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Autor Thema: In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!  (Gelesen 17329 mal)

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Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #30 am: 05. Dezember 2011, 11:43:22 »
@Energiesparer51:

Sie dürfen Windkraft und PV nicht über einen Kamm scheren.
Wenn die ersten nennenswerten Mengen an PV-Anlagen aus dem EEG fallen, also so um 2025 wird es längst keine erhöhte EEG-Einspeisevergütung für PV mehr geben.

AUch ist ein \"Repowering\", wie es bei Windkraft für sinnvoll erachtet wird, bei PV nicht in Sicht, weil bei der PV keine so Erntemengensteigerungen für ein und denselben Standort möglich sind wie bei der Windkraft durch den Ersatz kleinerer Anlagen durch größere und vor allem höhere.

Hinzu kommt, dass ein Windkraftwerk mit zunehmendem Alter auch immer höhere Instandhaltungskosten verursacht. Die Betriebskosten von Altanlagen sind da schon ein bedeutender Faktor.
Bei der PV sieht auch das ganz anders aus. Abgeschrieben PV-Anlagen werden bei sehr geringen Betriebskosten noch viele Jahre Strom liefern. Mechanischen Verschleiß und größere Reparaturen wie bei Windkraftwerken gibt es bei PV-Anlagen nicht.

ciao,
sh
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Offline egn

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #31 am: 05. Dezember 2011, 12:02:27 »
Sh hat schon im wesentlichen die Unterschiede zwischen WK und PV beschrieben die dazu führen dass ein Großteil der bestehenden Anlagen weiter betreiben werden. Da wo schon effiziente Module installiert sind macht es keinen großen Sinn neue Module mit kaum besserer Effizienz zu installieren.

Ich vermute aber, dass z.B. abgeschriebene Dünnschichtanlagen wegen ihres weit niedrigeren Wirkungsgrades an Standorten ersetzt werden, wo auch leicht herkömmliche Module mit weit mehr als der doppelten Flächeneffizienz installiert werden können. Auch bei großen Freianlagen mit abgeschriebenen Dünnschichtmodulen könnten sich Investoren dafür entscheiden dann sehr günstige Poly-Module in Verbindung mit immer günstiger werdenden Nachführanlagen zu installieren um so die Einnahmen an einem Standort deutlich zu steigern.

Ob sich ein Repowering lohnt ist letztlich an jedem Standort individuell zu entscheiden. Ganz generell haben Dünnschichtmodule keinen großen Kostenvorteil mehr da die Kostendegression bei den normalen Modulen wegen der weit höheren Stückzahlen in den letzten Jahren viel höher war.

Offline Energiesparer51

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #32 am: 05. Dezember 2011, 12:07:47 »
Zitat
Original von superhaase
Die Betriebskosten von Altanlagen sind da schon ein bedeutender Faktor.
Bei der PV sieht auch das ganz anders aus. Abgeschrieben PV-Anlagen werden bei sehr geringen Betriebskosten noch viele Jahre Strom liefern. Mechanischen Verschleiß und größere Reparaturen wie bei Windkraftwerken gibt es bei PV-Anlagen nicht.


sh

Grundsätzlich kann ich dem zustimmen.

Ob PV-Anlagen aber auf Dauer ohne Reparaturkosten auskommen, bleibt abzuwarten. Die Wechselrichter werden wohl  bereits innerhalb der Förderdauer zu ersetzen sein, vielleicht sogar mehrfach. Fallen dann noch einzelne Module aus, so wird man sehen müssen, ob man die aus der Anlage herausnimmt oder durch neue ersetzt. Ob es zu den alten Modulen einigermaßen passende geben wird, muss man dann sehen. Es ist ja nicht so, dass es nicht schon jetzt Anlagen gäbe, bei denen es zu Schäden kommt. Es wird wohl nicht jedem PV-Anlagenbesitzer vergönnt sein, dass  die Anlage nach 20 Jahren Quasi-Gratisstrom liefert.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #33 am: 05. Dezember 2011, 12:13:27 »
@Energiesparar51:

Ich sagte ja auch \"sehr geringe Betriebskosten\" und nicht \"keine Betriebskosten\"

Selbstverständlich gibt es auch technische Defekte bei PV-ANlagen.
Die Häufigkeit und die Kosten dafür stehen aber in keinem Verhältnis zu denen bei Windkraftanlagen.
So zumindest meine Erfahrungen.

ciao,
sh
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Offline RR-E-ft

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #34 am: 05. Dezember 2011, 14:05:22 »
Wenn abgeschriebene und nicht mehr geförderte PV- Anlagen bei geringen Betriebskosten weiter Strom einpeisen und dafür den jeweiligen Börsenpreis, gar Peak, bekommen, so spült das dem Anlagenbetreiber freilich noch einige Zeit ordentlich Geld in die Kasse. Irgendwann findet jedoch jede Anlage das Ende ihrer technischen Nutzbarkeit. Vollkommen offen bleibt, wovon und wie der irgendwann jedenfalls verschliessene PV- Anlagenbestand dann wieder - ohne jedewede Föderung -  ersetzt werden soll.

Wann wird ein Zustand erreicht sein, dass PV- Anlagen - bei dauerhafter Beibehaltung des bisherigen Ausbaustandes -  vollkommen ohne Förderung auskommen?

Sonst geht das wohl immer nur wieder von vorne los (Investitionskosten sozialisiert, das goldene Ende privatisiert).

Bei Atomkraftwerken entsteht giftiger Atommüll und auch der Ruckbau verschlingt Milliardenbeträge.

Wie verhält es sich eigentlich mit den Kosten der Entsorgung technisch verschlissener PV- Anlagen?  
Wie werden diese Kosten eingepreist?
Oder werden technisch verschlissene Altanlagen später einfach im Wald vergraben?

Offline superhaase

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #35 am: 05. Dezember 2011, 14:22:55 »
Hatten wir nicht davon gesprochen, dass es eine Förderung von neuen PV-Anlagen in einigen Jahren, jedenfalls wohl in dem nächsten Jahrzehnt and danach, wenn die Ersetzung von PV-Anlagen am Ende ihrer technischen Nutzbarkeit ansteht, nicht mehr geben wird?

Warum sollten also dann noch Investitionskosten sozialisiert und ein goldenes Ende privatisiert werden?
Es gibt m.E. keinen Anlass, so etwas anzunehmen.

Der Anreiz für Ersatzinvesitionen wird der Eigenverbrauch und der Einspeiseerlös zu Marktpreisen sein.

Zum Thema Entsorgung alter PV-Anlagen gibt es offenbar noch viele offene Fragen.
Immerhin hat Solarworld ja schon erste Ansätze zum Recycling alter Module aufgezeigt.
Ich glaube, dass sich das Recycling durchaus lohnen wird. Genaueres hierzu weiß ich aber momentan nicht.

Warum Sie aber hier von \"im Wald vergraben\" sprechen, ist mir ein Rätsel. Das wäre jedenfalls illegal und würde wohl strafrechtlich verfolgt.

ciao,
sh
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Offline PLUS

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In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
« Antwort #36 am: 05. Dezember 2011, 14:54:51 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Sonst geht das wohl immer nur wieder von vorne los (Investitionskosten sozialisiert, das goldene Ende privatisiert).
    Genau so läuft das unfaire Spiel bis jetzt. Wie man sieht,  wird hier wieder ein Ablenkungsbrei zusammengerührt, dass es einem schlecht werden kann. Besteht denn die Aussicht, die Nutzenschwelle beim Solarstrom aus hiesigen Breiten überhaupt je zu erreichen. Wann wird der Punkt erreicht, wo Gesamtkosten und Erlöse gleich hoch sind? Weit über 100 Mrd. Euro wurden in Deutschland bereits investiert. Was steht dagegen?

    Selbst wer davon ausgeht, dass der Punkt in ferner Zukunft erreicht wird, sollte sich nicht unwesentlich fragen, wer trägt dabei die Kosten, wer kassiert die Erlöse!
Zitat
Original von RR-E-ft
Wie verhält es sich eigentlich mit den Kosten der Entsorgung technisch verschlissener PV- Anlagen? Wie werden diese Kosten eingepreist?
Oder werden technisch verschlissene Altanlagen später einfach im Wald vergraben?
    Zitat
    Ein typisches Cadmiumtellurid-Solarmodul enthält zum Beispiel ca. 22 g des gefährlichen Schwermetalls Cadmium und 25 g Tellur pro m2 Zellfläche.
    Wikipedia[/list]
    Zitat
    Original von superhaase
    Zum Thema Entsorgung alter PV-Anlagen gibt es offenbar noch viele offene Fragen.Immerhin hat Solarworld ja schon erste Ansätze zum Recycling alter Module aufgezeigt. Ich glaube, dass sich das Recycling durchaus lohnen wird. Genaueres hierzu weiß ich aber momentan nicht.
      Warum sollte die Solaristengemeinde sich auch dafür interessieren, wenn der Staat so etwas fördert, dann wird er auch dafür sorgen und die Verbraucher oder Steuerzahler dafür aufkommen lassen. Superhaase sieht schon wieder den nächsten Profit. Für die \"Betreiberentsorger\" soll sich die Entsorgung auch wieder lohnen. Nein, zum Glück besteht Hoffung, der Widerstand gegen diese Art von Nachhaltigkeit und Energiepolitik wächst.

    Offline RR-E-ft

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    « Antwort #37 am: 05. Dezember 2011, 15:22:19 »
    Die Kosten der Entsorgung verschlissener Anlagen müssen wohl in die wirtschaftliche Gesamtbetrachtung einbezogen werden.

    Ohne Berücksichtigung dieser Kosten lässt sich deshalb wohl schlecht abschätzen, ab wann PV- Anlagen vom Zeitpunkt ihrer Installation bis hin zur Entsorgung technisch verschlissener Module vollkommen ohne jedwede Förderung auskommen, der erreichte Ausbaustand ohne jede Förderung dauerhaft aufrecht erhalten bleiben kann.

    Ob in ein paar Jahren das Ziel erreicht werden kann, dass Investitionen nicht mehr sozialisiert und das goldene Ende nicht mehr  privatisiert wird, steht wohl in den Sternen.

    Die derzeit niedrigen Modulpreise sind wohl vornehmlich einer Überproduktion und hoher Lagerbestände geschuldet.
    Nach einer notwendig erscheinenden  Marktbereinigung durch Abbau von Produktionskapazitäten muss es in Zukunft  nicht dabei bleiben.

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    In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
    « Antwort #38 am: 05. Dezember 2011, 15:43:49 »
    Zitat
    Hatten wir nicht davon gesprochen, dass es eine Förderung von neuen PV-Anlagen in einigen Jahren, jedenfalls wohl in dem nächsten Jahrzehnt and danach, wenn die Ersetzung von PV-Anlagen am Ende ihrer technischen Nutzbarkeit ansteht, nicht mehr geben wird?

    Sie evtl., wer den Kampf der Opposition und der Länder im letzten Gesetzgebungsverfahren gelesen hat weiss, dass die PV-Förderung noch lange nicht abgeschafft wird, und wenn die derzeitigen Oppositionen 2013 entscheidendes mitzubestimmen haben, wird das auch nicht so schnell eintreten. Man sehe sich nur Trittin als Umwelminister in Gorleben zum Thema Castortransporte an und seine heutigen Statements.

    Die Entsorgung der PV-Module wird niemand vornehmen, was doch völlig klar ist. Die Teile auf den Dächern fressen kein Brot, selbst, wenn sie nicht funktionieren wird sie niemand entsorgen, warum denn auch. Nur, wenn es endlich mal konsequente Steuern gibt, z.Bsp. 1,-€/kWp Inst./Monat wird es dazu kommen, dass die Anlagenbetreiber dann beginnen zu rechnen, ob es preiswerter ist, eine Steuer zu bezahlen, oder die Anlage nach der vollständigen Betriebsaufgabe abzurüsten.

    Gruß

    NN

    Offline egn

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    In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
    « Antwort #39 am: 05. Dezember 2011, 15:55:28 »
    Viele in Deutschland produzierende Hersteller haben bereits ihre Entsorgungs-/Recyclingsysteme aufgebaut. Und First Solar, das als einziger Dünnschichtzellen mit dem giftigen CdTe herstellt, hat schon lange ein Rücknahmesystem etabliert.

    Und natürlich bezahlen alle Betreiber von PV-Anlagen schon immer Steuern auf den Gewinn den ihre Anlagen produzieren. In 20-30 Jahren werden sich die Recyclingfirmen darum reißen die Module abzubauen und zu recyceln um die wertvollen Rohstoffe aus den Modulen wieder zu gewinnen.

    Offline RR-E-ft

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    In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
    « Antwort #40 am: 05. Dezember 2011, 16:14:08 »
    Wenn eine zerschlissene Anlage keinen Gewinn mehr abwirft, fällt natürlich insoweit auch keine Steuer mehr an.
    Bestehende Entsorgungs- und Receyclingsysteme der Herstellerfirmen halten wohl nicht länger als die betreffenden Herstellerfirmen selbst....
    Wenn die verschlissene Anlage auf dem Dach kein Brot frisst, bleibt sie womöglich  so lange dort, bis der Sturm mal stärker ist.

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    In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
    « Antwort #41 am: 05. Dezember 2011, 16:30:55 »
    Zitat
    Original von egn
    Viele in Deutschland produzierende Hersteller haben bereits ihre Entsorgungs-/Recyclingsysteme aufgebaut. .......

    Und natürlich bezahlen alle Betreiber von PV-Anlagen schon immer Steuern auf den Gewinn den ihre Anlagen produzieren. In 20-30 Jahren werden sich die Recyclingfirmen darum reißen die Module abzubauen und zu recyceln .....
      @egn, Fakten!? Warum denn immer wieder diese abgedroschenen PV-Zukunftsmärchen. Wer soll diese Stories nach den gemachten Erfahrungen denn noch glauben? Der längst überlange Bart taugt nicht einmal für Weihnachtsmärchen. Wer möchte diese penetranten Geschichten noch hören? Am Heiligabend schon gar nicht, da scheint die Sonne hierzulande nicht und bei der Weihnachtsbeleuchtung spielt der PV-Strom ganz sicher keine Rolle.

    Hiesige PV-Anlagen \"produzieren\" keine Gewinne! Die unwirtschaftliche Erzeugung und die künstlichen Gewinne summieren sich unter dem Strich zu Milliardenverlusten, die die einfachen Endverbraucher bezahlen. Was soll der Steuerhinweis überhaupt? So argumentiert auch ein Teil der Hundesteuerzahler. Warum soll die Hinterlassenschaft des vierbeinigen Freundes  mit der Köttelpütt auch selbst entsorgt werden. Wege, Plätze, Parks und Straßen dürfen benutzt werden. Man zahlt ja schliesslich Steuern. [/list]

    Offline superhaase

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    In 2012 ist die Netzparität bei PV erreicht!
    « Antwort #42 am: 06. Dezember 2011, 07:46:53 »
    Zitat
    Original von RR-E-ft
    Bestehende Entsorgungs- und Receyclingsysteme der Herstellerfirmen halten wohl nicht länger als die betreffenden Herstellerfirmen selbst....
    Wenn die verschlissene Anlage auf dem Dach kein Brot frisst, bleibt sie womöglich  so lange dort, bis der Sturm mal stärker ist.
    Gut.
    Durchaus denkbar.
    Aber wo ist das Problem?
    Wo ist der Unterschied zu anderen Wirtschaftsgütern und deren Herstellern?

    Wahrscheinlich reicht es, zu warten, bis die Module von selbst verschwinden. ;)
    Meinem ehemaligen Nachbarn haben sie neulich die Kupferdachrinnen vom Gartenhäuschen geklaut.

    Wenn man also den Schrottwert der Module in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einkalkuliert, egibt sich womöglich ein früherer Zeitpunkt, ab dem sich PV-Anlagen ohne Förderung rentieren?

    Zitat
    Netznutzer
    Sie evtl., wer den Kampf der Opposition und der Länder im letzten Gesetzgebungsverfahren gelesen hat weiss, dass die PV-Förderung noch lange nicht abgeschafft wird, und wenn die derzeitigen Oppositionen 2013 entscheidendes mitzubestimmen haben, wird das auch nicht so schnell eintreten.
    Der Kampf im letzten Gesetzgebungsverfahren lag vielleicht einfach darin begründet, dass viele Leute verstanden haben, dass die PV-Förderung noch notwendig ist?
    Wenn es soweit ist, dass sich PV-Anlagen auch ganz ohne Förderung rentieren, und dann die Förderung nicht beendet wird, dann wird sich bestimmt genug Widerstand dagegen mit gut begründeten und leicht nachvollziehbaren Argumenten regen und für eine Abschaffung sorgen.
    Sie dürfen sich dann als Speerspitze dieser revolutionären Bewegung voranstellen. Ich unterstütze Sie dann dabei, versprochen. ;)

    @PLUS:
    Das Hinweis auf die Steuerthematik ist eine Reaktion darauf , dass den PV-Betreibern immer wieder vorgeworfen wird, sie würden sich aus der Verantwortung für die Finazierung öffentlicher Aufgaben stehlen. Dieser Vorwurf kommt auch gerade von Ihnen immer wieder.
    (By the way: Sind Sie nicht derjenige hier, der immer ganz laut nach der Abschaffung der Konzessionsabgaben schreit und sich so aus der Finanzierung öffentlicher Aufgaben stehlen will?)  :D
     
    Den PV-Betreibern vorzuwerfen, sie würden sich nicht an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen wollen, ist gelinde gesagt Blödsinn.
    Wie egn schon sagte, muss jeder PV-Betreiber die Gewinne aus seinen Einspeiseerlösen voll versteuern. Für den Eigenverbrauch muss er heute z.B. auch Mehrwertsteuer bezahlen.
    Wenn man nicht will, dass mit dem Eigenverbrauch von PV-Strom die Finanzierung öffentlicher Aufgaben reduziert wird, die mit Abgaben auf den Endkundenstrompreis aufgeschlagen werden, dann wäre es vielleicht angebracht, darüber nachzudenken, ob man diese Aufgaben nicht aus anderen Steuern finanziert?
    Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Gartengemüse zu verbieten, weil dafür keine Mehrwertsteuer und sonstige Abgaben (Standgebühr für den Markthändler an die Stadt) bezahlt werden. Würde man so denken, dann müsste man letztendlich auch das Fahrradfahren verbieten, weil dadurch weder der ÖPNV noch der Bund (über Benzinsteuern) Geld bekommen.
    Auch stromsparende Kühlschränke und Waschmaschinen müsste man dann aus Sorge um die öffentlichen Haushalte verbieten. :baby:

    Dieses Steuer- und Abgabenargument kann ja wohl kaum dafür herhalten, deswegen den PV-Ausbau zu stoppen?
    Energiewende abblasen, weil man auf die Konzessionsabgabe angewiesen zu sein glaubt?
    Gehts noch?

    Manchmal frag ich mich schon, ob hier manche vor lauter verkrampfter Kritik an der PV noch merken, wenn sie ihre Argumente an den Haaren von hinten durch die Brust ins Auge ziehen?   :tongue:

    ciao,
    sh
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    « Antwort #43 am: 06. Dezember 2011, 16:28:17 »
    Zitat
    Original von superhaase
    Das Hinweis auf die Steuerthematik ist eine Reaktion darauf , dass den PV-Betreibern immer wieder vorgeworfen wird, sie würden sich aus der Verantwortung für die Finazierung öffentlicher Aufgaben stehlen. Dieser Vorwurf kommt auch gerade von Ihnen immer wieder.
    (By the way: Sind Sie nicht derjenige hier, der immer ganz laut nach der Abschaffung der Konzessionsabgaben schreit und sich so aus der Finanzierung öffentlicher Aufgaben stehlen will?)  :D
     
    Den PV-Betreibern vorzuwerfen, sie würden sich nicht an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen wollen, ist gelinde gesagt Blödsinn.
    Wie egn schon sagte, muss jeder PV-Betreiber die Gewinne aus seinen Einspeiseerlösen voll versteuern. Für den Eigenverbrauch muss er heute z.B. auch Mehrwertsteuer bezahlen. Wenn man nicht will, dass mit dem Eigenverbrauch von PV-Strom die Finanzierung öffentlicher Aufgaben reduziert wird, die mit Abgaben auf den Endkundenstrompreis aufgeschlagen werden, dann wäre es vielleicht angebracht, darüber nachzudenken, ob man diese Aufgaben nicht aus anderen Steuern finanziert?

    Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Gartengemüse zu verbieten, weil dafür keine Mehrwertsteuer und sonstige Abgaben (Standgebühr für den Markthändler an die Stadt) bezahlt werden. Würde man so denken, dann müsste man letztendlich auch das Fahrradfahren verbieten, weil dadurch weder der ÖPNV noch der Bund (über Benzinsteuern) Geld bekommen. Auch stromsparende Kühlschränke und Waschmaschinen müsste man dann aus Sorge um die öffentlichen Haushalte verbieten. :baby:

    Dieses Steuer- und Abgabenargument kann ja wohl kaum dafür herhalten, deswegen den PV-Ausbau zu stoppen? Energiewende abblasen, weil man auf die Konzessionsabgabe angewiesen zu sein glaubt?
    Gehts noch?
    Manchmal frag ich mich schon, ob hier manche vor lauter verkrampfter Kritik an der PV noch merken, wenn sie ihre Argumente an den Haaren von hinten durch die Brust ins Auge ziehen?   :tongue:
      Ja richtig,
    \"Gehts noch?\". Sie verdrehen hier schon wieder gewaltig. Fakt ist, der Beitrag der Solaristen ist gewaltig negativ. Richtig, ich halte die zweckfreie Konzessionsabgabe grundsätzlich für mehr als zweifelhaft und die Regelungen sachlich für nicht nachvollziehbar.  Das ist ein undurchsichtiges und fragwürdiges Konstrukt. Man kann das alles nachlesen. Die KAV ist geradezu ein Negativbeispiel der Gesetzes- bzw. Verordnungskunst. Der Einnahmecharakter und der Einfluss der kommunalen Lobbyverbände und die Verflechtung mit der Politik zeigen sich deutlich. Zum Glück werden manche Auswüchse auch mal vor Gericht gestoppt. (siehe hier).

    @superhaase, was man allerdings überhaupt nicht durchgehen lassen kann, ist, dass sich die extrem geförderten Solaristen dann auch noch von dieser verkappten Gemeindesteuer verabschieden. Was die Straßennutzung angeht, da sind die Netze längst auch Einspeisenetze, die dazu oft extra noch angepasst werden müssen.

    Gemüse! Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Salat zu Lasten der Verbraucher, die ihren Salat auf dem Wochenmarkt kaufen mit dem mehrfachen Marktpreis zu fördern.

    Fakt ist, dass die so extrem geförderten Solaristen sich als Eigenverbraucher weitgehend von der allgemeinen Finanzierung verabschieden. Dazu fordert man die passende Infrastruktur und will sie kostenlos nutzen. Förderung kassieren bis zu Schluß, einschließlich Eigenverbrauch und dann verabschieden. So ist das![/list]

    Offline superhaase

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    « Antwort #44 am: 06. Dezember 2011, 16:50:18 »
    Zitat
    Original von PLUS
    Fakt ist, dass die so extrem geförderten Solaristen sich als Eigenverbraucher weitgehend von der allgemeinen Finanzierung verabschieden.
    Das liegt dann aber an dem falschen System der allgemeinen Finanzierung öffentlicher Ausgaben.
    Die Lösung liegt also nicht darin, die Solaristen zu beleidigen, sondern das Steuersystem zu ändern, so dass dieser Effekt nicht zum Tragen kommt.
    Den PV-Ausbau deswegen stoppen zu wollen ist eben GAGA.

