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superhaase:

--- Zitat ---Sie analysierten auch die Biomasseressourcen und wiesen nach, dass die Vereinigten Staaten über eine unzureichende Menge an Biomasse zur Ethanol- und Biodieselproduktion verfügen, um das Land vom Öl unabhängig zu machen....
--- Ende Zitat ---
:tongue:  :tongue:  :tongue: ich lach mich kaputt!
Das war von vorne herein klar, bzw. war schon längst nachgewiesen. Tolle Neuigkeit. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemals einer behauptet hätte, die USA oder auch die EU wäre in der Lage, ihren gesamten derzeitigen Erdölverbrauch durch Biokraftstoffe zu ersetzen.


--- Zitat ---In ihrer Studie untersuchten sie zudem die Effizienz und Kosten, die mit der Umwandlung einer Reihe von Getreidearten in Energie zusammenhängen und zeigten, dass in jedem Fall mehr Energie für diesen Prozess erforderlich ist als tatsächlich an Treibstoff produziert wird. Die Forschungsarbeit belegt eine negative Energiebilanz von 46 Prozent für Maisethanol, 50 Prozent für Switchgrass (Rutenhirse), 63 Prozent für Sojabohnen-Biodiesel und 58 Prozent für Rapsöl. Selbst die vielversprechende Palmölproduktion ergibt einen Nettoenergiegewinn von minus acht Prozent.
--- Ende Zitat ---
Diese Zahlen sind allerdings interessant.
Das heißt also, dass ich z.B. 158 kWh aufwenden muss (Rapsöl, Erdöl oder sonst was verbrennen muss), um Rapsöl mit einem Energiegehalt von 100 kWh zu liefern.
Ich habe da bisher ganz andere Zahlen gelesen, die für viele (nicht alle) Biokraftstoffsorten im positiven Bereich lagen.  
Laut einer anderen US-Studie hat das Ethanol aus Mais eine Energiebilanz von +21%, aus Schilf jedoch +3330%.
Andere Zahlen aus Europäischen Quellen nennen für die Energiebilanz bei Maisethanol etwa 0%, bei Rapsöl einen Bereich von +150% bis +270%.
Bei fossilem Diesel hingegen eine Energiebilanz von etwa -123%!
Diese Zahlen gelten unter der Annahme, dass das gesamte zur Herstellung des jeweiligen Kraftstoffes ausschließlich verwendete Erdöl (auch für den Energieeinsatz bei Anbau/Gewinnung, Transport und Verarbeitung) berücksichtigt wird.
Also die sogenannte Erdölsubstitutionsbilanz wird hier genannt.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass die von mir hier genannten Zahlen unbedingt richtig sind. Solche Studien können viele in die Rechnung eingehende Parameter nur abschätzen, manche bleiben vielleicht unberücksichtigt.
Allerdings sind die neuen Zahlen der o.g. Studie im Vergleich mit den bisher bekannten und schon von vielen Seiten in ähnlichen Größenordnungen veröffentlichten Zahlen schon sehr erstaunlich.

Die Studie würde ich gerne mal lesen.

ciao,
sh

egn:

--- Zitat ---Original von superhaase
Die Studie würde ich gerne mal lesen.

--- Ende Zitat ---

Die Studie selbst habe ich bisher nicht gefunden (wahrscheinlcih wurde sie geschreddert  :D ). Aber ich habe einen Vergleich der Studie mit anderen gefunden:
http://www.freelists.org/post/biofuels-forum/Key-Differences-between-PimentelPatzek-Study-and-Other-Studies,1
http://www.deepgreencrystals.com/archives/2005/09/nrel-responds-t.html

Sukram:

--- Zitat ---Original von superhaase

--- Zitat ---Sie analysierten auch die Biomasseressourcen und wiesen nach, dass die Vereinigten Staaten über eine unzureichende Menge an Biomasse zur Ethanol- und Biodieselproduktion verfügen, um das Land vom Öl unabhängig zu machen....
--- Ende Zitat ---
:tongue:  :tongue:  :tongue: ich lach mich kaputt!
Das war von vorne herein klar, bzw. war schon längst nachgewiesen. Tolle Neuigkeit. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemals einer behauptet hätte, die USA oder auch die EU wäre in der Lage, ihren gesamten derzeitigen Erdölverbrauch durch Biokraftstoffe zu ersetzen.
sh
--- Ende Zitat ---

Doch, es gab mal \'ne Untersuchung, nach der die USA ihren Sprit zumindest alleine aus Ethanol herstellen könnten; find\' sie grade nicht mehr.

