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Autor Thema: Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-  (Gelesen 15350 mal)

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Offline nomos

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Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
« am: 17. November 2009, 10:38:42 »
Lobbyisten sind am Werk um die Bundesregierung bei der zwingend notwendigen Absenkung der PV-Umlageneinspeisevergütung unter Druck setzen.

Dazu sind auch Umfragen gut, möglichst noch mit einem Hauch von Wissenschaft und angeblicher Unterstützung der Verbraucher.

Das Umfeld, die Begleittexte und die Fragestellung liefern das gewünschte Ergebnis.
    \"Die neue Bundesregierung will die Einspeisevergütung für Solarstrom drastisch senken. Wie denken Sie darüber?\"

    - Absolut richtig - die Fördersätze sind völlig überhöht (18,5%)

    - Finde ich gut, denn die Förderung hat den Strom noch teurer gemacht (12,5%)

    - Sehe ich kritisch, die Solarbranche braucht noch Unterstützung (17,6% )

    - Finde ich völlig falsch, wir brauchen noch viel mehr Solarstrom (51,4%)

    Die Umfrage wird jetzt in der bundesdeutschen Medienwelt mit den entsprechenden Kommentaren verbreitet. Da wird dem Bürger erklärt, die Umfrage zeige, dass eine Kürzung von 30 % am Wählerwillen vorbei geht und mehr. Wer begrüsst eine solche Umfrage mit passendem Ergebnis, sicher BSW-Solar & Co. Den Gipfel der Interpretation liefert der Solarserver:

    Deutsche sind empört über Kürzung der Solarstrom-Vergütung
    [/list]
    Aber dass angeblich \"die Verbraucher\" dahinter stehen sollen, ist mehr als merkwürdig. Einige mit eigener oder geplanten  Dachanlage sicher, es wird ja ordentlich Geld zu Lasten der übrigen Verbraucher damit verdient. Aber sind das Alle oder die Mehrheit?

    Die kritiklose Nähe zu PV-Solar des Bund der Energieverbraucher ist bei aufgeklärten Verbrauchern nicht zu übersehen und kann nicht kritiklos bleiben.    

    siehe hier

    Offline superhaase

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #1 am: 17. November 2009, 12:01:34 »
    Diese Umfrage ist wahrlich Mumpitz - allein schon die Vorgabe der wählbaren Antworten ist lächerlich.

    Da sollte man schon mit realen Zahlen unterlegte Antworten vorgeben, die die derzeitige Überförderung deutlich machen.

    Dass der BdEV hier eine sofortige deutliche Senkung ablehnt, kann ich auch nicht verstehen. Dass die Photovoltaik derzeit deutlich überfördert ist, gesteht ja sogar die PV-Industrie größtenteils ein.

    Damit tut man der Photovoltaik langfristig keinen Gefallen, denn dadurch wird die Akzeptanz in der Bevölkerung langfristig gefährdet.
    Den Verbrauchern tut man keinen Gefallen, da sie in Zukunft unnötig viel Geld bezahlen müssen.
    Kommt die deutliche Absenkung nicht jetzt, werden wir 2010 einen so großen Zubau an PV-Anlagen haben, dass die jetzige Diskussion noch viel heftiger wiederholt werden wird und die PV insgesamt an Akzeptanz verliert. Wenn dann unvermeidbar endlich im Jahr 2011 stark gesenkt wird, ist bis dahin kein Vorteil erreicht worden, nur höhere Kosten für die Verbraucher und ein Imageschaden für die Photovoltaik.

    Der BdEV hat hier wohl nicht den richtigen Überblick.

    ciao,
    sh
    8) solar power rules

    Offline nomos

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #2 am: 17. November 2009, 12:27:26 »
    @sh, besten Dank, dass ich Ihnen mal so gut wie uneingeschränkt zustimmen kann, muss ich mir im Kalender anstreichen.

