Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EWE will VNG  (Gelesen 2753 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline beck

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 5
  • Karma: +0/-0
EWE will VNG
« am: 29. April 2008, 17:27:53 »
Die EWE will, so liest man in der Leipziger Volkszeitung, unbedingt den ostdeutschen Versorger VNG übernehmen.

Jetzt wissen wir, warum die EWE soviel Geld von uns, den Kunden im Weser-Ems-Gebiet, nimmt.

Warum das nötig ist, verstehen wir allerdings nicht.

Offline hpupkes

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 2
  • Karma: +0/-0
EWE will VNG
« Antwort #1 am: 29. April 2008, 17:42:11 »
Ja. Nun ist es ´raus, die EWE hat ihre Maske fallen lassen: der kommunale Energieversorger mit - zumindest theoretisch – dem entsprechender sozialer Verantwortung, bekennt sich offen zu seiner angestrebten Rolle im Spiel der großen Moneymaker.

Während im Osten Deutschlands eine Übernahme der VNG angestrebt wird, möchte man sich in Oldenburg gleichzeitig einen starken Investor – und das kann nur einer der ganz großen sein – ins Boot holen. Ersteres, obwohl ein Ministerbeschluss das verbietet, ja, die EWE zur Hilfestellung für die selbständige VNG verpflichtet ist. Letzteres mit einer nur 26 prozentigen Beteiligung – und damit mit Verzicht auf Kapital. Denn die Rechte des neuen Investors sind mit 26 % bereits so hoch, wie mit 49%.

Da liegt der Verdacht nahe, dass das Spiel hinter den Kulissen schon gespielt ist und nun nur noch die Hauptversammlung abgewartet wird, um Nägel mit Köpfen zu machen. Und egal, wie genau es ausgeht: Verlierer wird der EWE-Kunde sein, der schon heute mehr für Strom und Gas bezahlt, als wirklich nötig. Denn die Gewinne eines – noch – kommunalen Anbieters gehören den Anteilseignern, den Kommunen – und letztlich dem Bürger. Umso verständlicher, dass im Norden der Republik bereits mehrere Gemeinwesen  – wie die Stadt Jever – die Zahlungen an die EWE eingestellt und den „eigenen“ Versorger verklagt haben. Spätestens, wenn Gazprom und Co. bei der EWE das sagen haben, ist die Diskussion darüber wohl verloren.

Offline k. meyer

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 2
  • Karma: +0/-0
EWE will VNG
« Antwort #2 am: 29. April 2008, 17:46:43 »
Was macht die EWE, unser traditioneller Energielieferant, in Leipzig und Jena? Die Oldenburger gehören doch uns, den Bürgern, und sollten sich lieber auf ihre Aufgabe konzentrieren: gut einkaufen und fair verkaufen.

Dann haben wir alle was davon.

Offline beck

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 5
  • Karma: +0/-0
EWE will VNG
« Antwort #3 am: 29. April 2008, 17:49:51 »
Das sehe ich genauso!

Ehrgeiz ist was Feines- wenn er angebracht ist. Und wenn er im legalen Rahmen bleibt. Bei der EWE sieht es derzeit eher so aus, als würde falscher Ehrgeiz Vereinbarungen wie Ministerialerlasse einfach überrollen: Als die EWE Anteile der Leipziger VNG übernommen hat, gab es dazu klare Bedingungen: Beteiligung nur, wenn diese der Förderung der Selbständigkeit eines der wenigen verbliebenen Ost-Unternehmen dienlich sei. Keine Rede von Übernahme durch den „Wessie“.

Heute versucht die EWE, bei jeder an der VNG beteiligten Kommune Anteile zu kaufen und die VNG zu übernehmen. Warum macht ein EWE, die ja selbst in kommunaler Trägerschaft ist, so etwas. Ist es Größenwahn der Führung? Willen der eigenen Anteilseigner, der Kommunen, kann es ja bei den aktuellen Steigerungen der Energiepreise nicht sein. Denn auch das Geld für Zukäufe muss ja beim Bürger über den Energiepreis eingesammelt werden.

Offline hpupkes

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 2
  • Karma: +0/-0
EWE will VNG
« Antwort #4 am: 30. April 2008, 16:33:41 »
Herzlichen Glückwunsch EWE. Kräftig investiert, anhaltend auf Einkaufstour, Millionengewinne. Woher dieser Erfolg? Aus einmaligen Steuereffekten. Aus genialer Unternehmensstrategie. Aber keinesfalls aufgrund überhöhter Abgabepreise an den Verbraucher - Klar.

Komisch nur, dass jede der regelmäßigen Preiserhöhungen mit gestiegenen Rohstoffpreise begründet wird. Ich denke, da will uns mal wieder einer für dumm verkaufen.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz