Energiepolitik > Preismeldungen
ZDF: Wie die Konzerne die Strom- und Gaspreise hochtreiben
RR-E-ft:
@svenbianca
Ob die Netze verstaatlicht werden sollten oder einfach nur den Eigentümer wechseln, kann dahinstehen. Es muss aber sichergestellt werden, dass die Einnahmen aus den Netzentgelten tatsächlich wieder - gem. StromNEV angemessen verzinst - in die Netze investiert werden.
Daran fehlte es bisher. Man muss doch nur die jährlichen Einnahmen aus den Netzentgelten den jährlichen Investitionen in die Netze gegenüberstellen und dann unbefangen einen Blick darauf werfen, welche veralteten Netzteile da teilweise in der Landschaft stehen und wie museal manche Ortsnetzstation von innen anmutet.
Bemisst man die Effizienz am jährlichen Kapitaleinsatz der Kunden für die Netze auf der einen Seite und den tatsächlichen Zustand der Netze auf der anderen Seite, so ist fraglich, ob es dem Staat tatsächlich gelingen könnte, den Netzbetrieb noch ineffizienter zu gestalten als die Energiekonzerne derezeit tun.
Die Effizienz muss sich also immer aus dem Blickwinkel des Interesses der Allgemeinheit an den Netzen beurteilen lassen.
svenbianca:
@ RR-E-FT
E.ON läßt streiten
Wegen der E.ON-Pläne zum Verkauf des Fernstromnetzes forderte die Deutsche Energieagentur (dena) eine Überprüfung der Regulierungspraxis. Offenbar sei der Anreiz, sich beim Netz wirtschaftlich zu betätigen, nicht mehr besonders groß. Die beim Netzausbau rechnerisch notwendige Eigenkapitalverzinsung werde in der Praxis nicht realisiert, so die dena.
Dagegen verwahrte sich Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur. Er sieht darin einen Versuch, eine unternehmenspolitisch begründete Entscheidung nachträglich der Stromnetzregulierung in die Schuhe zu schieben.
Es sei nicht nachvollziehbar, wie E.ON eine Netzrendite von 3,6% berechnet habe, so Kurth. Die Agentur setze bei der Netzentgeltregulierung 6,5% Eigenkapitalrendite für Altinvestitionen an, für Neuinvestitionen sogar 7,91% – Werte, die der Verordnungsgeber vorsehe und die die Branche 2005 im Diskurs mit der Politik als adäquat eingestuft habe.
Auch bei einem Verkauf der Leitungen an Investoren sei die Versorgung gewährleistet. Dass würden die gesetzlichen Vorschriften und die Regulierung sicherstellen, so Kurth. Das EnWG verpflichte jeden Käufer, eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Dafür finde er Planungssicherheit und Klarheit über die Rentabilität seiner Investition vor. Der Kauf eines Stromnetzes sei berechenbarer als andere Investitionen.
Die Agentur erkennen ausnahmslos alle Investitionen an, die tatsächlich getätigt würden und werde diese Investitionen auch in den nächsten fünf Jahren genehmigen. Stromnetze seien natürliche Monopole, so Kurth. Ohne Regulierung seien private Eigner versucht, das auszunutzen und so den Wettbewerb im Strommarkt zu behindern.
Kurth sprach sich gegen den Einstieg des Staates beim Hochspannungsnetz aus. Man könne auch so die Balance zwischen den Notwendigkeiten einer sicheren Stromversorgung, den notwendigen Investitionen und dem Einsatz von privatem Kapital halten. Die wirtschaftspolitische Strategie der vergangenen Jahre, privates Kapital auch für die Infrastruktur zu mobilisieren, sei richtig. Die Erfahrungen im Telekommunikationsbereich zeige, dass privates Kapital helfen könne, die Effizienz zu erhöhen.
Wenn ich das richtig verstehe, würde also jede Investition auch sofort angerechnet und man könnte sofort höhere Netzentgelte bekommen, sogar besser verzinst als die alten Netze. Wenn das also, wie Herr Kurth sagt, genau so ist, gäbe es ja keinen Grund nicht ins Netz zu investieren. Also nichts mit Millardengewinnen im Netzbereich.........., 6,5% bekommt der Versorger als Eigenkapitalrendite - mehr nicht.
RR-E-ft:
@svenbianca
Natürlich werden Investitionen verzinst undzwar nach den in der StromNEV genannten Zinssätzen. Selbstredend gibt es für die Investitionen Abschreibungszeiträume abhängig von der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Das sind jedoch keinesfalls die Renditen, welche die Energiekonzerne im Übrigen gewöhnt sind, bzw. an welche sie sich mittlerweile gewöhnt haben. Das kann der Grund dafür sein, dass Kapital aus den Netzbereichen herausgezogen und in vollkommen andere Bereiche investiert wurde.
Mit anderen Worten:
Wenn E.ON und RWE Kapital lieber in der Türkei oder in Russland investieren, so kann es trotz hoher Netzentgelte geschehen, dass hier nur noch marode Netze in der Landschaft stehen. Dass Vater Staat die Netze ebenso verfallen ließe, um profitmaximierend im Ausland auf Einkaufstour zu gehen, stünde weniger zu erwarten. Denn anders als die Konzerne ist der Staat nicht weltweit auf Expanionskurs (erst wird Ostpreußen mit Danzig und Königsberg zurück gekauft, dann Elsaß- Lothringen, später die ehemaligen Reichsgebiete in Afrika...).
Netznutzer:
--- Zitat ---Denn anders als die Konzerne ist der Staat nicht weltweit auf Expanionskurs (erst wird Ostpreußen mit Danzig und Königsberg zurück gekauft, dann Elsaß- Lothringen, später die ehemaligen Reichsgebiete in Afrika...).
--- Ende Zitat ---
Dafür haben wir seit dem Kauf der ehem. DDR eh kein Geld mehr...
Gruß
NN
RR-E-ft:
@NN
Soso, gekauft. Immerhin konnten sich dabei RWE, PreussenElektra/Bayernwerk zunächst die Rechtsnachfolger der VEB Energiekombinate durch Kauf einverleiben. So teuer war das sicher nicht. Die Energiekonzerne sind dadurch offensichtlich nicht in Armut geraten.
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