Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Brennwertfaktor beim Erdgas  (Gelesen 35748 mal)

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Offline RR-E-ft

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #45 am: 03. September 2007, 14:37:25 »
@nkh

Wo kann man denn nun für Ihren Fall die Ermittlung des Faktors transparent im Internet verfolgen oder sind Sie noch nicht so weit?

Offline AKW NEE

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #46 am: 11. September 2007, 17:59:29 »
@nkh

Eine Frage wäre wann wird der Brennwert gemessen, vor oder nach der Erwärmung?
Eine andere Frage ist, finde zwischen der Messung, also am Übergabepunkt ins regionale Netz und dem Endverbraucher eine weitere druckminderung statt?

Natürlich gibt es noch weitere Fragen. Eins ist aber sicher, wer behauptet, daß es bei der Festsetzung des Brennwertes keine ( theoretische ) Möglichkeit des Beschisses gibt, hat entweder keine Ahnung, oder er sagt bewußt die Unwahrheit, da hifft auch kein \" Fachchinesisch \".

Gruß aus dem Wendland

Offline superhaase

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #47 am: 11. September 2007, 18:24:27 »
@AKW-NEE:
Der Gasdruck und die Gastemperatur im Gasnetz beeinflussen den molaren Brennwert nicht.

Nur der Umrechnungsfaktor (Abrechnungsbrennwert) beim Endkunden wird durch den Luftdruck und die Gastemperatur nach dem Gasdruckminderer bei demselben Endkunden beeinflusst.

ciao,
sh
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Offline nkh

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #48 am: 12. September 2007, 11:03:56 »
Ich kann mich nur anschließen,
Temperatur und Druck ändern den Brennwert nicht,
da die Angabe des Brennwertes sich auf die Normgrößen bezieht.
Temperatur und Druck werden durch die Zustandzahl korregiert.

Sicher gibt es immer Möglichkeiten, etwas unrechtes zu tun. Die Möglichkeit hat jeder jeden Tag.  Aber ich denke nicht dass generell unterstellt werden darf und sollte, das wissentlich falsch abgerechnet wird. Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass die Abrechnung des Gases gut und ausreichend von den Eichämtern überwacht wird und keine Spielräume für Auslegungsfragen da sind.

Und Fachchinesisch ist nun mal die gängige Sprache in vielen Bereichen. Ohne geht es selten.  ;)

Und zum Thema Schummeln, Betrügen, wie immer man es nennen mag, sind die Medien nicht ganz unschuldig an der herschenden Verunsicherung.

Eine Meldung z.B. auf den Seiten des Bund der Energieverbraucher zeigt meiner Meinung nach, wie leicht doch Ergebnisse in die eine oder andere Richtung ausgelegt werden können.

Überschrift der Meldung: Gasabrechnungen: 42 Prozent stimmen nicht
Hört sich gut an, liest sich gut.
Weiter wird berichtet:Von den 17,2 Millionen Haushalten, die mit Gas heizen, sind also rund 7,2 Millionen Haushalte falsch abgerechnet worden. Aller Wahrscheinlichkeit haben sich die Unternehmen eher zu Lasten der Kunden \"verrechnet\". Hätte jedoch nur die Hälfte der betroffenen Haushalte mehr bezahlt, dann hätten immerhin 3,6 Millionen Haushalte mehr bezahlt, als sie eigentlich verbraucht haben. Schon bei einer Abweichung von zehn Prozent vom korrekten Verbrauchswert müsste ein Haushalt 81 Euro im Jahr zuviel bezahlen. Denn bei einem Durchschnittsverbrauch von 18.000 kWh und einem Gaspreis von 4,5 Ct/kWh zahlt der Durchschnittshaushalt 810 Euro jährlich für Gas.

Interessante Auslegung, hätte nur die Hälfte mehr bezahlt...dann hätte die andere Hälfte weniger bezahlt, unterm Strich ergibt das Null. Und eine Abweichung von 10 % der Rechnungssumme, wer da behauptet, das Eichamt würde das respektieren, der kennt unsere Eichämter schlecht. Bereits Abweichungen ab 1 % werden nicht tolleriert.

Und ganz um Schluß, fast als Nebensatz der Hinweis: Die Eichbehörden versicherten auf Nachfrage, dass es zu keinen gravierenden Abweichungen zu Ungunsten der Kunden gekommen sei. Anderfalls hätten die Eichbehörden eine Nachverrechnung gegenüber den Kunden erzwungen.

Jetzt will niemand ernsthaft behaupten, die Eichbehörden würden lügen, oder? Warum sollten sie es tun?

Das zum Thema falsche Abrechnung nur mal bemerkt... =)

Offline jroettges

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #49 am: 12. September 2007, 11:20:52 »
@nhk
Mag sein...
Wenn das aber alles so koscher ist, warum liefert mir mein GVU dann kein Testat einer neutralen Stelle mit.
Dieses fordere ich in schöner Regelmäßigkeit. Als Reaktion habe ich bisher nur ellenlange technische Erklärungen und Auszüge aus diversen Arbeitsblättern erhalten.
Der Brennwertfaktor ist ein maßgeblicher Teil der Jahresabrechnung und beeinflusst deren Höhe nicht unerheblich.
Er steht stets erst hinterher fest und ist in den letzten Jahren für uns hier fast immer nur gestiegen!

Offline superhaase

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #50 am: 12. September 2007, 11:21:15 »
Zitat
Original von nkh
Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass die Abrechnung des Gases gut und ausreichend von den Eichämtern überwacht wird ...
Von wegen ausreichende Überwachung - das wiederum kann ich widerlegen:

Die SWM scheißt sich einen feuchten Kehricht um die Vorschriften und rechnet derzeit ihr Gas nur nach m³ ab.
Dabei verzichten sie auf jegliche Angaben zum Energiegehalt des Gases und auch auf einen Energiepreis.

Dem Kartellamt sollte das bekannt sein.

Ich habe jetzt diesen Missstand explizit bei der bayerischen Landeskartellbehörde angezeigt.

Bin gespannt, was daraus wird.

ciao,
sh
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Offline nkh

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #51 am: 12. September 2007, 11:30:43 »
@ Superhaase

Falsche Abrechnung heisst ja nicht unbedingt böser Wille, vielleicht fehlen die Möglichkeiten anders abzurechnen. Ausserdem sagte ich dass man davon absehen sollte GENERELL zu urteilen. Sicher wird es Fehler und schwarze Schafe geben.

@ jroettges

Zitat: Er steht stets erst hinterher fest und ist in den letzten Jahren für uns hier fast immer nur gestiegen!

Es ist richtig, das er nur rückwirkend ermittelt werden kann, liegt aber in der Natur der Sache begründet. Und das er steigt, dazu habe ich mich schon mal geäußert, das liegt an der stetig steigenden Gasqualität. Dadurch steigt zwangsläufig auch der Umrechnungsfaktor.

Und ich habe mich schon dazu geäußert, dass ich auch vollkommen der Meinung bin, dass Rechnungen transparent für den Kunden sein sollen.

Offline superhaase

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #52 am: 12. September 2007, 11:41:36 »
Zitat
Original von nkh
Eine Meldung z.B. auf den Seiten des Bund der Energieverbraucher zeigt meiner Meinung nach, wie leicht doch Ergebnisse in die eine oder andere Richtung ausgelegt werden können.

Überschrift der Meldung: Gasabrechnungen: 42 Prozent stimmen nicht
Hört sich gut an, liest sich gut.
Weiter wird berichtet: Von den 17,2 Millionen Haushalten, die mit Gas heizen, sind also rund 7,2 Millionen Haushalte falsch abgerechnet worden.
Das mit der Meldung \"42% der Gasrechnungen stimmen nicht\" ist wirklich ein leichtfertiger und somit ärgerlicher Humbug.
Die Aussage im Prüfbericht war, dass bei 42 % der Unternehmen einzelne falsche Gasabrechnungen festgestellt wurden.
Es waren also nicht alle Abrechnungen der betroffenen Unternehmen falsch, im Gegenteil waren die allermeisten richtig.

Siehste HIER

Solche Enten in die Welt zu setzen und populistisch auszuschlachten wirft kein gutes Licht auf den BDE (bei dem ich Mitglied bin).
Das dient der Sache nicht.

Da sollte sorgfältiger gelesen und geschrieben werden.
Sowas ärgert mich immer gewaltig.

ciao,
sh
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Offline nkh

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #53 am: 12. September 2007, 11:44:15 »
Ich denke wir sind gar nicht so unterschiedlicher Meinung. :)

Der Kunde sollte kritisch sein und ernst genommen werden, Rechnungen sollten transparent und nachvollziehbar sein und Fragen sollten kompetent beantwortet werden.

Aber auch sachlich bleiben dabei, nicht verallgemeinern und nicht solche Meldungen ausschlachten.

Offline superhaase

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #54 am: 12. September 2007, 12:00:31 »
Zitat
Original von nkh
Falsche Abrechnung heisst ja nicht unbedingt böser Wille, vielleicht fehlen die Möglichkeiten anders abzurechnen.
Das meinen Sie jetzt aber nicht ernst - Sie Schlingel? ;)
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Offline Cremer

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #55 am: 12. September 2007, 13:24:28 »
@nkh,

siehe auch hier:

Brennwerte


und das dürfte hinlänghlich bekannt sein

http://www.agme.de/News/G685_Gasabrechnung.pdf
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline nkh

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #56 am: 12. September 2007, 14:13:09 »
@cremer

Zitat aus dem ersten Link:Der Brennwert ist von der geodätischen Höhe, damit vom Luftdruck und vom Überdruck aus dem Leistungsystem, meistens auf ca. 22 mbar durch den Druckminderer automatisch eingestellt, und nach den Gesetzen von Boyle-Mariotte abhängig.

Dazu kann ich nur sagen, diese Aussage ist falsch.
Der Brennwert ist nicht abhängig von der geodätischen Höhe, sondern das Volumen des Gases ist abhängig von der Höhe. Der Brennwert wird allerdings in kWh/nm3, als Kilowattstunden pro Normkubikmeter angegeben. Die Berücksichtigung der geodätischen Höhe geschieht durch die Zustandszahl, auf Rechnungen wird diese oft zur Vereinfachung mit dem Brennwert zum Umwandlungsfaktor zusammengefasst.


Und die Änderungen des Volumens abhängig von den verschieden Faktoren Druck und Temperatur ist bekannt, die Normgrößen, die zur Vereinfach herangezogen werden, z.B. 15 Grad Celsius Gastemperatur und die Einteilung des Gebietes in Höhenzonen sind vorgeschrieben und nicht frei vom GVU wählbar. Und Mittelwerte habe die Angewohnheit mal nach oben und mal nach unten abzuweichen. Deshalb sind die Höhenzonen z.B. als mittlere geodätische Höhe bezeichnet. Und wie Mittelwerte es auch so an sich haben, für fast alle Kunden falsch, im Mittel aber richtig.

Offline superhaase

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #57 am: 12. September 2007, 14:24:11 »
Zitat
Original von nkh
Dazu kann ich nur sagen, diese Aussage ist falsch.
Der Brennwert ist nicht abhängig von der geodätischen Höhe, sondern das Volumen des Gases ist abhängig von der Höhe.
Auch das ist genau genommen falsch.
Volumen bleibt Volumen, es wird immer \"das gleiche\" Volumen gemessen.

Wenn man sich schon korrekt ausdrücken will, muss man sagen:

\"Die molare Gasmenge und damit einhergehend der Energieinhalt (Zustandszahl, Brennwert) in einem bestimmten, gemessenen Gasvolumen (m³) ist vom Druck (geodätische Höhe, Einstellung des Druckminderers) und von der Temperatur abhängig.\"

;)

ciao,
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Offline nkh

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #58 am: 12. September 2007, 14:29:13 »
;)
okay, so schön hätte ich es nicht sagen können, danke.... :)

Aber an der Kernaussage ändert es nicht viel, oder....

Offline AKW NEE

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Brennwertfaktor beim Erdgas
« Antwort #59 am: 12. September 2007, 18:45:16 »
@ nkh
@ superhaase

Die Gastemperatur und der Druck beeinflussen den Volumeninhalt des Gases und damit auch den Brennwert des Gases. Ihr müßt doch hier keine neuen physikalischen Gesetze erfinden.

Gruß

 

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