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ZDF: Wie die Konzerne die Strom- und Gaspreise hochtreiben

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RR-E-ft:
ZDF: Wie die Konzerne die Strom- und Gaspreise hochtreiben

svenbianca:
gerade das Beispiel England ist lustig. Dort herscht knallharter Wettbewerb.....

Steuern 5% beim Strom nicht knapp 41% wie bei uns. Darum bereinigt kann sich ja jeder ausrechnen wie teuer der Strom dort ist......

RR-E-ft:
@svenbianca

GB ist bekanntlich eine Insel, Deutschland nicht.

Warum vergleichen Sie nicht einfach einmal die steuer- und abgabenbereinigten deutschen Strom- und Gaspreise mit denen in Polen, Littauen, Tschechien ?

Der wettbewerbsanaloge Preis richtet sich nach den Grenzkosten. Deshalb hängt die Markrgerechtigkeit eines Strompreises stark von der Erzeugungsstruktur und den Grenzkosten der Stromerzeugung ab.

Hierzulande kommt viel Strom aus abgeschriebenen Kohle- und Atomkraftwerken, deren Stromerzeugungskosten unter 15 €/ MWh liegen.

Fakt ist, dass Vattenfall Europe in Berlin und Hamburg die überzogene Strompreise absenken musste, nicht anders bei E.ON Thüringer Energie AG und den Stadtwerken Jena- Pößneck GmbH.

Fakt ist auch, dass es in Frankreich einen derartig drastischen Anstieg der Letzverbraucher- Strompreise in den letzten Jahren nicht gab. Welche Erklärung haben Sie denn dafür?

svenbianca:
Auch Frankreich ist lustig. Der Markt ist dort noch nicht ansatzweise so weit geöffnet wie in Deutschland. Die Preise sind sehr stark politisch motiviert, können also schlecht als Vergleich benutzt werden.

Polen, Litauen etc. kann man gerne heranziehen, natürlich muss man dann auch Lohnniveau, Ausfallzeiten etc. mit hinzuziehen.

Wieviel Prozent des monatlichen Einkommens gehen denn weg für den Strom? Stand Mai 2005

Slowakei 7,5%, Litauen 6,1% Tschechien 3,75% EU-weit 2% Deutschland 1,9%

Quelle Eurostat

Da Sie ja auf dasselbe Niveau wollen, müssen wir die Preise also verdreifachen, wir arbeiten daran........

Was ich nicht verstehen will ist immer dieses Gerede von abgeschriebenen Kraftwerken, als wenn dies was Unrechtes wäre. Sollte ein Rechtsanwalt, der seine Einrichtung bereits bezahlt hat anders behandelt werden, als ein Neuling, der alles auf Pump gekauft hat?

Anders gefragt. Wenn die Betreiber neue Kraftwerke bauen, sollen Sie dafür dann höhere Strompreise bekommen? Man hat sich doch bewußt politisch dafür entschieden, nicht mehr Preise nach dem Kostenprinzip wie früher zu machen, sondern marktpreise. Die Mechanismen sind ja bereits lang und breit hier diskutiert worden (Grenzkosten etc.). Jetzt kann man darüber streiten, ob die großen 4 Kapazitäten zurückhalten um die Kosten hochzuhalten oder nicht (da bin ich ja auf Ihrer Seiten, das es so etwas nicht geben darf). Aber ich kann nicht ständig die Konzerne kritisieren für eine politisch gewollte Börse und seinen Konsequenzen.

Und ich habe schon oft gesagt. Warum baut denn keiner Kraftwerke? Warum hat die Trianel ihr Projekt auf Eis gelegt? Weil es in Deutschland nicht so einfach ist, eins zu bauen. Man hat alle gegen sich und verdienen darf man damit auch nichts. Es warnen alle vor der Versorgungslücke. Wir werden Stromimportland wenn wir so weiter machen. Dann machen die anderen das Geschäft.......

RR-E-ft:
@svenbianca

Dass Sie daran arbeiten, glaube ich gern.

Ich meine jedoch, dass die Strompreise von den Erzeugungskosten und nicht vom Lohnniveau abhängen. Wenn man von einem einheitlichen Markt ausgeht, so kümmert dieser sich herzlich wenig um das Einkommensniveau. Schließlich zahlen auch hierzulande Vorstandsvorsitzende von Dax30- Unternehmen das gleiche für ihren privaten  Strombezug wie Hartz- IV- Empfänger.

Der Nachfrage eines privaten Haushalts fehlt es regelmäßig an der Preiselastizität. Auch die Gesamtnachfrage ist relativ starr.

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