    Hier eine andere aktuelle Studie aus München (TNS-INFRATEST), die die differenzierte Meinungslage wohl besser wiedergibt:

    Zitat
    München, 10. November 2009 - Die Republik ist gegenwärtig nahezu paritätisch geteilt in Befürworter und Gegner der Kernenergie. Interessanterweise sind vor diesem Hintergrund 56 Prozent generell dazu bereit, für Ökostrom etwas mehr zu bezahlen. 92 Prozent stimmen sogar der Aussage zu, dass es ihnen persönlich wichtig ist, ressourcen- und umweltschonende Energie einzusetzen.
      Die Verbraucher sind überwiegend bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn es der Umwelt und dem Klima nützt (Ökostrom). Zu Überziehungen sind die Verbraucher nicht bereit und eine solche Förderung wird von der überwiegenden Mehrheit sicher nicht akzeptiert. Ohne deutliche Korrektur wird die noch vorhandene Akzeptanz der PV-EEG-Förderung rasch weiter abnehmen.

      Hier klicken und weiterlesen (
    Umfage-Charts) (Gesamte Pressemitteilung)

    PS:

    Pressemitteilung Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA)

    Montag, 16. November 2009
    Subventionen für Ökostrom stoppen oder deckeln
    Wirtschaftsweise bestätigen VEA-Forderung nach Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes


    Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

    Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die Bundesregierung´erneut zum Handeln auf: „Die Subventionen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind sofort zu stoppen oder wenigstens zu deckeln.“

    Die EEG-Förderung der Fotovoltaik entfalte keine nennenswerte Klimawirkung und sollte geändert werden, erklären die Wirtschaftsweisen weiter.

    „Der EU-weite Ausstoß von Treibhausgas wird genau der festgelegten Obergrenze entsprechen – ob mit oder ohne EEG. Das Gesetz sorgt nur dafür, dass der Rauch aus anderen Schornsteinen qualmt“, erklärt Manfred Panitz. Laut Gutachten muss Deutschland weiterhin eine hohe Erzeugungskapazität an konventionellen Kraftwerken vorhalten, um die Grundlast zu decken.

    „Der VEA fordert daher erneut die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken,“ so Panitz.
     

    [/list][/SIZE]

    Offline xy78

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #3 am: 17. November 2009, 14:29:38 »
    sogar Solarworld-Chef Asbeck wünscht eine Senkung, und das will schon was heißen, schließlich muß seine Firma ja Anlagen verkaufen um Umsatz und Gewinn zu haben
    Ich hafte nur für das was ich sage/schreibe, nicht für das was Ihr versteht  :D

    Offline egn

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #4 am: 18. November 2009, 08:29:31 »
    Zitat
    Hannover – Die Subventionen für Erneuerbare Energien sprengen alle Prognosen. Auf Deutschlands Verbraucher kommen unerwartete Mehrkosten zu. Nur durch Solarstrom werden es bis 2013 rund 77 Milliarden Euro sein. Mehr Marktwirtschaft beim Subventionieren fordern deshalb die fünf Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

    Die 77 Milliarden bis 2013 sind völliger Quatsch. Es sind nicht die Gesamtkosten, sondern nur die Differenzkosten relevant. Bei Differenzkosten von 3-4 Mrd €/Jahr dauert es Jahrzehnte bis die 77 Mrd. Euro erreicht wären.

    Das ist wieder mal die übliche Propaganda auf die nur Leute reinfallen die alles glauben was irgendwelche Interessensverbände so verbreiten. Das ist hier wieder das Gleiche wie beim Brutto- und Nettostromverbrauch.

    Offline superhaase

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #5 am: 18. November 2009, 08:34:18 »
    Dass der VEA unübertreffbaren Blödsinn erzählt, hab ich dort schon deutlich gemacht:
    Der Dummfug vom VEA-Heini ;)

    Solche Dummschwätzer muss man nicht ernstnehmen. Die haben nur ihren heutigen Geldsäckel im Kopf, sonst herrscht da gähnende Leere.

