Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?  (Gelesen 166816 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #255 am: 04. Mai 2011, 13:22:40 »
@PLUS

Entschuldigung, dass für eine sachliche Diskussion immer auch noch gewisse Ansprüche gestellt werden.  ;)
Dass manchem demgegenüber  reines Gelaber/Palaver genügt, ist hinreichend offenbar geworden.
Gut finde ich das nach wie vor  nicht.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #256 am: 05. Mai 2011, 11:46:47 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Entschuldigung, dass für eine sachliche Diskussion immer auch noch gewisse Ansprüche gestellt werden.  ;)
    Ja klar, die
\"nur\" Sie lupenrein erfüllen.[/list]
Zitat
Original von RR-E-ft
Dass manchem demgegenüber  reines Gelaber/Palaver genügt, ist hinreichend offenbar geworden.
    Offenbar geworden ist wieder einmal Ihr Anspruch und Ihr Stil, die allerdings mit Sachlichkeit manchmal, wie dieses Beispiel wieder zeigt, wenig zu tun haben. Gut finde ich das nach wie vor nicht.  ;)

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #257 am: 05. Mai 2011, 12:18:39 »
Jetzt muss ich aber über die letzten Beiträge gähnen.  :D
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #258 am: 05. Mai 2011, 13:10:10 »
Bemerkenswert:

Seit Anfang dieser Woche sind nur noch sechs der 17 deutschen AKW am Netz.

Zitat
Also laufen von den 17 deutschen Meilern nur noch sechs. Die Stromleistung hat sich von 21.000 Megawatt auf 8500 Megawatt verringert. Damit können nur gut zehn Prozent der maximalen Stromnachfrage gedeckt werden. Doch die Folgen halten sich in Grenzen.

Becker zitiert in ZNER 15/2/2011 auf Seite 115 aus einer LBD- Studie [EXPLORER markttrends, Spezial 12.2010 Erzeugung], wonach (vor den Abschaltungen) bestehende Überkapazitäten bei Einspeisungen in das Übertragungsnetz Stillegungen im Umfange von 22.000 MW  erfordern sollten.

Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die 21.000 Megawatt der Atomkraftwerke durch anderweitig bestehende Überkapazitäten im Übertragungsnetz ausgleichen ließen.

Studie der LBD zur Erzeugung

Zitat
Überkapazität bei Einspeisungen in das übertragungsnetz erfordern 22.000 MW Stilllegungen

Ursache dafür ist eine erhebliche Überkapazität verbunden mit stark steigenden Einspeisungen aus regenerativen Kraftwerken. Die Abbildung 5 zeigt die installierte Kraftwerksleistung (rund 87.300 MW) und die Kraftwerksleistung im Bau (rund 14.600 MW).

Die Analyse beschränkt sich auf die Einspeisungen auf Ebene der Übertragungsnetze. Dieser Kraftwerksleistung steht eine Nachfrage (vertikale Netzlast) von 55.000 bis 60.000 MW gegenüber.
In der Konsequenz heißt dies, dass in den kommenden zwei Jahren die installierte Leistung auf 80.000 (- x) MW abgebaut werden muss, d.h. rund 22.000 MW stillgelegt werden müssen. Mit diesem Stilllegungsaufkommen wird ein weiterer Verlust an Marktmacht für die großen Erzeuger verbunden sein.

LBD geht davon aus, dass ein Abbau entsprechender Überkapazitäten notwendig sei. In diesem Sinne erscheint es nicht sicher, dass man die Atomkraftwerke wirklich weiter  am Netz braucht.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #259 am: 05. Mai 2011, 15:21:51 »
Es gab ja \"schon immer\" Leute, die behaupteten, ein sofotiges Abschalten aller AKWs im Schland sei möglich.

Ich hielt das bisher für sehr unglaubwürdig.
Bisher.

Wäre es doch möglich?

Problematisch könnte hierbei allerdings noch die räumliche Verteilung der abzuschaltenden AKWs sein: Vielleicht gäbe es bundesweit genügend Ersatz- bzw. Überkapazitäten, aber ob das bestehende Netz dies dann zuverlässig mit genügend Sicherheitsreserven verteilen kann?

Dies muss auch berücksichtigt werden, wenn man sofort abschalten will.

Fest steht jedenfalls, dass die 7 alten Meiler und die 2 Pannenmeiler, also die 9 AKWs, die seit dem Moratorium still liegen, wirklich nicht mehr gebraucht werden.

Wie schnell man den Rest abschalten kann, ist noch offen.
Die Rechnung von Greenpeace, nach der ein Komplettausstieg bis 2015 ohne Probleme machbar ist, erscheint in zunehmendem Maß richtig zu sein.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Cremer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 5.185
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.cremer-kreuznach.de
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #260 am: 05. Mai 2011, 17:40:37 »
@RR-E-ft,

Eine zuverlässige Quelle orakelt, dass die beiden KKW\'S in Biblis nicht mehr ans Netz gehen werden.

Das Personal schaut sich schon anderweitig um.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Energiesparer51

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 929
  • Karma: +4/-0
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #261 am: 06. Mai 2011, 19:12:53 »
http://www.transparency.eex.com/de/freiwillige-veroeffentlichungen-marktteilnehmer/stromerzeugung/tatsaechliche-produktion

zurzeit ist statt Uran Steinkohle mit großem Anteil an der Energieproduktion  beteiligt
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #262 am: 07. Mai 2011, 00:27:33 »
Zitat
Original von Energiesparer51
..
zurzeit ist statt Uran Steinkohle mit großem Anteil an der Energieproduktion  beteiligt
    Manche sehen Steinkohle und Braunkohle als die bessere Brücke und es ist deshalb zu befürchten, dass die Kohleverbrennung in Deutschland weiter zunimmt:
Zitat
Schon werden Stimmen laut, die Gas und insbesondere Kohle ein Comeback verheißen, allen ökologischen Bedenken zum Trotz. Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, fordert „eine neue gesellschaftliche Debatte“ darüber, welchen Beitrag die Kohle leisten kann. Würde sie tatsächlich eine Renaissance erleben, geriete freilich das Ziel, die Erderwärmung auf einen Anstieg um zwei Grad Celsius gegenüber der  vorindustriellen  Zeit  zu  begrenzen, außerhalb jeder Sichtweite.

Spiegel: Die schmutzige Brücke

Das größte europäische Importkohlekraftwerk ohne KWK und Entsorgung von CO2, Wärme etc. pp. in die Umwelt bauen Stadtwerke zusammen mit Schweizer Energiekonzernen in Brunsbüttel:

KKW Brunsbüttel vor dem endgültigen Aus?  Die Chancen für den Bau sind wieder gestiegen![/list]PS:
Der Anlass der \"Revision\" (Ein nicht kalkuliertes Erdbeben und die Auswirkungen)

AKTUELLE SACHINFORMATIONEN zur Lage in Japan gibt es hier:  Fukushima Informationsportal

Zitat
Zivilrechtliche Haftung für Nuklearschäden
Die  Reaktorunglücke  in  Japan  bilden  eine  Zäsur  in  der  friedlichen Nutzung der Kernenergie. Infolge der Katastrophe stehen neben technischen, politischen und ethischen Fragen der Kernenergie  auch  die  Grundprinzipien  des  Nuklearhaftungsrechts auf dem Prüfstand. Über den aktuellen Stand und die Entwicklungen des Atomhaftungsrechts sprach die NJW mit Rechtsanwalt  Marcus  Fillbrandt,  Leiter  der  Rechtsabteilung  der  Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH in Köln.
NJW-aktuell Heft 17/2011 Seite 12

Offline Wolfgang_AW

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.368
  • Karma: +12/-9
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #263 am: 11. Mai 2011, 20:07:57 »
Forscher errechnen horrende Haftpflicht-Kosten für AKW

Zitat
Diese Studie dürfte der Atomlobby gar nicht gefallen. Erstmals haben Forscher der Finanzbranche untersucht, wie teuer eine Haftpflichtversicherung für ein Kernkraftwerk wäre. Das Ergebnis: Es geht um zig Milliarden Euro - und am Ende zahlt der Bürger.
...
Insgesamt kommen die Versicherungsprofis auf einen zu erwartenden Maximalschaden von rund 6000 Milliarden Euro. Um einen Super-GAU zu versichern, müsste dieser Betrag zunächst einmal vorhanden sein. Das Geld müsste also erst angesammelt werden, beispielsweise über Umlagen auf den Strompreis.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Cremer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 5.185
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.cremer-kreuznach.de
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #264 am: 11. Mai 2011, 20:36:53 »
@Wolfgang_AW,

ist leider nichts Neues. :evil:

es gibt Objekte die einfach nicht zu versichern sind.

Dazu zählt vorallem auch die Chemische Industrie.

Da liegt m.E. das größere Gefahrenpotential
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Wolfgang_AW

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.368
  • Karma: +12/-9
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #265 am: 12. Mai 2011, 12:33:49 »
@Cremer

Es haben möglicherweise nicht alle Forenteilnehmer Ihr enormes Wissen und das auch noch auf neuestem Stand. ;)

Zudem ist die Studie neuen Datums und unterstreicht ein weiteres Mal, jenseits des Marktpreises, die Mär vom billigen Atomstrom. Wären die Versicherungskosten auch nur anteilig vernünftig eingepreist, wäre diese Stromart vermutlich längst am Markt verschwunden.

Zitat
im Original von Cremer
es gibt Objekte die einfach nicht zu versichern sind

Die Kosten des Risikos trägt die Gesellschaft.

Richtigerweise gilt dies in ähnlicher Weise für die chemische Industrie, siehe Bophal, Seveso oder der Sandoz-Unfall.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
« Antwort #266 am: 12. Mai 2011, 19:27:26 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Die Kosten des Risikos trägt die Gesellschaft.
    Wenn sie es tragen kann, die Gesellschaft! Wer trägt eigentlich dieses Risiko Armageddon 2012?

    .... und es gibt noch andere unversicherte Risiken - nicht nur im Film! [/list]

    Offline RR-E-ft

    • Rechtsanwalt
    • Forenmitglied
    • ***
    • Beiträge: 17.078
    • Karma: +15/-2
    • Geschlecht: Männlich
    Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    « Antwort #267 am: 13. Mai 2011, 12:33:42 »
    Atomkraftwerke nur einmotten?

    Wollte man Atomkraftwerke in die Kaltreserve schicken, erwirtschaften diese wegen fehlender Stromerzeugung nichts.
    Auch Kraftwerke in der Kaltreserve verursachen Kosten.  
    Wer diese dann tragen soll, bleibt offen.

    Fraglich ist das Ansinnen auch, weil man die Kraftwerke ja gerade wegen Sicherheitsmängeln dauerhaft vom Netz nehmen will.
    Sollte es möglich sein, die Sicherheitsmängel zu beseitigen, wäre dies mit erheblichen Investitionskosten verbunden.
    Niemand stemmt indes solche Investitionen für die Kaltreserve.

    Unter welchen Umständen Kernkraftwerke, die nicht sicher sind und deshalb unsicher bleiben, wieder hochgefahren werden sollen, bleibt vollkommen offen.
    Offen bleibt also, unter welchen Umständen die Sicherheitsmängel wieder hingenommen werden sollen/ müssen.

    Offline PLUS

    • Forenmitglied
    • Beiträge: 3.319
    • Karma: +6/-6
    Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    « Antwort #268 am: 14. Mai 2011, 11:59:40 »
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Atomkraftwerke nur einmotten?
      Apropos \"Schnapsidee\"  ;), warum denn nur einmotten, man hat doch
    als Ersatz noch die Importkohle aus Übersee und die Deutsche Kohle in Braun und Schwarz. Mancher Politiker könnte sein Versprechen nun einlösen. Die paar Probleme kommen früher oder später irgendwo schon noch unter die Erde.:

    Zitat
    In der Debatte um einen beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland rückt auch die heimische Steinkohle wieder ins Blickfeld. Denn erneuerbare Energien werden den Anteil der Kernenergie von über 23 Prozent an der Stromerzeugung so schnell nicht ersetzen können. Für den Hauptgeschäftführer des Gesamtverbandes des deutschen Steinkohlenbergbaus, Franz-Josef Wodopia, ist dabei die Kohle unverzichtbar, da nur sie die Brückenfunktion übernehmen kann, die eigentlich der Kernenergie zugedacht war: \"Man kann auf kurze Sicht nicht auf die konventionelle Energieerzeugung verzichten. Sowohl was die Stromversorgung selber angeht als auch was ihre Rolle angeht, das Stromnetz zu stabilisieren.\"Auch wenn der Bundestag unlängst mit der Streichung der sogenannten Revisionsklausel das Ende für den subventionierten Steinkohlenbergbau im Jahr 2018 endgültig besiegelt hat, muss das nicht das Aus für alle Zeiten bedeuten. So lässt die SPD-Bundestagsfraktion gerade prüfen, ob Steinkohlenbergbau in Deutschland auch nach 2018 möglich ist. Und zwar ohne staatliche Subventionen.
    KOHLE STATT KERNKRAFT

    Nicht mehr so wichtig:  Klima, Umwelt, Feinstaub, Schwermetalle, Radioaktivität, CO2, Bergbaurisiken und -schäden, in Flüsse entsorgte Abwärme .....

    Einmotten oder das Gegenteil, Rizinusöl oder Aktivkohle? .. oder was davon ... hoch dosiert. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie ... und fragen Sie ...[/list]

    Offline RR-E-ft

    • Rechtsanwalt
    • Forenmitglied
    • ***
    • Beiträge: 17.078
    • Karma: +15/-2
    • Geschlecht: Männlich
    Atomkraft in Deutschland- Was ist überhaupt noch sicher?
    « Antwort #269 am: 17. Mai 2011, 13:35:24 »
    RWE will Biblis B wieder hochfahren

    Zitat
    Dafür gibt der Konzern rein technische Gründe an: Man müsse die noch fast neuen Brennstäbe abbrennen und mindestens ein halbes Jahr für die Stromproduktion nutzen, weil sie für das Abklingbecken zu heiß seien. Das hessische Umweltministerium lehnt das Hochfahren ab, SPD und Grüne schäumen. Gerade erst letzte Woche hatte die von der Kanzlerin eingesetzte Ethikkommission ein schnelles Aus für Biblis A und B gefordert.

    Zu heiß für den Ausstieg

     

    Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz