Durch den Nachrang von Atomstrom wird erreicht, dass die notwendigen Alternativen schneller ans Netz kommen und deshalb schneller komplett auf Atomstrom verzichtet werden kann und Atomkraftwerke schneller vom Netz kommen können.
Dies ist doch Voraussetzung dafür, dass das Risiko insgesamt schneller abklingt. Dass bei einem Nachrang von Atomstrom neun Atomkraftwerke bis 2021 in der Kaltreserve erhalten werden, wenn sie keine weitere Perspektive mehr haben, darf bezweifelt werden. Selbst wenn man um eine gewisse Kaltreserve aus AKW nicht vollständig herumkäme, würde der Bedarf jedoch jedenfalls auch schrittweise abgebaut.
Gibt es keinen Nachrang von Atomstrom, dann steht zu besorgen, dass nach regenerativen hauptsächlich Atomkraftwerke tuckern, halbwegs garantiert bis 2021/2022 und sich deshalb weiter die Meinung hält, diese sicherten die Grundlast und man könne deshalb nicht auf sie verzichten, Investitionen in Alternativen deshalb ausgebremst werden.
Alle Politiker beteuern, es solle nur noch so viel Atomstrom produziert werden, wie gerade noch notwendig, schließlich wolle man schnellstmöglich raus aus dem verbleibenden Risiko.
Dann muss man aber auch die sicheren Voraussetzungen dafür schaffen.
Die Atomstromer werden wohl wieder mit einer europarechtlich unzulässigen Diskriminierung der Kernenergie argumentieren.
Nach ihrer Vorstellung soll man wohl jedenfalls auch dann weiter über die wackelige Brücke, selbst in Zeiten, in denen sich die Furt weniger gefährlich ohne deren Nutzung durchschreiten lässt.
Absonderlich mutet deren Argument an, sie bräuchten schließlich weiterhin die hohen Gewinne aus der Atomkraft, um in erneuerbare Energien investieren zu können. Zwar suchen sie schon nach neuen Geschäftsfeldern, aber eben außerhalb Deutschlands, RWE wohl nicht minder als E.ON.
Schließlich fordert auch niemand, dass gerade E.ON und RWE in Deutschland den Bereich der Regenartiven ausbauen sollen, wo bei denen doch durch den Rückbau der Atomkraftwerke innerhalb von 30 Jahren viel Kapital gebunden sein wird.
Viel besser wäre es wohl, wenn ganz andere diese Investitionen stemmen, um bei der Stromerzeugung in Deutschalnd Anbietervielfalt zu erreichen und so die überkommen vermachteten Marktstrukturen aufzubrechen. Dies auch deshalb, damit nie wieder eine kleine Gruppe weniger großer Unternehmen Gelegenheit erhält, Regierung und Parlament (energie-)politisch zu erpressen oder auch nur zu einem entsprechenden Versuch anzusetzen.