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Autor Thema: Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms  (Gelesen 29313 mal)

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Offline superhaase

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #15 am: 12. April 2011, 12:20:25 »
Sorry für die zeitlich inkonsistente ABfolge von Frage und Antwort, wir sind beide zu schnell mit Antworten und gleichzeitig wieder Editieren ... ;)

Zitat
Sie sind drollig.

Was soll denn dagegen sprechen, dass man jetzt stoppt?
Wie sollten die Modulhersteller anders reagieren als durch Preissenkungen zu versuchen, die Nachfrage zu erhöhen, um ihre Produktion weiter auszulasten?
Sie sind aber auch süß! ;)

Wenn man die Preise aber derzeit noch nicht so weit senken kann, dass man eine ausreichende Nachfrage ohne Förderung generiert und trotzdem seine Kosten decken kann, dann ist die logische und notwendige Konsequenz für die Hersteller, Insolvenzantrag zu stellen.

Die Frage ist halt, ob die PV-Industrie heute schon so weit ist, dass sie die Preise so weit senken kann, dass eine ausreichende Nachfage ohne Förderung entsteht.

Dies gilt es zu beurteilen.
Ist das schon irgendwo nachvollziehbar dargelegt?
Wenn ja, dann ist gegen eine sofortigen Förder-Stopp nichts einzuwenden - er ist dann sogar geboten. Da stimmt wohl jeder vernünftige Mensch zu.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #16 am: 12. April 2011, 12:40:11 »
Im europäischen Vergleich liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland nur im Mittelfeld, schreibt die ZEIT.

Zitat
Ein Vergleich mit den anderen EU-Staaten ist wegen der Datenbasis nur bis zum Jahr 2008 möglich. Deutschland lag damals mit seinen regenerativen Energiequellen nur im Mittelfeld: Mit 15,4 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch reichte es nur für einen Platz hinter dem EU-Schnitt (16,7 Prozent). Spitzenreiter war Österreich: Die Alpenrepublik kam 2008 vor allem dank umweltfreundlicher Wasserkraft auf einen Anteil von 62 Prozent. Die höchste Zuwachsrate wies Dänemark auf: Dort stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 1990 bis 2008 von 2,6 auf 28,7 Prozent.

Offline RR-E-ft

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #17 am: 12. April 2011, 12:52:25 »
Zitat
Original von superhaase


Wenn man die Preise aber derzeit noch nicht so weit senken kann, dass man eine ausreichende Nachfrage ohne Förderung generiert und trotzdem seine Kosten decken kann, dann ist die logische und notwendige Konsequenz für die Hersteller, Insolvenzantrag zu stellen.

Die Frage ist halt, ob die PV-Industrie heute schon so weit ist, dass sie die Preise so weit senken kann, dass eine ausreichende Nachfage ohne Förderung entsteht.

Dies gilt es zu beurteilen.
Ist das schon irgendwo nachvollziehbar dargelegt?
Wenn ja, dann ist gegen eine sofortigen Förder-Stopp nichts einzuwenden - er ist dann sogar geboten. Da stimmt wohl jeder vernünftige Mensch zu.

ciao,
sh

Ihre Logik ist also, man könne die ineffiziente Förderung jetzt nicht stoppen, weil dann wohl die deutsche PV- Industrie gar nicht lebensfähig wäre?

Die muss ihr Heil auch auf dem Weltmarkt suchen, auf diesem wettbewerbsfähig sein.

Oder ist es etwa so, dass wir mit weiterhin ineffizienter Förderung sogar die globale PV- Industrie künstlich beatmen müssen, weil diese insgesamt ohne unsere Förderung gar nicht lebensfähig wäre?!

Dann hätten wir uns sowieso insoweit zuviel vorgenommen.

Das Ziel der EEG- Förderung kann weder die künstliche Beatmung einer international nicht wettbewerbsfähigen deutschen PV- Industrie noch gar die künstliche Beatmung der globalen PV- Industrie sein.

Die dahingehende Überlegung erscheint volkswirtschaftlich schwachsinnig, erst recht wenn auch noch der Steuerzahler mit Sozialleistungen dafür aufkommen soll.

Das erscheint noch weit unsinniger als die Subventionierung des deutschen Steinkohlebergbaus, den keiner mehr braucht.

Das Argument der anders nicht lebensfähigen deutschen PV- Industrie erscheint um so perverser, wenn man sich deren Renditen ansieht, die wir künstlich gezüchtet hätten.

Schlimmere volkswirtschaftliche Umverteilung wäre dann kaum vorstellbar.
Das EEG dient nicht dazu, die Aktionäre der deutschen PV-Industrie zu päppeln, insbesondere auch über unausweichliche Zahlungen von Hartz-IV- Empfängern.

Offline egn

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #18 am: 12. April 2011, 14:47:26 »
Um den Dialog mal zu unterbrechen möchte ich an RR-E-ft die folgenden Fragen stellen:

Was passiert wenn der PV-Strom von der eigenen Anlage preiswerter ist als der Strom aus dem Netz?

Warum soll die dezentral direkt beim Verbraucher erzeugte PV-Energie mit Strom an der Strombörse konkurrieren müssen?

Was passiert wenn nach 20 Jahren die Förderung ausgelaufen ist und die PV-Anlagen aber weitere 20 Jahre Strom produzieren und dieser aber nicht vollständig selbst verbraucht werden kann?

Wie wird der Strompreis an der Strombörse durch die Einspeisung des PV-Stromes zur Zeit des größten Verbrauches beeinflusst?

Wie wird der Wettbewerb beeinflusst wenn statt 80 % des Stromes von vier Anbietern, nur noch 40 % von diesen vier Anbietern kommt, der Rest aber von Millionen von PV-Anlagen und anderen kleinen dezentralen Einspeisern?

Was passiert mit dem Geld im Wirtschaftskreislauf das sowohl die Hersteller und Installateure, als auch die Betreiber von PV-Anlagen einnehmen?

Wie entwickeln sich die Steuern wenn die Gewinne hoch sind?

Mit welchem Geld werden die Sozialleistungen für Hartz IV Empfängern bezahlt?

Welchen Anteil an den Ausgaben der Hartz IV Empfänger machen die EEG-Kosten für den Strom aus?

Offline Wolfgang_AW

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #19 am: 12. April 2011, 16:38:29 »
Leider ist die Weiterführung des EEG kein Wunschkonzert und sollte doch, neben der ökonomischen auch im Lichte politischer Entscheidung betrachtet werden.

Ökonomisch stellt sich die Solarbranche in der Roadmap 2020 von Berger/Prognos folgendes Ziel:

Zitat
Alle im Rahmen der Roadmap vorgeschlagenen Maßnahmen sollten unterstützend wirken, um der Photovoltaik die Wettbewerbsfähigkeit ohne Förderung zu ermöglichen. \"Ohne Förderung\" bedeutet, dass sich ein privater Haushalt durch die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage über den Investitionshorizont betrachtet besser stellt als ein Haushalt ohne Photovoltaik-Anlage; das System finanziert sich durch eingesparte Strombezugskosten und wird somit \"selbsttragend\". Photovoltaik-Systeme können für Haushalte ungefähr ab 2017/2018 selbsttragend werden. Für gewerbliche Verbraucher mit Strompreisen nahe dem Haushaltsniveau können Anlagen ab 2019/2020 selbsttragend werden. Diese Logik des selbsttragenden Systems ist nicht mit der Netzparität zu verwechseln, die die Stromgestehungskosten aus einer Photovoltaik-Anlage mit dem Strompreis für eine bestimmte Kundengruppe, beispielsweise Haushaltstromkunden, vergleicht. Die Netzparität wird bereits im Jahr 2013 erreicht.

Photovoltaik-Systeme können also noch in diesem Jahrzehnt den Zeitpunkt erreichen, zu dem sie nicht mehr auf eine Förderung angewiesen sein werden. Rückblickend ist der Großteil der Leistungen auf dem Weg zu diesem Ziel schon vollbracht worden; es fehlt nur noch eine weitere Halbierung der Systempreise. Dabei sollte in Betracht gezogen werden, dass sich die Branche erst seit der Jahrtausendwende im industriellen Maßstab entwickelt. Ab dem Zeitpunkt der selbsttragenden Systeme hat die Photovoltaik-Industrie somit sogar die Möglichkeit, zum Sinken der Strompreise beizutragen bzw. höhere Renditen zu ermöglichen.

Selbst Wenn man die ökonomische Beurteilung viel kritischer sieht und einen Stop der EE-Förderung proklamiert kommt man um einen Einschluß einer politischen Entscheidung nicht herum.

Unter dem sukzessiven Wegfall der AKW und dem politischen Willen, den Umsteig zu den EE zu beschleunigen, scheint mir ein Förderstop reines Wunschdenken.

Es wird weiterhin einen kontrollierten, kontinuierlichen Zuwachs an EE einschließlich der PV geben müssen, sonst ist weder der Umstieg, noch das gewünschte Klimaziel zu erreichen.

Zitat
Original von RR-E-ft
Wie stoppen wir denn nun, dass die EEG- Umlage wegen ineffizienter Förderung weiter gegen unendlich strebt?
Wie soll wo eine Endmarke gesetzt werden?

In den kommenden Novellen, werden die Vergütungssätze gesenkt und die Degression, abhängig von dem Zubau der Anlagen, deutlich erhöht.

Alle bislang erschienen Prognosen/Studien gehen davon aus , dass sich für die nahe Zukunft die EEG-Umlage bei 13-14% des Strompreises einpendeln wird, die PV-Vergütung bei ~8%.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

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Offline RR-E-ft

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #20 am: 12. April 2011, 16:38:51 »
Derzeit konkurriert der PV- Strom nicht, weil es eine Vorrangregelung gibt.
Die vorrangig eingespeiste Strommenge verschiebt die Nachfrage der Strommenge bei der merit-order-Preisbildung nach links, so dass die Großhandelspreise sich verringern können.

Ohne Vorrangregelung ist fraglich, ob PV- Strom nach der merit-order-Preisbildung bisher überhaupt zum Zuge käme, um einen Teil der Nachfrage zu decken.

Es wird ja angenommen, dass er bald ohne Vorrangregelung wettbewerbsfähig sei.

Dann kann diese Strommenge den Großhandelspreis entsprechend merit- order- Preisbildung wie üblich beeinflussen.

Um selbst erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, bedarf es keiner Förderung, wenn die Stromerzeugungskosten nur geringer liegen als der Strompreis für entsprechende Letztverbraucher am Markt.

Und wenn die Anlagen nach 20 Jahren vollständig abgeschrieben sind, möchte man den Anlagenbetreiber sehen, der den von ihm erzeugten Strom nicht selbst verbraucht, sondern zu den dann infolge der erfolgten Abschreibungen geringen  Grenzkosten der Stromerzeugung auf den Markt wirft.

Erst recht möchte man sehen, dass es dann soviele solcher Anbieter gibt, dass jene geringen Grenzkosten nach der merit-order-Preisbildung gar preisbestimmend für den Großhandelspreis sind, so dass der Strom im Großhandel fast nichts mehr kostet.

Aber davon träumen kann man ja schon mal.  ;)

Realiter steht zu erwarten, dass auch der Strom aus abgeschriebenen PV- Anlagen zu normalen Marktpreisen gehandelt werden wird, so wie heute der Strom aus abgeschriebenen Atomkraftwerken. Der Anlagenbetreiber befindet sich also wie die Atomstromer heute am sog. goldenen Ende.

Gerade die Aussicht auf den hohen Gewinn für den Anlagenbetreiber für die Zeit, wenn die Anlage komplett abgeschrieben ist, spräche wiederum gegen die Förderung.

Denn warum sollen die Verbraucher heute nicht zu knapp dafür blechen, dass Anlagenbetreiber sich später erst recht eine goldene Nase verdienen können?

Offline Wolfgang_AW

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #21 am: 12. April 2011, 17:17:03 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Im europäischen Vergleich liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland nur im Mittelfeld, schreibt die ZEIT.

Zitat
Ein Vergleich mit den anderen EU-Staaten ist wegen der Datenbasis nur bis zum Jahr 2008 möglich. Deutschland lag damals mit seinen regenerativen Energiequellen nur im Mittelfeld: Mit 15,4 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch reichte es nur für einen Platz hinter dem EU-Schnitt (16,7 Prozent). Spitzenreiter war Österreich: Die Alpenrepublik kam 2008 vor allem dank umweltfreundlicher Wasserkraft auf einen Anteil von 62 Prozent. Die höchste Zuwachsrate wies Dänemark auf: Dort stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 1990 bis 2008 von 2,6 auf 28,7 Prozent.


Energieversorgung EU zwischen 1999 und 2009

Zitat
Größte Anstiege des Anteils erneuerbarer Energien in Dänemark, Schweden, Deutschland und Portugal

Erneuerbare Energien umfassen Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, geothermische und Solarenergie. Alle Mitgliedstaaten verzeichneten zwischen 1999 und 2009 Anstiege des Anteils erneuerbarer Energien bei der Energieversorgung, und die größten Anstiege gab es in Dänemark (von 8% des gesamten Bruttoinlandsenergieverbrauchs im Jahr 1999 auf 17% im Jahr 2009), Schweden (von 27% auf 34%), Deutschland (von 2% auf 8%), Portugal (von 13% auf 19%), der Slowakei (von 3% auf 7%), Österreich (von 23% auf 27%), Lettland (von 32% auf 36%), Spanien (von 5% auf 9%), Slowenien (von 9% auf 13%) und Ungarn (von 3% auf 7%).

