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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms

<< < (21/21)

Cremer:
@Sh,

wenn der Strompreis steigt, dann lassen sich auch die Zertifikate bezahlen um weiterhin Braunkohle zu verstromen.

RR-E-ft:
@Cremer

Der Strompreis im Großhandel bildet sich nach der merit-order-Preisbildung.
Für jenen maßgeblich sind die variablen Stromerzeugungskosten (Grenzkosten der Stromerzeugung) der einzelnen Kraftwerke, wobei die Stromerzeugungskosten der letzten benötigten Erzeugungseinheit mit den höchsten Stromerzeugungskosten preisbestimmend ist.

Zu diesen Stromerzeugungskosten zählen bei sämtlichen Verbrennungskraftwerken auch die Kosten der CO2- Zertifikate.

Steigen die Kosten für die Zertifikate und damit die Stromerzeugungskosten bei Verbrennungskraftwerken, wird deren Stromerzeugung so lange nicht oder weniger nachgefragt, wie ausreichend andere Stromerzeugungseinheiten mit geringeren Stromerzeugungskosten zur Deckung der Nachfrage verfügbar sind.

Die Determinierung läuft also wohl gerade umgekehrt:

Wenn die Zertifikatepreise steigen, können deshalb die Strompreise steigen, wenn die zur Deckeung der jeweiligen Nachfrage benötigten teuersten Stromerzeugungseinheiten Verbrennungskraftwerke sind, welche selbst von den steigenden Zertifikatekosten betroffen sind.

Stehen hingegen genug andere Stromerzeugungseinheiten zur Deckung der jeweiligen Nachfrage zur Verfügung, die geringere Stromerzeugungskosten verursachen und nicht von steigenden Zertifikatepreisen betroffen sind, wird die Stromerzeugung der Kraftwerke, die von dem entsprechenden Kostenanstieg betroffen sind, aus dem Markt gedrängt, weil sie zur Nachfragedeckung nicht mehr zum Zuge kommen.

Was das mit Vorrangregelung versehenen Erneuerbare- Energien- Strommengen zu tun hat, erschließt sich wohl nicht auf den ersten Blick.

Soweit  diese Vorrang- Strommengen Nachfrage decken, kommen am anderen Ende weniger Erzeugungseinheiten mit hohen Stromerzeugungskosten zum Zuge.

Deshalb wirken die EE- Strommengen auf die Großhandelspreise preisdämpfend und verdrängen zugleich Stromerzeugungseinheiten mit hohen Stromerezugungskosten aus dem Markt.

Letztere Verdrängung wiederum kann insbesondere Verbrennungskraftwerke betreffen, wenn deren Stromerzeugungskosten infolge steigender Zertifikatekosten steigen, also insbesondere Kohlekraftwerke mit geringem Wirkungsgrad.

Eene meene Muh und raus bist Du....

Es kann sich ergeben, dass die Einsparungen über den preisdämpfenden Effekt der EEG- Strommengen auf die Großhandelspreise die Kosten, welche die EE- Stromförderung verursacht, in erheblichen Maße kompensiert.

Teilweise profitieren von dem preisdämpfenden Effekt auf die Großhandelspreise diejneigen, die an den Kosten der EE- Förderung selbst gar nicht entsprechend beteiligt werden, weil man sie bewusst schont.
Auch daraus ergibt sich dann wieder eine Umverteilung, in diesem Falle wohl zu Lasten der Verbraucher zugunsten der energieintensiven Industrie.  

Während der eine den Nachteil auf seiner Rechnung findet (steigende EEG- Umlage), findet der andere vornehmlich den Vorteil auf seiner Rechnung wieder (sinkende Großhandelspreise).

Einige meinen, das sei egal, da sich volkswirtschaftlich sowieso alles gegenseitig aufhebt.

Cremer:
@RR-E-ft,

es stellt sich die Frage, ob die Merit-Order-Preisbildung es auch noch 2025 oder 2030 in dieer Form geben wird.
Aber wie gesagt, nur ein Teil wird dort an der EEX gehandelt :evil:

egn:
Ein Trost bleibt bezüglich der riesigen Löcher die der Braunkohletagebau gräbt noch: Man kann die Löcher vielleicht als Ringwallspeicher nutzen um regenerative Energie zu speichern.

Hier findet man einen Vergleich zwischen dem Flächenbedarf des Braunkohletagebaus Hambach und einem Ringwallspeicher.

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