Aber da war noch was anderes:


--- Zitat ---In den USA geraten die Schattenseiten des „grünen Treibstoffs\" zunehmend ins Visier. Neben dem Preisanstieg bei Getreiden, dem Landverbrauch und der Intensivierung der Agrarwirtschaft ist es jetzt die durch Alkohol-Treibstoff verursachte Luftverschmutzung, die diskutiert wird. Der Atmosphärenforscher Mark Jacobson von der Stanford-Universität hat ausgerechnet, dass sich in den Ballungsgebieten deutlich mehr Ozon-Smog bilden würde, wenn im Jahr 2020 sämtliche Fahrzeuge statt mit herkömmlichem Sprit mit einer in Amerika üblichen Mischung aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin betrieben würden. Ursache für die erhöhte Ozonbildung sind die Emissionen zweier Verbindungen - Formaldehyd und Acetaldehyd -, die bei der Verbrennung des Biomasse-Treibstoffs etwas höher liegen sollen als bei Erdölprodukten.
--- Ende Zitat ---

http://forum.energienetz.de/search.php?searchid=244864

DieAdmin:

--- Zitat ---Original von Sukram
http://forum.energienetz.de/search.php?searchid=244864
--- Ende Zitat ---

Dieses Suchanfrage-Link wird bei anderen Usern nicht funktioniern.

nomos:
Das Prädikat \"BIO\" oder \"ÖKO\" suggeriert den Menschen eine umweltfreundliche Produktion, einen umweltfreundlichen Verbrauch oder eine gesunde und geschmackvolle Ernährung etc..  Die Wirklichkeit ist oft eine andere. Es geht in erster Linie und manchmal auch rücksichtlos nur um den Profit. Für Biotreibstoffen wird mit Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität  geworben. Dabei wird die Umwelt, der Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen, nachhaltig vernichtet. Arte bringt mal wieder eine Sendung um auf die Biosprit-Lüge aufmersam zu machen:

Heute auf Arte:
Dienstag, 7. April 2009 um 23.15 Uhr

Wiederholungen:
09.04.2009 um 10:35
17.04.2009 um 10:40

Die Biosprit-Lüge
(Deutschland, 2008, 43mn)
NDR Regie: Inge Altemeier, Reinhard Hornung


--- Zitat ---Arte: Um nicht weiter vom Erdöl abhängig zu sein, fördert die europäische Politik nachwachsende Rohstoffe. Das im Januar 2008 verabschiedete Klimapaket strebt eine Quote von zehn Prozent Biospritanteil im Benzin an. Europäische Öle sind trotz Subventionen nicht ausreichend vorhanden, um den Hunger nach Biosprit zu stillen. Deshalb wird Pflanzenöl importiert. Doch der von der EU geförderte Biosprit-Boom hat die Existenz vieler Menschen in der Dritten Welt zerstört: Durch den Anbau riesiger Palmöl-Monokulturen wird ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen.

Biotreibstoffe gelten als Wundermittel im Kampf für ein besseres Klima. Doch ihre ökologische Bilanz ist noch mäßig und sie binden Ackerfläche, die der Nahrungserzeugung dienen sollte. Menschen in der Dritten Welt müssen hungern, damit wir unsere Autos mit ökologisch gutem Gewissen tanken können.

Allein in Indonesien gehen durch die Palmölproduktion Lebensraum und Nahrung für Millionen von Menschen verloren. Immer mehr Ureinwohner und Kleinbauern werden aus dem Regenwald vertrieben, weil hier riesige Flächen für die Palmölproduktion gerodet werden. Großkonzerne eignen sich das Land an, ohne die ursprünglichen Besitzer zu entschädigen oder zu beschäftigen. Während das Öl mit Gewinn nach Europa exportiert wird, müssen die Menschen in Indonesien um Nahrung betteln.

In Indien bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an. Finanziert durch europäische Entwicklungsgelder wird hier ein neues Biospritprogramm von Mercedes Benz gefördert. Auf angeblich ungenutztem Brachland wird die giftige Jatropha-Nuss angebaut. Die Bauern haben ihre Viehweiden verloren, die ersten Kinder haben sich mit den Nüssen vergiftet. Rinder und Schafe sind verendet.

Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als \"Verbrechen gegen die Menschheit\" bezeichnet.
--- Ende Zitat ---

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