Original von nomos
Das Wirtschaftsmagazin WirtschaftsWoche Heft 39/2009 berichtete bereits unter dem Titel \"Ende der Schonzeit\" von der erreichten Netzparität. Die Netzparität ist laut WirtschaftsWoche erreicht. Die Netzparität sei dann der Fall, wenn Solaranlagen zwischen 2400 und 2600 Euro pro Kilowatt Spitzenleistung kosten würden – und genau dies sei eingetreten.
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Man kann sich mit der Meinung der WirtschaftsWoche und des Chefredakteurs sicher kritisch auseinandersetzen. Fundiert ist sie in jedem Fall.
Wo ist da was fundiert?
Der Chefredakteur redet da nur recht wirres Zeug. Von Hartz IV über Solarförderung bis zu Subventionen. Peinlich so ein Artikel - für einen Chefredakteur.
Bei 2500 €/kWp wäre Netzparität bereits erreicht?
Diese Rechnung soll mir mal einer zeigen!
Ich sehe bei aktuellen Strompreisen von 21,5 ct/kWh und einer minimal angemessenen Vorsteuer-Rendite von 6% (analog zur Rechnung der Stiftung Warentest) die Netzparität bei etwa 1600 €/kWp.
Bis die Netzparität erreicht ist, wird es also vorraussichtlich noch etwa 3 bis 4 Jahre dauern. Diese 3-4 Jahre ergeben sich auch bei der Einspeisevergütung, die mit der jetzt angekündigten Senkung zum 1. April und beibehaltener alter Degressionsregel spätestens im Jahr 2014 auf 23,5 ct/kWh gesunken sein wird, was dann wohl knapp unter dem Haushaltstrompreis liegen wird.
Wenn man zum Beispiel die Berechnungen der Stiftung Warentest (Finanztest) in dem verlinkten Artikel liest, der recht ausführlich und wirklich fundiert daherkommt, zeichnet sich überraschender Weise ein völlig anderes Bild ab:
Bei den aktuellen Preisen werfen Solaranlagen auch 2010 eine ordentliche Rendite ab. Das zeigen Berechnungen von Finanztest. An Standorten mit durchschnittlicher Sonneneinstrahlung können Eigentümer mit ihrer Investition über eine Laufzeit von knapp 21 Jahren 6,5 bis 7,3 Prozent Rendite pro Jahr erzielen.
Aha!
Also bei aktuellen Preisen und Kosten und aktueller Einspeisevergütung ergibt sich für eine PV-Anlage eine Rendite von (nur) 6,5 bis 7,3 Prozent.
Für ein unternehmerisches Investment wie eine PV-Anlage ist das eine angemessene und nicht sehr üppige Rendite.
Wo sind denn da nun die viel zitierten riesigen und unmoralischen Renditen?Skandal abgeblasen - alles nur eine Ente, oder was?
Wenn man nach diesen Zahlen geht, dann ist eine zusätzliche Senkung der Vergütung, wie sie jetzt vom BMU vorgeschlagen wird, gar nicht nötig, ja sogar schädlich, weil sie den Markt sofort komplett abwürgen würde.
Nun, so ist es natürlich auch wieder nicht.
Es werden mit den geplanten sinkenden Vergütungen die Modulpreise weiter nachgeben, so dass sich auch auf Kosten der Gewinnmarge der PV-Industrie (da ist noch Luft) ein für alle Seiten erträgliches Preisniveau bilden wird.
Wie gesagt entspricht die vom BMU aktuell vorgeschlagene Vergütungsregelung recht genau dem, was möglich und richtig erscheint.
Der Vorschlag des BMU ist nämlich wirklich fundiert.
Der Röttgen wird es richten! :]
ciao,
sh