    Dass die \"Wirtschaftsweisen\" leider nur kurzsichtige Fachidioten sind, haben sie damit wohl auch bewiesen. Vom Tuten und Blasen keine Ahnung, aber dirigieren wollen!  :rolleyes:

    Sorry, aber bei solch dämlichen Leuten und deren von Ignoranz strotzendem Geblubber muss man sich mal Luft machen.
    Puh!

    ciao,
    sh
    8) solar power rules

    Offline Zeus

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #6 am: 18. November 2009, 09:54:09 »
    Die Akzeptanz der Photovoltaik ist nicht nur langfristig gefährdet, sondern jetzt schon spürt man in vielen Gespräche wachsende Skepsis bei dem Verbraucher. Deswegen gilt das was superhaase schon mehrfach formuliert hat : drastische Herabsetzung der Einspeisevergütungen.
    Spätestens bei den nächsten Strompreiserhöhungen wird der Widerstand in der Bevökerung gegen den Solar-Strom spürbar weiterwachsen. Dann werden auch die Aufrufe des BdEV, einfach den Versorger zu wechseln, nicht mehr von diesem Problem ablenken. Hält der BdEV an seiner bisherigen Linie fest, wird es sich selbst, über kurz oder lang, bei den Verbraucher selbst diskreditieren.

    Offline nomos

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #7 am: 18. November 2009, 10:28:52 »
    @Zeus, so ist es.


    Zitat
    Original von superhaase
    ....
    Solche Dummschwätzer muss man nicht ernstnehmen. Die haben nur ihren heutigen Geldsäckel im Kopf, sonst herrscht da gähnende Leere.
    ....
    Sorry, aber bei solch dämlichen Leuten und deren von Ignoranz strotzendem Geblubber muss man sich mal Luft machen.
    Puh!

    ciao,
    sh
      ... und hier sind noch mehr \"Dummschwätzer\"


    Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden


    Wiederholung auf Einsextra

    19.11.2009
    22.02 - 22.30 (28 min.) 16:9 Stereo
    Plusminus
    Das ARD-Wirtschaftsmagazin - Moderation: Wolfgang Friedrich[/list]

    Offline superhaase

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #8 am: 18. November 2009, 10:41:08 »
    @nomos:

    Die Aussagen im Plusminus-Beitrag sind leider wahr und die Manipulationsvorwürfe berechtigt.
    Das sind keine Dummschwätzer.
    Die PV-Vergütungen hätten schon letztes Jahr kräftig gesenkt werden müssen. Hab ich immer schon gesagt.

    Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit der PV-Stromförderung. Die Wirtschaftsweisen und der VEA-Heini sind Dummschwätzer, dazu stehe ich.
    8) solar power rules

    Offline egn

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #9 am: 18. November 2009, 10:52:10 »
    Zitat
    Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden

    Bei den EEG-Kosten wird absolut nichts verschleiert. Dies ist einer der Kostenblöcke die am besten erfasst sind.

    Und wenn der Lobbyverband der Energieindustrie zu niedrige Zahlen für eine Prognose in die Welt setzt dann hat er wohl ein Eigentor geschossen. Da zeigt sich die ganze Widersprüchlichkeit in der Argumentation der Energieindustrie und deren Lobby.

    Auf der einen Seite versucht die Industrie die Bedeutung der Photovoltaik immer wieder klein zu reden indem sie Anteile am irrelevanten Bruttostromverbrauch und zu geringe Prognosen für das Wachstum veröffentlicht.

    Auf der anderen Seite werden die tatsächlichen Kosten auf falscher Basis dargestellt, und sich dann darüber beschwert, dass man ihre veröffentlichten Prognosen dazu benutzt um Grundlagen für einen Gesetzentwurf zu liefern.  

    Hier zeigt sich welche Angst die Energieindustrie vor der Entwicklung hat. Nicht die Angst um den Geldbeutel der Verbraucher treibt ihnen den Schweiß auf die Stirn, sondern der ständige Verlust an Markanteilen. Aber sie stehen auf verlorenem Posten und werden in den nächsten Jahrzehnten erhebliche Anteile verlieren.

    Und wenn man sich die Daten genau ansieht, dann kommt die Steigerung der Strompreis von 2000 mit 14,3 ct/kWh und 2008 mit 21,6 ct/kWh mit 4,4 ct/kWh doch überwiegend von der Stromindustrie und nicht vom EEG/KWK.

    Offline nomos

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #10 am: 18. November 2009, 11:12:40 »
    Zitat
    Original von egn
    Zitat
    Solarstrom: Wie Milliarden Kosten verschleiert wurden

    Bei den EEG-Kosten wird absolut nichts verschleiert. Dies ist einer der Kostenblöcke die am besten erfasst sind.
      Das Gegenteil ist der Fall. Die Milliardenschulden für die Verbraucher und die Preistreiberwirkung waren keinesfalls offenkundig. Verschleiern geht nicht mehr, jetzt versucht man die Auswirkungen zu leugnen. Die Milliarden sind auch kein Quatsch wie Sie weiter oben geschrieben haben. Sie unterliegen der Täuschung der Lobbyisten. Fragen Sie mal Ihre Bank, ob Schulden, die Sie zwanzig Jahre lang abzahlen müssen, auf Ihrem Kontoauszug oder in der Bilanz nicht ausgewiesen werden oder eigentlich gar keine richtigen Schulden sind.

      @egn, auch durch Verniedlichung lassen sich die Solarschulden der Verbraucher nicht klein rechnen. Die Schulden sind in der Summe Fakt.  Man sollte mit dem Tarnen und Täuschen jetzt endlich aufhören. Nicht alle Verbraucher lassen sich auf Dauer für dumm verkaufen.
    PS:

    Nur mal so rein theoretisch:

    Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

    Wer zahlt dann die Vergütung? Wie ersetzt der Staat, (Bund, Land, Kommunen) ihre wegfallenden Einnahmen?

    Ein tolles System, dieses EEG. Ein Perpetuum Mobile der Energieversorgung.

    PS und der Irrsinn geht weiter:

    ULM

    Offline egn

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #11 am: 19. November 2009, 07:21:14 »
    Zitat
    Original von nomos
    Fragen Sie mal Ihre Bank, ob Schulden, die Sie zwanzig Jahre lang abzahlen müssen, auf Ihrem Kontoauszug oder in der Bilanz nicht ausgewiesen werden oder eigentlich gar keine richtigen Schulden sind.

    Ob jetzt eine PV-Anlage oder eine konventionelles Kraftwerk gebaut wird ist bezüglich \"Schulden\" die der Verbraucher bezahlen muss im Prinzip kein Unterschied. In beiden Fällen zahlt der Verbraucher und teilweise der Steuerzahler über die Betriebszeit und teilweise auch noch nach der Betriebszeit die \"Schulden\" ab. Und die Schulden bestehen nicht nur aus Geld sondern auch aus den sogenannten externen Kosten die durch die Auswirkungen auf die Umwelt und viele andere Lebensbereiche entstehen.

    Zitat
    Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

    Wer zahlt dann die Vergütung?

    Niemand, weil dann das Ziel einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung bereits erreicht ist.

    Zitat
    Wie ersetzt der Staat, (Bund, Land, Kommunen) ihre wegfallenden Einnahmen?

    Wie ersetzt der Staat wegfallende Einnahmen die durch Energieeinsparung erzielt werden?

    Kann es sein, dass bei einem niedrigerem Energieverbrauch, der weitgehend durch eine lokale nachhaltige Energieversorgung gedeckt wird, einmal zusätzliche Einnahmen für die lokale Wirtschaft, und andererseits viele Ausgaben wegfallen?

    Welche Einnahmen für den Staat produzieren heute beispielsweise schon die rund 278.000 Beschäftigten in der Branche für erneuerbare Energien?

    Wenn jeder von diesen Beschäftigten im Jahr 20.000 € an Steuern (Einkommensteuer, MwSt, ...)  bezahlt (was eher tief gegriffen ist), dann deckt das schon die Differenzkosten. Hinzu kommen noch die Steuern der Betriebe. Hartz IV für alle diese Leute würde wesentlich teuerer kommen.

    Und was ist mit den vielen Milliarden die wir jedes Jahr ins Ausland für Energielieferungen überweisen?

    Oder was ist mit Kriegskosten (Golfkrieg) die wir bezahlen müssen um unsere vom Ausland abhängige Energieversorgung zu sichern?

    Und was ist mit den Kosten die wir jedes Jahr für die zunehmenden Auswirkungen des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre zu zahlen haben?

    Was ist mit den steigenden Gesundheitskosten und die Umweltschäden, die durch die Emission von Schadstoffen aus konventionellen Kraftwerken entstehen?

    Dies sind nur ein paar Beispiele.

    Sie betrachten alles nur oberflächlich und sind ín erster Linie um ihren eigenen Geldbeutel besorgt, anstatt in die bessere Zukunft für alle Menschen zu investieren. Aber glücklicherweise sieht das die Mehrheit der Bevölkerung und auch unsere Regierung ganz anders. Und auch in immer mehr Ländern setzt sich diese Einstellung durch. Die Entwicklung hin zu einer überwiegend regenerativen Energieversorgung ist nicht mehr aufzuhalten- auch durch Sie nicht.

    Offline superhaase

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    « Antwort #12 am: 19. November 2009, 07:59:15 »
    Zitat
    Original von nomos
    Nur mal so rein theoretisch:

    Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

    Wer zahlt dann die Vergütung?
    Eine komplette Selbstversorgung ist kaum möglich, außer man schafft sich noch Batterien an. Das bleibt aber wohl unwirtschaftlich. Daher werden auch PV-Anlagenbesitzer weiter einen Teil ihres Stroms aus dem Netz beziehen.
    Außerdem wird PV-Strom ja nicht 100% der Stromversorgung übernehmen, sondern nur einen Teil.

    Die Vergütung für den Eigenverbrauch fällt weg, sobald die Netzparität erreicht ist.
    Wenn die Gestehungskosten des PV-Stroms dann den Haushaltsstrompreis um einen gewissen Betrag unterschreiten, ist auch keine überhöhte Einspeisevergütung mehr erforderlich und der Überschussstrom kann zu Marktpreisen eingespeist werden.
    Dann hat das EEG beim PV-Strom sein Ziel erreicht und die EEG-Förderung für Solarstrom wird beendet.
    8) solar power rules

    Offline nomos

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    Umfragen und andere Täuschungen -Solarstromförderung-
    « Antwort #13 am: 19. November 2009, 10:38:08 »
      @egn, abenteuerlich, ihre Beispiele  mit Erfolgsrechnung. Von den Bruttobeschäftigten über meinen Geldbeutel bis zu den Kriegskosten für den Golfkrieg. Da wünsche ich mir bei dieser PV-Verteidigungsrechnung und Ihren phantastischen Argumenten einen schnellen Erfolg und Wegfall der garantierten Einspeisevergütung.

      Wenn ich mir diese \"Argumente\"  ansehe, müsste dann auch die geförderte Einspeisung für die Altanlagen und die damit verbundenen 77 Milliarden Euro Solarschulden wegfallen. Ich habe immer gedacht, die Einspeisung sei staatlich zu Lasten der Verbraucher garantiert? Aber ja, vielleicht ist das Gesetz ja auch verfassungswidrig, dann .....
    Zitat
    Original von superhaase
    Zitat
    Original von nomos
    Nur mal so rein theoretisch:

    Wenn sich jetzt alle Stromverbraucher selbst versorgen würden. Es rechnet sich ja bald, wie hier propagiert wird. Sogar der Eigenverbrauch wird ja noch gefördert.

    Wer zahlt dann die Vergütung?
    Eine komplette Selbstversorgung ist kaum möglich, ....
      @sh, wie Sie lesen konnten, es war \"rein theoretisch\" um den Unsinn deutlich zu machen. Aus Wein wird zwar nicht vollständig Wasser, der Wein wird aber immer mehr verwässert. Aber ob Sie da folgen können oder wollen? ;)

    Offline superhaase

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    « Antwort #14 am: 19. November 2009, 10:45:31 »
    @nomos:
    Ach so.
    Wenn Sie absichtlich unsinnige Szenarien konstruieren und über Wasser und Wein schwadronieren wollen, dann bitte schön.
    Da will ich gar nicht folgen.

    Wenn egn auch etwas weit (bis zum Golfkrieg) ausgeholt hat, so steckt doch bezüglich der anderen angeführten Kostenfaktoren und Steuerabführungen ein ordentlicher Kern Wahrheit drin. ;)
    Als Antwort auf Ihr absichtlich unrealistisches Szenario war diese Antwort sogar sehr realitätsbezogen.

    ciao,
    sh
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