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Autor Thema: ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich  (Gelesen 65456 mal)

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Offline eislud

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #15 am: 24. Januar 2010, 18:20:24 »
golem 22.01.2010: Ex-Innenminister Baum für Datenschutz-Protestbewegung
Zitat
Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) hat zur Bildung einer neuen Protestbewegung aufgerufen, die sich für den elektronischen Datenschutz einsetzt. \"Wir müssen zur Selbstverteidigung übergehen\" ...
Deutschlandfunk 23.01.2010: Metamorphose - oder wie kam es zu Elena
Weiß jemand wer der Vater von Elena ist? Es ist ein alter Bekannter, der auch andere Dinge angegangen hat, aus denen letztlich hauptsächlich Dreck geworden ist.

Offline Kampfzwerg

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #16 am: 24. Januar 2010, 18:25:38 »
Heute Nachmittag im 3sat gesehen, empfehlenswerter Beitrag, einfach und prägnant:

der gläserne Mensch


Was wäre wenn...

...ein potentieller Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch schon alles über mich wüsste...
(und somit mein Gehalt um eine \"Risikopauschale\" drücken könnte; wenn er mich denn überhaupt einstellen würde.)
Weiter gedacht: was könnte diese \"Fiktion?\" im Hinblick auf den \"normalen\" ersten Arbeitsmarkt bedeuten. Oder in Bezug auf HartzIV, Mindestlöhne, Leiharbeit, etc.pp.

...eine potentielle Krankenkasse meinen Mitgliedsantrag ablehnt, da ich ein so genannter Risikopatient wäre (und somit ein potentielles \"Kostenrisiko\"]
Weiter gedacht: gegen die Konsequenzen wäre der damalige Vorstoß eines Phillip Mißfelder und seiner \"Hüfte für Ü-80-Jährige\" Kinderkacke!


und, nebenbei gefragt, welche Konsequenzen hat es für mich eigentlich, wenn ich der Nutzung meiner Daten NICHT \"einmalig zustimme\"?

eine Antwort auf diese Frage ist doch ebenso spannend, wie
\"welche Rechte der Betroffene hat: Was kann er korrigieren? Wird er laufend informiert?\"\"


Datenschützer und Juristen befürchten schon jetzt, dass auch andere staatliche Stellen, für die noch kein Zugriff vorgesehen ist, wie das Finanzamt oder die Polizei, ihr Interesse anmelden. Ein einfaches Bundesgesetz würde den erweiterten Zugriff ermöglichen.

\"Ich garantiere Ihnen, alle Daten, die erhoben werden, werden hinterher für andere Zwecke genutzt, als es ursprünglich im Gesetz steht\", so Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll. \"Das habe ich bisher in jedem Fall so erlebt und das hat mich zu dem Punkt gebracht, dass ich heute sage, nur Daten, die nicht erhoben werden, sind wirklich geschützt.\"

Der Aussage des Herrn Goll stimme ich uneingeschränkt zu.

Denn, wie schon unsere Großeltern wussten: Gelegenheit macht Diebe!


Interessant auch das folgende Interview mit Peter Schaar
Chefsache Datenschutz

Offline Pedro

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #17 am: 24. Januar 2010, 18:41:38 »
@e: eislud

Danke für den Link zum Deutschlandfunk!!
Da wird endlich mal die Entwicklung klar und \'\'Ross u. Reiter enttarnt\'\'. Mich hat schon seit Wochen gewundert, dass es keine Proteste aus der derzeitigen \'\'Opposition\'\' gibt.
Der \'\'Golem-Link\'\' funktioniert leider nicht.

Offline DieAdmin

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #18 am: 24. Januar 2010, 19:32:08 »
@Pedro,

nochmal probieren, hab ihn korrigiert

@Kampfzwerg,

da gibts auch noch einen anderes nettes Zitat

\"Wo ein Trog ist, da sammeln sich Schweine\"

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2009-12/vds-bverfg-karlsruhe

@all,

die Freiwilligkeit zur Datenfreigabe ist auch immer so zwanglos.

