 26 ct/kWh (netto) ab 1.7.2011 für kleine Dachanlagen.
ciao,
sh
egn:
Bisher gibt es aus meiner Sicht kein Indiz dafür dass das Geld nicht zielgerichtet eingesetzt oder fehlallokiert wäre.
Die Ziele der Förderung stehen doch ganz klar im EEG:
--- Zitat ---EEG §1
Zweck des Gesetzes
(1) Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern.
(2) Um den Zweck des Absatzes 1 zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen.
--- Ende Zitat ---
Wir befinden uns zweifellos auf dem richtigen Weg.
superhaase:
Als Fehlallokation muss man ganz gewiss die Überförderung der PV in den letzten zwei Jahren bezeichnen.
Hier wurden viele Milliarden den Stromverbrauchern unnötig auferlegt. Dies zieht durchaus einen volkswirtschaftlichen Schaden nach sich. Das ist wohl kaum von der Hand zu weisen.
Dies wird zurecht kritisiert.
Nur kann das keine Entscheidungsgrundlage für die Frage nach der weiteren Förderung von PV sein.
Eine weitere Fehlallokation ist wohl die zu großzügige Förderung der Biogasverstromung ohne KWK, mit den Blüten, die das inzwischen im Landschaftsbild und bei den Pachtpreisen für landwirtschaftliche Flächen treibt.
Man kann nicht sagen, dass die Förderung nach dem EEG bisher völlig fehlerfrei von Statten ging. Das konnte auch nicht erwartet werden, denn das wäre utopisch gewesen.
Es darf allerdings erwartet werden, dass man auf Fehlentwicklungen reagiert. Und zwar rechtzeitig, bevor das Kind am Boden des Brunnens aufschlägt.
Insgesamt ist das EEG trotzdem eine grandiose Erfolgsgeschichte.
ciao,
sh
PLUS:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
@PLUS
Es ist allgemein bekannt, dass die Energiekonzerne sich mit Investitionen in offshore- Windanlagen bisher zurückhalten, weil sie um höhere Einspeise- Vergütungen pokern. Da wird ein ganz ganz großes Rad gedreht.
--- Ende Zitat ---
Ist auch mir bekannt! Das ist kein Widerspruch zu meinem Beitrag. Außerdem habe ich von Onshore-Windstrom geschrieben. Aber auch andere Verbände sind tätig und lassen Studien erstellen. Man darf auch mal zur Abwechslung die Windbranche zititieren:
--- Zitat ---Allein mit Strom aus Onshore-Windenergie kann bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE) erstellt hat.Bei der Bereitstellung von zwei Prozent der Fläche jedes Bundeslands, so die Studie, sei bei einer installierten Leistung von 198 Gigawatt ein jährlicher Ertrag von 390 Terawattstunden zu erwarten. Grundlage für die Berechnung sind Windenergieanlagen der Drei-Megawatt-Klasse, die im Durchschnitt 2.000 Volllaststunden erreichen.„Wichtig für einen guten Energieertrag ist insbesondere die Kombination aus großem Rotor und hohem Turm“, so der Vorstandsvorsitzende der REpower Systems AG, Andreas Nauen. „Erhöhen wir beispielsweise die Nabenhöhe einer 3.2M114 von 93 auf 143 Meter, erreichen wir selbst an einem durchschnittlichen Schwachwindstandort bis zu 50 Prozent mehr Energieertrag.“
--- Ende Zitat ---
Weitere Informationen findet man auf der Homepage des Bundesverbandes Windenergie
Hoffentlich bekommen wir bei dieser durch \"wissenschaftliche Studien\" aus den diversen \"ÖKO\"-Strombranchen prognostizierten Abdeckung nicht bald soviel Überkapazitäten geliefert, dass voll alle unsere Verbraucher-Sicherungen durchbrennen ;)[/list]
Wolfgang_AW:
--- Zitat ---Original von PLUS
--- Zitat ---Original von Wolfgang_AW
Befürchtet werden kann z.B., dass wie in anderen postings schon dargelegt, dass die Windmüller für ihre Offshore-Anlagen eine höhere Vergütung zugesprochen bekommen.
--- Ende Zitat ---
Einfach entlarvend, dieser hier gezeigte egoistische PV-Lobbyismus! ;)X(
--- Ende Zitat ---
Sie haben mich völlig missverstanden!
Wie lautet Ihre Argumentation?
Die Pvler haben so \"irrsinnige\" Vergütungen erhalten, dann sollen die Offshore-Windpark-Betreiber auch ein bißchen mehr abbekommen? ;)X(
Ich rede weder der Überhöhten PV-Vergütung das Wort, noch der möglicherweise auf uns zukommenden hohen Offshore-Windvergütung.
Bitte hier nochmal lesen
--- Zitat ---Diese Verzögerungstaktik führte bereits vor zweieinhalb Jahren zu einer Erhöhung der Fördersätze von geplanten 9 auf 15 Cent/KWh.Nun forden sie über das EEG 18 cent/KWh, das ist laut SPIEGEL \"dreimal so viel, wie Strom an den Spotmärkten kostet, und mehrals doppelt so viel, wie Windkraftbetreiber an Land für ihren Ökosstrom erhalten.\"
--- Ende Zitat ---
Aber diese Vergütung ist es ja nicht alleine:
--- Zitat ---Der SPIEGEL führte dazu aus: \"Zumindest in den ersten neun Jahren müssten die Stromkunden deutlich höhere EEG-Umlagen auf ihren Rechnungen befürchten. Und das bei gewaltigen Zusatzrenditen für die Stromkonzerne. Für die wäre nämlich die Durchsetzung des Modells ein echter Coup. Sie erhielten die Förderbeträge in einem deutlich kürzerem Zeitraum und könnten den Strom aus abgeschriebenen Anlagen nach neun Jahren zu Marktpreisen verkaufen.\"
--- Ende Zitat ---
Onshore-Windmüller erhalten 9Ct/Kwh, weshalb sollte Offshore 18 Ct/Kwh erhalten?
Und noch was:
--- Zitat ---Original von PLUS
Ja klar, da wird ja vielleicht die Konkurrenz gefördert und der eigene Profit könnte leiden.
--- Ende Zitat ---
Ich generiere keinen eigenen Profit - auch das schrieb ich Ihnen schon ins Stammbuch - ich bin ein ganz popeliger Mieter in einem Mehrfamilienhaus, wo der Eigentümer keine müde Mark in die energetische Sanierung investiert.
Nochmal im Klartext: Mir ging es darum darauf hinzuweisen, dass nun möglicherweise die großen Investoren genau das erreichen, was man mühsam bei der PV-Vergütung gerade nach unten fährt - nämlich eine völlig überhöhte Vergütung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln