Energiepolitik > Preismeldungen
ZDF: Wie die Konzerne die Strom- und Gaspreise hochtreiben
svenbianca:
da sieht man halt das Energiekonzerne wissen was sie dazu kaufen sollten um Geld zu verdienen, anders als der Staat......
Vielleicht legt man anstatt einen Prozeßkostenfonds hier beim BDE bald einen Netzfond an, wo man sich beteiligen kann am Eon-Netz. Vermutlich lese ich dann bald ständig hier: \"Warum so schlechte Renditen etc.\"
RR-E-ft:
@svenbianca
Die Energiekonzerne wirtschaften halt sehr gut, nur eben in die eigene Tasche. Nichts und niemand scheint deshalb dazu in der Lage, zu garantieren, dass das erlöste Geld auch hier wieder in die notwendigen Netze und Kraftwerke investiert wird. Das ist eben die Crux.
Das Interesse der Allgemeinheit an einer möglichst preisgünstigen Versorgung, von der die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft abhängt, kollidiert offensichtlich mit dem privaten Streben nach Gewinnmaximierung.
Die Energiekonzerne verstehen sich eben nicht als Treuhänder der Kundengelder, wie Kollege Börner es in der Versorgungswirtschaft Heft 9/2007 so ausgesprochen phantastisch formulierte.
Wer sich an einer regulierten Netzgesellschaft beteiligt, weiß doch, wie es um die Eigenkapitalverzinung gem. StromNEV steht, dass die Erträge dafür jedoch relativ risikolos sind. Und die Eigenkapitalverzinsung laut StromNEV ist so schlecht doch nun wirklich nicht. Jedenfalls nicht so schlecht, wie von E.ON jüngst behauptet.
Man hätte sich gewünscht, dass sich die Energiekonzerne selbst darauf besinnen, auf welche Geschäftstätigkeit sie sich vollkommen freiwillig eingelassen haben und mit welchen gesetzlichen Restriktionen deshalb zu rechnen ist, dass insbesondere §§ 1, 2 EnWG einer Profitmaximierung wie in anderen Bereichen entgegensteht. Es hat also niemand Grund, sich darüber zu beklagen, dass die Eigenkapitalverzinsung nicht höher ausfallen kann.
Die Energieversorger haben viel zur energierechtlichen Gesetzgebung in diesem Lande beigetragen. Auch die Verzinsungsregelungen waren mit der Energiewirtschaft abgestimmt.
Schließlich wird niemand gezwungen, sich als Energieversorgungsunternehmen im Geltungsbereich des EnWG zu betätigen. Wer sich jedoch als solches betätigt, weiß von Anfang an, worauf er sich einlässt, sich im überragenden Interesse der Allgmeinheit einlassen muss.
Wenn sich niemand fände, sich als ein solches Energieversorgungsunternehmen zu betätigen, dann müsste die öffentliche Hand sich im Rahmen der Daseinsvorsorge betätigen, streng nach dem Subsidiaritätsprinzip. Das ergibt sich m. E. durchaus aus Art. 2, 14 und 15 Grundgesetz.
Fraglich also, ob es sich bei der öffentlichen Energieversorgung nicht doch um ein natürliches Monopol handelt, welches grundsätzlich in die öffentliche Hand gehört.
Nicht anders verhält es sich bei der Bahn, bei der sich auch die Frage stellt, wie gewährleistet werden kann, dass die Gewinne in das hiesige Schienennetz investiert werden und nicht für eine weltweite Expansion eines privatisierten Unternehmens Verwnendung finden, welche der Allgemeinheit als solcher keinerlei Nutzen stiftet. Was sollte es dem Gemeinwesen nutzen, wenn etwa ein privatisierter Bahnkonzern zuukünftig nach und nach die Häfen dieser Welt aufkauft, derweil das hiesige Schienenennetz ausgedünnt wird und verlottert?
Wolfgang_AW:
svenbianca
--- Zitat ---Wenn Preise so offensichtlich manipuliert werden gehen doch die Kartellämter und die Börsenaufsicht dagegen vor. Es gab ja auch umfangreiche Durchsuchungen. Von tatsächlichen Ergebnissen ist ja noch nichts zu hören. Vielleicht ist es ja doch nicht so eindeutig.........
--- Ende Zitat ---
Inzwischen hat ja zumindest Herr Bernotat von E.on kalte Füsse bekommen und mit der EU einen Milliarden-Deal ausgehandelt, um den Konzern freizukaufen.
http://www.wz-online.de/index.php?redid=200961
--- Zitat ---… Auch den Deal mit der EU-Kommission, die im Gegenzug zum Verkauf laufende Kartellverfahren einstellen will, wollte er nicht kommentieren. Eon würde durch die Maßnahmen Strafen in Milliardenhöhe verhindern.
