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Autor Thema: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?  (Gelesen 153465 mal)

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Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #330 am: 03. Juni 2011, 15:51:09 »
Die Bundesnetzagentur besorgt zu Pfingsten eine Ungleichgewichtslage im Netz wegen geringer Stromnachfrage infolge des Ruhens industrieller Produktion einerseits und hoher Stromeinspeisungen aus Wind- und Sonne andererseits.
Den erwarteten Stromeinspeisungen stünde eine geringe Netzlast gegenüber.
 
Eine solche Situation ist nicht minder übel als eine zu geringe Stromeinspeisung bei hoher Netzlast infolge hoher Stromnachfrage, welche die Bundesnetzagentur im nächsten Winter besorgt und deshalb einen Lastabwurf durch Lieferunterbrechungen für große Stromnachfrager, insbesondere einzelne industrielle Großabnehmer ins Auge fasst, um das notwendige Gleichgewicht zwischen zeitgleicher Einspeisung und Entnahme von Strom im Netz zu gewährleisten.

Deshalb bleibt jedoch nach wie vor unklar, warum es gerade zu Pfingsten zu einem kritischen Zustand infolge von  Stromeinspeisungen aus Wind und Sonne kommen soll, zumal die Stromerzeugung aus Atomkraftwerken in großem Umfange vom Netz ist. Und es stellt sich weiterhin die Frage, wie sich die Sitauation zu Pfingsten darstellen würde, wenn bei der geringen Stromnachfrage infolge des Produktionsstillstandes auch noch die Stromerzeugung der AKW komplett am Netz wäre.
Man könnte schließlich annehmen, dass das zu Pfingsten besorgte Problem wohl noch größer wäre, wenn die AKW und deren Stromerzeugung nicht vom Netz wären.

Das hängt sicher nicht damit zusammen, dass irgendwer mit einem Auto ohne TÜV und mit schlechten Bremsen unterwegs sei, worüber sich allerdings auch vortrefflich palavern ließe.

Offline RR-E-ft

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #331 am: 03. Juni 2011, 16:29:53 »
Länder wollen stufenweise Abschaltung der AKW

Zitat
Anders als die Bundesregierung wollen die Länder die vorläufig weiterlaufenden neun Atomkraftwerke in mehreren Schritten abschalten. Eine Konzentration der Abschaltung auf die Jahre 2021 und 2022 lehnen sie ab. Das Ausstiegsdatum 2022 soll zudem unumkehrbar sein.


Länder lehnen Standby- AKW ab

Zitat
Die Bundesländer lehnen ein Atomkraftwerk als sogenannte Kaltreserve zur Sicherung der Stromversorgung ab. Zudem verlangen sie eine stufenweise Abschaltung der verbleibenden neun AKW, statt eine Ballung der Abschaltung in den Jahren 2021/2022, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Berlin nach Beratungen der Ministerpräsidenten. Statt einer Kaltreserve in Form eines AKW setzten die Länder auf eine Kaltreserve aus Gas- und Kohlekraftwerken, betonte Sachsen-Anhalts Regierungschef.

Um den Ausstieg ununmkehrbar zu machen, wird eine entsprechende Grundgesetzänderung ins Auge gefasst.

Der Zug scheint in die richtige Richtung zu rollen.

Schließlich zeigt gerade die aktuelle Situation, wie schädlich es sein kann, wenn viele Atomkraftwerke gleichzeitig abprupt vom Netz gehen.

Offline PLUS

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Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #332 am: 03. Juni 2011, 17:04:10 »
Zitat
Original von RR-E-ft
....
Man könnte schließlich annehmen, dass das zu Pfingsten besorgte Problem wohl noch größer wäre, wenn die AKW und deren Stromerzeugung nicht vom Netz wären.

Das hängt sicher nicht damit zusammen, dass irgendwer mit einem Auto ohne TÜV und mit schlechten Bremsen unterwegs sei, worüber sich allerdings auch vortrefflich palavern ließe.
    Man kann viel annehmen und anschauliche Vergleiche als Palaver abtun.  Es geht um grundsätzliche Netzprobleme. Ob sie größer wären \"wenn\", darüber kann man auch plavern. Die beschriebenen Netzprobleme sind wohl real gegeben und die abgeschalteten AKWs stehen räumlich an anderen netzrelevanten Stellen. Da sind wir dann wieder beim riskanten Fahren.
Aber es gibt ja noch andere Auswirkungen. Wie den heutigen Medien zu entnehmen ist, hat Energieexpertin Claudia Kemfert mal wieder festgestellt, dass die Haushalte durch den Ausstieg nicht extrem belastet werden. Sie sieht zwar auch steigende Börsenpreise, aber:

\"Mit steigendem Börsenpreis sinkt auch die EEG-Zulage, die momentan etwa ein Sechstel unserer Stromrechnung ausmacht.\"
    Interessant dabei, die neuen FiX-Preisvereinbarungen (AGB) mit der Ausnahme der EEG-Zulage. Das war dann wohl nur Papier und geht für die Versorger ins Leere. Ein Ausstiegsvorteil für die Verbraucher?![/list]Des Weiteren müsse man davon ausgehen, dass ausländische Unternehmen auf den Markt drängen, um ihren Strom zu einem guten Preis zu verkaufen und damit das Angebot weiter erhöhen. \"Auch wenn Brennstoffkosten und Netzentgelte zusätzlich steigen, könnten diese Faktoren dafür sorgen, dass der private Verbraucher nur eine leichte Strompreiserhöhung tragen muss\".
      Der dürfte dann originär nicht nur aus \"ÖKO\"-Erzeugungen stammen.[/list]Wichtig sei zudem ein stärkerer Wettbewerb und eine marktwirtschaftliche Umstrukturierung des EEG, um Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, statt ihren Strom nur über die Erzeuger einspeisen zu lassen.
        Ja, das wäre wirklich wichtig! Mal sehen, ob da die nächsten Novellen etwas für den Markt und die Verbraucher bringen.[/list]

        Offline RR-E-ft

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        Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
        « Antwort #333 am: 03. Juni 2011, 17:21:58 »
        @PLUS

        Sie reden vom TÜV. Die Atomkraftwerke bieten keine größtmögliche Sicherheit, wie die Reaktorsicherheitskommission festgestellt hat. Ein Risiko wird mit der Nutzung der Kernenergie immer verbunden bleiben. Die Ethikkommission hat deshalb festgestellt, dass jede andere Form der Stromerzeugung mit Rücksicht auf die Risiken besser ist. Deshalb wollen nun alle raus aus der Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Acht bereits abgeschaltete AKW sollen für immer vom Netz bleiben.  Darüber braucht man aus genannten Gründen wohl nicht mehr palavern.  Derzeit laufen die Beratungen, wie man die verbleibenden neun Kernkraftwerke auch möglichst schnell ohne Gefährdung der Versorgungssicherheit endgültig vom Netz bekommen kann. Sie waren und sind bei allen diesen Beratungen nicht mit dabei, so dass ein zügiger Fortschritt nicht ausgeschlossen erscheint.

        Wenn Sie nun mit anderen Auswirkungen und auch Fragen des EEG oder gar Preisänderungs- AGB in Lieferverträgen  in diesem Zusammenhang ankommen möchten, dann ist das genau das, was man als Palaver bezeichnen kann.
        Dass Sie darin nicht nur geübt, sondern auch richtig gut sind, ist bekannt und wird wohl von niemandem in Abrede gestellt.

        Zu der Frage, wie es kommen soll, dass gerade zu Zeiten, da viel Stromerzeugung vom Netz ist, eine Ungleichgewichtslage durch Einspeisung von zuviel Strom bei geringer Stromnachfrage entsteht, konnte Ihr Beitrag jedenfalls nichts beitragen. Sollte er aber auch wohl gar nicht. Ihnen ging es möglicherweise eher um die Meisterschaft auf Ihrem Gebiet.

        Zitat
        Original von PLUS
        Wichtig sei zudem ein stärkerer Wettbewerb und eine marktwirtschaftliche Umstrukturierung des EEG, um Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, statt ihren Strom nur über die Erzeuger einspeisen zu lassen.
          Ja, das wäre wirklich wichtig! Mal sehen, ob da die nächsten Novellen etwas für den Markt und die Verbraucher bringen.[/list]

          Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, wäre auch ein Thema, worüber sich vortrefflich palavern ließe.
          Als wenn es um deren Eigentumsform oder Eigentümerstruktur ginge...
          Vielleicht sollten Sie sich mit Frau Prof. Kemfert kurzschließen.
          Nehmen Sie sich dabei die Zeit zu einem verständigen Austausch über alle Fragen.

          Offline PLUS

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #334 am: 03. Juni 2011, 17:46:07 »
          @RR-E-ft, was Sie zur Sicherheit der Atomkraftwerke schreiben ist für mich nicht streitig. Die Angelegenheit ist aber komplex und nicht so simpel wie das sich manche vorstellen oder glauben wollen. Es geht eben beim \"TÜV\" auch um die Versorgungssicherheit und wie Sie selbst schreiben geht es darum, die Kernkraftwerke ohne Gefährdung der Versorgung so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen.

          Es geht also um diese Frage. Wann und wo kann bei adäquatem Ersatz (Ziele § 1 EnWG) ohne Gefährdung der Versorgung abgeschaltet werden.

          \"Palaver\" - lesen Sie im Thread und sehen sich die Bandbreite der Diskussion an.
          Zitat
          Original von RR-E-ft
          Windkraftunternehmen verstärkt an die Börse zu bringen, wäre auch ein Thema, worüber sich vortrefflich palavern ließe.
          Als wenn es um deren Eigentumsform oder Eigentümerstruktur ginge...
          Vielleicht sollten Sie sich mit Frau Prof. Kemfert kurzschließen.
          Nehmen Sie sich dabei die Zeit zu einem verständigen Austausch über alle Fragen.
          ... Es geht wohl erkennbar um den Strom der direkt oder über die Börse vermarktet werden soll. Es ist nicht meine Formulierung:

          siehe z.B. hier letzter Satz

          Offline superhaase

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #335 am: 03. Juni 2011, 17:48:36 »
          Zitat
          Original von RR-E-ft
          @PLUS
          [...] Sie waren und sind bei allen diesen Beratungen nicht mit dabei, so dass ein zügiger Fortschritt nicht ausgeschlossen erscheint.
          :D
          8) solar power rules

          Offline RR-E-ft

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #336 am: 03. Juni 2011, 18:53:26 »
          \"Ein klares Szenario in Stufen\"

          Zitat
          Eine entsprechende Forderung der Länder akzeptierte die Bundesregierung am Freitag. Vorgesehen seien fixe Abschaltdaten für jeden einzelnen der verbliebenen neun Meiler in den Jahren 2015, 2017, 2019, 2021 und 2022, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit den Ministerpräsidenten. Die sieben ältesten Reaktoren und Krümmel bleiben abgeschaltet.

          Würde dann wohl heißen, dass neben den sieben plus eins Erledigten bis 2015 erst einmal keine weiteren AKW vom Netz gehen, dann in Zweijahresschritten nacheinander alle AKW endgültig abgeschaltet werden.

          Damit erhalten die Atomstromer die gewünschte Planungssicherheit,  wann mit dem endgültigen Rückbau begonnen werden kann.

          Anleger schalten ab

          MdB Pfeiffer (mit drei f) zeigt sich besorgt

          Offline RR-E-ft

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #337 am: 04. Juni 2011, 00:02:48 »
          32 Betriebsjahre für Atomkraftwerke

          Ene, mene miste. es rappelt in der Kiste.
          Ene, mene Muh und raus bist du.
          Raus bis du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist.
          Zweiundreißig  
          Ene, mene, meck und du bist weg.

          Offline egn

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #338 am: 04. Juni 2011, 11:14:37 »
          Die Probleme an Pfingsten sollen wohl deswegen auftreten weil angenommen wird dass viel Wind im Norden eingespeist wird, der Strom aber im Süden gebraucht wird. Die Leitungen in den Süden sind aber ein Engpass. An Arbeitstagen würde der Windstrom im Norden verbraucht. Exportieren nach F und gleichzeitig den Süden versorgen kann man nicht da hier wohl die gleichen Leitungen im Raum Frankfurt nötig sind.

          Würden die AKWs im Süden noch laufen dann käme man gar nicht auf die Idee den Windstrom in den Süden zu leiten, sondern würde ihn exportieren und/oder die WKAs einfach abschalten damit die AKWs und die Braunkohlekraftwerke in Grundlast weiter laufen können.

          Man könnte im Süden natürlich statt den AKWs auch andere teure Kraftwerke  hoch fahren um den Fluss in den Süden zu mindern, dies widerspricht aber der Merit-Order. Die Börse berücksichtigt bisher nicht die verfügbaren Netzverbindungen.

          Zusammenfassend kann man sagen dass die Anforderungen aus dem EEG und der Kraftwerkauswahl nach der Merit-Order in bestimmten Wetterlagen in Verbindung mit geringer Last nicht mit dem aktuellen Netz zusammenpassen. Die billigen Kraftwerke sind überwiegend im Norden.

          Offline superhaase

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #339 am: 04. Juni 2011, 16:31:36 »
          Wir brauchen schnellstmöglich mehr Windkraftwerke im Süden.
          Das würde einige Netzprobleme lindern helfen.
          Mal sehen was die Vorzeige-Grünen Kretschmann und Seehofer ;) hier die nächsten Jahre umsezten werden.
          Versprochen haben sie es ja.

          ciao,
          sh
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          Offline Cremer

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #340 am: 04. Juni 2011, 17:34:15 »
          @superhaase,

          Zitat
          Wir brauchen schnellstmöglich mehr Windkraftwerke im Süden. Das würde einige Netzprobleme lindern helfen

          da sieht man mal, dass Sie keine Ahnung von Netzstrukturen im Hochspannungsnetz haben. Ich wiederhole: gemäß der Mittelspannungsrichtlinie können Windkraftanlagen max. nur 10% Blindleistung ins Hochspannungsnetz liefern.

          Lesen Sie mal den Bericht der BNetzA vom 26.5.11 in der Zusammenfassung auf Seite VIII, Nr. 5:

          Durch das Moratorium entstehen sowohl in der Rhein-Main- und in der Rhein-Nekar-Region als auchim Raum Hamburg große Probleme bei der Spannungshaltung , weil dadurch große Bereitsteller von Blindleistung durch das Morastorium weggefallen sind.

          Weiter auf Seite 53:
          Szenario Starkwind/Starklast
          Die Berechnungen haben ergeben, dass bei dauerhafter Abschaltung der 7+1 KKW ohne jegliche vorbeugend korrigierende Eingriffe der Übertragungsnetzbetreiber im Großraum Rhein-Main und Rhein-Nekar Spannugnen von unter 380 KV auftreten und damit das von 380 bis 420 KV reichende zulässige Spannungsband im Übertragungsnetz unterschritten wird. Betrachtet wurde dabei exemplarisch ein Tag Ende November (29.11.11) Spannungen unterhalb von 380 KV können zu einem Spannungseinbruch bzw. sogar Spannungskollaps führen, der weitreichende Versorgungsunterbrechungern zur Folge haben kann. Ohne vorbeugend durchgeführte Eingriffe und Gegenmaßnahmen der ÜNB sei das netz laut Aussage der ÜNB damit in einem sehr instabilen Zustand...... Amprion hat für diesen Fall Spannungen von unter 360 KV für den Raum Frankfurt berechnet


          Sie suggerieren hier als ob mit einpaar Windkraftanlagen die Probleme im Süden damit behoben werden können.
          MFG
          Gerd Cremer
          BIFEP e.V.

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          Offline superhaase

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #341 am: 04. Juni 2011, 21:20:16 »
          Zitat
          Original von Cremer
          da sieht man mal, dass Sie keine Ahnung von Netzstrukturen im Hochspannungsnetz haben. Ich wiederhole: gemäß der Mittelspannungsrichtlinie können Windkraftanlagen max. nur 10% Blindleistung ins Hochspannungsnetz liefern.
          Können oder dürfen?
          Meines Wissens können die WKAs mehr liefern, wenn man sie ließe und darauf auslegen würde.
          Außerdem: Wer sagt, dass die 10% nicht reichen?

          Zitat
          Sie suggerieren hier als ob mit ein paar Windkraftanlagen die Probleme im Süden damit behoben werden können.
          Nein, tue ich nicht.
          Ich sagte \"lindern helfen\".
          Kurzfristig hilft die Aktivierung der fossilen Kaltreserven im Süden, falls wirklich nötig.

          Fakt ist, dass wir für die Energiewende baldmöglichst das Windkraftdefizit im Süden Deutschlands beheben müssen.
          Windstrom aus dem Süden ist billiger als Offshore-Windstrom und erspart einiges an Netzbelastung und somit Netzneubauten.

          Das mit dem Blindstrom ist mittelfristig technisch auch lösbar.
          Das kurzfristig entstehende Problem wegen der ungeplanten plötzlichen Abschaltung mehrerer AKWs ist für die Energiewende mittelfristig kein Problem.

          ciao,
          sh
          8) solar power rules

          Offline courage

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #342 am: 05. Juni 2011, 16:29:42 »
          Firmen bauen eigene Kraftwerke

          Zitat
          \"Die Versorgung über ein eigenes Kraftwerk ist effizienter und deshalb wirtschaftlich sicherer\", sagt Amann.
          Das nennt man Vorwärtsstrategie anstatt rückwärtsgewandte Bedenkenträgerei.

          Offline Cremer

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #343 am: 05. Juni 2011, 19:41:09 »
          @courage,

          Spremberg zieht jetzt nach, was andere Papierfabriken schon längst machen.

          Freund von mir ist Technischer Leiter der Papierfabrik Stora Enso. Diese haben u.a. auf sein Betreiben hin ein höchst effizientes Kratfwerk mit Wirbelstromverfahren in Karlsruhe gebaut. Diese Technik war vorher hier in Deutschland  noch nicht im Einsatz gewesen.  
          Der Kessel verbrennt eben alles !!
          Hochgegefahren wird er mit Gas und dann mit Kohle. Sodann wird er auf Grünholzabfälle umgestellt. Da gehen am Tag ca. 1000 Tonnen Grünholz durch, welche aus ca. 100km Radius kommen.
          Eine Papierfabrik braucht jedemenge Dampf zur papiertrocknung, 70 MW elektr. Leistung ist auch noch drin.
           http://www.storaenso.com/about-us/mills/germany/maxau-mill/Pages/willkommen-in-maxau.aspx
          MFG
          Gerd Cremer
          BIFEP e.V.

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          Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
          « Antwort #344 am: 05. Juni 2011, 20:19:53 »
          @Cremer, eine eigene Stromversorgung war früher in der Industrie die Regel. Fabriken hatten nicht umsonst Kamine. Das könnte unter diesen Bedingungen wieder Mode werden. Heute gibt es allerdings die EEG-Umlage und die Entwicklung dürfte sich für die normalen Verbraucher (ohne PV auf dem Dach) wieder mal zum weiteren Nachteil auswirken.  :(

          Zitat
          Dabei belasten die Firmen nicht nur potenziell steigende Preise bei der Erzeugung. Ein Dorn im Auge ist gerade energiehungrigen Betrieben die EEG-Umlage, mit der alle privaten und gewerblichen Stromverbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien finanzieren. Auch wenn das wachsende Ökostromangebot den Börsenpreis dämpft, lastet die zuletzt von 2 auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde gestiegene Umlage auf den Unternehmensbilanzen.

          Nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Gießerei-Industrie verschlingt die Abgabe bis zu 50 Prozent des Gewinns einzelner Unternehmen. Die steigende Abgabe ist indes ein weiterer Anreiz, ein eigenes Kraftwerk in Betrieb zu nehmen: Auf selbst erzeugten Strom aus der Kraft-Wärme-Koppelung fällt die Abgabe nicht an.
            Manche Selbstversorger erhalten dann auch noch den Eigenverbrauch zusätzlich subventioniert!....und wer zahlt das und die schon gemachte Milliardenzeche?! Der ganz normale Haushaltskunde ohne PV auf dem Dach bald alleine!

            Alles so in Ordnung und verfassungskonform mit dieser EEG-Umlage?

           

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