    Außerdem unterschlagen Sie wieder einmal, dass auch der Solarist für den Einspeisegewinn in vollem Umfang Steuern zahlt und somit durchaus zur \"allgemeinen Finanzierung beiträgt\".

    Zitat
    Gemüse! Schließlich kommt auch keiner auf die Idee, den Eigenanbau von Salat zu Lasten der Verbraucher, die ihren Salat auf dem Wochenmarkt kaufen mit dem mehrfachen Marktpreis zu fördern.
    Warum sollte man das auch tun, schließlich gibt es bereits genügend kostengünstig produzierten Salat auf dem freien Markt.
    Man merkt, dass Sie den Sinn des EEG immer noch nicht im Geringsten verstanden haben.  :tongue:

    Zitat
    Dazu fordert man die passende Infrastruktur und will sie kostenlos nutzen.
    Völlig falsche Schlussfolgerung.
    Erstens ist es die Gesellschaft die wünscht, dass sich Kapitalgeber dazu entschließen, PV-Anlagen zu errichten.
    Dazu wird die Netzinfrastruktur genauso kostenlos zur Verfügung gestellt wie anderen Kraftwerksbetreibern auch. Die Netzkosten tragen in unserem System nun einmal die Verbraucher und bezahlen dies mit einem Aufschlag auf den Verbrauch.
    Sicher ließe sich auch ein anderes Modell für die Netzkostenabrechnung finden, in dem die Kraftwerksbetreiber für die Netzkosten aufkommen müssen. Aber dies würde für Großkraftwerksstrom und auch für Windparks, die Verbraucherferner Strom erzeugen, eine Verteuerung des Strom bedeuten, während die meisten PV-Anlagen sehr verbrauchsnah einspeisen und daher kaum Netzkosten tragen müssten.
    Damit würde Ihnen also keineswegs billigerer Strom zur Verfügung gestellt, und die Solaristen würden sich auch weiterhin kaum an den Netzkosten beteiligen. Anders sähe es lediglich bei große PV-Parks abseits großer Siedlungen und Industrien aus. Aber diese haben ja keine Eigenverbrauch, so dass Sie wohl kaum auf diese Gruppe gezielt haben mit Ihrem Sozialneid-Argument. Ihr Feindbild sind ja die bösen Einfamilienhaus-Solaristen - diese Ausgeburten der Hölle.  :tongue:

    Zweitens muss jeder Solarist auch für seinen Strombezug aus dem Netz (kein Solarist deckt seinen gesamten Bedarf aus Eigenstrom) die üblichen Entgelte inkl. Netznutzungsentgelte etc. bezahlen.

    Im Übrigen steht es ja völlig frei, ob man in Zukunft nicht einen größeren Anteil der Netzkosten über den fixen monatlichen Grundkostenanteil einnehmen sollte, statt fast ausschließlich über den Verbrauchskostenanteil.
    Wenn das eine gerechtere Aufteilung der Netzkosten ergibt, die auch die noch aus dem Netz Strom beziehenden Solaristen gerechter mit einbezieht, würden das die meisten Solaristen absolut in Ordnung finden.
    Ich jedenfalls.  :)

    Zitat
    Förderung kassieren bis zu Schluß, einschließlich Eigenverbrauch und dann verabschieden. So ist das!
    Ja so ist das, weil es die Gesellschaft so wünscht, um die Energiewende in Gang zu bringen.
    Nur eines haben SIe falsch verstanden:
    Nach Schluss der Förderung wird sich kaum ein Solarist verabschieden, denn er kann und wird weiter Strom ins Netz einspeisen und daran Geld verdienen wollen - wobei der Verbraucher sich dann über den \"Preisbrecher Solarstrom\" freuen kann, der dann mit Grenzkostenpreis von 0,0 ct/kWh an der Strombörse angeboten werden wird und so die nachhaltige Stromversorgung billiger werden lässt.

    ciao,
    sh
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