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Autor Thema: RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel  (Gelesen 17166 mal)

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Offline RR-E-ft

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« am: 15. Juni 2010, 12:32:38 »
RWE ist demokratsisch und neue Kohlekraftwerke sind unrentabel

Aufgrund der merit- order- Preisbildung sind die abgeschriebenen Atomkraftwerke nicht preisbestimmend. Wären sie preisbestimmend, lägen die Großhandelspreise für Strom bei den Grenzkosten der Stromerzeugung in KKW, mithin bei unter 2 EUR/ MWh bzw. 2 Ct/ kWh. Liegen sie aber nicht.

Und deshalb führt auch eine Laufzeitverlängerung nicht zu sinkenden Strompreisen.  

Da wird uns wohl vom Prinzen, der keiner sein will, ein Märchen aufgetischt.

Offline PLUS

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #1 am: 15. Juni 2010, 16:40:09 »
Es gibt halt viele Märchenerzähler und nicht nur die \"Grimmsche Sammlung\". Andere erzählen dafür das \"merit-order- und andere Solarmärchen\". Der ungebremste Ausbau soll ja bald dazu führen, dass ganze Atomkraftwerke ersetzt werden (vor allem nachts) und mit dem Merit-Order-Solar-Effekt wird der Strom erst so richtig günstig.

Sonntags 12.30 Uhr Ende Juli, wolkenloser Himmel, Urlaub, Freibad; keiner braucht den Solarstrom, Speicher fehlen! Auch alle neuen EE-geförderten Eigennutzer nutzen nicht eigen, sondern speisen in die Netze ein. Versorger suchen verzweifelt Abnehmer und zahlen noch Geld für die Stromabnahme.

Die Verbraucher dürfen über die sogenannte Umlage die garantierte teuere Abnahme und die Entsorgung des Ladenhüters Solarstrom bezahlen. Wie nennen wir jetzt diesen Effekt und warum haben wir eigentlich mit die höchsten Strompreise in Europa?
 
Irgendetwas stimmt da doch mit den Märchen nicht!

Wir bauen doch gar keine Atomkraftwerke mehr sondern schalten sie bald ab. Dafür sind wir schon Solarweltmeister und nageln weiter die Zellen auf die Dächer (Dank Extremförderung) was die Hämmer hergeben.

Egal ob Großkraftwerksbetreiber oder Solarspardachkleinkraftwerk, Hauptsache der Profit stimmt - die Verbraucher zahlen alles brav!

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #2 am: 16. Juni 2010, 10:44:13 »
Zitat
Original von PLUS
Sonntags 12.30 Uhr Ende Juli, wolkenloser Himmel, Urlaub, Freibad; keiner braucht den Solarstrom, Speicher fehlen! Auch alle neuen EE-geförderten Eigennutzer nutzen nicht eigen, sondern speisen in die Netze ein. Versorger suchen verzweifelt Abnehmer und zahlen noch Geld für die Stromabnahme.
Diese Situation ist in der Tat schon vorgekommen - allerdings nicht wegen dem Solarstrom, sondern wegen der Windkraft.

Nun ist es aber keineswegs so, dass der erzeugten Windstrom bzw. Solarstrom in Deutschland keine Abnehmer gefunden hätte.
Die installierte Leistung der Windkraft (ca. 22 GW) und der Photovoltaik (ca. 9 GW) reicht selbst bei gleichzeitiger Vollauslastung der Anlagen (was wetterbedingt praktisch nie vorkommt) noch nicht an die Jahresmindestlast in Deutschland heran (die liegt bei ca. 38 GW).

Wenn also jemand Geld dafür bezahlt hat, um seinen Strom loszuwerden, dann waren es die Braunkohle- und Kernkraftwerksbetreiber, die ihre trägen Kraftwerke wegen der hohen Abfahr- und Anfahrkosten nicht abschalten wollten, obwohl genügend sauberer Strom im Netz zur Verfügung stand.

Schuld an der Kuriosität mit den negativen Strompreisen waren also nicht die Windkraftwerke (und in Zukunft die PV-Anlagen), sondern es sind die trägen alten Großkraftwerke selbst, die ihren dreckigen Strom loswerden müssen, koste es was es wolle.

