Ausweislich "BEB Explorer Gasmarkt 02.2007" sollen die Erdgasimportpreise der E.ON Ruhrgas aufgrund langfristiger Verträge in 01.2007 gegenüber 01.2006 an der Übergabestelle Waidhaus von 17,64 EUR/ MWh auf 19,53 EUR/ MWh um 1,89 EUR/ MWh und an der Übergabestelle Emden von 19,20 EUR/ MWh auf 22,51 EUR/ MWh, um 3,31 EUR/ MWh gestiegen sein.
Andere europäische Großhändler hatten in selber Zeit aufgrund von Langfristverträgen folgen Preisanstiege zu verzeichnen:
ENI an der Übergabestelle Baumgarten von 19,90 EUR/ MWh auf 20,00 EUR/ MWh, um 0,10 EUR/ MWh
OMV an der Übergabestelle Baumgarten von 20,00 EUR/ MWh auf 21,26 EUR/ MWh, um 1,26 EUR/ MWh
Distrigaz an der Übergabestelle Zeebrugge (Troll) von 19,35 EUR/ MWh auf 23,09 MWh, um 3,74 EUR/ MWh
Distrigaz an der ÜbergabestelleZeebrugge (LNG) von 19,00 EUR/ MWh auf 19,10 EUR/ MWh um 0,10 EUR/ MWh.
Die Preise des E.ON Ruhrgas- Standardangebotes für Stadtwerke (CityGate) sollen sich in selber Zeit demgegenüber von 31,57 EUR/MWh auf 36,75 EUR/ MWh,
um 5,18 EUR/ MWh erhöht haben.
Bei den Stadtwerken kommt somit eine weit höhere Preissteigerung an, als sie durch die gestiegenen Beschaffungskosten aufgrund langfristiger Importverträge der E.ON Ruhrgas und anderer gerechtfertigt sein kann.
Beim Importeur E.ON Ruhrgas muss demnach ein entsprechender Zusatzgewinn entstehen.
Demnach hat die Preisentwicklung bei den Stadtwerken weniger mit der Entwicklung der weltweiten Energiemärkte, denn mit schlecht ausgehandelten Bezugsverträgen zu tun.
In Waidhaus kommt das Erdgas aus Richtung Osten (Gazprom) an.
Diese Lieferungen haben sich demnach von Januar 2006 auf Januar 2007 nur um 1,89 EUR/ MWh bzw. 1,89 ct/ kWh (netto) verteuert und können also wohl kaum die Preissteigerungen gegenüber privaten Verbrauchern im Jahresverlauf 2006 rechtfertigen.
Fazit:
Die Preissteigerungen gegenüber den Verbrauchern lassen sich nicht mit den gesteigenen Erdgasimportpreisen aufgrund langfristiger Importverträge rechtfertigen.
E.ON Ruhrgas soll nach einer Stellungnahme des Unternehmens gegenüber WDR PlusMinus in 2006 die Erdgaspreise für Kraftwerke an den Preis für schweres Heizöl gekoppelt haben.
Die Preise für schweres Heizöl sind seit April 2006 kontinuierlich gesunken, somit wohl auch die Brennstoffkosten in enstprechenden Kraftwerken.
Zwar hatten die Stromversorger die Strompreiserhöhungen auch schon einmal mit gestiegenen Brennstoffkosten durch den Anstieg der Gaspreise zu rechtfertigen gesucht.
Wegen der nun gesunkenen Brennstoffkosten und gesunkenen Erdgaspreisen hat sich indes bis auf die Stadtwerke Ingolstadt kein weiterer Stromversorger wegen sinkender Strompreise bei den Verbrauchern gemeldet.
Die Stadtwerke Ingolstadt wollen den Strompreis im März 2007 senken.
E.ON Thüringen, ein Unternehmen, das selbst vorrangig Strom in gasbetriebenen GuD- Karftwerken erzeugt, erhöht hingegen die Strompreise per 01.03.2007, obschon die Gaspreise der E.ON Ruhrgas zum 01.04.2007 bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr und diesmal "erheblich" sinken, weitere Preissenkungen im Jahresverlauf erwartet werden.
E.ON- Chef Bernotat hatte angekündigt, dass die gesunkenen Brensstoffkosten über sinkende Strompreise auch bei den Verbrauchern ankommen werden:
http://www.focus.de/finanzen/news/strom-und-gas_nid_43249.htmlTestfall E.ON Thüringen:
Strompreise sinken nicht, weil der Wettbewerb nicht funktioniert, so die Aussagen von E.ON- Chef Bernotat im Umkehrschluss.