Energiepolitik > Preismeldungen
ZDF: Wie die Konzerne die Strom- und Gaspreise hochtreiben
svenbianca:
ich schreibe dagegen, weil es keine Beweise für eine Zurückbehaltung gibt, sonst hätte das Kartellamt längst etwas unternommen. Behauptungen kann jeder schreiben. Wenn jemand handfeste Beweise dafür hat, soll er strafanzeige stellen und die Gerichte das klären lassen.
Ich habe doch nicht gesagt, die Produktionskosten bestimmen den Preis, das wurde doch auch gar nicht erwünscht bei Einführung der Strombörse.
Anderes Beispiel aus dem aktuellen Focus:
Bestimmte Getreidearten sind 2007 um 100% teurer geworden, da die Nachfrage für Biomassekraftwerke so hoch ist. Warum? Sind die Produktionskosten des Bauern teurer geworden (wohl nicht um 100%). Nein die Nachfrage liegt über dem Angebot. Und so ist es beim Strom leider auch. Also neue Kraftwerke bauen um dem entgegenzuwirken. Hessen blockt zur Zeit alles. Im Saarland wurde es auch abgesagt. Atomkraftwerke werden stillgelegt aber nicht ersetzt. Wie soll da das Angebot steigen?
@ RR-E-ft
Atomkraftwerke haben ja auch eine besondere Bedeutung. Evtl gibt es 2009 eine neue Regierung unter schwarz-gelb die sich klar zur VErlängerung ausgesprochen hat. Wer würde dann eine Drosselung nicht im Auge haben, das könnte viel Geld bedeuten.
Wir können natürlich alles mit Sonne und Wind (ah die Spargelmasten will ja auch keiner) und Biomasse (wie bereits geschrieben zum Teil 100% höhere Preise für den Rohstoff in einem Jahr) machen nur macht das den Strom nicht gerade billiger. Vielleicht noch mehr Strom einsparen, wäre auch eine Möglichkeit.
RR-E-ft:
@svenbianca
In jedem Wettbewerbsmarkt mit vollständigem Wettbewerb entsprechen die Marktpreise den Grenzkosten (Grenzkostenregel).
Die Börsenpreise richten sich auch nach den Grenzkosten der Stromerzeugung, allerdings nach der merit order- Regel und unter der Bedingung, dass an der Börse nur ein Teil des Gesamtmarktvolumens gehandelt wird. Würde das Gesamtmarktvolumen über die Börse gehandelt, könnte sich dort ein niedrigerer Preis einstellen, der näher an den Grenzkosten der gesamten Stromerzeugung liegt.
Die Drosselung der Atomkraftwerke bedeutet schon jetzt viel Geld, weil der dadurch getriebene Strompreis Zusatzgewinne verschafft, die weit über den Einnahmeausfällen liegen, die man durch den Stillstand der Anlagen erleidet. Die verdübelte Situation rechnet sich gerade für RWE wohl bestens. Das bestreitet auch gar keiner. Der Stillstand der Atomkraftwerke lohnt sich.
AKW NEE:
--- Zitat ---Nein die Nachfrage liegt über dem Angebot. Und so ist es beim Strom leider auch.
--- Ende Zitat ---
Es wird also in Deutschland mehr Strom nachgefragt, als angeboten wird. Ist mir neu, aber wenn Sie es schreiben, wird es wohl so sein.
Um das AKW Wyhl zu bauen hat der damalige Ministerpräsident Filbinger ähnliches behauptet. Um es für die dortige Bevölkerung erlebbar zu machen, wurde damals während eines Fußballspiels der Strom abgedreht.
RR-E-ft:
Hat auch EnBW Atomstromproduktion gedrosselt?
--- Zitat ---Allerdings lässt EnBW den Meiler, der auch Strom fürs Netz der Deutschen Bahn liefert, offenbar seit Frühjahr 2007 mit verminderter Leistung laufen. In einigen Monaten lag die Stromproduktion nach FR-Informationen um 50 Prozent unter dem Maximalwert. Folge: Auch dadurch wird Reststrommenge gespart; das Kraftwerk kann länger am Netz bleiben.
Der Energieexperte des Öko-Instituts Darmstadt, Stephan Kurth, hält die lange Absenkung der Stromproduktion für ungewöhnlich. \"Normalerweise liegt die Auslastung bei AKW bei 90 Prozent\", kommentierte er. EnBW wollte zu den einzelnen Monatsdaten aus Wettbewerbsgründen nicht Stellung nehmen. Es hieß nur, alle Anlagen des Konzerns würden \"wirtschaftlich optimiert gefahren\".
--- Ende Zitat ---
Das würde bedeuten, dass dem Markt durch die Atomlobby ganz gezielt Stromerzeugungskapazitäten vorenthalten werden, selbstredend mit Folgen für die Strompreise. Wirtschaftlich optimierte Fahrweise ist eine blumige Umschreibung dafür, dass die Strompreise durch ein künstlich verknapptes Angebot nach oben getrieben werden können, was der Branche Zusatzgewinne verschafft, gewinnmaximierendes Verhalten unter Verstoß gegen § 1 EnWG.
Deutschland braucht eine dezentrale, demokratisisierte Stromerzeugung um die Marktmacht der Konzerne zu brechen. Energieeffiziente Verbrauchsgeräte, gut gedämmte Häuser mit Blockheizkraftwerken usw. in der Fläche, dazu ein intelligentes Stromnetz.
Sonst wird es immer wieder geschehen, dass zentrale Stromerzeugungskapazitäten in gewinnamximierender Weise zu Lasten der Verbraucher gefahren werden.
Wasserwaage:
\"Verstoß gegen § 1 EnWG\"
nee nee.... atom=böse weil umwelt und so weiter, also verminderung der produktion wg. § 1 EnWG => Umwelt! *lol* so ist das mit der sichtweise und dem zielkonflikt.
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