Energiepolitik > Erneuerbare Energie

100% Strom aus Erneuerbaren in 7 Ländern bereits heute möglich

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Sukram:
Schnöde Fakten:


--- Zitat ---:...Das Netz aus über- und unterirdischen Hochspannungsleitungen in Deutschland, durch das im vergangenen Jahr 617,5 Milliarden Kilowattstunden geflossen sind. Künftig wird es noch stärker ausgelastet sein  weil der Bedarf wächst, während die Erzeugung schwankt: Die deutschen Windenergieparks sollen bis 2030 mit 50 Gigawatt ...mehr als doppelt so viel Leistung ins Netz einspeisen als zurzeit. Zumindest im Durchschnitt. Der tatsächliche Wert hängt davon ab, ob Flaute herrscht oder eine steife Brise die Rotor-Blätter antreibt. Für das Netz bedeutet das eine große Herausforderung. ...

...Die neuen [Russen]Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke beispielsweise könnten die natürlichen Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie ausgleichen.

Das Problem des Speicherns

Dann aber bleibt als weiteres Problem die Frage, wie Windenergie in Zeiten von Überproduktion \"gespeichert werden kann\", sagt Michael Weinhold, Chef-Technologe bei Siemens Energy in Erlangen. Denn elektrische Energie lässt sich nur schwer \"parken\"   außer über einen Trick: Überschüssige Energie im Netz wird dazu genutzt, Wasser in höhere Lagen zu pumpen. Bei steigendem Bedarf treibt dann quasi ein künstlicher Wasserfall eine Turbine an. Das funktioniert zwar auch in Deutschland. Doch solche Pumpspeicherkraftwerke können bei uns nur rund 6,7 Gigawatt[stunden?] aufnehmen.

Sehr viel weniger also, als die Windkraft-Anlagen schon jetzt produzieren. Besser wäre es, Wasserreservoire in extremeren Höhenlagen als bei uns zu nutzen. In den Alpen oder den norwegischen Fjorden. Doch der Strom aus der Windkraft vor der Nordsee-Küste oder den Solarzellen auf den Sonnenebenen Spaniens müsste dafür über Hunderte bis Tausende von Kilometern hinweg transportiert werden. \"Und dafür ist das derzeitige europäische Stromnetz nicht ausgelegt...
--- Ende Zitat ---

http://www.rp-online.de/public/article/wissen/zukunft/641487/Die-weiten-Wege-des-Stroms.html

Sagte ich schon, dass die Schluchseewerke nun ein zusätzliches Staubecken bauen- obwohl die bestehenden mit knapp 1,9 GW bei knapp 1.800 GWh/a (eus hochgepumptem Wasser)  eine (Voll)Auslastung von gerademal  40 Tagen pro Jahr hatten?

...und der Wirkungsgrad liegt anscheinend grademal bei gut 70%...

http://www.schluchseewerk.de/uploads/media/Geschaeftsbericht_von_2007.pdf



--- Zitat ---Die Schluchseewerk AG schlägt ein neues Kapitel in ihrer 80-jährigen Geschichte auf: Sie hat die Planungsarbeiten für ein neues Kavernenkraftwerk im Hotzenwald mit einer Leistung von rund 1.000 Megawatt aufgenommen. Mit einer Investitionssumme von über 700 Millionen Euro wird das Projekt zu den größten Bauvorhaben in Baden-Württemberg zählen.
--- Ende Zitat ---

http://www.schluchseewerk.de/32.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=1&tx_ttnews[backPid]=16&cHash=9884d8427b


--- Zitat ---Die Aufgaben in der Übersicht

Erzeugung von Regelenergie zur Deckung von Lastspitzen im Netz.

Bereitstellung von Reserveleistung, z. B. bei überraschenden Kraftwerksausfällen.

Bereitstellung von Blindleistung zur Spannungshaltung im Hochspannungsnetz.

Betriebsführung der Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG
--- Ende Zitat ---
.


