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Autor Thema: RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel  (Gelesen 17189 mal)

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Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #30 am: 20. Juni 2010, 13:13:25 »
Zitat
Original von PLUS
Das entspricht welcher Gesetzeslage?
...
Zur Sicherung der höchsten EE-Einspeisevergütung ist das so im Gesetz vorgesehen?
Ja.
Die Definitionen im Gesetz, was die Anlage ausmacht und welche Teile zu welchem Zeitpunkt für die Festlegung der Einspeisevergütung maßgeblich sind, sind schon öfters kritisiert worden.
Diese Definitionen sind teilweise nicht sehr sinnvoll.
Aber so ist nun mal die Gesetzeslage.
Wie gesagt kann man niemandem zum Vorwurf machen, wenn er die geltenden Gesetze zu seinem Vorteil nutzt. Das ist das Grundprinzip unserer Gesellschaft.

Zitat
Es geht um eine schwerwiegende Fehlentwicklung in der deutschen Energiepolitik, die in erster Linie die Verbraucher belastet.
Unbestritten gab es die letzten 2 Jahre eine Fehlentwicklung in der PV-Förderun im Sinne einer deutlichen Überförderung, weil die Politik nicht rechtzeitig und ausreichend reagiert hat. Hierdurch ist auch ein finanzieller Schaden für den Stromverbraucher entstanden, das ist richtig.
Ich habe auch nie verstanden, warum hier die Politik so träge war/ist. In anderen Bereichen war es z.B. kein Problem, schon zu Beginn der Überlegungen einen sofortigen Stichtag auszurufen, zu dem eine später beschlossene Senkung dann rückwirkend in Kraft treten würde. Eine solche Vorgehesweise mit einer maßvollen angekündigten Senkung - vielleicht in mehreren kleineren Schritten - hätte den Installationauswuchs letztes Jahr und heuer verhindern können.
Andererseits war auch schon bei der letzten Anpassung der Degressionsregeln glasklar erkennbar, dass die beschlossenen Regeln noch zu großzügig waren und sich dadurch ein Boom ergeben würde. Man hätte also damals (2008 ) einfach schon das Hirn einschalten müssen und hätte inmalig kräfig senken müssen. Es gab auch entsprechende Forderungen, sogar von Solarbefürwortern und aus der Solarbranche (z.B. Photon).

Das wurde aber auch schon etliche Male hier im Forum diskutiert und festgestellt.
Sie rennen hier offene Türen ein.

Leider ist das rückwirkend nicht mehr zu korrigieren.
Man kann natürlich auch in 5 Jahren darüber noch lamentieren - ändern wird das daran nichts mehr.

Nun kommt ja in gut einer Woche die längst überfällige kräftige Kürzung der PV-Vergütungen und auch eine weitere Änderung der Degressionsregeln für die kommenden Jahre.
Damit ist die Überförderung zunächst beendet.

Es ist aber nicht gerechtfertigt, die PV-Förderung insgesamt zu verteufeln.
Sie ist eine außerordentliche Erfolgsgeschichte und sie hat besser und schneller funktioniert, als man jemals zu hoffen gewagt hätte.
Es ist auch breiter Konsens, dass die Photovoltaik ein wichtiges und sinnvolles Standbein der europäischen und deutschen Stromversrogung sein wird.

Insbesondere ist es völliger Blödsinn, wie Sie so zu tun, als ob eine Umverteilung von Arm nach Reich das Ziel des Gesetzes sei.
Sie, lieber PLUS, polemisieren ebenso wie NOMOS ja nur in diese Richtung, ohne die Gesamtheit des Themas \"zukünftige Stromversorgung\" zu sehen und anerkennen zu wollen.

Das lässt vermuten, dass es Ihnen - ebenso wie nomos - ganz egoistisch nur um ihren eigenen Geldbeutel auf Kosten zukünftiger Generationen geht:
Hauptsache heute ist der Strom möglichst billig. Ob die Stromversorgung für unsere Kinder und Enkel noch sicher und bezahlbar ist und gleichzeitig die Umwelt erhalten werden kann, ist Ihnen scheißegal.
Das ist traurig.  :(

ciao,
sh
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Offline PLUS

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #31 am: 20. Juni 2010, 18:36:28 »
\"Hauptsache heute ist der Strom möglichst billig. Ob die Stromversorgung für unsere Kinder und Enkel noch sicher und bezahlbar ist und gleichzeitig die Umwelt erhalten werden kann, ist Ihnen scheißegal.
Das ist traurig. unglücklich

sono vostro schiavo,
sh\"


Mann, da kommen einem die Tränen bei soviel geheuchelter Nächstenliebe für die Nachkommen. Dabei geht es den Solaraktivisten überwiegend um ihren heutigen Profit und den für wenigstens die nächsten zwanzig Jahren. Da wird sonst an nicht viel anderes gedacht, sicher nicht an \"Kinder und Enkel\"!

Man muß da nichts vermuten, Aufwand, Ergebnisse und das Potential des deutschen Sonnenstroms sind offenkundig. Die deutsche Milliardenförderung hat mit der Zukunft \"unserer Kinder und Enkel\" wenig zu tun. Die Förderung verschwendet nur Geld in eine unwirtschaftliche Erzeugung und füllt die Taschen der Profiteure. Der Sonnenstrom wird zur Versorgung niemals einen sicheren und dem Aufwand adäquaten Beitrag leisten, ohne Speicher schon gar nicht. Nachdem die Hälfte der weltweit produzierten Module hier installiert werden, wäre die Zukunft etwas ungleich verteilt, wenn sie davon abhängig wäre.

Man könnte mit ähnlichem Sinn in unseren nördlichen Breiten mit viel Geld und Aufschlag auf die heutigen Preise Bananenplantagen fördern um die Versorgung \"unserer Kinder und Enkel\" mit Bananen in der Zukunft sicherzustellen.  =)

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #32 am: 21. Juni 2010, 16:06:56 »
Zitat
Original von PLUSMann, da kommen einem die Tränen bei soviel geheuchelter Nächstenliebe für die Nachkommen. Dabei geht es den Solaraktivisten überwiegend um ihren heutigen Profit und den für wenigstens die nächsten zwanzig Jahren. Da wird sonst an nicht viel anderes gedacht, sicher nicht an \"Kinder und Enkel\"!
Niemand hat gesagt, dass alle PV-Investoren nur an Kinder und Enkel denken. Selbst wenn alle PV-Investoren ausschließlich an ihren eigenen Profit denken, ist das völlig in Ordnung.
Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Bei diesem Thema ist es der Gesetzgeber, der an unsere Kinder und Enkel denkt.
Und das, mein lieber PLUS, ist auch seine Aufgabe.
Im Gegensatz zu Ihnen gibt es nämlich wirklich Menschen, die nicht nur an sich selbst denken.

Zitat
Man muß da nichts vermuten, Aufwand, Ergebnisse und das Potential des deutschen Sonnenstroms sind offenkundig.
Richtig.
Daher wird auch Strom aus der Photovoltaik gefördert.

Zitat
Der Sonnenstrom wird zur Versorgung niemals einen sicheren und dem Aufwand adäquaten Beitrag leisten, ...
Wie nomos werfen Sie diese Behauptung in den Raum, ohne sie begründen zu können. Dabei ist offensichtlich, dass Ihre Behauptung allen Expertenmeinungen diametral entgegensteht.
Mit Verlaub, das ist sehr infantil.  :baby:

Zitat
... ohne Speicher schon gar nicht.
Zum Thema Speicher habe ich Sie schon z.B. auf die Stellungnahme des Sachverständigenrates verwiesen.
Aber immer fleißig alle sachlichen Argumente ignorieren, gelle?
Sie unterscheiden sich da kein Jota vom unrühmlichen nomos.  :tongue:

ciao,
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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #33 am: 21. Juni 2010, 16:36:04 »
Zitat
Original von superhaase
Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Bei diesem Thema ist es der Gesetzgeber, der an unsere Kinder und Enkel denkt.
Und das, mein lieber PLUS, ist auch seine Aufgabe.
Im Gegensatz zu Ihnen gibt es nämlich wirklich Menschen, die nicht nur an sich selbst denken.
Gesetze aus der Feder der Lobbyisten und Energiepolitiker, die nicht an sich selbst denken  :D.
Der Anteil  ist da so groß wie unter den Solaristen.

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #34 am: 21. Juni 2010, 16:41:49 »
Zitat
Original von PLUS
Gesetze aus der Feder der Lobbyisten und Energiepolitiker, die nicht an sich selbst denken  :D.
Ja.
Gerade das EEG ist ein Beispiel dafür, dass Gesetze auch entgegen einer Lobby zustandekommen können. Nur aus Vernunftdenken heraus und von Energiepolitikern, die dabei nicht an sich selbst dachten.

Das ist für Sie natürlich unvorstellbar - ist mir klar ...  :D
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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #35 am: 21. Juni 2010, 16:50:20 »
Zitat
Original von superhaase
Gerade das EEG ist ein Beispiel dafür, dass Gesetze auch entgegen einer Lobby zustandekommen können. Nur aus Vernunftdenken heraus und von Energiepolitikern, die dabei nicht an sich selbst dachten.
Mit einer Lobby  ist das zutreffende Beispiel!

Vernunft und apropos \"diametral entgegenstehender Expertenmeinungen\"

Manche haben die Fehlentwicklung schon vor Jahren gesehen:

Zitat
Deutscher Solarstrom
Die Geschichte einer Fehlentwicklung

Solarenergie boomt. Doch ihre Rolle in der Energieversorgung ist gering, ihr Beitrag zum Klimaschutz überschaubar. Warum man trotzdem meint, im schattigen Deutschland immer mehr Solarstrom erzeugen zu müssen - und damit den Strompreis nach oben treibt.

Aktuell heute  Sonnenstrom wird unbezahlbar

Offline superhaase

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« Antwort #36 am: 21. Juni 2010, 19:38:26 »
Wie gesagt:

Sie rennen mit den Artikeln offene Türen ein.
Die Fehlentwicklung wird nicht bestritten.
Die Kritik an der aktuellen Überförderung, die ja in zwei Wochen beendet ist, ist allgemein Konsens.

Beide von Ihnen verlinkte Artikel erkennen aber ausdrücklich die Photovoltaik als sehr sinnvoll und wichtig an.
Beide Artikel bestätigen im Inhalt meine Ausführungen.   8)

Ihre totale Ablehnung der Photovoltaik hingegen stützen sie nicht.  :P
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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #37 am: 21. Juni 2010, 21:21:36 »
Zitat
Original von superhaase
Wie gesagt:

Sie rennen mit den Artikeln offene Türen ein.
Die Fehlentwicklung wird nicht bestritten.
Die Kritik an der aktuellen Überförderung, die ja in zwei Wochen beendet ist, ist allgemein Konsens.

Beide von Ihnen verlinkte Artikel erkennen aber ausdrücklich die Photovoltaik als sehr sinnvoll und wichtig an.
Beide Artikel bestätigen im Inhalt meine Ausführungen.   8)

Ihre totale Ablehnung der Photovoltaik hingegen stützen sie nicht.  :P

Interessant, wie Sie jeden Text für sich interpretieren. Wie kommen Sie darauf, dass ich  PV oder den Strom aus Sonnenenergie total ablehne? Ich lehne die deutsche Förderung ab, das passt Ihnen schon nicht und die Überförderung ist da noch lange nicht beendet. Der allgemeine Konsens herrscht vielleicht an Ihrem Solarstammtisch.

In Afrika oder Spanien ist die Solarstromerzeugung weit sinnvoller, wenn nicht gerade Dieselgeneratoren oder Cadmium-Zellen den Strom liefern. ;)

Offline Cremer

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #38 am: 21. Juni 2010, 21:52:11 »
@superhaase,

da ist er ja wieder der Oberlehrer und Weltverbesserer  :D :D :D

schon lange nichts mehr so köstliches von Ihnen gehört als die Threads vom16.6. und folgende :)
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline superhaase

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« Antwort #39 am: 22. Juni 2010, 07:32:04 »
Zitat
Original von PLUS
Interessant, wie Sie jeden Text für sich interpretieren.
Das kommt daher, dass ich die Texte lese - im Gegensatz zu Ihnen.
Sie haben die von Ihnen verlinkten Texte entweder nicht gelesen oder nicht verstanden, sonst hätten Sie erkannt, dass sie ziemlich genau dem entsprechen, was ich oben schon geschrieben hatte, und dass sie keineswegs die deutsche PV-Förderung generell in Frage stellen.

Zitat
Wie kommen Sie darauf, dass ich  PV oder den Strom aus Sonnenenergie total ablehne? Ich lehne die deutsche Förderung ab ...
Das meinte ich, darum ging es doch auch.

Zitat
Der allgemeine Konsens herrscht vielleicht an Ihrem Solarstammtisch.
Dieser breite Konsens ist auch in den von Ihnen verlinkten Artikeln zu finden.
Vom Sachverständigenrat oder von Umfagen in der Bevölkerung zu diesem Thema ganz zu schweigen.

Zitat
In Afrika oder Spanien ist die Solarstromerzeugung weit sinnvoller ...
Daher wird sie auch dort sich in großem Maße verbreiten.  :]

@Cremer:
Hatten SIe jemals was sachliches zu diesem Thema zu sagen?
Ich kann mich nicht erinnern ...  :baby:

ciao,
sh
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Offline PLUS

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« Antwort #40 am: 22. Juni 2010, 13:13:46 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von PLUS
Interessant, wie Sie jeden Text für sich interpretieren.
Das kommt daher, dass ich die Texte lese - im Gegensatz zu Ihnen.

Ihre Wahrnehmung als Solarist ist ziemlich eingeschränkt. \"Solaritis\" im fortgeschrittenen Stadium :D . Durch den Solartrichter geht nur noch, was vom Solarstammtisch bzw. den Solarlobbyisten eingefüllt wird.

Hier ein paar Kernaussagen aus dem aktuellen Artikel, die Sie nicht mehr erfassen können.  Der Inhalt bestätigt meine Beurteilung voll und ganz! Es geht nur noch um Rendite und Profit und schon lange nicht mehr um Klima, Umwelt und Versorgung.

Zitat
  • Entscheidender Kostentreiber sind nun vor allem die Photovoltaikanlagen.
  • Gegenüber früheren Schätzungen hat sich der Kapazitätszuwachs in diesem Jahr mehr als verzehnfacht.
  • Jahr für Jahr klettert ihre Zahl deutlich stärker als prognostiziert.
  • Für jede Anlage garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz für 20 Jahre eine Einspeisevergütung, die derzeit um den Faktor sechs über dem Preis für konventionell erzeugten Kraftwerksstrom liegt.
  • Die Förderung der erneuerbaren Energien drohe aus dem Ruder zu laufen, warnt Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle.
  • Das Fachmagazin \"Photon\" rechnet damit, dass 2010 Solarzellen mit einer Kapazität von 8 800 Megawatt (MW) hinzukommen, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hält einen Wert von \"bis zu 9000 MW\" für realistisch. Gegenüber 2006 erhöht sich die neu installierte Kapazität damit um den Faktor elf. Noch 2007 ging man davon aus, dass 2010 höchstens 700 MW neu hinzukommen.
  • Der Grund für den massenhaften Zubau liegt auf der Hand: Während die Kosten für die Solarmodule in den vergangenen Jahren stark gefallen sind, sanken die Einspeisevergütungen nur leicht. Die Modulhersteller können noch immer recht hohe Preise durchsetzen, was ihnen auskömmliche Renditen beschert. Zugleich garantieren die Einspeisevergütungen den Anlagenbetreibern ein gutes Geschäft.
  • Aus Sicht des RWI gehört das EEG komplett abgeschafft. Es schaffe keinen Ansporn für Investitionen in Forschung und Entwicklung: \"Führende deutsche Solarunternehmen geben weniger als zwei Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Damit liegen sie unter dem Wert von Siemens\", sagt Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen beim RWI. Er hält gezielte Technologieförderung für sinnvoller als die Subventionierung übers EEG.

Das EEG ist was PV betrifft keine Erfolgsstory, sondern entwickelt sich für die Verbraucher zur Katastrophe.

Offline superhaase

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RWE demokratsisch und neue Kohlekraftwerke unrentabel
« Antwort #41 am: 22. Juni 2010, 15:14:43 »
Zitat
Original von PLUS
Der Inhalt bestätigt meine Beurteilung voll und ganz! Es geht nur noch um Rendite und Profit und schon lange nicht mehr um Klima, Umwelt und Versorgung.
Nein, Ihre Beurteilung wird nicht bestätigt.

Zur Aufzählung ihrer Kernaussagen:

Zitat
Entscheidender Kostentreiber sind nun vor allem die Photovoltaikanlagen.
Hat keiner bestritten. Ist Konsens.
Woran das liegt, nämlich am Schlafen der politisch Verantwortlichen, wurde auch dargelegt.

Zitat
Gegenüber früheren Schätzungen hat sich der Kapazitätszuwachs in diesem Jahr mehr als verzehnfacht.
Ist bekannt und wird nicht bestritten.
Allerdings nehmen Sie da sehr alte Schätzungen zum Vergleich, die schon lange nicht mehr Grundlage der Diskussion um die PV sind.

Zitat
Jahr für Jahr klettert ihre Zahl deutlich stärker als prognostiziert.
Das ist richtig. Wurde auch nie bestritten.
Die fortgesetzt zu niedrigen Prognosen gehen nicht zuletzt auf die konventionelle Energiewirtschaft zurück, die die Erneuerbaren Energien immer kleinzureden versucht und ihre Potentiale und Ausbaumöglichkeiten kleinredet.
Würde die Politik mehr auf die Prognosen der EE-Branche hören, würde sie besser fahren, denn diese Prognosen waren in der Vergangenheit recht treffsicher und stets viel höher als die Regierungsprognosen.
Allerdings hat die aktuelle Überhitzung und extreme Steigerung der Zubauraten bei der PV auch die EE-Branche nicht in diesem Ausmaß vorhergesehen - obschon manche vor der starken Überförderung rechtzeitig gewarnt hatten (wie von mir oben schon erwähnt).

Zitat
Für jede Anlage garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz für 20 Jahre eine Einspeisevergütung, die derzeit um den Faktor sechs über dem Preis für konventionell erzeugten Kraftwerksstrom liegt.
Das weiß doch jeder.
Das hat auch nie jemand bestritten.
Tolle Neuigkeiten erzählen Sie uns da!  :tongue:

Zitat
Die Förderung der erneuerbaren Energien drohe aus dem Ruder zu laufen, warnt Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle.
Mit Verlaub, das ist Quatsch.
Die Förderung der Photovoltaik ist bereits in den letzten zwei bis drei Jahren mit Ankündigung aus dem Ruder gelaufen. Sie droht also nicht mehr aus dem Ruder zu laufen, das Kind ist leider schon in den Brunnen gefallen.
Nun ist das endlich korrigiert worden.
Der finanzielle Schaden für den Stromverbraucher ist schon da und wohl nicht mehr rückgängig zu machen.
Ist alles schon hier durchdiskutiert worden und auch allgemeiner Konsens.
Sie erzählen also auch diesbezüglich nicht Neues.

Die Förderung anderer Erneuerbarer Energien ist nicht aus dem Ruder gelaufen. Oder kann jemand noch ein anderes Beispiel nennen?

Zitat
Das Fachmagazin \"Photon\" rechnet damit, dass 2010 Solarzellen mit einer Kapazität von 8 800 Megawatt (MW) hinzukommen, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hält einen Wert von \"bis zu 9000 MW\" für realistisch. Gegenüber 2006 erhöht sich die neu installierte Kapazität damit um den Faktor elf. Noch 2007 ging man davon aus, dass 2010 höchstens 700 MW neu hinzukommen.
Wie gesagt waren die Schätzungen von 2007 schon damals offenkundig völlig falsch. Es war auch damals schon ein Ende der damals den Ausbau begrenzenden Siliziumknappheit bereits für 2008 prognostiziert.
Die Zahlen für 2010 mit bis zu 9 GWp Zubau in der PV dürften realistisch sein. Davon wohl schon im ersten Halbjahr ca. 5 GWp zu den noch geltenden viel zu hohen Einspeisevergütungen.
Auch das bestreitet hier keiner.
Schuld daran hat wie gesagt die schlafmützige Politik.

Zitat
Der Grund für den massenhaften Zubau liegt auf der Hand: Während die Kosten für die Solarmodule in den vergangenen Jahren stark gefallen sind, sanken die Einspeisevergütungen nur leicht. Die Modulhersteller können noch immer recht hohe Preise durchsetzen, was ihnen auskömmliche Renditen beschert. Zugleich garantieren die Einspeisevergütungen den Anlagenbetreibern ein gutes Geschäft.
Richtig.
Bekannt.
Unbestritten.
Mit der jetzt kommenden Senkung und Neuregelung der Einspeisevergütungen ist das für die Zukunft wohl abgestellt.
Schnee von gestern. Nachkarten hilft leider nicht mehr.

Zitat
Aus Sicht des RWI gehört das EEG komplett abgeschafft. Es schaffe keinen Ansporn für Investitionen in Forschung und Entwicklung: \"Führende deutsche Solarunternehmen geben weniger als zwei Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Damit liegen sie unter dem Wert von Siemens\", sagt Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen beim RWI. Er hält gezielte Technologieförderung für sinnvoller als die Subventionierung übers EEG.
Die Fundamentalopposition des RWI (= RWE, das muss man dabei wissen) ist bekannt. Die Aussagen des RWI beinhalten meist (nicht immer) einen wahren Kern, um den dann abstruse Behauptungen und Schlussfolgerungen gestrickt werden.
Der Ansporn zu Forschung und Entwicklung ist durch die Degressionsregeln im EEG grundsätzlich gegeben. Durch die schnellere Kostensenkung haben sich allerdings einige PV-Produzenten wohl etwas zu sehr auf den Vergütungssätzen ausgeruht, das mag wahr sein. Allerdings ist die Behauptung, die deutsche PV-Industrie sei nun weg vom Fenster übertrieben. Eine Marktbereinigung und einige Pleiten oder Übernahmen werden wohl kommen. Aber das ist in anderen Wirtschaftsbereichen auch so.
Hier wird auch gerne zu schwarz gemalt.

Dass gezielte Technologieförderung besser sein soll als die freie Forschung getrieben in einem Wettbewerb, kommt mir jetzt aber eher kommunistisch vor, so dass ich kaum glauben kann, dass dies das RWI fordert.
Das grenzt an Heuchelei.  :tongue:
Die Vergangenheit hat immer das Gegenteil bewiesen.

Es ist glasklar, dass eine reine Technologieförderung bzw. irgendwelche Forschungsgelder vom Staat an irgendwelche Insitute niemals eine solche Entwicklung wie in der PV-Industrie hervorrufen hätten können.
Von einem Aufbau der industriellen Massenfertigung zur Hebung der Skalierungseffekte, was von Beginn an eines der Hauptziele des EEG war, ganz zu schweigen.
Da kann man noch so viel Forschungsgelder ausloben - davon kommt keine Massenfertigung in Gang. Mit Forschungsförderung kann keine Technik am Markt einführen und billiger machen.
Wer sowas erzählt, disqualifiziert sich selbst.

Bis auf den letzten Punkt, die unsinnige Aussage des von der konv. Stromwirtschaft gesteuerten RWI, sind alle von Ihnen angeführten Kernaussagen richtig und hier (von mir) unbestritten.
Das hätten Sie erkennen können, wenn Sie rational und ohne Emotionen und ohne Eifer die Beiträge gelesen hätten.

Also stimmen die aktuellen Artikel weitgehend  mit der Meinung an \"meinem Solarstammtisch\" überein.
Ferner darf ich feststellen, dass Sie auf den Inhalt der Stellungnahme des Sachverständigenrates mit keinem Wort eingehen wollen.
Sie haben dem wohl nicht das Geringste entgegenzusetzen.
Das ist muss auch mal hervorgehoben werden.  :D


Das EEG ist, gerade was PV betrifft, eine sensationelle Erfolgsstory.
Sie entwickelte sich leider in den letzten zwei Jahren für die Verbraucher zu einer vermeidbaren Kostenkatastrophe (die unbestritten ist), weil die Politik zu träge reagiert hat und sehenden Auges die Sache treiben lies. Die Gründe dafür liegen sicher auch in dem vom Lobbyismus getriebenen Politikgeschehen - in dem auch die PV-Branche mitzumischen gelernt hat und leider auch unredlich Lobbyarbeit betrieben hat.

Der Erfolg des EEG stellte sich offensichtlich auch zu schnell ein, schneller als anfangs erwartet und somit wohl auch zu schnell für die Politik.
Insofern ist die PV-Förderung nach EEG gewissermaßen Opfer ihres eigenen Erfolgs.

Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Photovoltaik in Deutschland sinnvoll und wichtig ist.
Man muss nur in Zukunft darauf achten, rechtzeitig zu reagieren und keine Überförderung mehr zuzulassen.
Nur noch wenige Jahre, dann ist eine außerordentliche finanzielle Förderung der Photovoltaik sowieso nicht mehr nötig. Dann ist das Ziel des EEG in diesem Bereich erreicht.

Zitat
Es geht nur noch um Rendite und Profit und schon lange nicht mehr um Klima, Umwelt und Versorgung.
Das ist nichts weiter als dumme Polemik.
Der Gesetzgeber, der für die Förderung der PV verantwortlich ist, hat Klima und Umwelt und Versorgungssicherheit sowie allgemein die Nachhaltigkeit im Auge.
Zu behaupten, dem Gesetzgeber ginge es um Profit für einige Wenige (\"Umverteilung von Arm nach Reich\"), ist dusseliger Verschwörungstheoretiker-Kram.  :baby:

ciao,
sh
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« Antwort #42 am: 22. Juni 2010, 15:30:03 »
Einfach toll, wie mein (Vor)-urteil prompt und zweifelsfrei bestätigt wird.

Offline Sukram

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« Antwort #43 am: 22. Juni 2010, 17:34:02 »
Zitat
Original von superhaase
Der Gesetzgeber, der für die Förderung der PV-Verantwortlich ist, hat Klima und Umwelt und Versorgungssicherheit sowie allgemein die Nachhaltigkeit im Auge.
Zu behaupten, dem Gesetzgeber ginge es um Profit für einige Wenige (\"Umverteilung von Arm nach Reich\"), ist dusseliger Verschwörungstheoretiker-Kram.  :baby:

ciao,
sh

Jau, genau, und deswegen ist Schröder heute  bei Northstream & Fischer bei Nabucco.
******************
 
Bruttostromverbrauch
1991 539,6 TWh incl. 3,2% erneuerbarer.
2007 617,5 TWh incl. 14,2% erneuerbahrer.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Energie/Tabellen/Content50/ErneuerbareEnergie,templateId=renderPrint.psml

******************
Weltenergierat - Deutschland -

Sicherheit unserer Energieversorgung -
Indikatoren zur Messung von Verwundbarkeit und Risiken (Juni 2010)


VERSENKT. Aber- es gibt ja auch Seehasen ;-)
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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« Antwort #44 am: 22. Juni 2010, 18:05:12 »
Zitat
Original von Sukram
Weltenergierat - Deutschland -
Jaja.  :tongue:

Eine Zunahme der Verwundbarkeit der Energieversorgung ist zwar nicht von der Hand zu weisen, aber die folgende Aussage entlarvt dann doch, wer hier wessen Lied singt:
Zitat
„Die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke ist nicht nur eine ökonomische und klimaschonende Notwendigkeit – offensichtlich leistet sie auch den entscheidenden Beitrag zur sicheren Energieversorgung.“, so Hans Peter Villis, Mitglied im Präsidium des Weltenergierat – Deutschland und Vorstandsvorsitzender der EnBW AG.
Es darf geschmunzelt werden.

Ich erinnere außerdem an die Probleme und Schäden, die der Ausfall des AKW Krümmel 2009 in Hamburg hervorgerufen hat:
Zitat
Der kurzzeitige Spannungsabfall im Stromnetz hatte verheerende Folgen. In Hamburg fielen 1500 von 1800 Ampeln aus, in Krankenhäusern blieben die Fahrstühle stehen, in Einkaufszentren versagten die Kassen ihren Dienst. Weil sich Wasserpumpen nach dem Stromausfall plötzlich aus- und wieder einschalteten, platzten zwölf Wasserleitungen. Tausende Haushalte waren stundenlang ohne Wasser, andernorts liefen dafür Keller voll, Fahrbahnen sackten ab, Krater füllten sich mit Matsch.
Sieht so der entscheidende Beitrag der Atomenergie zur Versorgungssicherheit aus?  :tongue:
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