Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solarbranche dringt auf Schutz vor Billigkonkurrenz
nomos:
@sh, eine der Verfassungssgrundsätze, sogar mit Widerstandsrecht ;) , ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer und sozialer Bundesstaat ist. Widerstand gegen diese überzogene PV-Förderung sei daher noch erlaubt. :tongue:
Weil wir ein sozialer Bundesstaat sind, haben wir keine freie, sondern eine soziale Marktwirtschaft.
Hinweise auf die überteuerte Energie und die Grenzen der Bezahlbarkeit für zunehmend viele Menschen wird von Ihnen als Mumpitz abgetan. Ich habe schon mal geschrieben, dass das Ziel der sozialen Marktwirtschaft als \"Wohlstand für Alle\" und nicht als \"Sozialhilfe für Alle\" definiert wurde. Den eigenen Lebensunterhalt selbst zu finanzieren sollte daher die Regel bleiben. Jeder Preistreiberbestandteil, staatlich initiiert oder auch durch Missbrauch von Marktmacht, ist daher im Verbraucherinteresse unter die Lupe zu nehmen.
Ihren eingespeisten Solarstorm könnten sich ungemischt z.B. nur Geldeliten leisten und das sicher garantiert für mindestens zwanzig Jahre. :rolleyes:
Ganz konkret, Sie arbeiten mit Ihrer Solaranlage nicht für die Nachhaltigkeit. Die Verbraucher zahlen nicht nur das Defizit, sondern auch noch Ihre risikolose Rendite. Das ist nicht in Ordnung. Wohin die \"Förderung\" geführt hat, sehen wir hier. Die Solarindustrie bettelt jetzt auch noch um Hilfe und Protektion. Das ist Ihre \"Nachhaltigkeit\".
Es ist nicht in Ordnung, wenn man von \"der heutigen Generation einen Aufpreis auf den Strom verlangt\", der nur dazu dient, Defizite zu decken und Solarinvestitoren eine risikolose Rendite zu finanzieren. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun. Wie so oft macht man auch hier wieder den Deutschen vor, Weltspitze zu sein. Weltspitze ist nicht, wer die meisten Sollarzellen auf die Dächer bringt. Weltspitze ist nur der, der für Nachhaltigkeit für Alle sorgt und das wird nur mit einer sozialen Marktwirtschaft möglich sein. Diese überzogene PV-Umlage ist weder sozial noch Markt.
superhaase:
@nomos:
Sie dürfen sich gerne vor einer PV-Anlage auf den Boden setzen und Widerstand leisten. :D
Der Sozialstaat ist doch durch die EEG-Umlage nicht gefährdet. :rolleyes:
Ob jemand seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann, hängt auch nicht von der EEG-Umlage ab. Niemand ist gezwungen mit Strom so verschwenderisch umzugehen, dass er daran finanziell zerbricht.
Das Lebensnotwendige an Strom kann sich jeder leisten.
Die vielbeschworene Familie, die an ihrer Stromrechnung zugrunde geht, obwohl sie sparsam ist und ansonsten vernünftig wirtschaftet, ist doch ein Schauermärchen.
Wenn Familien in den finanziellen Ruin geraten, dann aus anderen Gründen.
Wenn das eigene Einkommen zum Lebensunterhalt (dazu gehört auch ein als lebensnotwendig erachteter Stromverbrauch) nicht ausreicht, hat man Anspruch auf ALGII.
Steigen die Energiepreise, muss das ALGII entsprechend angepasst werden.
Ob nun Arbeit immer gerecht entlohnt wird, ist auch wieder eine andere Frage und kann nicht den Strompreis bestimmen.
Ich bin z.B. für einen flächendeckenden Mindestlohn.
Das Ende des Sozialstaats und der sozialen Marktwirtschaft auszurufen, weil eine EEG-Umlage für PV-Strom im vorausgesagten Umfang erhoben wird, ist gelinde gesagt Mumpitz. :D
Wir sind langfristig auf eine nachhaltige Stromversorgung angewiesen, egal was das kostet.
Das ist einfach eine Tatsache.
Um sie möglichst schnell und kostengünstig hinzubekommen, ist der eingeschlagene Weg inklusive Solarstromförderung der beste, der in Sicht ist. Die Gründe dafür sind dargelegt worden.
Sachlich entkräften konnte das bisher keiner.
Auch nicht in Bezug auf Solarstrom.
Auch Sätze wie
--- Zitat ---Es ist nicht in Ordnung, wenn man von \"der heutigen Generation einen Aufpreis auf den Strom verlangt\", der nur dazu dient, Defizite zu decken und Solarinvestitoren eine risikolose Rendite zu finanzieren.
--- Ende Zitat ---
zeigen, dass Sie nicht gewillt sind Tatsachen zu akzeptieren und sachlich zu diskutieren. Der Aufpreis dient nicht dazu. Auch ist die Investition nicht risikolos, wie Ihnen schon mehrmals erklärt wurde (kommen Sie mir jetzt bitte nicht wieder mit Werbesprüchen von Installationsbetrieben).
Das alles sind bösartige Verdrehungen der Tatsachen.
Auch so etwas fällt in die Kategorie Propaganda.
Im Übrigen habe ich bei meiner obigen Berechnung der Rendite meiner eigenen PV-Anlage vergessen die Betriebskosten abzuziehen.
Richtig ist also bei insgesamt ca. 100.000 € an Einspeisevergütung in 20 Jahren, wenn man das mit den Anschaffungskosten und den Betriebskosten verrechnet, eine Rendite auf das eingesetzte Kapital im Bereich von ca. 2-3% p.a. vor Steuern.
Vorausgesetzt, dass alles über die 20 Jahre gut geht und keine großen Probleme auftauchen.
Das ist bescheiden.
Ein Bundesschatzbrief hätte mehr gebracht, und das mit wesentlich weniger Risiko.
Nur durch Hebelung mittels eines Kredits, komme ich auf eine deutlich höhere und damit angemessene Eigenkapitalrendite.
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
@nomos:
Sie dürfen sich gerne vor einer PV-Anlage auf den Boden setzen und Widerstand leisten. :D
--- Ende Zitat ---
@sh, wenn schon, dann schon auf Ihrem Dach mit großen Plakaten \"Wir fordern Schutz vor PV-Strom\",
damit der geworfene Schatten auch einen Effekt hat.
Wenn die Solarindustrie vom Staat jetzt zusätzlich zur Milliardenförderung durch die Verbraucher jetzt auch noch staatlichen Schutz fordert, dürfen das doch wohl auch Verbraucher vor den Auswirkungen dieses PV-Booms :] !
Die Schutzforderung ist ein erstes Zeichen vom Ende der angestrebten \"profitlichen Nachhaltigkeit\", zumindestens für deutsche Zellenbauer ;) :
--- Zitat ---Selbst der einstige Branchenprimus Q-Cells musste schon Mitarbeiter entlassen. Chinesische Anlagenbauer verdrängen immer effektiver die deutschen Vorreiter auf dem Weltmarkt – sie können billiger liefern. Die deutschen Anlagenbauer fordern bereits Schutzzölle.
--- Ende Zitat ---
Wer bezahlt die Solarblase?[/list]
Randy:
--- Zitat ---Original von nomos
@sh, eine der Verfassungssgrundsätze, sogar mit Widerstandsrecht ;) , ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer und sozialer Bundesstaat ist. Widerstand gegen diese überzogene PV-Förderung sei daher noch erlaubt. :tongue:
--- Ende Zitat ---
Das von @nomos postulierte MENSCHENRECHT auf allzeit billige Energie (weltweit?) ist schnellstens in Grundgesetz, Lissabonvertrag und UN Charta aufzunehmen. :evil:
Ökonomie, Ökologie und Realität sind da zweitrangig. MENSCHENRECHTE gehen vor!.
Auch Nachhaltigkeit ist mit diesem MENSCHENRECHT unvereinbar.
Deshalb müssen Glaubenssätze her wie: Zur Nachhaltigkeit gehört auch der niedrige Preis usw.
Klar, daß sich auch Götterväter und Unterstützer einfinden.
Randy
superhaase:
Apropos:
Auch Teile der deutschen Solarindustrie laufen mit Vollauslastung ihrer Modulfertigung und erwirtschaften aktuell Gewinne.
Diese Teile können auch eine kräftige Senkung der deutschen Einspeisevergütungen verkraften, zumal der deutsche Markt nicht der einzige ist.
Es kommt halt darauf an, wie man die Geschäfte führt.
Wenn einige Solarmodulhersteller sich dummerweise vor zwei oder drei Jahren an langfristige hochpreisige Zellenlieferverträge gebunden haben, obwohl absehbar war, dass der Siliziumengpass bald überwunden sein wird und die Preise fallen werden, war das Missmanagement.
Solche Hersteller werden halt nun pleite gehen und deren Fabrikhallen werden ohne die überteuerten Lieferantenverträge von anderen übernommen. Der Faktor menschliche Arbeitleistung ist bei der PV-Modulherstellung nicht so bedeutend, dass deutsche Hersteller preislich nicht mit den Chinesen mithalten könnten - bei vergleichbarer Qualität.
Wenn allerdings die chinesische Regierung auch die Fertigung von PV-Modulen massiv subventionieren sollte, um die Produktion in anderen Ländern platt zu machen, wären Schutzzölle durchaus gerechtfertigt. Die Chinesen haben da in anderen Wirtschaftsbereichen schon Probleme z.B. mit den Amerikanern. Im PV-Bereich ist mir bisher noch nichts davon bekannt, daher sind Rufe nach Schutzzöllen derzeit wohl unberechtigt.
ciao,
sh
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