Es entsteht insofern auch kein finanzieller Schaden für die Stromverbraucher, da diese Kosten für das Losschlagen des unnötigen dreckigen Stroms allein die Betreiber der Großkraftwerke tragen müssen.

In fernerer Zukunft wird allerdings auch die Situation eintreten, dass insgesamt mehr Wind- und Sonnenstrom erzeugt werden kann, als im selben Moment in Deutschland verbraucht wird.
Dann wird es nötig sein, diesen zu speichern, oder in manchen Situationen auch, z.B. einige Windkraftwerke zu drosseln.
Bei einer Stromvollversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien, wird es dazu kommen.
Eine entsprechende Studie hierzu liefert mit einer Vorabstellungnahme aktuell z.B. der von der Bundesregierung beauftragte Sachverständigenrat für Umweltfragen:

100% erneuerbare Stromversorgung bis 2050: klimaverträglich, sicher, bezahlbar

Darin wird u.a. dargestellt, dass selbst unter den ungünstigsten Annahmen spätestens ab dem Jahr 2045 der Strom aus erneuerbaren Energien billiger ist als der fossile Strom. Dabei wird eine Umstellung auf 100% sauberen Strom bis zum Jahr 2050 angenommen.

ciao,
sh
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Offline PLUS

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #3 am: 16. Juni 2010, 16:29:16 »
Marktpreise bringen nomalerweise Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht. Hier wird am Solarförderbeispiel wieder einmal deutlich, dass Subventionen grundsätzlich schädlich sind. Diese besondere \"Subvention\" für die Verbraucher sowieso.

Strom, der nicht nachgefragt wird, würde sonst maximal zu den Produktionskosten angeboten. Das ist bei EE-Strom nicht der Fall. Der muss, gebraucht oder nicht,  immer zum garantierten EE-Preis abgenommen werden . Strom ist nicht speicherbar.  Das muss den Einspeiser nicht interessieren. Was er nicht braucht bekommt er los, garantiert. Die Überproduktion muß von anderen entsorgt werden (Netzstabilität). Das sind wesentliche Fehler der deutschen Energiepolitik.

Eine sichere Netzstabilität kann nicht alleine auf unsichere Wind- und Solarstromerzeugung setzen. Drosselung ja, aber das Abschalten aller Kraftwerke wäre unverantwortlich. Welche Stromerzeugung ist unzuverlässiger und uneffektiver als deutscher Solarstorm?

Ohne Speichermöglichkeiten ist der leider weiter feststellbare ungebremste Solarstormausbau grober Unfug. Wind und Sonne! Wir werden die sonnigen Sonntage mit unnützer Stromerzeugung und Entsorgung erleben. Die Verbraucher werden zusätzlich bezahlen!  

Es geht da schon lange nicht mehr um eine optimale Versorgung à la EnWG oder um die Umwelt, das Klima. Die Gier nach langfristig garantierter Rendite ist das Motiv.  

Apropos Energiestudien, diese wurden leider bisher immer von der Wirklichkeit eingeholt. Mit zuviel \"Gas\" fährt man jedes Studien-EE-Auto regelmässig gegen den Baum.

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #4 am: 16. Juni 2010, 16:51:09 »
Zitat
Original von PLUS
... Das sind wesentliche Fehler der deutschen Energiepolitik.
Ihr wesentlicher Fehler ist, dass Sie nicht global und langfristig denken ...

Ist Ihr Motiv die egoistische Gier nach allzeit billiger Energie, egal woher, egal auf wessen Kosten?
Sowas hatten wir schon hier im Forum.
Nein? Dann:

Sie sehen wohl nicht die Notwendigkeit zum Umstieg auf erneuerbare Energien?
Sie sehen nicht die Notwendigkeit zu einer Anschubfinanzierung für deren Einführung, um gegen die (auch subventionierten) konventionellen Energien in den Markt kommen zu können?
Ein Umstieg funktioniert nach Ihrer Meinung wohl so, dass man nichts tun und nichts investieren muss, sondern nur abwarten, bis die Erneurerbaren Energien samt der erforderlichen Technik und Infrastruktur von alleine vom Himmel fallen?
Nein? Sie sind kein Träumer, sondern Realist?
Gut. Dann:

Wie sieht Ihr alternativer Vorschlag zur Weiterentwicklung der europäischen Stromversorgung aus?

Meckern kann man leicht, konstruktive Vorschläge sind da schon etwas aufwändiger...

Lesen Sie doch erst mal die von mir oben verlinkte Stellungnahme durch, dann haben Sie schon mal eine erste Ahnung, um was es überhaupt geht. ;)
Auch über Speichermöglichkeiten steht darin sehr, sehr viel geschrieben.

ciao,
sh
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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #5 am: 16. Juni 2010, 20:28:53 »
superhaase, als Nick wäre \"solarrammler\" treffender!   ;)

fanatisch aggressiv, feindselig, schlicht unsachlich, wie hier

Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden

Offline Sukram

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #6 am: 16. Juni 2010, 21:31:25 »
Zitat
Original von PLUS
superhaase, als Nick wäre \"solarrammler\" treffender!   ;)

 :D :D :D

Global denken:



Wahnsinn...
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #7 am: 17. Juni 2010, 07:46:29 »
Zitat
Original von PLUS
superhaase, als Nick wäre \"solarrammler\" treffender!   ;)

fanatisch aggressiv, feindselig, schlicht unsachlich ...
Naja, das mit der unterstellten Gier haben Sie angefangen ... ich hab den Ball nur zurückgespielt - quasi ein Doppelpass: machen Sie was draus! ;)

Sachlich hab ich Ihnen immerhin eine recht umfangreiche Studie verlinkt, die Sie offensichtlich nicht lesen wollen. Aus Ihren obigen Beiträgen geht jedenfalls hervor, dass Sie sich noch nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt haben.

Ansonsten hab ich Ihnen ein paar Fragen gestellt, die Sie scheinbar nicht beantworten können.

Wer meckert und nicht argumentativ nachlegen kann ... ist vielleicht selbst fanatisch und unsachlich?
Also geben Sie doch mal Butter bei die Fische!

Ferner: Wenn man die falschen Absonderungen von Herrn Krawinkel kritisiert, was ist daran unsachlich oder gar agressiv und feindselig?

@Sukram:

Ja, wenn man diese Graphik ansieht, erkennt man: Das ist Wahnsinn!  8o

Ruft man sich dabei ins Gedächtnis, dass Öl, Gas und Kohle und auch Uran endlich sind und bei steigendem Verbrauch teilweise nur noch wenige Jahrzehnte reichen werden und daher bald auch sehr viel teurer werden (einen Vorgeschmack hatte wir ja schon vor 2 Jahren mit Ölpreisen von 150$), muss einem Angst und Bange werden - auch um die Weltwirtschaft und unseren Wohlstand (und vielleicht sogar um den Weltfrieden, sofern vorhanden).

... und war da nicht noch irgendein Problem mit Öl und Kohle ... hm ... komm grad nicht drauf ... aber vielleicht Sie oder PLUS oder ein anderer Leser?

ciao,
sh
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Offline PLUS

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #8 am: 17. Juni 2010, 10:38:10 »
Es ist schon faszinierend, wie sich manche Solaristen aus Egoismus weigern, der Realität in´s Auge zu schauen. Manche sehen in ihrem Wahn auch jede Beleidigung gerechtfertigt:

Zitat
Original von superhaase
Krawinkel, Krawankel, Krawumm ... ich bin dumm ...  :P
______
Ferner: Wenn man die falschen Absonderungen von Herrn Krawinkel kritisiert, was ist daran unsachlich oder gar agressiv und feindselig?

Das Leipziger Institut für Energie hat berechnet, dass bis 2011 der Strompreis um etwa 10 Prozent infolge der explodierenden Kosten für Photovoltaik steigt. Die Weichen sind falsch gestellt, der Solarzug fährt in die falsche Richtung. Milliarden der Verbraucher werden verschwendet. Mi dem sinnvollen Einsatz könnte weit mehr für Klima, Umwelt und Versorgung erreicht werden. Deutscher Solarstrom ist viermal teurer als Windstrom und zehnmal teurer als konventioneller Strom.

Der unkalkulierbare und nur sporatisch zur Verfügung stehende deutsche Sonnenstrom erreicht trotz Milliardenförderung in der Summe gerade mal ein Prozent der Stromproduktion. Selbst dieses Prozent ist weit weniger wert als die Summe ausmacht, da dadurch kein einziges Kraftwerk ersetzt wird. Nachts und wenn die Sonne nicht scheint dürfen dann und müssen andere Kraftwerke bereit stehen um zu liefern.

Wer ernsthaft den Strom aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie und aus der Kohleverbrennung  ersetzen will, muss sich etwas anderes einfallen lassen, als nur grenzenlos und ungebremst chinesische Solarzellen einfliegen zu lassen und auf deutsche Dächer zu nageln. Damit wird kein einziges AKW oder KKW ersetzt werden. Ohne Speicher bleibt der \"ÖKO\"-Stromausbau grober Unfug. Speicherlösungen müssen gefördert und realisiert werden:

z.B. Strom zu Erdgas


Würde die nachstehende Meldung AKWs betreffen, dann möchte ich das Geschrei mancher Solaristen dazu hören. Die WM-Tröten wären leise dagegen.

Zitat
Umweltausschuss: Ausnahme für Cadmium-Module

Berlin/Brüssel - Die giftige Schwermetallverbindung Cadmiumtellurid soll weiterhin bei der Produktion von Solarzellen verwendet werden dürfen. Diese Entscheidung zeichnete sich einen Tag vor der Sitzung des Umweltausschusses im EU-Parlament ab. Die Elektroschrott-Richtlinie der EU (\"Rohs-Richtlinie\"), die Blei, Quecksilber und Cadmium in Elektronikgeräten untersagt, soll demnach nicht auf cadmiumhaltige Solarzellen ausgeweitet werden. \"Das intensive Lobbying war erfolgreich\", hieß es aus Parlamentskreisen in Brüssel.
...
Quelle

(edit Evitel2004: Artikel gekürzt. Bitte lesen: Verlinkung von Medienberichten )

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #9 am: 17. Juni 2010, 11:45:16 »
Zitat
Original von PLUS
Es ist schon faszinierend, wie sich manche Solaristen aus Egoismus weigern, der Realität in´s Auge zu schauen.
...
Der unkalkulierbare und nur sporatisch zur Verfügung stehende deutsche Sonnenstrom erreicht trotz Milliardenförderung in der Summe gerade mal ein Prozent der Stromproduktion. Selbst dieses Prozent ist weit weniger wert als die Summe ausmacht, da dadurch kein einziges Kraftwerk ersetzt wird. Nachts und wenn die Sonne nicht scheint dürfen dann und müssen andere Kraftwerke bereit stehen um zu liefern.
Dann sehen Sie doch mal der Realität ins Auge, die der Sachverständigenrat in der oben verlinkten Stellungnahme darstellt.
Dort wird auf die Unstetigkeit von Sonne und Wind und die Last im Netz etc. detailiert eingegangen.
Und nicht nur dort. Es gibt viele Dokumente, die belegen, dass 100% Strom aus erneuerbaren Energien schon mit heutigen technischen Mitteln problemlos möglich ist.
Dass das Geld kostet, ist klar. Niemand sagt, dass das für lau zu haben sein wird. Allerdings zeigt die obenerwähnte Stellungnahme schon, dass spätestens ab 2045 der konventionelle Strom noch teurer wird als alle mit den Erneuerbaren Energien verbundenen Kosten (inkl. Speicherung, Netzausbau etc.).

Es ist also keineswegs so, dass die \"Solaristen\" oder \"Ökostromisten\" Scheuklappen tragen würden und nicht über die Gesamtheit der Stromversorgung und die Kosten nachdenken würden. Ganz im Gegenteil darf man diesen Vorwurf getrost eher den PV-Gegnern und Meckerern machen. ;)  

Zitat
Manche sehen in ihrem Wahn auch jede Beleidigung gerechtfertigt:
Zitat
Original von superhaase
Krawinkel, Krawankel, Krawumm ... ich bin dumm ...  :P
Nu seinse mal nichso humorlos ...  :D

Zitat
Das Leipziger Institut für Energie hat berechnet, dass bis 2011 der Strompreis um etwa 10 Prozent infolge der explodierenden Kosten für Photovoltaik steigt.
Dagegen hat sich das Leipziger Institut ausdrücklich verwahrt!
Der SPIEGEL hat hier unredlich und falsch zitiert.
Gleichwohl wird die EEG-Umlage noch weiter steigen, das ist richtig.
Die große Mehrheit der Bevölkerung ist aber gerne bereit, das zu tragen, das haben Umfragen immer wieder gezeigt. Außerdem hat bisher niemand gezeigt, wie \"Schland\" auf andere, womoglich kostenlose Weise seine Energieversorgung umstellen könnte.

