Ja. Nun ist es ´raus, die EWE hat ihre Maske fallen lassen: der kommunale Energieversorger mit - zumindest theoretisch – dem entsprechender sozialer Verantwortung, bekennt sich offen zu seiner angestrebten Rolle im Spiel der großen Moneymaker.
Während im Osten Deutschlands eine Übernahme der VNG angestrebt wird, möchte man sich in Oldenburg gleichzeitig einen starken Investor – und das kann nur einer der ganz großen sein – ins Boot holen. Ersteres, obwohl ein Ministerbeschluss das verbietet, ja, die EWE zur Hilfestellung für die selbständige VNG verpflichtet ist. Letzteres mit einer nur 26 prozentigen Beteiligung – und damit mit Verzicht auf Kapital. Denn die Rechte des neuen Investors sind mit 26 % bereits so hoch, wie mit 49%.
Da liegt der Verdacht nahe, dass das Spiel hinter den Kulissen schon gespielt ist und nun nur noch die Hauptversammlung abgewartet wird, um Nägel mit Köpfen zu machen. Und egal, wie genau es ausgeht: Verlierer wird der EWE-Kunde sein, der schon heute mehr für Strom und Gas bezahlt, als wirklich nötig. Denn die Gewinne eines – noch – kommunalen Anbieters gehören den Anteilseignern, den Kommunen – und letztlich dem Bürger. Umso verständlicher, dass im Norden der Republik bereits mehrere Gemeinwesen – wie die Stadt Jever – die Zahlungen an die EWE eingestellt und den „eigenen“ Versorger verklagt haben. Spätestens, wenn Gazprom und Co. bei der EWE das sagen haben, ist die Diskussion darüber wohl verloren.