--- Ende Zitat ---
svenbianca
--- Zitat ---… passt ja leider auch nicht in das hier vielzitierte Loblied \"Alles Abzocker - überall auf der Welt ist es besser\"
--- Ende Zitat ---
Die einen sind eben im Suprime-Markt tätig, die anderen toben sich an der EEX aus. Bei den ersteren bezahlt es der Steuerzahler, bei den anderen der Stromkunde, wobei der eine mit dem anderen identisch ist.
Tröstlich zu wissen: Geld verschwindet nicht, es befindet sich nur in anderen Taschen. ;)
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument.html?id=53513144&top=SPIEGEL&suchbegriff=stromb%C3%B6rse&quellen=%2BBX%2CWIKI%2C%2BSP%2C%2BMM%2CALME%2C%2BMEDIA&vl=0
--- Zitat --- Der Strompreis, so E.on-Chef Bernotat, bilde sich nach marktwirtschaftlichen Regeln an der Strombörse EEX in Leipzig. Darauf hätten die Konzerne keinerlei Einfluss.
Die von den Kartellwächtern ausgewerteten Papiere deuten in eine andere Richtung: Demnach habe E.on über die Tochterfirma Sales & Trading (EST) ganz gezielt versucht, den Strompreis in die Höhe zu treiben - und das offenbar mit Erfolg.
… Die Manager rühmen sich, EST habe \"als Treiber des Marktes sehr großen Anteil am Durchstoßen eines Zielpreises\". Im Klartext: Die E.on-Tochter hat den Preis gepusht.
--- Ende Zitat ---
svenbianca
--- Zitat ---Aber wer schaltet denn die Atomkraftwerke ab und verhindert Neubauten von KRaftwerken, damit mehr Angebot da ist? Doch nicht die Versorger.
--- Ende Zitat ---
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument.html?id=53513144&top=SPIEGEL&suchbegriff=stromb%C3%B6rse&quellen=%2BBX%2CWIKI%2C%2BSP%2C%2BMM%2CALME%2C%2BMEDIA&vl=0
--- Zitat ---In den internen Unterlagen rechnet E.on detailliert vor, dass sich die Stilllegung eines Kraftwerks trotz \"entgangener Deckungsbeiträge von 25 Millionen Euro\" durchaus lohnen könne. Die Reduzierung der Strommenge führte nämlich zu einem höheren Strompreis und damit zu \"zusätzlichen Deckungsbeiträgen von plus 40 Millionen Euro\".
Konkret heißt das: Über eine Verknappung des Angebots können große Anbieter wie E.on den Strompreis in die Höhe treiben und machen trotz niedrigerer Verkaufsmengen noch satte Zusatzgewinne. Genau das hatten Kritiker immer wieder moniert - aber nie beweisen können.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
svenbianca:
und wen ich jetzt schreibe \"alles falsch\" hilft das jemanden weiter? Wenn die Beweise doch so erdrückend sind, hat das Kartellamt sich doch noch nie gescheut große Strafen auszusprechen. Zeitungen schreiben viel wenn der Tag lang ist......... Die Ertikel werden seit Jahren immer mal wieder geschrieben ohne wirklich Neues zu bieten
RR-E-ft:
@svenbianca
Wenn ich es richtig verstanden habe, reichten der EU- Kommission wohl nun die Beweise gegen E.ON für ein Verfahren. Dafür, dass auch E.On das so einschätzt, kann sprechen, dass es zu einem Deal des Konzerns mit der EU- Kommission kam, den der Bundeswirtschaftsminister zu recht als \"faulen\" Deal bezeichnet.
Sollten die Beweise ausgereicht haben, wird nicht nur eine mögliche Kartellstrafe in Milliardenhöhe abgewendet. Die geschädigten Kunden werden auch um ihre Schadensersatzansprüche in weit größerem Umfang gebracht, nachdem sie sich nicht auf eine erlassene Missbrauchsverfügung und deren Feststellungen im Kartellzivilrecht berufen könnten.
Aber möglicherweise haken Bundeswirtschaftsminister und Bundeskartellamt selbst nach, wenn der Deal zwiachen E.ON und der EU- Kommisssion für die nationalen Kartellbehörden nicht bindend ist und deshalb das Bundeskartellamt wegen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung eine Strafe verhängen könnte.
Bleibt zu hoffen, dass Glos nicht nur viel erzählt, sondern auch konsequent handelt und die deutschen Behörden in Bewegung setzt.
In jeder Talkshow behauptete der Minister, man müsse den Konzernen genauer auf die Finger schauen. Das reicht jedoch nicht aus.
Man muss ggf. auch mal auf diese kräftig hauen, wenn Veranlassung dazu besteht.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln