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vertrag kündigen oder nicht ??

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Watzl:
Ein wesentlicher Aspekt bei der ganzen Sache ist doch auch die Tatsache, dass hier jemand nach 10 Jahren Kundendasein überhaupt überlegt, aus dem Vertrag auszusteigen.

Warum tut er das?

Unzufriedenheit mit dem Preis, aber auch mit der Art und Weise, wie diese Firma, der man über 10 Jahre lang das Gas abgekauft hat, ihr also ein Auskommen ermöglicht hat, wie diese Firma sich nun verhält.

Allein das schon ist eine Grund dafür auszusteigen!

Ein eigener Tank hat hier den Vorteil, dass man sein eigener Herr ist.
Es gibt genug Hilfestellung, um den eigenen Tank selbst zu managen. Nach ganz kurzer Zeit, weiß man dann, was zu tun ist.

Das Vehalten  der Vertragspartner ist einfach nicht kalkulierbar.
Zig Beiträge hier beweißen es.

Guten Erfolg weiterhin

H. Watzl

Ready XL:
@VolkerM,

...ob sich ein eigener Tank nun nach 8 oder 10 Jahren amortisiert, ist m.E. zweitrangig. Der eigene Tank hat halt den Riesenvorteil, dass man den Machenschaften bzw. Schikanen des Tankeigentümers nicht mehr ausgeliefert ist.

Wenn ich könnte, ich hätte schon langst einen eigenen Tank.

Ready XL

VolkerM:
Guten Morgen,
na das sind doch wirklich aussagefähige Antworten !! An dem jetzigen Platz passt nur ein Tank mit 2700 L. Um nun wirklich etwas flexibler zu sein, müsste er nun wirklich eine andere Größe haben. Ja ja, da gibt es doch schon einiges zu beachten. Aber auf jeden Fall haben mir die Antworten hier schon sehr geholfen. Weshalb sind eigentlich die Gaskosten hier im Norden höher ?
Noch einen schönen Tag.............

Onkel-Olli:
Wir orakeln hier ob oder ob nicht, können aber nicht wirklich Rat geben, da die Konditionen nicht bekannt sind.

Prinzipiell ist es wohl so, dass ein Vertragsanbieter den Liefervertrag für 5 Jahre verlängert haben möchte (Planungssicherheit), das Sonderangebot bezüglich Bezugspreis jedoch zeitlich oder mengenmäßig begrenzt.

Jetzt wäre zu prüfen, ob der offerierte Sonderpreis ggf. die selbe Laufzeit hat oder anderweitig begrenzt ist (z.B. \"bei der nächsten Belieferung ...\" oder \"bis zum 31.12.2008\" oder etwas in der Art).

Zwar unwahrscheinlich aber durchaus denkbar, dass der Anbieter hier einen Fehler, bei der Formulierung, gemacht hat und der Sonderpreis durchaus noch Bestand hat. Denkbar wäre aber auch, dass der Anbieter zwischenzeitlich die neue Preisstruktur (per Anschreiben) mitgeteilt hat, was solche Anbieter eigentlich regelmäßig machen.

Wenn man es selber nicht rauslesen kann, muss man evtl. einen Fachanwalt beauftragen, was sich jedoch nur lohnt, wenn man entsprechend rechtsschutzversichert ist. Oder man hat Jemanden der sich damit halbwegs auskennt und das kostenlos erledigt, was ich jedoch nicht öffentlich machen würde.

Generell ist es wohl so, dass man ein Unternehmen betreibt, um daraus Gewinn zu erwirtschaften. Das liegt nicht nur in der Natur der Sache sondern ist sogar gesetzlich so vorgeschrieben. Wenn Sie keinen Gewinn erwirtschaften, kann es passieren, dass man Ihnen zum einen die Selbständigkeit abspricht (Finanzamt - negatives Betriebsergebnis = keine Steuern schauen die sich nicht ewig an) oder sogar von amtswegen die Firma dicht macht (Insolvenzverfahren/ Klage wegen Insolvenzverschleppung) , wenn Sie nicht mehr in der Lage sind die Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten oder Ihren Angestellten keinen Lohn mehr zahlen...

Das ist sicher bei den großen Vertragsanbietern nicht der Fall, aber ich habe bereits mehrfach versucht zu erklären, dass man ein unterschiedliches Geschäftsmodell, nicht lediglich an einem, isoliertem Kostenfaktor fest machen kann.

Um das mal noch etwas plastischer zu erklären:
Sollten alle Vertragsanbieter, für die Lieferung des Gases, allen Kunden immer den gleichen Preis offerieren wie die freien Anbieter, würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass der freie Anbieter seine Kunden betrügt, da er ja definitiv geringere Grundkosten hat/ hatte (Tank hat der Kunde gekauft, für Installation und Wartung zahlt der Kunde), für den Brennstoff jedoch das gleiche verlangt wie der Vertragsanbieter, der auch noch Kosten für den Tank, Installation und Wartung hat/ hatte!

Es kann also eigentlich nicht sein, dass beide unterschiedlichen Geschäftsmodelle den gleichen Brennstoffpreis (flächendeckend/ durchschnittlich) haben. Es sei denn, man legt die Grundkosten komplett auf Wartung/ Wartungsvertrag um, was aber auch wieder kaum Jedem gefallen wird.

Die Frage ist also wie hoch ist die Differenz und ist diese plausibel zu rechtfertigen. Das ist wieder ein grundsätzliches Problem, ob der Preis nicht schon generell zu hoch ist, da bereits die auf dem Markt erhältlichen (glaube ausschließlich von Monopolisten angeboten) Grundstoffe bereits zu teuer sind!!! Die Diskussion hatten wir bereits an anderer Stelle, das auch der freie Markt nicht wirklich \"frei\" ist! Aber dieses Problem werden wohl die Flüssiggaskunden (mangels Masse) nicht lösen.

VolkerM hat scheinbar einen recht günstigen Vertrag, zumindest was die Grundkosten betrifft (115,- €/ Jahr). Mit dieser Summe würde er einen selbst zu kaufenden Tank nie finanziert bekommen, da er ja nicht mal die jährlich anfallenden Zinsen für einen Tank zahlt (2.457,- € / 6%/ 147,42 €)! Selbst wenn er den Betrag regelmäßig ansparen würde, hätte er erst nach ca. 20 Jahren, das Geld für einen eigenen Tank zusammen. Was wiederum im Umkehrschlusss bedeutet, dass ein Vertragsanbieter ein berechtigtes Interesse haben muss, den Kunden langfristig zu binden!

Aktuell ist der Gaspreis für alle hoch, bei VolkerM geht es aktuell darum, ob er sein jährlichen Gasbedarf für 1.383,50 € oder für 1.666,- € decken kann. Macht eine Differenz von maximal 282,50 € im Jahr, also 23,54 € im Monat!!! Eventuell kann er den Preis bei seinem Lieferanten auch noch verhandeln und etwas günstiger gestalten. Nennt man das eine gestörte, unzumutbare Geschäftsbedingung??? und lohnt es sich dafür wirklich 115,- € Grundkosten gegen eine Summe X zu tauschen?

Nur mal noch ein anderes Beispiel dazu: Ich habe drei Kinder (Nur für den einen oder anderen Schlauberger, ich hab mehr als drei Kinder aber nur drei besuchen aktuell den Kindergarten) die den örtlichen Kindergarten, halbtags besuchen. Dafür muss ich monatlich 387,60 € berappen! Wie gesagt halbtags (20 h/ Woche) und monatlich! Macht ein Jahresvolumen von 4.651,20 € und da ist die Verpflegung noch nicht mal dabei! Dagegen nehmen sich 1.666,- € Heizkosten doch geradezu erträglich aus.

Obwohl hier sicherlich erhebliches Einsparungspotential besteht, würde ich nicht auf die Idee kommen, meine Kinder in einen anderen, billigeren Kindergarten zu bringen, weil der örtliche Kindergarten zum Einen zu Fuss zu erreichen, sehr schön, fast familiär ist, außerdem Arbeitsplätze vor Ort und das Gemeindeleben, nicht ganz unwesentlich, gesichert werden.

Kann man also mal drüber nachdenken. Nicht über meine Kinder, sonder die Geschäftsbeziehung zum Vertragsanbieter.


In dem Sinne,


Schöne Grüße,


Onkel- Olli
der Ex- Vertragshai

Watzl:
Bezüglich Flüssiggasverträgen braucht niemand zu oraklen, dazu gibt es zu viele eindeutige Berichte von Betroffenen.

Man mag ja trefflich streiten und sich zum Pfennigfuchser machen, um evtl. für diese Vertragsfirmen eine Lanze zu brechen. Die wollen schließlich ja auch leben, so wird u. a. argumentiert.

Wie lebt es sich mit einem Vertrag? Anfangs ganz gut. Irgendwann merkt dann jeder, dass es immer wieder erforderlich ist, sich mit dem Vertragsanbieter auseinanderzusetzte und schließlich zu steiten. Dann wird einem die eigentliche Situation bewußt - man hat sich an einen Vertragasnabieter gebunden im Glauben, unter einen guten Vertrag seine Unterschrift gesetzt zu haben, im Glauben einen ordentlichen Vertragsparten gegenüber zu haben. Doch diesem Partner ist es gelungen, dem Flüssiggaskunden z.B. die genauen Ausstiegsbedingungen bei Vertragsbeginn so zu umgarnen, dass der nicht merkt, was er da unterschreibt: alle Ausstiegskosten hat der Mieter zu trage.

Das System läuft so: supergünstiger Einstiegspreis oder auch Erstbefüllungspreis genannt. Der Kunde beißt an. Dann steigt der Preis Jahr für Jahr. Motzt der Kunde, so gibt man sich wieder großzügig, motzt er nicht, steigt der Preis.

So wurde mir das einmal von einem sog. Außendienstler einer Vertragsfirma erklärt.

Normalerweise versucht man für sich günstige Bedingungen in einem Vertrag festzuhalten. Die Bedingungen sind aber immer nur für den Vertragsanbieter günstig. Als Kunde kann man sich immer nur mit dem Vertragsanbieter abkotzen, weil er die Bedingungen festlegt.

Daher: bei der ganzen Sache geht es um mehr als den bloßen Gaspreis. Es geht um Zufriedenheit, gegenseitiges Vertrauen, um, Verlässlichkeit, darum, dass man sich eben nicht Jahr für Jahr erneut ärgern muss, weil man wieder ein Angebot des Vertraganbieters bekommen hat, mit dem man nicht einverstanden ist.

Schon seltsam!!
Bei diesen Verträgen kann der Anbieter letztlich den Preis nach Belieben bestimmen, da der Mieter das Gas bei keinem anderen kaufen kann. Kündigt er daraufhin den Vertrag, dann treffen ihn die ganzen Rückbaukosten.
Der damit verbundene Ärger kann wohl schlecht mit Euros beziffert werden.

Also Finger weg vom Vertrag.
Und wer kann, der steige aus.

H. Watzl

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