Wer schonmal einen Bettelantrag stellte oder Demutsbesuch bei der ARGE erleben durfte, kennt das.

Offline Kampfzwerg

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #19 am: 25. Januar 2010, 10:02:43 »
Zitat
Original von eislud
Deutschlandfunk 23.01.2010: Metamorphose - oder wie kam es zu Elena
Weiß jemand wer der Vater von Elena ist? Es ist ein alter Bekannter, der auch andere Dinge angegangen hat, aus denen letztlich hauptsächlich Dreck geworden ist.

Ich fasse es nicht!
Die werkeln also bereits seit 8 Jahren an dieser Datenkrake herum.

Am 21. August 2002 beschloss die Bundesregierung die Einführung der Jobcard. Doch im Laufe des Jahres 2003 stellten sich in einem Modellversuch mit fiktiven Arbeitnehmerdaten, an dem mehrere große deutsche Konzerne sich beteiligten, unerwartete Schwierigkeiten mit dem geplanten technischen Konzept heraus. [] Vor allen Dingen die technischen Voraussetzungen zur Garantie der Datensicherheit aller mit der Jobcard erhobenen Arbeitnehmerdaten waren nicht so einfach umzusetzen.


Alle Projekte, die unter der Mitwirkung des Herrn Ha(r)tz entwickelt wurden, sind m.E. mit besonderer Vorsicht zu \"geniessen\".
Schliesslich hiess es damals auch FÖrdern und Fordern. Tadellos funktioniert hat nur letzteres. Gefördert wurde nur der bürokratische Wasserkopf in Form von Datenfluten und der Machtmissbrauch durch ARGE-Mitarbeiter. Nicht zu vergessen die Klagewelle, die den SG einen nie zuvor dagewesenen Arbeitsaufwand bescherte, weil jeder ehemalige Telekom-Beschäftigte direkt aus der Auffanggesellschaft zum SGBII-Spezialisten befördert wurde.

Die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt lag bei 1-1,5%.

Wahrlich ein grandioser MissERFOLG!

Offline eislud

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #20 am: 25. Januar 2010, 23:36:32 »
druckhome (25.01.2010): E L E N A muss weg
Zitat
Sind wir nur noch Stimmvieh, oder haben wir noch den Mut uns unseres eigenen Verstandes zu bedienen? ...
Gulli (25.01.2010): Kritische Polizisten (ja, sowas gibts): Überwachung, ELENA & Schwarz-Gelb
Zitat
... ELENA ist die größte Volksbespitzelung seit der DDR. Sicher auch ein Fortschritt aus der Sicht ehemaliger DDR-Kader, die aktiv in der Politik bis in höchste Staatsämter gelangt sind. ...

Was kann mit Hilfe von ELENA denn tatsächlich alles angestellt werden? ...
Technisch könnte die Sammelstelle zu jedem Zeitpunkt auf die Daten zugreifen. ...
Letztlich ist vollkommen klar und fachlich unbestreitbar, dass auch diese Datei gehackt werden kann.  Ob nun von der Organisierten Kriminalität oder einem ausländischen Geheimdienst. Die Verschlüsselung braucht nur einmal geknackt zu werden und dann ist der Zugriff auf den großen Datenpool gegeben. Es braucht nicht jeder Datensatz einzeln entschlüsselt werden, weil die Einzelverschlüsselung nach der gesetzlichen Regelung gar nicht vorgesehen ist. Wer solche Überlegungen als paranoid brandmarkt, macht sich selbst lächerlich: Schon in den 80er Jahren konnten private Hacker angeblich sichere System knacken. Das geht heute auch. Nur noch viel schneller. Wer nach heutigem Stand von Wissenschaft und Kenntnis in der Datenpolitik eine solche aberwitzige Konstruktion wie ELENA vom Parlament akklamieren lässt, hat nicht alle Tassen im Schrank oder gehört auf´s politische Altenteil. [:D] ...