Zitat
Die Weichen sind falsch gestellt, der Solarzug fährt in die falsche Richtung. Milliarden der Verbraucher werden verschwendet. Mi dem sinnvollen Einsatz könnte weit mehr für Klima, Umwelt und Versorgung erreicht werden. Deutscher Solarstrom ist viermal teurer als Windstrom und zehnmal teurer als konventioneller Strom.
Das ist nun wieder Ihre kurzfristige Sichtweise, die sich nicht um Nachhaltigkeit schert.
Der aktuelle Zustand ist ja nicht das Ziel des EEG. Sie haben das EEG scheinbar auch nicht ansatzweise verstanden.

Solarstrom wird so schnell billiger, wie es keiner vorauszusagen gewagt hatte.
Und konventioneller Strom wird immer teurer und steht nicht unendlich lange zur Verfügung.

Zitat
Wer ernsthaft den Strom aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie und aus der Kohleverbrennung  ersetzen will, muss sich etwas anderes einfallen lassen, als nur grenzenlos und ungebremst chinesische Solarzellen einfliegen zu lassen und auf deutsche Dächer zu nageln. Damit wird kein einziges AKW oder KKW ersetzt werden. Ohne Speicher bleibt der \"ÖKO\"-Stromausbau grober Unfug. Speicherlösungen müssen gefördert und realisiert werden:
Ersteres ist falsch. Durch Wind und Sonne und Biomasse und Geothermie und Wasserkraft werden nach und nach alle AKWs und Kohlekraftwerke ersetzt werden. Siehe alle Studien zu 100% EE-Strom.
Solarstrom spielt dabei eine wichtige Rolle, weil er weitgehend antuizyklisch zu Windstrom und tagsüber zu Hochlastzeiten anfällt. Durch die Kombination von Windstrom und Solarstrom lässt sich der nötige Aufwand für Netzausbau und Stromspeicher verringern. Außerdem wird Solarstrom aus PV-Anlagen in fernerer Zukunft der billigste Strom überhaupt sein, wenn viele abgeschriebene PV-Anlagen und auch in Zukunft gebaute PV-Anlagen (die bald nach Erreichen der Netzparität gar keine Förderung mehr brauchen werden) ihren Überschussstrom nach Eigenverbrauch zu konkurrenzlos günstigen Preisen ins Netz einspeisen können. Es wird dann auch für deren Betreiber kein wirtschaftliches Problem darstellen, wenn ihre Anlagen bei unverwertbarem Stromüberangebot gedrosselt oder abgeschaltet werden müssen.
Die Vorteile und die Bedeutung der Photovoltaik wird von den meisten Leuten immer noch stark unterschätzt.

Dass bisher zu wenig für die Förderung von intelligenten Stromnetzen und von Stromspeicherkonzepten getan wurde und es hier \"höchste Eisenbahn\" wird, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, ist wohl wahr.
Auch dazu steht in der obenerwöhnten Stellungnahme einiges geschrieben.

Aber vorsicht: Auch das wird nicht umsonst zu haben sein und wird Geld kosten, das letztendlich die Stromverbraucher zahlen werden.
Also regen Sie sich bitte nicht auf, wenn z.B. die Netzentgelte deswegen deutlich steigen werden.

Zum Thema Cadmium in einigen PV-Modultypen:

Das mit dem Cadmium ist nun auch nicht so einfach, wie es von einigen oft dargestellt wird.
Die Bezeichnung von cadmiumhaltigen Solarmodulen als \"Giftmüll auf Dächern\" und \"Umweltsünde\" ist zu oberflächlich und naiv.

