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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms

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RR-E-ft:
Derzeit konkurriert der PV- Strom nicht, weil es eine Vorrangregelung gibt.
Die vorrangig eingespeiste Strommenge verschiebt die Nachfrage der Strommenge bei der merit-order-Preisbildung nach links, so dass die Großhandelspreise sich verringern können.

Ohne Vorrangregelung ist fraglich, ob PV- Strom nach der merit-order-Preisbildung bisher überhaupt zum Zuge käme, um einen Teil der Nachfrage zu decken.

Es wird ja angenommen, dass er bald ohne Vorrangregelung wettbewerbsfähig sei.

Dann kann diese Strommenge den Großhandelspreis entsprechend merit- order- Preisbildung wie üblich beeinflussen.

Um selbst erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, bedarf es keiner Förderung, wenn die Stromerzeugungskosten nur geringer liegen als der Strompreis für entsprechende Letztverbraucher am Markt.

Und wenn die Anlagen nach 20 Jahren vollständig abgeschrieben sind, möchte man den Anlagenbetreiber sehen, der den von ihm erzeugten Strom nicht selbst verbraucht, sondern zu den dann infolge der erfolgten Abschreibungen geringen  Grenzkosten der Stromerzeugung auf den Markt wirft.

Erst recht möchte man sehen, dass es dann soviele solcher Anbieter gibt, dass jene geringen Grenzkosten nach der merit-order-Preisbildung gar preisbestimmend für den Großhandelspreis sind, so dass der Strom im Großhandel fast nichts mehr kostet.

Aber davon träumen kann man ja schon mal.  ;)

Realiter steht zu erwarten, dass auch der Strom aus abgeschriebenen PV- Anlagen zu normalen Marktpreisen gehandelt werden wird, so wie heute der Strom aus abgeschriebenen Atomkraftwerken. Der Anlagenbetreiber befindet sich also wie die Atomstromer heute am sog. goldenen Ende.

Gerade die Aussicht auf den hohen Gewinn für den Anlagenbetreiber für die Zeit, wenn die Anlage komplett abgeschrieben ist, spräche wiederum gegen die Förderung.

Denn warum sollen die Verbraucher heute nicht zu knapp dafür blechen, dass Anlagenbetreiber sich später erst recht eine goldene Nase verdienen können?

Wolfgang_AW:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Im europäischen Vergleich liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland nur im Mittelfeld, schreibt die ZEIT.


--- Zitat ---Ein Vergleich mit den anderen EU-Staaten ist wegen der Datenbasis nur bis zum Jahr 2008 möglich. Deutschland lag damals mit seinen regenerativen Energiequellen nur im Mittelfeld: Mit 15,4 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch reichte es nur für einen Platz hinter dem EU-Schnitt (16,7 Prozent). Spitzenreiter war Österreich: Die Alpenrepublik kam 2008 vor allem dank umweltfreundlicher Wasserkraft auf einen Anteil von 62 Prozent. Die höchste Zuwachsrate wies Dänemark auf: Dort stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 1990 bis 2008 von 2,6 auf 28,7 Prozent.
--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---


Energieversorgung EU zwischen 1999 und 2009


--- Zitat ---Größte Anstiege des Anteils erneuerbarer Energien in Dänemark, Schweden, Deutschland und Portugal

Erneuerbare Energien umfassen Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, geothermische und Solarenergie. Alle Mitgliedstaaten verzeichneten zwischen 1999 und 2009 Anstiege des Anteils erneuerbarer Energien bei der Energieversorgung, und die größten Anstiege gab es in Dänemark (von 8% des gesamten Bruttoinlandsenergieverbrauchs im Jahr 1999 auf 17% im Jahr 2009), Schweden (von 27% auf 34%), Deutschland (von 2% auf 8%), Portugal (von 13% auf 19%), der Slowakei (von 3% auf 7%), Österreich (von 23% auf 27%), Lettland (von 32% auf 36%), Spanien (von 5% auf 9%), Slowenien (von 9% auf 13%) und Ungarn (von 3% auf 7%).

--- Ende Zitat ---

Wenn man dazu die im Link gezeigte Tabelle betrachtet, stimmt zwar statistisch die Aussage, dass DE insgesamt \"nur\" im Mittelfeld liegt, jedoch sollte man die Ausgangsbasis mit einbeziehen. Dann liegt Deutschland eindeutig mit in der Spitzengruppe.



Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

PLUS:

--- Zitat ---Original von Wolfgang_AW
Wenn man dazu die im Link gezeigte Tabelle betrachtet, stimmt zwar statistisch die Aussage, dass DE insgesamt \"nur\" im Mittelfeld liegt, jedoch sollte man die Ausgangsbasis mit einbeziehen. Dann liegt Deutschland eindeutig mit in der Spitzengruppe.
--- Ende Zitat ---
.... ohne Weltmeisterschaft geht es wohl nicht?  ;)

Wo werden die EE mehr gefördert?  Im Verhältnis zum Milliardenaufwand ist das Ergebnis eher bescheiden. Man hat halt auf das falsche PVerd gesetzt.

Wenn Nitsch, den ich als Experte schätze, aber laut ZEIT sagt, dass der EE-Strom 2020 deutlich kostengünstiger sei als heute, müsste man ihn fragen, wie er das genau meint bzw. aus welchem Blickwinkel  ;) er dazu kommt. Das wird für Haushaltsverbraucher kaum zutreffen. Die EE-Einspeisung ist für zwanzig Jahre garantiert, das gilt gerade auch für den Preis. Aufgrund der extremen deutschen Förderung erfolgte hierzulande ein entsprechend explosionsartiger unwirtschaftlicher Zubau. Ein weiterer weniger oder nicht mehr geförderter und somit \"kostengünstigerer\" Zubau, wird auf die Preise nur noch einen marginalen Einfluss haben. Der propagierte und nochmal besonders geförderte Eigenverbrauch wird die EE-Zulage für die übrigen Verbraucher weiter treiben. Jeder künftige Zubau, z. B. im benachbarten Ausland, hat wegen des technischen Fortschritts dort eher eine Preiswirkung für die Endverbraucher. [/list]

Netznutzer:

--- Zitat ---Erneuerbare Energien umfassen Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, geothermische und Solarenergie.
--- Ende Zitat ---

Nicht vergessen, die preiswerten Deponie und Klärgase. Die produzieren wenigstens auch Mengen-kWh\'s zu rel. konkurrenzfähigen Preisen.

Gruß

NN

RR-E-ft:
Ich möchte nicht missverstanden werden.

Es soll gern einen weiteren Zubau von PV auch in Deutschland geben.

Zweifelhaft erscheint indes, dass es dafür einer weiteren Förderung bedarf bzw. geben sollte.
Gerade wenn man davon ausgeht, dass PV- Anlagen 40 Jahre Strom produzieren, dann sollten diese sich wirtschaftlich bereits selbst tragen.

Die Förderung trägt möglicherweise nur dazu bei, dass die PV- Anlagen auch unter suboptimalen Bedingungen errichtet werden sowie zu Preisen vermarktet werden, die sich ohne die Förderung nicht realisieren ließen, so dass im Endeffekt nur die Renditen der PV- Industrie gefördert werden. Gerade darum sollte es jedoch nicht gehen.

Die Förderung für erneuerbare Energien und den sonstigen Umbau des Energiesystems muss dort erfolgen, wo sie wirtschaftlich am effizientesten wirkt, das kann auch die energetische Gebäudesanierung, die Errichtung von MiniBKW in privaten Haushalten, moderne GuD- Gaskraftwerke mit Kraft- Wärme-Kopplung betreffen.

Sicherlich wegkommen sollte man nach Möglichkeit  von der zentralen Stromerzeugung in Großkraftwerken mit Wirkungsgraden unter 40 Prozent, verbunden mit hohen Netzverlusten.

Die Dezentralisierung sollte die Stromerzeugung demokratisieren und natürlich auch durch stärkeren Wettbewerb für günstigere Großhandelspreise sorgen.
An dieser Notwendigkeit besteht kein Zweifel.

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