Es gibt - hören Sie sich unter den Fachleuten um - keine wirklich sicheren Verschlüsselungen. Also gibt es bloß eine Art des verantwortbaren Umgangs: Auf solche gigantischen Sammlungen vollkommen zu verzichten und endlich der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung nachzukommen, nur solche Daten zu sammeln, die unbedingt notwendig sind. ...

Datenschutz ist Täterschutz. Nein! Datenschutz muss Bürgerschutz sein, ist Freiheit, und zur Zeit leben wir in einer Phase des Datenschmutzes von noch gar nicht absehbaren Ausmaßen. ...
Man lese und staune. Das kommt von einem Polizisten, Mitglied im Verein Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizeibeamtInnen.
Wer meint, daß man an anderer Stelle zu aggressiv schreibt  :D , der sollte sich mal den ganzen Artikel zu Gemüte führen, das geht nämlich weiter so.
Der hats doch echt faustdick hinter den Ohren.

Zahnartistin (25.01.2010): Wir stellen uns gegen ELENA
Zitat
... Als ich unseren Mitarbeiterinnen heute morgen von ELENA erzählt habe, war die erste Reaktion aller: “Das ist ja wie bei der Stasi!” Und genau dieses Gefühl werde ich auch nicht los. ...

Wir sind nicht das erste Unternehmen, das sich nun gegen ELENA stellt. Aber wir werden auch sicherlich nicht das letzte Unternehmen sein. Wir haben uns Rechtsbeistand erbeten, um den Kampf zu führen und wir werden ihn führen.

Wir tragen als Arbeitgeber eine soziale und auch politische Verantwortung für unsere Mitarbeiter und wir sind bereit, dafür auch zu kämpfen.

Ich werde keine persönlichen Daten gegen den Willen meiner Mitarbeiter an eine staatliche Sicherheitsbehörde weiterleiten. ...
@Evitel2004
Danke für die Korrektur  :]

Offline Kampfzwerg

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #21 am: 26. Januar 2010, 16:39:25 »
Zitat
Original von eislud
Gulli (25.01.2010): Kritische Polizisten Überwachung, ELENA & Schwarz-Gelb
ELENA ist die größte Volksbespitzelung seit der DDR.

Was kann mit Hilfe von ELENA denn tatsächlich alles angestellt werden? ...
Technisch könnte die Sammelstelle zu jedem Zeitpunkt auf die Daten zugreifen. ...

Datenschutz muss Bürgerschutz sein, ist Freiheit, und zur Zeit leben wir in einer Phase des Datenschmutzes von noch gar nicht absehbaren Ausmaßen. ...

Man lese und staune. Das kommt von einem Polizisten, Mitglied im Verein Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizeibeamtInnen.
Wer meint, daß man an anderer Stelle zu aggressiv schreibt :D , der sollte sich mal den ganzen Artikel zu Gemüte führen, das geht nämlich weiter so.
Der hats doch echt faustdick hinter den Ohren

Das habe ich gerade getan!
Und ich kann jedem die Lektüre des ganzen Artikels nicht nur empfehlen, ich möchte jedem sogar ausdrücklich dazu raten.

Die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse schrecken nicht nur jeden vernünftig denkenden Menschen auf, bestätigen Befürchtungen bzw. eigene Überlegungen und erläutern Zusammenhänge, weit mehr noch:

Sie machen begründet und nachvollziehbar... ANGST.

Das aber in mehr als nur in einer Hinsicht und nicht \"nur\" in Bezug auf ELENA!

Offline DieAdmin

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #22 am: 26. Januar 2010, 18:58:03 »
Da in dem Gulli- Artikel auf die Nacktscanner eingegangen wird, da läuft derzeit auch eine Online-Petition:
Datenschutz - Keine Zulassung von Ganzkörper-Scannern vom 03.01.2010
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=9109
Mitzeichnungsende 23.02.2010  11.305 Mitzeichner derzeit

Und wer klassisch Unterschriften sammeln möchte: ein Formular dafür:
http://wiki.piraten-thueringen.de/Datei:Unterschriftenliste_f%C3%BCr_Petition_Datenschutz_-_Keine_Zulassung_von_Ganzk%C3%B6rper-Scannern.pdf


Zwischenstand der ELENA-Petition: 6647 Mitzeichner
hier nochmal das Link: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926

Offline DieAdmin

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #23 am: 26. Januar 2010, 20:02:25 »
In Teamwork ist nachfolgende Textidee entstanden, um Freunde & Bekannte über die Online-Petition zu informieren.
Danke an die Mithelfer. Es hat Spaß mit euch gemacht :)

Die Linkgenerierung des Forums ist hier ausgeschaltet, damit die Forensoftware nicht den Url-Text abkürzt, dadurch kann man einfach mit Copy Paste den Text in ein Textbearbeitungsprogramm einfügen. Achten sollte man darauf, dass kein Zeilenumbruch in den Links ist, bevor man den Text in das Mailprogramm kopiert.


Zitat
Mail-Betreff: Online-Petition gegen ELENA - das Datenmonster

Petition: Datenschutz - Aufhebung des elektronischen Entgeltnachweises (ELENA) vom 20.12.2009

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926

Mitzeichnungsende 02.03.2010

Hallo Du,

seit Januar 2010 ist Dein Arbeitgeber verpflichtet, einen umfassenden Datensatz über Dich für ELENA (ELektronischer EntgeltNAchweis) zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe dieser Informationen sollen zukünftig unter anderem Deine Anträge auf Sozialleistungen bearbeitet werden.

ELENA speichert die Datensätze für etwa 40 Millionen Beschäftigte auf Vorrat! Fachleute gehen davon aus, dass nur ein Bruchteil dieser erfassten Beschäftigten tatsächlich jemals Sozialleistungen beantragen werden !

Neben Name, Geburtsdatum und Anschrift werden hochsensible Daten zu Deinen Einkommensverhältnissen, Deiner familiären und beruflichen Situation - anlasslos und ohne Prüfung - erfasst.
Gespeichert werden unter anderem Einkommenhöhe, Urlaubstage, unbezahlte Freistellung, Elternzeit, wöchentliche Arbeitszeit, Streiktage, Kündigung, Abmahnungen, Zugehörigkeit zu Betriebsrat & Gewerkschaft, Krankheitstage und Krankheiten.

Bei einem Arbeitszeugnis hast Du als Arbeitnehmer ein Veto-Recht. Formulierungen und Bewertungen müssen wohlwollend abgefasst sein, um sich für die künftige Berufslaufbahn nicht benachteiligend auszuwirken. Bei ELENA gibt es nun aber die Möglichkeit für Arbeitgeber, Gründe und Bewertungen - etwa bei Kündigungen - zu erfassen, ohne dass Du darauf Einfluss nehmen kannst.

Neben Arbeitsamt, Sozialämtern und Jobcenter, werden Krankenkassen, Studentenwerke, Renten- und Unfallversicherungen, und zukünftig auch andere Behörden und Unternehmen auf diese Daten Zugriff erhalten.

Datenschützer und Juristen befürchten schon jetzt, dass andere staatliche Stellen, für die jetzt noch kein Zugriff vorgesehen ist, wie das Finanzamt oder die Polizei, ihr Interesse anmelden. Ein einfaches Bundesgesetz würde den erweiterten Zugriff ermöglichen.

Die Sicherheit und Anonymisierung der Daten soll durch ein privatwirtschaftliches Unternehmens gewährleistet werden.
Als \"sicher\" hatte man auch einst das Verfahren für die EC-Karten bezeichnet, aber das kürzliche Desaster, welches immerhin 30 Millionen EC-Karten betraf, zeigt eindeutig, dass es eine 100%ige Sicherheit nicht gibt!

ELENA ist in hohem Maße verfassungswidrig. Eine derartige, willkürliche Datensammlung ist nicht nur völlig unverhältnismäßig, sie weckt darüberhinaus Begehrlichkeiten.
Weder das Dir garantierte Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung noch Dein Recht auf Datenschutz nach dem Bundesdatenschutzgesetz ist gewährleistet. Deine Rechte werden mit Füßen getreten.

Das Verfahren hat direkten Einfluss auf Dich:
- Du musst die Kosten für die Signaturkarte und die Anmeldung beim Verfahren selbst tragen.
- Du kannst keine Sozialleistungen gleich welcher Art erhalten, wenn Du am Verfahren nicht teilnimmst.
- Du kannst für einen Antrag auf Sozialleistungen oder Datenauskunft mit Gebühren belastet werden.
- Du hast keine Möglichkeit, Deine übermittelten Daten zu überprüfen.
- Du hast keine Möglichkeit, falsche Daten korrigieren zu lassen.
- Du wirst gegenüber den Behörden und sogar einigen Unternehmen zum gläsernen Bürger.
- Deine Daten sind nicht sicher und - ganz sicher - nicht anonym.

Wehr Dich gegen ELENA
Hilf mit, dieser staatlich verordneten Sammelwut Deiner persönlichsten Daten ein Ende zu bereiten
Zeichne die Petition mit!!


Petition: Datenschutz - Aufhebung des elektronischen Entgeltnachweises (ELENA) vom 20.12.2009

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926

Mitzeichnungsende 02.03.2010

Wenn Du Näheres über ELENA erfahren möchtest, dann schau auf
http://forum.bdev.de/thread.php?threadid=13182 vorbei. Dort findet sich eine Sammlung von weiteren Fundstellen im Internet.

Persönliche Grußformel


Offline eislud

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #24 am: 28. Januar 2010, 00:38:48 »
Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) (27.01.2010): Übermittlung von Daten im ELENA-Verfahren
Zitat
... ELENA-Datensatzverordnung (ELENA-DV)
Im Dezember 2009 übermittelte die Bundesregierung den Entwurf einer ELENA-DV an den Bundesrat, da dieser gemäß § 97 Abs. 6 SGB IV der Verordnung zustimmen muss. Der Entwurf der Verordnung wird am 28.01.2010 im Ausschuss für Arbeit und Sozialpolitik des Bundesrates behandelt. In der Entwurfsfassung würde die Verordnung zwar eine Rechtsgrundlage für einige der zu übermittelnden Daten darstellen, wie z.B. für den Ort der Geburt und die Staatsangehörigkeit (siehe § 7 ELENA-DV). Allerdings nennt der Entwurf gerade die problematischen Daten nicht im Detail. Die Rede ist nur von „Daten zur Art der ausgeführten Tätigkeit sowie zu Beginn, Ende, Unterbrechung und Grund für die Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses“ (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 ELENA-DV). Aus Sicht des ULD kann die Verordnung jedoch nur dann als hinreichende Rechtsgrundlage angesehen werden, wenn sie so detailliert ausgestaltet ist, dass alle zur Übermittlung vorgesehenen personenbezogenen Daten zweifelsfrei erfasst sind. Ein solcher abschließender Datenkatalog muss auf technischer Ebene, also bei der Beschreibung der Datensätze, durch fest definierte Datenfelder umgesetzt werden. Freitextfelder sind danach unzulässig.

Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob es nicht im Hinblick auf die so genannte Wesentlichkeitsrechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts erforderlich ist, die detaillierte Bestimmung der zu übermittelnden Datensätze durch ein parlamentarisch legitimiertes Gesetz vorzunehmen.

Solange eine ausdrückliche, detaillierte Festlegung der zu übermittelnden Daten in der Verordnung nicht vorgenommen wird, liegt für eine entsprechende Datenübermittlung und Datenspeicherung auch nach Erlass der Verordnung aus Sicht des ULD keine ausreichende Rechtsgrundlage vor. ...

Offline Kampfzwerg

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #25 am: 28. Januar 2010, 18:20:18 »
Zitat
Original von eislud
Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) (27.01.2010): Übermittlung von Daten im ELENA-Verfahren

Solange eine ausdrückliche, detaillierte Festlegung der zu übermittelnden Daten in der Verordnung nicht vorgenommen wird, liegt für eine entsprechende Datenübermittlung und Datenspeicherung auch nach Erlass der Verordnung aus Sicht des ULD keine ausreichende Rechtsgrundlage vor. ...

weiterhin heisst es in dem o. g. Bericht:

Zitat
Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass es für die von ELENA betroffenen Arbeitnehmer und Beschäftigten keine Möglichkeit gibt, sich etwa mit einem Widerspruch gegen die Weitergabe ihrer Daten durch den Arbeitgeber an die ZSS zu wenden. []
Die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfahren nicht direkt, welche Daten über sie in der ZSS für den Nachweis in Sozialverfahren bereit gestellt werden. Sie können jedoch hiervon durch eine Auskunft nach § 103 Abs. 4 Sozialgesetzbuch (SGB) IV Kenntnis erlangen. Es besteht ein gesetzlicher Auskunftsanspruch. Gemäß der öffentlichen Verfahrensbeschreibung soll entgegen der gesetzlichen Regelung dieser Auskunftsanspruch „vor 2012 aber nicht realisierbar“ sein. Dies sei „aus datenschutzrechtlichen Gründen … ohne Zwischenschaltung einer prüfenden abrufenden Stelle, also dem Vieraugenprinzip mit zwei Signaturkarten, nicht zu vertreten“. Dies wird vom ULD kritisiert: Es ist datenschutzrechtlich nicht vertretbar, dass ab 2012 Daten in Sozialverfahren genutzt werden, ohne dass deren Korrektheit zuvor von den Betroffenen überprüft werden kann.


im Klartext:

Es gibt einen, theoretischen, Rechtsanspruch auf eine \"Selbst-\"Auskunft. Der lässt sich aber, praktisch, vor 2012 nicht realisieren.
Vorher, also vor dem Antrag auf die Erstellung einer Selbstauskunft, muss man selbst eine elektronische Signatur beantragen. Diese muss man, natürlich, selbst bezahlen. Danach erteilt man selbst einmalig seine eigene Zustimmung zur Einsicht in seine persönliche \"Selbst\"-Auskunft, um selbst einen Überblick über seine eigenen Daten zu erhalten, die der Arbeitgeber, und wer weiss schon wer sonst noch, in diese Datenbank, selbstredend ohne vorherige Zustimmung des Betroffenen, eingepflegt hat.


Irgendwie erinnert mich das an die Schufa.
Von der weiss man ja inzwischen, wie fehlerhaft die Einträge sind. Und der Betroffene kann viel Zeit, Arbeit und Geld investieren, um falsche Einträge korrigieren zu lassen - nachdem er seine Selbstauskuft selbst bezahlt hat.
Bis es soweit ist, wundert er sich, womöglich Jahre, wieso er keinen Hypotheken-Kredit bekommt.
Und keinen Raten-Vertrag für das neue Auto.
Und keinen Handy-Vertrag.
Und, und, und...



Wieder ein Pannenjahr: Datenschutzvorfälle 2009 verdreifacht


Zitat
Wiederholt waren auch Ämter und Behörden an den Datenpannen beteiligt, so etwa Stadtverwaltungen, Gemeindeämter, Amtsgerichte und die Bundesagentur für Arbeit...
Gegenüber dem Jahr 2008 ist eine überaus starke Zunahme zu konstatieren: Die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Vorfälle lag 2009 um rund 350 Prozent über der des Vorjahrs...
Die einzelnen Fälle wurden nicht von den verursachenden Unternehmen und Organisationen, sondern meist von den Betroffenen oder von den Medien aufgedeckt.
Auf Grund der negativen Entwicklung muss damit gerechnet werden, dass auch 2010 die Anzahl von Pannen und Missbrauchsfällen nicht zurückgeht, sondern eher steigen wird. Dafür spricht insbesondere, dass es bei den für die Pannen Verantwortlichen nach wie vor an Einsicht mangelt..
\"Der Datenschutzalltag in Deutschland stellt eine traurige Kombination von halbherzigen oder fragwürdigen Gesetzen, unzureichender Kontrolle, privater Sorglosigkeit und dreister Unbekümmertheit dar.
Besorgnis erregend ist vor allem, dass sich die Öffentlichkeit an diesen Zustand allmählich zu gewöhnen scheint. ...\"



Heute im focus online:
Europäischer Datenschutztag: Der Mensch wird zum Datensatz degradiert

Zitat
Ein wichtiges Thema wird die Vorratsdatenspeicherung sein. Hier erwarten wir ein abschließendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Dann geht es um Elena, der elektronische Verdienstnachweis, mit dem in Zukunft eine Unmenge an Daten über Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zentral gespeichert werden sollen – hier regt sich endlich Widerstand.



die Zeit online
wem fehlt hier das Bewusstsein für Datenschutz

Zitat
“Die zentrale Speicherung der Daten aller Beschäftigten in der Bundesrepublik auf Vorrat hat eine völlig andere Qualität als das bisherige Verfahren, bei dem im Bedarfsfall eine Bescheinigung auf Papier ausgestellt wurde.”
...
Bei der Gelegenheit wies er darauf hin, dass für diese neue Vorratsdatenspeicherung eine Rechtsgrundlage nötig sei, die es noch nicht gebe.



Baden-Württemberg beantragt Änderungen bei Elena

Zitat
...Justizminister Ulrich Goll äußerte am Donnerstag in Stuttgart massive Bedenken gegen das Vorhaben. Am besten wäre es, Elena ganz zu stoppen, sagte der FDP-Politiker...


anwalt.de 28.01.
Der gläserne Bürger
Der gläserne Patient, der gläserne Fluggast, der gläserne Arbeitnehmer, der gläserne Autofahrer, der gläserne Konto-Inhaber, der gläserne Ausländer, der gläserne Handy-Nutzer, der gläserne HartzIV-Empfänger....

Zitat
...Die Frage lautet: Zu welcher Personengruppe zählen Sie?...

Zitat
Die Weitergabe von Fluggastdaten hat inzwischen auch bei anderen Staaten Begehrlichkeiten geweckt, etwa bei Kanada und Australien. Und auch in der EU strebt Großbritannien mit dem sog. eBorder eine Übermittlung von Fluggastdaten wie Telefon- und Kreditkartennummern zur Terrorbekämpfung per Rasterfahndung an. Derzeit ist eine solche generelle Weitergabe von Daten nach dem Bundesdatenschutzgesetz nicht erlaubt und die Vereinbarkeit mit dem EU-Recht nicht geklärt

Offline eislud

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« Antwort #26 am: 02. Februar 2010, 23:32:20 »
FR-Online (02.02.2010): Datenkrake mit 800 Armen (Kommentar Von Astrid Hölscher)
Zitat
... Das ist zu viel. Deshalb werden wir uns zu diesem Thema wieder treffen, schätzungsweise übers Jahr in Karlsruhe. ...
Jep, ich bin dabei  :D

MAZ (02.02.2010) Kritik an zentraler Speicherung von Beschäftigten-Daten wächst
Zitat
... Der von einem Prignitzer Unternehmer angekündigte Boykott der umstrittenen „Elena“-Datenerfassung hat ein bundesweites Echo ausgelöst. Der Software-Unternehmer Frank Ziggel aus Groß Pankow (Prignitz) hatte gegenüber der MAZ erklärt, lieber ein Bußgeld zu riskieren, als die Daten seiner fünf Beschäftigten preiszugeben. Seidem erhält er Unterstützungs-Mails aus ganz Deutschland. ...

Ein Unterstützer des Boykotts ist Rudolf Kempf, Geschäftsführer der Bergischen Elektrochemie GmbH aus Haan (Nordrhein-Westfalen). ... Viele Betriebe sähen das kritisch. „Mein Steuerberater hat unter seinen Klienten mehrere, die Elena boykottieren“, erzählt Kempf. ...

Bei Ziggel haben sich inzwischen Prüfer der Deutschen Rentenversicherung angekündigt, um seinen Laden genau unter die Lupe zu nehmen. Doch der vertraut nuf die Solidarität unter Unternehmern. Schon mehr als fünfzig Firmenchefs haben Ziggel ihre Unterstützung erklärt. „Das ist ja schlimmer als in der DDR“, sagt etwa Wilbert Langfeldt von der Putzlitzer Land- und Baumaschinen GmbH. Der Boykottaufruf auf Ziggels Internetseite http://www.ziggel-konstruktion.de wird täglich über tausend mal geklickt. ...
Arbeitgeber vereinigt Euch.

Offline Kampfzwerg

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« Antwort #27 am: 03. Februar 2010, 10:51:49 »
aktuellster Datendiebstahl, Schaden in Millionenhöhe

Sinnigerweise plünderten die Hacker das  Emissionshandelsregister und verkauften die Zertifikate gleich weiter.
Und das mittels einer denkbar einfachen Methode, und einer unschätzbaren Hilfe, deren Wirkungsweise immer unschlagbar ist: dem menschlichen Fehlverhalten.

Gefälschte E-Mail schöpfte sensible Daten ab
Zitat
Ein groß angelegter Datendiebstahl hat offenbar die amtlichen Register für den Emissionshandel in halb Europa lahmgelegt. Nach Informationen der \"Financial Times Deutschland\" überarbeiten die betroffenen Behörden derzeit ihre Sicherheitssysteme, nachdem Hacker am vergangenen Donnerstag die Zugangsdaten zahlreicher Unternehmen erbeuteten.


Financial Times
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:gestohlene-co2-zertifikate-hacker-greifen-emissionshaendler-an/50069112.html

Zitat
Nach FTD-Informationen überarbeiten die betroffenen Behörden derzeit ihre Sicherheitssysteme, nachdem Hacker am vergangenen Donnerstag die Zugangsdaten zahlreicher Unternehmen erbeuteten. Die Kriminellen stahlen so Verschmutzungsrechte und verkauften sie weiter...Das System ist effizient, aber betrugsanfällig
\"Der Angriff war hochprofessionell\", sagte ein Mitarbeiter der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) in Potsdam. Das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet...

Offline eislud

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« Antwort #28 am: 07. Februar 2010, 16:19:30 »
Wiki zu Elena vom AK VORRAT.

Flyer zu Elena vom AK VORRAT (PDF)
Zitat
... „Es widerspricht der menschlichen Würde, den Menschen zum bloßen Objekt im Staat zu machen ... Mit der Menschenwürde wäre es nicht zu vereinbaren, wenn der Staat das Recht für sich in Anspruch nehmen könnte, den Menschen zwangsweise in seiner ganzen Persönlichkeit zu registrieren und zu katalogisieren (...) und ihn damit wie eine Sache zu behandeln, die einer Bestandsaufnahme in jeder Beziehung zugänglich ist.“
Bundesverfassungsgericht Karlsruhe, 1969 ...
Was man alles 1969 schon wußte.

Offline DieAdmin

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ELENA- Widerstand gegen das Datenmonster formiert sich
« Antwort #29 am: 11. Februar 2010, 13:19:18 »
Ergänze mal weitere Links, deren Erscheinen schon einige Tage her ist:

Zeit-Online: 22.01.2010: Netzaktivisten mobilisieren gegen \"Elena\"
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2010-01/elena-petitionen


CCC ruft zum Protest gegen ELENA-Verfahren auf (22.01.10)
http://winfuture.de/news,53009.html

Nochmal das Link zur Petition zur Abschaffung von ELENA, die inzwischen
15353 Mitzeichner hat:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926

 

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