Cadmium wird ausschließlich als Nebenprodukt bei der Zinkverhüttung, in kleinem Umfang auch bei der Blei- und Kupferverhüttung gewonnen.
Wenn man dieses Cadmium nun nicht in der Industrie weiter verwertet (NiCd-Akkus sollen ja vom Markt), dann muss man das anfallende Cadmium irgendwo entsorgen.  Deponieren? 8o

Es gibt auch hierzu ausführliche Untersuchungen (den Link finde ich grad nicht mehr), die zeigen, dass eine Verwendung in Solarmodulen die derzeit umweltfreundlichste \"Entsorgung\" ist, insbesondere dann, wenn für eine vollständige Rückführung und kontrollierte Entsorung der Module nach ihrem Lebenszyklus gesorgt wird. Im übrigen sind die Verbindungen CdTe und CdSe in den Solarmodulen wesentlich stabiler und ungiftiger als reines Cadmium oder CdO.
Eine solche Entsorgung bzw. ein Recycling sollte natürlich vorgeschrieben werden, man darf hier nicht auf freiwillige Maßnahmen der Industrie hoffen, denn diese Hoffnungen werden fast immer enttäuscht - das lehrt die Erfahrung.
Trotzdem spricht derzeit wirklich kein rationales Argument gegen die Verwendung von Cadmium in PV-Modulen. Nutzbringender kann man einen ohnehin anfallenden Problemstoff nicht verwerten, oder?
Etwas anderes ist das bei vielen anderen Produkten, die teilweise sehr kurze Lebenszyklen haben und deren Entsorgung oder Recycling schwerer zu handhaben und zu kontrollieren ist. Daher ist das grundsätzliche Bestreben, Cd aus den meisten Produkten in Zukunft möglichst rauszuhalten, richtig.
Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
Und PV-Module sind in Bezug auf Cadmium eine solche Ausnahme - mit guter Begründung.

ciao,
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Offline Sukram

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« Antwort #10 am: 17. Juni 2010, 12:33:21 »
Die Daten der AGEB für\'s erste Quartal - +2% PEV gg. Vj- deuten darauf hin, dass die Erneuerbaren dem Strommehrbedarf trotzdem nicht nachkamen.

http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=118

Übrigens: von dem zwei Dutzend bejubelten Gigawindquirlen vor Borkum stehen schon wieder zweie. Wiedermal Lagerschaden. Und die anderen werden folgen, da anscheinend konstruktiver Fehler.

Daraus soll(t)en mal 2000 werden...

Mir hat noch keiner glaubhaft erklären können, was passiert, wenn mittelfristig (<5J) die Ölproduktion um >>5% p.a. zurückgeht und die Gasförderung zwei Jahrzehnte später -mit höheren Sinkungsraten- folgt.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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Offline superhaase

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« Antwort #11 am: 17. Juni 2010, 13:02:26 »
Zitat
Original von Sukram
Die Daten der AGEB für\'s erste Quartal - +2% PEV gg. Vj- deuten darauf hin, dass die Erneuerbaren dem Strommehrbedarf trotzdem nicht nachkamen.
Bringen Sie da nicht einiges durcheinander?
Der Primärenergieverbrauch ist wohl wegen der im Vergleich zum Vorjahr kälteren Witterung und dem Kohlemehrverbrauch der Stahlindustrie gestiegen. Das hat mit dem Stromverbrauch erst mal wenig zu tun.

Betrachtet man die Zahlen aus der verlinkten Quelle im einzelnen, ergibt sich beim Vergleich der ersten Quartale von 2009 auf 2010 folgendes:
Steigerung Stromverbrauch um ca. 3% = 3,9 TWh.
Steigerung der Stromerzeugung aus EE um ca. 8,9% = 4,0 TWh.

Wie Sie sehen, ist Ihre Aussage sowohl relativ als auch absolut falsch.

Zitat
Übrigens: von dem zwei Dutzend bejubelten Gigawindquirlen vor Borkum stehen schon wieder zweie. Wiedermal Lagerschaden. Und die anderen werden folgen, da anscheinend konstruktiver Fehler.
Auch hier sind Sie auf dem Holzweg:
6 der 12 Anlagen haben den offensichtlichen Konstruktionsmangel - ein Problem für den Hersteller, der wohl alle 6 Anlagen nachbessern muss. Teuer für ihn - aber kein prinzipielles Problem für die Offshore-Windkraft.
Die anderen 6 Anlagen sind von einem anderen Hersteller und laufen problemlos.

Zitat
Mir hat noch keiner glaubhaft erklären können, was passiert, wenn mittelfristig (<5J) die Ölproduktion um >>5% p.a. zurückgeht und die Gasförderung zwei Jahrzehnte später -mit höheren Sinkungsraten- folgt.
Mir auch nicht.
Ich denke aber, dass man keine besonderen Erklärungen braucht, um zu ahnen, dass dies zu stark steigenden Öl-, Gas-, und auch Kohlepreisen führen wird. Ich persönlich sehe diesbezüglich (Preise konv. Energien) auch die Schätzungen des Sachverständigenrates als viel zu niedrig an.
Wohl dem, der dann schon in die Erneuerbaren Energien viel investiert hat und hier auch einen industriellen Vorsprung hat.
Man kann derzeit gar nicht genug in erneuerbare Energien investieren. Es wird sich mit absoluter Sicherheit in einigen Jahren vielfach auszahlen.

ciao,
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Offline PLUS

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« Antwort #12 am: 17. Juni 2010, 13:46:10 »
Zitat
Original von Sukram
Übrigens: von dem zwei Dutzend bejubelten Gigawindquirlen vor Borkum stehen schon wieder zweie. Wiedermal Lagerschaden. Und die anderen werden folgen, da anscheinend konstruktiver Fehler.
So sehen das auch andere Ingenieure:

Zitat
In der ausländischen Presse wurde die Inbetriebnahme des Offshore-Testfeldes \"Alpha Ventus\" vor Borkum schon als \"Germanys Moonlanding\" gefeiert. Nun aber stehen einige der imposanten Windräder schon wieder still. Laut Hersteller Areva Wind sind ihre Getriebe einem Materialfehler zum Opfer gefallen. Dieser Fall zeigt beispielhaft, welche Herausforderung die Stromerzeugung auf See birgt.

-Die Häfen an der Nord- und Ostsee bereiten sich mit massiven Investitionen auf den Offshore-Boom vor. Unter anderem bauen sie neue Schwerlast-Flächen zur Verladung der Anlagen und schaffen riesige Lagerflächen für erwartete Zuzügler aus der Windbranche. Denn diese werden wegen der unsicheren Randbedingungen auf See keine Just-in-Time-Lieferketten etablieren können. Puffer für 60 m lange Flügel, Turmsegmente und fertig montierte, hunderte Tonnen schwere Maschinenhäuser müssen her.

Experten sind skeptisch, ob die Logistik-Kapazitäten für den Ausbau reichen. Auch Engpässe bei Personal und Finanzierung werden befürchtet.
vdi dazu

Offline superhaase

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« Antwort #13 am: 17. Juni 2010, 13:54:53 »
Vielleicht sollte man für diese Diskussion einen anderen Thread aufmachen, denn mit eigentlichen Thema hat das jetzt nichts mehr zu tun ...
8) solar power rules

Offline Sukram

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« Antwort #14 am: 17. Juni 2010, 14:13:55 »
Schön- ich präzisiere also:

Aus Wind +0,3 TWh
Aus PV +0,2 TWh (ich weiß- unfair ;-)

vs. 3.9 TWh Mehrverbrauch.

Den Löwenanteil der Steigerung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren trägt die Biomasse- wobei DAS

1)BiogeneFestbrennstoffe, biogene Brennstoffe, Biogas, Deponiegas, Klärgas und biogenerAnteil des Abfalls (biogenerAnteil mit 50 % angesetzt)
sowieso reiner Beschiss ist. Selbst wenn bei uns überhaupt nix in den Kompost wanderte (der pro Jahr trotz Garten keine 60l Erde ergibt), läge der \"biogene Anteil\" der 720l Müll  unter 10%.
Ohne \"Gelbe Säcke\" käme kein Müllheizkaftwerk hierzuland\' auf Touren. Auch so\'n grüner Bilanzierungstrick.

Im übrigen- nach meinem Eindruck (aus unserer Gegend) stammt das meiste aus  Hackschnitzel-HKW, mit denen umweltbewegte Gemeinden u. a. ihre  unsanierten Immobilien  über hunderte Meter lange verlustbehaftete Nahwämenetze  beschicken.

Währenddessen wird man die umweltbwegten Bürger dieser Kommunen sicher ums Verrecken nicht dazu bewegen können, ihren Müll in einem HKW MITTEN unter ihnen zu verbrennen- da steht das jwd in der Pampa: Wärmeabnehmer verzeifelt gesucht.
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