Wenn man dazu die im Link gezeigte Tabelle betrachtet, stimmt zwar statistisch die Aussage, dass DE insgesamt \"nur\" im Mittelfeld liegt, jedoch sollte man die Ausgangsbasis mit einbeziehen. Dann liegt Deutschland eindeutig mit in der Spitzengruppe.



Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #22 am: 12. April 2011, 18:44:35 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Wenn man dazu die im Link gezeigte Tabelle betrachtet, stimmt zwar statistisch die Aussage, dass DE insgesamt \"nur\" im Mittelfeld liegt, jedoch sollte man die Ausgangsbasis mit einbeziehen. Dann liegt Deutschland eindeutig mit in der Spitzengruppe.
    .... ohne Weltmeisterschaft geht es wohl nicht?  ;)

    Wo werden die EE mehr gefördert?  Im Verhältnis zum Milliardenaufwand ist das Ergebnis eher bescheiden. Man hat halt auf das falsche
PVerd gesetzt.

Wenn Nitsch, den ich als Experte schätze, aber laut ZEIT sagt, dass der EE-Strom 2020 deutlich kostengünstiger sei als heute, müsste man ihn fragen, wie er das genau meint bzw. aus welchem Blickwinkel  ;) er dazu kommt. Das wird für Haushaltsverbraucher kaum zutreffen. Die EE-Einspeisung ist für zwanzig Jahre garantiert, das gilt gerade auch für den Preis. Aufgrund der extremen deutschen Förderung erfolgte hierzulande ein entsprechend explosionsartiger unwirtschaftlicher Zubau. Ein weiterer weniger oder nicht mehr geförderter und somit \"kostengünstigerer\" Zubau, wird auf die Preise nur noch einen marginalen Einfluss haben. Der propagierte und nochmal besonders geförderte Eigenverbrauch wird die EE-Zulage für die übrigen Verbraucher weiter treiben. Jeder künftige Zubau, z. B. im benachbarten Ausland, hat wegen des technischen Fortschritts dort eher eine Preiswirkung für die Endverbraucher. [/list]

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #23 am: 12. April 2011, 19:57:46 »
Zitat
Erneuerbare Energien umfassen Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, geothermische und Solarenergie.

Nicht vergessen, die preiswerten Deponie und Klärgase. Die produzieren wenigstens auch Mengen-kWh\'s zu rel. konkurrenzfähigen Preisen.

Gruß

NN

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #24 am: 12. April 2011, 22:02:10 »
Ich möchte nicht missverstanden werden.

Es soll gern einen weiteren Zubau von PV auch in Deutschland geben.

Zweifelhaft erscheint indes, dass es dafür einer weiteren Förderung bedarf bzw. geben sollte.
Gerade wenn man davon ausgeht, dass PV- Anlagen 40 Jahre Strom produzieren, dann sollten diese sich wirtschaftlich bereits selbst tragen.

Die Förderung trägt möglicherweise nur dazu bei, dass die PV- Anlagen auch unter suboptimalen Bedingungen errichtet werden sowie zu Preisen vermarktet werden, die sich ohne die Förderung nicht realisieren ließen, so dass im Endeffekt nur die Renditen der PV- Industrie gefördert werden. Gerade darum sollte es jedoch nicht gehen.

Die Förderung für erneuerbare Energien und den sonstigen Umbau des Energiesystems muss dort erfolgen, wo sie wirtschaftlich am effizientesten wirkt, das kann auch die energetische Gebäudesanierung, die Errichtung von MiniBKW in privaten Haushalten, moderne GuD- Gaskraftwerke mit Kraft- Wärme-Kopplung betreffen.

Sicherlich wegkommen sollte man nach Möglichkeit  von der zentralen Stromerzeugung in Großkraftwerken mit Wirkungsgraden unter 40 Prozent, verbunden mit hohen Netzverlusten.

Die Dezentralisierung sollte die Stromerzeugung demokratisieren und natürlich auch durch stärkeren Wettbewerb für günstigere Großhandelspreise sorgen.
An dieser Notwendigkeit besteht kein Zweifel.

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #25 am: 13. April 2011, 11:30:10 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Es soll gern einen weiteren Zubau von PV auch in Deutschland geben.Zweifelhaft erscheint indes, dass es dafür einer weiteren Förderung bedarf bzw. geben sollte.Gerade wenn man davon ausgeht, dass PV-Anlagen 40 Jahre Strom produzieren, dann sollten diese sich wirtschaftlich bereits selbst tragen.Die Förderung trägt möglicherweise nur dazu bei, dass die PV- Anlagen auch unter suboptimalen Bedingungen errichtet werden sowie zu Preisen vermarktet werden, die sich ohne die Förderung nicht realisieren ließen, so dass im Endeffekt nur die Renditen der PV-Industrie gefördert werden.
    Es gibt keine Rechtfertigung für die PV-Förderung auf deutschen Flächen. Es gibt keine Rechtfertigung für die Profitförderung, egal ob es sich dabei um die Rendite für das eingesetzte Kapital oder die entsolidarisierte Eigenversorgung handelt. Jeder darf sich eine Anlage bauen, verboten ist nichts und soll es auch nicht werden! Wer möchte, soll selbstverständlich unter Einhaltung der gegebenen Bauvorschriften eine Anlage auf eigenens Risko und eigener Finanzierung betreiben  dürfen. Eine öffentliche Förderung ist beim PV-Strom hierzulande nicht gerechtfertigt. Viele setzen ihr Geld ja für die unterschiedlichsten Hobbys ein. Die Kleinstenergie- und Hobbyerzeuger dürfen gerne ihre Erzeugnisse konkurrenzlos günstig den Verbrauchern anbieten. Das lässt sich auch auf manchem Wochenmarkt bei Salat, Obst und Gemüse so beobachten.

    Aufhören muss die einzigartige deutsche Milliardenförderung der PV. Mit sozialer Marktwirtschaft und der Steuerung durch Angebot und Nachfrage hat diese Förderung nichts zu tun, es zeigt eher das Gegenteil. Energie ist Grundbedarf und für Menschen unverzichtbar. Diejenigen, die Energie nicht zum Luxus, sondern zum puren Leben dringend benötigen sind immer öfter nicht mehr in der Lage diese auf Unwirtschaftlichkeit und Profit für Dritte beruhende künstliche Verteuerung zu bezahlen. Für diese Menschen ist dazu die Energie noch am teuersten (Grundversorgung!). Die deutsche Solarweltmeisterschaft ist in Wahrheit die größte unsoziale Ressourcenverschwendung in der jungen Geschichte der EE.
PS: Solar=Luxusstrom
2009    Vergütung Einspeisung Vergütung
    cent/kWh Gwh Mio€
Wasser 7,83 4877 382
Wind 8,80 38580 3395
Solar 47,98 6578 3156


Quelle Bundesnetzagentur


Offline RR-E-ft

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #28 am: 13. April 2011, 19:01:25 »
Zitat
PV-Strom ist praktische Energie-Demokratie: Es gibt bereits über 600.000 einzelne PV-Anlagen.
    :(  :rolleyes:

Energie-Demokratur: Es gibt über 80.000.000 Menschen in Deutschland die Strom verbrauchen und kein Solardach besitzen, die Zeche für das  \"gewaltige deutsche Solarwunder\" aber bezahlen dürfen. Die sind alle von dieser \"demokratischen\" PV-Strom-Zwangsbeglückung begeistert? [/list]

Offline egn

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Atomausstieg offenbart den Irrsinn des Solarstroms
« Antwort #29 am: 14. April 2011, 07:39:53 »
Nicht alle, aber die meisten.

Große Mehrheit für schnellen Ausbau von Ökostrom

Zitat
73 Prozent waren der Meinung, dass Deutschland auch dann in den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz investieren sollte, wenn sich dadurch zunächst die Strompreise erhöhen. Selbst unter Geringverdienern mit weniger als 1000 Euro Netto-Haushaltseinkommen waren noch 52 Prozent dafür.

Erneuerbare Energien stärken traditionelle Industriebranchen in Deutschland

Weltweite Solarzellenproduktion 2010 verdoppelt

Zitat
Die 199 von PHOTON befragten Unternehmen peilten für Ende 2010 eine Produktionskapazität von 37 GW an. Sie wollen dieses einstige Ziel nun mit einer Steigerung um 80 Prozent auf rund 67 GW zum Jahresende 2011 sprengen, und gleichzeitig die Produktionsmenge um 90 Prozent auf 51,4 Gigawatt erhöhen.

 

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