Regelenergie muss sich wahrlich lohnen ;-)

...aber Fakten haben Glaubenskrieger noch nie irritiert.

superhaase:
Dass die Stromspeicherkapazitäten im Zuge der Umstellung auf Erneuerbare Energien ausgebaut werden müssen, ist doch allgemein bekannt.
Auch hierzu gibt es verschiedene Techniken und Gesamtkonzepte, die ich hier nicht aufzählen brauche, dazu gibt es überall viel zu lesen.
Dass das Investitionen erfordert, ist auch klar.
Niemand bestreitet das.

Es führt langfristig einfach gar kein Weg daran vorbei, auf Erneuerbare Energien umzustellen, selbst wenn man die Umwelt mal außen vor lässt. Die einzige Alternative wäre, den Energieverbrauch mit der Erschöpfung der endlichen Energien herunterzufahren - mehr oder weniger freiwillig, und die Ärmeren triffts zuerst und heftiger.
Ob das möglich ist, ohne unsere Weltgemeinschaft ins Unglück zu stürzen, bezweifle ich sehr.
Und das würde schon in relativ naher Zukunft so weit sein: einen Vorgeschmack durften wir im ersten Halbjahr 2008 in Form explodierender Energiepreise genießen. Nach der jetzigen Weltwirtschaftkrise kommt der nächste Aufschwung, und mit ihm wieder schnell steigende Energiepreise, wetten?

Das ist auch ein \"schnöder\" Fakt, der von \"Glaubenskriegern\" geflissentlich ignoriert wird.

ciao,
sh

egn:
Vor allem darf man das Speicherthema nicht immer isoliert betrachten sondern vernetzt mit vielen anderen Maßnahmen.

Eine wichtige ist hier die massenhafte Einführung von Elektro- und Plugin-Hybridfahrzeugen. Mit dem Vehicle-2-Grid (V2G) System kann man die Energiespeicher von millionen Fahrzeugen zur Speicherung von elektrischer Energie verwenden.

Es wird eine ohnehinvorhandene Komponente eines Elektro-/Hybridfahrzeugs für einen weiteren Zweck verwendet. Würde man den Speicher nur für die Stromspeicherung im Netz verwenden dann wäre er heute noch viel zu teuer. Ein Stromversorgungsunternehmen das rein betriebswirtschaftlich und rational
rechnet würde nie in sowas investieren. Aber ein Autokäufer denkt in der Regel bei Kauf eines Fahrzeuges nicht rational und betriebswirtschaftlich sonder kauft ein Auto einer bestimmten Marke, Größe, usw. aus vielen anderen Gründen. Sonst würde er statt einer überteuerten Luxuslimusine wie einer Mercedes C-Klasse einen Dacia oder noch was Kleineres kaufen. Die Kosten der eingebauten Batterie spielt dann keine große Rolle mehr. Die größe der Batterie wählt er eher nach der gewünschten elektr. Reichweite, als nach dem Preis.

Das ist durchaus realistisch. Es wird intensiv an dieser Technik gearbeitet und von den V2G Pionieren in den USA wurden und werden auch schon Feldversuche durchgeführt.

http://www.udel.edu/V2G/
http://www.greencarcongress.com/2007/10/xcel-energy-ann.html
http://blogs.wsj.com/environmentalcapital/2008/11/11/hot-wheels-boulder-tests-the-plug-in-hybrid-future-with-one-car/
http://de.wikipedia.org/wiki/Vehicle_to_Grid

Ein weiteres sehr wichtiges Thema ist Demand-Side-Management (DSM). Man kann nicht nur die Erzeugung, sondern auch den Verbrauch regeln. Das wird teilweise auch heute schon gemacht. Aber in Zukunft kann man das noch im wesentlich größerem Umfang tun. Insbesondere kann man Kälte- und Wärmenutzer mit einem zusätzlichen Speicher ausstatten. Kälte-/Wärmespeicher sind im Verhältnis zu Stromspeichern billig und bieten eine gute Möglichkeit Stromverbrauch für die Erzeugung von Wärme-/Kälte von der tatsächlichen Nutzung zu entkoppeln.

Dies geht in sehr großem Stil, wie z.B. bei den großen Kühlhäusern indem sie zu Zeiten von Überschuss die Temperatur um einige Grad senken, und zu Zeiten von niedriger Erzeugung die Temperatur ein paar Grad ansteigen lassen.

Dies geht in mittlerem Umfang, wie z.B. in Gebäuden die mit Wärmepumpen beheizt werden und damit einen Speicher aufladen.

Und es geht in kleinem Stil in dem Haushaltskühl-/gefriergeräte mit Kältespeichern ausgerüstet werden und ebenfalls den Spielraum bei der Temperatur nutzen um Energie dann abzurufen wenn sie im Überfluss vorhanden ist und das Einschalten zu verzögern wenn wenig zur Verfügung steht.

Dies könnte heute alles schon dezentral geregelt werden wenn zur Steuerung die aktuelle Netzfrequenz verwendet würde. So eine Steuerung kann man mit Bauteilen von wenigen Euros realisieren. Sowas wurde schone erfolgreich in Inselnetzen getestet.

Gerade die Möglichkeiten die das DSM bietet sind bei weitem nicht ausgereizt. Eine Voraussetzung ist aber dass man wo immer möglich auf die direkte Nutzung von Primärenergie verzichtet und stattdessen Strom nutzt. Deshalb halte ich auch nichts von der direkten Nutzung von Biomasse zur Heizung von Gebäuden. Einmal ist die Biomasse ein viel zu wertvoller Energieträger um ihn einfach nur zu verheizen. Zum Anderen kann dann die Gebäudeheizung nichts mehr zur Steuerung des Verbrauchs im Stromnetz beitragen.

So gibt es viele Detailaspekte die einzeln betrachtet wenig bringen, aber in ihrer Gesamtheit zur Synergie führen und damit eine vollständige regenerative Energieversorgung möglich machen. Dies entspricht genau dem Gedanken des vernetzten Denkens den Frederick Vester immer sehr eindrucksvoll dargestellt hat.

superhaase:

--- Zitat ---Original von egn
Deshalb halte ich auch nichts von der direkten Nutzung von Biomasse zur Heizung von Gebäuden. Einmal ist die Biomasse ein viel zu wertvoller Energieträger um ihn einfach nur zu verheizen. Zum Anderen kann dann die Gebäudeheizung nichts mehr zur Steuerung des Verbrauchs im Stromnetz beitragen.
--- Ende Zitat ---
So pauschal kann man das nicht sagen.
Biomasse zur Gebäudeheizung passt durchaus ins Konzept, insbesondere dann, wenn man Biomasse-Blockheizkraftwerke einsetzt. Es ist nicht nur Demand Side Management möglich, sondern genauso gut auch Production Side Management. Die Biomasse-Blockheizkraftwerke können mit recht kostengünstigen Wärmespeichern (Wasser) ausgestattet fast beliebig zur Regelenergielieferung und Spitzenlastabdeckung herangezogen werden.

Auch ist es m.E. nicht sinnvoll die Gebäudeheizung und Warmwassererzeugung weitgehend auf Wärmepumpen umzustellen, aber darüber hab ich schon an anderer Stelle geschrieben. Der dazu erforderliche enorme Strombedarf wird gerne unterschätzt. Ob sich so viel Strom mit erneuerbaren Energien in absehbarer Zeit bereitstellen lässt, bezweifle ich.

ciao,
sh

u.h.:
Um es vorweg zu sagen:
Ich bin kein prinzipieller Gegner vorn Solar-, Wind-, Bio-Energie etc. - im Gegenteil!


--- Zitat ---Original von Sukram
...aber Fakten haben Glaubenskrieger noch nie irritiert.
--- Ende Zitat ---
Sehr schön!
Und nun stellen wir uns folgende grundlegende Frage:
Wozu könnten vorhandenen Energieträgern alternativ genutzt werden?

* Kohlen(wasser)stoffe: chemische Industrie -> unlimitierte Anwendungen!!!
* Uran etc.: ???? (nichts)

Mit dem Eingeständnis, daß Grundlast-KW benötigt werden, stellt sich die Frage \"Welcher Energieträger?\".

Vollkommen UNabhängig von der CO2-Diskussion ist es für mich geradezu UNverantwortlich, wenn die wertvollen und limitierten Kohlen(wasser)stoffe einfach verstromt werden.

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